Montag, 31. Dezember 2018

vermisst wird: das alte ICH








Vermisst wird: das alte ICH


„Ich vermisse mich..

Mein altes Ich…
das glückliche Ich…
das strahlende ich..
das lächelnde Ich…

das Ich, was gegangen ist..“

Von unbekannt


Ich weiß nicht, wer diese Vermisstenanzeige aufsetzte, aber ich weiß: Diese Person steht gewiss nicht alleine da mit ihren Sorgen und Defiziten. Hier kommt mir ein weiterer Spruch in den Sinn:

„Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, der hat das Leben verstanden.“

Diese Wahrheit aller Wahrheiten wurde leider nicht an uns herangetragen……und so ist die Menschheit heute nun mal, wie sie ist: so was von erwachsen- erfolgsorientiert, sachlich, nüchtern……vom Ziel getrieben, auf der Bühne des Lebens möglichst eine  bewundernswerte applauswürdige Figur abzugeben, die sich der Perfektion und Leistung verschrieben hat.

Allerdings können wir von Glück sprechen, wenn diese Wahrheit eines Tages herbe Einschnitte erfährt, weil wir begreifen: Das allein kann nicht der Sinn von Leben sein! All diese Glücksversprecher erzeugen auf Dauer kein inneres Wohlgefühl, im Gegenteil, immer mehr machen  sich innere Leere und Unzufriedenheit breit.

Dieser eine, ganz bestimmte Aufwachmoment wird uns alle früher oder später ereilen. Dann stellen wir uns wie die Person von oben folgende Fragen:



Wo ist eigentlich mein altes ICH?

Wo ist das lachende ICH?
Wo ist das glückliche ICH?
Wo ist das zärtliche ICH?
Wo ist das mitfühlende ICH?
Wo ist  das begeisterungsfähige ICH?
Wo ist das staunende ICH?
Wo ist das liebevolle ICH?
Wo ist das gefühlsbetonte ICH?
Wo ist das ängstliche ICH?
Wo ist das herrlich unperfekte ICH?
Wo ist das schwache ICH?

Wo ist das ICH, das einst von mir gegangen ist?


Als ich mir zu den Feiertagen die Geschichte des Timm Thalers anschaute, konnte ich Parallelen ziehen. Timm Thaler war ein unbeschwerter Junge, der unheimlich gern lachte….bis er sein Lachen gegen Geld eintauschte. Anfangs erschien es sehr verlockend zu sein, doch nach und nach vermisste er seine  Fröhlichkeit und musste feststellen, dass kein Geld der Welt jemals Ersatz bieten würde.

In kurz und knapp könnte ich hier sagen: Kein Mensch wird jemals glücklich werden, wenn er es versäumt, authentisch zu sein und das an die Oberfläche zu bringen, was wirklich IN IHM ruft. Ist ja eigentlich auch verständlich, denn wohin wir auch gehen, wir nehmen uns immer selbst mit. Und wegzulaufen vor uns selbst bringt eh nichts.



Du bist stark, weil du deine Schwächen kennst.
Du bist mutig, weil du zu deinen Ängsten stehst.
Du bist schön, weil du dich so liebst, wie du bist.
Du bist klug, weil du weißt, was du nicht weißt.
Du bist glücklich, weil DU dich dazu entscheiden hast.

Von unbekannt

Diese Worte verdeutlichen: Wahre Stärke,  Schönheit, Klugheit, Mut,  Glück stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Verwirklichung unseres natürlichen Wesens. Ja, wir dürfen herrlich schwach sein, fehlerhaft, ängstlich, sensibel, unperfekt, unwissend, sogar zerrissen, zweifelnd, hilflos, traurig, mutlos, verwundbar – das ist für mich echte  Schönheit und der einzige Weg in die persönliche Zufriedenheit.

Es stellt sich auch nicht die Frage, was wir tun sollen, wenn wir uns so seelisch nackt geben und eventuell auf Widerstand oder Ablehnung stoßen! Dann macht man halt eines: Man sucht sich jene Menschen, die einen  so annehmen, wie man ist- fertig, das ist schon alles. Ein jeder besitzt nämlich das unantastbare Geburtsrecht, sich so zu geben, wie er ist und keiner muss sich jemals dafür rechtfertigen, wie er fühlt , reagiert oder denkt. Im Gegenteil, mit dieser Haltung erfüllen wir eine große Aufgabe, denn:



„Wir sind hier, um der Welt unsere Einzigartigkeit zu schenken. Keiner kann schöner sein, als wenn er ganz er selbst ist.“


.

Wo du geliebt wirst…

Wo du geliebt wirst,
kannst du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.
Wo du geliebt wirst,
zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst,
darfst du so sein, wie du bist.
Wo du geliebt wirst,
musst du nicht immer nur lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Fehler machen
und du bist trotzdem nicht hässlich und klein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.
Wo du geliebt wirst,
brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.
Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.

Elli Michler

Mit Sicherheit werden wir ein bisschen umdenken müssen, aber jeder, der sich einer gesunden Selbstliebe verschreibt, wird erkennen, wie wohltuend es sich auf die tiefsitzenden Wunden der Kindheit auswirkt. ENDLICH sind wir uns selbst wieder nah und damit auch der Quelle unseres Lebens. Zudem erfüllen wir unserer Seele einen lang ersehnten Wunsch, denn sie möchte unbedingt wieder in ihren Urzustand der vollkommenen Liebe zurück.

Lang genug sah sie sich in der Konfrontation mit dem, was sie so gar nicht ist:, denn es wäre ein Irrglaube, anzunehmen, dass es ihr mit Haltungen wie Verurteilung, Lästerei, Schadenfreude, Neid, Rache, Stolz, Gier, Selbstsucht, Lüge, Heuchelei, Gewalt, Machtgehabe,  Herabsetzung nur im Entferntesten gut geht! „Oh nein!“, würde sie ablehnend erwidern- „das alles bin ich NICHT und will ich auch nicht sein!“ Da können wir uns drehen und wenden, wie wir wollen: Tief im Inneren ist nun mal der wunderschöne liebevolle Kern und der setzt sich „nur“ aus Liebe zusammen.

Es heißt ja nicht ohne Grund: Kinder sind unsere besten Lehrmeister, denn sie zeigen uns auf, wer wir eigentlich wirklich sind. Für mich stellt es auch keine Frage dar, warum wir uns in ihrer Gesellschaft so wohl fühlen! Es ist, als würden wir in einen Spiegel schauen, denn all das, was sie ausdrücken und leben, das wohnt auch in uns!

Kinder sind so rasch zu begeistern- Kinder können sich an den kleinsten Dingen erfreuen- Kinder haben keine Vorurteile- Kinder nehmen einander ohne Bedingung an- Kinder sind mitfühlend, teilen ganz selbstverständlich- Kinder vertrauen- Kinder lachen unheimlich gern- Kinder sind so unkompliziert und sehen die Welt in den buntesten Farben. Und sie leben total in der Gegenwart- machen sich keinen Kopf über die Zukunft,

Unterm Strich sind Kinder das leibhaftige Beispiel für die Leichtigkeit des Lebens und wenn ich mich an eine Sehnsucht erinnere, die ich in mir trug, dann war es genau diese! Ja, leicht sollte mein Leben werden, das war mein größter Wunsch.

Heute weiß ich, dass wir erst ne Menge alten Ballast abwerfen müssen, um in diese Leichtigkeit zu gelangen: völlig veraltete Glaubensmuster, längst überholte Lebensanschauungen und so etliche fest verankerte Gewohnheiten. Vieles ist viel zu selbstverständlich geworden, in wie vielen Mustern stecken wir drin, ohne es zu merken.

Für mich wurde es sehr wichtig, endlich aus dieser Opferrolle herauszukommen und mich stattdessen als siegreichen Überwinder der Krisen zu sehen. Leben fordert uns nun mal heraus- beschert uns Höhen UND Tiefen, doch das ist  sein Wesen. Wie sollen wir uns denn sonst weiterentwickeln, um irgendwann  die denkbar höchste Version von Leben, bzw. von uns selbst zu erfahren? Na ja und diese höchste Version ist dem Kinde sehr ähnlich, denn auf unserer Lebensreise geht es zurück zur Quelle unseres Seins- ich könnt auch sagen: es geht zurück zu dem Wissen, dass wir dem Göttlichen sehr nah sind.

