Donnerstag, 31. Mai 2018

Lebenszeit, die uns vollendet







Lebenszeit, die uns vollendet


Ich kann es drehen wie ich will und komme  immer wieder zu dem einen Schluss: Sobald der Mensch dazu übergeht, sich mit dem Leben, bzw. mit sich selbst intensiver auseinander zu setzen, zieht er das Fazit-  irgendwie nicht in diese Welt zu passen……..?????

Zum Glück scheint er keine Ausnahme zu sein, denn Hermann Hesse gings wohl ähnlich, als er erkannte:

„Wer nicht in diese Welt passt, der ist immer nahe dran, sich selbst zu finden.“

Das liest sich nicht gerade sehr aufbauend und würde  in kurz und knapp bedeuten: Sobald der Mensch weiß, wer er wirklich ist, wird er sich in dieser Welt nicht mehr wohlfühlen. Ganz schön frustrierend, oder nicht? Schließlich gilt es, in dieser Welt über Jahrzehnte zu verweilen! Was machen wir denn dann überhaupt hier? Wir sind  scheinbar eine totale Fehlbesetzung!

Es ist nur eine rhetorische Frage, denn mittlerweile ist  mir bewusst: Wir befinden uns hier zum Glück nur auf einer Art von Durchreise, um uns daran zu erinnern, wer wir denn von unserer menschlichen Natur her wirklich sind. Besteht dann irgendwann wieder Klarheit darüber,  geht’s  zurück zu dem Ort- an dem wir wirklich zu Hause sind.

Es gibt also sehr viel  zu lernen, so lange wir hier verweilen. Von daher befürworte ich folgenden Hinweis:


„Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht,
sondern als etwas,  das uns vollendet.“

 Ja, ich vertrete die Ansicht, dass wir relativ reich  beschenkt sind, diese kostbare Lebenszeit nutzen zu können, um uns an unser wahres Wesen zurück zu erinnern. Und nicht nur das! Wir erhalten sogar die Chance, den tiefen Sinn des Lebens zu ergründen und wenn dann noch Zeit bleibt, ihn auch intensiv zu leben.

Wie heißt es so schön?

Am Ende des Lebens wird  zählen, wie tief wir lebten und wie tief wir liebten.

Ups- irgendwie scheint sich dieses Lebensziel in unseren gesellschaftlichen Kreisen nicht  herumgesprochen zu haben,  wenn ich mal davon ausgehe, dass es sich hier absolut nicht um die  Liebe zum Geld, zum Konsum, zum Ansehen usw. handelt.

Unser Lebensziel spricht von einer Liebe, die ihren Sitz ausnahmslos im Herzen hat und wer könnte uns das besser vorleben und  erklären, als die Kinder? Ein mir unbekannter Verfasser schrieb:

„Kinder verfügen über zwei Superkräfte,
welche die meisten Erwachsenen verloren haben:
Die bedingungslose Liebe und das völlige Fehlen von Vorurteilen.“


Auch Ellen Meyer hat so ihre positiven Erfahrungen gemacht:

„Mit einem Kind an der Hand hast du die Chance,
die Welt neu zu entdecken
und längst verschollene Gefühle und Empfindungen
wieder neu wahrzunehmen.“

Ellen Meyer




Ist doch  interessant, dass uns gerade diese kleinen Wesen, die nach unserer erwachsenen Einschätzung erst noch etwas werden müssen- scheinbar eine Weisheit, eine Kraft und Klugheit in sich tragen, derer wir entbehren. Komisch, dass gerade sie in uns eine Sehnsucht auslösen können…..

Allerdings finde ich heute nichts Komisches, Fragwürdiges mehr daran, sondern sag mir ganz klar und wahr: Diese kleinsten aller menschlichen Wesen tragen einen unsagbaren Schatz in sich. Sie leben und agieren  im Einklang mit der  Seele, sind mit ihren inneren Antennen noch ungehindert auf Empfang. Noch!!!! wird ihre strahlende Seelensonne nicht von gesellschaftlichen Fesseln eingeschnürt. Ins Bild gefasst: Eine unbelastete kindliche Seele ist   in dem Genuss, ungehindert blühen und fliegen zu können!

Hans Kruppa setzt noch einen drauf, wenn er uns rät:

„Es ist gut,
den Wunderglauben wiederzufinden,
der in der Seele eines Kindes lebt.
Doch besser ist es, ihn erst gar nicht zu verlieren.“


Ich glaube, angesichts all dieser angeführten Lebenshaltungen dürfen wir uns zu Recht die Frage stellen:

Kann es sein, dass man uns den Sinn des Lebens falsch darlegte? Kann es sein, dass wir in einer völlig falschen Laufrichtung unterwegs sind?

Diese Fragen hab ich mir vor Jahren zu genüge gestellt- genau in dem Moment, als Gott mir diese Tür in eine längst vergessene Welt öffnete und ich augenblicklich wusste: In dieser anderen Welt ( dem Kindheitserleben so ähnlich) bin ich wirklich zu Hause. Augenblicklich spürte ich, wie meine inneren Antennen freudig auf Empfang gingen.

Ja, ich konnte förmlich nachvollziehen, wie meine bis dahin schlafende Seele plötzlich aufwachte und die neuen Impulse genüsslich in sich aufnahm! Es war so, als würde sie erleichtert rufen: Ich spüre mich endlich wieder, denn all das berührt mich aufs Tiefste! Es tut so was von gut! Ich lebe und blühe!



Was sind das für Lichtmomente im Leben! Es scheint, als würde man aus einem viel zu langen Dornröschenschlaf erwachen, weil ab da nichts mehr ist wie zuvor. Das zurückliegende Leben erscheint wie ein triste Ausführung in schwarz- weiß. Man war zwar  auf der Suche nach Glück und Genuss- doch irgendwie ist man dran vorbeigelaufen, weil man ständig nach den falschen Glücksbringern Ausschau hielt. Wir konnten es auch nicht besser wissen, denn die Welt tut von jeher alles dafür, uns auf dem falschen Pfad unterwegs sein zu lassen.



Verheißungsvoll hält sie uns ihre verlockenden „Brüste“ des Gewinns und der schnellen Vergnügungen hin…..erstickt aber gleichzeitig unsere Sehnsucht nach den  tiefen Glücksempfindungen des Lebens. Ohne Frage, unsere Wünsche sind im Schnellverfahren gestillt, wir können haben was wir wollen……nur- was nützt es, wenn die Seele davon nicht zehren kann?



Dieser Umstand erzeugt in mir ständig eine Abwehrreaktion, denn wenn es um eins geht in diesem Leben, dann ist es die verantwortungsvolle Aufgabe, unsere Seele ausreichend zu nähren. Wie sollen wir denn sonst jemals glücklich und gesund werden? Da versinken wir ja buchstäblich im goldnen Treibsand dieser Welt!


Wahres Glück ist, was das Herz erreicht und die Seele berührt. Eine höhere Wahrheit gibt es nicht, denn alles, was unsere Seele zu berühren vermag, das hat allerhöchste Priorität in unserem Leben. Ja, ich sag sogar: Wir dürfen uns durchaus von morgens bis abends voll auf unser inneres Wohlgefühl konzentrieren.


„Jeder Tag muss einen Sinn haben und erhalten soll er ihn nicht durch den Zufall,
sondern von mir.“

Rilke


 Wir dürfen den ganzen Tag bewusst Freude um Freude sammeln, in dem Wissen, dass jeder noch so kleine schöne Moment unsere Seele lächeln lässt und mit Sicherheit auch immer mehr in die Heilung führt.

Es mag sein, dass ich mein Leben mit einer sehr  großen Ernsthaftigkeit betrachte, aber ich weiß, dass  ich ein hohes Maß an Verantwortung trage und möchte  halt den bereits angeführten Hinweis als Orientierung nehmen:

 „Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht,
sondern als etwas,  das uns vollendet.“


Tja und hier mag sich die Frage stellen, was es mit dieser Vollendung auf sich hat!? Bin ich vollendet, wenn ich auf dem Karrieretreppchen ganz oben stehe oder wenn ich ein Luxusleben in einer Luxusvilla führe? Oh nein, dieses Leben drängt nicht auf das Haben- Leben zielt IMMER auf das menschliche SEIN hin, denn das ist die höchste Form der Existenz.



Heißt also nicht mehr und nicht weniger, als dass wir einmal rigoros die Spur wechseln müssen…….und ab da unseren individuellen Weg gehen, untermauert von den  Wahrheiten unseres Lebens! Erst dann beginnt das wahre Abenteuer Leben.

 Das ist nämlich der Moment, in dem die (weltliche ) Raupe der Ansicht war, ihr Leben sei zu Ende……..nein, war aber nicht so- denn da fing lediglich ihr neues Dasein als Schmetterling an! Aus Erfahrung weiß ich zu sagen, dass es sich ein bisschen wie „sterben“ anfühlt- doch wir dürfen gewiss sein: Wir sterben genau dann in ein glücklicheres höheres Leben hinein- in ein Leben, das endlich von Sinn und Erfüllung spricht.


