Samstag, 10. Februar 2018

Der Mensch denkt- Gott lenkt







Der Mensch denkt- Gott lenkt

Ich mag Aussagen, die in ihrer Kürze die Fähigkeit besitzen, alte Gedankenkonstrukte ins Wanken zu bringen und eine neue Sicht auf Leben ermöglichen.

Der Mensch denkt- aber er kann so viel denken, planen, wie er will- dennoch wird er zum guten Schluss  erkennen: Es scheint, als hätte da  irgendwie   zwischenzeitlich immer wieder jemand Anderes die Finger im Spiel gehabt! Genau dieses Fazit durfte ich ziehen, als ich begann, den Verlauf, bzw. den tiefen Sinn  meines Lebens zu hinterfragen. Jeder von uns wird so seine Bahn ziehen- einer rechts herum, einer links herum und doch sind wir alle zu dem gleichen Ziel unterwegs.

Ich denk, ich kann da mittlerweile folgende Erkenntnis einfügen, denn wenn ich richtig erahne und so einige andere menschliche Schicksale verfolge, werden viele Menschen, so mittendrin im Leben eine Art von Neustart erfahren. Bei mir wars jedenfalls so…….und wahrscheinlich erging es Dietrich Bonhoeffer ähnlich, denn er schrieb:



„In der Dankbarkeit
gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit.
In ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart.“

Dietrich Bonhoeffer

Seinen Worten, seiner Lebenserfahrung kann  ich mich 1:1 anschließen, denn auch ich blickte irgendwann voller Dankbarkeit auf meine unverständliche „Achterbahnfahrt von Leben“ zurück– bedankte mich im Nachhinein für jede Stunde des Schmerzes, der unzähligen Tränen, der Angst, der Enttäuschung, des Unfriedens, der Niederlage, der Verletzung, der Ausweglosigkeit…weil ich begriff:

Ohne dieses umfangreiche  Paket der schmerzhaften Erfahrungen wäre es nie und nimmer möglich geworden, dass ich das Geschenk eines neuen Lebens hätte  in Empfang nehmen können. Ja, ich war gleich des menschlichen Weizenkorns, das in die dunkle Erde gesteckt wurde und einmal „sterben“ musste, um so überhaupt die Voraussetzung zu schaffen, irgendwann  in Richtung   neues Leben, neues Menschsein und gewiss auch in ein starkes Gottvertrauen zu wachsen.

Es mag sich nicht gerade aufbauend lesen, wenn ich sage: Ja, wir werden unser „altes“ Leben irgendwann verlieren müssen, um endlich das! Leben führen zu können, das wirklich zu uns passt. Ohne Frage, diese Umkehr stellt eine der größten Herausforderungen dar, denn es gilt, uralte Überzeugungen und Kindheitsmuster abzulegen, die uns doch so in Fleisch und Blut übergingen. Aber- und das ist der Knackpunkt- sie waren/ sind auch der Auslöser für permanente Unzufriedenheit, Frust und das Gefühl, irgendwie auf der Reise nach Nirgendwo zu sein…..

Neulich las ich folgende Erklärung:

„Wir Menschen  leben unser Dasein im Kontext zum Ego und nicht in Verbindung zu unserer menschlichen Natur.“

Spontan hab ich diese Bühne vor Augen, auf der sich unser Leben  Tag für Tag abspielt. Oh ja, wir haben bestens gelernt, welche Rolle wir dort zu spielen haben- was von uns erwartet wird, damit wir die so wichtige Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Hier führt nämlich der Verstand Regie und das macht er exzellent!

Wir sind aber nicht hier auf Erden, um der Regieanweisung des Verstandes zu folgen. Unsere vorrangige Aufgabe ist es, uns auf die Bedürfnisse der Seele zu konzentrieren, sie zur Ausgangsbasis für unser Handeln werden zu lassen- wieder empfänglich zu werden für das, was da IN UNS nach Aufmerksamkeit ruft. Ja, wir dürfen sensibel werden für uns selbst- für alles Unerlöste, Dunkle in uns- aber auch für das, was uns so einzigartig sein lässt und unsere innere Schönheit kennzeichnet.

Als ich 2011 diese Bühne verließ, da war mir eines mehr als bewusst: Es gibt keine größere Kostbarkeit als meine Seele und ich allein stehe in der Verantwortung, alles zu tun, damit es ihr zu jeder Zeit gut geht. Ehrlich gesagt wurde mir erst da klar, wie sehr sie in der Zeit meiner Bühnenpräsenz gelitten haben muss! Und was hatten mir all das Verbiegen, Gefallen wollen, ständige JA sagen eingebracht……. durchweg nur schlechte Gefühle, innere Leere und konstante Unzufriedenheit. Es gibt nämlich eine unumstößliche Wahrheit: Das, was den gesellschaftlichen Rollenmodellen entspricht- was uns einst als richtig und erstrebenswert mit auf den Weg gegeben wurde- das hat mit den tiefen Bedürfnissen unserer Seele kaum etwas zu tun.

Frida Gold hat es in ihrem durchaus erfolgreichen Leben erfahren. Gold und Silber, Ansehen und Luxus, die attraktivsten Männer, ein vielversprechender Job waren ihr   „Erfolg“- doch in ihrem Herzen, da blieb es leer und kalt. Nichts von all dem Erreichten hat sie wirklich glücklich machen können. Mit Sicherheit hätte sie aus weltlicher Sicht den Siegeskranz auf der Bühne verdient- doch war sie auch für ihre Seele eine strahlende Siegerin? Das wage ich zu bezweifeln.

Und genau hier zeichnet sich für mich das große Dilemma in unserer Gesellschaft ab. Wann immer wir wie Frida unterwegs sind, wird sich nie und nimmer ein inneres Wohlgefühl einstellen. Wie denn auch? Während der Verstand sich gut gesättigt und bestätigt fühlt, droht die Seele zu verhungern. Ich könnt auch sagen: Wir als menschlicher Mensch sind unterernährt, weil es einzig und allein IMMER darauf ankommt, dass es der Seele gut geht. Und eine Seele braucht keinen begehbaren Kleiderschrank, kein dickes Bankkonto, auch nicht das neueste Smartphone. Eine Seele benötigt ausschließlich ihre kleinen Wohlfühlfreuden- sie will sich berührt fühlen und wann immer es geht, in ihrer individuellen Schönheit erblühen.