Es wird so schön gesagt: Gott wird uns auf unserer Reise leiten, stärken und beschützen, wenn wir ihm gestatten, den Weg mit uns zu gehen. Das heißt aber auch, dass Gott dann in jeden unserer Lebensbereiche wirksam eingreifen darf, um wiederherzustellen, was kaputt ist. Spüren werden wir ihn, ohne Frage, denn da tut sich ein ganz neues Bewusstsein auf , dass es unmöglich werden lässt, so weiter zu leben , wie bisher. Plötzlich erscheint jeder Lebensbereich in einem völlig anderen Licht.

Zum Beispiel die berufliche Sparte. Wir begreifen, wie unsinnig es ist, einer Tätigkeit nachzugehen, nur um des Geldes und Ansehens wegen, wenn sie uns innerlich nicht erfüllt.

Oder der Umgang mit unseren Mitmenschen! Da fällt es wie Schuppen von den Augen, denn man begreift, dass Verurteilung, Herabsetzung, Voreingenommenheit, Lästerei so was von unfruchtbar sind und jede Beziehung zerstören. Dann doch lieber jeden so leben lassen, wie es ihm gefällt- immer auf der Basis der gegenseitigen Wertschätzung.

Es gibt für das neue Jahr so eine Art von tragendem Grundgedanken und der ist einfach genial, denn er lautet: „ Sucht den Frieden und jagt ihm nach!“

Ich glaub, damit ist alles abgedeckt, was man sich nur vorstellen kann und das  in jedem unserer Lebensbereiche. Wer auf Frieden aus ist, der schließt erst einmal den Frieden mit sich selbst, um dann in eine friedliche Haltung zu Anderen zu wechseln.

Da gefällt mir ein gefundener Ausspruch natürlich sehr gut:

„Ich bin für den Ausbruch des 1. Weltfriedens!“

Statt Krieg, Gewalt, Terror , könnte sich die Menschheit ja mal entschließen, den Frieden in der Welt anzustreben und der beginnt……..in jedem Einzelnen.

*Linda*

Sonntag, 30. Dezember 2018

Worum es im Leben wirklich geht





Worum es wirklich im Leben geht….



Es zählt zu meinen Vorlieben, die Windungen des Lebens  zu hinterfragen und aus dem scheinbar Negativen das Positive herauszufiltern. So vermag ich einer These sehr viel abzugewinnen:

 „Es wird uns nichts widerfahren, was auch nur im Entferntesten sinnlos ist.“

ALLES, was jemals auf uns zukam, bzw. noch kommen wird - trug/ trägt es ein noch so dunkles Gewand, hat/te seine ureigene Berechtigung, da zu sein.

Wir Menschen neigen so rasch dazu, uns als Opfer der Umstände zu sehen- mir erging es früher auch nicht anders. Ständig blickte ich auf jene, die vom Leid nicht so betroffen waren, sprach von einer ungerechten Verteilung und einem Schicksal, das mich böswillig  im Visier hatte.

Diese Sichtweise änderte sich, als ich den Bezug zu Gott aufnahm. Es heißt: Jeder Kampf, den wir kämpfen, ist in seinem Plan fest verankert und das von früher Kindheit an. Folglich wird niemals etwas geschehen, das nicht eine göttliche Absicht in sich trägt. Führen wir uns nun vor Augen, das Gott ein Gott der absoluten Liebe ist und IMMER nur unser Bestes möchte, dann dürfen wir uns beruhigt zurücklehnen, um uns zu sagen:



Dann ist jeder Kampf , den wir im Leben auszufechten haben, etwas durchaus Positives, auch wenn wir es verstandesmäßig niemals werden nachvollziehen können. Eines wurde mir allerdings klar: Jede Herausforderung bewirkt etwas in uns, denn ist sie gemeistert, dann sind wir wieder ein Stückchen stärker und reifer geworden. Wahrscheinlich erfahren wir im Sinne Gottes so eine Art von Kraftausbildung, um immer mehr zu dem Menschen zu werden, der wir wirklich sind: nach dem Bilde Gottes geschaffen! Na ja und wenn Gott mit seinem Krafttraining bei Einigen schon in der frühen Kindheit ansetzt, dann muss das ganz besondere Gründe haben.


Aber das sind alles nur Vermutungen, denn wir können eh nicht mit Gott mithalten- dazu ist er viel zu weise, viel zu groß. Was uns bleibt, ist schlichtweg das Vertrauen in seine Handlungsweisen. Zudem wird ja auch gesagt: Seine Wege und Gedanken sind nicht die unsrigen – Gott hat eine ganz eigene Art, uns zu führen. Heißt ja nicht umsonst: Der Mensch denkt, aber Gott lenkt.

Da stellt sich spontan die Frage: Wo will ein Gott der vollkommenen Liebe mit uns hin?

„Wenn Gott einen Menschen ansieht,
dann sieht er eine Seele,
die er liebt
und die er erretten will.“

Gott mag es sich nämlich nicht länger anschauen, wie der Mensch in seinen irdischen Fesseln gefangen liegt- Fesseln, die der Seele die Luft zum Atmen nehmen! Hier blicke ich spontan auf ein Bild, das mir eine strahlende Seelensonne zeigt. Leider kann sie nicht so, wie sie will, weil ein dunkler Kreis ihr jedwede Möglichkeit nimmt, sich auszubreiten. Könnte sie sprechen, so würde sie verzweifelt rufen: Bitte Mensch, erlöse mich endlich von diesen lästigen Ketten – ich will doch nach Herzenslust  strahlen!

Nur- der Mensch allein wird es niemals schaffen, der Seele diesen Wunsch zu erfüllen, das kann nur Gott! Nur er ist in der Lage, uns einen Frieden zu schenken, den uns die oberflächliche Welt niemals geben kann.


Nein, es ist kein einfacher Prozess, bei Weitem nicht und Gott wird auch niemanden zwingen. Er klopft irgendwann bei jedem von uns an und fragt nach, ob wir bereit sind, diesen Weg der Entfesselung zu gehen, denn er kostet viel Kraft, Standhaftigkeit, Durchhaltevermögen, Tränen.
Ja, dieser Weg hat seinen Preis, aber es wartet auch eine wunderschöne Belohnung auf uns: eine befreite, erlöste Seele, die endlich wieder fliegen darf, ein Herz, das endlich wieder richtig! lieben kann und die Aussicht auf eine ewige Gemeinschaft mit Gott.

Ich glaub, hinsichtlich dieser angeführten Dinge, die da auf uns warten, erscheint der wahre Sinn von Leben weitaus sinnvoller. Da lohnt es sich doch dranzubleiben, denn das, was wir da
bekommen, ist von bleibendem Wert-sprichwörtlich  für alle Ewigkeit! Das kann uns dann niemand mehr nehmen. Wer einmal IN SICH selbst angekommen ist, der wird es bis zum letzten Tage auch bleiben. Da holt uns niemand mehr heraus. Ist unsere Seele einmal befreit,
dann wird sie sich nie wieder in Gefangenschaft nehmen lassen!


Und das Schöne wird sein: Gott lässt uns nicht einen Moment auf dieser Reise allein. Wenn er uns  auf den Weg schickt, dann gibt er  auch die nötige Ausrüstung mit, schenkt uns exakt die passenden Laufschuhe und sorgt wie von Zauberhand dafür, dass wir die richtigen Wegbegleiter an der Seite haben.


Es heißt ja auch:

„Wenn Gott uns helfen, trösten, führen möchte,
dann lässt er nicht ein Gewitter mit Blitz und Donner geschehen.

Nein, er sendet uns einen Menschen.“

Ich sage heute voller Überzeugung: „Es gibt niemanden, der so erretten kann, wie Gott es tut!“ Gott ist nämlich in der Lage, auf übernatürliche Weise einzugreifen. WIE er WAS – WANN geschehen lässt, das wird sich unserem Verstand entziehen- da kommen wir gar nicht mit. Gott vollbringt halt Wunder und was für den Menschen unmöglich erscheint, das ist für Gott ein Kinderspiel.

Ich lieb ja den Spruch:

Wie du den Weg des Windes nicht kennst-
noch das Werden des Kindes im Leib der Schwangeren
so kennst du auch das Werk Gottes nicht,
der alles bewirkt.

