Donnerstag, 15. März 2018

Unglaublich- aber wahr!






Unglaublich- aber wahr!



Zur Zeit verfolge ich auf dem Fernsehsender „Bibel TV“ eine sehr interessante Vortragsreihe , welche von der Thematik her zum Fokus  hat:


 „Unglaublich……Gott liebt mich…Gott sucht mich….Gott rettet mich….Gott will mich….Gott beschenkt mich…Gott bewegt mich….Gott erwartet mich…..“

Abend für Abend wird eine dieser unglaublichen Handlungen Gottes näher beleuchtet und zwischendurch stellt man sich wirklich die Frage: Warum tut Gott das alles? Warum sind wir ihm so wichtig? Die Antwort gab eine der Moderatorinnen, indem sie sagte: Gott ist es, der uns dieses Leben schenkte und er wünscht sich  nichts mehr, als dass es ein erfülltes Leben werde und wir in eine innige Gemeinschaft mit ihm zurückkehren.

Gott möchte Anteil an unserem Dasein nehmen und mit uns durchs Leben gehen.  Als unser Schöpfer und Herrscher über die ganze  Erde hatte er einst seinen  Plan mit uns allen- doch der beruhte gewiss nicht darauf, dass wir uns von ihm abwenden. Ganz im Gegenteil! Gott wollte   seine „Kunstwerke Mensch“ als eine große, sich bereichernde Gemeinschaft erleben, in der jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten zum Wohle der Anderen beiträgt. Ja, auch zur Ehre Gottes wurden wir in unserer Einzigartigkeit erschaffen- um ihm zu dienen, um ihn zu erfreuen.

Doch sein Plan erfüllte sich nicht, weil wir Menschen meinten, es ohne ihn recht gut allein zu schaffen. Da wartete schließlich auf uns- recht verlockend- ein selbstbestimmtes Leben, eine eigene Planung und gewiss auch das erstrebenswerte  Ziel, sich als Herr über das eigene Leben einen Namen zu machen. Und außerdem waren da noch die „Götter“ des Geldes, des Erfolges, des Besitzes, des Konsums, die angebetet werden wollten! Und so ein Paradies auf Erden, das konnten wir uns auch allein einrichten- Möglichkeiten gabs ja genug.

Ich glaub, ich darf hier mal wieder Frida Gold mit hineinbringen, die solche paradiesischen Zustände im Übermaß erlebte und davon überzeugt war, alles richtig gemacht zu haben.
Warum ließ sie das Erreichte dann trotzdem enttäuscht und frustriert hinter sich? Mensch Frida, hast doch ein Luxusleben geführt, um das dich viele beneideten- konntest dich mit den attraktivsten Männern umgeben- dir die tollsten Klamotten kaufen. Viele Leute haben dir angesichts deines Erfolges wohlwollend auf die Schulter geklopft……warum dann dieser Rückzug?


Frida stellte sich in ihrem Song eine ganz bestimmte Frage: Wovon soll ich eigentlich träumen in so einer Welt- in der ich letztendlich gar nicht mehr weiß, wer ich wirklich bin- in der ich mich verliere? Hier zieh ich mal ein erstes Fazit und sage: Dann ist da wohl bei Frida der Traum von einem glücklichen Leben nicht in Erfüllung gegangen. Wie kann das sein? Sie hatte doch alles befolgt, was man ihr mit auf den Weg gab?! Ich sag aber auch: Ihre Bühnenpräsenz war zwar vom Feinsten- doch sie tauschte sie ein gegen ihren Seelenfrieden.





Ja, Frida hat sich dann von dieser Bühne verabschiedet- ist letztendlich auch noch glücklich geworden- doch es war ein langer langer Weg mit vielen Umwegen, Irrwegen und gewiss vielen Fragen.

Nun möchte ich mich da nicht ausschließen, denn mir erging es ähnlich. Ich war getrieben und motiviert von diesem vielversprechenden Lebenskonzept der Allgemeinheit…..so lang, bis auch ich nicht mehr wusste, wer ich war. Und genau in diesen Zustand der Ohnmacht und Hilflosigkeit  kam Gott hinein und heute weiß ich, dass er mit ganz viel Geschenken im Gepäck zu mir kam, denn er suchte mich,  wollte mich erretten, befreien und er erwartete mich, weil er mich liebte, so wie er jeden von uns liebt. Und er kam, weil er sah, wie sehr ich mich verlaufen, bzw. verirrt hatte in einer Welt, in der ich eigentlich gar nicht zu Hause war.

Wenn ich zur Zeit angesichts der von mir angeführten Vortragsreihe höre, dass die Veranstaltung in 500 Orten der Welt ausgestrahlt wird, dann lehne ich mich wahrlich zurück und stelle mir die Frage: Kann es sein, dass Gott sich , wie von mir angenommen, wirklich seine Welt zurückerobert, um das von ihm einst geplante Vorhaben durchzusetzen? Kann es  sein, dass die Menschen sich nicht mehr zufrieden geben mit den alten Prioritäten dieser gängigen Welt? Haben sie so wie Frida erkannt, dass die angebotene „Nahrung“ überhaupt keinen nachhaltigen Sättigungswert in sich trägt? Suchen sie so wie ich damals nach einer Kost, die nicht den Verstand, sondern ihre Seele/ ihr Herz sättigt?



Ja, ich denke heute- Gott öffnete mir die Augen für eine ganz wichtige Haltung:

„Mehr als alles andere behüte dein Herz,
denn nur von ihm geht das wahre Leben aus!“



Und es geschah noch etwas. Als ich lernte, mich  in gesunder verständnisvoller Weise selbst anzunehmen und zu lieben, sah ich  den Sinn meines Hierseins aus einer völlig anderen Perspektive. Es scheint wirklich an dem zu sein, dass man in solch einer Phase so eine Art von Bewusstseinsschub erhält, der hilft, plötzlich anders zu sehen, anders zu verstehen! Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen, denn ich erkannte:

Ich war nicht hier, um anderen zu gefallen, Erwartungen zu erfüllen, das beste Bild „von“ abzugeben, um irgendwelchen vorgestanzten Bildern gerecht zu werden. Ich war auch nicht hier, um mich in irgendwelche Schubladen zu pressen. Ich war hier, um mir selbst zu gefallen und mein Leben nach meinen Bedürfnissen, Möglichkeiten und unter Berücksichtigung meiner individuellen Grenzen zu gestalten. Endlich durfte ich der Baum sein, der da unabhängig und befreit von alten einschnürenden Kindheitsfesseln in seine Standfestigkeit zurückgefunden hatte.



„Leben wie ein Baum-
einzeln und frei und brüderlich
wie ein Wald.
Das ist unsere Sehnsucht.“

Nazim Hikmet


Diese neue Sicht auf Leben, die hatte mir Gott geschenkt- weil es ja auch heißt:
Er gibt uns einen neuen Geist und richtet unser Herz voll auf Liebe aus. Ja, ich spreche seit damals   von dem wertvollsten Geschenk meines Lebens, als Gott an meine Tür klopfte und mich aus dem tiefen dunklen Loch meines Vorbeilebens herauszog, um mich auf festen fruchtbaren Boden zu stellen.

Heute weiß ich auch:


„Wir alle sind Pilger,
die auf ganz verschiedenen Wegen
einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.“

Antoine de Saint Exupéry


Denn: Gott liebt uns so sehr, dass er alles in Bewegung setzt, um jeden wieder zu sich zurückzuholen. Nein, niemals werden wir nachvollziehen können, was Gott sich so alles einfallen lässt, welche Wege er wählt, damit wir zurückkehren können. Er geht so weise, vorhersehend, unerklärlich vor, dass unser Verstand da nicht mehr mitkommt. Und dann sagen wir wohl wie Dietrich Bonhoeffer:

„Ich kenne zwar deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg für mich.“

Ja, Gott hat mich zurückgeholt und ich weiß heute, dass diese Rückführung auf einem äußerst umfangreichen göttlichen Plan beruht und das von Beginn meines Lebens an. Gott wusste von Anfang an, wo er mit mir hinwollte. Achtsam  legte er Puzzleteil für Puzzleteil aneinander…..und diese in meinen Augen eigentlich chaotisch verlaufende Lebensgeschichte trug ein einziges Ziel in sich: Anzukommen in mir selbst, anzukommen bei Gott und vor allen Dingen half Gott mir, meine kostbare Seele zu retten und diese so gut wie möglich zu heilen!

Ist schon irre- wenn man irgendwann da steht und voller Freude begreift, dass  der erlittene Schmerz, jede Enttäuschung, Verletzung, Niederlage unentbehrliche Mosaiksteine seines göttlichen Vorhabens waren, um mir das Geschenk eines neuen Lebens zu ermöglichen.

