Montag, 26. Juni 2017

Wo Himmel und Erde sich berühren..








Wo Himmel und Erde sich berühren..


Zugegeben- meine Art, durch diese Welt zu spazieren, trägt einen ganz bestimmten Fokus in sich. Ich strecke mich aus- aber nicht nach einer Welt mit einem nüchternen schwarz- weißen Anstrich und extremer Bodenhaftung- das war einmal und wird mir so nie wieder geschehen Nicht unbegründet fasste ich irgendwann den Entschluss, dann doch lieber „nur“ noch als Seele unterwegs zu sein. Dies geschah zudem mit dem Gefühl der Dankbarkeit, weil es mir halt in diesem Leben vergönnt war, endlich wieder in meine eigene Mitte zurückzufinden- nach gaaannnzzz viel Vorbeileben an mir selbst.


Vielleicht sind wir laut erzieherischer Überlieferung immer noch der Ansicht, es würde uns am Ende des Lebens auszeichnen, wenn wir uns ne goldene Nase verdienen, wenn wir diesen hochgelobten Platz auf der Bühne ergattern, wenn wir uns mit irgendeinem Titel schmücken konnen…..all das ist so vergänglich. Ohne Frage, es hat einen enorm hohen Sättigungswert für den Verstand, doch unsere seelischen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke.


Ich denke sowieso, dass wir uns spätestens am Ende unserer Tage fragen werden:

Wars das jetzt- ein Leben, so wie ich es mir immer wünschte? Sagen wir dann voller Freude: Danke, dass ich dieses bunte Leben in all seinen Facetten genießen konnte!? Es war einfach Abenteuerreise pur und   war definitiv meine Wundertüte Leben!? Habe ich das in mir zum Leuchten gebracht, was Gott mir als Funken in diese Wundertüte legte?



„Lichtkraft

Aus dem Himmel eine Erde machen,
aus der Erde einen Himmel erschaffen,
wo jeder aus seiner Lichtkraft
einen Stern ziehen kann.“

Rose Ausländer

Leben ist meiner Ansicht nach nämlich genau das! Es ist eine Einladung an jeden von uns, dieser geheimnisvollen Wundertüte nach und nach ihren Inhalt zu entnehmen, um eines Tages voller Freude festzustellen: Da ist etwas in mir, das ruft nach Entfaltung- da will etwas in seiner vollen Pracht erblühen und es ist an mir, diese Kostbarkeit nach außen zu bringen. Denn eines ist gewiss: IN jedem verbirgt sich ein Schatz, der in keinem anderen zu finden ist.
Das macht uns zu einzigartigen menschlichen Wesen!



Wir können das Leben zwar weder verlängern noch verbreitern,
aber wir bekommen die einmalige Chance,
es zu vertiefen und das Beste aus diesem Geschenk herauszuholen.


Da gibt’s nämlich noch so viel mehr, wenn wir folgende Vorstellung zulassen:

„Wo Himmel und Erde sich berühren, da kehrt Frieden ein….“

So lange wir uns aber der sicheren kontrollierten Bodenhaftung verschreiben, so lange Leben für uns ein reiner Existenzkampf ist- so lange wir unseren Platz auf dieser Bühne sehen- so lange wird auch keine Berührung mit dem Himmel stattfinden. Folglich werden wir dann auch nicht diesen Frieden erfahren…..

Schau ich auf meinen Weg zurück, dann weiß ich heute: Erst als mir bewusst wurde, dass da IN MIR ein völlig anderes Leben- sprich Lebensgefühl wartete- da wurde mir klar, warum wir wirklich hier auf Erden sind.



Es ist notwendig,
dieses Etwas zu besitzen,
das die Freude hervorbringt
wie eine Blüte oder wie eine Frucht
und dieses Etwas heißt Liebe.

Es gibt so viele Arten von Freude,
wie es Arten von Liebe gibt.
Sag mir, wo deine Freude ist
und ich sag dir,
wo deine Liebe ist.

Thomas von Aquin




Ja, ich spreche seit Langem von einem spürbaren Wandel der Zeit, denn wie oft durfte ich mittlerweile beobachten, dass  Menschen Schritt für Schritt in ein neues Bewusstsein wachsen. Dem Menschen wird  langsam wieder bewusst, dass da drinnen ein- ich sag mal- ein verwaistes Leben auf Entdeckung wartet. Es scheint wirklich so, als würde die Rebellion der ignorierten Seelen immer lauter werden, was mich natürlich freut, weil so der Verstand Schritt für Schritt  seiner Regentschaft  enthoben wird.

Sonntag morgen war ich zu Gast bei einem „Open-Air- Fernseh-Gottesdienst“ und  erstaunt, wie viel junge Menschen daran teilnahmen-  Menschen, die den Mut hatten, das zu sagen, was ihnen am Herzen lag. Und das hatte nur wenig mit dem zu tun, was ich zunächst vermutete. Sie wünschten sich eine „neue bunte lebendige“ Kirche- Gottesdienste mit fetziger Musik und sie legten nahe, welche Veränderung ihr Schulalltag benötigte. Fort von diesem belastenden Druck der Notengebung- etwas mehr Freiheit  für die persönlichen Bedürfnisse und die Bitte: sich verstanden, wertgeschätzt, gesehen zu fühlen von Anderen.

Diese noch so lebensunerfahrenen „unerwachsenen“ Menschen setzten mit ihren Wünschen ein wahnsinnig tolles Zeichen. Sie waren fähig, genau das anzuführen, was jeder menschlichen Sehnsucht voll entspricht und was in dieser Gesellschaft so wenig Beachtung findet. Auf den Punkt gebracht sendeten sie an alle ein Signal: Runter von der Bühne des erdrückenden Leistungsstrebens, der Anonymität und rein ins natürliche Menschsein auf der Basis menschlicher Werte!
Es entspricht zwar nicht der Jahreszeit, aber mir gefällt der Spruch:



„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“

Dietrich Bonhöfer

Hege ich Zweifel daran, dass sich eh alles zum Guten wandelt? Nein, denn ich vertraue auf die „Osterbotschaft“, die nach ganz viel Dunkel Hoffnung auf ein neues helleres Leben schenkt. Ja, ich denk schon, dass es so was gibt wie die „Auferstehung“ in eine neue gelebte Menschlichkeit. Ich gehe davon aus-  der heutige „erwachte“ Mensch ist es einfach leid, sich nur noch über Leistung, Titel, Aussehen, Besitz,  Mann sein/ Frau sein zu definieren, obwohl er spürt, sich dabei  immer mehr zu verlieren.   Er hat erkannt, dass wahres Wohlgefühl sich erst einstellt, wenn all die überflüssigen Gewänder abgefallen sind- wenn nur noch das einfache SO-SEIN bleibt.

Wir dürfen nie außer acht lassen, dass die reine Persönlichkeit eh nichts mit dem ganzen „Bühnenoutfit“ zu tun hat. Eine Rolle bleibt nun mal eine Rolle. Letztendlich sagt nur der „Zustand der totalen Entblößung“  etwas darüber aus, wer wir wirklich sind und nur so fühlen wir uns wirklich wohl.


Nicht unbegründet wünsche ich mir oft, Menschen wären nur als Seelen unterwegs, weil dann  alles Andere, was eigentlich  total überflüssig ist, nicht mehr als Hemmnis ins Gewicht fällt. Für mich sind  authentische bereichernde Begegnungen immer Begegnungen auf Seelenebene, was braucht es da irgendwelcher Attribute oder Vorgaben?  Es bedarf nur eines Herzens, das fähig ist zu fühlen, einer Seele, die glücklich ist und sich vor Wohlgefühl räkelt.

Jedenfalls hab ich irgendwann verstanden, warum mein Dasein nie von Zufriedenheit sprechen konnte! War unmöglich, weil mein seelenentferntes Leben- dem Verstand gewidmet- gegen jedes Naturgesetz sprach. Wenn nämlich  Körper, Geist und Seele nicht als Team  harmonisch zusammenarbeiten, dann wird das nichts mit dem Wohlgefühl! Und Seele hat  dabei sogar  den höchsten Anspruch auf die Thronherrschaft- während der Verstand als Diener zur Seite stehen darf, mehr aber auch nicht.

So! hat man es mir aber nicht beigebracht- von daher blieben die negativen Folgeerscheinungen nicht aus. Innere Harmonie ist ein Muss, auch für die psychische wie körperliche Gesundheit. Erst als Seele das Zepter in die Hand nahm, da gings mir besser!