Für mich war es einer der langwierigsten Prozesse, meine neuen Wahrheiten herauszufiltern- mich voller Ehrlichkeit zu fragen:

Was brauche ich für mein erfülltes Leben, damit es meiner Seele gut geht? Wo liegen meine Möglichkeiten, Stärken- wo sind meine Begrenzungen, meine Schwächen? Ich glaub, das Schwierigste ist, Abstand zu nehmen von den gesellschaftlichen Idealvorstellungen und sich dem zuzuwenden, was für einen selbst wahr und machbar ist, bzw. was sich einfach gut uns stimmig ANFÜHLT.



Und so wird man immer spezieller – für das Umfeld vielleicht andersartiger, unverständlicher und doch erfüllt einen diese Andersartigkeit mit innerer Freude. Noch nie war man sich selbst so nah! Oh, ich vergaß- in der Kindheit, da gabs schon einmal solch eine intensive Nähe zu uns selbst, denn eigentlich reisen wir ja nur in unsere vertrauten Gefilde zurück, um dennoch von Vollendung sprechen zu können.

Irgendwie irre- als würden wir eine Rundreise machen…..um letztendlich wieder am Ausgangspunkt anzukommen mit dem Gefühl: Hier ist ja alles so vertraut- hier war ich doch schon einmal!????

Ich denke, wenn wir dort ankommen, wird es auch kein Problem mehr sein, diese zwei – oben angeführten- Superkräfte wieder hervorzuholen: die bedingungslose Liebe und das völlige Fehlen der Vorurteile, gekoppelt mit der Fähigkeit, die ganze Schönheit der Schöpfung mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Wir sind nun mal Liebe-
daher kommen wir
und dahin kehren wir wieder zurück….

Unser ganzer Lebenslauf wird darauf drängen, dass wir dieses Ziel, bzw. Bewusstsein wieder erreichen. Das lässt uns ein Leben lang voller Sehnsucht unterwegs sein……..

*Linda*

Mittwoch, 30. Mai 2018

Wir werden alle zu Gipfelstürmern…….





Wir werden alle zu Gipfelstürmern…….

Manchmal reicht ein einziges Bild schon aus, um nachzuvollziehen, worin der Sinn des Lebens begründet ist. Da ist ein Berg und die Menschen versuchen, auf  unterschiedlichste Weise den Gipfel, bzw. die schöne Aussicht zu erreichen. Nur- da gibt’s etwas sehr Wesentliches zu beachten! Wir haben es hier nicht mit dem Berg des materiellen Erfolgs, des Besitzes oder gar des Ansehens zu tun! Oh nein! Dieser Lebensberg ruft nach einem neuen Bewusstsein für das wirklich Wesentliche im Leben.

Ohne Frage, da lockt etwas, da zieht etwas in uns drinnen, das uns hilft, die Kletterpartie in Angriff zu nehmen und sich den Herausforderungen voller Hoffnung und Ausdauer zu stellen! Denn oben auf dem Gipfel, da wird uns eine Aussicht beschert, für die sich jede Strapaze lohnt! Noch nie waren wir im Leben „so richtig“ unterwegs!

Es könnte sogar sein, dass auf dem Gipfelkreuz folgendes zu lesen ist:


„Liebe ist dein Sein-

daher kommst du

und dahin kehrst du wieder zurück.“

So kurz und bündig diese Aussage auch ist- um in diese Wahrheit zu wachsen, bzw. zu wandern- bedarf es ohne Frage des mühsamen Aufstiegs, denn je höher wir kraxeln, umso so klarer wird die Sicht auf uns und auf unser Leben.


Ich sag mal- wir begreifen uns zum ersten Mal in unserem wahren Menschsein , spüren, dass es da gewisse  Bedürfnisse und Sehnsüchte in unserem Inneren gibt und die haben nun gar nichts mit den geläufigen weltlichen Wahrheiten zu tun.

Der Verständlichkeit halber sag ich mal: Endlich begreift sich der MENSCH in seiner wahren Bedeutung  und wird erkennen:

Gut, man kann vielleicht ohne Liebe Holz hacken.

Man kann auch ohne Liebe eine Karriereleiter emporsteigen 

oder Aktien anlegen- 

alles kein Problem……

………aber man wird niemals ohne Liebe zu sich selbst, bzw. ohne Liebe zu seinen Mitmenschen ein erfülltes zufriedenes Dasein leben können. Und es ist ja nun mal Fakt, dass wir Menschen unter Menschen sind, immer sein werden und ohne ein liebevolles Miteinander geht gar nichts! Wir sind nicht dazu geschaffen, allein zu bleiben- jeder trägt in sich das natürliche Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach Zuwendung, nach Wertschätzung.

Doch warum erzählen mir dann Statistiken, dass es noch nie so viele einsame Menschen  gab? Noch nie waren  Anonymität, Misstrauen, Unfrieden  so groß! Noch nie war der Zulauf in psychologischen Beratungsstellen so extrem!  Ist schon komisch! Uns gehts doch vom Materiellen her so gut wie nie- wir können doch haben, was wir uns wünschen……ein Klick und schon gehen alle Wünsche in Erfüllung!


Könnte es sein, dass wir uns den völlig falschen Wünschen zuwenden? Könnte es sein, dass all die scheinbar so erstrebenswerten Dinge nichts als nur Kompromisse, Notlösungen, Ersatz sind für das eigentliche Wahre, das wir tief drinnen vom Menschlichen her ersehnen?

Sollte es an dem sein, dann würde sich auch erklären, warum wir niemals so richtig in den inneren Frieden finden- warum uns nichts wirklich auf Dauer zu erfüllen mag und unsere Sehnsucht wahrlich davon erzählt, dass es gilt, statt des spürbaren Nichts dieses gewisse „Etwas“ zu finden. Nur mal so angemerkt: Die Chancen, es in dieser gängigen Welt zu finden, stehen nicht sehr gut.

Ich las zum Beispiel einen passenden Ausspruch von Dorothee Sölle


„Freude will uns bewohnen, nicht nur besuchen.“

In diesen Worten steckt nämlich ganz viel Wahrheit! Wir brauchen Freude, die sich als Dauergast in uns niederlässt- Freude, die auf immer anhält. Das, was uns als ultimative Glücksbringer angepriesen wird- ist nichts, was uns auf Dauer wirklich erfüllt. Es sind Lichtblitze des Glücksempfindens, die so schnell verschwinden, wie sie kamen. Das Einzige, was sie auslösen, ist das Bedürfnis nach mehr und mehr und mehr…….ohne jemals  tiefe Befriedigung zu erzeugen.

 Neulich begegnete mir der Satz:

„Die weltlichen Vergnügungen sind wie Fließbanderzeugnisse.
Wahres tiefes Glück  hat damit nichts zu tun.“

Dazu passt auch diese Feststellung:

Alles im Leben, das wirklich wertvoll ist, werden wir niemals auf die Schnelle bekommen. Heißt also umgesetzt: Eigentlich ist alles, was wir mal eben so auf Knopfdruck bekommen  können wenig wert. Wahres Glück will und muss über einen langen Zeitraum wachsen und  geben wir ihm diese Zeit, dann haben wir einen Schatz für alle Ewigkeit. Und ich denke, dass es im Leben genau darum geht: sich bewusst zu werden, welche Schätze wir unser Eigen nennen wollen- Schätze, die für uns bis zum letzten Tage ihre Schönheit und ihren Wert behalten, weil sie in aller Achtsamkeit und Dankbarkeit  behütet und gepflegt wurden.

Ich tu mich verdammt schwer mit den gängigen Wahrheiten dieser Gesellschaft, in der es  hochgejubelt wird, wenn wir uns auf das „mehr und mehr“, höher, weiter, besser, größer als Andere konzentrieren. Darum geht’s doch gar nicht! Im Gegenteil! Für mich gilt eher die Devise, das zu schätzen und zu achten, was ich habe, ohne es ständig vermehren oder austauschen zu wollen. Wahrscheinlich kann ich von Glück sprechen,  mir diese Bescheidenheit bis zum heutigen Tage bewahrt zu haben.

Nein, ich lass mich nicht anstecken von irgendwelchen Werbeeinflüsterern, die mir sagen wollen, was ich für mein Leben benötige! Das möchte ich bitteschön ganz allein entscheiden, weil ich zudem zu dem Schluss kam: Der Mensch benötigt eigentlich sehr wenig für sein Glücksempfinden und schon mal gar nicht den ganzen angesagten materiellen Schnick Schnack. Was nützt er denn, wenn es innendrin unstimmig ist- wenn da eine Seele jegliche  Momente der Freude und Leichtigkeit entbehren muss? Viel viel wichtiger ist es doch, sie bewusst ausreichend zu nähren, gemäß der Ansicht von Dorothee Sölle.
:


Freude will uns halt immerwährend bewohnen, nicht nur für einen Kurzbesuch und wir tun gut daran, uns in der Stille zu fragen, was uns wirklich  innere Freude schenkt. Ich glaub, spätestens dann müssen wir uns eingestehen, dass all das Materielle halt nicht dazu zählt. Es ist, wie Phil Bosmans es einst anführte:

„Glück ist nicht das Produkt von Wissenschaft und Technik.