Wenn ich mich dann heute Abend wieder in die Vortragsreihe einschalte und höre, was Gott alles für seine Kinder tut, dann werde ich es mit einem Kopfnicken begleiten, denn ich habs erleben dürfen:

Gott sucht uns- Gott rettet uns- Gott beschenkt uns- Gott erwartet uns- Gott bewegt uns- Gott will uns……weil er uns unendlich liebt! Unglaublich- aber so wahr!

*Linda*

Mittwoch, 14. März 2018

Unsere Seele braucht ein Zuhaus







Unsere Seele braucht ein Zuhaus


Ich weiß nicht zu sagen, wie sehr es mir am Herzen liegt, dass unsere Seelen endlich wieder die Achtsamkeit erfahren, die sie verdienen. Sie brauchen endlich wieder ihr Zuhaus- d. h. es ist an der Zeit, dass wir uns darauf besinnen, wie einzigartig und wertvoll ein jeder von uns ist und das ohne jegliches Dazutun, ohne jede Veränderung. Nichts müssen wir sein, nichts müssen wir tun, nichts müssen wir haben- außer „nur“ den Mut, ganz wir selbst zu sein.

Nur- da gibt’s ein Problem, denn wissen wir eigentlich um unsere innere Schönheit? Sind wir uns selbst der engste Vertraute? Wie oft treffen wir eigentlich die Entscheidung, mal ein mitfühlendes liebevolles Date mit uns selbst zu haben- ganz davon abgesehen, dass es  da draußen leider viel zu viele Möglichkeiten gibt, von uns selbst abzulenken.

Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings, dass Ablenkungen und jede Form von Flucht vor mir selbst im Grunde immer nur ein Hinauszögern waren- denn es kommt der Tag, an dem steht die Wahrheit in Übergröße da und bittet unerbittlich um Aufmerksamkeit. Was dann zumeist mit Schmerz einhergeht, ist im Grunde unsere Rettung und ich geh heute davon aus, dass in diesem Moment Gott seine Zeichen setzt.

Gott wünscht sich Vollender des Menschseins. Es gibt da eine schöne Zusicherung, die besagt, dass Gott der Hüter unserer Seelen ist. Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren, denn wenn uns jemand aus dem ganzen Schlamassel herausholen kann, dann ist es Gott! Nur Gott wird es gelingen, dass wir aus dem Gefängnis der Vergangenheit befreit werden. Gott zerbricht alle Fesseln. Nein, nötig hätte er es gewiss nicht, hinter uns herzulaufen- doch er liebt uns viel zu sehr, um uns aufzugeben, sind wir doch seine Kinder und als ein liebender Vater wird er alles daransetzen, dass es uns gut geht.

Gott läuft uns nach,
damit wir nicht aufhören,
ihn zu suchen,
damit wir fähig werden,
ihn zu finden.

Papst Benedikt


 Nun weiß ich mittlerweile, dass Gott so seine ganz eigenen Wege und Methoden hat, um auf sich und seine Wünsche aufmerksam zu machen und liest es sich auch etwas suspekt
Dann, wenn wir mal wieder in einer Notsituation stecken, wenns mal wieder so richtig weh tut, dann dürfen wir  sicher sein, dass Gott im Hintergrund zu unserem Wohle agiert. Gerade schmerzhafte Umstände und Krisen  können ein wahrer Segen für uns sein. Ohne Schmerz würden wir nicht innehalten – ohne Schmerz würde sich an unserer Lebenshaltung, bzw. Lebensweise nichts verändern. Ja, es trifft zu: Wenn der Lebenswind mal wieder recht stürmisch daherkommt, dann geht es im Grunde nur um eins: dass wir unsere Segel richtig setzen!

Hierzu passen auch die aktuellen Worte von Papst Franziskus, die umgesetzt besagen:

„Es ist eine Entscheidung, sich nicht von der Trauer über erlittenes Unrecht beherrschen zu lassen. Man sollte in jeder Widrigkeit die Chance sehen, zuversichtlicher und gestärkter daraus hervorzugehen.“

Ich weiß, wenn man mitten drin steckt im Schmerz, dann möchte man die Verursacher  mit dem Gefühl der Wut und Verbitterung anklagen, doch ich erinnere mich auch, dass ich niemals gestärkter und „etwas größer“  hervorging, als aus den Situationen, die immens weh taten.

Muss denn Leben so weh tun? Ja, ich denke schon, dass jeder von uns seine ganz bestimmten Kreuze zu tragen hat- doch sie sollten uns nicht ein Leben lang beherrschen, weil wir uns sonst durch eine verbitterte Haltung die Schönheit der Zukunft verwehren.  Ich weiß nämlich, wovon ich schreibe , weil ich auf eine Kindheit- wie Jugend zurückblicke, die gewiss nicht rosig war, denn gleich zweimal wurde mir der Boden unter den Kinderfüßen weggezogen…..und dies hatte extreme Folgen für das darauffolgende Leben. Und so entschloss ich mich 2012, den damaligen Verursachern zu verzeihen- auch, um endlich  in meinen inneren Frieden zu finden.

Nein, es war nicht einfach, aber es gelang mir, weil ich verstand: Die Menschen selbst waren nicht anzuklagen- denn sie wussten gar nicht, was sie da taten. Sie waren lediglich Gefangene ihrer eigenen Kindheitsfesseln und trugen gewiss keine erlöste Seele in sich.

Und dieser Punkt sollte IMMER größte Beachtung finden, denn manchmal können Menschen gar nicht anders handeln, weil sie in sich selbst gefangen sind. Nein, das bedeutete in meiner Situation  gewiss nicht, ihr Handeln gutzuheißen, doch ich hab ihnen allen vergeben- auch, damit in meiner Seele der Frieden einkehren konnte.




Ja, es gab im Laufe meines Lebens viele Verletzungen durch Menschen und je mehr ich mich im Nachhinein mit der eigentlichen Ursache befasste, umso klarer wurde mir die Notwendigkeit der Seelenheilung, bzw. der Erlösung von alten  Kindheitsfesseln. Ja, ich denke, wir dürfen uns ganz neu entdecken, auch wenn schon etwas Leben hinter uns liegt, denn für einen Wandel ist es niemals zu spät.



Ja, mit Gott im Leben kann Veränderung stattfinden, denn er wird uns aufzeigen, was es heißt, ein Dasein von höchster Lebensqualität zu führen. Leben kann nämlich auch ganz anders sein……nicht mehr in Orientierung an äußeren Vorgaben , sondern einzig und allein in Bezug auf unsere individuellen Bedürfnisse und mit Rücksicht auf unsere ganz persönlichen Wunden, die das Leben in unserer Seele hinterließ. Mit Gottes Hilfe werden wir quasi neu ausgerichtet, was unsere Haltung zu den Bereichen Beruf, Beziehungen, Sexualität, Partnerschaft betrifft.


Ich glaub, hier liegt der entscheidende Wendepunkt. Auch ich war früher der Ansicht, ich könne ein Leben führen , so wie es halt alle tun- bis ich begriff: Nie und nimmer darf ich unberücksichtigt lassen, was mir in früher Kindheit widerfuhr, auch wenn alle Welt der Ansicht ist, dass die frühen Wunden irgendwann mal heilen. Nein, das tun sie eben nicht, weil sich das Erlebte, insbesondere die Erfahrungen in der frühen Zeit in meine Seele einbrannten. Eine Seele vergisst keinen Augenblick des tiefen Schmerzes- man ist und bleibt hinsichtlich dessen extrem empfindlich. Darum wurde es für mich sehr wichtig, die Folgeerscheinungen des frühen Schmerzes, die Bedeutung meiner ganz persönlichen Zerbrochenheit in meinen Alltag mit einzubinden.


Und spätestens hier begreift man das hohe Maß an Eigenverantwortung für das eigene Leben, bzw.  das Wohlergehen der Seele. Kein anderer Mensch, kein Partner, kein noch so gutes Fachbuch, noch nicht einmal ein Psychologe werden uns sagen können, was wir für unser inneres Seelenglück benötigen. Das vermögen nur wir zu verspüren, wenn es uns gelingt, eine liebevolle Beziehung zu uns selbst, bzw., zu unserem verletzten Kind aufzubauen und zu pflegen.



Neulich las ich einen treffenden Hinweis:

„Lass deinen inneren Frieden der Schiedsrichter in all deinen Entscheidungen sein!“

Wäre mir diese Wahrheit früher über den Weg gelaufen- ich hätte mein Leben weitaus achtsamer  eingerichtet. Ich hätte erkannt, was mir gut tut und was ich tunlichst vermeiden muss und wie wichtig es ist, dass die Atmosphäre stimmt, in der man sich bewegt.