Prediger 11, 5


Dieses Befreiungswerk Gottes ist das größte Geschenk, welches wir in diesem Leben in Empfang nehmen dürfen und ehrlich gesagt: Eine befreite und liebende Seele will gar nichts Anderes mehr, als  Gott nahe zu sein- jeden Tag aufs Neue. Da ist eine unerklärliche Sehnsucht und das Wissen, dass ein Leben mit Gott an der Seite Erfüllung pur bedeutet. ENDLICH wissen wir den tiefen Sinn unseres Hierseins einzuordnen, verstehen, was Gottes Plan für diese Welt ist.

 Er möchte, dass wir einander zur Bereicherung werden, dass jeder seine innewohnenden Fähigkeiten zum Wohle Anderer zum Ausdruck bringt. Darum sind wir ja alle so unterschiedlich geartet- der eine hat die! Gabe, der andere die seine. Es wird also nie darum gehen, dass wir neidisch auf andere blicken, weil sie etwas können, was wir nicht können. Vielmehr dürfen wir uns sagen: Auch in mir schlummert eine ganz besondere göttliche Gabe und es ist meine Aufgabe, diese zu entfalten, egal, was es auch ist und wenn sie mir noch so unbedeutend vorkommt. Wir wissen doch gar nicht, wozu Gott gerade unsere Fähigkeit gebrauchen kann! Ich lieb ja das Bild vom Weinstock, an dem wir alle als Reben hängen und wir dürfen uns sagen: Jede!!! Rebe ist immens wichtig, damit das Wirken aller Reben von Vollkommenheit spricht.

„Ich habe euch dazu berufen, Frucht zu tragen,
die Bestand hat.“

Johannes 15, 16



An dieser Stelle wird- glaub ich- klar, warum uns diese oberflächliche Welt niemals unseren Seelenfrieden, geschweige denn innere Erfüllung schenken kann. Sie lässt uns hinter völlig falschen Dingen herlaufen, die im Grunde null und nichtig sind und nichts als innere Leere hervorrufen. Wahre Erfüllung werden wir erst finden, wenn wir erkennen, welche Aufgabe  im Namen Gottes an diesem Weinstock auf uns wartet. Wir können es auch als unsere persönliche Berufung bezeichnen und dürfen darauf bauen: Jeder trägt etwas in sich, das einen anderen Menschen glücklich machen kann.

Ich weiß nicht, was wir uns am Ende des Lebens Schöneres sagen können, als: Dieses Leben war wertvoll und lebenswert, weil es  die Gelegenheit schenkte, unsere gefesselte Seele zu befreien und uns einzubringen zum Wohle anderer Menschen. Und haben wir auch nur einen einzigen Menschen glücklich machen können- dann war das allemal Grund genug, hier auf Erden gewesen zu sein!

Hinsichtlich dieser Worte  wird die oberflächliche Welt wahrscheinlich verständnislos die Nase rümpfen, denn sie ist ja immer noch der Ansicht, es ginge in diesem Leben darum, sich einen gewissen Status zu erarbeiten, Geldsummen anzuhäufen, Aktien anzulegen….halt, alles zu tun, um die eigene Existenz zu sichern und das oft im Konkurrenzkampf zu anderen.



Nur- ich führe mir immer wieder vor Augen, dass all dies vergängliche Dinge sind und nichts davon wird das Gefühl der inneren Leere beseitigen, geschweige denn einen tiefen Seelenfrieden schenken. Den finden wir nur, wenn wir IN UNS daheim sind und zu uns selbst eine zärtliche und verständnisvolle Liebesbeziehung führen.



Ich bin stark, weil ich meine Schwächen kenne.

Ich bin schön, weil ich mich so liebe, wie ich bin.

Ich bin mutig, weil ich meine Angst akzeptiere.

Ich kann lachen, weil ich die Traurigkeit kenne.

Ich bin glücklich, weil ich mich dazu entschieden habe.

Von unbekannt

Ups, mit solchen Bekenntnissen weiß diese oberflächliche Welt bestimmt nichts anzufangen. Sie würde höchstens verächtlich sagen: Wie kann man sich nur dermaßen klein machen? Soll ich mal was sagen: Genau solche Zugeständnisse zeigen wahre menschliche Größe auf, denn hier hat sich jemand getraut, das Innere nach außen zu kehren- so nach der Devise: Was solls- ich bin nun mal schwach- ängstlich und hin und wieder traurig- schließlich bin ich ein Mensch und keine Maschine.

Übrigens finden wir noch einen Befürworter und das ist Jesus, der sagt:

„Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe
mit deinen Armseligkeiten, Schwächen und Grenzen.
Dann würdest du sie akzeptieren,
weil der Vater dich so haben will.“

Jesus

Wir dürfen davon ausgehen, dass auch hier Gott genau wusste, warum wir sind, wie wir sind

Stille

Werde still und finde heim zu dir selbst.
Verzehre deine Kräfte nicht im Lärm der Welt.
Es ist gut, wenn du deine Arbeit tust
und es ist wichtig, dass du sie gern tust.

Gehe nicht auf in dem, was draußen ist,
sondern nimm dich immer wieder zurück.
Sammle deine Gedanken,
versenke dich in deine eigene Tiefe
und suche nach der Mitte deines Lebens.


Von deiner Mitte her wirst du den Maßstab finden für das,
was wirklich wichtig ist-
für deine Erfüllung-
für die Ganzheit deines Lebens.

Christa Spilling- Nöker


*Linda*

Freitag, 28. Dezember 2018

Am Ende zählen nur die glücklichen Momente







Am Ende zählen nur die glücklichen Momente…


Nun steht das neue Jahr unmittelbar bevor und da ich unheimlich gern hoffnungsvollen Träumen nachgehe, stell ich mir einfach vor, dass im kommenden Jahr viele „neue Menschen“ geboren werden. Nein, ich denke dabei nicht an die Geburt der kleinen Wesen- denn es gibt noch eine andere Form.

Und das verhält sich so:  Wir ziehen den „alten“ Menschen mit der gewohnten Lebensweise/Lebensanschauung aus und schlüpfen in das Gewand des „neuen“ Menschen, denn ich finde,  irgendwie ruft unsere Zeit danach. Lang genug sind wir Wahrheiten treu geblieben, die sich beim näheren Hinschauen als unwahr, fraglich, bzw. wenig erfüllend entpuppten. Mag sein, dass sie einer langen überlieferten Tradition geschuldet sind- doch wenn sie uns nicht wirklich glücklich machen, wenn sie statt Fülle Leere hervorbringen, warum sollen wir ihnen weiterhin die Treue erweisen?


„Am Ende interessiert es keine,
wie viel Geld wir verdienten, welches Haus wir hatten,
welches Auto wir fuhren.

Am Ende zählen nur die Momente,
in denen wir glücklich waren.“

Autor unbekannt



Seit Langem hat ein ganz bestimmter Vorsatz höchste Priorität für mich:

„Lehre mich, dass wir alle einmal sterben werden,
auf dass wir jetzt rechtzeitig klug werden.“

Es ist nämlich ein Irrglaube, dass wir uns hier auf eine irdische Ewigkeit einstellen können. Wie schnell kann das Leben vorüber sein, und ich möchte mir nicht am letzten Tage vorwerfen müssen, was ich so alles verpasst habe! Ich möchte davon sprechen, gelebt zu haben- nicht in Saus und Braus und mit allem möglichen Konsum- Schnick- Schnack, sondern so, dass es MICH, als der Mensch, der ich bin, innendrin erfüllte und glücklich machte.

Ganz davon abgesehen, dass ich eine der größten Chancen nicht verstreichen lassen möchte, denn auf uns alle wartet nach diesem Leben etwas so Großes, Unvorstellbares, dass es sich mehr als lohnt, jetzt schon darauf hinzuleben. Ja, wir erhalten hier auf Erden die Möglichkeit, so eine Art von Eintrittskarte in den Himmel zu erwerben. Nur- da gibt’s eines zu bedenken: Gott wünscht sich einen sauberen Himmel, denn schließlich ist er ohne jede Sünde, sein Wesen entspricht der vollkommenen Liebe und so wird er gewiss nicht solch chaotischen Zustände dulden, wie sie hier auf Erden vorherrschen.