Es kam ja nicht von ungefähr, dass ich mir irgendwann schwor:

Wohin ich auch gehe, was ich auch tue- IMMER nehme ich meine Seele mit, um zu erspüren, was ihr gut tut. Eine andere Ausgangsbasis braucht es nicht für unser glückliches erfülltes Leben. Wir haben alle genug Feingespür mitbekommen, um zu erkennen, wann wir uns wohlfühlen und wann nicht. Und da bedarf es auch nicht der verstandesmäßigen Analyse, warum es so ist. Es reicht, wenn sich ein inneres Wohlgefühl einstellt, weil Seele in dem Moment freudig jubelt:“ Wie schön, ich spüre mich! Davon darf es gern noch mehr sein!“



Lang hat es gedauert, bis ich in diese unumstößliche Lebenswahrheit hineinwuchs. Doch wem hatte ich es zu verdanken? Die gängige Welt war dazu wohl kaum in der Lage. Sie hätte mich gewiss liebend gern bis zu meinem Lebensende auf dem Schauplatz der Illusionen und des Vorbeilebens an mir selbst festgehalten.

An dieser Stelle wird nämlich Gottes Führung und Planung  extrem präsent und eines darf ich mittlerweile als gegeben hinnehmen: Wann immer sich Menschen entschließen, ihr altes Leben gegen ein neues einzutauschen…….es scheint, als hätte Gott still und leise auf diesen einen Moment gewartet, um seine Einladung für ein neues Leben auszusprechen.

Ich kann mir auch denken, warum er so lang wartet- denn wären wir- so mitten im Bühnenspektakel, wenn wir der Ansicht sind, dass alles irgendwie noch passt-  überhaupt ansprechbar und offen für eine neue Sicht der Dinge? Ich glaub, der Mensch muss erst in der ausweglosen Situation sein, nach diesem einen Strohhalm der Rettung zu suchen- so wars auch bei mir. Mein Leben war ein einziger Scherbenhaufen mit Aussicht auf nichts und mit zig ?????? versehen.



 Oh, kann ich da heute nur sagen: Gott ist so weise und vorausschauend- denn er wusste genau, dass es mit mir mal so kommen würde! Nun gut, man könnte jetzt an Gottes Liebe zweifeln, angesichts der Tatsache, dass mein Leben bis dahin so schmerzhaft verlief. Hätte er mir diesen Schmerz nicht auch ersparen können? Wollte er denn nicht, dass es mir gut geht, dass ich ein Leben in Fülle habe? Und ob er das wollte! Es war ihm ein hohes Anliegen.

Die Antwort fällt mir heute sehr leicht, denn ich denke, wir dürfen jede Form von Schmerz in einem fruchtbaren Gewand sehen. Letztendlich gesehen bewirkt er nämlich IMMER eine Veränderung zum Guten hin. Gott will uns ja nicht quälen oder verärgern, wenn er uns  leidvolle Situationen beschert- er nimmt nur einige nötige Korrekturen bezüglich unserer Denk- und Handlungsweise vor. Ich glaub, ihm tut es selbst weh, uns leiden zu sehen, aber er weiß auch um den Wert des Leidens.

Hätte ich diesen unsagbaren Schmerz in gewissen Situationen nicht hautnah durchlebt- es wäre nie und nimmer zu einem Umdenken gekommen . Man muss wirklich so gefrustet sein vom alten Leben, dass man händeringend eine Veränderung herbeisehnt.

Für mich war damals ein Bild sehr hilfreich: Der Rohdiamant MENSCH will durch den Schmerz abgeschliffen werden, damit er seine ursprüngliche Strahlkraft, die ihm in früher Zeit genommen wurde, wieder zurück erhält.



Ohne Frage: Auf uns alle wartet eine völlig andere Dimension von Leben, aber sie wird mit den erlernten  alten Überzeugungen, Glaubensmustern nicht im Einklang stehen, weil es in dem neuen Dasein „nur“ noch um das Wohlgefühl und die Heilung der Seele geht. Von daher wird all der Schmerz eine wunderbare Gelegenheit darstellen, um fähig zu werden, dass  neue Überzeugungen IN UNS heranwachsen können- solche Überzeugungen, die nur noch etwas mit unserem inneren Wohlgefühl zu tun haben.

Von daher wird es nur noch ein Ziel im Leben geben:

in allen !! Lebensbereichen „nur“ noch nach unserer inneren Wahrheit zu leben. Alles Andere ist Selbsttäuschung und Verletzung der Seele.

Und wenn es da heißt: Der Mensch denkt, aber Gott lenkt, dann dürfen wir es voller Dankbarkeit so annehmen, denn etwas Besseres kann uns nicht passieren, als unter Gottes Führung und Schutz zu stehen! Gott ist nun mal der treue Hüter unserer Seelen und er wird alles daransetzen, dass wir in unsere  Seelenliebe- Seelenheilung zurückkehren und das Leben leben, welches wirklich von innerer Erfüllung spricht, weils halt endlich  zu uns passt. 


Ich denke eh, dass wir Menschen generell für ein Leben mit Gott geschaffen sind. Schließlich hat Gott extrem viel in jeden von uns investiert- wir sind alles Originale. Das muss man erst einmal hinbekommen! Für Gott wäre es doch viel einfacher gewesen, uns alle in gleicher Ausführung zu „töpfern“. Stattdessen ging er sehr achtsam vor und legte in jeden genau die Fähigkeiten, Talente, Neigungen hinein, die nötig sind, um der von ihm zugedachten Lebensaufgabe gerecht werden zu können. Von Gottes Seite her war zu jeder Zeit sonnenklar, wie unser individuell erfülltes Leben aussehen sollte………leider wurden wir von der weltlichen Welt in eine völlig falsche Richtung gedrängt…..

 Na ja, dass Gott solch eine Verirrung nicht auf Dauer gutheißen wird, ist verständlich und so bietet er uns halt irgendwann diesen Neustart an.

Das! wird aber nur möglich sein, wenn wir einen innigen und liebevollen Bezug zu unserer Seele aufnehmen und uns vor Augen führen, dass unsere Seelenlandschaft einzigartig ist, so individuell wie der durchlittene Schmerz, unsere Wunden, der Schatz an Erfahrungen, all die Ängste und was sich sonst noch so entdecken lässt. Niemand hat jemals erlebt, was wir erlebten- niemand hat unser Leid so intensiv gespürt wie wir selbst. Darum ist es ja so immens wichtig, dass wir uns selbst das größte Verständnis wie Mitgefühl entgegenbringen, auch wenn wir manchmal nicht wissen, warum wir so oder so reagieren.