Ja, man muss immens auf das Umfeld achten, in dem man sich aufhält. Irgendwann wird eine Frage sehr wichtig: Ist da jemand,  der den Schmerz nachvollziehen kann, den ich in früher Zeit erlitt? Ist da jemand, der mich versteht und mich so annimmt, wie ich bin? Ist da jemand, der meine Zerbrochenheit mit mir teilt?

All diese Fragen stehen im Zusammenhang mit einem gewachsenen Seelenbewusstsein, wollen wir irgendwann unser lebenswertes Dasein führen. Auch mit all dem Zerbrochenen in uns wird das möglich sein, denn unsere Vergangenheit muss nicht zwangsläufig unsere Zukunft bestimmen.


Da fallen mir Worte von Khalil Gibran ein:



Mit einer Weisheit, die keine Träne kennt,
mit einer Philosophie, die nicht zu lachen versteht,
und einer Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt,
will ich nichts zu tun haben.
Khalil Gibran




Irgendwo stand geschrieben: Kinder sind unsere schärfsten Richter, denn sie zeigen uns unverblümt auf, worauf es im Leben wirklich ankommt und was gar nicht geht. Sie sind wahrlich die besseren Lebenskünstler, weil sie noch verstehen, aus dem Moment heraus das Leben zu genießen, sich selbst zu genießen! Wenn auch unbewusst: Sie spüren wie selbstverständlich, dass jeder Mensch von Gott  berufen ist zur Freude, zur Freiheit, zur Liebe, zu einem friedvollen und bereichernden Miteinander.
Sie sind noch im Einklang mit sich selbst- ihrer inneren göttlichen Quelle so nah.


„Werdet wie die Kinder!“ Diesen Hinweis hat auch Jesus uns mit auf den Weg gegeben, denn für ihn waren Kinder das Größte und angelehnt an meine heutige Überschrift vermag ich zu sagen: Kinder schenken ihrer Seele ganz selbstverständlich ein wohltuendes Zuhaus, so lange wir sie Kinder sein lassen.


„Ob groß oder klein, lass ihn Mensch sein…..“


Ich denke, das ist der Anspruch in dieser sich wandelnden Zeit und wenn ich richtig erahne, ist Gott extrem am Werke, um diesen Wunsch in die Realität umzusetzen. Ja, Gott hat Sehnsucht nach uns und nimmt uns an mit unserer Schuld, unserem sündigen Verhalten, unseren Sorgen, unseren Ängsten…..gibt uns die Möglichkeit, wieder zu dem Menschen zu werden, der wir wirklich sind. Gott ist nun mal der Beschützer unserer Seelen und er wird uns exakt das schenken, was auch der Seele gut tut.


Gott verändert sich nie, aber er kann uns und unser Leben immens verändern, wenn wir ihn wirken lassen. Mir wurde damals bewusst, dass es bei diesem Prozess nicht darum ging, was ich mir so vorstellte. Es zählte, was Gottes Wille war, auch wenn ich es nicht nachvollziehen konnte. Wir müssen nämlich Gott mehr gehorchen als den Menschen.


Auf jeden Fall weiß ich heute:

Leben läuft nicht ins Leere, sondern in Gottes Reich und wir werden erst dann wirklich glücklich sein, wenn wir uns an dem ausrichten, was Gottes Vorstellungen von Anfang an entsprach: dass ein JEDER sein Leben bis zum Ende in unantastbarer Würde lebt und sein Menschsein zur Freude Gottes zum vollen Ausdruck bringt: sich gegenseitig bereichernd, vergebend, gerecht, verstehend, friedfertig und liebevoll.


Ja, eigentlich bleibt mir hier nur zu sagen: Wenn wir werden wie die Kinder, dann hat auch unsere Seele ein wunderschönes Zuhaus!

*Linda*

Montag, 12. März 2018

Das Glück ist eine Frucht der inneren Einstellung







Das Glück ist eine Frucht der inneren Einstellung

Oh ja, ein glückliches Leben, das von Erfüllung,  Zufriedenheit, Leichtigkeit  spricht, das wär’s! So oder ähnlich lautete noch vor Jahren meine stille Bitte ans Leben, denn ich war es leid, in mir ständig diese Sehnsucht nach „mehr“, „nach irgendwie anders“ zu spüren und nicht zu wissen, wie sie zu stillen war!


Ohne Frage, meine Einstellung zum Leben war nicht gerade die beste. Ich war felsenfest davon überzeugt, bis an mein Lebensende unter den Folgeerscheinungen meines schmerzdurchzogenen Achterbahnlebens leiden zu müssen. Wer so zerbrochen wurde wie ich und das von Kindheit an, der konnte einfach nicht erwarten, dass der vorhandene Scherbenhaufen sich wie durch Zauberhand wieder in ein wunderschönes Gebilde von Leben verwandeln würde!

Tja und nun steh ich heute da und darf verwundert feststellen, dass exakt diese eigentlich utopische Wunschvorstellung  wahr wurde, denn niemals wieder möchte ich mein jetziges Leben gegen irgendetwas Anderes eintauschen. So kann es bleiben bis zum letzten Tage! Und ganz ehrlich: Ich bin unendlich dankbar für jede Stunde des Schmerzes, der Entbehrung, der Traurigkeit, der Einsamkeit, der Enttäuschung, der Verletzung: alles in allem dankbar für jedes Stückchen Scherbe, das ich erhielt!

An dieser Stelle führe ich mir spontan den Gedanken vor Augen:

„Wir werden im Leben so lange zerbrochen, bis wir heil sind.“

Im Grunde ist es ein Widerspruch, denn angesichts des von mir beschriebenen Scherbenhaufens soll ich bei all seiner Zerbrochenheit dennoch  von einem erstrebenswerten Zustand sprechen?  Das würde ja heißen, dass das im Vorfeld angeblich Vollkommene jeder wahren Vollkommenheit entbehrt!????

Wieder einmal stelle ich nur rhetorische Fragen, denn mittlerweile ist mir klar, dass es exakt an dem ist. Wollen wir wirklich ein persönlich erfülltes, glückliches leichtes freies Leben erfahren, dann werden wir uns damit abfinden müssen, unsere alte Vorstellung von Leben  hinter uns zu lassen. Ins Bild gefasst entledigen wir uns der ausgelatschten Kinderschuhe, um in den für uns passenden  Schuhen weiter zu laufen, denn mit diesen neuen Schuhen gehen wir auch einen völlig anderen Weg, als wir es gewohnt sind.!


Der Unterschied wird sein:



Wir sind nicht mehr mit allen anderen  in der Einheitsspur unterwegs. Nein! Jeder geht seinen ganz individuellen Weg- einen, den zuvor noch niemals jemand gegangen ist und wir werden nicht mehr vom Verstand geführt, sondern allein durch unsere innere Stimme. Ja, ich glaube, in dieser Erkenntnis ist der Schlüssel für das ersehnte Glück zu finden.

Es muss uns egal sein, was andere so tun, uns raten, sagen, leben und befürworten. Es wird IMMER nur darum gehen, was in Bezug auf unsere Person und Lebensgeschichte GEFÜHLT das Richtige ist.

Ich weiß, das liest sich sehr gewöhnungsbedürftig, absolut unsicher, risikoreich und doch ist es machbar und vielversprechend, weil dieser Weg die einzige Option darstellt. Es gibt nun mal keine traditionelle Bedienungsanleitung für ein schönes Leben, unser Routenplaner wird allein die innere Stimme sein.


Für mich begann der Lauf in den neuen Schuhen vor ein paar Jahren, exakt da, als ich eine innige und liebevolle Beziehung zu mir selbst aufnahm. Nein, nicht in dem Sinne von ungesunder Selbstverliebtheit, sondern getragen von dem Wunsch, endlich meine bis dahin brach liegende vernachlässigte  Innenwelt zu erforschen, auch auf die Gefahr hin, dort Dinge bzw. Zustände zu entdecken, die sich nicht schön anfühlten. Schließlich hatte sich von Kindesbeinen an eine Menge Schmerzmüll angesammelt- zu oft war ich verletzt worden.

Doch mir war auch bewusst: Das, was sich da in mir in den hintersten Ecken versteckte, das wühlte seit ewiger Zeit kontinuierlich in mir herum- es würde niemals einfach so verschwinden, sondern bis zum letzten Tage mein Leben auf negative Weise beeinflussen. So! würde ich niemals glücklich werden.