 

Alles, was nicht im Zeichen der Liebe geschieht, ist ihm suspekt: jede Form von Diskriminierung, Lästerei, Verurteilung, Habgier, Stolz, Selbstsucht, Gewalt und was es sonst noch so gibt. Gott braucht es in absolut liebevoll. Darum ist eines seiner höchsten Gebote:

„Liebe deinen Nächsten, so wie du dich selbst  liebst.“

Doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht, denn wir müssen alle erst wieder lernen, uns selbst aus ganzer Seele lieb zu haben- uns so anzunehmen, wie wir nun mal sind. Es ist gewiss nicht einfach in einer Welt, in der man uns schon in der Kindheit von unserer wahren Natur wegführte, weil es viel wichtiger erschien, irgendeinem Wunschbild von Mensch zu entsprechen. Wer wollte uns schon in „weich“, sensibel und gefühlsbetont? Wer wollte schon wissen, wie es wirklich in uns aussah? Und so laufen wir Zeit unseres Lebens herum, immer auf der Suche nach dem Glück und auf der Suche nach uns selbst.


Nicht unbegründet verweise ich darauf, dass der Ansatz zum Glücklichsein IN MIR selbst beginnt- nirgendwo anders! Es ist uninteressant, was mir die Welt an Glücksversprechen vor die Nase hält. Es ist auch egal, was Andere  für gut und erstrebenswert halten!


So einzigartig ein jeder von uns geartet ist, so einzigartig wird auch die persönliche Lebensgestaltung sein. Es kommt niemals darauf an, von allem das Beste zu haben, sondern aus dem, was wir haben, das Allerbeste zu machen.

Na ja, da gibt’s eine Voraussetzung und die heißt: Ich muss wissen, was ich individuell benötige, um von meinem Seelenwohlgefühl zu sprechen. Und hier beginnts nämlich interessant zu werden, denn kein anderer Mensch, als nur ich allein, kann darüber Auskunft geben. Was braucht meine Seele ganz speziell, um sich wohl zu fühlen?

Als ich mir diese Frage vor Jahren stellte, da machte ich so etwas wie eine innere Bestandsaufnahme, weil es einfach wichtig war zu wissen, was da so in mir los ist. Da war nämlich eine arg verletzte Seele, die viele Narben trug- da schlummerte ein ebenso verletztes Kind, das sich durch die viel zu frühe Nestentbehrung immer noch nach Wärme und Geborgenheit sehnte…da war so vieles, das nach Heilung rief!

Es machte mir auch nichts aus, mich öffentlich zu meiner inneren Zerbrochenheit zu bekennen, denn ALLES das bin schließlich  ich, leibhaftig als MENSCH!


Der größte Fehler wäre gewesen- wenn ich über all dies hinweggesehen hätte, um es für null und nichtig zu erklären. Klar schmerzt es, wenn wir uns unsere alten Verletzungen vor Augen führen, wenn all die verdrängten Bilder der frühen Jahre plötzlich präsent werden….doch es wird bis zu unserem Lebensende schmerzen, wenn wir es ignorieren. ALLES, was jemals geschah, wurde für immer ein fester Bestandteil unserer individuellen Lebensgeschichte und das können  wir nicht einfach ausradieren. Es hat was mit uns gemacht, bzw. macht was mit uns- es ist sogar in der Lage, maßgeblich unsere Verhaltensweisen und Reaktionen zu beeinflussen und das in JEDEM unserer Lebensbereiche.

Mir ist bewusst, dass ich diese Thematik sehr oft zur Sprache bringe, aber sie ist immens wichtig, wenn wir endlich den inneren Frieden finden wollen. Schleierhaft ist mir immer noch, wenn behauptet wird- die frühkindlichen Einschnitte würden sich irgendwann verwachsen! Nie und nimmer! Nichts verfolgt uns so sehr wie die Erlebnisse der Kindheit.

Schrieb ich anfänglich über die Geburt des „neuen“ Menschen, so stellt sich quasi eine neue Gesinnung ein, ein neues Bewusstsein für uns selbst und alles, was mit dem tiefen Sinn UNSERES Hierseins zu tun hat. Zum ersten Mal setzen wir uns voller Wertschätzung selbst in die Mitte mit all unseren Erfahrungen, Schwächen, Stärken, Vorlieben, Fähigkeiten, Unzulänglichkeiten, Begrenzungen, Narben und Wunden, Sehnsüchten und auch mit unserer Bedürftigkeit, denn jeder braucht nun mal Zuwendung, Bestätigung und die Gewissheit, wertgeschätzt und geliebt zu werden.

„Ich sage ja zu mir.
Ich gehe achtsam mit mir um.
Ich empfinde Wertschätzung für mich.
Ich nehme mich an, so, wie ich bin.
Ich tue nur noch das, was mich glücklich macht.“

Autor unbekannt




Zum ersten Mal wird uns aber auch bewusst, dass wir um dies alles nicht kämpfen müssen wie in frühen Zeiten oder gar irgend etwas tun oder sein müssen, um der Liebe wert zu sein.
Nein, ganz und gar nicht, denn wir sind liebenswert, so, wie wir sind. Da gibt’s nichts zu verändern, zu verstecken, um irgendeinem Wunschbild gerecht zu werden. Die Zeiten sind vorüber, weil uns dieses neue Wissen  stärkt, dass JEDER Mensch ganz bewusst von Gott so oder so erschaffen wurde. Und Gott hat gewiss bei jedem von uns nach getaner Arbeit gesagt: Das Werk Mensch ist mir grandios gelungen- so hab ich es mir vorgestellt. Es ist ein Kunstwerk, ein wahres Unikat!

Wäre es nicht sträflich, wenn wir dann anfangen, dieses göttliche Kunstwerk zu entwürdigen? Es stellt sich auch nicht die bange Frage: Und was ist, wenn andere mich so nicht mögen- wenn sie mich ablehnen? Dazu kann ich nur sagen: Kein Mensch kann schöner sein, als wenn er den Mut aufbringt, sich so zu zeigen, wie er ist- ob in sensibel, gefühlsbetont, schwach, zweifelnd, ängstlich usw. Wir dürfen sogar darauf bauen: Es wird immer Menschen geben, die uns genau so! mögen und brauchen, wie wir nun mal sind und da ist jeder Anspruch von Perfektion oder Vollkommenheit unbedeutend. Ganz davon abgesehen: Perfektion ist eine Illusion.

Wir sollten auch nie vergessen:

Wahres Glück bedeutet es, ganz wir selbst sein zu dürfen.
Doch wenn wir den „neuen“ Menschen angezogen haben, dann spüren wir uns auf eine nie gekannte Weise und werden es geradezu genießen, unsere weiche sensible Seite zeigen zu können .Noch nie waren wir uns selbst so nah! Noch nie war der innere Frieden so spürbar! 

Und dann klappt es auch mit einem harmonischen Miteinander, weil Seele zu Seele spricht. Wir Menschen sind doch gar nicht so weit voneinander entfernt! Wir haben alle ein Herz, das lieben möchte- wir sind alle von der Sehnsucht getragen, Wärme, Geborgenheit, Zuwendung und Wertschätzung zu erfahren.

„Ein gutes Gespräch
ist wie ein Spaziergang
durch unser Herz und unsere Seele.“

„Vielleicht sollten wir einfach bedingungslos ehrlich zueinander sein. Sagen, was wir denken und fühlen, wie früher, als wir Kinder waren und keine Angst davor hatten, die Wahrheit zu sagen.“


Ja, der „neue“ Mensch ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Wesen und der Haltung des  Kindes, weil er sich authentisch zeigt, wie er ist,  weil er vertraut, sich begeistern und berühren lässt,   weil er wieder das Staunen und vor allen Dingen das Lieben lernt- ohne Bedingung, einfach nur so, weil er lieben möchte.

Jetzt könnte sich die Frage ergeben: Wo gibt’s diese Ausführung „neuer Mensch“ zu erwerben? Nun, das ist gar nicht schwer zu beantworten, denn eigentlich gehen wir alle seit unserer Kindheit mit ihm schwanger. Ganz ganz tief in uns, unter all dem angesammelten Müll, da ist er zu finden! Da ist nämlich eine Quelle, aus der es in Kindertagen wie von allein sprudelte…..da war es für uns noch kein Problem, uns so zu zeigen, wie wir waren und fühlten. Leider kam dann der negative, furchtbar erwachsene Einfluss dieser Welt hinzu und verstopfte diese Quelle. Doch wenn wir lernen, in der Stille in uns hineinzulauschen, dann spüren wir ihre Gegenwart. Dann erzählt sie uns von der Schönheit unseres neuen Menschseins und von der Schönheit des Lebens.

