Dienstag, 8. August 2017

Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht








Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht


Ein Mensch wie ich fragt sich nicht mehr groß, was es mit unserem Aufenthalt hier  auf sich hat- denn für mich ist seit Langem klar, dass es darum geht, in unsere Seelenkraft zurück zu finden, bzw. uns an unsere innere Schönheit zu erinnern.

Unweigerlich habe ich immer wieder die Geschichte der kleinen Seele vor Augen, die sich auf den Weg machte in die Polarität der  materiellen Welt, um alles Dunkle in sich zu erlösen….mit der Sehnsucht, später zu erfahren, wie es sich anfühlt, nur noch wahre Liebe zu sein. Das! ist für mich der Grund unseres Hierseins- weit entfernt von all dem, was uns einst an Zielsetzung mit auf den Weg gegeben wurde.

Natürlich schau ich mich diesbezüglich gern um, versuche Menschen zu entdecken, die mir Bestätigung meiner These geben können. Sind da vielleicht schon welche, die so wie ich den Gedanken verfolgen? Ja, auch wenn er oft von mir benannt wird- da ist „der Mann aus dem Wald“, der sich nach ganz viel Vorbeileben an sich selbst aus der oberflächlichen Welt verabschiedete. Er muss diesen Sehnsuchtssog in sich verspürt haben, der ihn veranlasste, seinen super sicheren Job aufzugeben, inklusive aller materiellen Annehmlichkeiten und jeder Menge Beifall- denn nun hat er sein eher  bescheidenes Domizil mitten in der Natur aufgeschlagen. Was braucht er zum Leben? Er hat nur noch das Allernötigste und doch ist dieser Mann ist definitiv glücklich und hat seinen inneren Frieden gefunden.

Ihn sehe ich wahrlich als einen Vorreiter der neuen Zeit, denn er tat eines: Er folgte nur noch seiner inneren Stimme und sie führte ihn in ein Leben zurück, das nichts gemein hat mit dem, was uns als so lebenswert suggeriert wird.

Es heißt irgendwo so schön:

Gott legte eine Spur der Sehnsucht in jeden Menschen hinein- nach „Etwas“, das nicht von dieser Welt ist. Ja, ich glaube, es kommt bei jedem von uns der Zeitpunkt, dass wir uns in der Stille zurücklehnen, um zu entschlüsseln, was es mit dieser Sehnsucht auf sich hat. Angetrieben wird sie durch das Gefühl der inneren Leere, der Unzufriedenheit, der Enttäuschung, dem Erkennen, dass nichts im Außen uns auf Dauer wirklich glücklich machen kann, auch wenn „sie“ es noch so schmackhaft anpreisen!

Wer immer den Weg geht vom Verstand zum Herzen, der wird spüren, dass es nach einer anderen Art von Erfüllung ruft! Kein Wunder, denn wenn wir wieder mit unserem Selbst die Verbindung aufnehmen, dann sind wir nicht nur im Einklang mit unserem wahren Wesen, sondern spüren auch die Verbindung zu ALLEM, was Schöpfung heißt! Schließlich kommen wir aus der Einheit und dorthin zieht es uns, wenn auch unbewusst wieder zurück.

Ich denke, Arthur C. Clarke hat es verständlich ausgedrückt:

„Wie unpassend,
diesen Planeten Erde zu nennen,
wenn er doch ganz klar ein Ozean ist.“

Egal, wie man seine Worte interpretiert- mir genügt das Bild, das ich vor Augen habe! Es zeigt mir nämlich eines auf: Im Grunde ist nichts voneinander getrennt- es geht alles fließend eins ins Andere über. Und dann frag ich mich: Wer bin ich dann in diesem Ozean? Folglich kann ich nur ein „Tropfen“ unter „Tropfen“ sein, eingebunden in das große Ganze- absolut unauffällig, weil ja alle „Tropfen“ gleich aussehen!

Ups, das spricht jetzt aber gegen die Vorstellung jener Menschen, die sich hinstellen, die Arme in die Hüften stemmen und sich groß machen, aufplustern, angesichts ihrer Machtstellung, ihres Reichtums und ihres Einflusses! Wie sie wohl reagieren würden, wenn sie sich nur als ein Tropfen sehen dürften? Ich glaub, sie würden eine ganz schöne Welle der Entrüstung machen!