Glück hängt ab vom Lieben und vom Geliebtwerden

und von so vielen schönen Dingen, die gratis sind.“





Es ist, wie es ist: Die wirklich kostbaren unvergänglichen Schätze des Lebens sind absolut kostenlos und haben ganz viel mit der Liebe zu tun. Liebe zu uns selbst- Liebe zum Anderen und Liebe für die Wunder der göttlichen Schöpfung.


Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang.

Friedrich Hebbel

Wir haben verlernt, die Augen auf etwas ruhen zu lassen. Deshalb erkennen wir so wenig.

Immer und immer wieder komm ich zu dem Schluss, dass es nichts Wichtigeres gibt, als quasi mit unserer Seele in jedem Augenblick durch diese Welt zu spazieren,  um zu erspüren, was uns wirklich berührt, was für uns höchste Priorität haben soll.
 Als mir dies damals ein großes Anliegen wurde, da hab ich spontan mein Leben neu geordnet und mich nur noch auf das konzentriert, was meine innere Stimme mir erzählte.

Man lässt dann sehr viele der gängigen Überzeugungen hinter sich, nimmt Abschied vom fremden weltlichen Gedankengut, weil man halt erkennt, dass all das mit einem selbst gar nichts zu hat. Alles, was „man“ so tut- was „man“ für richtig hält……es wird niemals unsere persönliche Wahrheit sein.

Oh, wenn ich nur daran denke, wie gut ich darin geübt war, mich den Vorstellungen der Welt, bzw. anderer Menschen anzupassen! Ich hätte lieber sagen sollen: Ich bin, die ich bin- anders darf und wird es mich nicht geben und ich suche mir jene Menschen, die sich freuen, dass ich halt so bin, wie ich bin!




Wir brauchen uns da auch nichts schönzureden: Der Aufenthalt in dieser Welt trägt enorm dazu bei, dass wir uns selbst untreu werden. Sobald wir „ihr“ Gedankengut übernehmen, tun, was alle tun und mit der Masse im Gleichschritt marschieren- verlieren wir unsere Identität, unser gesundes „sich - selbst- bewusst- sein“ und leben gleichzeitig an unseren wirklichen Bedürfnissen vorbei. Es war noch niemals von Vorteil, in die Richtung zu laufen, in der alle unterwegs sind. Es mag vielleicht ein Gefühl der Sicherheit geben- aber es droht die Gefahr, dass wir uns total verlieren und das ist gewiss nicht der Sinn eines erfüllten Lebens.

Lieber bin ich der Baum, der gelernt hat, für sich allein zu stehen- in dem Bewusstsein, Teil eines großen Waldes zu sein, denn allein bin ich gar nichts und dafür bin ich auch nicht hier.

Mir liegt da ein Textauszug vor, der ganz gut dazu passt:

Der Mensch ist ein von Gott erschaffenes selbstbestimmtes Wesen,
das sich in der Beziehung zu anderen entfaltet.


Zieh ich nun die anfänglich angeführte Bergbesteigung hinzu, dann weiß ich durchaus, was  so ein Aufstieg alles abverlangt! Wir werden nicht mal eben so im Turbolift nach oben katapultiert- es ist  harte Kraxel-Arbeit und erfordert wahnsinnig viel Geduld. Doch wir dürfen niemals vergessen: Das, was wir mit jedem Schritt an neuer  Erkenntnis gewinnen, das kann uns niemand mehr nehmen! Das ist dann etwas für alle Ewigkeit, weil es endlich !!unsere persönliche Wahrheit ist, hinter die wir einen dicken Punkt der Überzeugung setzen. Es gilt ja lediglich, den Ballast an alten weltlichen Überzeugungen, Haltungen abzuwerfen, den wir nicht mehr benötigen, weil wir unser Leben neu ausrichten- und zwar so, wie es unseren Seelenbedürfnissen entspricht.

Sehr gern wende ich mich dem Gedanken zu, der mir aufzeigt, dass sich unser Zeitgeist  einem Wandel unterzieht und dieser Wandel hat sehr viel mit dem sich verändernden menschlichen Bewusstsein zu tun. Es scheint, als würde es plötzlich vielerorts klick machen, weil Menschen erkennen, dass das, was da mal so normal gelebt wurde, auf einmal fragwürdig scheint und der Veränderung bedarf.

Im persönlichen Bereich hab ich es vor Jahren so erfahren. Ja, ich hab nachträglich wirklich den Kopf geschüttelt, hinsichtlich dessen, was ich da so selbstverständlich lebte mein Leben lang und auch noch für richtig hielt! Es war Seelenverrat vom Feinsten, doch so ein Vorbeileben an mir selbst ist für mich heute undenkbar geworden.

Seele, samt ihrer Bedürfnisse,  hat die höchste Priorität in meinem kleinen Leben und ich fragte mich lieber zehnmal hintereinander, als einmal zu wenig:

Wonach strecke ich mich aus?

Welche Werte sind mit wichtig?

Wie soll mein erfülltes Leben ausschauen?

Was brauche ich, um innerlich glücklich und zufrieden zu sein?

Was ist meine von Gott geschenkte Berufung?

Nun mag es den Anschein erwecken, dass dies doch eine sehr selbstsüchtige Haltung ist, doch mir wurde eines mehr als klar: Nur wenn ich zufriedenstellende Antworten auf diese Fragen finde, werde ich von einem inneren Frieden sprechen können- eine unerlässliche Voraussetzung, damit es auch im Außen friedlich und schön werden kann. Erst wenn ich meiner Seele die Möglichkeit erteile, sich frei und bedürfnisorientiert entfalten zu können, klappts auch mit dem Miteinander im Außen. Dann weiß ich- wer- ich- wirklich bin-   und gestehe jedem anderen Menschen ebenso seine Individualität und Andersartigkeit zu. Wenn es mir gelingt, mich anzunehmen, wie ich nun mal bin in all meiner Zerbrochenheit- mit meinen Ecken, Kanten, Schwächen, Eigenarten- was soll dann dagegen sprechen, auch jedem anderen Menschen sein „So- sein“ zuzugestehen? Ganz davon abgesehen, dass wir im Kern eh alle gleich schön veranlagt sind.



Ich glaub, es war Jörg Zink, der einst umgesetzt folgende menschliche Einschätzung gab:

„Die einzige Ganzheit, 

die wir in diesem Leben erreichen können- 

ist es-

eine Scherbe zu sein, in der sich der Glanz Gottes spiegelt.“

Ich denke, damit hat er es prima auf den Punkt gebracht, um zu verdeutlichen, was den Unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Größe ausmacht.

Und obwohl Gott in seiner unerreichbaren Größe und Weisheit über Allem steht, die Vollkommenheit an Liebe und moralischer Reinheit ist, lässt er sich zu uns hernieder, um mit uns sündigen Menschen Gemeinschaft zu leben und alles dafür zu tun, damit wir ein erfülltes Leben haben.

Und es versteht sich fast von allein, dass man gar nicht mehr anders kann, als Gott gehorsam zu sein und ihm zu dienen- wenn man so wie ich hautnah erfahren durfte, dass Gott sich des Scherbenhaufens von Leben annimmt, wenn wir ihn in unserer Hilflosigkeit darum bitten.

Aus eigener Kraft hätte ich den Weg nicht gehen können, denn ich weiß: ALLES, was ich bin, alles was ich habe, alles, was ich tu- das kommt nur durch IHN.

*Linda*

Montag, 28. Mai 2018

Dabei sein, wenn Leben passiert!






Dabei sein, wenn Leben passiert!



Da stand er also- der irische Segenswunsch-   schwarz auf weiß gedruckt in einem meiner Bücher, das den Titel trug: 


„Mögen  deine Träume wahr werden“:



Irischer Segenswunsch

Von jedem Leid verschont zu bleiben-

nein, das wünsche ich dir nicht.

Dass dein künftiger Weg
nur Rosen für dich trage-

nein, das wünsche ich dir nicht.

Dass du nie bittre Tränen weinen musst
und niemals Schmerz erfahren-

nein, auch das wünsche ich dir nicht.


Ehrlich gesagt, lösten diese Zeilen in früherer Zeit bei mir spontan eine innere Abwehrhaltung aus. Ich fragte mich zu Recht, warum denn dieser Spruch als ein Segensspruch angeführt wurde! ?? Wo war denn da der Segen? Der Verfasser trug zwar seine Wünsche an mich heran, aber sie waren ja so was von negativ besetzt! Er wünschte mir Leid, gönnte mir noch nicht einmal die Rosen auf dem Weg und befand es zudem noch gut, wenn ich ein gewisses Maß an Schmerz und Traurigkeit erfuhr? Und das sollte dann einen Segen für mich bringen??????

Natürlich möchte ich auch den Schluss des Segenswunsches anführen, denn hier kommt die Erklärung:

„In Tränen kann das Herz geläutert,
im Leid geadelt werden.
Schmerz und Not nehmen es auf
in eine besondere Gemeinschaft,
deren Lächeln dich heilen und segnen wird.“


Nun bin ich mittlerweile etwas weiter durchs Leben gereist und meine Sicht hat sich dementsprechend gewandelt. Heute ist mir eines mehr als bewusst: Leben ist niemals durchweg ein wohltuender Aufenthalt im Rosenbett-

Leben beschert uns ein  Maß an Leiderfahrung und Tränen-

Leben lässt uns bestimmt mehr als einmal hinfallen-

Leben beschert uns sehr viel  Enttäuschung und eine Menge unbeantworteter Fragen…….