 Denke ich an den Gottesdienst im Fernsehen zurück und führe mir vor Augen, dass die jungen Menschen genau das! in den Fokus rückten, dann erwacht in mir die Hoffnung umsomehr, dass es ja doch noch etwas werden kann mit einer besseren Welt, in der soziale Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Frieden, Toleranz, Wertschätzung und vor allen Dingen die Liebe endlich ihren verdienten Stellenwert erhalten. Ohne all das ist ALLES nichts- anders wird es nichts mit einem glücklichen erfüllten Leben und auch nicht mit einem zufriedenen lebendigen Miteinander.

Herzensbildung und Herzensglück haben nichts mit einem  Bildungsstand zu tun- hängen auch nicht vom Zustand der Geldbörse ab- sondern von der reinen Essenz unseres Innenlebens und sie nennt sich: Liebe!

Das, was im Grunde das Kernstück allen Lebens ist- was uns erst lebendig werden lässt, das wurde am Weitesten von uns ferngehalten- das, was eigentlich unser lebensspendender Glücksmotor ist! Kein Wunder, dass Menschen so viel Unzufriedenheit, innere Leere, Sehnsucht in sich verspüren- denn eigentlich suchen wir bei aller Sehnsucht immer nur  diesen liebevollen Kern, der in jedem von uns beheimatet ist und unser Leben erst lebenswert macht. Wir wollen in unseren ureigenen Farben blühen und das in ALLEN Bereichen des Lebens- ob im Beruflichen oder Privaten- „einfach“ nur wir selbst sein dürfen!

Nur- so einfach ist das nicht nach so viel Vorbeileben an uns und unseren Bedürfnissen. Wir müssen ja erst einmal wieder ein Gespür für uns selbst bekommen- lernen, in uns hineinzuhorchen und dieser Stimme zu vertrauen. Es ist ein Lernprozess, ohne Frage, aber er ist von Erfolg gekrönt, weil wir- wenn auch unbewusst- zu jeder Zeit immer leise erspürten, was für uns stimmig ist. Was uns in die Quere kam, das waren diese „Wahrheiten“ im Außen…..die so wahr überhaupt nicht waren, weil sie halt mit unserer Seelenwahrheit nicht übereinstimmten.

Mir persönlich hat eine Erkenntnis unheimlich geholfen. Es geht im Leben zunächst IMMER nur um uns selbst- ob wir uns nun in Freundschaften, Partnerschaften oder im beruflichen Bereich aufhalten. Es geht um unser Seelenwachstum und die Frage: Wer will ich eigentlich sein? Was will ich leben? Als was hab ich mich erkannt? Was will ich in mir zum Erblühen bringen?



Es sagte mal jemand:

„Leben ist niemals etwas- es ist immer eine Gelegenheit „zu etwas“.“

Keiner meiner damaligen  Erzieher hätte es mir allerdings erklären können, jedenfalls nicht so, wie ich es heute sehe. Dieses „etwas“, es ruft nicht etwa nach Reichtum, Ruhm und Ehre im grellen Licht der gesellschaftlichen Bühne, sondern einfach nur nach uns selbst, nach dieser blühenden liebenswerten gefühlvollen sensiblen verletzlichen authentischen Version Mensch.



Ich habe meine Seele gesucht…
und ich fand sie auf einer bunten Blumenwiese..

Ich hab meine Seele gesucht…
und ich fand sie in einem leuchtenden Sternenhimmel..

Ich habe meine Seele gesucht…
und ich fand sie im fröhlichen Lachen der Kinder..

Ich habe meine Seele gesucht…
und fand sie überall dort, wo Menschen aufeinander zugingen.



© Linda

Je älter man wird, umso klarer erkennt man, dass dieses erstrebenswerte „etwas“ die wichtigste Reise ist, auf der wir uns jemals befinden. Es ist unsere individuelle Abenteuerreise ins Glück, in den inneren Frieden, in die wahre Liebe und wir dürfen sicher sein: Wir bekommen jede erdenkliche Hilfe von „höherer Stelle“, denn da ist „jemand“, dem es sehr am Herzen liegt, dass ein jeder von uns eines Tages von einem Angekommensein sprechen kann,
dem Ankommen in unserer Mitte- wo alles seinen Anfang nahm.


*Linda*

Mittwoch, 21. Juni 2017

Es gibt ganz viele Wege, ein toller Mensch zu sein!!!!!







Es gibt ganz viele Wege, ein toller Mensch zu sein!!!!!


Ich bin ein Mensch, der im Leben eines sucht: Solche Antworten, die mich innendrin zufriedenstellen- hinter die ich einen dicken Punkt der gewachsenen Überzeugung setzen kann- Antworten, mit denen ich ruhigen Seelengefühls alt werden kann! Irgendwann wurde mir nämlich eines klar: Diese Antworten muss ich für mich ganz allein suchen, denn in keinem noch so guten Fachbuch werden sie geschrieben stehen und kein Mensch wird mir jemals sagen können, was für mich die richtige oder falsche Lebensweise, bzw. Lebensanschauung  ist.

Welch hohes Maß an Eigenverantwortung tragen wir da! Von daher „male“ ich nur zu gern das Bild des absolut individuellen Gartens, der uns von Gott anvertraut wurde, denn jeder Garten erfordert eine ebenso individuelle Pflege. Ja, es ist mit Arbeit verbunden- mit ganz viel Bewusst-seins-arbeit, wollen wir unser glückliches erfülltes Leben führen.


„Leben ist die langsam fortschreitende Befreiung
aus der Unwissenheit.“
Thompsen


Auch wenn es sich alles etwas anstrengend liest, Leben ist  generell auf Wachstum ausgerichtet , will uns Schritt für Schritt in die Freiheit und Heilung führen, wird uns Erfahrung für Erfahrung neue Einsichten schenken, bis wir die für uns richtigen Antworten auf unsere Fragen finden.
Erfahrungen allerdings- sie können wahre Brandwunden sein, ich weiß da ein Lied von zu singen. Und doch waren es gerade die schmerzhaftesten Brandwunden, die mich zur Umkehr bewegten. Da hab ich mir dann nämlich regelrecht geschworen: “Das! tu ich mir nicht mehr an! So!möchte ich es nie wieder erleben. Der Schmerz war einfach zu groß!“


Wer hatte in diesen Momenten gesprochen? Es war nicht der Verstand! Es war mein Inneres- diese Seele, die sich vor Schmerz aufbäumte, nach Achtsamkeit und Zuwendung rief! Und ich denke, jeder Mensch, der Momente dieser Art in Vielfalt erlebte, wird mir zustimmen, wenn ich sage: Nichts individualisiert uns so sehr wie der Schmerz! Ja, man wird knallhart auf sich zurückgeworfen und doch geht man im Nachhinein bereichert aus jeder Erkenntnis-Phase hervor! Wieder ist man ein Stückchen mehr bei sich ankommen und erspürt, was sich die Seele wirklich wünscht.


Es macht sich ein neues Wissen breit, denn es ist das Wissen um unsere wahren Bedürfnisse und es weicht das allgemeingültige Wissen, das man uns anerzog. Wollte ich auch hier ein Bild erstellen, dann sehe ich den Menschen, der sich ganz langsam wieder aufrichtet, ein neues Rückgrat spürt und den Mut aufbringt, seinen eigenen Tanz des Lebens zu tanzen, seinen eigenen ERFÜHLTEN Weg zu gehen.


Wir dürfen nämlich nicht vergessen, dass Leben sich unsere Echtheit wünscht, dieses bedingungslose JA zu uns selbst, egal, was alle Welt dazu meint. Es ist unser Tanz, den wir hier tanzen, auch wenn wir uns in Partnerschaften befinden, auch wenn wir von vielen anderen umgeben sind. IMMER geht es allein um unser persönliches Wachstum, um die Erschaffung der schönsten Version von uns selbst.

Hier begrüße ich eine Haltung besonders und das ist die Frage: Wonach strecke ich mich in meinem Leben aus? WAS und WIE möchte ich leben, um von MEINEM erfüllten Dasein zu sprechen?


Ja, ich habe Leben über eine lange Zeit völlig falsch verstanden. Es war durchzogen von der Suche nach Erfüllung irgendwo da draußen, doch nichts wird uns jemals im Außen erfüllen können, wenn wir nicht die Fülle in uns entdecken und leben, wenn wir nicht wieder eins werden mit unserer Seele unter Beachtung ihrer Bedürfnisse.


Erfreulicherweise darf ich dann von Umkehrsituationen erfahren,

wenn z.B. ein ehemaliger Golflehrer die Entscheidung traf, von nun an seinen Seelenfrieden als Bewohner des Waldes zu finden..

…wenn eine junge Frau aus Berlin ihre vielversprechende berufliche Karriere eintauschte gegen ein Abenteuerleben im afrikanischen Busch..