Eine Seele vergisst nichts und die Zeit heilt nicht alle Wunden- wir können nur lernen, damit umzugehen, ohne jedwede Schuldzuweisung, Bitterkeit oder das Gefühl, wir müssten uns ständig für unsere Andersartigkeit rechtfertigen. Was mich oft  verärgerte, war die   lapidare Einstellung, dass doch jeder Kindheitsschmerz irgendwann mal überwunden sein muss! Oh nein, nichts bringt so starke Folgeerscheinungen fürs ganze!!! Leben mit sich wie eine Kindheit, die der gesunden emotionalen Basis entbehrte.

Aber! Wir müssen uns nicht passend machen für irgendwen, sondern haben das Recht, so zu sein, wie wir nun mal sind. Was mir nur klar wurde, ist: Wir sollten  bemüht sein, eine Atmosphäre zu suchen, in der wir uns wohl fühlen dürfen- ein Umfeld, das uns genau so annimmt, wie wir sind- wo die Haltung der bedingungsfreien Annahme gewährleistet ist.
Es geht nämlich hinsichtlich unserer Seelenheilung niemals um ein Überdecken, Verdrängen dessen, was uns so traurig, ängstlich, verletzlich, verwundbar, „anders“ macht, sondern darum, all dies liebevoll zu durchleuchten und anzunehmen. Gerade das scheinbar so Unliebsame an uns/ in uns hat uns einzigartig werden lassen und da gibt’s nichts zu verstecken. Niemals werden wir auf Dauer gegen unser wahres Wesen ankämpfen können, ohne Schaden davonzutragen.


Ich las mal von folgendem Lebensziel:

Am Ende wird nur wichtig sein, wie tief wir lebten und wie intensiv wir aus ganzer Seele liebten.

Und da geht’s gewiss nicht darum, ob wir eine völlig geheilte Seele haben ( was eh nie möglich sein wird) , sondern darum, dass  diese Seele trotz all ihrer Handikaps und Wunden, Narben, unliebsamen Aspekte-  ihre Liebesfähigkeit zum Ausdruck bringen darf..

Auch Gott wird uns zu jeder Zeit willkommen heißen, so wie wir sind, denn er ist ein Gott der wahren Liebe- Er ist! Liebe und wir dürfen uns zu jeder Zeit sagen: Wir sind  allein dadurch wertvoll, weil Gott uns ohne jede Bedingung liebt- und immer lieben wird.

Gott hat sein bedingungsfreies Ja zu mir gesagt- drum sag ich mein bedingungsfreies Ja zu Gott.

*Linda*

Donnerstag, 8. Februar 2018

Der Verstand ist ein schlechter Lebensberater







Der Verstand ist ein schlechter Lebensberater

Der Mensch wird erst durch Erfahrung klug! Dieses Fazit musste ich in meinem Leben oft genug ziehen, inklusive der damit zusammenhängenden Schmerzen. Und wer hatte mir das eingebrockt? Es gab da einen ganz bestimmten Übeltäter und das war mein Verstand. Er bekam es nämlich „prima“ hin, mir ständig seine Ansichten über die richtige Lebensweise als die ultimativen Lebenswahrheiten zu verkaufen. Nun gut, was sollte ich machen- er war ja mein einziger Lebensberater von Kindheit an. Das änderte sich allerdings schlagartig, als durch all den Schmerz folgende Erkenntnis in mir heranwuchs:

Mein Verstand war ein Blender- ein Gaukler- der null Ahnung besaß, wenn es um die Frage ging, wie ich- als der Mensch, der ich war- in mein persönlich erfülltes Dasein finden konnte.

Es heißt nicht unbegründet:

„Erwarte vom Verstand niemals sinnvolle Antworten auf die wesentlichen Fragen deines Lebens!“

Ein Verstand hat nämlich so sein Spezialgebiet und ist äußerst kompetent, wenn es darum geht, uns zu erzählen, wie man sich ne goldene Nase verdient, wie man am schnellsten die Karriereleiter hinaufkraxelt- was man tun muss, um auf der Bühne den ersehnten Applaus zu bekommen………alles kein Problem für ihn……..doch komm ihm mal mit dem Anliegen- was denn ein glückliches erfülltes zufriedenes Dasein ausmacht oder erhoffe  eine Antwort auf die Frage, was denn wahre Liebe/ Freundschaft sind……da ist Schweigen im Walde bei ihm angesagt!

Oh, ich erinnere mich zu gut daran, wie schlecht es mir ging, als ich das! begriff! Da war ich seit der Kindheit in meinem Gutglauben dem gefolgt, was er mir so erzählte und was hatte es mir gebracht? Von MEINEM glücklichen erfüllten Leben war ich meilenweit entfernt!  So ein Verstand lässt einen doch am ausgestreckten Arm verhungern!

Nur zu verständlich, dass ich heut noch dankbar bin für jene Fügung, die mir wahrlich die Augen öffnete und mir zum ersten Mal im Leben erzählte, wie ich wirklich glücklich werden konnte. Und das Irre dabei: Die Antwort ist kurz und knapp, denn es wird IMMER „nur“ darum gehen, ob wir bei allem, was wir so tun – wo wir so sind- das Gefühl des inneren Friedens, bzw. Wohlgefühls IN UNS verspüren.

Warum bitteschön hat man uns diese eine große Wahrheit nicht in unseren Lebensrucksack gepackt? Wir wären heute  die glücklichsten zufriedensten Menschen auf der ganzen Welt!

Stattdessen hat man es „prima“ geschafft, uns mehr und mehr von unserem inneren Frieden abzulenken……obwohl es meiner Ansicht nach die höchste Sehnsucht eines jeden Menschen ist, mit sich selbst im absoluten harmonischen Einklang zu sein. Verständlich, dass wir immer unzufriedener wurden/ werden, denn all die Nahrungsquellen, die man uns anbot- uns auch heute noch schmackhaft machen will……sie sind nicht mehr als minderwertige Ersatzquellen und werden niemals von einem immerwährenden Sättigungswert sprechen.

Der Grund: Unserer Seele reichen diese Kompromisse nicht, sie stöhnt vor lauter Mangelernährung, denn sie braucht Vollwertkost!

Mittlerweile habe ich mich einer Devise verschrieben und sie lautet: Es steht in meiner Verantwortung, mein Augenmerk nur noch auf das zu richten, was meinem inneren Frieden dient. Und damit sich mein früheres Fehlverhalten niemals mehr wiederholt, hängt seit Langem an meiner Küchentür ein Zettel mit der Aufschrift:

„Mach dies zu deinem einzigen Kriterium im Leben:

FÜHLT es sich innendrin schön und wohltuend an?