Und doch muss es genau so sein!



Es sagte schon Dalai Lama:

„Nur wer Leid erträgt, wird Glück erfahren.“

Diese Aussage hilft mir immer wieder, zu begreifen, wie wichtig es ist, mit welcher gedanklichen Einstellung wir an die Widrigkeiten des Lebens herangehen. Sind wir offen und bereit genug für diese unerlässlichen schmerzvollen Begleiterscheinungen unseres Daseins?

Wir sind nun mal hier auf Erden, um einen Schatz an Erfahrungen zu sammeln und das in hell UND dunkel, mit dem Ziel, immer mehr zu dem Menschen zu werden, der wir wirklich sind, bzw. das Leben zu führen, das wirklich zu uns passt. Im Grunde suchen wir ein Leben lang unbewusst nach uns selbst und das geht nun mal nicht vonstatten, ohne dass wir  dann und wann  etwas leben-  für gut und richtig heißen, was wir aber in der Tiefe unseres Seins gar nicht sind, bzw. befürworten.

Doch dass es an dem liegt, da müssen wir erst einmal drauf kommen! Ich erspare mir jetzt, die Ursachen zu benennen- hat halt sehr viel mit den Fesseln unserer Vergangenheit zu tun und auch mit den längst überholten weltlichen maßgeschneiderten Idealvorstellungen von Leben.

Es gibt einen wertvollen Hinweis von Rumi, der lautet:

„Es wird  die Wunde sein, wo das Licht die Möglichkeit erhält, einzutreten.“

Sehr oft hab ich diesbezüglich meine letzte Beziehung vor Augen, denn in ihr lebte ich aufgrund meiner frühkindlichen  Fesseln so extrem an mir vorbei, dass mir irgendwann die Luft zum Atmen fehlte. Und so schwer und schmerzvoll die Situation auch war- im Endeffekt musste ich sie durchleben, um überhaupt ins Licht der Erkenntnis wachsen zu können. Umgesetzt könnte ich auch sagen. Gerade, weil ich so sehr an mir und meinen Seelenbedürfnissen vorbeilebte, ging mir irgendwann ein  Licht auf, denn später sagte ich mir voller Überzeugung: Nie wieder werde ich mich so verlieren und mir selbst untreu werden.

Es ist, wie es ist:

Erst die dunkle Nacht wird uns zu den Sternen erheben und nichts ist schwerer, als das herauszufiltern und zu leben, was man wirklich FÜHLT.



Und es geschah noch etwas: Ich begriff, dass es in diesem Leben bei allen schmerzvollen Geschehnissen immer nur darum gehen wird, sich im Nachhinein zu fragen: Inwiefern hat mir dieses Leid dazu verholfen, an Erkenntnis zu gewinnen, bzw. weiter in die Liebe zu mir selbst zu wachsen und  immer vertrauter mit den Bedürfnissen meiner Seele zu werden? Und dann stellt sich statt Verbitterung spontan ein Gefühl der Dankbarkeit sein! Ich durfte nämlich wieder ein bisschen mehr zu mir selbst finden, indem ich mich einer alten Kindheitsfessel entledigte.

Sehen wir dieses Leben unter dem Aspekt, dass wir die großartige Chance erhalten, uns von diesen alten Kindheitsfesseln zu befreien, dann werden wir den dazugehörigen Schmerz irgendwann  lieben, ja, fast herbeisehnen! Schließlich drängt unsere Seele vehement darauf, irgendwann ihre Freiheit zurückzuerlangen!



Was ist das für eine einzigartige Gelegenheit, die uns dieses Leben bietet! Wir müssen nur wissen, wonach wir uns ausstrecken- WAS und WIE wir leben wollen, bzw. WAS und WIE wir nicht mehr leben wollen! Und wie das so mit dem Naturgesetz von Ursache und Wirkung ist: Leben schenkt uns exakt das, was wir anstreben- ob nun im Positiven oder Negativen!

Für mich gibt es heute die eine ultimative Wahrheit, die uns aus allen Qualen des Lebens befreit: Es geht nicht darum, das Leben mit dem Verstand zu durchwandern, sondern uns zu jeder Zeit,  im kleinsten Augenblick einzig und allein von der Seele führen und beraten zu lassen. Wenn sie- sprich unsere innere Stimme- höchste Priorität vor allem anderen hat, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wie ICH leben möchte- was MIR gut tut, das kann mir keine übermittelte weltliche vorgestanzte Ansicht sagen- das vermag ich nur ganz allein zu ERSPÜREN.

Ja, wir brauchen uns z. B. nur mal zu fragen. Wie fühlt sich meine berufliche Tätigkeit eigentlich an? Löst sie ein Gefühl der Erfüllung in mir aus?

Oder: Wie fühlen sich Partnerschaft/ Freundschaft an- wie fühlt sich mein Tagesablauf an? Spricht alles von purer Erfüllung und innerer Zufriedenheit?  Und die Antwort, die da aus dem Inneren ganz spontan kommt- das ist die Wahrheit aller Wahrheiten, hinter die wir einen dicken dicken Punkt setzen dürfen.

Vielleicht waren wir eine lange Zeit der Ansicht, das Leben sei der Baum des Wissens, der Strategien, der vorgegebenen Handlungen, doch das ist es nicht! Jeder Mensch muss in jedem Lebensbereich seine individuellen Wahrheiten ERFÜHLEN und darum heißt es ja auch:

Ein erfülltes Dasein wird immer ein  erfühltes Dasein sein, in dem einzig und allein die innere Stimme Orientierung geben kann.




Mir hat es jedenfalls ungemein geholfen, zu verstehen, dass unser Leben  einer Seelenreise gleichkommt. Es ist die Seele, die in ihrer unerklärlichen Weisheit exakt zur richtigen Zeit die richtigen Menschen, Situationen, Erfahrungen ins Leben zieht, um ihre Erfahrungen zu sammeln.Es wird unsere Seele sein, weil sie halt darauf aus ist, sich immer besser kennen zu lernen und ihre innere Schönheit, bzw. Blühkraft zu entfalten, bevor sie dann zum Ende des Lebens wieder den Rückweg zu Gott antritt.


So wird es auch immer verständlicher, warum Gott nicht ausgeklammert werden kann, denn unsere wahre Heimat ist bei IHM zu finden. Wenn wir dann einmal vor Ihm stehen, dann wird es einzig und allein danach gehen, welche schönen Erfahrungswerte unsere Seele Ihm mit nach Hause bringt.

Von daher trifft der Satz zu: Wir müssen uns als eine göttliche Seele auf irdischer Erfahrungsreise sehen und schon können wir so vieles einordnen, was- warum und wie es geschieht. Ohne Frage: Es gab in meinem Leben so einige Phasen, in denen ich Gott voller Dringlichkeit bat, mich doch bitte schnellstens aus dieser oder jener Situation zu befreien, weil sie so verdammt weh tat. Zudem wusste ich absolut nicht einzuordnen, warum mich dieser Schmerz ereilte! Irgendwann wars auch mal gut!

Nein, das war es halt nicht. So dachte nämlich Gott, der nichts Anderes damit bezweckte, als mich zur Veränderung meiner Haltungen zu bewegen. Wahrscheinlich tats ihm selbst leid, mich so leiden zu sehen- aber in seiner Weisheit war Ihm immer  klar, dass wir Menschen halt nur durch den Schmerz wirklich nach Veränderung streben werden. Und weil Gott  so überaus weise ist, wusste ER schon von Anfang an, wo ER mit mir hinwollte, so wie ER für jeden von uns seinen – ich sag mal- „Schönheitsplan Leben“- seit Ewigkeiten vorbereitet hat.Es scheint, als hätte er sich felsenfest vorgenommen, seinen Kindern ein erfülltes und vor allen Dingen bedürfnisorientiertes Leben zu schenken- eines, das unsere Seele lachen und tanzen lässt.

Zu Beginn hab ich betont, dass wir so mitten im Leben in dieser Welt, wie sie nun mal ist, nicht davon ausgehen dürfen, auf Rosen bebettet zu werden, weil es in erster Linie erst einmal darum gehen wird, all das zu entfernen, was niemals das Unsrige war.Und dennoch wird es möglich sein, den Himmel auf Erden schon hier zu erleben, denn in uns, da ist eine Quelle, die nur darauf wartet, wieder angezapft zu werden, um lustig vor sich hinzusprudeln.


„Blicke in dein Inneres! Da drinnen ist eine Quelle des Guten, die niemals aufhört zu sprudeln, solange du nicht aufhörst nachzugraben.“

Mark Aurel

 Und die Schätze dieser Quelle haben rein gar nichts mit dem gemein, was uns die gängige Welt als erstrebenswert anpreist.



Ich denke, es ist allzu verständlich, dass ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr rauskomme, wenn ich sehe, nach welch vergänglichen Dingen wir uns hier nach weltlicher Empfehlung ausstrecken sollen! Ob wir nun angesehen sind, eine Führungsposition bekleiden- uns ne goldene Nase verdienen- in einer Prunkvilla sitzen, im begehbaren Kleiderschrank herumwandern oder das zehnte Smartphone unser Eigen nennen.