Vielleicht sagt dann ein mancher, so wie ich auch: Ich habs doch immer gespürt, dass dieses Leben in der gegenwärtigen oberflächlichen kalten Welt nicht alles sein kann. Da muss es doch noch mehr geben- etwas, für dass es sich wirklich zu leben lohnt! Dreht sich wirklich alles darum, dass wir uns ne goldene Nase verdienen, unermütlich auf der Karriereleiter emporkraxeln und vom Konsum nicht genug bekommen?

Ich glaube, wir sollten uns hinsichtlich dessen einfach mal an die Kinder wenden……sie werden uns mit leuchtenden Augen und liebendem Herzen erzählen, warum es sich lohnt, in dieser Welt gemeinsam zu leben und zu lieben!

*Linda*

Mittwoch, 26. Dezember 2018

eine andere Welt ist auf dem Weg






Eine andere Welt ist schon auf dem Weg

„Das ist des Menschen Größe und Not:

Sehnsucht nach Liebe, Freundschaft, Geborgenheit, Angenommensein, Verständnis..“

Dieses kurze Fazit bringt  den Zwiespalt der heutigen Zeit zum Ausdruck: EIGENTLICH trägt jeder Mensch die Sehnsucht in sich- ein liebevolles verständnisvolles Miteinander zu erleben- fernab von  gegenseitiger Verurteilung, Herabsetzung, Kritik, Lästerei……denn das Bedürfnis, angenommen zu sein, so wie man ist und friedlich miteinander zu leben, schlummert in jedem von uns. Und doch scheint es auch des Menschen Not zu sein….weil es irgendwie nicht machbar ist.


Dann fand ich folgende Texte und dachte mir:

Es gibt auf dieser Welt gewiss viele Menschen, welche von Hoffnung und Sehnsucht getrieben- den Wunsch nach einer anderen Welt ( Zukunft) haben…



Ich nehme es nicht hin,
ohne Zukunft zu sein!
Dagegen will ich mich wehren.
Ich werde die Hoffnung in dieser Welt,
so heftig ich kann,
vermehren.

Gudrun Pausewang


Ich denke, die folgende Aussage würde diese Frau etwas beruhigen:

„Eine andere Welt ist nicht nur möglich. Sie ist bereits auf dem Wege.
Und wenn man an einem stillen Tag sehr genau hinhört, dann kann man sie atmen hören.

Arundharti Ray



In kurz und knapp gesagt, ist unsere Welt allmählich im Begriff, ihre entartete Kopfstandposition endlich zu korrigieren, um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Es wird kein Zufall gewesen sein, dass ich heute Morgen ein Lied von Heinz- Rudolf Kunze hörte, in dem er ziemlich gefrustet feststellte: „Ich bin zwar weit gekommen, doch was will ich eigentlich hier? Das, was ich hab, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel!“

Hier könnte ich glatt ein Fazit ziehen, denn wenn wir mal von dieser Welt gehen, dann werden wir genau das! erkennen: Eigentlich hab ich nie richtig gelebt, denn das, was ich für wichtig und erstrebenswert hielt, erfüllte mich nicht wirklich, ganz abgesehen davon, dass ich es eh zurücklassen muss. Nackt sind wir gekommen und nackt werden wir auch wieder gehen. Keiner von uns kann auch nur irgendetwas von all dem Erworbenen mitnehmen.
Und wenn wir dann vor Gott stehen? Was werden wir ihm antworten, wenn er fragt, ob wir unser Dasein sinnvoll nutzten? Und wir können ihm  nichts weismachen, schließlich weiß er eh Bescheid.



Ich glaub kaum, dass die Liste „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, mein dickes Bankkonto“ in seinen Augen Zuspruch findet, denn solchen Errungenschaften kann er nicht viel abgewinnen. Gott hat nämlich einen ganz anderen Plan mit „seinen Menschen“. Wir sind hier, um ein großes göttliches Geheimnis miteinander zu teilen. Es trägt den Namen „bedingungslose Liebe“ und ruft uns alle auf, ein wertschätzendes liebevolles Miteinander zu verwirklichen. Wir dürfen niemals vergessen: Gott ist der Inbegriff der vollkommenen Liebe, alles Böse ist ihm suspekt und trennt uns von ihm. Gott weiß mit Habgier, Stolz, gegenseitiger Verurteilung und Herabsetzung nichts anzufangen. Machtgehabe, Lästerei, Hass und Rachegedanken sind ihm fremd.

Nicht ohne Grund legte er uns ans Herz: „Jagt lieber dem Frieden und der Liebe nach!“

Diese Thematik passt prima zur Weihnachtszeit, weil die Menschwerdung und das Wirken Jesu maßgeblich von Bedeutung sind. Irgendwo las ich mal: „Bau dein Haus auf Jesus, denn auf diesem Fundament lässt sich ein extrem sicheres witterungsbeständiges Häuschen bauen, das jedem Sturm gewachsen ist und nicht bei der ersten Windboe davon fliegt.

Ich denke, es stellt auch kein Problem dar, ein guter Bauherr zu sein, denn wenn wir in der Bibel nachlesen, was das Wesen von  Jesus ausmachte, dann werden wir feststellen: Er war ohne jegliche Sünde und konnte gar nicht anders, als jedem Menschen in Liebe entgegenzukommen.


So hab ich mir neulich die Frage gestellt: Was würde eigentlich geschehen, wenn Jesus in unserer Gegenwart präsent wäre? Meine Ahnung: Er wäre in dieser Gesellschaft Provokation pur und käme gewiss aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, denn das, was er da stellenweise mit ansehen müsste, würde seinen moralischen wie ethischen Grundsätzen extrem widerstreben.

Nun gut, er hat einst betont, dass er sich  im Auftrag seines Vaters extra für die Rettung der Sünder in diese Welt begab- um  ihnen den Weg zu Gott zu bahnen.

Wie sagte er so passend?

„Ich bin  der Weg- die Wahrheit und das Leben und niemand kommt zum Vater außer durch mich. Doch das Tor ist eng und der Weg ist sehr schmal….“

Seine Worte machen eines ganz klar: Ohne Jesus werden wir niemals Gott nahe sein können, geschweige denn, ein erfülltes Leben haben. Der Weg dorthin führt über ihn und erfordert, dass wir unsere alte  Lebensweise komplett hinterfragen. Doch wir werden dabei nicht allein gelassen, denn Gott war so vorausschauend und hat uns allen durch seine Worte in der Bibel einen prima Leitfaden geschenkt.

Wir brauchen nur mal in den Evangelien nachzulesen, wie Jesus so unterwegs war……und werden unschwer erkennen: Jesus wandte sich insbesondere den Armen, Schwachen , Kranken und Ausgegrenzten zu, wies immer und immer wieder auf ein friedliches Miteinander hin und verlieh der bedingungslos gelebten Nächstenliebe höchste Priorität.  Nicht ohne Grund sprach er: „Werdet wie die Kinder und nehmt euch ein Beispiel an ihrer unvoreingenommen ehrlichen Art, miteinander umzugehen. Und wehe, einer tut diesen kleinen Geschöpfen etwas an, denn sie sind die Größten im Himmelreich!“



Ja, Jesus stellte die Welt schon damals auf den Kopf- aber so stand sie wenigstens richtig. Frag ich mich nun, was der menschliche Mensch der heutigen Zeit  in der Tiefe seiner Seele wirklich ersehnt, dann kommt das der Lebensweise von Jesus recht nahe….weil nämlich das Paradies in uns wurzelt, weil in uns allen der göttliche Funke der Liebe verborgen ist, weil jeder von uns einen wunderschönen liebenswerten Kern in sich trägt. Verdorben wurden wir durch die Gepflogenheiten dieser Welt, durch die einschneidenden Folgen der frühen Verletzungen und die damalige Not, unser wahres Wesen gegen ein künstliches Ich einzutauschen. Was blieb uns denn Anderes übrig- wir waren doch  auf ihre Anerkennung, Bestätigung und Zuwendung angewiesen!

