Dienstag, 1. Mai 2018

Authentisch zu sein ist das neue „schön“!







Authentisch zu sein ist das neue „schön“!

Mir behagt der Gedanke, dass der spürbare Wandel in dieser Zeit ein neues Bild von Mensch hervorbringen möchte. Von daher steht es für mich außer Frage:

Die neue Form von Schönheit wird sich nicht mehr an äußeren Kriterien orientieren, sondern an dem, was wir an Schönheit IN UNS tragen. Es wird Zeit für diesen Wandel. Es wird Zeit für die Freiheit, endlich wieder ganz wir selbst sein zu dürfen und zu wissen: Am schönsten sind wir nun mal, wenn wir einfach wir selbst sind. Ein jeder ist vollkommen, wertvoll und liebenswert, so wie er ist- unabhängig von irgendwelchen äußeren Vorgaben Es ist an der Zeit, diese Bühne endlich verlassen zu dürfen……

An dieser Stelle führe ich mir eine Aussage von Robin Williams vor Augen:



„Wenn ich die Bühne betrete, werde ich ein völlig anderer Mensch. Auf der Bühne bin ich ein vor Charisma sprühender Popstar. Abseits davon fällt es mir schwer, ein vernünftiges Wort hervorzubringen. Ich weiß nicht, wie man mit anderen redet. Und so geht es mir, solange ich mich erinnern kann, abgesehen von meiner Kindheit- als ich »Robbie-mit- den-vielen-Freunden« war. “

© Guglielmo Imbimbo



Oh, ich mag dieses ehrliche Zugeständnis, weil es wieder mal eine These bestätigt: Es ist oft nicht alles so, wie es eigentlich scheint und ich bin Robin Williams sehr dankbar , dass er offen zugab, mit welchen Problemen er sich im Privatleben konfrontiert sah. Hätte doch nie jemand von ihm angenommen, oder? Dann gab es ihn quasi in zweifacher Ausführung?

Ich glaub, sein wichtigster Satz ist: „Wenn ich die Bühne betrete, werde ich ein völlig anderer Mensch!“ Ich könnte auch sagen: Damit steht er nicht allein. Wenn Menschen die Bühne des Alltags betreten, dann wissen sie, was die erlernte Rolle von ihnen verlangt und das schenkt ein großes Maß an Sicherheit.


Robin Williams hat es exakt formuliert, indem er umgesetzt sagte: Auf der Schauspielbühne, da vermag ich zu glänzen, aber abseits weiß ich noch nicht einmal, wie man  richtig mit anderen kommuniziert. Ja er hat es mal beherrscht- damals, als er noch Kind war! Doch leider musste er dann wie wir alle so schrecklich erwachsen werden und sich ein künstliches ICH überziehen, dass mit dem kleinen Robbie nichts mehr gemein hatte.



Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass kein Mensch jemals glücklich werden kann, wenn dieses künstliche Erscheinungsform beibehalten wird, denn so leben wir ständig gegen unsere wahre Natur an. Und wenn ich eine der tiefsten menschlichen Sehnsüchte benennen sollte, dann ist es die Sehnsucht, exakt den! Menschen zu verkörpern, der wir nun mal sind- in „richtig schön“ authentisch nackt! Aus Erfahrung sag ich:  Manchmal muss man halt etwas Erlerntes und für wahr Gehaltenes wieder verlernen, weil man zu genüge erfuhr, welch seelenzerstörende Folgen es mit sich bringt.

Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.

Jean-Paul


Warum tu ich eigentlich, was ich tue?

Diese Frage hab ich mir vor Jahren x-mal gestellt.

Warum war es mir so wichtig, dass Andere sich mir wohlwollend zuwandten….

dass Andere mir sagten, dass ich wertvoll und liebenswert sei..

dass die Meinung anderer einen solchen Stellenwert hatte…???????

Warum um alles in der Welt brauchte ich diese äußere Bestätigung?

Später erhielt ich die Antwort. Ich war nämlich unfähig, mir diesen Applaus selbst zu geben- das hatte ich gar nicht gelernt! Niemand hatte mich jemals aufgefordert, vor allem anderen eine gesunde Liebesbeziehung zu mir selbst aufzubauen. Immer ging es doch nur darum, „in der Welt“ gut dazustehen, bzw. ihren Erwartungen zu genügen.

Kennt glaub ich jeder: Es fiel extrem ins Gewicht, was denn die Leute sagen könnten….ich hab wegen der Leute so manch falsche Entscheidung getroffen! Ist doch ein Irrsinn, so zu denken, ganz davon abgesehen, dass man es eh niemandem recht machen könnte!




Da fragte ich mich über eine lange Zeit, warum denn Leben ständig so weh tun musste…..

