Montag, 31. Dezember 2018

vermisst wird: das alte ICH








Vermisst wird: das alte ICH


„Ich vermisse mich..

Mein altes Ich…
das glückliche Ich…
das strahlende ich..
das lächelnde Ich…

das Ich, was gegangen ist..“

Von unbekannt


Ich weiß nicht, wer diese Vermisstenanzeige aufsetzte, aber ich weiß: Diese Person steht gewiss nicht alleine da mit ihren Sorgen und Defiziten. Hier kommt mir ein weiterer Spruch in den Sinn:

„Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, der hat das Leben verstanden.“

Diese Wahrheit aller Wahrheiten wurde leider nicht an uns herangetragen……und so ist die Menschheit heute nun mal, wie sie ist: so was von erwachsen- erfolgsorientiert, sachlich, nüchtern……vom Ziel getrieben, auf der Bühne des Lebens möglichst eine  bewundernswerte applauswürdige Figur abzugeben, die sich der Perfektion und Leistung verschrieben hat.

Allerdings können wir von Glück sprechen, wenn diese Wahrheit eines Tages herbe Einschnitte erfährt, weil wir begreifen: Das allein kann nicht der Sinn von Leben sein! All diese Glücksversprecher erzeugen auf Dauer kein inneres Wohlgefühl, im Gegenteil, immer mehr machen  sich innere Leere und Unzufriedenheit breit.

Dieser eine, ganz bestimmte Aufwachmoment wird uns alle früher oder später ereilen. Dann stellen wir uns wie die Person von oben folgende Fragen:



Wo ist eigentlich mein altes ICH?

Wo ist das lachende ICH?
Wo ist das glückliche ICH?
Wo ist das zärtliche ICH?
Wo ist das mitfühlende ICH?
Wo ist  das begeisterungsfähige ICH?
Wo ist das staunende ICH?
Wo ist das liebevolle ICH?
Wo ist das gefühlsbetonte ICH?
Wo ist das ängstliche ICH?
Wo ist das herrlich unperfekte ICH?
Wo ist das schwache ICH?

Wo ist das ICH, das einst von mir gegangen ist?


Als ich mir zu den Feiertagen die Geschichte des Timm Thalers anschaute, konnte ich Parallelen ziehen. Timm Thaler war ein unbeschwerter Junge, der unheimlich gern lachte….bis er sein Lachen gegen Geld eintauschte. Anfangs erschien es sehr verlockend zu sein, doch nach und nach vermisste er seine  Fröhlichkeit und musste feststellen, dass kein Geld der Welt jemals Ersatz bieten würde.

In kurz und knapp könnte ich hier sagen: Kein Mensch wird jemals glücklich werden, wenn er es versäumt, authentisch zu sein und das an die Oberfläche zu bringen, was wirklich IN IHM ruft. Ist ja eigentlich auch verständlich, denn wohin wir auch gehen, wir nehmen uns immer selbst mit. Und wegzulaufen vor uns selbst bringt eh nichts.



Du bist stark, weil du deine Schwächen kennst.
Du bist mutig, weil du zu deinen Ängsten stehst.
Du bist schön, weil du dich so liebst, wie du bist.
Du bist klug, weil du weißt, was du nicht weißt.
Du bist glücklich, weil DU dich dazu entscheiden hast.

Von unbekannt

Diese Worte verdeutlichen: Wahre Stärke,  Schönheit, Klugheit, Mut,  Glück stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Verwirklichung unseres natürlichen Wesens. Ja, wir dürfen herrlich schwach sein, fehlerhaft, ängstlich, sensibel, unperfekt, unwissend, sogar zerrissen, zweifelnd, hilflos, traurig, mutlos, verwundbar – das ist für mich echte  Schönheit und der einzige Weg in die persönliche Zufriedenheit.

Es stellt sich auch nicht die Frage, was wir tun sollen, wenn wir uns so seelisch nackt geben und eventuell auf Widerstand oder Ablehnung stoßen! Dann macht man halt eines: Man sucht sich jene Menschen, die einen  so annehmen, wie man ist- fertig, das ist schon alles. Ein jeder besitzt nämlich das unantastbare Geburtsrecht, sich so zu geben, wie er ist und keiner muss sich jemals dafür rechtfertigen, wie er fühlt , reagiert oder denkt. Im Gegenteil, mit dieser Haltung erfüllen wir eine große Aufgabe, denn:



„Wir sind hier, um der Welt unsere Einzigartigkeit zu schenken. Keiner kann schöner sein, als wenn er ganz er selbst ist.“


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Wo du geliebt wirst…

Wo du geliebt wirst,
kannst du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.
Wo du geliebt wirst,
zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst,
darfst du so sein, wie du bist.
Wo du geliebt wirst,
musst du nicht immer nur lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Fehler machen
und du bist trotzdem nicht hässlich und klein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.
Wo du geliebt wirst,
brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.
Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.

Elli Michler

Mit Sicherheit werden wir ein bisschen umdenken müssen, aber jeder, der sich einer gesunden Selbstliebe verschreibt, wird erkennen, wie wohltuend es sich auf die tiefsitzenden Wunden der Kindheit auswirkt. ENDLICH sind wir uns selbst wieder nah und damit auch der Quelle unseres Lebens. Zudem erfüllen wir unserer Seele einen lang ersehnten Wunsch, denn sie möchte unbedingt wieder in ihren Urzustand der vollkommenen Liebe zurück.