Dies wird aber nur geschehen, so lange der Verstand noch das Sagen hat- denn eine Seele- sie lehnt sich zufrieden zurück, weil sie Zeit ihres Erdenlebens genau auf das Gefühl raus war: sich verbunden zu fühlen, mit ALLEM, was da so ist- ob Mensch, ob Tier, ob Blume, ob Käferlein, ob Ameise, ob Berg, ob Baum usw. “Hey, würde sie voller Freude rufen- ich fühl mich extrem wohl, so mitten drin- es ist ein wahnsinniges Gefühl der Geborgenheit- wie ich es lang nicht mehr empfand!“

So ähnlich wird’s wohl auch dem Mann im Wald ergehen oder z. B. jenen Personen, die sich für ein Dasein in den überwältigenden Naturschönheiten Neuseelands entschieden. Sich mit der Quelle allen Lebens zu verbinden, soll ja die tiefe Sehnsucht einer jeden Seele sein.

Hier fällt auch der Übergang nicht schwer, denn anders haben wir es als Kinder auch nicht erlebt! Für mich war die mich umgebende Natur ein einziges Spielzimmer – wie selbstverständlich fühlte ich mich in alles involviert und darf heute noch von Glück sprechen, quer durch alle Jahreszeiten  genügend „Spielmaterial“ zur Verfügung gehabt zu haben.

Es hat uns nichts gefehlt- wir waren rundum zufrieden und so wird es auch jenen Menschen gehen, die allerdings jetzt noch zu der Gruppe der Aussteiger zählen, weil sie die Verbundenheit zu allem Natürlichen suchen. Dort ist unser wahres Wohlgefühl verborgen und jeder, der sich im Urlaub den Aufenthalt in irgendeiner Naturschönheit gönnt, wird spüren, wie gut es tut! Sprechen wir nicht oft davon, einfach unsere Seele baumeln zu lassen? Es kann aber nur mit Wohlgefühl verbunden sein, weil wir die nötigen Antennen in uns haben, mit denen wir auf Empfang gehen.


Nun lehne ich mich wahrscheinlich gar nicht so weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Eigentlich ist genau das das tiefe Bedürfnis jedes Menschen, wir haben es nur vergessen! Wahrscheinlich würden wir uns als einfacher Tropfen so mitten drin im großen Ganzen alle viel viel wohler fühlen….denn glücklich ist  nicht, wer viel hat, sondern wer möglichst wenig braucht.

Eingeredet hat uns das Gegenteilige höchstens der Verstand, für den Geld die Welt regiert, wonach für ihn jede Form von geringem Besitz einem Armutszeugnis gleichkommt. Hast du was- dann bist du auch was- so lautet seine Devise. Dann hast du deine Existenz im Griff und kannst dir stolz auf die Schulter klopfen! Dass wir für solche Errungenschaften aber zumeist den Preis der Untreue zu uns selbst bezahlen, das sagt er uns nicht.

Für mich ist heute allerdings eines mehr als klar. Wir können unmöglich mit dem Verstand und seinen Erzählungen unterwegs sein- denn dann wird es nie etwas mit dem erfüllten Leben, wir kommen einfach nicht an! Es bleibt eine ewige kraftzehrende Suche. Was wir finden, sind immer nur Kompromisse – ein Ersatz für tiefe Seelenwünsche, denn egal, was wir auch tun- der Ausgangsort jeder Handlung sollte immer unser inneres Wohlgefühl sein. 

Man sieht nämlich nur mit dem Herzen gut-
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

Wir brauchen diese Verbindung zu unserer Tiefe, das Erspüren der innewohnenden Antennen, um unseren Wohlfühlplatz  in dieser Welt zu finden. Es ist für mich eine wunderschöne Vorstellung für die Zukunft, würden viele Menschen erspüren, dass wir alle halt „nur“ Tropfen im großen weiten Ozean sind- durch nichts getrennt – und ein natürlicher Teil der Schöpfung. Wie könnte man es dann noch übers Herz bringen, diese Schöpfung zu zerstören, statt sich voller Achtsamkeit in ihr zu bewegen? Dann würde die Thematik des Klimaschutzes ganz weit oben stehen, genauso wie die Hilfe für Millionen von Menschen, die Tag für Tag gegen den Hungertod ankämpfen in einer so fortschrittlichen Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft wie dieser.