…wenn finanziell gut abgesicherte Menschen alles hinter sich lassen und sich ein Leben in Neuseeland aufbauen, so mitten in der ganzen Naturschönheit…..


Diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie haben zu sich zurückgefunden und konnten sich von den alten Fesseln des Verstandes befreien! Für sie zählte nur noch das innere Wohlgefühl! Ja, all meine Beobachtungen zeichneten  extreme Umkehraktionen auf- könnten Anlass zu der Frage geben: Wie kann man denn alles bisher so akribisch aufgebaute Sichere plötzlich hinwerfen, um sich in so unsichere Gefilde zu begeben?

 Ist es auch nur mein Erahnen- ich denke nicht, dass auch nur einer dieser mutigen Menschen den Entschluss jemals bereute, denn es kann nichts Größeres geben, als in seinen Seelenfrieden zurück zu finden. Zu Hause werden wir immer nur da sein, wo die Seele glücklich ist! Alles, was „nur“ den Verstand zufriedenstellt, ist ein Ersatz oder ein Überleben!

Ich denke, es geht im Leben nicht darum, irgendeinem gängigen Ordnungssystem treu zu bleibennach der Devise:

„mein Haus, meine Familie- mein beruflicher Aufstieg- mein Urlaub- mein Lob vom Chef- mein Status“……

sondern einzig und allein darum, was sich individuell „schön“ und „richtig“ ANFÜHLT. Die Seele sendet Bilder des Wohlgefühls und hier fällt mir immer wieder das Lied ein:


„Wenn sie tanzt, dann ist sie wer anders- dann ist sie woanders!“

Und sie fragt sich als perfekte leistungsorientierte Mutter, Hausfrau, Berufstätige: Hab ich eigentlich jemals gelernt, meinen eigenen Tanz zu tanzen? Hab ich es mir gegönnt, meinen  Seelensehnsüchten nachzugehen?


Nein, ich spreche hier niemals von Schulderkenntnis, aber ich spreche von dem Versäumnis, dass uns von jeher niemand klar und deutlich vermittelte: Alles was im Leben zählt, das ist in erster Linie eine verständnisvolle zärtliche Liebesbeziehung zu uns selbst, es ist der Frieden IN UNS, es ist dieses uneingeschränkte JA zu uns selbst, auch wenn wir in Partnerschaften leben.


Die Ehe könnte die schönste Sache der Welt sein,
wenn es mehr Kür
und weniger Pflicht geben würde.

unbekannt

Ja, ich bin hinsichtlich dessen ein gebranntes Kind, denn meine Ehe war durchzogen vom Leistungsgedanken, von diesem roten Faden der Perfektion……ja, ich wollte eine möglichst gute Mutter, eine gute Hausfrau, eine gute Partnerin sein….man hat da wahnsinnig perfekte Verstandes- Ordnungs- Bilder im Kopf!


Doch stattdessen hätte ICH mir folgende Fragen stellen sollen: Was sagt denn meine Seele dazu? Habe ich  überhaupt  gelernt, allein zu laufen und mich aus ganzer Seele lieb zu haben, immer mit Rücksicht auf das arg verletzte Kind in mir? Bin ich im Frieden mit mir selbst? Bin ich der Baum, der alleine stehen kann?

Meine ehrliche Antwort wäre auf alle Fragen ein dickes fettes NEIN gewesen!

Ich denke, dass kein Ordnungssystem  der Welt uns jemals erzählen kann, was für den Einzelnen nun richtig ist- aber das Fatale ist: Durch diese festen Vorgaben wird sehr viel Schmerz erzeugt! Man sieht sich angehalten, passend zu sein- dabei streikt die Seele in einer Tour! Wir werden unmöglich gegen unsere Seelenwahrheiten und Seelenzustände anleben können! Es geht einzig und allein darum, uns so anzunehmen, wie wir sind, so wie Leben uns formte und was es uns an Grenzen auferlegte- auch mit dem ganzen Unverständlichen , Verworrenen, Traurigen, Zweifelnden in uns, insbesondere mit dem verletzten inneren Kind, das permanent nach Aufmerksamkeit ruft.


Ich weiß aus Erfahrung nur zu gut, dass diese Bühne draußen solche Reflektionen nicht unbedingt gutheißt, denn da herrschen andere Vorgaben. Da geht’s um ein „sich einfügen“- ums Anpassen, ums Funktionieren, damit das Hamsterrad auch in Bewegung bleibt! Bloß nicht einknicken, bloß nicht rumschwächeln, dann bleibt ganz rasch das anerkennende Schulterklopfen aus.

Auch was das Berufliche betrifft, würde der Satz Anwendung finden:


Der Beruf könnte die schönste Sache der Welt sein,
wenn es mehr Kür statt Pflicht geben würde.

Jede Beziehung würde so zu 100% gelingen…..jede Freundschaft….alles eigentlich,  wenn der Mensch die Möglichkeit erhielte, einfach nur er selbst sein zu dürfen, so, wie er ist und wie er FÜHLT, mit seinen Stärken aber AUCH mit all seinen Begrenzungen!


Es gibt nur eine große Hürde bis zur Umsetzung: Wir müssen erst wieder lernen, wie das ist, wenn wir uns wirklich „seelisch nackt“ zeigen dürfen mit all unseren Schwächen, mit dem, was wir wirklich fühlen und ersehnen. Ohne zu übertreiben: diese Ehrlichkeit hat man uns seit der Kindheit ab-erzogen und uns indirekt zur Unechtheit erzogen, weil wir ja „ihren“ Bildern gerecht werden mussten. Selbstbeherrschung, Verschleierung, falsches Selbstbewusstsein standen viel höher im Kurs, als das Zugeständnis von Schwäche und Sensibilität. Frau sollte ihre Frau stehen und Mann halt seinen Mann, so, wie die Bilder es vorgaben!

Na ja, darum erstaunte mich die Reportage auch nicht, die aufzeigte, dass oft insbesondere  erfolgreiche Männer im Dunklen, außerhalb des Hamsterrades etwas Wärme und Zuwendung bei Prostituierten suchen. Wir können doch gar nicht ohne diese Wärme, ohne Liebe! Wir sind doch menschliche Menschen!


Die wahre Liebe, sie kostet nichts- das ist eine Wahrheit, die wir wieder ganz neu lernen dürfen! Und alles, was es anders darstellt, ist eine Abwertung der Liebe!  Das hat sie nicht verdient!  Die wahre Liebe ist ein Kind der absoluten Freiheit. Sie stellt keine Bedingungen, sie möchte sich verschenken! Man muss nicht so oder so sein, das oder das tun, um der Liebe wert zu sein! Es reicht, wenn wir einfach „nur“ ganz wir selber sind. „In anders“ wird’s uns eh nie geben können, wollen wir endlich allem Schmerz der Selbstuntreue entsagen.

Es gibt keinen Preis für die Liebe- das macht uns diese Geschichte klar.

In dieser Geschichte geht es um einen Bauern, der ein paar Welpen zum Verkauf anbietet. Ein Junge geht auf ihn zu, in der Hoffnung, einen Welpen für sich selbst zu bekommen. Als der Bauer die Welpen zeigt, die er für den Verkauf bestimmt hat, tut der Junge etwas, womit der Bauer nie gerechnet hätte.

„Hallo, ich möchte einen Ihrer Welpen kaufen.“ sagte der Junge.

„Nun“, sagte der Bauer,“ diese Welpen kommen von edlen Eltern und kosten viel Geld.“

Der Junge ließ für einen Moment seinen Kopf sinken. Dann griff er tief in seine Tasche und zog eine Handvoll Kleingeld heraus, welches er dem Landwirt anbot.

„Ich habe neununddreißig Cent. Ist das genug, um einmal schauen zu dürfen?“

„Klar“, sagte der Bauer. Dann pfiff er laut mit den Fingern und rief: „Hier, Dolly!“

Dolly kam aus der Hundehütte und lief die Rampe hinunter, gefolgt von vier kleinen Welpen. Der kleine Junge drückte sein Gesicht gegen den Maschendrahtzaun. Seine Augen tanzten vor Freude. Dann bemerkte der kleine Junge einen weiteren Welpen. Langsam und tapsig kam er aus der Hütte, deutlich kleiner als seine Geschwister. Dann begann der kleine Welpe Fahrt aufzunehmen, rollte die Rampe hinunter und versuchte auch zum Zaun zu gelangen.