Ich glaub, hier passt folgender Satz recht gut:


„Angst, Traurigkeit und Verzweiflung 
wollen nicht überwunden oder verdrängt werden,
sondern rufen danach,
durchleuchtet zu werden, um daran zu wachsen.“

Von unbekannt

Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal:

„Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint,
das uns verbraucht,
sondern als etwas, das uns vollendet.“





Ich glaub, wenn man in den neuen Schuhen läuft und so seinen eigenen Weg gefunden hat, dann vermag man seine Worte und auch den tiefen Sinn des Lebens als einen immerwährenden Wachstumsprozess zu verstehen. Ich muss unterwegs bleiben, das wurde mir damals klar und dass der Weg nicht in Nullkommanix zurückgelegt sein würde, das gehört ebenso dazu. Es warten viele Stolpersteine,  Sackgassen, extreme Wüstenzeiten, dunkle Nächte, Irrwege, Umwege auf uns- aber genau das ist das Wesen des wahren Lebens, das ist der Weg, der letztendlich in ein zufriedenes glückliches erfülltes Dasein führen wird.





Auch der folgende Ausspruch trägt Wahrheit in sich:

Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen! Traurig, aber wahr, denn ich bin lang genug in der Masse mitgeschwommen und möchte diese sinnlose kraftzehrende Schwimmerfahrung niemals mehr wiederholen!


Es gibt da übrigens einen schönen Tipp:

„Und am schönsten ist das Leben doch,
wenn wir uns von allem freischaukeln.“


Gut, diese Aktivität wird zeitweise mit Schmerz verbunden sein, aber es lohnt sich allemal, denn wenn uns dieses Freischaukeln gelungen ist, haben wir für alle Zeit ein wunderschönes Lebensgefühl erworben. Das kann uns dann niemand mehr nehmen!

Wie schon betont: Keine Anstrengung wird jemals umsonst sein- jeder Schmerz beinhaltet auch immer etwas Gutes. Dann gibt’s halt noch etwas an unserer Lebenshaltung zu verändern, weil es dem Wohlgefühl der Seele noch nicht entspricht. Davon ab: Ich bin irgendwann eh zu der Erkenntnis gekommen, dass ich froh sein konnte für jedes Schmerzsignal. Wie hätte ich sonst in das Leben finden können, das wirklich zu mir passt, bzw. meinen Seelenwahrheiten entspricht?

Wir können es nämlich drehen und wenden wie wir wollen. Der lebenslange Wachstumsprozess wird immer zum Ziel haben, dass wir unsere Seele heilen und uns nach Möglichkeit die Flügel zurückerobern, die man uns in früher Zeit absprach.

Tja und wer hat mir die Tür in diese lebensrettende  Erkenntnis geöffnet? Das war ohne Frage Gott, der sich mein seelenverleugnendes  Vorbeileben an mir selbst irgendwann nicht mehr anschauen mochte und ich weiß heute: ER hat mich zwar mein Leben lang immer  im Blick gehabt , doch erst, als ich total am Boden lag- als die ganzen „Wahrheiten“ der gängigen Welt nichts mehr taugten- da klopfte er bei mir an, schenkte mir eine der wertvollsten Fügungen, die ich bis dahin erlebte, damit ich umkehren konnte. Ja, ich denk schon, dass wir erst bereit sein müssen für die Begegnung mit Gott: enttäuscht genug- verzweifelt genug- hoffnungslos genug, gebeugt genug….um diesen Scherbenhaufen von Leben voller Vertrauen in seine Hände zu legen. Doch eines ist gewiss:

Gott ist in der Lage, Türen zu öffnen, die sonst niemand aufschließen kann. Nur Gott wird uns letztendlich die ersehnte Rettung, Heilung und Befreiung schenken können.Und das Schöne ist: Gott wartet voller Geduld auf jeden von uns, denn er möchte , dass wir in eine innige Gemeinschaft mit ihm treten.


 Wann immer ich Menschen beobachtete, denen es ähnlich erging wie mir, war eines gleich: Alle waren ihr altes sündiges Leben einfach leid und zeigten sich dann auch bereit, sich Gottes Führung anzuvertrauen. Das Interessante war bei all diesen „Umkehrern“: Niemand hat es im Nachhinein bereut- im Gegenteil! Eine Frau erzählte voller Freude: Was hab ich zuvor  nicht alles unternommen, um endlich in meinen ersehnten Frieden zu finden. Nichts hat geholfen, kein Kurs, kein Buch, kein Mensch, keine Therapie- bis ich zu Gott fand. Durch ihn bin ich endlich bei mir angekommen!


„Nur wenige Menschen ahnen,
was Gott aus ihnen machen würde,
wenn sie sich ihm ganz überließen.“

Ignatius von Loyola


Ihre Aussage war für mich nicht verwunderlich, denn mir gings ja genauso! Auch ich hab meinen inneren Frieden über Jahre vergeblich gesucht- kein Wunder- denn in der gängigen Welt wird er hinsichtlich ihrer Prioritäten nicht zu finden sein. Doch wenn wir Gott begegnen und in unser Leben aufnehmen, dann verstehen wir, warum das so ist. Gott zu begegnen ist so ähnlich wie zu Hause anzukommen, endlich zu verstehen, warum da immer so eine tiefe unerfüllte Sehnsucht spürbar war…….und es trifft halt zu:

Wir sind nun mal hier, um uns daran zu erinnern, dass wir alle Seelen göttlichen Ursprungs sind- hier zugegen, um uns  in unserem Menschsein zu erfahren- doch unsere tiefe Sehnsucht nach Gott wird immer bleiben. Für mich trifft es halt zu:

Wir sind hier lediglich auf der Durchreise, um zu lernen und zu wachsen- doch irgendwann geht es nach Hause zurück. Und das „weiß“ jede Seele!






Und ihr werdet die Wahrheit erkennen,
und die Wahrheit wird euch frei machen!

Johannes 8,32



Ja, ich hab die Wahrheit kennenlernen dürfen und sie hat mich frei gemacht!
Eigentlich ist es gar nicht schwer, diese zu definieren, denn es geht einfach „nur“ darum, dass wir wieder zu dem Menschen werden, der nach dem Bilde Gottes als vollkommene Liebe erschaffen wurde. Und dieses Bild hat immens damit zu tun, dass wir in unsere Seelenkraft, bzw. unser Seelenbewusstsein  kommen, uns unserer inneren Schönheit bewusst werden und  unsere Handlungsweise in jedem Lebensbereich allein an den Wünschen der Seele ausrichten.



Ja und was braucht eine Seele so? Gewiss nicht den neuesten trendigen Schnick Schnack, kein Schulterklopfen anderer, auch keinen großen materiellen Besitz oder eine herausragende Bühnenpräsenz. Eine Seele bedarf erst einmal der Stille und des Rückzugs vom hektischen Treiben in dieser Welt, denn so lange wir uns ständig von uns selbst und unseren Problemen ablenken, hören wir ihre leise Stimme nicht.


Ich spreche noch heute von dem wertvollen Geschenk der gesunden Einsamkeit, welches mir am Anfang meines Weges zuteil wurde. Nichts lenkte mich ab – ich durfte mich voll und ganz auf mich konzentrieren, bzw., mich dem widmen, was da IN MIR angeschaut werden wollte.. Nur durch die  intensive Begegnung mit mir selbst konnte ich überhaupt erst erspüren, was seit meiner Kindheit nach Heilung rief. Für mich steht heute fest: Wünschen wir uns ein glückliches Leben, dann werden wir nicht drum herum kommen, den Anfang IN UNS selbst zu machen , denn erst, wenn es innendrin schön und liebevoll durchleuchtet ist, wird sich auch alles Andere im Außen zum Guten wenden.

Und ich begriff noch eines:

Jede Seele braucht ihren Ort der Geborgenheit, des Schutzes, des Rückzugs- an dem sie sein darf, wie sie ist……an dem sie sich verstanden und angenommen fühlt…wo sie erblühen kann…wo sie ihre ersten zaghaften  Flugstunden nehmen darf…..wo genügend Raum ist für alles Unerlöste, Unverarbeitete……denn je nach Wundentiefe und Anzahl der Narben braucht jede Seele ihre ganz eigene Zeit der Heilung.



Nach so vielen Erkenntnissen schüttelte ich oft den Kopf, angesichts der Tatsache, wie sehr uns die gängige Welt mit ihren Prioritäten und Scheinwahrheiten davon abhält, innerlich zu gesunden. Nichts versteht sie besser, als uns ständig von uns selbst abzulenken und uns ein Paradies vorzugaukeln, das im Grunde keines ist. Folgen wir ihren Anweisungen, dann werden wir uns in unserem menschlichen Sein mit unseren rein menschlichen Bedürfnissen total verlieren und irgendwann mit einer  ausgehungerten Seele da stehen.


