Authentisch zu sein ist das neue „schön“!
Mir behagt der Gedanke, dass der spürbare Wandel in dieser
Zeit ein neues Bild von Mensch hervorbringen möchte. Von daher steht es für
mich außer Frage:
Die neue Form von Schönheit wird sich nicht mehr an äußeren
Kriterien orientieren, sondern an dem, was wir an Schönheit IN UNS tragen. Es
wird Zeit für diesen Wandel. Es wird Zeit für die Freiheit, endlich wieder ganz
wir selbst sein zu dürfen und zu wissen: Am schönsten sind wir nun mal, wenn
wir einfach wir selbst sind. Ein jeder ist vollkommen, wertvoll und
liebenswert, so wie er ist- unabhängig von irgendwelchen äußeren Vorgaben Es ist
an der Zeit, diese Bühne endlich verlassen zu dürfen……
An dieser Stelle führe ich mir eine Aussage von Robin
Williams vor Augen:
„Wenn ich die Bühne betrete, werde ich ein völlig anderer
Mensch. Auf der Bühne bin ich ein vor Charisma sprühender Popstar. Abseits
davon fällt es mir schwer, ein vernünftiges Wort hervorzubringen. Ich weiß
nicht, wie man mit anderen redet. Und so geht es mir, solange ich mich erinnern
kann, abgesehen von meiner Kindheit- als ich »Robbie-mit-
den-vielen-Freunden« war. “
© Guglielmo Imbimbo
Oh, ich mag dieses ehrliche Zugeständnis, weil es wieder mal
eine These bestätigt: Es ist oft nicht alles so, wie es eigentlich scheint und
ich bin Robin Williams sehr dankbar , dass er offen zugab, mit welchen
Problemen er sich im Privatleben konfrontiert sah. Hätte doch nie jemand von
ihm angenommen, oder? Dann gab es ihn quasi in zweifacher Ausführung?
Ich glaub, sein wichtigster Satz ist: „Wenn ich die Bühne
betrete, werde ich ein völlig anderer Mensch!“ Ich könnte auch sagen: Damit
steht er nicht allein. Wenn Menschen die Bühne des Alltags betreten, dann
wissen sie, was die erlernte Rolle von ihnen verlangt und das schenkt ein
großes Maß an Sicherheit.
Robin Williams hat es exakt formuliert, indem er umgesetzt sagte:
Auf der Schauspielbühne, da vermag ich zu glänzen, aber abseits weiß ich noch
nicht einmal, wie man richtig mit
anderen kommuniziert. Ja er hat es mal beherrscht- damals, als er noch Kind
war! Doch leider musste er dann wie wir alle so schrecklich erwachsen werden
und sich ein künstliches ICH überziehen, dass mit dem kleinen Robbie nichts
mehr gemein hatte.
Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass kein Mensch jemals
glücklich werden kann, wenn dieses künstliche Erscheinungsform beibehalten
wird, denn so leben wir ständig gegen unsere wahre Natur an. Und wenn ich eine
der tiefsten menschlichen Sehnsüchte benennen sollte, dann ist es die Sehnsucht,
exakt den! Menschen zu verkörpern, der wir nun mal sind- in „richtig schön“
authentisch nackt! Aus Erfahrung sag ich: Manchmal muss man halt etwas Erlerntes und für
wahr Gehaltenes wieder verlernen, weil man zu genüge erfuhr, welch
seelenzerstörende Folgen es mit sich bringt.
Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem
Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht
stillen kann.
Jean-Paul
Warum tu ich eigentlich, was ich tue?
Diese Frage hab ich mir vor Jahren x-mal gestellt.
Warum war es mir so wichtig, dass Andere sich mir
wohlwollend zuwandten….
dass Andere mir sagten, dass ich wertvoll und liebenswert
sei..
dass die Meinung anderer einen solchen Stellenwert
hatte…???????
Warum um alles in der Welt brauchte ich diese äußere
Bestätigung?
Später erhielt ich die Antwort. Ich war nämlich unfähig, mir
diesen Applaus selbst zu geben- das hatte ich gar nicht gelernt! Niemand hatte
mich jemals aufgefordert, vor allem anderen eine gesunde Liebesbeziehung zu mir
selbst aufzubauen. Immer ging es doch nur darum, „in der Welt“ gut dazustehen,
bzw. ihren Erwartungen zu genügen.
Kennt glaub ich jeder: Es fiel extrem ins Gewicht, was denn
die Leute sagen könnten….ich hab wegen der Leute so manch falsche Entscheidung
getroffen! Ist doch ein Irrsinn, so zu denken, ganz davon abgesehen, dass man
es eh niemandem recht machen könnte!
Da fragte ich mich über eine lange Zeit, warum denn Leben
ständig so weh tun musste…..