Lang genug sah sie sich in der Konfrontation mit dem, was sie so gar nicht ist:, denn es wäre ein Irrglaube, anzunehmen, dass es ihr mit Haltungen wie Verurteilung, Lästerei, Schadenfreude, Neid, Rache, Stolz, Gier, Selbstsucht, Lüge, Heuchelei, Gewalt, Machtgehabe,  Herabsetzung nur im Entferntesten gut geht! „Oh nein!“, würde sie ablehnend erwidern- „das alles bin ich NICHT und will ich auch nicht sein!“ Da können wir uns drehen und wenden, wie wir wollen: Tief im Inneren ist nun mal der wunderschöne liebevolle Kern und der setzt sich „nur“ aus Liebe zusammen.

Es heißt ja nicht ohne Grund: Kinder sind unsere besten Lehrmeister, denn sie zeigen uns auf, wer wir eigentlich wirklich sind. Für mich stellt es auch keine Frage dar, warum wir uns in ihrer Gesellschaft so wohl fühlen! Es ist, als würden wir in einen Spiegel schauen, denn all das, was sie ausdrücken und leben, das wohnt auch in uns!

Kinder sind so rasch zu begeistern- Kinder können sich an den kleinsten Dingen erfreuen- Kinder haben keine Vorurteile- Kinder nehmen einander ohne Bedingung an- Kinder sind mitfühlend, teilen ganz selbstverständlich- Kinder vertrauen- Kinder lachen unheimlich gern- Kinder sind so unkompliziert und sehen die Welt in den buntesten Farben. Und sie leben total in der Gegenwart- machen sich keinen Kopf über die Zukunft,

Unterm Strich sind Kinder das leibhaftige Beispiel für die Leichtigkeit des Lebens und wenn ich mich an eine Sehnsucht erinnere, die ich in mir trug, dann war es genau diese! Ja, leicht sollte mein Leben werden, das war mein größter Wunsch.

Heute weiß ich, dass wir erst ne Menge alten Ballast abwerfen müssen, um in diese Leichtigkeit zu gelangen: völlig veraltete Glaubensmuster, längst überholte Lebensanschauungen und so etliche fest verankerte Gewohnheiten. Vieles ist viel zu selbstverständlich geworden, in wie vielen Mustern stecken wir drin, ohne es zu merken.

Für mich wurde es sehr wichtig, endlich aus dieser Opferrolle herauszukommen und mich stattdessen als siegreichen Überwinder der Krisen zu sehen. Leben fordert uns nun mal heraus- beschert uns Höhen UND Tiefen, doch das ist  sein Wesen. Wie sollen wir uns denn sonst weiterentwickeln, um irgendwann  die denkbar höchste Version von Leben, bzw. von uns selbst zu erfahren? Na ja und diese höchste Version ist dem Kinde sehr ähnlich, denn auf unserer Lebensreise geht es zurück zur Quelle unseres Seins- ich könnt auch sagen: es geht zurück zu dem Wissen, dass wir dem Göttlichen sehr nah sind.

Es wird so schön gesagt: Gott wird uns auf unserer Reise leiten, stärken und beschützen, wenn wir ihm gestatten, den Weg mit uns zu gehen. Das heißt aber auch, dass Gott dann in jeden unserer Lebensbereiche wirksam eingreifen darf, um wiederherzustellen, was kaputt ist. Spüren werden wir ihn, ohne Frage, denn da tut sich ein ganz neues Bewusstsein auf , dass es unmöglich werden lässt, so weiter zu leben , wie bisher. Plötzlich erscheint jeder Lebensbereich in einem völlig anderen Licht.

Zum Beispiel die berufliche Sparte. Wir begreifen, wie unsinnig es ist, einer Tätigkeit nachzugehen, nur um des Geldes und Ansehens wegen, wenn sie uns innerlich nicht erfüllt.

Oder der Umgang mit unseren Mitmenschen! Da fällt es wie Schuppen von den Augen, denn man begreift, dass Verurteilung, Herabsetzung, Voreingenommenheit, Lästerei so was von unfruchtbar sind und jede Beziehung zerstören. Dann doch lieber jeden so leben lassen, wie es ihm gefällt- immer auf der Basis der gegenseitigen Wertschätzung.

Es gibt für das neue Jahr so eine Art von tragendem Grundgedanken und der ist einfach genial, denn er lautet: „ Sucht den Frieden und jagt ihm nach!“

Ich glaub, damit ist alles abgedeckt, was man sich nur vorstellen kann und das  in jedem unserer Lebensbereiche. Wer auf Frieden aus ist, der schließt erst einmal den Frieden mit sich selbst, um dann in eine friedliche Haltung zu Anderen zu wechseln.

Da gefällt mir ein gefundener Ausspruch natürlich sehr gut:

„Ich bin für den Ausbruch des 1. Weltfriedens!“

Statt Krieg, Gewalt, Terror , könnte sich die Menschheit ja mal entschließen, den Frieden in der Welt anzustreben und der beginnt……..in jedem Einzelnen.

*Linda*

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