Die Antwort war einfach: Ich hatte die einstudierten Rollen viel zu perfekt ausgeübt, war dermaßen verbunden mit ihnen- als wären sie meine wahre Natur! Sie waren mir leider sprichwörtlich in Fleisch und Blut übergegangen. Zum Glück hab ich die Kurve noch bekommen. Ich nabelte mich von der Meinung der Leute ab und wuchs Schritt für Schritt in die gesunde Liebe zu mir selbst. Und ich erkannte eines:


„Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
erkannte ich,
dass Kummer und emotionales Leid
nur Warnzeichen sind dafür,
dass ich entgegen meiner eigenen Wahrheiten lebe.

Heute weiß ich,
das ist authentisch sein.“

von unbekannt


Sollen wir dem Leben, Gott oder der Seele böse sein, dass sie uns netterweise warnen, wenn wir an uns selbst vorbeileben? Würde es diese Signale nicht geben, wir würden bis zum letzten Tage etwas leben und für richtig heißen, was mit unserem wahren Wesen gar nichts zu tun hat.





Ohne die Kälte des Winters

Das Schicksal geht mit uns wie mit Pflanzen um: es macht uns durch kurze Fröste reifer.

 Jean Paul  

Nun hab ich mich mit dem Verlangen der Seele zu genüge auseinandergesetzt, um mittlerweile zu wissen: Sie zieht zum Glück wie von Wunderhand alles ins Leben hinein, was ihr dienlich ist, um sich zu erinnern, wer sie denn wirklich ist. Zum einen sucht sie Anteile, bei deren Finden sie vor Freude juchzt- weil sie auf Anhieb spürt: Ja, das gehört definitiv auch zu mir, denn es fühlt sich so gut und vertraut an! Das packe ich mal ein!

Dann gibt’s aber auch die Kehrseite, denn schließlich braucht auch Seele das Erleben des Gegensätzlichen- halt das, was sie  ihrem Wesen als nicht zugehörig empfindet. Zum Beispiel  weiß ich noch zu gut, als ich mich vor Jahren in einem Kreis von Frauen befand, die eine große Freude daran hatten, über nicht Anwesende zu lästern. Ich konnte damit absolut nichts anfangen. Das war definitiv nicht meins- ich fühlte mich einfach nicht wohl und so verließ ich die Runde.



Ehrlich gesagt, hats mir irgendwann richtig Spaß gemacht, zu verfolgen, was meine Seele alles in mein Leben zog, um sich zu erinnern. Ich hatte nur die Aufgabe, zu erspüren, ob es sich gut oder schlecht anfühlt und so hab ich mein wahres Wesen nach und nach wieder zusammengesetzt. So wurde auch der Schmerz immer geringer.

Im Grunde ist Leben nicht schwer zu verstehen- es führt uns lediglich wieder zu uns selbst zurück- in unser wahres Wesen, in unsere wahre Identität- in unser wahres Menschsein- in eine klare Authentizität, was auch immer.

Darum befürworte ich auch die gelesene These, die das neue Bild von Schönheit malt:

„Authentisch zu sein ist das neue „schön“!“

Genau in dieser Haltung sehe ich den Wandel unserer Zeit begründet! Es wird vieles auf den Kopf gestellt, was wir Zeit des Lebens für wahr, bzw. richtig hielten.

Sehr bezeichnend finde ich folgende Aussage

„Das Make up glücklicher Menschen ist das Rouge der Begeisterung und ein Lächeln auf den Lippen.“

Ich denk, hier wird spontan klar, dass die Gefäßbewunderung immer mehr an Attraktivität verliert, weil es vielmehr darauf ankommt, ob wir die Schönheit unseres natürlichen Menschseins nach Außen bringen. Wir können nicht schöner sein, als wenn wir uns so geben, wie wir nun mal sind- so verletzlich, so sensibel, so weich, oder auch fragend, zweifelnd, ängstlich, unvollkommen, schwach…….mit Ecken, Kanten, Fehlern. Hauptsache MENSCH!

Da las ich neulich;

Das Geheimnis des Lebens liegt im Suchen nach Schönheit.

Und hier werde ich immer ganz still, weil mir  bewusst ist, dass  nicht die äußere Schönheit gemeint ist, sondern die kostbare Schönheit unserer Seele, dieser unversehrte Kern in uns, der von seinem Glanz nichts verloren hat.

Tief tief drinnen sind wir immer noch ganz- wir dürfen es getrost so annehmen. Unser wahres ( kindliches) Wesen bleibt für immer und ewig und wenn wir uns auf das besinnen, was uns in der frühen Kindheit berührte, dann sagt das eine Menge über unsere inneren Kostbarkeiten aus.