Die Antwort war einfach: Ich hatte die einstudierten Rollen
viel zu perfekt ausgeübt, war dermaßen verbunden mit ihnen- als wären sie meine
wahre Natur! Sie waren mir leider sprichwörtlich in Fleisch und Blut
übergegangen. Zum Glück hab ich die Kurve noch bekommen. Ich nabelte mich von
der Meinung der Leute ab und wuchs Schritt für Schritt in die gesunde Liebe zu
mir selbst. Und ich erkannte eines:
„Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
erkannte ich,
dass Kummer und emotionales Leid
nur Warnzeichen sind dafür,
dass ich entgegen meiner eigenen Wahrheiten lebe.
Heute weiß ich,
das ist authentisch sein.“
von unbekannt
Sollen wir dem Leben, Gott oder der Seele böse sein, dass
sie uns netterweise warnen, wenn wir an uns selbst vorbeileben? Würde es diese
Signale nicht geben, wir würden bis zum letzten Tage etwas leben und für
richtig heißen, was mit unserem wahren Wesen gar nichts zu tun hat.
Ohne die Kälte des Winters
Das Schicksal geht mit uns wie mit Pflanzen um: es macht uns
durch kurze Fröste reifer.
Jean
Paul
Nun hab ich mich mit dem Verlangen der Seele zu genüge auseinandergesetzt,
um mittlerweile zu wissen: Sie zieht zum Glück wie von Wunderhand alles ins
Leben hinein, was ihr dienlich ist, um sich zu erinnern, wer sie denn wirklich
ist. Zum einen sucht sie Anteile, bei deren Finden sie vor Freude juchzt- weil
sie auf Anhieb spürt: Ja, das gehört definitiv auch zu mir, denn es fühlt sich
so gut und vertraut an! Das packe ich mal ein!
Dann gibt’s aber auch die Kehrseite, denn schließlich
braucht auch Seele das Erleben des Gegensätzlichen- halt das, was sie ihrem Wesen als nicht zugehörig empfindet. Zum
Beispiel weiß ich noch zu gut, als ich
mich vor Jahren in einem Kreis von Frauen befand, die eine große Freude daran
hatten, über nicht Anwesende zu lästern. Ich konnte damit absolut nichts
anfangen. Das war definitiv nicht meins- ich fühlte mich einfach nicht wohl und
so verließ ich die Runde.
Ehrlich gesagt, hats mir irgendwann richtig Spaß gemacht, zu
verfolgen, was meine Seele alles in mein Leben zog, um sich zu erinnern. Ich
hatte nur die Aufgabe, zu erspüren, ob es sich gut oder schlecht anfühlt und so
hab ich mein wahres Wesen nach und nach wieder zusammengesetzt. So wurde auch
der Schmerz immer geringer.
Im Grunde ist Leben nicht schwer zu verstehen- es führt uns
lediglich wieder zu uns selbst zurück- in unser wahres Wesen, in unsere wahre
Identität- in unser wahres Menschsein- in eine klare Authentizität, was auch
immer.
Darum befürworte ich auch die gelesene These, die das neue
Bild von Schönheit malt:
„Authentisch zu sein ist das neue „schön“!“
Genau in dieser Haltung sehe ich den Wandel unserer Zeit
begründet! Es wird vieles auf den Kopf gestellt, was wir Zeit des Lebens für
wahr, bzw. richtig hielten.
Sehr bezeichnend finde ich folgende Aussage
„Das Make up glücklicher Menschen ist das Rouge der
Begeisterung und ein Lächeln auf den Lippen.“
Ich denk, hier wird spontan klar, dass die Gefäßbewunderung immer
mehr an Attraktivität verliert, weil es vielmehr darauf ankommt, ob wir die
Schönheit unseres natürlichen Menschseins nach Außen bringen. Wir können nicht
schöner sein, als wenn wir uns so geben, wie wir nun mal sind- so verletzlich,
so sensibel, so weich, oder auch fragend, zweifelnd, ängstlich, unvollkommen,
schwach…….mit Ecken, Kanten, Fehlern. Hauptsache MENSCH!
Da las ich neulich;
Das Geheimnis des Lebens liegt im Suchen nach Schönheit.
Und hier werde ich immer ganz still, weil mir bewusst ist, dass nicht die äußere Schönheit gemeint ist,
sondern die kostbare Schönheit unserer Seele, dieser unversehrte Kern in uns,
der von seinem Glanz nichts verloren hat.
Tief tief drinnen sind wir immer noch ganz- wir dürfen es
getrost so annehmen. Unser wahres ( kindliches) Wesen bleibt für immer und ewig
und wenn wir uns auf das besinnen, was uns in der frühen Kindheit berührte,
dann sagt das eine Menge über unsere inneren Kostbarkeiten aus.