Was können wir von Glück sprechen, dass wir alle den göttlichen Funken der Liebe in uns tragen, denn das darf uns hoffen lassen.


Täglich säen wir Samen aus
für Bäume des Himmels,
darin unsere Träume nisten.

Täglich säen wir neue Samen
für einen ganzen Wald Hoffnung,
weil das Paradies in uns wurzelt.

Ilka Scheidgen

Keinen hat es damals interessiert, wer wir wirklich waren- wie wir wirklich fühlten….doch heute dürfen wir uns dieses Geburtsrecht wieder zurückerobern und sagen: Jeder ist ein von Gott geliebtes und gewolltes Kind, trotz aller Ecken und Kanten, sogar mit all unseren Sünden, denn Jesus ist für diese Schuld an unserer Stelle gestorben. Gott ringt so sehr nach der Gemeinschaft mit uns, dass er dafür seinen Sohn kreuzigen ließ.

Jesus, der ohne Sünde war, wurde für uns zur Sünde, zum Verbrecher  gemacht- „nur so“ aus Liebe zu uns. Als ich am Heiligen Abend das  Wirken und Leiden Jesu im Fernsehen verfolgte, da wurde mir wieder einmal bewusst, was er da auf sich nahm! Er war ja ein Mensch aus Fleisch und Blut, so wie wir…..welche Schmerzen muss er erlitten haben, als er verspottet, verraten, gegeißelt und ans Kreuz geschlagen wurde! Welche Ängste hat er ausgestanden…..und alles tat er nur für uns!

Darum stimme ich den Worten Martin Luthers zu, der einst sagte:

„Die Geburt Jesu ist keine einmalige Geschichte,
sondern ein Geschenk,
das ewig bleibt.“

Jesus kam in diese Welt, um uns allen ein neues Leben zu schenken , fernab von dem leben, was wir bisher kennenlernten.


Könnte Gott zu uns allen sprechen, dann würde er uns vielleicht sein Vorhaben mitteilen:

Aus dem Himmel eine Erde machen-
aus der Erde einen Himmel machen-
wo jeder aus seiner Lichtkraft
einen Stern ziehen kann.

Rose Ausländer

Ohne Frage, wenn wir  zulassen, dass Gott uns verändern darf, dann durchleben wir so was wie einen Umkehrprozess. Unsere Vorfahren und die Welt formten uns nach den irdischen Maßstäben, doch Gott richtet sich bei der Neuerschaffung nach den himmlischen Maßstäben. Und was kommt dabei heraus? Es wird eine neue Schöpfung von Mensch sein- oh nein, sie ist nicht gewöhnungsbedürftig- ganz im Gegenteil!

Wenn wir quasi neu geboren werden, stellen wir voller Verwunderung fest: Irgendwie fühlt sich das wahnsinnig gut an, so vertraut, all diese Empfindungen kenn ich doch……Wie kann das sein? Ich hab die Antwort:  Endlich sind wir unserer wahren gottgeschenkten Natur wieder nah und spüren die Quelle, die in frühen Kindertagen( vor allem Schmerz) so wohltuend sprudelte! Und aus Erfahrung darf ich sagen: Wer  da wieder angekommen ist, möchte nie mehr etwas Anderes erleben, denn endlich darf man sein, wer man in der Tiefe der Seele wirklich ist: ein  würdevoller einzigartiger MENSCH, der nach dem Ebenbilde Gottes erschaffen wurde- als reine Liebe!



*Linda*

Sonntag, 23. Dezember 2018

Die Zukunftliegt in Gottes Händen







Die Zukunft liegt in Gottes Händen

Das ist des Menschen Größe und Not:

Sehnsucht nach Stille,
nach Freundschaft und Liebe.

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf.

Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,
dich zu suchen
und lass sie damit enden,
dich gefunden zu haben.

Autor unbekannt


Diese Worte der Sehnsucht haben mich stark berührt, denn ich führte mir vor Augen, mit welcher immensen Sehnsucht Gott nach jedem von uns Ausschau hält! Ist so wie mit dem Hirten, der alles daransetzt, um ein einziges verirrtes Schaf wieder in seine Herde zurückzuholen! Und dafür tut er alles!

Ich weiß, es bedarf eines Sinneswandels, denn um diese Vorstellung gelten zu lassen, ist es wichtig eines zu verstehen: Wir sind nicht irgendwelche Zufallsprodukte – wir wurden auch nicht zufällig in diese Welt, zu dieser Zeit an diesen Ort gesetzt, denn da ist ein Gott, der uns von Anbeginn an kennt und so seinen speziellen Plan mit JEDEM von uns hat. Gott möchte nämlich die Zukunft mit uns ALLEN gemeinsam gestalten und fragen wir uns nach seinen Vorstellungen, so ist es eine Zukunft, die sich durch  Frieden und Liebe auf der ganzen Welt auszeichnet. Was ist das für ein hoffnungsvoller Traum: eine Welt, in der es keine Gewalt mehr gibt- in der Kriege, Leid, Angst, Tränen der Vergangenheit angehören…..und Mitmenschlichkeit den höchsten Stellenwert einnimmt.

Neulich las ich einen der aussagekräftigsten Sätze überhaupt:

„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen.“

Spontan dachte ich bei mir: “Jetzt wird mir so vieles klar! Jetzt kann ich endlich verstehen, warum mein Leben so verlaufen musste, wie es verlief!“ Wie oft habe ich nach diesem unerträglichen „Warum?“ gefragt. Ich konnte einfach nicht einordnen, warum dieser oder jener Schicksalsschlag mich ereilte- warum ich immer und immer wieder dunkelste Nächte, Irrfahrten, Enttäuschungen, dürre Wüstenzeiten durchlebte und das- meiner damaligen Ansicht nach- viel viel zu früh.


Ohne Frage- ich hätte genug Grund gehabt, Gott anzuklagen…….und doch tat ich es nicht, weil ich mir irgendwann sagte: “Alles, aber auch alles, was wir erleben, muss zuvor von Gott sein O.K. erhalten! Wir werden  zwar nicht verstehen, warum Gott so und nicht anders handelt- aber letztendlich wird es IMMER zu unserem Besten sein. Ich weiß nicht, warum- aber für mich ist jedes Lebensbild gleich eines riesigen Puzzles und jede noch so unscheinbare Situation ist dennoch ein unerlässliches Teilchen, damit das große Ganze irgendwann in seine Vollendung kommen kann. Hinter ALLEM, was uns widerfährt erahne ich grundsätzlich eine göttliche und sehr weise Absicht. Es wird nichts geschehen, was unsinnig oder überflüssig ist. Vielleicht dürfen wir ein bisschen weiter schauen- eine viel größere Wirklichkeit erspüren, als es unser Verstand zulässt, denn wir haben es schließlich mit einem sehr weisen und allmächtigen Gott zu tun.

Tja und nun las ich die einleuchtende Erklärung:

„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen!“



Gott wusste schon immer, wo er mit jedem Einzelnen hinwill! Und es ist ja kein Geheimnis mehr: Gott möchte uns in die Gemeinschaft mit ihm zurückholen, unsere arg verwundeten Seelen heilen und uns Frieden und Freiheit schenken. Und nicht zu vergessen: Gott wird unsere Herzen endlich wieder mit wahrer Liebe füllen!


Hierzu passt auch folgender Ausspruch: „Unser aller Leben läuft eh auf die Gemeinschaft mit Gott hinaus.“ Früher oder später, denn wir sind nun mal nur auf der Durchreise- wie Zugvögel an einem fremden Ort, erfüllt von einer unerklärlichen Sehnsucht nach einer frühlingshaften Heimat- die wir nur bei Gott finden werden. Ist schon irre der Gedanke, dass wir uns Zeit unseres Lebens in einer Welt heimisch fühlen sollen, die im Grunde unsere tiefste menschliche Sehnsucht gar nicht stillen kann.





„So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,

dich zu suchen

und lass sie damit enden,

dich gefunden zu haben.“

Es ist irgendwie eine wunderschöne Vorstellung, denn auf der einen Seite suchen Menschen unbewusst nach Gott und auf der anderen Seite wird auch Gott von einer großen Sehnsucht nach seinen Kindern getrieben! Ich denke, da sind die Chancen extrem hoch, dass beide zueinander finden werden- früher oder später!

Wie drückte sich Augustinus aus?