Diese Dinge haben auch  vor Gott absolut keinen Bestand- entsprechen allemal einer irdischen Gesinnung- doch nichts davon taugt für den Himmel. Irgendwie sind wir in der falschen Richtung unterwegs, weil uns doch durch IHN aufgetragen wurde, hier auf Erden himmelstaugliche Schätze zu sammeln……doch wer hilft uns aus dem Dilemma, um aus der irdischen Gesinnung, in eine- ich sag mal- göttliche Gesinnung zu finden?

Im Grunde ist es recht einfach. Wir brauchen nur Gott in die Mitte unseres Lebens zu setzen und uns fragen, was denn sein Wille ist, bzw. seine Vorstellung , nach welchen Kriterien wir unser Leben gestalten sollen. Gott ist nun mal der Ursprung der Schöpfung, der Erschaffer allen Seins und ER hält „seine“ Welt bis in alle Ewigkeit in seiner Hand. Wir sind allemal Verwalter, mehr nicht und stehen in der Pflicht, das uns Anvertraute so gut wie möglich zu achten und zu bewahren.

Oft genug hab ich es schon angeschnitten- für Gott gibt es halt nichts Wichtigeres als die Liebe zu ALLEM, was ist! Ein liebevoller wertschätzender Umgang mit uns selbst – ein ebenso liebevoller Umgang im Miteinander und Liebe zu seiner ganzen Schöpfung.


Wir brauchen uns doch nur in seiner Welt umzuschauen, um zu der Erkenntnis zu gelangen:



Gott hat alles so wunderschön gemacht und vor allen Dingen bis ins kleinste Detail durchdacht, denn ER ist ein Gott der absoluten Ordnung. Es gibt bei all seinen Schöpfungsgedanken nichts, was ohne Sinn und Schönheit ist! Es ist eine Welt der Wunder, und es liegt nur an uns, ob wir sie sehen und erspüren, so wie wir es als Kinder taten.

*Linda*

Mittwoch, 16. Mai 2018

Wenn das Leben nach Sinn fragt….






Wenn das Leben nach Sinn fragt….

Da ist sie: die immer wiederkehrende Frage nach dem Sinn des Lebens! Über Jahre hatte sie in mir gewühlt, denn schließlich wollte ich nach ganz viel sinnlosen  Irrwegen irgendwann sicher sein, dass meine Laufrichtung  endlich stimmt.

Dann begegnete mir folgende Erklärung:

„Ich bin geliebt, darum bin ich hier und ich möchte geliebt werden, um lieben zu können.“

Stopp, so sagte ich mir: Da war also „jemand“, der mich auf diese Erde sandte, weil er mich liebt? Und diesem „Jemand“ schien es ein großes Anliegen zu sein, dass ich die Erfahrung gewinne, was es heißt, geliebt zu werden, bzw. lieben zu können!

Unschwer ist zu erkennen, dass der Sinn des Lebens einzig und allein mit der Liebeserfahrung  in Verbindung steht und schon machen sich zig ?????? breit, denn so hat es uns die oberflächliche Welt zu keiner Zeit dargelegt. Ganz im Gegenteil!

Auch ein Dalai Lama sah es so, als er feststellte:

„Menschen wurden geschaffen, um geliebt zu werden.

Dinge wurden geschaffen, um benutzt zu werden.

Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist,

weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.“


Ein anderer Autor vertrat diese Ansicht:

„Gott träumte den Menschen und erschuf ihn.

Dann war der Mensch erschaffen und vergaß Gott.

Dann träumte der Mensch die Maschine

und schuf die Maschine.

Und dann fing die Maschine eines Tages an zu träumen

 und vergaß den Menschen.“


Als ich diese Worte in mich aufnahm, wurde mir eines klar: Beide Aussagen legten dar, dass sowohl Gott als auch der Mensch an Bedeutung verloren, weil irgendwelche Dinge oder Maschinen einen höheren Stellenwert einnahmen. Nun gut, wenn wir uns in unserer heutigen  fortschrittlichen schnelllebigen Welt umschauen, dann bleiben da keine Fragen mehr offen…..außer dieser einen: Wo bleibt eigentlich der  Mensch mit seinen so menschlichen Bedürfnissen nach Liebe, Zuwendung, Mitgefühl, Wärme?

Übrigens stellt auch Gott diese eine Frage an uns :


„Mensch, wo bist du geblieben?“

Schließlich hatte Gott einen Plan  mit „seinen Menschen“ und in dem stand einzig und allein die Liebe im Fokus.

Wir dürfen niemals vergessen:

Jeder Mensch trägt diesen göttlichen Funken in sich und Edith Stein sagte nicht ohne Grund:

 

„Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.“


An anderer Stelle heißt es:

„Alle Menschen sind einzigartig- gleich eines göttlichen Fingerabdrucks.“

Da sag ich mir: Es ist doch dann ein Unding, zu versuchen, unsere Herkunft zu ignorieren, das Göttliche in uns totzuschweigen! So eine Haltung muss doch unweigerlich krank machen! Was hat man uns denn seit Ewigkeiten für einen Blödsinn erzählt?

Vor allen Dingen sorgt es bei unserem Schöpfer für grenzenlose Enttäuschung und Verärgerung! Das, was eigentlich am schönsten in- bzw. an uns ist, was uns lebendig werden lässt, was uns Mensch sein lässt, was uns wirklich glücklich macht,  das wurde der Ignoranz geweiht! Stattdessen hätte man uns von jeher zusichern müssen: Wir sind und bleiben für alle Zeit Kinder Gottes und dürfen uns darauf verlassen, dass Gott wie ein treusorgender Vater für uns sorgt. Ich glaub, ich darf von Glück reden, dass meine Mutter mir recht früh einen wertvollen Hinweis mit auf den Weg gab:

„Wenn du durch dein Leben gehst, dann verliere niemals deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe!“

 

Heute weiß ich: Diese drei Dinge haben mich durch das Leben getragen, weil ich immer irgendwie spürte, dass Gott an meiner Seite ist, sein musste, denn immer, wenn es nicht mehr weiterging, wenn ich am Boden lag, dann war ER zur Stelle- und begegnete mir in unerklärlichen Fügungen und in der liebevollen Zuwendung durch Menschen. Nein, wir können Gott nicht totschweigen, nur weil wir ihn nicht sehen oder weil unser Verstand ihn nicht begreifen kann.

Gott zu erfahren geht nicht so, dass er uns in den Arm kneift, um uns von seiner Gegenwart zu überzeugen! Gott will erspürt werden…..und wenn wir sensibel genug sind, dann werden wir IHM begegnen…

 

….. in  wundersamen Fügungen..

….in der Zuwendung durch Menschen…

….in der lautlosen Stille…

..in dem Geheimnis der Liebe…

….in der Tiefe der Seele…

…in der Schönheit der Natur…

..hinter dem Geheimnis des Todes…

…in dem Unsagbaren..

…..oder einfach so-

 

…..mitten im Leben!

Ich denke, es kommt immer darauf an, wonach wir uns im Leben ausstrecken. So lange wir uns den Maßstäben der oberflächlichen Welt verschreiben und uns über Besitz, Geld, Status, Macht definieren, sind wir nicht offen genug für die tiefe Wahrheit des Lebens, bzw. für unsere tiefste menschliche Sehnsucht.

Erst wenn es uns gelingt, in uns selbst wieder Heimat zu finden, zum eigentlichen Ursprung zurückzukehren, unsere inneren Antennen zu aktivieren- erst dann spüren wir, was wirklich im Leben zählt. Es heißt so schön:

Der tiefe Sinn im Leben ist die Suche nach Schönheit- doch weit gefehlt, anzunehmen, es ginge um die äußere Schönheit der Dinge, wie schöne Körper, „schöne“ materielle Besitztümer, „schöne“ Urlaubsreisen usw.!

Es geht hier einzig und allein um die Schönheit und Strahlkraft unserer Seele und um alles, was diese Seele zu berühren vermag- was sie lachen, singen, erblühen und tanzen lässt. Und hier bedarf es halt dieser sensiblen Antennen, mit denen wir auf Resonanz gehen, um zu erspüren, was uns gut tut, was uns erfüllt, was uns endlich wieder das Gefühl von Lebendigkeit verleiht.

So krass es auch klingen mag- aber um das zu erfahren, dürfen wir all das vergessen, was uns die oberflächliche Welt seit Kindertragen weiszumachen versucht. Ihr Versprechen von dem Himmel auf Erden ist nicht mehr als eine Seifenblase, eine sinnlose Suche nach dem Glück, ein Festmahl für den Verstand, aber nicht für die hungrige, sich nach Liebe sehnende Seele.

Da führ ich mir doch lieber den Satz vor Augen:

„Ich bin von Gott geliebt, darum bin ich hier und ich möchte aus ganzer Seele geliebt werden, um ebenso aus ganzer Seele lieben zu können.“

Nun könnte man fragen: Wie soll das möglich sein? Meine Antwort:
Diese Fähigkeit, lieben zu können, tragen wir seit Ewigkeiten in uns, denn schließlich sind wir nach dem Bilde Gottes geschaffen und Gott ist nun mal reine Liebe! Die einzige Aufgabe, die auf uns zukommt, ist, dass wir uns wieder an unsere grenzenlose Liebesfähigkeit zurückerinnern. Wir sind der Ursprung von Liebe und auch Frieden.