Macht es dich glücklich- lässt es deine Seele erblühen?“

Hätte ich nämlich diese Grundhaltung in meinem Leben bewahrt- es wäre mir sehr viel Schmerz erspart geblieben, denn eines ist mir klar geworden: Wenn es eine Wahrheit gibt, die zählt, dann ist es das, was die Seele oder innere Stimme als ihre Wahrheit bezeichnet!  Eine andere Wahrheit gibt es nicht, wenn wir uns ein rundum erfülltes zufriedenes Dasein wünschen. Und das Schöne ist, dass wir diese Wahrheit auf sämtliche Lebensbereiche anwenden können, denn wann immer wir spüren, dass unsere Seele sich voller Wohlgefühl und Zufriedenheit ausstreckt, dürfen wir sicher sein, dass wir auf dem richtigen Wege sind.



Davon ab hab ich noch etwas festgestellt: Unsere Seele wird eh niemals davon absehen, uns immer und immer wieder an ihre tiefsten Sehnsüchte zu erinnern. Auf unerklärliche Weise zieht sie alles in unser Leben, was hilft, der inneren Wahrheit näherzukommen. Darum tuts ja oft so weh, wenn wir etwas leben, was ihr nicht zusagt, was sie nicht nährt, was ihr keinen Frieden beschert. Kein Wunder, dass meine letzte Beziehung nicht halten konnte, denn statt zu erblühen, ließ ich alles in mir verwelken. Und wem gab ich da mal wieder das größte Mitspracherecht? Es war wie gewohnt der Verstand, indem ich- wie in der Kindheit erlernt,  immer wieder den Part der netten, lieben, rücksichtsvollen, sich aufopfernden, widerspruchslosen Partnerin übernahm!


Alles schön und gut oder vielmehr gar nicht gut, denn solch eine sich selbstverachtende Haltung ist nicht der Sinn  einer Beziehung! Eine Partnerschaft soll Frucht bringen und zwar so, dass beide Partner sich gegenseitig darin  unterstützen, ihre kindlichen Wunden zu heilen und in ein vollendetes Menschsein zu wachsen- und das im höchsten Blühstatus auf beiden Seiten.




Nein, ein Bewusstsein wie heute hatte ich bei Weitem früher nicht, denn meine Entscheidungen richteten sich nicht danach, was sich für mich schön und friedlich anfühlte- was mich erblühen ließ- sondern nach dem, was der Verstand mir erzählte- was mir „die Welt“ von frühester Zeit als richtig und angemessen suggerierte. Doch die Wahrheiten der Welt werden niemals mit unseren persönlichen Seelenwahrheiten übereinstimmen- dafür sind wir viel zu einzigartig strukturiert, einschließlich unserer ganz persönlichen Lebens- wie Leidensgeschichte.

Es  wird IMMER nur darum gehen, was jeder Einzelne ganz persönlich für seinen inneren Frieden benötigt. Und das kann uns die Welt mit ihrem Schubladendenken und ihren vorgestanzten Rastern wohl kaum erzählen! Das vermag uns nur unsere Seele in der Stille zu vermitteln, weil es ein ganz sensibles Erspüren ihrer Bedürfnisse ist…………..

Ich sagte nicht ohne Grund irgendwann: Es wäre für uns menschliche Menschen besser, wir wären ausschließlich als Seelen unterwegs, um zu verhindern, dass der Verstand ständig dazwischenquatscht. Ja, wir dürfen wahrlich unseren Verstand verlieren, wenn es darum geht, ehrliche tiefe menschliche Begegnungen zu erfahren, denn jede Begegnung- „nur“ von Seele zu Seele beschert ein ungeahntes Lebensgefühl und sowieso wird uns der Verstand niemals die richtigen Antworten geben auf die wesentlichen Fragen unseres Menschseins.

Da geht’s dann nämlich nicht mehr darum, irgendeine Fassade „von“ aufrechtzuerhalten- nicht darum- perfekt, immerglücklich, leistungsstark, vollkommen, fehlerfrei, schmerzfrei zu sein……oh nein! Tiefe Seelenbegegnungen schenken wärmende Räume….


 – einen wärmenden Raum für Schwächen, Tränen, Zweifel, Sehnsüchte, Versagen

- Raum für all die Verletzungen der Kindheit

- einen weiten weiten Raum, um einfach der Mensch sein zu dürfen, der man ist: verletzlich, sensibel, schwach und wunderschön einzigartig- hier, um zu lieben und geliebt zu werden.

Eines dürfen und müssen wir uns vor Augen führen: JEDER MENSCH möchte in der Tiefe seines Herzens  so geliebt werden, wie er nun mal ist, ob schwach, zerbrochen oder sonst wie gehandikapt, denn auf Dauer können wir nichts Anderes leben, ohne dabei krank zu werden. Zudem wird sich dann immer das Problem einstellen, dass Andere gar nicht wissen können, wie wir überhaupt zu lieben, bzw. zu verstehen sind.

Die schöne andere Seite ist: Wenn es auch den „Wahrheiten“ der gängigen Welt nicht entspricht, aber  Gott interessiert es absolut nicht, wer wir gerne wären nach irgendeinem Bild von „Mann oder Frau“……Gott braucht uns in wahr, klar und authentisch- nicht in vollkommen, wohlgemerkt, denn Gott weiß auch, dass keiner von uns jemals vollkommen sein wird. Dieses Attribut steht allein ihm zu. Aber Gott erwartet von uns, dass wir endlich für unsere Seele aufstehen und den! Menschen erblühen lassen, den er nach seinem Bilde erschaffen hat.


Hinsichtlich dessen durfte ich eine Wegerfahrung gewinnen und  bezeichne diese  als ein extrem wertvolles Geschenk des Lebens an uns alle:

„Unsere Seele wird uns immer wieder auf die Reise schicken, bis wir ihr das ersehnte Heimatgefühl schenken.“

Ich denke, wir dürfen hocherfreut sein über die Reiselust, Weisheit, Zielstrebigkeit und auch Hartnäckigkeit unserer Seele. Was wiegt schon der damit zusammenhängende Schmerz, wenn wir am Ende zur Belohnung ein Leben von höchster Qualität  erfahren dürfen? Kann es denn etwas Schöneres geben als das Gefühl, nach ganz viel Irrfahrten ENDLICH zu Hause angekommen zu sein und sich für alle Zeiten im tiefen Frieden geborgen fühlen zu dürfen?

Auch wenn die Welt davon nichts wissen will- aber der tiefe Sinn des Lebens besteht nun mal einzig und allein darin, dass unsere Seele von ihren einschnürenden Verstandesfesseln erlöst wird, denn sie will fliegen, blühen, ihre ganz eigene Melodie erklingen lassen und sich ihres Daseins  erfreuen! Erst dann spüren wir, was es heißt, den Himmel auf Erden zu erfahren.



