Mittwoch, 31. Juli 2019

Es gibt wenige fertige Antworten im Leben






Gestern hab ich mich mal wieder gefragt: Soll ich nun traurig oder froh sein über die Erkenntnis, dass ich gar nicht in diese gängige Welt passe? Da lebe ich seit langer Zeit hier und wurde – ehrlich gesagt-  niemals richtig heimisch! Ja, das ist definitiv ein Grund, enttäuscht zu sein und doch darf ich mich freuen, es überhaupt erkannt zu haben.

Nun könnten  viele Gegenstimmen ertönen, schließlich ist hier alles in Hülle und Fülle vorhanden. Wir leben  in einer Wohlstandsgesellschaft- da bleiben keine Wünsche unerfüllt. Bin ich etwa undankbar?

Ich denke mal nicht, weil ich mir eines Tages vor Augen führte: Das, was ich für mein glückliches Leben ersehnte, das suchte ich hier bisher leider vergebens. Es waren zufriedenstellende Antworten – z.B. auf die Fragen:



Was ist eigentlich wahre Liebe?
Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein?
Wie finde ich tiefe Erfüllung, die bis zum letzten Tage anhält?
Warum bin ich eigentlich hier auf Erden?
Was ist der Sinn des Lebens?

Zugegeben, eine Zeitlang vertraute ich auf die Antworten dieser oberflächlichen Welt- war in dem Glauben, ich sei hier, um auf der Karriereleiter möglichst weit nach oben zu klettern. Ja, ich hielt es auch für wahr, dass Erfolg darin besteht, sich auf der Bühne des Welttheaters möglichst gut darzustellen, so nach der Devise: Wenn der Applaus stimmt, die Erwartungen der Anderen erfüllt sind, sie dir wohlwollend zunicken, hast du alles richtig gemacht. Dann darfst du dich liebenswert nennen.

Ohne Frage- ich war ein Meister in der Umsetzung dieser gesellschaftlichen Spielregeln! Was hab ich nicht alles unternommen, um die Erwartungen meiner Mitmenschen zu erfüllen. Da konnte ich das dickste NEIN im Mund verspüren, mich fast daran verschlucken- hab trotzdem JA gesagt! Und das praktizierte ich im beruflichen wie privaten Bereich grandios! Wäre es so weitergegangen, dann hätte später auf meinem Grabstein stehen können:

„Super“- ich habe allen gefallen………nur……… mir selbst nicht!“

Wenn ich das gerade so schreibe, ist mir ganz und gar nicht nach lustig. Im Gegenteil, keinen Umstand hab ich so ernsthaft ins Visier genommen, wie diesen! Heute sag ich ganz klar: Meine selbstlose Haltung war der reinste Selbstverrat – mehr Untreue mir gegenüber ging ja gar nicht! Und es kam niemand daher, um mich aus dieser Haltung zu befreien und mir zu sagen: Nächstenliebe schön und gut- aber bitte erst, wenn du dich selbst aus ganzer Seele liebst! Sonst gerätst du in die Gefahr, dich ganz und gar zu verlieren. Bevor du zu anderen gehst, um zu schenken, ist es nötig, dass du alleine stehen kannst wie ein Baum, der mit seinen starken Wurzeln im Erdreich verankert ist.




Sorge zuerst für dich selbst
Löse erst deine inneren Konflikte
mit Achtsamkeit und Güte
Dann versöhne dich mit anderen Menschen
und lerne,
sie zu verstehen und zu lieben.



Von unbekannt

           

Es heißt in der Bibel:  Liebe deine Mitmenschen so, wie du dich selbst liebst! Ist schon sehr viel Wahres dran – setzt aber allerdings voraus, dass wir lernten, uns in gesunder Weise selbst wertzuschätzen und mit all unseren Stärken, Schwächen, Ecken und Kanten anzunehmen- bedingungslos! Es ist so wichtig, zu wissen, wer wir denn eigentlich sind- dass wir mit uns selbst im Reinen sind.




Erweise dich als Schale,
die wartet, bis sie gefüllt ist.
Auf diese Weise gibt sie das,
was bei ihr überfließt,
ohne eigenen Schaden weiter.
Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle,
wenn nicht, dann schone dich.

 (von Bernhard von Clairvaux)

Ist ja so: Ich kann schlecht etwas nach außen geben, wenn es nicht  in mir vorhanden ist. Sonst gebe ich nämlich aus meinem Mangel heraus und ruck zuck, bin ich noch leerer als vorher. Nichts Anderes tat ich in meinem alten Leben und darf mich nachträglich nicht wundern, dass in mir nur noch gähnende Leere war.




Hier denke ich so gern an meine kleine Tochter, die damals auf mich zugesprungen kam- mit den Worten: „Ich bin so voller Liebe!“ Und dann wurde ich gedrückt, umarmt, geküsst, dass es mir fast den Atem nahm! Sie hatte in dem Moment dermaßen viel Liebe in sich, dass sie schon gar nicht mehr wusste- wohin damit! Diese Erfahrung werde ich mein Leben lang nicht vergessen, weil sie mich enorm viel lehrte.




Was wäre das für eine wundervolle Welt, wenn die Menschen dermaßen mit Liebe gefüllt sind, dass diese regelrecht überfließt? Vielleicht sollten wir ja wirklich wieder so einfach werden wie die Kinder, um das zu erleben? Wir sind doch alle viel zu erwachsen, zu vernünftig geworden auf der Bühne des Welttheaters.

Ich weiß nur: Meine Tochter, so klein wie sie damals war- hatte uns Erwachsenen eine Menge voraus. Sie wusste noch nichts  von weltlichen Spielregeln- sie lebte aus sich heraus, war ganz in sich daheim und spürte von allein, dass sie ganz viel Liebe  in sich trug. Sie wusste es sogar von allein zu benennen, ohne dass es ihr gesagt worden ist!

Und wir Erwachsenen? Sind wir auch  IN UNS daheim und rufen voller Freude: Wir sind voller Liebe!? Zumeist nicht, denn wir wurden von unserer inneren Liebesquelle abgeschnitten - genau da, als man begann, uns auf diese Bühne der Entfremdung zu zerren. Von da an arbeiteten wir emsig für irgendwelche Ideen- geformt aus den Vorstellungen unseres Umfeldes:



……für die Idee von uns selbst
……für die Idee von Liebe
……für die Idee vom Sinn des Lebens….

Und weil sie sich so verdammt glaubwürdig anhörten, haben wir diese Ideenvielfalt nie hinterfragt.


Im Grunde kann ich meiner Tochter so dankbar sein, denn sie öffnete mir die Augen für das Wesentliche und für die tiefste aller Wahrheiten. Wollen wir z. B. wissen, wo die Quelle der wahren Liebe entspringt, dann werden wir sie „nur“ finden, wenn wir bereit sind, nach innen zu gehen, um zu erspüren, was da in uns an Kostbarkeit verborgen ist.



Und das ist gewiss: JEDER trägt diese Liebe in ganzer Fülle in sich. Sie hat sich ja nicht einfach in Luft aufgelöst. Als wir klein waren, da konnten wir doch spüren, wie liebesfähig wir sind! Wir müssen dieses Wissen nur wieder ins Leben rufen.





Übrigens hat dieses Bewusstsein einen enormen Schub in mir ausgelöst, denn ich verstand auf einmal: Kein Mensch muss sich angehalten sehen, nach Liebe zu suchen, womöglich noch um sie zu kämpfen- wo sie doch längst in uns ist! Wenn ich noch daran denke, was ich alles tat- für ein bisschen Anerkennung- für das Gefühl- geliebt zu sein. Immer schien das Urteil der Anderen ausschlaggebend zu sein. Sie sagten mir, wann und ob ich wertvoll bin! So ein Blödsinn! Wertvoll sind wir von Geburt aus ALLE, weil Gott uns so liebt, wie wir sind und das bis in alle Ewigkeit.


Geliebt


Du darfst wissen,
du bist einmalig,
ein unverwechselbares Original.

Du darfst wissen,
es ist gut so, wie du bist
mit deiner Begabung
und deinen Verletzungen.