Marilyn Monroe hat es ähnlich erkannt:

„Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“

Marilyn Monroe



Antoine de Saint-Exupéry meint dazu:


„Man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

 Nur- es wird in einem glücklichen erfüllten Leben IMMER in erster Linie um diese Erfahrung des Wesentlichen  gehen- um genau das, was wir nur mit dem Herzen, bzw. der Seele erspüren können.

Wenn wir ehrlich sind- richtig glücklich macht doch eigentlich nur:

…was uns lachen lässt……

….was uns Frieden schenkt……

….was uns in unserem Sein spiegelt…..

….was uns innerlich berührt und bereichert…..



Da heißt es zum Beispiel auch:

„Einen Menschen wirklich zu verstehen, das heißt: hellsehen zu können mit dem Herzen.“

Und hier lehne ich mich sehr oft zurück, schau mir unsere kalte moderne, oft herzlose  Welt an, die sich voller Stolz auf die Schulter klopft angesichts des ganzen technischen Fortschritts- hinsichtlich der expandierenden Wirtschaftsmacht , verfolge ihre so erstrebenswerten Ziele………..und frag mich: Wo bleibt bei all dem Treiben der Mensch mit seinen  menschlichen  seelischen Bedürfnissen nach Wärme, Geborgenheit,  Verständnis, Zugehörigkeit, Toleranz, Liebe?

Sind wir wirklich in der Lage,  den Anderen zu verstehen, mit ihm zu fühlen, ihm wirklich zuzuhören, einander gegenseitig zu bereichern, aufzubauen, füreinander da zu sein in guten, aber gerade auch in  schlechten dunklen Zeiten? Wie viel Toleranz bringen wir für die Andersartigkeit unserer Mitmenschen auf?

Das ist für mich ein Anspruch, der allerhöchste Priorität haben sollte, denn schließlich sind wir Menschen unter Menschen und werden es bis zum Ende unseres Lebens immer sein.



Joyce Meyer sagte einmal:

„Wenn wir eine Revolution brauchen, dann sollte es die Revolution der Liebe sein!“

Hier stimme ich ihr voll zu, denn nichts hält unsere Welt, bzw. uns Menschen so sehr zusammen wie eine Grundhaltung, die auf der Liebe basiert- wo  jeder  ganz selbstverständlich seinen Platz der Wertschätzung findet und sich geliebt fühlen darf- egal, was er kann oder nicht kann- egal, was er besitzt oder nicht besitzt- egal, wie er geartet ist, denn jeder hat eine unantastbare Würde und das Recht auf wertfreie Annahme.

Hier passt ein Ausspruch recht gut:

„Das Glück ist nur die Liebe
und die Liebe ist das Glück.
Ich habs gesagt und nehms nicht zurück.“

Adelbert von Chamisso



*Linda*

Freitag, 9. März 2018

Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..









Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..


Ganz bewusst hab ich heute diesen erlesenen Ratgeber zur Überschrift ernannt. Er hat allerdings noch eine Fortsetzung, denn es heißt:

„Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..
entferne dich von den tristen Rändern der Existenz
und finde die Mitte,
 in der du dich geborgen und angenommen fühlen darfst:

bei Gott!“

Als ich es zum ersten Male las, da hatte ich spontan den tiefen Sinn von Leben vor Augen. Es besteht für mich kein Zweifel mehr, dass unsere Lebensreise letztendlich  Rückkehr zu Gott bedeutet, zum Ursprung unseres Seins. Bis zur Ankunft dort wird allerdings ein langer Weg zurückzulegen sein, denn es gilt, diesen ganzen verstandesmäßigen Ballast abzulegen, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat: völlig überholte Überzeugungen, falsche Idealbilder, alte Kindheitsmuster, irgendwelche Rollenbilder…..jedenfalls muss alles das fort, was keine Aussage macht, wer wir denn tief im Inneren wirklich sind und es bleibt zum Schluss „nur“ noch unsere pure seelische Schönheit…oder soll ich sagen: unser wahres reines unverfälschtes Menschsein?



Mir imponieren z. B. Menschen, die den Mut aufbringen, das zu sagen, was sie wirklich empfinden bzw. das zu offenbaren, was an ihnen/ in ihnen eigentlich nicht so dem Bild von Vollkommenheit entspricht. Ich glaub nämlich- es gehört  in dieser Gesellschaft ganz schön viel Mut dazu, seine inneren Wahrheiten zu benennen, läuft man  doch immer Gefahr, belächelt/ verletzt zu werden bzw. sich dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, sein Leben nicht im Griff zu haben- viiieeelll zu weich zu sein.

Andererseits fühle ich mich nirgendwo wohler, als in der Gesellschaft von Menschen, die genau dieses Risiko wagen und sich trauen, auf die Frage „Wie geht es dir?“ auch mal zu gestehen, dass halt nicht alles im perfekten grünen Bereich ist. Ich für meine Person erleb es bei mir ja auch nicht anders. Da gibt’s halt Tage, an denen ich näher am Wasser verweile- da gibt’s auch Zeiten, in denen mich die Vergangenheit wieder einholt und manchmal brauch ich einfach ein bisschen mehr Wärme und ein liebes Wort als an anderen Tagen. Völlig normal in meinen Augen oder soll ich sagen- in meiner Seele- denn schließlich bin ich durch und durch Gefühlsmensch und nicht irgendeine gut funktionierende Maschine , der nie etwas weh tut oder die zu jeder Zeit alle Situationen unter Kontrolle hat.

Soll ich mal ehrlich was sagen: Ich genieße auch diese weniger rosigen Tage mit ihrem dunklen Anstrich, weil es mir sehr wichtig ist, ALLES anzunehmen,  was sich in mir meldet, ohne sofort den Versuch zu starten, es zu verdrängen oder zu unterdrücken. Ansonsten würde ich mir ja selbst wieder untreu werden- doch diese Zeiten des Seelenverrats sind zum Glück vorüber. Ich bin, die ich bin und ich bin mit Sicherheit auch die Summe all meiner Erfahrungen, von Kindheit an,  ob in hell oder dunkel.

Als ich nämlich 2011 begann, mich selbst in gesunder Weise zu lieben, wurde es für mich zur Pflicht, der radikalen Wahrheit meiner Seele ohne Umschweife ins Auge zu schauen. Dies war sozusagen der Beginn einer  liebevollen verständnisvollen Beziehung zu ihr, verbunden mit dem Versprechen, von nun an immer sehr gut für ihr Wohlergehen zu sorgen. So fiel es mir auch irgendwann nicht mehr schwer, zu meiner inneren Zerbrochenheit zu stehen und zu akzeptieren, dass insbesondere die Geschehnisse der frühen Zeit extreme Narben auf meiner Seele zurückgelassen hatten. Narben, die der intensiven Pflege und Achtsamkeit bedurften- auch wenn ich  schon so erwachsen war. Mein verletztes inneres Kind wird mich nämlich bis zum letzten Tage begleiten. Das ist Fakt und will berücksichtigt werden. Und darum bedarf  dieses Kind der achtsamen und kontinuierlichen Zuwendung.

Mal eben so abschütteln können wir unseren Erfahrungsschatz  nicht. Er hat uns zu dem Menschen gemacht, der wir heute sind und hat enormen Einfluss auf unsere Handlungs- wie Denkweise in allen Bereichen unseres Lebens. Das, was das „Hänschen“, ob in männlich oder weiblich - in früher Zeit über das   Leben lernte und in sich aufnahm, das hat sich eingebrannt  wie nichts Anderes. Dieses Eingebrannte hat allerdings die unangenehme Eigenschaft, in jedem unserer Lebensbereiche maßgeblich mitzuwirken und das ist nicht immer von Vorteil! Doch wenn wir uns dessen bewusst sind, erhalten wir so die Möglichkeit, uns besser zu verstehen und anzunehmen.


Von daher wurden für mich irgendwann folgende Fragen ausschlaggebend:


Warum tu ich eigentlich, WAS ich tue und WIE ich es tue??

Was treibt mich da eigentlich an?Wie viel Vergangenheit steckt immer noch in meinen Handlungen?

Sind die Überzeugungen, die ich da wie selbstverständlich lebe und vertrete, eigentlich identisch mit dem, was ich IN MIR fühle, was ICH, als der Mensch, der ich bin,  wirklich für mich ersehne?

Und dann kam dieses radikale Erwachen, verbunden mit sehr viel Enttäuschung, weil ich erkennen musste, dass ich mein Leben lang etwas für wahr hielt, was meinen inneren Wahrheiten, Sehnsüchten, Bedürfnissen gar nicht entsprach! Auf einmal wurde mir klar, dass ich in einer völlig falschen Lebensspur unterwegs war……und mir wurde auch bewusst, dass ich nicht drum herum kam,  meine alten völlig überholten Überzeugungen aus der Kindheit auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen- wollte ich wirklich glücklich werden!