 „Den möchte ich haben“, sagte der kleine Junge und zeigte dabei auf den kleinen tapsigen Welpen.
Der Bauer kniete sich auf Höhe des Jungen und sagte: „Kleiner, diesen Welpen wirst du nicht wollen. Er wird nie in der Lage sein, wie andere Hunde zu laufen und zu spielen.“

Der kleine Junge trat vom Zaun zurück, griff nach unten und begann ein Bein seiner Hose hochzuziehen. Dabei offenbarte er zwei Stahlstreben, welche links und rechts von seinem Bein befestigt waren und an einem speziell gefertigten Schuh befestigt waren. Dann sah er den Landwirt an und sagte:

 „Wie sie sehen, kann auch ich nicht sehr gut laufen und der kleine Hund braucht jemanden, der ihn versteht und liebt, wie er ist.“

Mit Tränen in den Augen beugte sich der Bauer über den Zaun und nahm den kleinen Welpen auf. Vorsichtig übergab er den Welpen dem kleinen Jungen.

„Wie viel?“, fragte der kleine Junge.

„Gar nichts“, antwortete der Bauer, „Es gibt keinen Preis für die Liebe.“

Der Junge nahm seinen Welpen, bedankte sich bei dem Bauern und ging nach Hause.

Quelle: Facebook

Im Verlauf  einer Reportage mit dem Schwerpunkt „Verbesserung der Lebensqualität“ wurde  ein ganz bestimmter Wunsch hinsichtlich der Lernpläne in Schulen geäußert: Es sollte nicht nur für die geistige Bildung etwas getan werden, sondern auch vermittelt werden, was der Mensch für seine seelische Gesundheit tun kann. Ich erinnere mich hier gern an ein vorbildliches Beispiel.

Im englischen Lancashire geht eine Grundschule völlig neue Wege: Zusammen mit den Ergebnissen des Einstufungstest erhielten die Kinder der vierten Klasse jeweils einen persönlichen Brief, der mehr auf die Schüler eingeht, als Zahlen und Noten es jemals könnten. Die Schule, deren Leitspruch "Lerne zu lieben und liebe zu lernen!" kaum passender sein könnte, hat mit diesen Worten eine Flut der Zustimmung ausgelöst.

Hier die Übersetzung des Briefes an den Schüler Charlie Owen:


"Lieber Charlie!

Anbei findest du die Ergebnisse des Tests KS2. Wir sind wirklich sehr stolz auf dich, wieviel Einsatz und Engagement du dort eingebracht hast. Du hast während dieser schwierigen Zeit wirklich alles gegeben!

Dennoch haben wir das Gefühl, dass all diese Tests und Noten nicht immer das bewerten, wie ihr Kinder wirklich seid. Was jeden von euch so besonders und einzigartig macht. Die Menschen, die diese Tests gestalten und bewerten, können euch nicht wirklich kennen– zumindest nicht so gut, wie eure Lehrer, wie ich, und wie eure Familien euch kennen. Diese Leute wissen nicht, dass viele von euch zwei Sprachen sprechen. Sie wissen nicht, dass du ein Instrument spielen, tanzen oder malen kannst. Sie wissen ebenso wenig, dass Freunde darauf zählen können, dass du immer für sie da bist oder dass dein Lachen sogar den trübsten Tag aufhellen kann. Sie können auch nicht wissen, dass du Gedichte oder Lieder schreibst, eine Sportskanone bist und manchmal über die Zukunft nachdenkst. Und sie ahnen nicht, dass du nach der Schule auf deinen kleinen Bruder oder deine kleine Schwester aufpasst. Und das machst du alles ganz wunderbar. Sie wissen nicht, dass du schon die schönsten Gegenden der Welt bereist hast, ganz tolle Geschichten erzählen kannst und viel Zeit mit Familie und Freunden verbringst. Sie haben nicht die leiseste Ahnung davon, wie zuverlässig, freundlich und mitfühlend du bist und dass du jeden Tag dein Bestes gibst.
 
Die Bewertungen, die du hier bekommst, erzählen dir sicherlich etwas. Aber sie erzählen dir längst nicht alles. Freue dich also darüber und sei auch ruhig stolz darauf, aber vergiss nicht, dass es ganz viele Wege gibt, ein tolles Kind zu sein."


Wir vermögen uns ja gar nicht vorzustellen, wie gestärkt jedes Kind dann ins Leben hinausgeht, weil es weiß: Ich bin nicht nur wertvoll, weil ich gute Leistungen bringe, sondern, weil ich der Mensch bin, der ich bin! Ich darf schwach sein, fehlerhaft und bleibe dennoch immer wertvoll. Und solch ein „sich- selbst- bewusster“ Mensch trägt ganz viel Liebe IN SICH und wird diese Liebe auch nach außen bringen, um wie selbstverständlich ein authentisches bereicherndes lebendiges Miteinander zu leben.


Immer wieder wird es der gesunde Boden sein, der über die Qualität der Frucht entscheidet, je nachdem, welche Samen gesät wurden. Dabei spielt es keine Rolle, welche Systemart wir in Augenschein nehmen- von der weiten weiten Welt bis hin zu Partnerschaften, Freundschaften, beruflichen Bereichen! Es kommt nur darauf an, wonach wir uns ausstrecken. Entscheiden wir uns für die  Samen von Frieden, Freude, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Wahrhaftigkeit, Verständnis,  Respekt, Toleranz – dann kann gar nichts Unfruchtbares dabei herauskommen- denn dieses Ausstrecken zielt ohne Frage auf die Frucht der Liebe hin!

Mir ist bewusst, dass solch eine Frucht in unserer Gesellschaft nicht an allen Ecken und Enden zu finden ist. Von daher wäre es doch gar nicht so verkehrt, wenn neben der geistigen Bildung auch die Herzens- Bildung einen Platz in jedem Lehrplan finden würde. Es heißt ja schließlich: Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir….sollte nicht auch gelehrt werden, was es heißt, MENSCH zu sein?

Jeder Lebensgarten ruft nach achtsamer Pflege und individueller Aufzucht der jeweiligen Gewächse. Na ja und auch das Unkraut wird sich immer wieder melden. Aber ALLES gehört zu uns, ist  unser uns Anvertrautes und wir dürfen daraus im Laufe des Lebens   wunderschöne blühende Gärten erstellen, mit individuellen Pflanzen, die ihren ganz eigenen Duft verströmen. Kein Garten wird jemals einem anderen gleichen und das ist das Besondere.

 

Es gibt halt ganz viele Wege, ein toller Mensch zu sein!!!!!


Mit Sicherheit hab ich all dies in meiner Ehe nicht verwirklichen können, weil ich mich halt nach ganz anderen Dingen ausstreckte und der Verantwortung für meinen Garten entsagte. Ich ließ ihn verwildern und war wirklich in dem Glauben, dass es was bringen würde, wenn ich das lästige Seelen-Unkraut einfach abdeckte. So in dem Glauben: Was ich nicht sehe, das gibt’s auch nicht! Aber das war ein Trugschluss, denn auf einmal schoss es wieder hervor und das mit ganz viel Schmerz im Gepäck.
Zum Glück hab ich ja irgendwann gelernt, dass auch das Seelen-Unkraut seine Aufmerksamkeit verdient und das am liebsten in Form der verständnisvollen Umarmung.

 Unsere Schatten, die haben wir alle und Jehuda Bacon sagte mal umgesetzt so schön:

„Es ist gut, dass wir sie haben, denn sonst würden wir ja alle vor Leichtigkeit wie die Engel davonfliegen! Wichtig ist nur, sie anzunehmen als ein Teil unserer selbst und zu versuchen, sie ein wenig zu durchlichten.“

Niemand verlangt den perfekten Menschen, denn dann wären wir ja schon wieder gar kein Mensch! Es sind gerade die kleinen Schwachstellen, die Macken, dieses Unvollkommene, Verworrene, was so liebenswert macht, was Menschen so einzigartig sein lässt.

Was man lediglich braucht, sind Menschen, die sich gegenseitig so annehmen, wie sie nun mal sind und dann spricht das Leben von einer neuen Leichtigkeit, auch wenn wir nicht wie die Engel davonfliegen….auf der Erde ist es doch auch sehr schön!

*Linda*

Sonntag, 18. Juni 2017

Ich bin dankbar für jedes Stück Zerbrochenheit







Ich bin dankbar für jedes Stück Zerbrochenheit


Ich erahne, dass die Überschrift für Unverständnis sorgt- doch genau in der Haltung stehe ich  heute da! Mein Leben war von Kindheit an gewiss nicht der Aufenthalt auf „Wolke sieben“- zweimal wurde ich total entwurzelt, musste der Flügel entsagen, die mich in ein unbeschwertes Leben hinausfliegen ließen…..und doch erfüllt mich heute eine große Dankbarkeit, dass es so! und nicht anders verlief. Durch all das Erlebte erhielt mein noch junger Lebensbaum seine erforderlichen starken Grund-Wurzeln, damit er sich in gesunder Weise im weiteren Verlauf des Lebens in die richtige Richtung  entwickeln konnte. Ja, ich wurde extrem früh zerbrochen, weiß aber heute, dass diese Zerbrochenheit unerlässlich ist, um überhaupt in die Heilung zu gelangen. Erst der Schmerz weist uns den Weg und in jeder schmerzvollen Erfahrung liegt eine große Kraft.