Du darfst wissen,
für alle Schuld und alles Versagen
gibt es Versöhnung.

Du darfst wissen,
ein Gespräch mit Gott
gibt neue Kraft und Perspektiven.

Du darfst wissen,
Gott ist da; näher als die Luft,
die dich umgibt.

Jacob Abrell


Hole ich jetzt noch einmal meine vorangegangenen Fragen herunter, dann lautet die Antwort auf jede dieser Fragen: Liebe, immer wieder Liebe!



Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein?
Die Gewissheit, in sich die ganze Fülle der Liebe zu tragen………

Wie finde ich tiefe Erfüllung, die bis zum letzten Tage anhält?
Wenn ich aus ganzer Seele lieben darf- mich selbst und meine Mitmenschen…


Warum bin ich hier auf Erden?
Weil ich spüren möchte, was es heißt, aus ganzer Seele zu lieben und geliebt zu werden.


Was ist der Sinn eines jeden Lebens? Nicht nach Liebe zu suchen, sondern Liebe zu SEIN.
Dann dürfen wir uns sagen: Jetzt habe ich den tiefen Sinn meines Lebens gefunden!



Ich denke, es ist nachzuvollziehen, warum ich zu dem Schluss kam, nicht in diese Welt zu passen, denn Antworten auf meine wichtigsten Fragen hat sie mir niemals geben können und wird sie mir bis zum St. Nimmerleinstag niemals erteilen. Eigentlich ganz schön traurig, dass es so ist. Aber eines weiß ich:

Wenn ich weitere Fragen habe, dann wende ich mich einfach an Gott, denn er oder vielmehr sein Wort sind ein prima  Leitfaden in Sachen Liebe und Leben. Und ich weiß noch was: Mich  verirren, in Sackgassen landen, ziellos und suchend herumlaufen- das wird mir nicht mehr passieren. Die Zeiten sind „Gott sei Dank“ vorüber.

*Linda*

Freitag, 19. Juli 2019

Liebe wird durch Schmerz geboren







Liebe wird durch Schmerz geboren


Ich erinnere mich sehr gern an einen Ausspruch von Chiara Lubich, den ich vor Jahren entdeckte. Durch ihn wurde mir klar, warum interessanterweise jene Menschen, die am meisten gelitten hatten- das größte Maß an Menschlichkeit und Herzensliebe aufzeigten. Wann immer ich Ausschau hielt nach  sensiblen, toleranten, verständnisvollen, hilfsbereiten, mitfühlenden Menschen- ich fand sie dort, wo  Traurigkeit, Armut, Entbehrung, Verletzung, Enttäuschung Bestandteil ihres Daseins waren.  Ja, es musste so sein, wie Chiara Lubich es beschrieb: Der Schmerz des Menschen wandelt sich letztendlich in Liebe um.



„Der Durchmesser einer Baumkrone
entspricht oft dem Durchmesser der Wurzeln.
Die Liebe eines Menschen entspricht dem Schmerz,
den er erlitten und in Liebe umgewandelt hat.“

Chiara Lubich

Eigentlich  ein Unding- denn gerade jene, die es zumeist von Kindheit an sehr hart getroffen hatte, brachten es dennoch fertig-  ihre Hände, ihre Ohren, ihr Herz für die Sorgen  ihrer Mitmenschen zu öffnen. Ich wollte natürlich wissen, wie das sein kann und kam zu dem Schluss: Wer tief in der Seele spüren musste,  wie es sich anfühlt- abgelehnt, unterdrückt, misshandelt, ausgelacht, erniedrigt, , für ungenügend erklärt  zu werden ungeliebt zu sein - der vermag sich später  in jene hineinzuversetzen, denen ein ähnliches Schicksal beschert war. Ist ja so- nur was der Mensch hautnah durchlebt hat, vermag er nachzuvollziehen.

 „Hast du auch den Schmerz gespürt, den ich  spürte? Kennst du die grenzenlose Traurigkeit und Enttäuschung, niemals genug Zärtlichkeit, Zuwendung, Anerkennung bekommen zu haben?“

Da sind Narben auf der Seele entstanden, die sich für alle Zeit einbrannten.

So ging ich irgendwann dazu über, von der Gruppe der früh zerbrochenen Menschen zu sprechen- eindeutig eine Spezies für sich, aber eine ganz besondere!

Mittlerweile durfte ich noch einen Schritt der Erkenntnis weitergehen und sage heute:

Diese Menschen- in ihrer, wie selbstverständlich gelebten Zuwendung zum Anderen-  haben im Grunde ein großes Lebensziel schon erreicht! Schließlich sind wir hier auf Erden, um unsere Liebesfähigkeit zurück zu gewinnen.


Liebesfähig zu werden ist das Ziel unseres Lebens.
(Dorothee Sölle)
Wenn uns das Leben in seinem unerklärlichen Auf und Ab 1000 Fragen nach dem „Warum“ der Geschehnisse stellt, dann lautet die Antwort IMMER: Es geht allein um die Liebe. Etwas Anderes gibt es hier nicht zu tun. Wir dürfen lernen, uns selbst wieder aus ganzer Seele lieb zu haben, um so fähig zu werden, Liebe nach Außen zu verschenken.




Alles wurde geschaffen als Geschenk der Liebe für mich.
Ich wurde geschaffen als ein Geschenk für die anderen.




Gut, man könnte recht vehement dagegen argumentieren, weil uns doch etwas  Anderes vermittelt wurde! Sind wir denn nicht hier, um zu leisten, Geld anzuhäufen und unser Ansehen aufzupolieren?

 Sind wir denn nicht in dem Glauben aufgewachsen, dass es darum geht, sich möglichst kraftvoll gegen andere durchzusetzen- sich auf das dickste Stück vom Kuchen zu konzentrieren- egal, was es an fiesem Konkurrenzkampf mit sich bringt? Und nun soll es auf einmal so sein, dass einer für den Anderen ein Geschenk darstellt?

So sagt es vielleicht die Welt- aber wir sollten uns mal an Gott wenden und hinterfragen, was er sich von seinen Menschen wünscht. Für Gott steht allein die Liebe im Fokus.


Ja, ziemlich gegensätzlich das Ganze, doch uns sollte bewusst sein, wer auf dieser Welt   das alleinige Sagen hat. Es ist und bleibt Gott- bis zum letzten Tage und wenn wir ihm irgendwann gegenüber stehen, dann wird die Frage nach der Umsetzung unserer Liebesfähigkeit extrem relevant sein. Wissen wir eigentlich, worum es weiterhin geht? Lapidar gesagt, haben wir hier auf Erden die einzigartige Chance,  die Eintrittskarte in den Himmel zu erwerben, um für alle Ewigkeit mit Gott zusammen sein zu dürfen.


Gott hat ja nicht ohne Grund darum gebeten:

 „Sammelt bitte keine Schätze auf Erden, die eh verderben und vergänglich sind. Konzentriert euch darauf, das zu sammeln und zu hüten, was „himmelstauglich“ ist.“




Anfänglich wies ich darauf hin, dass die früh zerbrochenen Menschen mit ihrer gewachsenen Liebesfähigkeit im Grunde schon ein Ziel des Lebens erreichten. Irgendwann führte ich mir vor Augen: So schmerzhaft das Leben  auch gewesen sein mag….können wir heute- angesichts der göttlichen Vorstellungen- nicht sogar dankbar sein? Wir wissen schließlich schon, was es heißt, ein liebevolles Miteinander zu verwirklichen. Wir wissen, dass der wahre Reichtum des Lebens darin besteht, sich verstanden, gehört und geliebt zu fühlen.



Kein Geschenk mag eine Menschenseele mehr zu erfreuen als Verständnis.
(Elisabeth Hable)


Hinzu kommt: Diese Welt befindet sich zur Zeit in einem gravierenden Wandel,  der eindeutig darauf abzielt, dass wieder Frieden, Gerechtigkeit und Liebe einziehen.
Gott ist voll in Aktion und wird sich von seinem Vorhaben nicht mehr abbringen lassen. Er wird alles Disharmonische so lange durchrütteln und durchschütteln, bis es seiner Vorstellung von Harmonie und Ordnung entspricht. Alles Unechte, Unreine wird einem Reinigungsprozess unterzogen, denn für Gott ist nichts so wichtig wie die Wahrheit:



die Wahrheit über uns selbst-

die Wahrheit in unseren Beziehungen-

die Wahrheit über unser Leben.