Und hier sage ich nicht ohne Grund: Ich legte endlich meine tiefe menschliche Sehnsucht unter all dem eingefahrenen Alltagsgrau frei.

Es gibt einen sehr interessanten Satz:

„Wir Menschen lieben es, gebraucht zu werden-
dabei brauchen wir es viel mehr,
bedingungslos geliebt zu werden.“


Ohne Frage, die menschliche Sehnsucht zielt immer darauf hin, dass wir uns anerkannt, geliebt, wertgeschätzt fühlen dürfen, ohne geht’s nun mal nicht. Nur- wir dürfen und müssen uns sagen :

JEDER Mensch besitzt das ureigene Geburtsrecht und die Würde, „nur“ um seiner selbst willen geliebt zu werden- einfach, weil er da ist- ohne irgendeine Leistung zu vollbringen, ohne irgendwelchen Bildern oder  irgendeinem Schubladendenken gerecht werden zu müssen.


Nicht unbegründet verbinde ich mit dem spürbaren Wandel in dieser Zeit auch die Geburt des „neuen“ Menschen, der die Freiheit besitzt, sich selbst seinen Wert zuzusprechen- ohne, wie erlernt,  auf den Applaus, die Zustimmung, das Schulterklopfen im Außen angewiesen zu sein.

.
Der „neue Mensch“ wagt noch mehr. Er nimmt sich halt an, wie er nun mal ist- in jeder Stimmung, mit allen Fehlern, Schwächen, Ungereimtheiten, Unsicherheiten, sogar mit all seinen Wunden der Kindheit…….Er macht sich nicht mehr passend für alle Welt , sondern verleiht seinem inneren Wohlgefühl höchste Priorität.

An dieser Stelle muss ich gerade etwas schmunzeln, denn da las ich neulich in einem Buch über Prokrustes, einen Riesen aus der griechischen Mythologie.In seiner Weltgeschichte berichtet der altgriechische Geschichtsschreiber Diodor Folgendes über den Unhold und Wegelagerer Prokrustes: 


„Prokrustes bot Reisenden ein Bett an, aber in manchen Sagen zwang er auch Wanderer, sich auf ein Bett zu legen. Wenn sie zu groß für das Bett waren, hackte er ihnen die Füße bzw. überschüssigen Gliedmaßen ab; waren sie zu klein, hämmerte und reckte er ihnen die Glieder auseinander, indem er sie auf einem Amboss streckte.“

Im übertragenen Sinne, wenn auch nicht ganz so brutal,  wurden auch wir als Kinder irgendwie passend gemacht für das, was das „gesellschaftliche Bett“ so vorgab und auch wir wurden  „bearbeitet“- so lange, bis wir eines Tages gar nicht mehr wussten, wer wir denn im Ursprungszustand wirklich mal waren. Somit war unser künstliches Ich geboren und wurde uns leider viel zu vertraut, viel zu selbstverständlich, inklusive der erlernten Verhaltensregeln. Nicht von ungefähr kam damals das Bekenntnis einer sehr ehrlichen Frau mir gegenüber, als sie gestand: „Das Bild, was ich da  gerade von mir präsentierte, entspricht gar nicht dem, was ich wirklich bin und empfinde! Es ist alles nicht so, wie es scheint.“

 Ja, ich bin ihr heut noch dankbar für so viel Ehrlichkeit, versuchte damals aber auch, nachzuvollziehen, wie sehr ihre Seele unter der Selbstverleugnung litt. Habs ja lange Zeit selbst so gehandhabt. Es ist nun mal so: Niemals werden wir auf Dauer etwas Anderes darstellen können, als wir in der Tiefe sind. Doch weil es an dem ist, dürfen wir uns zu Recht aufgefordert sehen, jede Form von Seelenverrat zu beenden und nur noch den Menschen zu verkörpern, der wir wirklich sind und das zu tun, was der Seele ein Wohlgefühl beschert..

„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben,
eine noch größere Illusion ist,
als die Welt des Traumes.

Salvadore Dali




Mit Sicherheit muss man solche Vorhersagen erst einmal verdauen, weil sicher geglaubte Lebenskonstrukte extrem  ins Wanken geraten…..

Ich selbst hab den Verdauungsprozess längst beendet, weil mir irgendwann klar wurde: Das, was wir als unsere Wirklichkeit anerkennen, kommt einem Trugschluss gleich. Es gibt nämlich eine höhere Realität und diese wird immer „nur“ mit Gott im Mittelpunkt erfahrbar und lebbar sein.

Denn:

Ohne Gott werden wir nichts vollbringen, für das es sich wirklich zu leben lohnt.

Ohne Gott werden wir immer in der völlig falschen Lebensspur unterwegs sein, bzw. an den Rändern der Existenz verweilen.

Ohne Gott werden wir niemals die Schönheit unseres  wahren Menschseins erfahren können.

Ohne Gott wird unsere Seele nicht heilen und fliegen sowieso nicht.

Ohne Gott werden wir niemals die einzigartige Erfahrung machen, wie es sich anfühlt,  aus ganzer Seele völlig bedingungslos lieben zu können, bzw. endlich das Wesen der wahren Liebe kennen zu lernen.


Es heißt ja nicht ohne Sinn:

Legt den alten sündigen Menschen ab und zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bilde Gottes – der Liebe- erschaffen ist. Nein, ich denk nicht, dass nur tiefgläubige Menschen sich angesprochen fühlen dürfen, denn Gott lädt jeden Menschen ein, sich auf den Weg zu ihm zu machen, egal, wie sündig und fehlerhaft unser Leben auch sein mag. Schließlich dürfen wir nie aus dem Auge verlieren:

Gott ist und bleibt unser „Töpfer“ (Ursprung) und die gesamte Schöpfung- wir eingeschlossen-  liegt in seiner Hand. Allein diese Wahrheit ist Grund genug, um zu verstehen, dass Gott über ALLEM steht und kein Mensch wird jemals in der Lage sein, Gottes Größe, seine Vollkommenheit, Weisheit wie Allmacht nachvollziehen zu können.


Gott ist die vollkommene Liebe und er weiß um unser schwaches Menschsein, um unseren Hang zur Sünde und Verfehlung. Zum Glück ist Gott ist ein Gott des absoluten Verstehens, aber er wünscht sich halt auch, dass wir Schritt für Schritt unser sündiges Verhalten ablegen, weil es ihn kränkt- zumal auch  unsere Seele hinsichtlich einer solchen Gesinnung freudig zustimmt. Sie mags halt auch nur in ehrlich, authentisch, vorurteilsfrei und vor allen Dingen liebevoll. Angelehnt an das Treiben der  oben angeführten Sagengestalt des Prokrustes bedeutet es für jede Seele wahnsinnigen Schmerz, wenn versucht wird, uns irgendwie passend zu machen – nur weil irgendwelche vorgegebenen Idealbilder „von“ außen dazu aufrufen.


 Darum befürworte ich den Ratschlag:

„Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern verändert euer Denken und Handeln insofern, dass es dem Willen Gottes entspricht- denn was im Willen Gottes liegt, wird auch immer gut für die Seele sein.“

Das Schöne und Hoffnungsspendende ist ja sowieso: Vom Kern her ist jeder Mensch mit der Sehnsucht ausgestattet, ein Leben in Harmonie, Frieden und Freude im bereichernden erfüllenden Miteinander zu erfahren. Niemand möchte eigentlich im Streit und Unfrieden leben und wer  sich mit den Worten, bzw. Geboten Gottes intensiver beschäftigt, wird erkennen, dass Gott nichts mehr am Herzen liegt, als seine gesamten Schöpfung wieder in eine harmonische Einheit zurückzuführen.


Somit entspricht das göttliche Anliegen eh unseren tiefen menschlichen Bedürfnissen. Von daher ist es berechtigt zu sagen: Nur mit Gott werden wir dieses Ziel erreichen, denn Gott kann uns einen Frieden schenken, den uns die gängige Welt niemals ermöglichen wird. Warum es so ist? Diese Welt, wie wir sie kennen, setzt Prioritäten, die konträr zu Gottes Anliegen stehen. So lange diese Welt vorrangig den Mammon Geld, Macht, Fortschritt und Besitz anbetet, wird für Gottes Anliegen kein Platz sein.


Gott setzt voll und ganz auf die Liebe, auf einen ehrlichen gerechten friedvollen Umgang miteinander, so dass einer für den anderen zur  Bereicherung werde. Es gibt nur eine Bedingung: Wir müssen uns von unserer alten Lebensweise verabschieden, weil die neue Lebenshaltung dazu aufruft, nicht mehr nach dem Bilde , bzw. der Vorstellung der Gesellschaft zu agieren, zu funktionieren- sondern einzig und allein Gott zu gefallen und seinen Wünschen entsprechend unser Leben zu gestalten.

