Erzähle Gott nicht, wie groß deine Probleme
sind.
Erzähle deinen Problemen, wie
groß Gott ist.
Als ich diesem Spruch zum ersten Mal begegnete, da nahm ich
mir fest vor, ihn zu verewigen- denn
wenn mich eines durch mein nicht so leichtes Leben trug, dann war es der Glaube
an Gottes Führung. In recht jungen Jahren schon vertraute ich auf die Aussage:
„Alles, was auf mich zukommt, muss zuerst an Gott vorbei!“
„Das Leben ist ein von Gottes Hand geschriebenes Märchen“
Und immer, wenn das Leben wieder etwas hart zuschlug, dann
hab ich nicht nach dem „Warum“ gefragt, sondern gesagt:“ Gott allein wird schon
wissen, warum ich diesen Berg erklimmen soll!“ Auch später zeigte ich mich in der Weise geöffnet- denn was wusste ich
denn, was Gott so mit mir vorhatte?
Es wird deutlich, wie sehr ich vertraue, dass ALLES, aber
auch alles, was mich im Leben erreicht- ob gut oder schlecht, einen tiefen Sinn
in sich trägt und dass es mir vom Verstand her niemals gegeben sein wird, die
Hintergründe zu verstehen. Brauch ich auch nicht- es reicht, dass ich fest dran
glaube, dass jeder von uns so eine Art von Lebensmosaik hat- kunterbunt
angeordnet- in allen möglichen Schattierungen- bestehend aus unzähligen
Steinchen und alles zusammen nennt sich Leben!
Und dieses Leben wünscht sich von mir die richtige Haltung-
ich nenne sie heute: VERTRAUEN in jeder denkbaren Situation, dass alles, aber
auch alles immer zu meinem Wohle und Wachstum geschieht.
Ich hab zudem auch meine Lebenshaltung in der Weise
geändert, dass ich diesem Leben seinen absoluten freien Fluss zugestehe- denn
ich weiß: Leben kann unmöglich durchgeplant werden- es geht alles nach einer
Ordnung vor sich, die sich ebenfalls unseres Verstehens entzieht. Für mich gibt
es halt dieses „Höhere“, das die Fäden in der Hand hält und genau darauf
achtet, dass wir immer wieder in die vorgesehene Bahn zurückgeführt werden.
Ehrlich gesagt leb ich sehr gut in dieser Haltung, weil sie
auch sehr viel Gelassenheit schenkt
Ich weiß- das klingt so ziellos, so ohne Struktur und es
könnte die Frage kommen:
„Verliert man sich da nicht? Woran kann man sich denn
festhalten?“
Festhalten kann ich mich nur daran, dass ich fest darauf
vertraue, dass alles zu meinem Wohle geschieht, weil ich Leben als etwas sehr
Liebevolles kennen lernte. Nein, ich kämpfe nicht mehr- ich achte lediglich
darauf, welches Mosaiksteinchen Leben
mir herübersendet und schau, welche Bedeutung es für mich haben könnte..
Und herrscht da mal Chaos, dann bin ich auch hier voller
Vertrauen, das aus dem Chaos irgendwann der leuchtende Stern geboren wird.
Dass Leben ein ständiger Wechsel von Freud und Leid ist, das
liegt in der Natur allen Lebens- wie sollten wir uns sonst weiter entwickeln,
wenn Leben eine gut gepflasterte Straße wäre?
Ich denke, wichtig ist die Haltung der Offenheit und des
Bewusstseins, denn das Leid wird uns dann verlassen, wenn es nicht mehr nötig
ist.
Wir dürfen nie vergessen: es geht im Leben immer um unser
Wachstum – es geht darum, die schönste Version von uns selbst zu erschaffen –
unser göttliches Wesen und die Liebe in uns wieder zu finden und darum müssen
die Altlasten entsorgt werden.
Von daher hab ich irgendwann gesagt:
„Ich habe gelernt, das zu mögen, was ich bekomme!“
Wie das sein kann? Ich sehe es einfach als eine willkommene
Gelegenheit an, nun wieder ein Stückchen zu wachsen , noch etwas freier zu
werden von dem alten Unrat der Kindheitsmuster. Dran vorbei komm ich an der
Konfrontation eh nie- ist höchstens aufgeschobene Sache und je eher ich mich
dieser annehme, um so kleiner ist auch der damit verbundene Schmerz. Ich habs
jedenfalls so!! erfahren:
Wie alle trage ich meinen persönlichen Kindheits- Problemtypus mit mir herum – der in meinem
Leben irgendwann nach Erlösung ruft. Erst kommt da ein kleiner Anstubser vom
Leben- reagiere ich nicht- wird’s ein Tritt und wenn ich dann immer noch nicht
reagiere wird es so richtig richtig schmerzhaft. Ja, ist so- ich durchlaufe ein
und dieselbe Altlastsituation so oft, bis ich das damit zusammenhängende
Problem umarme und durch bewusste
Annahme erlöse. Und dann? Dann schaut es nie wieder vorbei!
Die Strategie musste ich erst einmal begreifen, denn der
Mensch ist ja eher so gestrickt, dass Probleme liebend gern erst einmal ins
Außen verfrachtet werden- möglichst weit fortschieben und sie anderen
zusprechen. Das hab ich in meiner letzten Beziehung so gehalten. Schuld war
natürlich immer der Partner und ich war das Opfer seines Verhaltens. Doch im
Endeffekt war das nicht förderlich, denn so löste ich mein Basisproblem
überhaupt nicht. Heute seh ich das anders- lasse das Problem nur bei mir und
schau, was da im Inneren noch nach Erlösung ruft.
„Krankheit und Leid
wollen durchlebt werden,
um in der Tiefe das Licht zu finden.“
Keiner von uns ist erpicht darauf, Schmerz zu erleiden- und
doch kommen wir nicht daran vorbei.
Hab ja vorhin betont, dass ich mir bei jeder Schmerzattacke
sagte und sage: „Was weiß ich, welch tiefer Sinn sich dahinter verbirgt!“
Zumeist erkenne ich den nämlich erst viel viel später- aber macht nichts- ich
vertraue halt dem Leben, Seele und Gott. Es soll was aus mir werden- das erahne
ich und auch wenn der Boden aus allem fällt - ich vertraue!
© *Linda*
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