Es kann für uns gar nichts Besseres geben- denn wenn Gott sein Werk beendet hat, werden wir froh sein, endlich das Leben führen zu können, das unseren tiefen menschlichen Bedürfnissen entspricht. Unsere Seelen schreien förmlich nach Erlösung und Wahrheit.


Warum sonst schenkt Gott uns gerade in dieser Zeit ein neues Bewusstsein , bzw., ein neues Herz? Warum ist in der Bibel die Rede davon, dass der neue Mensch geboren werden muss?  Es kann doch nur damit zusammenhängen, dass uns allen endlich klar wird, warum wir eigentlich leben:

Zu sein, was wir wirklich sind, und zu werden, wozu wir fähig sind, ist das einzige Ziel des Lebens.

(Robert Lois Balfour Stevenson)


Eines der tollsten Abenteuer, die wir auf dieser Welt haben können:
sich selbst zu begegnen.

(Wolfgang Borchert)


3. Teil
Hier fällt mir ein Gedicht ein, das recht gut veranschaulicht, was es heißt, als neuer Mensch wiedergeboren zu werden:
Leergut

„Das leere Leben abgeben
wie eine Pfandflasche
und eintauschen
gegen ein gefülltes Leben..

Den Deckel abschrauben
den Inhalt ausgießen….

ein ganz neues Ich einfüllen
ein neues Etikett draufkleben
und ganz neu anfangen.“

Von unbekannt

Nur- so einfach, wie es  sich liest, ist es leider nicht. Mal eben so das alte Leben gegen ein neues eintauschen- wird nicht gehen. Schließlich müssen ja die alten Verstandesschalen nach und nach abfallen und so ein Prozess ist verständlicherweise von Schmerz begleitet. Aber das Ganze ist halb so schlimm, wenn wir wissen, dass jeder Schmerz uns hilft, endlich der Mensch zu werden, der wir wirklich sind. Ich weiß noch zu gut, wie sehr ich früher die Menschen anklagte, die mich verletzten, bis ich begriff:

Eigentlich durfte ich ihnen im Nachhinein sogar noch dankbar sein, denn nichts ließ mich schneller wachsen als diese Verletzungen. Im Grunde kommt  jeder Mensch mit einer sehr wertvollen Aufgabe in unser Leben: damit wir lernen, ein bedingungsloses JA zu uns selbst zu sagen und zunehmend innere Stärke zu entwickeln.

Hier passt ein Spruch sehr gut:


„Kommt ein Schmerz,
dann halte still
und höre, was er dir sagen will.“


…..denn so ein Schmerz ruft immer nach Veränderung in unserem Leben.


Mensch auf meinem Weg,
was darf ich heute für dich sein?
Bin ich Lehre, Botschaft,
bring ich ein Licht herein?

Ich weiß es nicht zu deuten-
zu leis die Klänge deines Lebens,
doch ich spür tief in mir drinnen-
ich komme nicht vergebens.

So möchte ich dich begleiten-
mich in Treue dem Sinn hingeben,
um einen besonderen Faden
in deiner Geschichte zu weben.

© Linda


Es ist nun mal, wie Wolfgang Borchert betont, eines der tollsten Abenteuer im Leben, sich selbst zu begegnen und irgendwann sagen zu können:



Jetzt weiß ich endlich, wer ich wirklich bin!

Jetzt ist mir klar, was ich will und was ich nicht will in meinem Leben!

Jetzt weiß ich, was meiner Seele wirklich gut tut, bzw. was ihr schadet.



Ins Bild gefasst stirbt  der Mensch in seinem alten Ich und wird als liebevolle Seele wiedergeboren. Ich weiß nur- etwas Wertvolleres können wir hier auf Erden kaum erleben. Hinsichtlich dessen verliert auch die  schmerzvollste Vergangenheit irgendwann an Bedeutung. Mir ist heute so was von klar: Hätte ich nicht all das Leidvolle von Kindheit an durchlebt- durchleben müssen- ich wäre nicht der Mensch, der ich heute bin. Und das ist alles, was zählt!

Denn:  Die Liebe wird aus dem Schmerz geboren!


*Linda*




Samstag, 13. Juli 2019

Hinter allem steht eine göttliche Absicht








Hinter allem steht……eine göttliche Absicht…

Ein wenig über den Tellerrand des Sichtbaren hinausschauen- diese Haltung hab ich mir  bewusst angeeignet, weil mein Erfahrungsschatz eindeutig auf Folgendes verwies: Es gibt zwischen Himmel und Erde unzählige Dinge, Verläufe, die wir niemals verstehen werden. Es wäre demnach zu klein gedacht, nur das für real zu halten, was wir mit dem Verstand erfassen.

Doch ehrlich gesagt- ich liebe diese Erkenntnis! Ich befürworte diesen Zustand der verstandesmäßigen Begrenzung, denn so gestaltet sich  das Leben weitaus interessanter. Wir Menschen sind so veranlagt, alles erklären und belegen zu wollen und doch gibt es immer wieder Vorkommnisse, die das nicht ermöglichen. Dann stehen wir  zumeist ganz erstaunt da und sagen uns: Das kann doch jetzt nicht wahr sein- warum????? So! möchte ich das aber gar nicht.


Schau ich allerdings über diesen besagten Tellerrand hinaus, weil mein Leben mich zigfach dazu aufforderte, dann wird mir irgendwann etwas bewusst. Es muss „Etwas“ geben, das die Lebensfäden in der Hand hält, was auch mit einschließt, dass kein Mensch sein Leben im Griff hat. Allerdings war es bei mir so, dass ich schon in der Jugend diese Überzeugung gewann und mir sagte:

„ALLES, was jemals auf mich zukommt, muss erst an Gott vorbei!“

Wie ich zu dem Schluss kam? Das, was mich da in früher Zeit an Schmerz ereilte, war so extrem, so einschneidend und am Limit…..das war nicht mehr normal! Es musste einen unsichtbaren Hintergrund geben und diesen Hintergrund schrieb ich schon damals der göttlichen Absicht zu. Wie betont, es hätte niemals einen Sinn gehabt, mit dem Verstand daranzugehen- aber ich lernte umsomehr, mein ganzes Vertrauen in die göttliche Vorsehung zu legen.

Wahrscheinlich war es dieses Vertrauen, das mich trotz des Schmerzes den Weg unbeirrt weitergehen ließ, verbunden mit meiner hoffnungsvollen Haltung, dass alles, was geschah, schon irgendwie einen tieferen Sinn in sich tragen würde.

Heute blicke ich auf ein sehr bewegtes Dasein zurück und bin mir mehr als sicher, dass ich damals mit meiner Vermutung richtig lag, zumal mein Vertrauen in die göttliche Führung keinerlei Schaden nahm. Im Gegenteil. Je mehr ich das Auf und Ab meines Lebensweges hinterfragte, umso klarer sah ich die Handschrift Gottes.



Verlier niemals die Hoffnung

Willst du den Sinn des Lebens begreifen,
so kannst du nur an seinen Höhen und Tiefen reifen.
Wer niemals gespürt die Kälte der Nacht,
kann nicht schätzen, was der Tag gebracht.

Ja, es gibt Zeiten, da fühlst du die Leere,
als sei alle Kraft und Hoffnung dahin.
Du hast gekämpft und doch verloren
und fragst dich nach des Lebens Sinn.

Du suchst verzweifelt nach dem Weg aus dem Dunkel,
doch es zeigt sich keine Richtung im dunklen Tal.
Angst und Zweifel dich eisig umfangen,
das Leben wird für dich zur unendlichen Qual.