Wir brauchen es alle so sehr, dass wir uns geliebt fühlen dürfen- nur spricht es kaum jemand aus! Wir können doch gar nicht ohne dieses Gefühl, ohne die Gewissheit, auch hier sind wir „nur“ Mensch. Na ja, ich sag mal: Gott sei Dank sind wir noch als Menschen unterwegs und nicht als Maschinen oder irgendwelche Funktionen. Und Gott sei Dank wird Gott alles daransetzen, unsere Herzen wieder auf Liebe auszurichten, damit der Mensch wieder MENSCH werde in all seiner natürlichen inneren Schönheit.

*Linda*

Dienstag, 6. Februar 2018

Hoffnungsvolle Zuversicht







Hoffnungsvolle Zuversicht


Es ist schon erstaunlich, wie genial es einigen Menschen gelingt, in einem einzigen Satz die Wahrheit eines ganzen Lebens zum Ausdruck zu bringen. So durfte ich nämlich lesen:

„Hoffnung ist die Zuversicht, dass die Geschichte ein Ziel hat und dass Gott die Fäden in der Hand hält!“

Gordon Mac Donald

Wenige  Worte, die uns eigentlich in aller Vollständigkeit erklären, warum wir Menschen hier zu Gast auf Erden sind-  Worte, die gleich eines Schlüssels die Tür auf die Frage öffnen:
Worauf läuft mein  gelebtes Dasein eigentlich hinaus?

Gordon Mac Donald betrachtet unser aller Leben mit einem großen Maß an Zuversicht, denn so wie ich es erahne, sagt auch er: Jede einzelne Lebensgeschichte hat ein!!! ganz konkretes Ziel und kein anderer als Gott hält die Fäden in der Hand, damit wir  dieses Ziel auch erreichen können!

Ja, ich glaub, dass dieser besagte Wandel der Zeit uns allmählich in eine neue Bewusstseinsrichtung drängt, um zu verstehen, dass es im Leben um weitaus wichtigere Dinge geht, als uns ständig im Außen für ein bisschen Wertschätzung, Anerkennung, Liebe, Besitz, Status abzumühen ….um dann doch im Nachhinein immer wieder ermüdet festzustellen, dass alle Erfolge  irgendwie nicht von wahrer tiefer dauerhafter Erfüllung sprachen.

Und wenn wir dann eines Tages diesen kraftzehrenden sinnlosen Zustand bis oben hin leid sind oder mal wieder total enttäuscht am Boden liegen- DANN klopft jemand bei uns an, dem wir bis dahin zumeist überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkten. Ging nämlich nicht, denn die weltlichen Wahrheiten und Überzeugungen hielten uns gefangen und weit entfernt von IHM, der uns eine völlig andere Wahrheit vermitteln möchte. Ja, ich spreche von der Begegnung mit Gott, die meiner persönlichen Erfahrung nach erst dann stattfinden wird/ kann, wenn unsere Sehnsucht nach einem anderen Leben groß genug ist.

Anders hab ich es nicht erfahren. Erst als ich mein sündiges verkorktes Dasein samt der zigfachen falschen Wahrheiten rigoros von mir abschütteln wollte- als ich vor lauter Nebelschwaden nicht mehr klar sehen konnte- da sagte Gott zu mir sein „Hallo, hier bin. Ich möchte dich einladen,  den Weg in dein neues Leben zu gehen!“

Nun bin ich mittlerweile  ein bisschen erfahrener, was Gottes Gegenwart betrifft und weiß heute zu sagen: Gott war eigentlich mein ganzes Leben präsent- allerdings im Hintergrund- und hat sich angeschaut, was ich so treibe. Nun gut, so neu wars für ihn eh nicht, denn schließlich kennt er uns ja alle in- und auswendig, inklusive des gelebten Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen und das von Anfang an. Ihm ist rein gar nichts fremd – er weiß sogar um unsere verstecktesten Ängste, Gedanken…..na ja  und auch unsere Schwächen, Ecken und Kanten geben ihm kein Rätsel auf. Immerhin ist er unser aller Schöpfer- wir sind seine Werke und hier kommt der springende Gedankenpunkt von Gordon Mac Donald:

„Hoffnung ist die Zuversicht, dass die Geschichte ein Ziel hat und dass Gott die Fäden in der Hand hält!“

Nicht wir sind im Endeffekt die Macher unseres Lebens, sondern dürfen uns getrost darauf verlassen, dass allein Gott  die Fäden in der Hand hält, um uns auf seine oft unerklärliche Vorgehensweise dort hinzuführen, wo er uns von Anfang unserer Geschichte an sehen wollte.
Welch eine Erleichterung durchfuhr mich damals, als ich mir vor Augen führte: EIGENTLICH ist mein ganzes Leben nur ein einziges „göttliches“ Puzzle…..und stellte ich mir ständig diese Frage nach dem „Warum“ der Ereignisse….Ich konnte die Antwort gar nicht finden können! Was wusste ich schon von dem göttlichen Vorhaben, das alles bei Weitem Verstandesmäßige überschreitet!

„Wie du den Weg des Windes nicht kennst
oder das Werden eines Kindes im Mutterleib-
so kannst du auch das Tun Gottes nicht erkennen.“

Koheleit 11, 5

Ja, ich denke, uns ist es einfach nicht gegeben, jemals nachzuvollziehen, warum Gott so oder so handelt- wie er vorgeht, um seine Ziele zu erreichen, denn Gott ist uns haushoch überlegen und es heißt nicht ohne Grund:

„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Jesaja 55

Ja, diese Wahrheit löst bei mir sehr viel aus, weil ich weiß: Es ist an mir, einfach zu vertrauen, dass Gott schon weiß, was für mich am besten ist- welche Erfahrungen ich benötige, um dort hinzukommen, wo er mich haben möchte. Nun könnte man abwinken angesichts der Tatsache, dass Gott weder zu sehen noch zu begreifen ist- doch hier berufe ich mich auf einen großen Erfahrungsschatz der- so sag ich bewusst- erfahrenen göttlichen Fügungen und auf die Gewissheit: Gott war zu jeder Zeit mit mir unterwegs- auch in der tiefsten Grube spürte ich seine Anwesenheit- denn woher hätte ich jemals die Kraft gehabt, wieder aufzustehen, wenn nicht durch ihn? Ja, ich bin durch die dunkelsten Schluchten von Kindheit an gegangen - bin zig mal gefallen, doch niemals liegengeblieben. Und das verdanke ich nur Gott, weil ich es aus eigener menschlicher Kraft niemals hätte schaffen können.