Und auch hier werden wir nicht allein gelassen, denn wer immer den Willen zeigt, diesen Weg zu gehen, wird durch Gott unterstützt, ganz davon abgesehen, dass unsere Rückkehr in die Liebe eh in Gottes ewigem Plan, den ER mit uns hat,  verankert ist.

Es gibt einen sehr weisen Spruch, der da lautet:

„Ärgere dich nicht, dass der Rosenstrauch Dornen trägt,
sondern freu dich, dass der Dornenstrauch Rosen trägt.“

Wieder ist es halt nur eine Sache der Perspektive, denn für mich wurde es damals klar:
Erst muss ich die Dornen- der Unliebe zu mir selbst -umarmen, bevor die Rosen der Liebe in mir erblühen können.

Erst musste ich all das entsorgen, was sich an Unrat in mir angesammelt hatte, um überhaupt die Schönheit meiner Seelenlandschaften wahrnehmen zu können.  Doch Gott ist zur Stelle, weil ER halt der Hüter unserer Seelen ist und alles dafür tut, damit wir eines Tages in unserer inneren Schönheit voll erblühen.

Ich glaub, so ist auch die folgende Bitte nachvollziehbar:

„Herr, mach mich fähig, mich auf deine Wege einzulassen!“




Ich weiß, der Satz klingt nicht gerade aufbauend, wenn es darum geht, erst noch die entsprechenden Fähigkeiten zu entwickeln, um Gottes Wege anzunehmen. Doch das ist halt in Gottes Vorgehensweise begründet: sie ist unberechenbar, unverständlich, undurchschaubar, nicht vorhersehbar, aber IMMER zielgerichtet und verlässlich, denn Gott weiß zu jeder Zeit, wo ER mit uns hinwill, bzw. was wir- wann  benötigen!  Was bleibt uns da Anderes übrig, als einfach nur zu vertrauen, dass sich alles zum Guten wendet und Gott immer nur das Beste für uns im Sinn hat.

„Was auch immer geschieht, ist von Gott gewollt oder zugelassen zu deinem Besten. Anfangs sagt dir das nur der Glaube, doch nach und nach wirst du erkennen, dass ein goldener Faden Ereignisse und Dinge verbindet, sodass eine wunderschöne „Stickerei“ entsteht: Es verwirklicht sich der Plan, den Gott für dich hat.“

An dieser Stelle vermag ich mich wieder mal nur vor der Weisheit Gottes zu verbeugen, denn es ist schon ein Wunderding, wie Gott es schafft, für jeden Menschen eine individuelle „Stickerei“ anzufertigen, ohne auch nur einmal den Überblick, geschweige denn die Geduld zu verlieren!

Doch daran können wir ersehen, wie überaus wichtig wir IHM sind. ER in seiner Größe, in seiner Allmacht könnte uns ja auch links liegen lassen. Stattdessen tut ER alles, aber auch alles dafür, dass wir glücklich werden und unsere Seelen Heilung erfahren.
Ob wir es nun einen Zufall oder Fügung nennen- es werden zur richtigen Zeit immer die richtigen Situationen und Menschen in unser Leben treten, um uns Erkenntnis für Erkenntnis ein Stückchen weiter zu bringen.


Wie heißt es so schön:

Gott möchte uns halt nicht als Waisen in dieser kalten Welt zurücklassen, sondern freut sich ungemein, wenn wir als seine Kinder den Weg zu IHM und  in das Wesen der  wahren  Liebe zurückfinden.

Ich denke, das ist Sinn genug für ein ganzes wunderschönes Leben!


*Linda*

Dienstag, 15. Mai 2018

Was wäre, wenn?








Was wäre, wenn?

Neulich begegnete mir folgende Frage:

Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir so lieben und leben würden, wie Gott es sich von uns wünscht?

Zahlreiche wohltuende Bilder tun sich vor meinem Auge auf! Eines davon ist dieses:


Ich sehe ein übergroßes Herz, das sich aus unzähligen Menschen zusammensetzt! Diese Menschen sind so unterschiedlich wie die Blumen in einem verwilderten Garten…..oder soll ich sagen: so einzigartig, wie Gott sie einst erschuf? Da gibt’s große, kleine, dicke, dünne Menschen…..Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten….Menschen mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen……Menschen unterschiedlicher Herkunft….…..Menschen, die eine andere Sprache sprechen….usw.

Aber all diese Kriterien sind völlig unerheblich, denn das Einzige, was zählt, ist:

Diese Menschen haben ihr Herz füreinander geöffnet und erkannt: Nichts kann uns voneinander trennen, weil das Wesen der wahren Liebe jeden so gelten lässt, wie er nun mal ist. Diese Liebe geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie erspürt und würdigt die Einzigartigkeit eines jeden- egal, wo er herkommt, was er darstellt, was er kann, was er besitzt.

Es gibt da eine unumstößliche Wahrheit:

Vor Gott sind alle Menschen gleich wertvoll und von einer unantastbaren Würde. Der obdachlose Mensch unter der Brücke, der schwerstbehinderte Mann im Rollstuhl- die blinde Frau von Nebenan…..ALLE stehen unter Gottes Schutz und sind fest in seiner Liebe verankert.

Ich erinnere mich nur zu gern an den Auftritt eines schwer behinderten Ehepaares im Fernsehen. Rund um die Uhr war es auf die Hilfe der Betreuer angewiesen und doch war ihre Lebensfreude unerschöpflich. Der Mann hatte nämlich eines erkannt: Ihre eingeschränkte Lebenssituation lag  in der Absicht Gottes und er kam nicht drum herum, zu sagen: „Trotz unserer äußerlichen Gebrechen haben wir ein liebevolles Herz und nur drauf kommt es an! In Gottes Augen sind wir  etwas ganz Besonderes!“ Gut, sie passen nicht in dieses gesellschaftliche Schema der leistungsstarken perfekten Personen- stehen eher am Rande- doch in Gottes Augen sind sie kostbar und wertvoll, auch mit ihren Handicaps.

Ich glaub nämlich, wir dürfen und müssen uns von einer Denkweise verabschieden, um glücklich zu werden:

Es kommt nicht darauf an, was sich die Welt gemäß ihrer eingefleischten Maßstäbe  unter einem wertvollen Menschen vorstellt. Es zählt einzig und allein das Ansehen Gottes und das Wissen: Jeder hat seinen ganz bestimmten Platz hier auf Erden auszufüllen und egal, wo wir stehen- es wird immer nach Gottes Willen sein! Und spricht unsere Lebenssituation noch so sehr von Defiziten- so ist sie  von Gott erwünscht- genau dort sollen wir gemäß der geschenkten Möglichkeiten und Fähigkeiten blühen!


 Das heißt z. B. auch: Hat Gott für Einzelne recht früh die innere Zerbrochenheit vorgesehen, dann wird ER schon wissen, warum. Gott kennt nicht nur unseren Anfang, sondern hat auch zu jeder Zeit  unsere Gegenwart wie Zukunft im Blick. Eigentlich brauchen wir uns angesichts dessen überhaupt keine Sorgen zu machen, denn wenn wir uns voll der Führung Gottes anvertrauen und weniger auf unseren Planungen beharren, werden wir ein erfülltes Leben erfahren.


Ganz davon abgesehen, dass es uns niemals gelingen wird, etwas Anderes zu verkörpern, als es uns gegeben ist. Einzig und allein die Annahme der individuellen Lebenssituation lässt uns unser erfülltes Dasein führen. Es wird niemals darum gehen, neidisch auf das Leben Anderer zu schauen, sondern den Platz auszufüllen, der uns von Gott zugewiesen wurde.

Es gibt da in der Bibel ein sehr anschauliches Bild:


„Da wir alle in Christus ein Leib sind,
gehören wir zueinander
und jeder Einzelne ist auf alle anderen angewiesen.“
Römer 12, 5



Fakt ist: Gott erschuf seine Menschen unter dem Gesichtspunkt, dass sie halt  diese Einheit des Leibes  verkörpern und so ein Leib hat nun mal die unterschiedlichsten Glieder. Wenn Gott mich nun- ich sag mal- als den kleinen Zeh vorgesehen hat- dann werde ich immer der Zeh bleiben und es nützt nichts, neidisch auf den zu schauen, der vielleicht ein Auge sein darf. Meine Aufgabe ist es dann halt, als kleiner Zeh mein Bestes zu geben- in dem Wissen, dass jedes Glied in Gottes Augen gleich wertvoll ist, denn so ein Leib braucht der Vollständigkeit halber auch einen kleinen Zeh.


An dieser Stelle führe ich mir wieder das große Menschenherz vor Augen……diese Vielfalt an Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit, die nur danach ruft, dass einer für den anderen zur Bereicherung werde!