Plötzlich verspürst du den Hauch von Wärme,
eine Hand, die stumm die deine hält.
Du siehst einen Menschen an deiner Seite,
der sich wie aus dem Nichts zu dir gesellt.

Komm, so spricht er, lass uns gehen.
ich werde dein Wegbegleiter sein –
Führe dich aus dieser Finsternis
In den hellen Morgen hinein.

© Linda


 Immer, wenn es nicht weiterging, dann war da plötzlich ein Mensch und half mir wie selbstverständlich, die Last zu tragen. Immer, wenn die Situation unlösbar, bzw. total verworren schien, erlebte ich eine wundervolle unerklärliche Fügung und schon ebnete sich der Weg. Nicht zu vergessen diese vielen Aufenthalte in der dunklen Grube der Geschehnisse! Woher dann auf einmal in der Finsternis das rettende Lichtlein kam- ich wusste es nicht zu sagen, aber eines war  klar: Gott hatte wieder einmal gewirkt! Gott ist ja so groß- größer als unser Schmerz- größer als jedes unserer Probleme- größer als unsere Fragen oder unser Scheitern.





Neulich las ich einen sehr aufschlussreichen Satz:

„Gott schreibt mit jedem Leben ein Kapitel seiner Heilsgeschichte.“

Ich wurde  nachdenklich und fragte mich: Kann man das wirklich so stehen lassen? Das würde ja bedeuten, dass es eine recht innige Verbindung zwischen Gott und den Menschen gibt. Demnach müssen wir ihm doch extrem wichtig sein!  Die Bibel würde mir auf jeden Fall Auskunft geben.

Und siehe da- da stand es schwarz auf weiß: Gott hat nämlich eine große Vision, die darauf hinausläuft, dass es irgendwann nur noch eine Herde und einen Hirten geben wird. Von daher ist es durchaus verständlich, warum jedes Leben für Gott so wichtig ist, denn er setzt alles daran, seine „Schäflein“ wieder zusammen zu führen.


Ja, ich denke, dass der derzeitige Wandel auf Gottes großen Plan zurückzuführen ist. Er möchte so viele Menschen wie nur möglich -erretten, zurückführen und zur Umkehr aufrufen, weil wir uns alle in dieser gängigen Welt  verlaufen haben.

Oft betone ich, dass Gott der Retter und Beschützer unserer Seelen ist…..

……für Seelen, denen in der gängigen Welt die Luft zum Atmen genommen wurde/ wird…

…… für Seelen, die zu ersticken drohen….

…….für Seelen, die seit der Kindheit  darauf warten, wieder  in ihrer individuellen Schönheit erblühen zu dürfen.

Doch der Aufenthalt in dieser kalten  lieblosen  Welt hat es von jeher verhindert- weil die Grundvoraussetzungen einfach nicht gegeben waren/sind. Wenn schon die Quelle verunreinigt ist, dann können wir im  Flusslauf unmöglich reines klares Wasser erwarten.

Ja, was bleibt uns da noch für eine Wahl? Die Frage hat sich Gott mit Sicherheit auch gestellt, denn er möchte das gute Werk, das er einst  begann, auf jeden Fall zu Ende bringen. Halbe Sachen gibt’s bei ihm nicht. Und er bietet uns durch sein geschriebenes Wort  eine einzigartige Alternative zu den Auswirkungen des  verunreinigten Quellwassers an.

Man braucht nur mal in den Evangelien nachzulesen, welche Lebensweise/ Lebensanschauung Jesus bevorzugte, als er so durch die Lande zog. Als ich es zur Kenntnis nahm, da atmete ich regelrecht auf, denn das, was da geschrieben stand- das passte ENDLICH zu meinen persönlichen Prinzipien und Werten. Ja, irgendwie „trinkt“ man während des Lesens auch  eine Art von Quellwasser- aber das ist so was von rein, erfrischend  und genießbar.

Und das Schöne ist: Dieser göttliche „Lebensratgeber“ deckt alles ab, was uns in unserem Alltag betrifft und beschäftigt. Wer sich dies zu Herzen nimmt, bzw. befolgt, der gerät nie wieder in die Gefahr, vom Weg abzukommen. Ja, bildlich gesehen bietet sich die Bibel wunderbar als Fundament für ein glückliches Leben an- ein Leben mit Gott in der Mitte. Da kann einem gar nichts mehr passieren- da gibt’s Schutz, Segen, Fürsorge, Führung und gaaannnzz viel Liebe umsonst- ohne, dass wir erst noch groß etwas leisten müssen.


Wir vermögen uns ja gar nicht vorzustellen, was Gott alles bewirken kann, denn er versteht es wie kein anderer, auf übernatürliche Weise einzugreifen und zu steuern. Wenn  Gott spricht, dann wird es geschehen und Gott wird sowieso das letzte Wort haben.

Es liest sich jetzt etwas befremdlich, aber wir dürfen uns immer vor Augen führen, dass Gottes Handlungen uns zu jeder Zeit zum Besten dienen. Am Ende wird alles gut sein, so wie es ist. Schließlich ist es Gott ein großes Bedürfnis, dass jedes Leben von Gelingen, Freude und Erfüllung spricht. Ich weiß nur zu sagen: Er nahm sich damals den Scherbenhaufen meines Lebens vor und gestaltete ihn zum Guten. Wie er das anstellte, weiß ich bis heute nicht, aber ist auch nicht so wichtig. Ich weiß nur: Allein hätte ich das nie und nimmer hinbekommen-  ich wäre im Chaos versunken.

Ohne Frage, solche Erfahrungen lassen einen dankbar und auch demütig werden, angesichts der Tatsache, dass Gott, wenn er wollte, uns alle ins ewige Verderben laufen lassen könnte. Dann wärs aus mit der Hoffnung auf eine ewige Gemeinschaft mit Gott. Dann könnten wir zusehen, wo wir bleiben.  Doch wir sind ihm dermaßen wichtig, dass er halt nichts unversucht lässt, uns ein neues Leben zu bescheren- ein Leben, das endlich die Bedürfnisse unserer Seele mit einbezieht- ein Leben, in dem wir unser natürliches Menschsein voll entfalten können- so wie in der frühen Kindheit.

Wenn wir dann in unserem natürlichen Menschsein angekommen sind, dürfen wir an Gottes großem Plan sogar noch mitwirken, denn seine Vision bezieht sich auf eine totale Umstrukturierung der ganzen Welt. Wie heißt es so schön: Gott möchte den Strom der Liebe und des Friedens durch die  Welt fließen lassen und wir dürfen dabei behilflich sein. Jeder so, wie es  aufgrund der geschenkten Gaben und Fähigkeiten von Gott vorgesehen ist.
An dem Platz, wo Gott uns hinstellt, da dürfen wir „in Liebe“ blühen, so, wie es unserer Leidenschaft für dies oder das entspricht.

Genau das ist der tiefe Sinn eines jeden Lebens , und wenn ich mir das vor Augen führe, kann ich nur den Kopf schütteln über so viel erlebte Irreführung im Laufe meines Lebens. So hat man es mir nämlich zu keinem Zeitpunkt nahegebracht. Von Jugend an war davon die Rede: Leiste was, sammle materielle Werte, Geld und Ansehen- stürz dich ins Hamsterrad und lauf dir einen Wolf, dann darfst du von einem erfolgreichen Leben sprechen!

 Da kann ich nur von Glück reden, intuitiv einen Beruf ergriffen zu haben, der mich auch innerlich total erfüllte. Äußerer Reichtum war für mich noch nie ein erstrebenswertes Ziel. Ich sagte stattdessen: Ich hab einen Beruf, der mich erfüllt, in dem ich etwas von mir weitergeben kann – na ja und  Geld gibt es nebenher auch noch.

Für mich steht eins fest: Am Ende des Lebens wird sich niemand in erster Linie an seinen erworbenen Besitz, bzw. Ruhm oder Ehre zurückerinnern wollen- wohl aber an die Momente, in denen er spürte: Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Menschen und darf in meinen individuellen Farben blühen. Und das….. fühlt sich richtig richtig gut an!