„Unsere Seele kommt nicht eher zur Ruhe,
bis sie in dir, Gott, ruht.“

Doch bevor das geschehen kann, muss unsere Seele erst einmal befreit werden!

Ja, ich wage an dieser Stelle zu sagen, dass jede erlöste und liebende Seele sich der Sehnsucht nach Gott durchaus bewusst ist. Schließlich möchte sie zu ihrem göttlichen Ursprung zurück….



Wenn Gott also unser aller Leben von jeher aus der Zukunft sah, dann ist mir klar, warum ich genau das! Leben führen musste- ein Leben, angereichert mit  Schmerz und Freude, von Traurigkeit, Enttäuschungen, Verletzungen, Entbehrungen durchzogen……denn genau dieses Leben in all seinen Facetten hat mich letztendlich zu Gott geführt und zu dem Menschen werden lassen, der ich wirklich bin. Vielleicht darf ich es als Trost ansehen: Und verläuft das Leben noch so chaotisch, es spricht im Nachhinein dennoch von einer göttlichen Ordnung.

Ja, ich wurde gezüchtigt, zerbrochen, aber nicht, weil Gott mich quälen wollte, oh nein! Wann immer Gott an und in uns arbeitet, dürfen wir nur von Heilung sprechen, denn Gottes Wirken wird immer zu unserem Besten sein. Er ist nun mal der Töpfer und wir sind der Ton in seiner Hand. Und Gott weiß genau, WARUM und Wie er- WANN- handelt.

Neulich hörte ich ein sehr berührendes Beispiel- auf Gottes Wirken bezogen:

Gott wurde mit einem Maler verglichen, der sein ganzes Herzblut in die Kreation seiner Bilder steckt. Jedes einzelne Bild wird zum  unverwechselbaren Unikat und der Maler ist zu Recht von Stolz erfüllt, denn Detail für Detail hat er mit großer Achtsamkeit und Liebe gezeichnet.
Und dann kommt der Tag, an dem wir diesem Maler (Gott) gegenüber stehen und er zeigt uns voller Freude unser Lebensbild. Ich glaube, erst dann werden wir wirklich verstehen können, dass ALLES aber auch ALLES, was wir erlebten und durchlebten von Kindesbeinen an- einen tiefen Sinn in sich trug, denn wenn Gott seine Kunstwerke kreiert, dann spricht jeder Pinselstrich von Vollkommenheit.


Thomas Schied zog einmal das Resümee:

„Der tiefe Sinn des Lebens

besteht einzig und allein darin,

Liebe zu werden.“

Was hier so einfach klingt, ist ein langer langer Weg- ein extrem komplexer Entwicklungsprozess, denn ALLES beginnt IN UNS. Ich musste erst einmal lernen, was es heißt, mich in gesunder Weise selbst zu lieben, musste all die einschnürenden Kindheitsfesseln lösen und sah mich aufgefordert, mit mir selbst im Frieden zu leben.

Selbst der Unrat in deinem Leben
kann in dir bizarre, wundersam
reizvolle Spuren hinterlassen,
ständig wechselnd
in ihrer Gestalt.

So mancher deiner Irrtümer,
die du heute beklagst,
auch Erfahrungen
von Schmerz und Schuld
prägen dein Wesen
zu einer einmaligen Besonderheit,

machen dich zu dem Menschen,
der du bist.


Christa Spilling- Nöker

Erst danach war ich überhaupt fähig, mich in gesunder Weise auf andere Menschen einzulassen- sie ohne Bedingung anzunehmen- ihnen zu vergeben- ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, bzw. ihre Andersartigkeit als völlig normal anzuerkennen.

Liebe zu werden, das ist ein enorm hoher Anspruch, weil das Wesen der wahren Liebe einzigartig ist:


Wahre Liebe führt nicht Buch…

Wahre Liebe ist selbstlos…

Wahre Liebe hat das Wohl des Anderen im Blick…

Wahre Liebe ist geduldig….

Wahre Liebe versteht…..

Wahre Liebe trägt nichts nach….

Wahre Liebe schaut nicht nach Gewinn…..

Wahre Liebe verzeiht alles…

Wahre Liebe ist aufrichtig….


Ja, wahre Liebe ermöglicht es, dass wir nur noch auf den Anderen herabschauen, um ihm aufzuhelfen, ohne die Frage, woher er kommt, was er besitzt .





Heute weiß ich: Ohne Gottes Führung hätte ich es niemals geschafft, denn wäre ich den Grundsätzen dieser oberflächlichen Welt treu geblieben, ich wäre rigoros gestrandet. Gott hat nicht ohne Grund gesagt:

 „Wer diese Welt liebt, kann mich nicht lieben. Passt euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch im Denken und Handeln verwandeln, damit ihr den göttlichen Willen erkennt.“

Bei Gott geht es eigentlich immer nur um die eine Haltung: Wo ist der Weg zum Guten und Wahrhaftigen, Liebevollen?

Solch einen Weg können wir nur mit Gott gehen. Er gibt uns die Richtung an, wenn wir lernen, ihm gut zuzuhören und all die Leiderfahrungen als sinnvolle Wachstumschancen einzuordnen. Und eines dürfen wir uns immer sagen: Unsere so wichtige  Lebenskraft erwerben wir gerade in den schlimmsten Krisen und dunkelsten Nächten. Gott scheint uns wirklich so eine Art von Krafttraining zu bescheren, auch wenn das mit viel Schmerz verbunden ist. Wir sterben buchstäblich in ein höheres Leben hinein und erreichen eine völlig andere Dimension von Leben.



Joyce Meyer bezeichnete einst das Leben als ein verworrenes Knäuel bunter, in sich verknoteter Schnürsenkel und wenn einer diese Knoten lösen kann, dann nur Gott. Alleine werden wir es einfach nicht schaffen. Gott hält nun mal die Fäden in der Hand und ist in der Lage, aus dem verkorktesten Leben ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.

Sind wir  bereit, uns Gott und seinem Willen zu unterwerfen, seiner Stimme zu lauschen, in tiefer Gemeinschaft mit ihm zu leben, dann kann sich unser Dasein auf eine durchweg positive Weise entfalten.


Denn schließlich hat Gott JEDES Leben von jeher aus der Zukunft gesehen!

Müssen wir uns da noch Sorgen machen???

*Linda*

Samstag, 22. Dezember 2018

mein inneres Kind nimmt mich an die Hand








Mein inneres Kind
nimmt mich an die Hand,
begleitet mich zu dem Ort
meiner tiefen Verwundung.

Mein inneres Kind
begleitet mich zum Stall in mir
zu meiner Lebenskraft
und zu meiner Verletzlichkeit.

Mein inneres Kind
erinnert mich liebevoll
an die heilende Kraft,
die durch mich fließt.

Pierre Stutz

In einem meiner Weihnachtsbücher entdeckte ich diesen Text von Pierre Stutz. Da stellt sich spontan die Frage: Was hat denn unser inneres Kind mit Weihnachten zu tun?

Für mich wurde im Laufe der Zeit eine Wahrheit unumstößlich: In jedem noch so erwachsenen Menschen ist auch immer das Kind der frühen Zeit anwesend. Und je nachdem, was wir in unserer Kindheit erlebten…..wir nehmen alle Erfahrungen mit in unser Leben und das bis ins hohe Alter hinein und als ob es nicht schon genug wäre: Genau diese frühen Erfahrungen besitzen die Eigenart, sich durch all unsere Lebensbereiche zu ziehen- bestimmen nicht unwesentlich mit,  wie sich z.B. Beziehungen gestalten, wie wir uns im Umgang mit anderen Menschen verhalten.

Ich weiß, diese Thematik reizt zum Abwinken, weil der direkte Zusammenhang nicht plausibel zu sein scheint. Und doch stehe ich zu dieser Ansicht und sage: Nehmen wir unser oft arg verletztes, enttäuschtes, gedemütigtes, abgelehntes, unverstandenes Kind nicht liebevoll in die erwachsenen Arme, dann werden wir nie und nimmer unseren inneren Frieden finden. Ich glaube, es war Martin Uhlemann, der einmal betonte: Vor jeder anderen Beziehung, die wir im Leben eingehen, sollte IMMER die liebevolle Beziehung zu unserem inneren Kind stehen.