Zugegeben, eine positive Haltung hinsichtlich dessen sorgt wahrscheinlich spontan  für ein Kopfschütteln. Ist das Leben nicht schon schwer genug? Ja, aber genau darum geht es! Meiner Ansicht nach wird es gerade der Schmerz sein, der uns Menschen letztendlich in die Leichtigkeit führt, uns gesunden lässt- wenn  uns bewusst wird, worum es in diesem Leben wirklich geht! Am Ende- so heißt es, wird  zählen, wie tief wir liebten und lebten.


Das Vertrauen in Gott ist auf diesem Weg keine Frucht meiner Erziehung, sondern wurde durch jeden Schmerz, den ich erfuhr, immer intensiver. Heute spreche ich von einem unerschütterlichen Glauben an Gottes weise Führung, denn ich begriff irgendwann: Mein Leben in all seinen unerklärlichen Windungen liegt allein in seiner Hand und  Gott weiß genau, wo er mit mir hinwill. Ich gehe sogar davon aus, das hat er vom ersten Tag meines Lebens schon  gewusst.

Vor einiger Zeit wurde die Frage an mich gerichtet: “Was ist das für ein Gott, der uns so viel Schmerz erleiden lässt- will er denn nicht, dass es uns zu jeder Zeit gut geht?“

Meine Antwort lautet: Ja, Gott wünscht sich für uns nur das Allerallerbeste- doch was ist das Beste für uns „menschliche“ sensible, verletzliche, liebenswerte MENSCHEN? Ist es nicht das größte Ziel, endlich wieder MENSCH sein zu dürfen, uns an unsere innere Schönheit und Einzigartigkeit zu erinnern – und die Liebe IN UNS zum Erblühen zu bringen? Doch um dort hinzukommen, brauchen wir nun mal den Schmerz und darum hat Gott niemals gesagt, dass der Weg leicht sein wird, aber er hilft uns beim Tragen, das ist gewiss! Genau das ist eine der wertvollsten Erfahrungen, die ich in diesem Leben machen durfte!


 Wenn wir JA sagen zu diesem „so anderen“ Weg, dann setzt Gott alle Hebel in Bewegung, damit wir ihn auch gehen können. Hier kommt auch die Seele zum Einsatz- ist es doch ihr großes Bestreben, sich irgendwann als vollkommene Liebe zu erfahren, verbunden mit der Möglichkeit, ihrer inneren Schönheit den vollen Ausdruck zu verleihen! Schließlich ist in jedem Menschen eine Kostbarkeit verborgen, die in keinem anderen zu finden ist! Wir sind halt einzigartige Wesen.

Doch da gibt’s eine große Hürde und das ist der Verstand, den wir seit der frühen Kindheit auf den Thron setzten, um im gleichen Atemzug die Seelentüren zu verschließen. Es geschah aus unserer kindlichen Not heraus, um uns vor weiteren Verletzungen zu schützen- denn unsere seelische Schönheit wollte so recht niemand sehen. Ich sag jetzt mal ganz krass: Wir verkauften unsere wahre Natur, um „ihrer“ Liebe, Anerkennung, Zuwendung sicher sein zu können. Wir nahmen „ihre“ Verstandeswahrheiten an- was blieb uns anderes übrig? Wir hätten  nicht überleben können, denn schließlich wanderte die Masse in ein- und dieselbe Richtung. Ob „ihre“ Wahrheiten nun wirklich so wahr waren- die Frage stellten wir uns nicht.

Mir kommt an dieser Stelle die Geschichte von James Krüss in den Sinn. Sie heißt:

„Timm Thaler oder das verkaufte Lachen.“

Ganz kurz erläutert, worum es geht:

„Das Lachen des kleinen Jungen „Timm Thaler“  steckt jeden an- bis er es an den vermögenden Baron verkauft. Beide schließen einen Vertrag ab: Der Baron erhält Timms Lachen und Timm gewinnt ab jetzt jede Wette, mit Aussicht auf finanziellen Reichtum Doch schon bald merkt Timm, dass ein Mensch ohne Lachen kein richtiger Mensch ist, dass kein Geld der Welt Ersatz für seine Fröhlichkeit ist und so macht er sich auf, sein Lachen zurück zu gewinnen.“

Irgendwie zeichnet der Fokus dieser Geschichte ein Abbild unserer eigenen Erlebniswelt. Auch wir haben als Kinder unser Lachen, unsere Unbeschwertheit eingetauscht gegen Dinge, Zustände, Vorgaben, die im Grunde unser natürliches unbeschwertes gefühlvolles Menschsein verkümmern ließen. Die Seelentüren hatten wir vorsichtshalber verschlossen….und so  hatten gar keinen Zugang mehr zur Freude, zum Lachen, zu unseren Gefühlen und auch nicht zur Liebe. Die Tragik an der Sache war aber: Der Thronherrscher Verstand, der wusste absolut nicht, was Liebe, Freude usw. überhaupt sind!

Na ja und wenn ich mir so den Sinn unseres Hierseins vor Augen führe, dann spreche ich halt von einer Reise, auf der sich jeder Mensch Zeit seines Lebens befindet, um irgendwann sein ursprüngliches Lachen mit allem Drumherum zurück zu erobern! Irgendwann wird uns nämlich wie Timm Thaler bewusst, dass man ohne  Lachen gar kein richtiger Mensch ist!





„Es bedarf des Geldes nicht,
um das zu erwerben,
was der Seele nottut.“

Henry David Thoreau




„Kein Konzept des Egos
kann jemals das ins Leben bringen,
was uns wirklich glücklich macht.“




„Es sind die kleinen Dinge, die in einer Beziehung wichtig sind.
Es ist kein Einfamilienhaus, ein tolles Auto, Urlaub, Luxus oder Geld.
Diese Dinge können zwar das Leben bereichern, 
aber Ursprung des Glücks können sie niemals sein.

Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten:
die Wärme, die Zuneigung, das Nehmen und Geben,
Toleranz, Respekt und Verständnis,
die für Geborgenheit, Nähe und die Liebe sorgen.“

Von unbekannt




Wir möchten die Welt durchreisen,
um das Schöne zu finden,
aber wir müssen es in uns tragen,
sonst finden wir es nicht.

Ralph Waldo Emerson




Eigentlich finde ich es regelrecht skurril. Da befinden wir uns in einer vom Fortschritt geprägten Zeit - können die ganze Welt bereisen und werden kaum auf die Notwendigkeit hingewiesen, VOR ALLEM anderen erst einmal in der inneren Welt heimisch zu werden. Dieses Defizit sorgt extrem für Schmerz, lässt Beziehungen scheitern, ruft hervor, dass Menschen sich gegenseitig das Leben schwer machen und nie so richtig glücklich werden. Warum auch immer- aber hier fällt mir  spontan das Sehnsuchtslied von Frida Gold ein. Sie bereiste  ausschließlich die äußere Welt- in dem Glauben, dass Geld, Ansehen, Konsum, Attraktivität für Glücklichsein stehen- dass Liebe in ständig wechselnden Affären zu finden sei. Doch sie war auch so ehrlich, sich einzugestehen: „Eigentlich weiß ich gar nicht, wer ich wirklich bin! In welcher Richtung bin ich da  unterwegs? Hier werde ich ja gar nicht „satt“! Wahrscheinlich kam da auch bei ihr so ein leises Erahnen, dass „ihre“ Versprechen vom Paradies auf Erden so einige Schwachstellen aufzeigten.


Diese Wahrheit steht relativ weit oben:

Was uns Menschen voneinander trennt, das ist „nur“ die Trennung von uns selbst und das Unwissen, dass in uns das wahre Leben auf Entdeckung wartet. Ursache sind diese in der Kindheit verschlossenen Seelentüren! Es wäre so schön gewesen, hätte man uns in der Kindheit ans Herz gelegt: Lernt euch selbst zu lieben und zu achten- pflegt den kleinen Seelen- Lebensgarten, dann wird’s auch was mit einem friedlichen verständnisvollen Miteinander! Dann würden wir nämlich erkennen, dass uns  außer unseres Unerlösten, unseres Urteils über uns selbst, der falschen Sicht von Leben rein gar nichts voneinander trennt. Im Kern sind wir alle gleich und was die menschlichen Sehnsüchte betrifft, sowieso.