*Linda*

Freitag, 12. Juli 2019

Gott macht alles neu







Gestern hab ich so gedacht: Werde ich am Ende meines Lebens gefragt, was für mich von besonderer Bedeutung war, dann weiß ich schon heute, was ich antworte. Das, was mich immer wieder faszinierte, sprachlos werden ließ, das war die nicht nachvollziehbare Handlungsweise Gottes.

Mein kleiner Verstand war zu keiner Zeit in der Lage, Gottes Planung auch nur annähernd zu verstehen, doch eines weiß ich: ALLES, was er in meinem Leben bewirkte, war letztendlich immer zu meinem Besten, von Kindheit an. Ja, ich muss betonen, dass es oft Situationen, Veränderungen, Einschnitte gab, da fragte ich nach dem Sinn, bis ich begriff: Ich tue gut daran, Gott wirken zu lassen.  Er hat sein eigenes Timing, seine Weggedanken, seine Gründe, seine ganz eigene Art, Verläufe ineinander zu fügen und je mehr ich ihn machen ließ, umso schneller kam ich voran.



Er ist da!

Mein Leben gleicht einer langen Reise-
die Route ist mir nicht bekannt.
ER führt mich auf unerklärliche Weise
über Steine, Hürden oder seichten Sand.

Die Frag nach dem „Warum“ der Dinge-
ich stelle sie nicht.
Ich vertraue, hoffe und gehe-
ER ist mein Halt- ER ist mein Licht,
wenn ich auch vieles nicht verstehe.

Ich kann IHN nicht sehen,
doch vermag ich ihn zu spüren,
denn seine Zeichen sind so klar:
wenn Menschen mich auf meinen Wegen führen,
dann weiß ich:

Jetzt ist Gott da!

Linda




Ich glaub, das nennt man Vertrauen in „etwas“, das man weder sehen, noch anfassen, geschweige denn verstehen kann. Es ist, als würde man blind ins Nichts treten, um dann später erstaunlicherweise genau das zu finden, was man immer suchte.

Von daher sagte ich mir irgendwann:



Ich vertraue darauf, dass Gott mich führt-
dass ich bekomme, was ich brauche,
dass ich alles so erlebe, wie es gut für mich ist.

Anders ausgedrückt, ging ich dazu über, mein Leben einfach fließen zu lassen, statt es wie früher mit eigenen Aktionen vollzupacken. Eines wurde mir bewusst: Ich kann zwar planen, wie ich lustig drauf bin- im Endeffekt wird Gott eh entscheiden, welcher Weg der richtige für mich ist. An welcher Erfahrung ich das festmachte? Immer, wenn ich aufs Geradewohl allein plante, hakte es kurze Zeit später oder kam als Schmerzerfahrung daher. Ehrlich gesagt- das macht man nur einige Male, um dann aber schleunigst davon abzusehen, weil es einfach nichts bringt.


Und dann stellte ich mir vor, was Gott von meinem Alleingang hielt.. Wahrscheinlich hat er unhörbar für mich geäußert: Warum hast du nicht auf meine Führung gewartet? Meine Wege für dich sind von A bis Z bis ins Kleinste durchdacht, denn schließlich halte ich dein Leben von Anfang an in der Hand, kenne dich in- und auswendig und  weiß genau, wo dein Zielort ist.

Eine Anne Steinwart machte sich auch mal so ihre Weggedanken, als sie schrieb:


Vielleicht ist es kein Weggehen
sondern Zurückgehen?

Sind wir nicht unterwegs
mit ungenauem Ziel
mit unbekannter Ankunftszeit
mit Heimweh im Gepäck?

Wohin sollten wir gehen,
wenn nicht nach Hause zurück?

Anne Steinwart

Tja, wohin sollen wir denn sonst unterwegs sein, wenn nicht in Richtung Heimat? Und eines liegt ja wohl auf der Hand: Diese oberflächliche lieblose, auf Fortschritt  eingestellte Welt schenkt uns garantiert niemals das ersehnte Heimatgefühl. Für mich muss Heimat den Duft von Wärme, Geborgenheit, Liebe,  sich fallen lassen können -verströmen und noch heimeliger wird es, wenn sich auch das Lachen, die Lebensfreude, die Zufriedenheit, die Unbeschwertheit dazugesellen.


Es muss sich halt warm, wohltuend anfühlen und meine kleine verletzte Seele gut nähren. Hier dürfen wir uns alle bewusst zurücklehnen, um uns an eine ganz bestimmte Wohlfühlzeit im Leben zu erinnern. Lang lang ist es her, aber ich denke heute noch  gern an jene Momente zurück, in denen mir die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit eines Kindes beschert wurde- so mittendrin in der Natur mit Freunden und Tieren- das war für uns alle ein Stückchen wertvolle Heimat. Ja, wir lebten so einfach, so bescheiden-  aber wir hatten ja uns und ein fröhliches Miteinander- das war genug zum Glücklichsein, denn das war pures seelisches Glück. Und ich frag mich oft: Sehnt sich der menschliche Mensch  vielleicht genau danach zurück, nach dieser Einfachheit des Seins?


Auch Anne Steinwart hat es so erspürt, wenn sie bei der Richtung unserer Lebensreise von einem Zurückgehen spricht. Dieser Umstand steht allerdings absolut im Widerspruch zu den Zielsetzungen der oberflächlichen Welt. Dort setzt man voll auf eine vom Fortschritt geprägte Zukunft. Immer schneller, immer moderner, aber auch leider immer künstlicher und MENSCHENfeindlicher, so dass wir bald Mühe haben werden, überhaupt noch mithalten zu können. Was solls- die ersten selbstfahrenden Autos zeigen uns ja, dass es  irgendwann ohne uns geht.

Aber diese extrem schnelllebige Zeit hat auch ihr Gutes, denn je seelenfeindlicher es um uns herum wird, umsomehr haben wir die Chance, uns auf das zu besinnen, was unseren menschlichen Sehnsüchten wirklich entspricht. Dies war Sido und Andreas Bourani in ihrem Song „Astronaut“  klar, als sie das Fazit zogen:

Sind wir nicht eigentlich hier, um zu lieben und wir selbst zu sein?

 Das ist nämlich eine Tatsache, an der es niemals etwas zu rütteln geben wird- sie ist unveränderlich für alle Zeit.

Nur- an wendet sich man da, um etwas Aufwind, bzw. Bestätigung zu bekommen? Wer steht denn mit uns auf einer Seite, wenn es die Welt nicht ist?

Ist eine rhetorische Frage- denn es gibt da zum Glück Gott, der einen extrem hohen Preis bezahlte, um für immer an unserer Seite zu sein.


Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3,16).

Das muss wahre Liebe sein. Eine sehr große Liebe, denn für ihn zählen wir zur Familie und er gibt alles, damit wir wieder gesund werden, damit wir nicht als Waisen in dieser Welt verloren gehen. Wir sind ihm über alle Maßen  wichtig und das mit all unseren Fehlern, unserem Versagen und unseren Selbstzweifeln. Er sieht das kleine Kind, das er erschuf, den Menschen, der sich Phase für Phase weiterentwickelte. Er war immer in unserer Nähe, auch wenn uns keiner beachtete. Er sah unsere Tränen, die wir weinten. Er hat uns zugehört, wenn andere ihre Ohren zuklappten- er hat sein ganzes Vertrauen auf uns gesetzt, auch wenn alle Welt uns den Rücken kehrte.

Und daran wird sich  nichts ändern, denn seine Liebe ist konstant. Sie orientiert sich nicht an dem, was wir leisten oder besitzen, ob wir nun erfolgreich sind oder nicht. Wir sind und bleiben für ihn wertvoll und unbezahlbar- weil wir seine Kinder sind und er uns ein ewig liebender Vater sein möchte. Ewig- und das schließt auch die Hoffnung mit ein, für immer mit ihm zusammen zu sein.



Wenn wir zu Gott umkehren, dann ist es ihm egal, wer wir einst waren- wie viel Schuld wir auf uns luden. Er wird da nicht mit  erhobenem Zeigefinger stehen, um uns zu bestrafen oder zurechtzuweisen. Oh nein- Gott freut sich viel zu sehr über unsere Heimkehr, das ist alles, was für ihn zählt. Er wird höchstens voller Freude sagen: Schön, dass du wieder zu mir zurückgefunden hast- ich hab so sehnsüchtig auf dich gewartet.