Dann ist da nämlich kein Platz mehr für Habsucht, Neid, Lüge, Betrug, Verschleierung, Gewalt, Verurteilung, Diskriminierung, Ungerechtigkeit, Respektlosigkeit, Stolz, Intrigen, Verleumdung, Machtgehabe, Rechthaberei. Dann ist da nur noch Raum für ein verständnisvolles Miteinander, für achtsame Berührung der Seelen- für eine gegenseitige Bereicherung, Stärkung- in dem Wissen, dass uns im Grunde nichts voneinander trennt- dass in jedem von uns dieser sensible verletzliche unversehrte Kern unseres Seins beheimatet ist.

Spontan könnte man jetzt erwidern, dass so ein Zustand eher einem Traum gleichkommt- in einer verrohten kalten berechnenden anonymen Welt wie dieser…..doch genau darum bin ich der festen Überzeugung, dass wir in der gängigen Welt mit ihren vorgefertigten Schubladen völlig deplaziert sind- weil hier für den authentischen sensiblen liebebedürftigen und gewiss auch liebevollen  Menschen gar kein Platz ist.

Darum wiederhole ich  sehr gern die erlesenen Hinweise:


Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..
entferne dich von den tristen Rändern der Existenz
und finde die Mitte, in der du dich geborgen und angenommen fühlen darfst:
bei Gott!

Dies sage ich nicht  nur, weil ich ein unerschütterliches Gottvertrauen in mir trage, sondern weil ich erahne, dass Gott jedem Menschen diese Spur der Sehnsucht ins Herz legte- weil wir nur mit IHM und durch IHN in den ersehnten Seelenfrieden finden werden.


Obwohl wir Gott nie gesehen haben
sind wir Zugvögel,
an einem fremden Ort geboren-
mit einer geheimnisvollen Sehnsucht nach frühlingshafter Heimat,
die uns immer unterwegs sein lässt,
ohne zu wissen, wohin.

Von unbekannt


Und eine Seele gibt nichts darum, was der Welt gefällt- was alle so tun und für richtig halten- sie wird immer danach streben, ihrer Einzigartigkeit  Ausdruck zu verleihen.
Ja, es ist mit Sicherheit ein schmerzvoller Prozess- in dem wir auch mal voller Enttäuschung fluchen dürfen, angesichts der Tatsache, dass es von jeher niemanden in der großen weiten Welt interessierte, dass wir den größten Teil des Lebens in der falschen Richtung unterwegs waren, um „ihren“ Idealvorstellungen gerecht zu werden.

Nur- dass wir uns dabei selbst verloren, bzw, ständig gegen unsere tiefen Seelenwünsche angehen mussten, das war nicht von Interesse!

Doch ich frag mich:

Wie soll denn ein ehrliches liebevolles authentisches Miteinander verwirklicht werden, wenn der Mensch weit weit weg von sich selbst entfernt lebt? Wahre menschliche Begegnung kann nun mal nur auf Seelenebene stattfinden- da gibt’s keine andere Option . Doch dazu braucht der Mensch ein offenes liebevolles verständnisvolles Herz und ganz viel hautnahe und gewiss auch schmerzvolle  Zeiten der Begegnung mit sich selbst.

Zum Glück werden wir dabei nicht allein gelassen, weil unsere Seelen auf geheimnisvolle Weise dafür sorgen, dass jeder seinen individuellen Wachstumsprozess durchläuft. Auch ich war früher der Ansicht, dass ich mein Leben prima allein gestalten könne- bis ich an den Punkt kam, an dem ich erkannte: Das, was mir an Problemen, Schwierigkeiten, Fragen- aber auch Menschen geschenkt wurde-  das hatte IMMER etwas mit meinem inneren Unerlösten zu tun! ALLES war zu jeder Zeit Botschaft für meinen Weg, den ich zu gehen hatte.

Heute sag ich: Es sind die Wünsche der Seele, die das Leben formen und dafür sorgen, dass eine innere Heilung, bzw. Befreiung stattfinden kann. Nicht ohne Grund bin ich mittlerweile ein Freund des Schmerzes geworden, weil jeder Schmerz auch immer ein Segen für mein individuelles Wachstum sein wird. Ja, ich denke, Gott legt seine Finger voller Bedacht exakt in die Wunden, die der Heilung bedürfen. Nur so wird es uns gelingen, Schritt für Schritt aus den alten Ideen von Leben und  Liebe herauszuwachsen und unsere Lebensreise als eine Rückkehr in die Herzens-, bzw. Seelenwahrheit zu verstehen.


„Stunden der Not vergiss-
aber vergiss niemals, was sie dich lehrten.“

Salomon Geißner

Ich denke, wenn es uns gelingt, unseren kompletten Lebensverlauf aus dieser Perspektive zu sehen, dann darf jede Form von Verbitterung abfallen- dann brauchen wir uns nicht mehr als ein Opfer der Umstände zu betrachten. Viel wichtiger scheint mir zu sein, was jede Form des Schmerzes mit uns machte- aus uns machte……denn irgendwann werden wir erkennen, dass alles, WAS und WIE es geschah, letztendlich dazu beitrug, wieder zu dem MENSCHEN zu werden, der wir tief drinnen wirklich sind.

Und es wäre schön, wenn es uns gelingt, unsere Sehnsucht unter dem tristen Alltagsgrau freizulegen……….

*Linda*

Mittwoch, 7. März 2018

Gott schenkt uns ein neues Herz….








Gott schenkt uns ein neues Herz….

Oh, ich liebe dieses göttliche Versprechen und bin ehrlich gesagt dankbar, in einer Zeit zu leben, in der es mir vergönnt ist, zu erkennen, dass dieser Bibelspruch an Aktualität rein gar nichts verloren hat. Es tut sich was – in der Welt- in den Menschen selbst und warum es so ist, wie es ist- werden wir mit dem Verstand nicht nachvollziehen können. Da sind höhere Kräfte am Werk.

Anders vermochte auch ich meinen Sinneswandel im Jahr 2011 nicht zu erklären, denn das, WAS  und WIE ich bis dahin lebte, schien auf einmal mehr als fragwürdig zu sein. Es war, als würde das so sicher geglaubte Konstrukt an Gedanken, Überzeugungen in sich zusammenbrechen. Ja, irgendwie kam es einem Erwachen gleich, weil ich mir bildlich gesehen  verdutzt die Augen rieb…..plötzlich vermochte ich ganz anders zu sehen- Leben als das zu erkennen, was es wirklich ist! Und auch vermochte ich den Sinn meines Hierseins  plötzlich in einem ganz anderen Licht sehen!

Ohne Frage- diese neue Sehkraft konnte mir nur Gott geschenkt haben. Von daher ist es durchaus stimmig: Gott schenkt uns einen neuen Geist, ein neues Bewusstsein, und dieses Geschenk ist von unermesslichem Wert. ENDLICH haben wir die Möglichkeit, ein Dasein zu führen, das Aussicht auf immerwährenden inneren Frieden beschert. Vorbei ist die sinnlose kraftzehrende Glückssuche nach dem gewissen „Etwas“ da draußen - vorbei ist es mit dem Irrglauben, dass der Mensch sich über sein Haben, seinen Status, seine Leistung, seine Perfektion,  seine Bühnenpräsenz definieren muss.

 Gott bewirkt noch etwas: Er richtet unser Herz wieder auf Liebe aus und verbunden mit dem Geschenk des neuen Bewusstseins ist das eine feine Sache, weil das Leben dadurch viel reichhaltiger wird. Wir dürfen uns in unserem Menschsein ganz neu erfahren- nicht mehr als einen Teil der Masse, sondern als wertvolles Original - der Liebe und Wertschätzung wert- allein durch den Umstand, dass wir auf dieser Welt  sind.

Jeder ist nun mal ein wunderschöner Gedanke Gottes und darf sich in jeder Sekunde seines Hierseins sicher sein, dass er ohne jegliches eigene Zutun von Gott geliebt wird, denn Gott ist Liebe und kann gar nicht anders, als seine Kinder bedingungslos zu lieben.



 Ich denke, wir tun gut daran, Gott nicht als eine Art von Glückscoach oder Wunscherfüllungsautomat zu sehen in der Hoffnung, Gott möge uns ein leichtes Dasein auf „Wolke sieben“ voller Reichtum, Wohlstand oder gar Schmerzfreiheit bescheren. Es wird unmöglich sein, Gott an die Gepflogenheiten dieser Wohlfühlkultur anzupassen, denn seine Zielsetzungen sind nicht die der weltlichen Welt. Im Gegenteil- ihm sträuben sich gewiss die Haare, wenn er beobachtet, hinter welch nichtigen Dingen die Menschen herlaufen……wie sehr sie dem Mammon Geld huldigen, während in ihren Herzen oftmals die Eiszeit ausgebrochen ist.