Wir sind lediglich im Laufe der Zeit zu erwachsen geworden!




Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, hat das Leben verstanden.

Es ist ein sehr krasser Ausspruch- doch er stimmt, denn Kind zu bleiben heißt, der inneren Quelle immer noch nah zu sein- offen zu sein für die natürliche Schönheit des Lebens!
Kind zu bleiben heißt auch, diese natürliche Verbundenheit zur gesamten Schöpfung zu spüren, die bei mir so weit geht, dass ich heute noch nicht einmal ein Spinnennetz zerstören kann, weil auch das für mich kunstvolle Schönheit ist. Ja, ich zähle noch zu jenen, die im Herbst bunte Blätter sammelt, weil mich diese Farbenvielfalt einfach fasziniert.

Und ich glaub, meine Seele freut es auch, weil sie endlich wieder in bunt und schön denken darf!

Ziehe ich heute ein Resümee, dann sag ich immer: Ich bin zwar noch nicht da, wo ich sein möchte, aber ich bin zum Glück auch nicht mehr dort, wo ich einmal war. Die Bühne hab ich jedenfalls verlassen und möchte sie auch nie wieder betreten.

Es ist gewiss verständlich, dass ich Gott unheimlich dankbar bin für seine Führung, denn ohne Frage- ER schenkt uns eine Art von Erfüllung im Leben, die uns die gängige Welt niemals ermöglichen wird. Gott holt uns von der Bühne herunter, weil es ihm ein übergroßes Anliegen ist, dass wir in unsere Authentizität zurückfinden. Für Gott gibt es nichts Größeres und darum spricht ER halt jedem seine Einladung aus.

Es gab mir in der Bibel ein Satz zu denken:

Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
aber sich selbst verliert oder schädigt?

Lukas 9, 25



Ich glaub mal nicht, dass uns die Welt irgendwie- irgendwann dafür entschädigt, dass wir uns unser Leben lang dem Bühnengeschehen verschrieben! Wenn es nach ihr geht, steht dann auf jedem Grabstein:

„Ich habe mein Leben lang zum Gefallen der Welt gelebt, ohne überhaupt zu wissen, wer ich wirklich bin.“



Denn uns zu  retten, das vermag  nur Gott und das, was ER von uns verlangt ist ja nichts , was wir nicht bewältigen könnten! Wir brauchen uns nur wieder zurück zu erinnern, denn Gott möchte uns  dorthin zurückführen, wo wir als Kinder heimisch waren: in der Liebe zu uns selbst- in der Liebe zu anderen und in der Liebe zu allem, was Schöpfung heißt! Oft hilft es schon, wenn wir uns einfach mal der Stille verschreiben, um zu erspüren, welche Form von Leben wir uns wirklich wünschen! Wer würden wir sein, was würden wir an unserer Lebensweise verändern, wenn es nicht mehr darum ginge, der Welt zu gefallen?

Ich denk, der Anspruch in dieser Zeit ruft danach, endlich das Leben zu finden, das zu uns persönlich passt- unter Einbeziehung der inneren Stimme, unter Berücksichtigung all dessen, was wir bisher IN UNS ablehnten. Wir sind nun mal, die wir sind, auch mit all den zerbrochenen Anteilen.

Es gibt für mich eine wesentliche Haltung und die besagt:

Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler  unerfüllter Wünsche, denn wahre Erfüllung steht einzig und allein in Bezug zu dem, was unsere Seele sich wünscht

Hier bin ich Gott heute noch dankbar für das Geschenk des Alleinseins. In der Stille, da wurde ich ohne jede Ablenkung so radikal auf mich selbst zurückgeworfen! Es war mein Glück, denn nur so vermochte ich zu erspüren, was die innere Stimme mir erzählte! So gewann ich mein Seelenbewusstsein zurück und erkannte:

Eine Seele, die kann nämlich gut und gerne auf materiellen Schnickschnack verzichten-

eine Seele möchte in ihrer göttlichen Einzigartigkeit erblühen-


eine Seele wünscht sich  all das, was man mit Geld nicht kaufen kann..

eine Seele möchte sich berührt, verstanden, angenommen  fühlen…..

eine Seele möchte Liebe schenken und Liebe empfangen… ..

eine Seele ernährt sich nun mal liebend gern von den kleinen Freuden…..diesen klitzekleinen Momenten des Staunens, des Wunderns, die wir als Kinder über alles liebten…..

Oh ja, unsere Seele hat sich ihre kindlichen Wesenszüge bewahrt und das ist wunderschön, denn wer die Welt mit dem Kinderherzen sieht, der sagt ganz spontan und voller Freude:


Danke Gott, du hast alles so schön und vollkommen gemacht……

vor allen Dingen den Menschen!

*Linda*

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