Irgendwo war mal zu lesen: Gott lässt uns „voll“ gehen, bis wir leer wiederkommen.
Ja, dies ist seine Vorgehensweise.  Er möchte nämlich, dass wir  freiwillig zu ihm zurückkehren, nicht, weil wir müssen, sondern, weil wir es aus ganzer Seele wünschen. Darum lässt er uns eine Zeitlang im Alleingang durchs Leben spazieren, gefüllt mit unseren Überzeugungen und Plänen. Ist so wie bei dem verlorenen Sohn, der aus freien Stücken zum Vater zurückkam und mit offenen Armen empfangen wurde. Die Rückkehr  war dem Vater so viel wert, dass er ein großes Wiedersehensfest veranstaltete, ohne dem Sohn einen Vorwurf zu machen.


Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie unerlässlich es ist, dass wir im Leben  Zeiten durchmachen, in denen wir total nach den Maßstäben der oberflächlichen Welt agieren- so lange, so intensiv, bis wir erkennen, dass nichts davon wirklich erfüllend ist. Genau dann ist der Zeitpunkt/ die Sehnsucht gekommen, sich nach anderen Wahrheiten umzuschauen. Es sind nicht nur neue Wahrheiten, die wir finden- es ist eine komplett andere Lebensweise, die wir praktizieren, weil das, was wir dann tun, sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Seele orientiert.

Es war ein langer schmerzvoller Weg, den ich gehen musste, um in die nötigen Erkenntnisse hinein zu wachsen- und doch möchte ich keine meiner Erfahrungen missen, weil sie mich so vieles an neuen Wahrheiten lehrten:

……dass es z.B. bei einer gelingenden Partnerschaft  darauf ankommt, sich auf Augenhöhe zu begegnen, sich gegenseitig zu bereichern und  sich vor allen Dingen auf einer vertrauensvollen Seelenebene zu begegnen. So nach der Devise: Ich zeig dir meine Schatten und du zeigst mir deine. Durch die Kraft der Liebe werden wir es schaffen, Licht ins Dunkel zu bringen und diese Schatten zu erlösen.

Ich lernte auch, was eine echte Freundschaft ausmacht und dass es eine extrem wichtige Voraussetzung darstellt, sich guten Gefühls ein hohes Maß an gesunder Selbstliebe entgegen zu bringen. Denn richtig schön ist ein Mensch genau dann, wenn er ganz er selbst sein darf.


 Wir wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenn es sich bei allem, was wir tun innendrin gut anfühlt- egal, was uns andere erzählen oder vorleben.

Ja, es ist dann so, als würde die bisherige Welt plötzlich Kopf stehen, weil alles so anders ist……als erlernt und erfahren.



Hinsichtlich dieser Widersprüchlichkeit fällt mir ein Gedicht von Rolf Krenzer ein:

Wann fängt Weihnachten an? Nun gut, es ist Sommer, aber für mich ist sinngemäß eh jeden Tag Weihnachten. Ich könnte auch den Titel verändern und mich entscheiden- für:

Wann fängt das wahre Er-Leben an?


Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still.

Wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß

wenn mitten im Dunklen ein winziges Licht
Geborgenheit und helles Leben verspricht.

Rolf Krenzer

Dieser Text passt sehr gut in diese Zeit des Bewusstseinswandels und zu einer Welt, die durch Gottes Eingreifen eine völlig andere Ordnung erhält.

Was bisher bedeutungsvoll, bzw. erstrebenswert schien- wird bedeutungslos.

Was  bisher unwichtig war- wird plötzlich wichtig und groß,

denn in dem   Dunkel unserer Zeit  leuchtet ein kleines Licht der Hoffnung,

das von Geborgenheit und wahrem Leben spricht

und unsere verletzten traurigen Seelen wieder gesunden lässt.

Und das nicht nur zur Weihnachtszeit……


*Linda*

Samstag, 6. Juli 2019

wir dürfen uns ganz neu begreifen











Wir dürfen uns ganz neu begreifen….

Mittlerweile bin ich der Auffassung, dass es allerhöchste Zeit wird,  uns in unserem Menschsein völlig neu zu begreifen. Und so eine Definition wie die folgende trifft es genau ins Schwarze!

JEDER von uns ist zwar „nur“ ein kleines Licht unter Millionen Lichtern…aber- jetzt kommt das Entscheidende:

JEDER ist auf seine Weise einzigartig und etwas ganz Besonderes.

Anders ausgedrückt:

 JEDER ist ein absolutes Original und diese Erkenntnis darf uns  mit Stolz erfüllen, ohne gleich als überheblich zu gelten.

Da ist nämlich Gott, unser Erschaffer, der  extrem stolz auf seine Kunstwerke ist, weil ihm halt ein jedes so genial gelang. Das muss man erst einmal fertigbringen- Millionen von Menschen zu erschaffen und keiner gleicht dem anderen! Ist es da verwunderlich, wenn Gott voller Freude von seinen Meisterwerken spricht?

Nur- diese Euphorie erfährt eine leichte Eintrübung, wenn ich mir vor Augen führe, dass z.B. meine Einzigartigkeit in der frühen Zeit nicht gerade für Begeisterung sorgte. Im Gegenteil! Man stülpte  mir irgendsoein künstliches „Wunschbild-Ich“ über, geformt nach den damals gängigen Idealbildern. Irgendwann sprach ich davon- der Generation der angepassten, netten, lieben, gehorsamen, widerspruchslosen Kindern angehört zu haben- ich war absolut pflegeleicht im Umgang. Nur- ich war nicht ich selbst.

Gestern verfolgte ich zufällig einen Vortrag, der sich mit dieser Thematik beschäftigte. Da hieß es ganz klar: Kinder lernen im Blick der Eltern, wie echt sie sein dürfen, denn dieser Blick lehrt uns etwas. Hältst du dem Blick nicht stand,  bekommst du nicht die Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit, die du so nötig brauchst. Na ja, da stellt sich an uns alle die Frage: Wie echt durften wir eigentlich zu Hause sein? Welche Anteile unseres wahren Wesens durften wir guten Gefühls nach außen transportieren?

Durften wir uns zu unseren Ängsten, Fehlern,  Tränen, Wünschen, unserer Sensibilität, unserem eigenen Willen,  unserer Schwachheit- zu all unseren Gefühlen offen  bekennen? Oder waren wir die hartgesottenen Indianer, die keine Tränen vergossen? Mussten wir sogar dazu übergehen, uns der Lüge zu bedienen, damit wir diesem entscheidenden wohlwollenden elterlichen Blick standhalten konnten?

Oder ein anderer Blickwinkel:

Wie viel Echtheit spiegelte unser Umfeld wider- wenn es um die Bereiche der Liebe, der Sexualität, der Konfliktbewältigung ging? Haben wir erfahren dürfen, was es heißt, Zärtlichkeit auszutauschen, tiefe Nähe und Verbundenheit zu leben oder respektvoll zu streiten? Ich für meinen Teil hab damals den Eindruck gehabt- in einer total heilen Welt zu leben, aber weiß heute- vieles wurde unter den Tisch gekehrt und so harmonisch, wie es herüberkam, war es bei Weitem nicht. Ich glaub, die Menschen waren sich selbst dermaßen fremd, dass sie vor sich selbst und ihren inneren Wahrheiten und Bedürfnissen davon liefen.

In dem besagten Vortrag wurde das Ergebnis einer Umfrage kundgetan. Sterbende Menschen  wurden nach ihrer  rückblickenden Lebenseinschätzung befragt. Es soll  eine Gruppe von Menschen gegeben haben, die sich dazu bekannte, ihr Leben damit verbracht zu haben, ständig nur den Erwartungen anderer Menschen zu entsprechen- angefangen bei den Eltern, über Lehrer, Arbeitgeber, Freunde bis hin zu ihren Ehepartnern.