Es geht also keineswegs in diesem Leben darum, dass  jeder sich das dickste Stück vom Kuchen angelt oder darauf erpicht ist- besser, schöner, klüger,  reicher, mächtiger, angesehener als Andere zu sein! Dieser Trennungsgedanke sorgt bei Gott für größte Verärgerung, denn seinem Schöpfungsgedanken nach sieht er uns als Menschen, die sich um ein wohlwollendes aufbauendes Miteinander bemühen.

Von daher legte er uns ans Herz:

Jagt dem Frieden, der Gerechtigkeit, der Wahrhaftigkeit nach- ertragt einander in Liebe, richtet nicht und vergebt einander, denn ihr seid eine große Gemeinschaft, in der einer den Anderen braucht.

Von daher rührte mich die Frage einfach an:


Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir so lieben und leben würden, wie Gott es sich von uns wünscht? Es wäre mit Sicherheit eine friedlichere Welt, in der es Freude machen würde, zu leben, als der MENSCH, der wir sind.

Gott verlangt ja nichts Übermenschliches von uns. Eigentlich geht es einfach nur darum zu sagen: Ich wünsche so bedingungslos angenommen zu werden, wie auch ich  bedingungslos annehme. Das, was ich mir vom Anderen wünsche, das möchte auch ich ihm geben.


Es wird immer um dieses uneingeschränkte JA zum Anderen gehen, ohne die Absicht, den Anderen verändern, verbiegen zu wollen, denn das steht uns gar nicht zu. Jeder ist auf seine Art vollkommen, so wie er ist und genau so möchte er geliebt werden. Ist es denn bei uns selbst nicht genauso? Wollen wir nicht einfach „nur“ so angenommen werden, wie wir sind, anstatt uns irgendwie passend machen zu müssen, um einem Bild „von“ zu entsprechen? Dann werden wir niemals glücklich werden.


Niemand wird jemals etwas Anderes darstellen können, als es seiner wahren Natur entspricht.

 Niemand wird jemals seine tief sitzenden Narben und Wunden auf Dauer verbergen können.

Niemand darf sich aufgefordert sehen- anders werden zu müssen, um ein Recht auf Liebe zu haben!

Und anders zu sein, heißt nicht automatisch, falsch oder gar wertlos zu sein. Das erzählt uns höchstens die oberflächliche Welt, die es „prima“ versteht, die Menschen im Hauruckverfahren in irgendwelche Schubladen einzusortieren.

Doch: Gefallen, das müssen wir nur uns selbst und wir dürfen uns mit Gewissheit sagen: Gott hat eine Riesenfreude daran, wenn wir uns so geben, wie wir sind- denn genauso! sind wir richtig! Dann kann er uns nämlich für die Erfüllung seines Traumes gebrauchen.

Es ist für mich schon lang keine Frage mehr, warum sich so viele Menschen  in psychologischer Behandlung befinden- und das im Aufwärtstrend! Hier haben die Seelen
( zum Glück)  irgendwann zum Innehalten aufgerufen, weil sie es einfach leid waren, mit ihren tiefen Bedürfnissen kein Gehör zu finden. Wir können den Seelenwahrheiten nicht entsagen, ohne krank zu werden. Wir können nicht allgemeingültige Maßstäbe verfolgen, die uns innerlich bitter aufstoßen, weil sie mit uns gar nichts zu tun haben.

Ich sag mir immer: Ich möchte bei denen sein, die mich bei sich wünschen- so chaotisch, zerbrochen, unverständlich, andersartig, sensibel ich auch bin. Denn lang genug hab ich mich dem verschrieben, was Andere sich für mein Leben so vorstellten. Es reicht vollkommen aus, wenn ich das tue, was mir möglich ist, ohne irgendwelchen Vorgaben gerecht werden zu müssen. Ja, ich weiß noch, es war ein schwieriger Prozess, meine eigenen Grenzen zu erkennen und auch anzuerkennen.

Wann soll denn meine Seele sonst ihren wohlverdienten Frieden finden, wenn nicht jetzt?

Und ist man einmal in diese Erkenntnis hineingewachsen, dann wird einem klar, was man sich Zeit des Lebens eigentlich selbst angetan hat! Doch hineingewachsen bin ich nur mit Gottes Hilfe, denn er öffnete mir eines Tages die Tür in eine Welt, die ich längst vergessen hatte……..um zu erspüren: Diese Welt ist meine wahre Heimat, denn hier zählt einzig und allein die Liebe. Hier darf ich der Mensch sein, der ich immer schon sein wollte, den ich eigentlich immer tief drinnen erspürte! Ich bin halt ich!

*Linda*

Dienstag, 1. Mai 2018

Authentisch zu sein ist das neue „schön“!







Authentisch zu sein ist das neue „schön“!

Mir behagt der Gedanke, dass der spürbare Wandel in dieser Zeit ein neues Bild von Mensch hervorbringen möchte. Von daher steht es für mich außer Frage:

Die neue Form von Schönheit wird sich nicht mehr an äußeren Kriterien orientieren, sondern an dem, was wir an Schönheit IN UNS tragen. Es wird Zeit für diesen Wandel. Es wird Zeit für die Freiheit, endlich wieder ganz wir selbst sein zu dürfen und zu wissen: Am schönsten sind wir nun mal, wenn wir einfach wir selbst sind. Ein jeder ist vollkommen, wertvoll und liebenswert, so wie er ist- unabhängig von irgendwelchen äußeren Vorgaben Es ist an der Zeit, diese Bühne endlich verlassen zu dürfen……

An dieser Stelle führe ich mir eine Aussage von Robin Williams vor Augen:



„Wenn ich die Bühne betrete, werde ich ein völlig anderer Mensch. Auf der Bühne bin ich ein vor Charisma sprühender Popstar. Abseits davon fällt es mir schwer, ein vernünftiges Wort hervorzubringen. Ich weiß nicht, wie man mit anderen redet. Und so geht es mir, solange ich mich erinnern kann, abgesehen von meiner Kindheit- als ich »Robbie-mit- den-vielen-Freunden« war. “

© Guglielmo Imbimbo



Oh, ich mag dieses ehrliche Zugeständnis, weil es wieder mal eine These bestätigt: Es ist oft nicht alles so, wie es eigentlich scheint und ich bin Robin Williams sehr dankbar , dass er offen zugab, mit welchen Problemen er sich im Privatleben konfrontiert sah. Hätte doch nie jemand von ihm angenommen, oder? Dann gab es ihn quasi in zweifacher Ausführung?

Ich glaub, sein wichtigster Satz ist: „Wenn ich die Bühne betrete, werde ich ein völlig anderer Mensch!“ Ich könnte auch sagen: Damit steht er nicht allein. Wenn Menschen die Bühne des Alltags betreten, dann wissen sie, was die erlernte Rolle von ihnen verlangt und das schenkt ein großes Maß an Sicherheit.


Robin Williams hat es exakt formuliert, indem er umgesetzt sagte: Auf der Schauspielbühne, da vermag ich zu glänzen, aber abseits weiß ich noch nicht einmal, wie man  richtig mit anderen kommuniziert. Ja er hat es mal beherrscht- damals, als er noch Kind war! Doch leider musste er dann wie wir alle so schrecklich erwachsen werden und sich ein künstliches ICH überziehen, dass mit dem kleinen Robbie nichts mehr gemein hatte.



Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass kein Mensch jemals glücklich werden kann, wenn dieses künstliche Erscheinungsform beibehalten wird, denn so leben wir ständig gegen unsere wahre Natur an. Und wenn ich eine der tiefsten menschlichen Sehnsüchte benennen sollte, dann ist es die Sehnsucht, exakt den! Menschen zu verkörpern, der wir nun mal sind- in „richtig schön“ authentisch nackt! Aus Erfahrung sag ich:  Manchmal muss man halt etwas Erlerntes und für wahr Gehaltenes wieder verlernen, weil man zu genüge erfuhr, welch seelenzerstörende Folgen es mit sich bringt.

Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.

Jean-Paul


Warum tu ich eigentlich, was ich tue?

Diese Frage hab ich mir vor Jahren x-mal gestellt.

Warum war es mir so wichtig, dass Andere sich mir wohlwollend zuwandten….

dass Andere mir sagten, dass ich wertvoll und liebenswert sei..

dass die Meinung anderer einen solchen Stellenwert hatte…???????

Warum um alles in der Welt brauchte ich diese äußere Bestätigung?

Später erhielt ich die Antwort. Ich war nämlich unfähig, mir diesen Applaus selbst zu geben- das hatte ich gar nicht gelernt! Niemand hatte mich jemals aufgefordert, vor allem anderen eine gesunde Liebesbeziehung zu mir selbst aufzubauen. Immer ging es doch nur darum, „in der Welt“ gut dazustehen, bzw. ihren Erwartungen zu genügen.

Kennt glaub ich jeder: Es fiel extrem ins Gewicht, was denn die Leute sagen könnten….ich hab wegen der Leute so manch falsche Entscheidung getroffen! Ist doch ein Irrsinn, so zu denken, ganz davon abgesehen, dass man es eh niemandem recht machen könnte!




Da fragte ich mich über eine lange Zeit, warum denn Leben ständig so weh tun musste…..