Es gibt da einen wunderschönen aufbauenden Satz, der lautet:

„Mit meinem Gott, da kann ich über Mauern springen!“

Heißt nichts mehr, als dass in Gottes Begleitung kein Ding unmöglich ist. Da, wo Menschen scheitern, bzw. das Ende sehen, fängts für Gott erst richtig an, denn Gott bewirkt die unglaublichsten Dinge!

Darum bin ich immer wieder so dankbar für das Geschenk seiner Einladung, das ich 2011 erhielt. Ja, ich hab es angenommen und  bis heute nicht bereut, weil Gott mir meinen Seelenfrieden zurückgab. Und ich bin davon überzeugt: Etwas Größeres, Wertvolleres können wir in diesem Leben nicht erlangen!

Nur- wir werden nicht drum herumkommen, unser bisheriges Denken und Handeln etwas zu korrigieren, denn was die gängige Welt für gut und richtig erachtet, das stößt ihm sehr bitter auf. Gott ist ein Verfechter der liebevollen friedlichen Handlungen. Er hasst nichts so sehr wie Unrecht,  Unfrieden, Prahlerei, Habsucht, Neid, Betrug, Gewalt, Heuchelei, Unehrlichkeit, denn solche Missstände hat er niemals gewollt für seine Welt und schon mal gar nicht für seine Kinder. Wir sollten nicht vergessen, dass er uns alle nach dem Bild der vollkommenen reinen Liebe erschuf und dass es in ihm eine große Traurigkeit auslöst, mit anzusehen, was sich daraus entwickelte.

Ohne Frage, wir liegen ihm sehr am Herzen, denn sonst würde er uns links liegen lassen! Gott sucht immerzu unsere Nähe- wir sind es, die sich von ihm nicht finden lassen! Hört er deswegen auf, uns weiterhin zu suchen? Nein! Wir dürfen darauf vertrauen: Wer auch immer bei ihm anklopft, dem wird er öffnen. Wer ihn mit ganzem Herzen sucht, wird ihn auch finden.

Wollte ich dieses Finden in ein Bild packen, es käme der Heimkehr gleich- so, als würden verirrte Schafe zu ihrem Hirten zurückfinden…….denn nur Gott ist in der Lage, uns Menschen in ein Dasein zu führen, das von tiefer Erfüllung in jedem unserer Lebensbereiche spricht. Nur Gott schafft es, unsere Herzen wieder auf Liebe auszurichten und es wird eine Liebe sein, die sich einfach nur um ihrer selbst willen verschenken möchte, weil es ihr Freude macht, endlich wieder bedingungslos lieben zu dürfen!

Vielleicht liest sich solch ein liebevoller Zustand wie ein utopischer Gedanke- doch ich bin fest davon überzeugt, dass in jedem Menschen diese immense Kraft der Liebesfähigkeit gegenwärtig ist, wir haben es nur vergessen( müssen). Sehr gern erinnere ich mich hinsichtlich dessen an eine sehr wertvolle Erfahrung. Ein kleines Mädchen kam auf mich zugelaufen, nahm mich  stürmisch in den Arm, drückte mich fest- begleitet von den Worten: “Ich bin so voller Liebe!“ Was für ein Ausbund an innerer Freude und wie genial war es dem Mädchen gelungen, das auszudrücken, was da gerade in ihm war: ein Gefühl der überströmenden Liebe und es wusste gar nicht mehr, wohin mit so viel Liebe!

Ein Ausnahmezustand? Mit Gewissheit nicht- denn eine erlöste freie Seele, wie sie dieses Kind  hatte- sie möchte ja „nur“ noch lieben! Und kein anderes Bestreben hat Gott, als uns alle wieder in diesen befreiten ( kindlichen) Seelenzustand zurückzuführen, damit auch wir eines Tages voller Euphorie rufen: Ich bin wieder so voller Liebe und möchte nichts lieber, als sie „nur“ zu verschenken!

Ja, wenn wir nicht werden wie die Kinder……in der Gewissheit, dass Gott als ein liebevoller Vater immens um unser Seelenwohl bemüht ist. Ja, dieses Bemühen wird von uns Einiges abverlangen. Der Weg in unseren Seelenfrieden wird oft sehr holprig und schmerzhaft sein und doch geschieht alles, weil Gott uns unsagbar liebt. Ein Wachsen und Werden wird immer von Schmerz begleitet sein, doch wenn man bedenkt, dass es um die ewige Befreiung der Seele geht- dann verliert sogar der Schmerz sein dunkles Gesicht. Man weiß auf einmal, dass man zum ersten Mal im Leben sinnvoll unterwegs ist und jeder kleine Schritt nach vorn schenkt Erleichterung. Nach und nach ziehen wir nämlich unser falsches Denken und Handeln aus, um quasi den „neuen“ Menschen anzuziehen,  welcher sich von den Fesseln der Vergangenheit befreite.



 Und wir dürfen zuversichtlich sein:

Gott wird zu jeder Zeit an unserer Seite sein – um uns zu halten, zu führen, zu stärken und auch aufzufangen.

Hier erinnere ich mich sehr gern an die Wegerfahrungen von Margaret Fishback Powers, die  in ihrem Gedicht „Spuren im Sand“ zum Ausdruck kommen. Sie fühlte sich nämlich besonders  in ihren leidvollsten Zeiten von Gott im Stich gelassen und fragte ihn  enttäuscht, warum es so sei. Und da gab Gott ihr diese Antwort:


"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Ja, so ist Gott! Wenn wir nicht mehr weiterwissen oder denken, unter unserer Last zusammenzubrechen, dann ist er zur Stelle, um uns hindurchzutragen!


 Wir können halt nie tiefer fallen, als in seine schützenden Arme!

*Linda*

Samstag, 3. Februar 2018

Wandlung ist die natürliche Bewegung des Lebens







Wandlung ist die natürliche Bewegung des Lebens

Immer und immer wieder wird mir bewusst, dass Leben längst nicht das heißt, als was es uns von jeher angepriesen wurde/ wird und ich bin heute heilfroh, noch rechtzeitig die Kehrtwende geschafft zu haben. Mittlerweile kann ich es drehen und wenden, wie ich möchte- es kommt immer aufs  Gleiche heraus: Leben ist in erster Linie ein immerwährender Aufruf, uns zu dem Menschen hinzuentwickeln, der wir wirklich sind.  Die menschliche Vollendung wird dann ihren Höhepunkt erreichen, wenn wir in unserem Herzen angekommen sind. Etwas Anderes gibt es meiner Ansicht nach in diesem Leben nicht zu tun, als sich bewusst auf dieses Reiseziel zu konzentrieren.