Ich würde und dürfte diese Worte nicht anführen, trüge ich nicht selbst ein arg verletztes Kind in mir. Nein, es war nicht einfach, mich diesem Kind zuzuwenden, weil mit jeder Zuwendung auch der ganze Gefühlsunrat der frühen Zeit wieder präsent war. Bilder über Bilder hatte ich vor Augen, fühlte mich spontan zurückversetzt in meine Rolle des angepassten extrem gehorsamen, lieben, aber auch sündigen Kindes, das geprägt war von einem Erziehungsstil, der uns alle klein hielt, den eigentlichen Gefühlen keinen Spielraum gab, weil die Orientierung an dem, was man so tat und nicht tat, von außen vorgegeben wurde. Ehrlich gesagt, wurden wir Kinder in eine Einheitsform gepresst, fügten uns willenlos dem Strom der Masse, sowie dem Wunschdenken der Erwachsenen…….denn dann gab es Anerkennung und viel Bestätigung.

Versuchten wir auszuscheren, dann wartete Bestrafung oder öffentliche Bloßstellung auf uns. Ja, man nahm uns die persönliche Freiheit- man nahm uns aber auch das Gefühl für uns selbst, denn wer wir wirklich waren- das vergaßen wir mit der Zeit. Wir tauschten unser wahres Wesen, unsere natürliche Art zu sein- gegen ein künstlich erschaffenes Ich ein. Doch welcher Mensch wird jemals ein zufriedenes Leben führen können, wenn er gar nicht genau weiß, wer er wirklich ist?

Aber wahrscheinlich erging es mir damals noch relativ gut, wenn ich nur daran denke, wie viele Kinder Ablehnung, Gewalt, emotionale Defizite und sogar Missbrauch erleiden mussten. Wie soll ein Kind unter den! Umständen jemals Vertrauen ins Leben / zu Menschen entwickeln, wenn doch schon die Wurzeln so arg in Mitleidenschaft gezogen wurden? Da entbehrt es doch der Basis ganz und gar und wer glaubt, all das würde sich im Laufe des Lebens in Luft auflösen, der irrt. All das, was wir als Kinder einatmeten, das brannte sich ein wie nichts Anderes und ist zu jeder Zeit wieder abrufbar. Da können wir erwachsen sein, wie wir wollen.

Und doch ist die Situation nicht aussichtslos, wenn wir bereit sind, uns mit dieser frühen Thematik auseinander zu setzen. Bei mir war es 2012 soweit und ich hab es bis heute nicht bereut, diesen Schritt vollzogen zu haben. Ich musste mich wahrlich mit der Frage beschäftigen, WER ich denn WIRKLICH bin! Ich- die ich doch schon so erwachsen war!


Ich stellte mir Fragen über Fragen……und stellte vor allen Dingen das in Frage, was mir in früher Zeit als die! ultimative Wahrheit über mich erzählt wurde. War es eigentlich falsch, meine Gefühle zu zeigen, musste ich immer nur perfekt und gehorsam sein….durfte ich nicht auch mal Schwäche zeigen? War ich dann weniger wert? War ich gut aufgehoben in dem Strom der Masse- bestimmte es meinen Selbstwert, wenn Andere mir Applaus spendeten und mir sagten, dass ich gut und richtig war?


Heute fürchte ich nichts.
Heute zeige ich mich freimütig schutzlos dem Tag
und wage mich zu freuen,
weil ich lebe,
weil ich auf eine Art lebe,
die nur ich weiß und kann..

ein Leben unter Milliarden,
aber das MEINE,
das etwas sagt,
was kein anderer sagen kann.

Das Einmalige eines jeden Lebens.
Es macht heiter zu wissen,
dass jeder Recht hat mit sich selbst.

Luise Rinser


„Es macht heiter zu wissen, dass jeder Recht hat mit sich selbst!“

Wir müssen uns nicht rechtfertigen, warum wir so oder so fühlen- warum uns dann und wann die Ängste einholen…warum wir eine andere Ansicht vertreten als andere. Es gibt so etwas wie die persönliche Freiheit des Seins und die darf uns niemand absprechen!


SEIN

Nicht an Sprüchen gemessen werden-
keine Schau abziehen müssen-
den Schutzschild absetzen dürfen,
ohne verwundet zu werden.

Keine Entschuldigung nötig haben-
nichts erklären, nichts beweisen müssen…

verstanden, angenommen sein,
wie man ist….

wortlos.

Detlev Block

Wir haben das Recht, uns angenommen und verstanden zu fühlen, so wie wir sind. Diese Wahrheit setzte ich von nun an ganz oben an.

Wollte ich nun die Verbindung zum Weihnachtsfest schaffen, dann sehe ich die Geburt Jesu, denn mit ihm wurde die Liebe und eine völlig neue Gesinnung geboren. Jesus kam in diese Welt, um uns allen aufzuzeigen, wie groß die Liebe Gottes zu uns ist. Da ist ein Gott, der sogar seinen einzigen Sohn opferte- er ließ ihn unerträgliche Höllenschmerzen am Kreuz erleiden – nur, damit ein jeder von uns in die Gemeinschaft mit ihm zurückkehren kann.

Ja, es ist nicht überzogen, wenn wir sagen : Jesus kam nicht für die Kirche oder irgendeine Religion, Jesus kam für dich, mich und alle anderen ganz persönlich und er starb am Kreuz für dich und für mich, damit wir ein erfülltes Leben haben.

Ich glaub, hier stellt sich nicht mehr die Frage, wie wertvoll ein jeder in Gottes Augen ist…wie groß Gottes Sehnsucht sein muss nach jedem seiner Kinder.


„Hoffnungslicht

Den Stern aus Bethlehem entdecken
als Hoffnungslicht,
das uns Frieden schenkt,
weil wir endlich sein dürfen:

kraftvoll und verwundbar.“

Pierre Stutz


Und wir dürfen uns immer wieder sagen: Was man uns früher angetan hat, das ist nicht mehr rückgängig zu machen, doch da gibt es einen Gott, der uns so annimmt, wie wir sind- mit all unseren Schwächen, unserer Schuld , unserem Verworrenen und Zerbrochenem in uns. Hey, wir sind absolut in Ordnung, so wie wir sind. Schließlich kennt Gott unser ganzes Leben bis ins kleinste Detail.    Er hat unsere Namen in beide Handflächen geschrieben und all unsere Haare auf dem Kopf sind gezählt.

 Da ist ein Gott, der alles daransetzt, unsere alten Wunden wieder zu heilen, unser zerbrochenes Herz mit  Liebe zu füllen und unserer verletzten Seele endlich!! die wohlverdiente Ruhe zu schenken. Nur Gott vermag uns einen Seelenfrieden zu schenken, den uns die Welt niemals geben kann. Und wenn uns auch Vater oder Mutter verlassen, Gott wird uns bis zur letzten Stunde nahe sein- das hat er uns zugesichert, denn Gott ist treu.


Mein inneres Kind
erinnert mich liebevoll
an die heilende Kraft,
die durch mich fließt.

Pierre Stutz


Es fließt wahrlich eine heilende Kraft durch jeden von uns, denn wenn wir diesem Kind in uns zuhören, dann erzählt es uns von dem wunderschönen liebevollen Kern in uns, dann spüren wir diesen göttlichen Funken der Liebe, den Gott sehr vorausschauend in uns alle hineingelegt hat. Und wir wissen:

Ein Kind, in seiner natürlichen Art, zu sein, noch nicht dem Einfluss der oberflächlichen Welt erlegen, hat einen ganz anderen Bezug zur Schöpfung / bzw. zu Gott als die Erwachsenen. Ein Kind liebt bedingungslos und ist von jeglichen Vorurteilen frei. Genau diese Botschaft vermittelt uns das innere Kind.

Und wir dürfen uns Tag für Tag voller  Gewissheit sagen:

Ja, ich darf sein, so wie ich bin und wie ich fühle, weil Gott mich so erschaffen hat. So hat er mich gewollt und nicht anders. Jeder ist ein individuelles  Kunstwerk Gottes. Und wenn Gott für uns ist, jeden von uns für gut und richtig befindet, wer kann denn dann noch gegen uns sein?


Eine Hand, die dich hält-
ein Ohr, das dir zuhört,
ein Herz, das dich versteht

hat einen Namen:

JESUS!

*Linda*