Die Antwort war einfach: Ich hatte die einstudierten Rollen viel zu perfekt ausgeübt, war dermaßen verbunden mit ihnen- als wären sie meine wahre Natur! Sie waren mir leider sprichwörtlich in Fleisch und Blut übergegangen. Zum Glück hab ich die Kurve noch bekommen. Ich nabelte mich von der Meinung der Leute ab und wuchs Schritt für Schritt in die gesunde Liebe zu mir selbst. Und ich erkannte eines:


„Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
erkannte ich,
dass Kummer und emotionales Leid
nur Warnzeichen sind dafür,
dass ich entgegen meiner eigenen Wahrheiten lebe.

Heute weiß ich,
das ist authentisch sein.“

von unbekannt


Sollen wir dem Leben, Gott oder der Seele böse sein, dass sie uns netterweise warnen, wenn wir an uns selbst vorbeileben? Würde es diese Signale nicht geben, wir würden bis zum letzten Tage etwas leben und für richtig heißen, was mit unserem wahren Wesen gar nichts zu tun hat.





Ohne die Kälte des Winters

Das Schicksal geht mit uns wie mit Pflanzen um: es macht uns durch kurze Fröste reifer.

 Jean Paul  

Nun hab ich mich mit dem Verlangen der Seele zu genüge auseinandergesetzt, um mittlerweile zu wissen: Sie zieht zum Glück wie von Wunderhand alles ins Leben hinein, was ihr dienlich ist, um sich zu erinnern, wer sie denn wirklich ist. Zum einen sucht sie Anteile, bei deren Finden sie vor Freude juchzt- weil sie auf Anhieb spürt: Ja, das gehört definitiv auch zu mir, denn es fühlt sich so gut und vertraut an! Das packe ich mal ein!

Dann gibt’s aber auch die Kehrseite, denn schließlich braucht auch Seele das Erleben des Gegensätzlichen- halt das, was sie  ihrem Wesen als nicht zugehörig empfindet. Zum Beispiel  weiß ich noch zu gut, als ich mich vor Jahren in einem Kreis von Frauen befand, die eine große Freude daran hatten, über nicht Anwesende zu lästern. Ich konnte damit absolut nichts anfangen. Das war definitiv nicht meins- ich fühlte mich einfach nicht wohl und so verließ ich die Runde.



Ehrlich gesagt, hats mir irgendwann richtig Spaß gemacht, zu verfolgen, was meine Seele alles in mein Leben zog, um sich zu erinnern. Ich hatte nur die Aufgabe, zu erspüren, ob es sich gut oder schlecht anfühlt und so hab ich mein wahres Wesen nach und nach wieder zusammengesetzt. So wurde auch der Schmerz immer geringer.

Im Grunde ist Leben nicht schwer zu verstehen- es führt uns lediglich wieder zu uns selbst zurück- in unser wahres Wesen, in unsere wahre Identität- in unser wahres Menschsein- in eine klare Authentizität, was auch immer.

Darum befürworte ich auch die gelesene These, die das neue Bild von Schönheit malt:

„Authentisch zu sein ist das neue „schön“!“

Genau in dieser Haltung sehe ich den Wandel unserer Zeit begründet! Es wird vieles auf den Kopf gestellt, was wir Zeit des Lebens für wahr, bzw. richtig hielten.

Sehr bezeichnend finde ich folgende Aussage

„Das Make up glücklicher Menschen ist das Rouge der Begeisterung und ein Lächeln auf den Lippen.“

Ich denk, hier wird spontan klar, dass die Gefäßbewunderung immer mehr an Attraktivität verliert, weil es vielmehr darauf ankommt, ob wir die Schönheit unseres natürlichen Menschseins nach Außen bringen. Wir können nicht schöner sein, als wenn wir uns so geben, wie wir nun mal sind- so verletzlich, so sensibel, so weich, oder auch fragend, zweifelnd, ängstlich, unvollkommen, schwach…….mit Ecken, Kanten, Fehlern. Hauptsache MENSCH!

Da las ich neulich;

Das Geheimnis des Lebens liegt im Suchen nach Schönheit.

Und hier werde ich immer ganz still, weil mir  bewusst ist, dass  nicht die äußere Schönheit gemeint ist, sondern die kostbare Schönheit unserer Seele, dieser unversehrte Kern in uns, der von seinem Glanz nichts verloren hat.

Tief tief drinnen sind wir immer noch ganz- wir dürfen es getrost so annehmen. Unser wahres ( kindliches) Wesen bleibt für immer und ewig und wenn wir uns auf das besinnen, was uns in der frühen Kindheit berührte, dann sagt das eine Menge über unsere inneren Kostbarkeiten aus.

Wir sind lediglich im Laufe der Zeit zu erwachsen geworden!




Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, hat das Leben verstanden.

Es ist ein sehr krasser Ausspruch- doch er stimmt, denn Kind zu bleiben heißt, der inneren Quelle immer noch nah zu sein- offen zu sein für die natürliche Schönheit des Lebens!
Kind zu bleiben heißt auch, diese natürliche Verbundenheit zur gesamten Schöpfung zu spüren, die bei mir so weit geht, dass ich heute noch nicht einmal ein Spinnennetz zerstören kann, weil auch das für mich kunstvolle Schönheit ist. Ja, ich zähle noch zu jenen, die im Herbst bunte Blätter sammelt, weil mich diese Farbenvielfalt einfach fasziniert.

Und ich glaub, meine Seele freut es auch, weil sie endlich wieder in bunt und schön denken darf!

Ziehe ich heute ein Resümee, dann sag ich immer: Ich bin zwar noch nicht da, wo ich sein möchte, aber ich bin zum Glück auch nicht mehr dort, wo ich einmal war. Die Bühne hab ich jedenfalls verlassen und möchte sie auch nie wieder betreten.

Es ist gewiss verständlich, dass ich Gott unheimlich dankbar bin für seine Führung, denn ohne Frage- ER schenkt uns eine Art von Erfüllung im Leben, die uns die gängige Welt niemals ermöglichen wird. Gott holt uns von der Bühne herunter, weil es ihm ein übergroßes Anliegen ist, dass wir in unsere Authentizität zurückfinden. Für Gott gibt es nichts Größeres und darum spricht ER halt jedem seine Einladung aus.

Es gab mir in der Bibel ein Satz zu denken:

Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
aber sich selbst verliert oder schädigt?

Lukas 9, 25



Ich glaub mal nicht, dass uns die Welt irgendwie- irgendwann dafür entschädigt, dass wir uns unser Leben lang dem Bühnengeschehen verschrieben! Wenn es nach ihr geht, steht dann auf jedem Grabstein:

„Ich habe mein Leben lang zum Gefallen der Welt gelebt, ohne überhaupt zu wissen, wer ich wirklich bin.“



Denn uns zu  retten, das vermag  nur Gott und das, was ER von uns verlangt ist ja nichts , was wir nicht bewältigen könnten! Wir brauchen uns nur wieder zurück zu erinnern, denn Gott möchte uns  dorthin zurückführen, wo wir als Kinder heimisch waren: in der Liebe zu uns selbst- in der Liebe zu anderen und in der Liebe zu allem, was Schöpfung heißt! Oft hilft es schon, wenn wir uns einfach mal der Stille verschreiben, um zu erspüren, welche Form von Leben wir uns wirklich wünschen! Wer würden wir sein, was würden wir an unserer Lebensweise verändern, wenn es nicht mehr darum ginge, der Welt zu gefallen?

Ich denk, der Anspruch in dieser Zeit ruft danach, endlich das Leben zu finden, das zu uns persönlich passt- unter Einbeziehung der inneren Stimme, unter Berücksichtigung all dessen, was wir bisher IN UNS ablehnten. Wir sind nun mal, die wir sind, auch mit all den zerbrochenen Anteilen.

Es gibt für mich eine wesentliche Haltung und die besagt:

Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler  unerfüllter Wünsche, denn wahre Erfüllung steht einzig und allein in Bezug zu dem, was unsere Seele sich wünscht

Hier bin ich Gott heute noch dankbar für das Geschenk des Alleinseins. In der Stille, da wurde ich ohne jede Ablenkung so radikal auf mich selbst zurückgeworfen! Es war mein Glück, denn nur so vermochte ich zu erspüren, was die innere Stimme mir erzählte! So gewann ich mein Seelenbewusstsein zurück und erkannte:

Eine Seele, die kann nämlich gut und gerne auf materiellen Schnickschnack verzichten-

eine Seele möchte in ihrer göttlichen Einzigartigkeit erblühen-


eine Seele wünscht sich  all das, was man mit Geld nicht kaufen kann..

eine Seele möchte sich berührt, verstanden, angenommen  fühlen…..

eine Seele möchte Liebe schenken und Liebe empfangen… ..

eine Seele ernährt sich nun mal liebend gern von den kleinen Freuden…..diesen klitzekleinen Momenten des Staunens, des Wunderns, die wir als Kinder über alles liebten…..

Oh ja, unsere Seele hat sich ihre kindlichen Wesenszüge bewahrt und das ist wunderschön, denn wer die Welt mit dem Kinderherzen sieht, der sagt ganz spontan und voller Freude:


Danke Gott, du hast alles so schön und vollkommen gemacht……

vor allen Dingen den Menschen!

*Linda*