Doch so war ich nicht immer unterwegs!

Vor ein paar Tagen fand ich folgenden kleinen Text:


Ein Mann sitzt im Bummelzug. Bei jeder Station streckt er den Kopf zum Fenster hinaus, liest den Ortsnamen und stöhnt. Nach vier oder fünf Stationen fragt ihn sein Gegenüber besorgt: “Tut ihnen etwas weh? Sie stöhnen so entsetzlich.“ Da antwortet der Mann: “Eigentlich müsste ich aussteigen. Ich fahre in die falsche Richtung, aber hier drinnen ist es so schön und warm.“

Die Situation des Mannes kam mir unheimlich bekannt vor, denn auch ich saß wie er über eine extrem lange Zeit im „Bummelzug meines Lebens“, ließ eine Station nach der anderen an mir vorüberziehen, obwohl ich tief drinnen spürte, dass ich irgendwie falsch unterwegs war. Auch ich stöhnte innerlich, denn mein Leben sprach wahrlich nicht von Zufriedenheit oder gar Erfüllung- aber das Dilemma war: Ich wusste absolut nicht, was da eigentlich so falsch lief und es war auch niemand da, der mir hätte die Antwort geben können! Und so fuhr und führ ich die „Bahnstrecke“ weiter……..denn es fühlte sich trotz allem auch für mich warm und vertraut an. Heute weiß ich allerdings: Diese Reise war ein Trip nach Nirgendwo……..und wahrscheinlich wäre ich noch bis zum St. Nimmerleinstag so unterwegs gewesen…..wenn da nicht eines Tages, in meinem allergrößten Schmerz das Leben bei mir angeklopft hätte mit der Bitte, doch endlich auszusteigen und den Zug in die entgegengesetzte Richtung zu nehmen.

Ja, das Leben rief mich zur Umkehr auf und heute sage ich: Gott sei Dank für diesen Wachrüttler! Mit Sicherheit gibt es hier nichts schönzureden, denn schließlich steht man erst einmal sehr orientierungslos auf dem „Bahnsteig“des Lebens herum…..in dem Bewusstsein: So, das alte Leben fährt gerade davon, aber im neuen bin ich auch noch nicht angekommen! Und sowieso- wer gibt mir eigentlich die Gewissheit, dass es mir irgendwann besser geht?

Ja, es erfordert immens viel Mut, sich ganz neu auf die Reise zu machen, aber ich geh heute davon aus, dass in dieser Hilflosigkeit nichts so hilfreich ist wie diese innere Stimme IN UNS! Sobald ich nämlich mit ihr den Kontakt aufnahm, wurde ich quasi in dieses neue Leben hineingezogen- Impuls für Impuls, Schritt für Schritt betrat ich neues Land und spürte komischerweise eine Art von Vertrautheit. Ich hatte das Gefühl, ich wäre vor langer langer Zeit schon einmal dort gewesen! War ich nämlich auch- als ich ganz klein war……bis mir dann die große weite Welt von ihrer Art zu leben erzählte. Da gab es plötzlich so was wie feste Prinzipien, irgendwelche hochgesteckten Ziele und alles schien darauf hinauszulaufen, dass ich erst noch etwas werden müsse, dass es erstrebenswert sei, viel zu leisten, zu besitzen und genügend Applaus auf dieser großen Weltbühne zu bekommen.

Doch es wird wohl in jedermann Leben irgendwann so wie bei mir dieser eine große Aufwachmoment kommen, in dem wir recht schmerzlich begreifen, wie vertrauensvoll wir ein Leben lang auf „ihren“ Schienen unterwegs waren….und wie wenig das mit dem wahren Sinn von Leben zu tun hatte.

Ganz ehrlich? Wir haben im Grunde alle  den Reichtum unseres Lebens verschenkt- ohne überhaupt zu wissen, was wir uns da antun.

Da fand ich z.B. folgenden Hinweis:

Wenn dich das Leben lieben soll, dann musst du die Liebe leben, denn die Liebe ist der Kreislauf des Herzens und der Atem der Seele und davon ab: Liebe ist nun mal die Musik unseres wahren Wesens.

Wer bitteschön hat uns jemals darauf hingewiesen, dass jeder von uns in sich eine ganz besondere Lebensmelodie der Liebe trägt? Im Gegenteil- wir wissen zumeist gar nicht, was Liebe überhaupt ist! Wie sollten wir auch- denn sie finden wir nur IN UNS und schon mal gar nicht auf der großen Bühne!

Doch wie verträgt sich jedes angesagte Bühnengeschehen mit der Behauptung:

 „Die menschliche Vollendung wird dann ihren Höhepunkt erreichen, wenn wir in unserem Herzen angekommen sind.“

Ich denke, es ist nachzuvollziehen, dass diese Umkehrfahrt im Leben dringend notwendig sein wird, um überhaupt von einem sinnerfüllten Dasein sprechen zu können- um endlich den ersehnten Frieden in uns zu finden.Es heißt nämlich auch: Unsere ganze Lebenskraft hängt vom inneren Zustand der Zufriedenheit ab und da bedarf es nun mal des Seelenfriedens. Ja, diese Reise wird mitten ins Herz gehen und was sie so schwierig macht, ist der Umstand, dass wir an unseren alten Kindheitswunden nicht vorbeikommen. Wir werden gewiss nicht von heut auf morgen voller Leichtigkeit in ein neues Leben springen, denn da hat sich so viel Altmüll angesammelt, der beseitigt werden will. Alte Überzeugungen, kindliche Glaubensmuster, dieses völlig verkorkste Bild von Leben, das mit den tiefen Bedürfnissen des Menschen  recht wenig zu tun hatte.

Hier führe ich mir sehr gern die Erkenntnis von Konfuzius vor Augen:

„Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln; erstens durch Nachdenken, das ist das edelste,

zweitens durch Nachahmen, das ist das leichteste

und drittens durch Erfahrung, das ist das bitterste.“

Konfuzius
chinesischer Philosoph und Staatsmann
* 551 v. Chr., † 479 v. Chr.


Da ich ein bisschen Wegerfahrung mitbringe, weiß ich heute zu sagen: Wünschen wir uns ein qualitativ hochwertiges Leben, dann werden wir nicht drum herum kommen, viele schmerzvolle Erfahrungen zu durchleben.
Irgendwo las ich mal: Mit jedem Schmerz, jedem Ereignis, jeder Begegnung wächst unsere innere Landschaft. Und ich denke, genau darum geht es im Leben- dass wir diese Vielfalt unseres Innenlebens ganz neu entdecken, denn unter all dem Müll, da finden wir auch die Schönheit unseres Seins- da ist eine unsagbare Fülle!