Ich vermag mir auch nicht vorzustellen, dass es ein prickelndes Gefühl ist, sich am letzten Tage mit Rückblick auf sein Leben sagen zu müssen: „Da war ich doch Zeit meines Lebens eigentlich immer der Sklave meines Verstandes und hab dadurch versäumt, mich der inneren Stimme, bzw. meinen eigentlichen Bedürfnissen zuzuwenden! Was hat mir all meine Macht, mein Geld, mein Ansehen eigentlich wirklich genutzt? Hat es mich  zu einem glücklichen zufriedenen MENSCHEN werden lassen? Kann ich irgendetwas davon mitnehmen?


Laute Töne sind in der Regel nicht das meine- aber das, was da früher (und auch heute noch) für gut und richtig geheißen wurde (wird), das lässt mich schon etwas lauter werden. Man ließ (lässt) uns doch wahrlich in dem Glauben, dass wir im Verstand zu Hause wären……in einer Region, die nichts von Liebe, Freude, geschweige denn von menschlichen Grundwerten weiß! Ohne dieses ist aber ein friedliches Miteinander gar nicht möglich! Und das Wertvollste, was wir erleben dürfen und auch wollen, sind nun mal herzliche Verbindungen zu Menschen!




Folgende Aussagen schnappte ich zwischendurch mal so auf.

„Früher waren wir auf dem Land zu Hause-
dann in der Stadt und heute in der digitalen Welt.“


„Früher gab es den Familienkreis.
Dann kam das Fernsehen und aus dem Kreis wurde ein Halbkreis.
Dann kam das Smartphone und machte aus dem Halbkreis lauter Pünktchen.“


Ich weiß nicht, ob wir uns als diese einzelnen „Pünktchen“ wirklich wohl fühlen…..hat nicht jeder die Sehnsucht nach der lebendigen Gemeinschaft vieler vieler „Pünktchen“?

Schönreden tu ich schon lang nichts mehr. Jeder künstliche Fortschritt führt uns definitiv immer weiter von uns selbst fort, mit der Folge von Einsamkeit, zunehmender Anonymität, Unzufriedenheit und innerer Leere. Wir spüren uns nicht mehr – doch was ist die Schönheit des Lebens, wenn da kein Herz ist, welches sie wahrzunehmen weiß? Stillgelegte innere Antennen gehen nicht mehr auf Empfang……wie soll der Mensch das auf Dauer überstehen, ohne krank zu werden an Psyche oder Körper?





Da ich ein Mensch der Hoffnung bin, vertraue ich auf folgende Wahrheit:

„Das Prinzip der Harmonie
wirkt als höchste Wahrheit
und führt langfristig
zum vollkommenen Urzustand zurück.“

Es gibt einen sehr schönen Hinweis, der da lautet:

„Bade deinen Körper, deine Seele und den Geist in Harmonie!“

Heißt nicht mehr, als möglichst bei allem, was wir tun, darauf zu achten, dass die drei im Einklang sind und jeder zu gleichen Teilen von Wohlgefühl spricht. Darum kam ich auch mal zu dem Schluss: Egal, wohin ich  gehe, was ich auch tue, auch meine  Seele hat höchste Achtsamkeit verdient, hab ich doch ihrer Stimme in früheren Zeiten kaum Beachtung geschenkt. Soll ich sagen, dass es ein großes menschliches Glück ist, zu erahnen, dass Seele niemals aufhören wird, um die Thronherrschaft zu ringen!? Irgendwie scheint sie uns immer wieder daran zu erinnern, wenn wir uns zu weit von ihr entfernen. Ist aber nur lieb gemeint , denn es geht ja um unser  Lebensglück!        




„Kommt ein Schmerz, dann halte still
und frage, was er von dir will.“



Es gibt nämlich noch so eine Wahrheit:

„Es gibt nur wenige fertige Antworten im Leben und im Glauben.
Die meisten muss man selber suchen.“

Hannelore Frank


Der Baum des Lebens ist nämlich nicht der Baum des Wissens, des Überlieferten, unserer alten Denkmuster- sondern ein Baum der hautnahen persönlichen Erfahrung, des Erspürens. Nur weil die Masse bestimmten Wahrheiten folgt, muss es nicht unweigerlich unserer Wahrheit, bzw. Wahrnehmung entsprechen. Es heißt nicht ohne Grund: „Um an die Quelle zu kommen, müssen wir (leider auch heute noch) gegen den Strom schwimmen.“

Jeder darf für sich ganz allein entscheiden, WAS und WIE er leben möchte. Das bedarf keiner Rechtfertigung. Das ist unsere Freiheit des Seins. Ich denke hier gerade wieder an den Buchtitel: “Gott, zerbrich mich!“ Wahrscheinlich war es der Autor auch leid, sich den übermittelten Wahrheiten weiter ausgeliefert zu wissen, obwohl er doch innendrin spürte, dass da so vieles im Argen lag, dass der Verstand ihn nicht sättigen konnte. Seine Seele wird gewiss rebelliert haben, denn Verstand UND Seele verfolgen halt andere Interessen.

Sollte ich von einem der wertvollsten Geschenke in meinem Leben sprechen, so liest es sich zwar nicht so verständlich, aber es stimmt: Ich habe das große Glück erfahren dürfen, dass mir meine Seele zurückgeschenkt wurde, weil ich halt irgendwann erkannte:


Der Schlüssel zum Glück
liegt tief in unserem Herzen.
Wir müssen es nur aufschließen.

© Jando





Fragen wir uns, wo denn der Schlüssel geblieben ist: Den trägt ein jeder seit ewiger Zeit in sich. Wir haben ihn nur verlegt, doch jede Seelenberührung ruft in Erinnerung, wo er zu finden ist. Das ist ja das Irre! Wir Menschen spüren im Grunde, dass in uns so viel Schönheit beheimatet ist, dass unsere Antennen lediglich etwas eingeschlafen sind….doch wir vermögen ohne Probleme auf Empfang zu gehen. Sonst wären wir nicht durch dies oder das berührbar! Es geht also nur um eine „Re-Aktivierung“ und alles ist wieder da, so wie in Kinderzeiten. Gelingt es uns, diesen Verstand von seinem Thron zu werfen, ihm nur noch die Stellung eines Dieners zuzusprechen, dann werden wir unser glückliches erfülltes Leben führen und das bis zum Lebensende.


Ich denke, es wird verständlich, warum ich meiner Zerbrochenheit  mit dem Gefühl der Dankbarkeit begegne: HEUTE ja! Denn heute verstehe ich, warum jeder tiefe Seeleneinschnitt von Kindheit an ein Geschenk des Lebens an mich war! Nur durch diesen Schmerz konnte ich dorthin zurückkehren, wo ich wirklich zu Hause bin:
IN MIR und in der bedingungslosen Liebe zu mir.

*Linda*

Freitag, 16. Juni 2017

Unser Leben ist die Freiheit!








Unser Leben ist die Freiheit!


Ich vermag nicht zu sagen, wie oft zur Zeit der Song von „Unheilig“ im Radio erklingt:

„Mein Leben ist die Freiheit!“

Das Lied hat was- weil es uns allen erzählt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Ja, wir sind zum Glück freie Menschen und es steht uns zu, unsere ganz persönlichen Entscheidungen zu treffen, wenn es darum geht, WIE wir uns unser Dasein vorstellen. Ohne Frage, im gleichen Atemzug erfordert solch eine selbstbestimmte Haltung ein gewisses Maß an Eigenverantwortung, denn jeder ist für sein Wohl und Wehe ganz allein zuständig. Wir haben alle unseren Präsentkorb an Lebensvielfalt erhalten- was wir damit anfangen, das ist die persönlichste Entscheidung überhaupt.

Es gibt einen sehr passenden Hinweis, der lautet umgesetzt:

„Achte darauf, dass die Fenster, durch die du schaust, hell und klar sind, denn so wie du durch sie hindurchschaust, erlebst du die Welt.“

Ich weiß, diese Aussage ruft zunächst etwas Fragwürdigkeit auf- hab da auch noch einen anderen Spruch:

„Zwei Menschen schauen am Abend durch das Fenster in die Ferne-
der eine sieht nur das Dunkel der Nacht,
der andere sieht das Leuchten der Sterne.“

Da sind zwei Personen, die ihren Blick nach draußen werfen und während der eine ein trauriges Gesicht zieht, hat der andere ein Lächeln im Gesicht. Gleiche Zeit, gleicher Ort, gleiche Ausgangssituation! ??????? Wie kann denn das nun sein?

Dass es da im Leben einige unumstößliche Gesetze gibt, das musste ich damals erst lernen und eine dieser Gesetzmäßigkeiten besagt: So, wie wir das Leben sehen und wie wir uns sehen, so wird es sich auch präsentieren! Wir dürfen uns wahrhaftig als die Erschaffer unserer eigenen Realität sehen und das ist eigentlich „nur“ eine Sache der richtigen Gedanken.