Wir sind lediglich im Laufe der Zeit zu erwachsen geworden!
Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, hat das Leben
verstanden.
Es ist ein sehr krasser Ausspruch- doch er stimmt, denn Kind
zu bleiben heißt, der inneren Quelle immer noch nah zu sein- offen zu sein für
die natürliche Schönheit des Lebens!
Kind zu bleiben heißt auch, diese natürliche Verbundenheit
zur gesamten Schöpfung zu spüren, die bei mir so weit geht, dass ich heute noch
nicht einmal ein Spinnennetz zerstören kann, weil auch das für mich kunstvolle
Schönheit ist. Ja, ich zähle noch zu jenen, die im Herbst bunte Blätter
sammelt, weil mich diese Farbenvielfalt einfach fasziniert.
Und ich glaub, meine Seele freut es auch, weil sie endlich
wieder in bunt und schön denken darf!
Ziehe ich heute ein Resümee, dann sag ich immer: Ich bin
zwar noch nicht da, wo ich sein möchte, aber ich bin zum Glück auch nicht mehr
dort, wo ich einmal war. Die Bühne hab ich jedenfalls verlassen und möchte sie
auch nie wieder betreten.
Es ist gewiss verständlich, dass ich Gott unheimlich dankbar
bin für seine Führung, denn ohne Frage- ER schenkt uns eine Art von Erfüllung
im Leben, die uns die gängige Welt niemals ermöglichen wird. Gott holt uns von
der Bühne herunter, weil es ihm ein übergroßes Anliegen ist, dass wir in unsere
Authentizität zurückfinden. Für Gott gibt es nichts Größeres und darum spricht
ER halt jedem seine Einladung aus.
Es gab mir in der Bibel ein Satz zu denken:
Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewinnt,
aber sich selbst verliert oder schädigt?
Lukas 9, 25
Ich glaub mal nicht, dass uns die Welt irgendwie- irgendwann
dafür entschädigt, dass wir uns unser Leben lang dem Bühnengeschehen
verschrieben! Wenn es nach ihr geht, steht dann auf jedem Grabstein:
„Ich habe mein Leben lang zum Gefallen der Welt gelebt, ohne
überhaupt zu wissen, wer ich wirklich bin.“
Denn uns zu retten,
das vermag nur Gott und das, was ER von
uns verlangt ist ja nichts , was wir nicht bewältigen könnten! Wir brauchen uns
nur wieder zurück zu erinnern, denn Gott möchte uns dorthin zurückführen, wo wir als Kinder
heimisch waren: in der Liebe zu uns selbst- in der Liebe zu anderen und in der
Liebe zu allem, was Schöpfung heißt! Oft hilft es schon, wenn wir uns einfach
mal der Stille verschreiben, um zu erspüren, welche Form von Leben wir uns
wirklich wünschen! Wer würden wir sein, was würden wir an unserer Lebensweise
verändern, wenn es nicht mehr darum ginge, der Welt zu gefallen?
Ich denk, der Anspruch in dieser Zeit ruft danach, endlich
das Leben zu finden, das zu uns persönlich passt- unter Einbeziehung der
inneren Stimme, unter Berücksichtigung all dessen, was wir bisher IN UNS
ablehnten. Wir sind nun mal, die wir sind, auch mit all den zerbrochenen
Anteilen.
Es gibt für mich eine wesentliche Haltung und die besagt:
Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche, denn wahre Erfüllung steht einzig und allein in Bezug zu dem, was unsere Seele sich wünscht
Hier bin ich Gott heute noch dankbar für das Geschenk des
Alleinseins. In der Stille, da wurde ich ohne jede Ablenkung so radikal auf
mich selbst zurückgeworfen! Es war mein Glück, denn nur so vermochte ich zu
erspüren, was die innere Stimme mir erzählte! So gewann ich mein
Seelenbewusstsein zurück und erkannte:
Eine Seele, die kann nämlich gut und gerne auf materiellen
Schnickschnack verzichten-
eine Seele möchte in ihrer göttlichen Einzigartigkeit
erblühen-
eine Seele wünscht sich
all das, was man mit Geld nicht kaufen kann..
eine Seele möchte sich berührt, verstanden, angenommen fühlen…..
eine Seele möchte Liebe schenken und Liebe empfangen… ..
eine Seele ernährt sich nun mal liebend gern von den kleinen
Freuden…..diesen klitzekleinen Momenten des Staunens, des Wunderns, die wir als
Kinder über alles liebten…..
Oh ja, unsere Seele hat sich ihre kindlichen Wesenszüge
bewahrt und das ist wunderschön, denn wer die Welt mit dem Kinderherzen sieht,
der sagt ganz spontan und voller Freude:
Danke Gott, du hast alles so schön und vollkommen gemacht……
vor allen Dingen den Menschen!
*Linda*
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