Ich glaub, es ist Andreas Bourani, der singt: „Wo wir uns selbst begegnen, da fallen wir mitten ins Leben!“

Nichts im Außen wird uns jemals diese Begegnung mit uns selbst ersetzen können – kein Geld, kein Besitz, kein Ansehen! Das wahre erfüllte Leben wird sich erst dann zeigen können, wenn wir die Nähe zu uns selbst gefunden haben, bzw. unsere innere Heimat zum Erblühen brachten.


Dann dürfen wir, ohne zu überheblich zu sein, auch frohlocken:

„Ich bin das Beste, was mir je passiert ist!“

Warum auch das sein darf?

Ich spreche sehr oft von dem „neuen“ Menschen, weil ich denke, wir dürfen uns ganz neu in unserem Menschsein begreifen.

Jeder Mensch ist ein absolutes Original mit einer ganz eigenen Persönlichkeit und es entspricht der Würde eines jeden, diese Individualität zu entfalten, zu stärken und vollständig zum Ausdruck bringen zu können. So ist unser aller Leben gedacht und das bedeutet konkret:
Der Mensch ist genau richtig, so wie er ist und besitzt das Geburtsrecht wie auch die Würde, nach seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten, aber auch Begrenzungen zu blühen! Und hier muss jeder Anspruch nach Perfektion, Leistung, Funktionieren wegfallen! Das passt einfach nicht, denn es geht um die absolut  freie Entfaltung des Seins.

Dazu gibt’s ein schönes Vorbild….eine Schule, in der es nicht nur das Schulfach „Mensch“ gibt, sondern auch einen Schulleiter, der sagt: Nicht unsere Schule bestimmt, welche Schüler für uns passend sind- nein- die Schule, bzw. der Lehrplan richtet sich nach der Individualität und den Bedürfnissen der Schüler! Folglich ein System, das es schafft, sich den Menschen anzupassen und nicht umgekehrt. Und ich denke, genau so muss es sein- denn wir sind keine Maschinen in Einheitsausführung, sondern einzigartige Wesen mit dem Wunsch, uns individuell weiterzuentwickeln- immer mehr zu dem Menschen zu werden, der wir wirklich sind.

Im Grunde ist es plausibel, denn kein Mensch wird jemals etwas anderes darstellen können, als es in ihm angelegt ist. Wir können unser Leben nur aus dem Holz schnitzen, das wir mitbekommen haben. Und augenblicklich fällt etwas sehr Belastendes fort: nämlich die trügerische Annahme, dass wir uns nach irgendwelchen äußeren Vorgaben zu richten haben.

„Du bist gut und wertvoll, so, wie du bist, denn so bist du von Gott gewollt.“


Den Zuspruch hätte man uns in früher Zeit mit auf den Weg geben sollen! Dann wären jedes Verbiegen, jedes Gefallen wollen, jede daraus resultierende Orientierungslosigkeit  von vornherein weggefallen. Dann wären wir uns unserer selbst bewusst gewesen und hätten von Anfang an unseren Solotanz getanzt, statt in der Masse mitzulaufen, in dem Glauben, wir müssten tun und sein, was alle so tun, bzw. sind.

Es kommt für mich eines tragischen Umstandes gleich, dass der Mensch, will er wirklich glücklich werden in dieser Welt wahrlich gegen den Strom schwimmen muss, weil er erkennt, dass all das Gängige und scheinbar Normale mehr Schein als Sein ist.

Ja, es wird um Heilung gehen, um die tiefgreifende Heilung unserer verwundeten Seele- doch weil sie so sehr darauf erpicht ist, wieder gesund zu werden, tut sie alles dafür, damit wir dieses eine große Ziel erreichen. Wie auch immer- aber sie zieht wie durch Wunderhand genau das ins Leben, was wir individuell benötigen, um nach und nach unsere alten Verstandeshäute abzuwerfen- so lang, bis wir im Herzen und auch in der Liebe angekommen sind.

Ob wir nun an Gott glauben oder nicht- doch ich sag mal: Gott ist der Hüter unserer Seelen und wird alles daransetzen, dass jeder in seine innere Schönheit zurückfindet und sich in seiner Einzigartigkeit begreift. Gott bringt Ordnung in unser chaotisches Leben und wer sich ihm anvertraut, wird irgendwann den Himmel auf Erden erleben. Wir dürfen uns klar vor Augen führen: Unsere chaotische unmenschliche Welt mit ihren eingefleischten Prinzipien, ihrer Wertuntreue, ihrer Unmoral, ihren fragwürdigen Zielsetzungen hat mit Gottes Vorstellungen rein gar nichts zu tun. Es heißt ja nicht ohne Grund nach Gottes Willen: Jagt dem Frieden, der Gerechtigkeit, der Liebe, der gegenseitigen Wertschätzung nach, denn Gott sieht uns als eine große Gemeinschaft- mit dem Auftrag, einander zu ermutigen, aufzubauen und einander höchsten Respekt entgegen zu bringen.

Ich finds gut, dass Gott sich nie und nimmer von seinem Vorhaben abbringen lassen wird- dafür liebt er uns alle viel zu doll! Gut, er könnte uns links liegen lassen, uns weiter in der Irre suchend herumlaufen lassen…….doch jeder von uns ist ihm viel zu wichtig.Er wünscht sich nichts mehr, als dass wir zu ihm zurückkehren- als seine über alles geliebten Kinder. Gott gibt uns nicht auf- immer wieder erhalten wir neue Chancen, um unsere Seelen zu heilen, zu erlösen, um uns aus den Verstrickungen dieser sündigen Welt zu befreien.

Hinsichtlich dieser Erkenntnis befinde ich mich heute in der Haltung, zu sagen: „Gott, schenk mir ruhig schmerzvolle Erfahrungen, damit ich erkennen kann, wo ich immer noch etwas lebe, was dir nicht gefällt.“ Ja, mein Gottvertrauen ist grenzenlos- es ist die Frucht meines gelebten Lebens unter der Führung eines liebevollen Gottes, der zu jeder Zeit um mein höchstes Seelenwohl bemüht war. Nein, wenn wir so mittendrin stecken im Leid, dann verstehen wir den Sinn nicht- doch später, da wird uns bewusst, dass genau dieser Schmerz zu unserer Heilung beitrug.

Was ist Leben aus der heutigen Sicht für mich?

Es ist eine große Abenteuerreise mit einem wunderbaren Gott und mit Aussicht auf ewiges Seelenglück.

*Linda*