Marc Aurel schrieb einmal:

„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“


Ich sag mal:

So wie wir in den „Lebenswald“ hineinrufen, schallt es  auch zurück. Wir haben da nämlich die Wahl. Ja, wir können uns für einen bittren Blick entscheiden- Leben als einen permanenten Kampf ansehen, inklusive der Einstellung, dass wir hier irgendwie recht und schlecht überleben in der Ausgabe von „schwarz und weiß“………oder aber wir sehen das ganze Leben als eine wunderbare Gelegenheit an, um  uns weiter zu entwickeln zu dem Menschen, der wir wirklich sind und sein wollen.


 Ich denke, ich lehne mich mit solchen Thesen nicht zu weit aus dem Fenster, denn schließlich blicke ich auf einen relativ großen Schatz an Schmerzerfahrung zurück. Trotzdem steh ich heute da und blicke mit Freude auf mein bisheriges Leben zurück, weil ich weiß: Ohne all das Leid würde ich nicht in dem Bewusstsein stehen, in dem ich heute bin. Niemals hätte ich diese! Sicht auf Leben erhalten, wäre da nicht der Schmerz mein ständiger Begleiter gewesen! Doch- man kann wahrhaftig in der Leiderfahrung glücklich sein, denn sie trennt die Spreu vom Weizen- führt ins Wesentliche des Lebens zurück und man versteht endlich, dass Leben ein wunderbares Abenteuer ist und ein wahres Geschenk. Gut, Leben mag uns manchmal wie ein großes Chaos vorkommen, doch so ein Chaos hat eine Folgeerscheinung: aus ihm werden nämlich die leuchtenden Sterne geboren!

Vor allen Dingen sorgt die Leiderfahrung irgendwann für den rigorosen Bühnenabtritt, weil man erkennt, dass diese Bühne der unpassendste Ort überhaupt ist, um  jemals ein zufriedenes selbstbestimmtes Leben führen zu können! Der Grund: Hier ist der Verstand zu Hause, aber nicht unser wahres Wesen! Der Mensch, der ja durch und durch MENSCH ist, kann sich unmöglich an der Oberfläche begegnen.


„Der Versuch, den Himmel auf Erden (auf dieser Bühne) zu erschaffen,
produziert stets die Hölle.“

Karl Popper


Auf dieser Bühne geht’s doch in erster Linie darum, sich   einzureihen, passend zu machen für gewisse Vorgaben, bzw. Vorstellungen anderer. Und schon haben wir den tiefen Sinn unseres Daseins verfehlt, denn es geht nicht darum, irgendwie passend zu werden- sondern  die Freiheit zu genießen, ganz wir selbst zu sein!

Es gibt da so einen stillen Anspruch, wenn man von der Bühne abtritt:

Definiere dich nicht über Leistung, Besitz, Titel, Status oder sonstige äußere Attribute, sondern lediglich über deine Persönlichkeit- deine Fähigkeiten, Neigungen, Wünsche, deine Vision von Leben und über deine einzigartigen Seelenqualitäten! Ja, ich denke, es kommt im Leben in erster Linie darauf an, dass ein jeder  diese Seelenqualitäten zum Ausdruck bringt, quasi seine ureigene Seelenmelodie erklingen lässt. Nur so werden wir  von einer echten Lebensqualität sprechen können!

Es gibt auch hier einen Hinweis:

„Suche dir einen Beruf,
der dich erfüllt,
und du wirst nie mehr arbeiten müssen!“

So leicht und angenehm  kann nämlich das Leben sein! Wir brauchen „nur“ noch das zu tun, was uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sich schön, warm und richtig ANFÜHLT und schon sind wir auf dem für uns idealen Weg ins Glück. Hier darf ich wirklich von Glück sprechen, damals intuitiv den richtigen Beruf gewählt zu haben, weil ich genau spürte, wohin es mich zog! Nein, der Verdienst war nicht ausschlaggebend- es war dieses erfüllende Gefühl während meiner beruflichen Tätigkeit. Ich durfte nämlich in meinen Farben blühen!

Diese Spur hätte ich hinsichtlich der übrigen Lebensbereiche weiter verfolgen sollen! Man braucht nämlich nur darauf zu achten,  IMMER  das zu tun, was von persönlicher Erfüllung spricht und Garantie gibt, in den eigenen Farben erblühen zu können! Jedes „ich muss“- „ich soll“- das „macht man so“- „das wird von mir erwartet“- fällt dann nämlich fort, weil es mit einem Lächeln im Gesicht nur noch heißt:

„Ja, ich, als der Mensch, der ich bin-  möchte es so, weil es sich  IN MIR schön ANFÜHLT!“

Was mir in beruflicher Hinsicht gelang, das ging beziehungsmäßig total daneben, doch da ich generell durch diese hellen Fenster schaue, ist mir heute klar, warum es so! und nicht anders verlaufen MUSSTE! Ich hatte nämlich noch nicht genug Feinschliff, war noch nicht IN MIR angekommen, sondern immer noch als das bedürftige nach Wärme suchende große Kind unterwegs. Und da hat sich Seele halt gesagt: „Dann gibt’s halt eine Extrarunde, bzw. Lerneinheit im Punkt „Unliebe zu mir selbst“! – und diese Einheit hatte es wahrlich in sich!

Ich gestehe, so richtig war ich nicht bereit, die Lerninhalte anzunehmen- hörte kaum IN MICH hinein, weil meine Bühnenpräsenz viel zu extrem war! Ich war voll in meiner frühkindlichen Rolle drin- ständig auf Harmonie bedacht und versagte mir, an mich selbst zu denken. Ja, da gabs ohne Frage ein „ich muss doch“- ich „soll doch“ und mein Lächeln war recht verkniffen, denn diese Haltungen erzeugten innere Leere, Unzufriedenheit, Seelen- Atemnot. „Doch durchs helle Fenster geschaut“: Ohne all das hätte ich nie und nimmer in die Liebe zu mir selbst gefunden! Den Schliff brauchte ich zu 150%!

Darum heißt es wahrscheinlich auch:

„Jeder Mensch kommt als Rohdiamant auf die Welt und für den Feinschliff sorgt das Leben!“

Im Nachhinein ist Leben nicht schwer zu verstehen, denn IMMER trägt es den Wunsch in sich, dass jeder von uns erkennt, welch wertvoller Diamant er ist und dass alle Kostbarkeiten seit ewiger Zeit IN UNS auf Entdeckung warten! Leben will eigentlich nur das bedingungsfreie „JA“ zu uns selbst und das halt in allen Bereichen, in denen wir präsent sind.

Von daher begegnen wir Menschen, Situationen, dem Schmerz, den Enttäuschungen, Verletzungen und ALLES kommt nur, damit wir ein radikales liebevolles JA sagen zu uns selbst. Denn ehrlich hinterfragt: Sind wir nicht eher dem „Nein“ zu uns selbst zugeneigt? Nehmen wir uns selbst wichtig genug? Leben wir höchste Selbstachtung vor unseren Gefühlen und Bedürfnissen?

Ohne wird’s aber nichts mit einem erfüllten Leben, weil wir mit diesem „NEIN“ niemals in unseren Seelenfrieden kommen. Wir können nämlich nicht auf der Bühne auftreten UND zugleich IN UNS daheim sein, denn die Bühne ruft zumeist nach diesem „Nein“ zu uns selbst.


Neulich verfolgte ich eine Anmerkung und die lautete:

Wir dürfen allmählich die alten Rechenschieber an die Seite legen, mit denen wir unsere Maßstäbe ermittelten, denn in einem erfüllten, zufriedenen Leben sind ganz andere Maßstäbe von Bedeutung. Hier setz ich einfach den menschlichen sensiblen verletzlichen Menschen in den Mittelpunkt – in all seiner Schwäche, vermeintlichen Unvollkommenheit- mit Zweifeln, Fragen, Fehlern, aber auch in seiner gottgegebenen natürlichen inneren Schönheit. Und jeder Mensch hat nun mal das Bedürfnis, sich verstanden, geliebt, angenommen zu fühlen und das ohne Bedingung. Von daher kann der Maßstab doch nur die Liebe oder die gelebte Mitmenschlichkeit sein! Ohne geht’s doch gar nicht? Doch hat uns das früher jemand nahegebracht?



Freundschaft
Reden-

und die Gewissheit haben,
dass da einer ist,
der nicht nur hinhört, sondern zuhört.


Schweigen-

und die Gewissheit haben,
dass da einer ist,
der auch die Stille ertragen kann.