Und ihr Fazit lautete: MICH gelebt habe ich eigentlich gar nicht. Ich kann auch gar nicht sagen, wer ich wirklich bin. Ich hab mich gar nicht richtig kennengelernt.

Eingeständnisse dieser Art stimmen mich extrem traurig, weil mir immer wieder bewusst wird, wie sehr uns die Fesseln der Kindheit bis ins Erwachsenenalter einschnüren! Und hier kann man wirklich nur sagen:

Die größte Tragödie des Lebens ist nicht der Tod,
sondern das, was in uns stirbt,
während wir noch leben.

Es ist eine Absage an die wunderschöne Einzigartigkeit,
mit der wir erschaffen wurden,
weil keiner uns jemals darauf hinwies,
gerade diese unverwechselbare Schönheit
als unseren größten Schatz bewusst nach Außen zu tragen!

Und dann geraten wir in Situationen, in denen wir nach unserem Befinden gefragt werden und wissen darauf nur zu antworten:





Obwohl……eigentlich sind wir traurig- mutlos- haben Angst- sehnen uns nach etwas Wärme, Geborgenheit- nach einer Umarmung- möchten uns fallen lassen, möchten aufgefangen und getröstet werden…einfach nur der Mensch sein, der wir wirklich sind……..wenn da nicht die Angst vor den Blicken und dem Urteil der Menschen wäre………


Ich sag mal- zum Glück leben wir in einer Zeit, die uns etwas bewusster schauen lässt, um endlich  zu erkennen: Wir sind nicht hier auf Erden, um uns irgendwie passend zu machen für die Vorstellungen / Erwartungen anderer Menschen.  Es geht  darum, unsere innere Schönheit, sprich Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen- egal, wie schwach, fehlerhaft, unvollkommen, komisch wir auch für andere sein mögen. Da kommts nicht drauf an, denn einen Hinweis hab ich mir sehr zu Herzen genommen:

„Stehe nicht unter dem Blick der Menschen, sondern stehe unter dem Blick Gottes.“

Gott legt großen Wert darauf, dass wir uns so sehen und wertschätzen, wie er uns sieht und erschuf- das ist das Einzige, was zählt.


Und jeder von uns darf zu 100% davon ausgehen, dass er in Gottes Augen rundum perfekt ist,  denn alles, was uns ausmacht- jede noch so kleine Schwäche, jedes vermeintliche Defizit, ist von Gott genau so! gewollt. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus vermag ich nicht zu sagen, wie oft ich früher aufgrund meiner hohen Sensibilität, meiner Weichheit, meinen „schnellen“ Tränen müde belächelt wurde- es passte irgendwie nicht ins Bild der hartgesottenen Gesellschaft.

Heute denke ich völlig anders darüber, denn was mir einst von der oberflächlichen Welt als Schwäche ausgelegt wurde, ist heute meine größte Stärke und Voraussetzung, um den Platz auszufüllen, der mir von Gott zugewiesen wurde. Und nur darum geht es im Leben- dass wir unsere göttliche Bestimmung erkennen und dieser Aufgabe mit all unseren geschenkten Möglichkeiten, bzw. Fähigkeiten gerecht werden.

Wir leben nicht für uns selbst, sondern für Gott und seinen großen Plan der Liebe- das ist mir mittlerweile sehr bewusst geworden. JEDER Einzelne hat seine ganz bestimmte göttliche Aufgabe zu erfüllen als ein Licht unter Millionen von Lichtern- an dem Platz, wo Gott ihn hinstellt. Als mir dies bewusst wurde, ordnete ich die Sicht auf meinen Lebensverlauf völlig neu. Auf einmal konnte ich nachvollziehen, warum mein Leben so verlaufen musste, wie es verlief. ALLES zielte lediglich daraufhin, eines Tages fähig zu sein, das zu tun, was Gott von Anfang an mit mir vorhatte.

Ich glaub, kostbarer und sinnvoller kann man das eigene Leben gar nicht sehen. Da ist absolut kein Grund mehr, verbittert auf all die Tiefschläge, Verletzungen, Enttäuschungen, Entbehrungen zurückzublicken. Gott schleift uns lediglich zurecht, weil er uns in unserer Einzigartigkeit und mit unserer innewohnenden Leuchtkraft braucht. Wir dürfen sicher sein: Gott ist rückblickend in dem kleinsten Detail unseres Lebens zu finden. Nichts von dem, was wir erlebten/ erleben- geschah/ geschieht jemals ohne göttliche Absicht.


Hier erinnere ich mich an das Gespräch eines Ehepaares, in dem die Frau betonte: Ich musste erst lernen, meinen Mann nicht so hinzubiegen, wie ich ihn gern gehabt hätte, sondern so gelten zu lassen, wie Gott ihn sieht und erschaffen hat. Diese Frau wäre beinahe in die Falle getappt, sich angehalten zu sehen, ihren Partner nach irgendeinem Idealbild von Mann erst noch zurechtzuformen, ohne zu berücksichtigen, dass er in Gottes Augen längst vollkommen war. Gott in seiner Genialität und Schöpferkraft macht keine Fehler, wenn er seine Menschen erschafft! Für ihn ist jeder perfekt, so wie er ist.

Darum sag ich mir heute umsomehr:

Wir sollten nicht unter dem erwartungsvollen Blick von Menschen stehen, sondern ausschließlich unter dem Blick Gottes, denn er liebt uns in jedem Moment so, wie wir sind Vor allen Dingen liebt er unsere Individualität- gerade das Weiche, das Schwache, das Verletzliche, das Andersartige, das perfekt Unperfekte, weil genau das wahre Schönheit ist.

*Linda*

Dienstag, 2. Juli 2019

"Gott liebt uns schön"





Gott liebt uns schön…


Was ist das für eine wundervolle Aussage, wenn ich da lese: Gott liebt uns schön!
 Wenn einer es schafft, unsere innere Schönheit wieder erstrahlen zu lassen, dann ist es Gott!

Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass wir froh sein können, es mit einem so liebevollen und verständnisvollen Gott zu tun zu haben. Er könnte uns ohne Weiteres links liegen lassen, weil er  ständig mit ansehen muss, dass wir  unser eigenes Ding machen und der festen Überzeugung sind, unser Leben auch ohne ihn hinzubekommen.


Viel wichtiger scheint es, irgendwelche anderen „Götter“ anzubeten, so wie den „Gott“ des Geldes- den „Gott“ der Macht, den „Gott“ des Ansehens oder gar sich selbst. Von daher- es wäre doch mehr als verständlich, wenn Gott sich abwenden würde- dieser Gott, der vollkommene Liebe ist und mit den Machenschaften der Menschen mit all dem Neid, Streit, der Habgier, dem Betrug, der Ungerechtigkeit, der Geldliebe, Selbstsucht usw. nichts anzufangen weiß. Aber, wie betont- Gott gibt keines seiner Kinder auf und seine Liebe zu uns ist so groß, dass er sogar seinen einzigen Sohn für uns dahingab.







 Nicht einen einzigen Menschen will er als verloren aufgeben, denn dieser Gott, der über ALLEM steht, der Himmel und Erde erschuf, träumt einen großen Traum: Gott träumt von einer Welt voller Frieden und Liebe! Und wir alle sind von Gott eingeladen, diese „neue“ Welt mitzugestalten, bzw. zu bewohnen.

Oh je, könnte man da spontan denken: Wie soll denn das möglich werden, so zerrissen, unmoralisch, chaotisch, gespalten, unmenschlich, sündig diese Welt derzeit ist? Ja, für uns Verstandesmenschen scheint es nicht machbar zu sein, aber für Gott, denn er verfügt über grenzenlose Möglichkeiten,  vermag übernatürlich einzugreifen und ist der! Meisterplaner überhaupt.

So werden wir halt zerbrochen, bis wir heil sind.