So! hat Gott sich unser aller Leben gewiss nicht vorgestellt!

Es heißt ja nicht umsonst, dass er in unsere Herzen  die göttliche Liebe ausgegossen hat und das beinhaltet auch, dass jeder Mensch von sich aus die Fähigkeit besitzt, ein friedvolles wertschätzendes mitfühlendes Miteinander zu verwirklichen. Im Grunde ganz schön suspekt, was die Entwicklung ins Gegenteilige betrifft in dieser so fortschrittlichen modernen Zeit, die uns immer weiter von unserer natürlichen Liebesfähigkeit entfernt.


Auf meinem Weg hat mir ein Hinweis extrem gut geholfen:

„Sieh doch mal deinen Lebenslauf, deine Probleme  unter Einbeziehung des Willen Gottes und du wirst verstehen, warum es so verlaufen muss, wie es verläuft- warum es manchmal so unerklärlich schmerzen muss.“


Darf ich Gott trotz der erfahrenen Schmerzen dennoch als einen immerwährenden liebenden Gott sehen? Durchaus- denn seine Liebe zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er mir auch aufzeigt, was nicht gut für mich ist, wann meine alten kindlichen Überzeugungen mich in die Irre führen. Und solche Erfahrungen sind nun mal mit Unwohlsein verbunden.
Hier schließe ich mich ohne Zögern den Worten von Joyce Meyer an, denn sie sagt: Wenn wir den Willen Gottes befolgen, so dient das zugleich unserem Seelen- Schutz. Somit ist der Glaube eine Einladung ins Glück.


Gott wünscht sich für jeden von uns ein Dasein von höchster Lebensqualität und da muss halt noch so einiges Unkraut der frühen Zeit entsorgt werden, damit die Blumen im Lebensgarten ihre volle Blühkraft entfalten können.

Elizabeth Bowen äußerte mal eine interessante Lebenswahrheit:

„Erfahrung wird erst interessant, wenn sie sich zu wiederholen beginnt.“

Diese Erkenntnis durfte auch ich gewinnen und sie half mir ungemein, zu verstehen, wie das Leben so geartet ist. Ich glaub, jeder von uns hat so seine persönlichen Baustellen aus der Kindheit mitgebracht- dieses hartnäckige belastende Unerlöste, das die Eigenschaft besitzt, uns bis ins Erwachsenenleben zu folgen, bzw. negativen Einfluss auf unsere alltäglichen Handlungsweisen zu nehmen. Bei mir war es das in der Frühe übergestülpte Selbstbild, welches mich permanent in die Rolle der lieben, netten, zuvorkommenden, ja- sagenden, konfliktscheuen, angepassten Person drängte. Schau ich heute zurück, um mich zu fragen, welchen Fokus meine Probleme im Leben hatten, dann drehte sich alles darum, genau dieses völlig verdrehte  seelenzerstörende Selbstbild zu erneuern. Und Gott tat nicht mehr, als mich immer und immer wieder in Situationen zu stecken, in denen genau das! möglich wurde. Nur- auf Anhieb hats natürlich nicht geklappt und so bekam ich eine Chance nach der anderen- doch  das Kernproblem war immer das selbe.

Gott führte mich z. B. zweimal in Partnerschaften, in denen ich mich total selbst verleugnete und dieser eingeatmeten frühkindlichen angepassten Opferrolle „prima“ entsprach. Allerdings durfte ich feststellen: Die zweite Beziehungserfahrung war weitaus schmerzhafter, als die vorangegangene und hätte sich damals nicht der Bewusstseinswandel vollzogen - Gott hätte mich auch noch ein drittes Mal, ein viertes, ein fünftes Mal „beziehungsmäßig“ geprüft- so lang, so schmerzhaft, bis ich lernte, was zu lernen war: dass es nämlich  in einer Beziehung nicht darum geht, sich zu verlieren, sondern immer mehr zu dem Menschen zu werden, der nach dem Bilde Gottes geschaffen ist.

Eines habe ich auf meinem Weg gelernt: Unser Leben wird erst dann von tiefer Zufriedenheit sprechen können, wenn wir uns in allen!!!! Lebensbereichen „nur noch“ an dem orientieren, was dem inneren Wohlgefühl dient. Ob auf beruflicher oder privater Ebene- es  ruft es immer nur danach, wie intensiv wir uns selbst innendrin spüren- ob das, was wir da tun, ein Gefühl der tiefen Freude hervorruft. Genau das erkannte die junge karrierebewusste Frau aus Berlin- als sie Geld- Geld/ Ansehen- Ansehen sein ließ und der Stimme ihrer Seele folgte. Die fühlte sich nämlich in Afrika weitaus wohler.


Wahrscheinlich trifft es zu, wenn da zu lesen ist: Wir sind bis zum letzten Tage in Gottes Schule anwesend und auch hier geht es um Bildung- aber um Herzensbildung, um die Stärkung der Persönlichkeit und eine Lebensweise, die sich nur noch am Wohlgefühl der Seele ausrichtet. Prüfungen und Tests sind ebenfalls Teil der göttlichen Ausbildung und entscheiden dann je nach Erfolg, ob wir in die nächst höhere Klasse wechseln.

Dies ist zwar nur ein Bild, doch wende ich es auf das Leben an, dann setze ich jeden „Klassenwechsel“ mit der Steigerung des Bewusstseins gleich, denn Leben ist für mich eh gleich einer Treppe, die Stufe für Stufe erklommen werden will. Einen Fahrstuhl gibt’s nun mal nicht in ein glückliches erfülltes Leben- wäre auch nicht gut, denn jede einzelne Phase des Wachstumsprozesses ist unentbehrlich. Aber wir haben ja ein ganzes Leben Zeit und müssen uns immer vor Augen führen, dass es in der Natur überall so ist. Wir können nicht heute säen und morgen die Frucht ernten. Alles braucht halt seine ganz bestimmte Zeit zum Wachsen und Werden.

Der Dichter Rainer Maria Rilke hat einst sehr zutreffend erkannt:

„Man muss den Dingen
die eigene ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen  kommt
und durch nichts beschleunigt werden kann.

Man muss Geduld haben gegen das Ungelöste im Herzen
und versuchen, die Fragen lieb zu haben
wie verschlossene Stuben
und wie Bücher,
die in einer fremden Sprache geschrieben sind.
Alles ist austragen und gebären.

Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken
eines fremden Tages in die Antworten hinein.“

Rilke


Ich denke gerade, wie viel eine solch geduldige Haltung von uns abverlangt, wo wir doch  gewohnt sind, dass sich unsere Wünsche schnellmöglichst erfüllen Und dann soll es noch so sein, dass wir auf unsere Fragen gar keine spontanen Antworten erhalten?

Nun ja, in Gottes Welt ist das so- denn wir müssen Gott Gott sein lassen und das heißt auch, nicht unbedingt auf alle „Warum- Fragen“ eine Antwort zu bekommen- auf die Schnelle sowieso nicht. Gottes Handlungsweise ist undurchschaubar und Gott ist unberechenbar- doch das Gute ist: bei Gott ist kein Ding unmöglich und was der Mensch nicht vollbringt, das schafft Gott allemal. Und wie ich Gott kennenlernte, ist er sehr hartnäckig, was seine Zielstrebigkeit betrifft, um uns immer wieder von Neuem einzuladen, mit ihm eine innige Gemeinschaft zu leben.


„Nichts ist zu klein, um nicht den Willen Gottes darin erkennen zu können.“

Franz von Sales

Ich denke, es ist verständlich, wenn ich Gott in das Zentrum meines Lebens holte, in alle Lebensbereiche hinein, denn ich hab Gottes Liebe und Führung auf vielfältige Weise erfahren und erkannt: ER kann uns das geben, was uns die oberflächliche Welt niemals ermöglichen wird. Gott schenkt uns nicht nur ein neues Herz, ein neues Bewusstsein, um wahrhaft zu lieben- Gott bringt auch Ordnung in unser Leben und ist in der Lage, uns wieder zu unserem Ursprung zurück zu führen- an die  Quelle unseres wahren Wesens.



Gott interessiert es nämlich nicht, was für die Welt von Bedeutung ist- ihm ist es total egal, wie reich, angesehen, gebildet, attraktiv wir sind- für ihn zählt nur die Antwort auf die Frage:

Wie liebe- voll bist du? Hast du ein Herz zum Fühlen, zum Vergeben, zum Verstehen?

Und ehrlich gefragt: Wünschen wir uns das nicht alle?

*Linda*