Weinen-

und die Gewissheit haben,
dass da einer ist,
der nicht nur abwartet, sondern wartet.



Lachen-

und die Gewissheit haben,
dass da einer ist,
der nicht auslacht, sondern mitlacht.

Von unbekannt

Diese Zeilen waren mir immer schon extrem wichtig, denn genau das! ist für mich gelebte bedingungsfreie Menschlichkeit und ohne sie  ist ein erfülltes Leben gar nicht möglich! Alles, was uns auf der Bühne in dieser Hinsicht signalisiert wurde/ wird- sind lediglich Kompromisse, denn Freundschaft ist kein erlernter Akt des Augenblicks. Freundschaft ist eine durch Erfahrung gewachsene bewusst gelebte  Haltung. Das mag sich etwas anstrengend lesen- in einer schnelllebigen Zeit, in der wir unsere Wünsche auf Knopfdruck erfüllt sehen! Doch echte Freundschaft, sie ist eine Frage des Wachstums- der Zeit- der Geduld, des Vertrauens- da kann man nicht dran ziehen, damit es schneller geht. Echte Freundschaft sehe ich persönlich als eine der anspruchsvollsten menschlichen Haltungen an.


Freundschaft bedarf der Wurzeln, das ist das große Handicap in dieser so fortschrittlichen digitalen „Knopfdruckzeit“! Es wird doch immer schwerer, sich in Geduld zu üben, in Vorfreude geduldig auf etwas zu warten und es wird uns immer leichter gemacht, uns dieser Übung erst gar nicht stellen zu müssen.

Doch so funktioniert das Leben absolut nicht. Hier gibt’s halt völlig andere Gesetze und da heißt es zum Beispiel:


„Alles Schöne und Wunderbare kann und wird geschehen,
wenn wir auf nichts warten,
wenn wir kein Ziel verfolgen,
noch nicht einmal eine Vorstellung hegen,
denn das Wesentliche geschieht ganz von allein.
Es findet uns, so, wie wir eine Muschel am Strand finden.“


Eines hab ich auf meinem Weg gelernt: Leben ist ein Prozess, der uns in ein immer höheres Bewusstsein führt und halt immer ( Gott sei Dank!) weiter fort von dieser Bühne des Normalen und Gängigen.

Da kann mir eine Partnerbörse im Fernsehen 100 x erzählen, dass sich alle 11 Minuten ein Pärchen verliebt und dennoch sitz ich da und schüttle den Kopf! Wie kann die Liebe, als das Höchste, was es gibt, so falsch definiert werden? Niemand verliebt sich mal eben so in ein paar Minuten! Liebe bedarf der langsamen geduldigen vertrauensvollen Annäherung.

Nicht anders verhält es sich mit der Freundschaft. Man ist nicht mal eben so Freund! Und vor allen Dingen:

Da muss zuvor etwas IN UNS passiert sein, bevor wir Freundschaft überhaupt richtig leben können! Wir müssen uns selbst der beste Freund geworden sein- ein Freund, der sich  versteht, ein Freund, der sich achtet, der Mitgefühl für sich entwickelt hat, ein Freund, der sich auch verzeihen kann- ein Freund, der um seine Stärken, Schwächen und Begrenzungen weiß. Erst dann werden wir fähig sein, echte tiefe bereichernde Freundschaft im Außen leben zu können.

Freundschaft, das heißt für mich: Ich sehe DICH- ich nehme dich an, aber nicht so, wie ich es gern hätte, nicht so, wie du für mich passend bist, sondern so, wie du in deinem natürlichen Menschsein bist, mit allem, was dich zu dem Menschen gemacht hast, der du heute bist! Es ist nicht an mir, dich zu verurteilen, denn ich bin nicht in den Schuhen gelaufen, in denen du unterwegs warst. Aber ich versuche, dich zu verstehen und deine Sicht von Leben zu respektieren.

Reden-

und die Gewissheit haben,
dass da einer ist,
der nicht nur hinhört, sondern zuhört.


Es liest sich so leicht- doch ich denke, es ist nicht immer ganz einfach, „richtig“ zuzuhören und nicht nur hinzuhören. Wirklich Zuzuhören bedeutet, sich für eine gewisse Zeit in den anderen hinein zu fühlen, gedanklich mit ihm zu gehen……..ohne dass die eigenen Belange im Vordergrund stehen. 5 Minuten für einen Menschen wirklich da zu sein- das ist für mich ein Geschenk im Leben, das ist echte Nähe. Doch das kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir zuvor lernten, auch für uns selbst ganz da zu sein- in der Freude, im Schmerz UND vor allen Dingen in der Stille!

Es ist nicht zu weit hergeholt, wenn ich sage: Hier tut die oberflächliche Welt eigentlich alles Gegenteilige, indem wir ständig von diesem wichtigen Eigenerleben abgelenkt werden. Mit sich allein sein können- für viele eine Horrorvorstellung und doch wird der Mensch niemals glücklich, wenn er es mit sich selbst nicht aushält.

Wir können auf Dauer nicht vor uns  flüchten, denn unsere Innenwelt ruft nach Entdeckung und dort gibt’s ja nicht nur das Dunkle- dort wartet auch die Liebe auf uns! Aber davon ab, es gibt da eine Zauberformel, was das Dunkle betrifft, denn sobald wir es liebevoll anschauen, wird es zum Licht und erhält so die Möglichkeit, sich aufzulösen! Denn so dunkel all das Dunkle auch ist- es gehört alles zusammen- unsere Schatten sind die Schatten unseres Lichtes – eins geht nicht ohne das Andere. Ist wie bei dem Ein- und Ausatmen- wie bei Ebbe und Flut, wie bei Tag und Nacht. Alles hat seine ureigene Berechtigung, da zu sein.


Tief in deinem Inneren schlummert eine unglaubliche Kraft.
Sie muss gepflegt werden.
Es ist wie bei den Blumen.
Werden sie täglich gewässert,
entfalten sie ihre volle Schönheit.
Wecke dein Herz.
Dann fängt die Symphonie des Lebens an zu spielen.

© Jando


Mein Leben ist um ein Vielfaches leichter geworden und ich weiß, warum. Ich hab wirklich irgendwann konstant dafür gesorgt, dass „meine Fenster“, durch die ich die Welt sehe, immer klar und sauber sind und von Hoffnung, wie Vertrauen sprechen. Leben lehrte mich, nicht  das Dunkel der Nacht zu sehen, sondern den leuchtenden Sternen am  Nachthimmel meine ganze Energie, Liebe und Aufmerksamkeit zu widmen. Es war dieses bedingungsfreie JA zum Leben, das ich auch heute noch ausspreche, in dem Erahnen, dass ALLES, was und wie es geschieht in einen tiefen Sinn eingebettet ist und dieser Sinn spricht von Erfüllung und Geborgenheit.

Gott hat etwas mit uns vor- mit jedem von uns- das steht für mich außer Frage! Doch Gott braucht unser Vertrauen in seine Führung. Das wahre Leben beginnt eh erst dann, wenn wir es nicht mehr verstehen. Gott und diese Bühne im Oberflächlichen? Unvorstellbar- dort will er uns nicht sehen! Gott braucht uns in menschlich, mit all unseren Macken, Fehlern, Schwächen- mit allem Unperfekten UND auch Unerlösten IN UNS! Für IHN sind wir zu jeder Zeit richtig und vollkommen, Hauptsache, wir sind MENSCH und übernehmen die Verantwortung für die fruchtbringende  Bodenbeschaffenheit unseres kleinen Gartens.

Die Samen hat er uns schließlich zu genüge  mitgegeben- und es ist an uns, sie in die Erde zu säen. Dafür lässt er uns viel viel Zeit, weil er weiß, dass diese frühkindlichen Unkrautpflanzen der oberflächlichen Welt erst beseitigt werden müssen. Nein, wir werden bei unseren Gartenarbeiten nicht allein gelassen, ganz gewiss nicht! Es wird immer jemand an unserer Seite sein.

Hannelore Frank hat es einst in ihren Worten ausgedrückt:


„Wenn Gott uns helfen und beistehen will-
dann lässt er kein Gewitter mit Blitz und Donner geschehen:

Gott schickt uns einen Menschen!“


Ich sag nicht ohne Grund: Leben ist so viel mehr, als wir verstehen können und darum schau ich lieber bewusst durch diese klaren Fenster. Es gibt keinen Grund, sich zu sorgen, denn für mich obliegt alles einer Höheren Ordnung und sie weiß genau, was sie tut. Der Beweggrund von allem liegt auf der Hand: Menschen sollen wieder menschlich werden und unsere Welt eine Welt, in der man sich zu Hause fühlen darf- als Mensch und ganz einfach- menschlich.!

*Linda*