Liest sich jetzt nicht so prickelnd- aber Gottes Vorgehensweise ist das Prinzip des Zerbruchs unserer Verstandesschalen. Anders wird es auch nicht möglich sein und ich finde ein Bild sehr passend: Gottes Gerechtigkeit fegt wie ein Besen alles fort, was nicht mit seinem Plan  übereinstimmt. Hat irgendwie etwas vom Großreinemachen und ich erahne: Es wird zum Schluss nur noch das übrigbleiben, das im Namen der Liebe durch nichts mehr erschüttert werden kann.

Denn die Liebe, das sollten wir niemals vergessen, ist das Grundgerüst allen Lebens, jeder fruchtbaren zwischenmenschlichen Beziehung. Ohne Liebe ist alles- nichts. Und die Liebe, die hat nun mal ganz viel mit einem liebevollen Herzen und einer erlösten Seele zu tun.




Wir können zwar ohne  Liebe Holz hacken, ein Haus bauen, unsere Hausarbeit erledigen usw. - aber nie und nimmer wird es möglich sein, ohne Liebe ein friedliches, ehrliches, aufbauendes Miteinander zu erleben.


Eine erfüllende Beziehung, die wirklich trägt und von Bereicherung spricht- sie braucht als Basis die Liebe mit all ihren Ablegern des Mitgefühls, der Ehrlichkeit, der Vergebung, der Fürsorge, des Vertrauens, der Hingabe, der maskenlosen Authentizität und der wertfreien Annahme.

Von daher- mag sich Gottes Vorgehensweise des Zerbruchs  auch etwas radikal lesen- im Grunde kann uns gar nichts Besseres widerfahren. Wenn er  unsere Verstandesschale nicht knackt und uns zur Umkehr bewegt- wer soll es denn dann tun? Aus eigener Kraft werden wir es nicht schaffen und die oberflächliche Welt- sie ist weit davon entfernt, uns in dieser Hinsicht zu unterstützen. Ohne Gott und seine Führung, seinen Schutz, seine Liebe- da sind wir verloren…….wir leben zwar schlecht und recht und irgendwie, aber es wird immer nur einem Überleben gleichkommen und davon ist jeder unserer Lebensbereiche betroffen.

Dann schwimmen wir weiterhin irgendwo an der Oberfläche herum- geben uns mit einer ebenso oberflächlichen Lebensweise zufrieden und stehen am Ende des Lebens da, um uns einzugestehen: Gelebt hab ich eigentlich nicht so richtig- denn ich war mir selbst nicht nah.

 Ursache ist dieser eine falsche Grundgedanken, den man uns in früher Zeit mit auf den Weg gab: Willst du glücklich sein im Leben, dann findest du dieses Glück nur  im Außen! Suche Anerkennung, Lob, Bestätigung durch andere…..stimuliere dich durch äußere Dinge- wie Geld, Konsum, Besitz…….steh unter dem wohlwollenden Blick anderer Menschen…….und du wirst glücklich sein!

Das ist ein fataler Irrtum, denn nichts kann uns mehr schaden als diese Grundhaltung! Der Weg, um glücklich zu sein und auch zu bleiben, geht IMMER von Innen nach Außen und nicht umgekehrt. Erst wenn es uns gelingt, IN UNS selbst ganz daheim zu sein, uns selbst der zärtlichste, ehrlichste, vertrauteste, verständnisvollste Freund zu sein- dann haben wir die Garantie, ein glückliches und friedliches Dasein zu führen. Bleibt allerdings das äußere Leben bestehen, weil wir an unseren alten Gewohnheiten und Überzeugungen festhalten,  dann wird das innere Leben, bzw. unsere innere Schönheit nicht erblühen.

 Gott setzt wirklich alles daran, um unsere innere Schönheit zur Entfaltung zu bringen. Wir dürfen uns in jeder noch so schmerzvollen Situation sagen: Hinter ALLEM, was auf uns zukommt, ist IMMER eine göttliche Absicht verborgen. Sicher gibt es Verletzungen, Enttäuschungen, Rückschläge- oftmals läuft es nicht so, wie wir uns das vorstellten…..doch statt in Bitterkeit oder Unzufriedenheit abzudriften dürfen wir uns sagen: Ja, da wirkt ein sehr weiser und vorausschauender liebevoller Gott im Hintergrund und wenn ich es auch nicht verstehe- Gott weiß schon warum so- und nicht anders.


Mir hat eines Tages folgende Erkenntnis immens geholfen:

Unser ganzes Leben steht von Geburt an unter der Führung Gottes und wenn es gelingt, zu erahnen, welches Ziel dieser allwissende Gott vor Augen hat- dann erklärt sich so manches. Was wir z.B. jetzt erleben- ob in hell oder dunkel-  wird immer nur die Voraussetzung darstellen, damit sich Späteres überhaupt erfüllen kann. Im Grunde wird unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert, so intensiv, so lang, bis die Schönheit unseres natürlichen Wesens in ihren leuchtenden Farben erblüht.

Denn während Gott an uns und in uns arbeitet stellt er insgeheim die Fragen: MENSCH, mit deinem Herzen voller Liebe, wo bist du? MENSCH, WER bist DU? Hast du dich bis in deine Tiefe erspürt, trotz deiner Schatten und unerlösten Anteile?

Regt uns die oberflächliche Welt auch dazu an, unser vermeintliches Glück im Außen zu suchen- Gott sagt: Das ist der total falsche Weg, denn wer richtig unterwegs sein möchte, der erforscht sich zunächst erst einmal selbst.





Es ist völlig uninteressant, wie andere Menschen uns sehen- was sie erwarten, was sie sich vorstellen……viel wichtiger ist es, dem Blick Gottes standhalten zu können und das! bei ALLEM, was wir tun.

Eines ist mir so was von klar geworden: Wer sich ein erfülltes Leben wünscht, der ist gut beraten, sich ausschließlich an dem zu orientieren, was Gott  möchte. Sein Wort in der Bibel und sein Plan mit jedem von uns haben oberste Priorität, wenn das Leben gelingen soll. Diese gewachsene These steht absolut im Gegensatz zu dem, was man uns lehrte. Doch wir sollten nicht vergessen: Gott hat den Verlauf unserer gesamten Lebensgeschichte bis ins kleinste Detail darauf abgestimmt, damit wir eines Tages den Platz ausfüllen können, den er uns zuweist und der hat nicht im geringsten etwas mit dem zu tun, was sich unser Verstand so zurechtlegte. Gott gab uns z.B. auch exakt die Fähigkeiten und Talente mit, die wir dann benötigen, um der göttlichen Aufgabe gerecht werden zu können!


Ich weiß inzwischen, dass Leben eigentlich ganz einfach zu verstehen ist, wenn wir uns ausschließlich an dem orientieren, was Gott für jeden Einzelnen vorgesehen hat. Wir sind so rasch dabei, unsere Lebenssituation mit anderen zu vergleichen, um ständig Defizite festzustellen. Dabei sollten wir uns fragen: Kann es sein, dass Gott mir  ganz bewusst dieses Leben bescherte- mich an diesen Ort stellte, mir diese Fähigkeiten mitgab, in diese Lebenssituation steckte, damit ich in seinem Namen wirken kann?

Um etwas Anderes wird es in unser aller Leben nämlich nicht gehen. IMMER sind wir dazu aufgefordert, unsere geschenkten Talente und Fähigkeiten zum Wohle anderer Menschen einzusetzen und das ohne den vordergründigen Gedanken an einen persönlichen Gewinn.



Hier fällt mir  der junge Mann ein, der auf Anraten seines Vaters eine Banklehre absolvierte. Doch irgendwann stellte er für sich fest: Nein, das ist es nicht, was mich glücklich macht, trotz des guten Verdienstes. Mein Platz ist im sozialen Bereich- dort finde ich meine innere Erfüllung. Und ich denke mal- dort wollte Gott ihn von Anfang an sehen.

Wir sind halt gleich eines  kleinen Mosaiksteinchens in Gottes großem Werk und wenn ich den Wandel der Zeit richtig deute, dann nimmt dieses wundervolle Kunstwerk immer mehr Gestalt an, damit Gottes Traum eines Tages in Erfüllung gehen kann.

Darum: Lassen wir uns doch „schön lieben“ von diesem wundervollen Gott!

*Linda*