Doch unser „Tropfen- Dasein“ hat noch etwas Besonderes und das trägt jeder individuell in sich. Jedem wurde nämlich eine ganz besondere Aufgabe in die Wiege gelegt und wenn wir etwas intensiver in uns hineinschauen, entdecken wir, dass das dazugehörige „Werkzeug“ zur Umsetzung dieser Aufgabe  komplett vorhanden ist. Gott hat sich nämlich für jeden von uns eine ganz besondere Lebensaufgabe überlegt und dementsprechend packte er Fähigkeiten, Neigungen, Vorlieben in unser Gepäck. Haben wir das entdeckt, dann wird uns auch der tiefe Daseinssinn klar! Mehr gibt’s nämlich gar nicht zu tun.

Wenn du Gottes Liebe und seinen Plan für dein Leben verstehen lernst,
fängst du an zu begreifen, welche Türen er dir öffnen möchte.

Angesichts dessen finde ich es schon etwas verrückt-  wie sehr man uns von all dem ver-rückte. Eigentlich ist Leben so schön und sinnvoll zu leben und Erfüllung immer nur eine Sache der inneren Einkehr. Stattdessen lässt man uns da draußen suchen und suchen……..um doch niemals zu finden. Da arbeiten sich Menschen einen Wolf, um Dinge kaufen zu können, die sie letztendlich zum größten Teil gar nicht brauchen- denn satt wird man – oder vielmehr die Seele davon nicht! Sie ruft halt nur nach  viel Nahrung der Freude und will sich spüren- egal, wie klein so ein freudvoller Augenblick auch sein mag- es tut ihr so gut .
Doch haben wir nicht längst verlernt, unsere Augen auf etwas ruhen zu lassen? Sind wir nicht viel zu getrieben in dieser schnelllebigen Zeit auf der Suche nach Erfolg, Applaus, Wohlstand? Wissen wir eigentlich noch zu schätzen, was wahre Freude für uns ist?


Vielleicht ist es wirklich die größte Wahrheit mit, dass man das wirklich Schöne und Wertvolle im Leben nur mit dem Herzen erspüren kann.



Am Ende lässt  der Mensch alles zurück und er wird feststellen,
dass das einzig Wichtige war,

ob er glücklich war-
ob er geliebt hat-
ob er gelacht hat-
ob er wirklich gelebt hat-
seine Gefühle gezeigt hat-
seine Gedanken gesagt hat-
seinem Herzen gefolgt ist-
seiner Leidenschaft nachgegangen ist-
seine Zeit sinnvoll genutzt hat…

Am Ende, wenn du gehst, bleibt dir nichts-
außer das Gefühl, mit dem du gehst…..
es bleibt das Gefühl, mit dem du durchs Leben gegangen bist…“.


Von unbekannt



Ich weiß, niemand beschäftigt sich gern freiwillig mit dem Tod oder dem Sterben, auch wenn es zum Leben dazugehört. Doch für mich ist es kein abschreckender Gedanke, sondern eher ein hilfreicher, weil ich mir am letzten Tage sicher sein möchte, den Weg gegangen zu sein, der mir von Gott nahegelegt wurde. ALLES, was Gott mir an Erfahrungen sandte, es trug dazu bei, dass ich meinem Leben den Sinn verleihen konnte, den ich IN MIR verspürte. Nein, es war kein einfacher Weg, doch wie hätte ich sonst jemals in meine Kraft finden sollen, bzw. in ein Bewusstsein, das mir erzählte, worum es bei meinem Aufenthalt hier wirklich geht? Erst musste doch all das Dunkle in mir erlöst werden……..




Ja, für mich steht heute außer Frage, dass Gott mit jedem von uns so seinen Plan hat, wobei er sich meines Erahnens einfach nur wünscht:

„Tu, was du kannst-
mit dem „Werkzeug“, das du mitbekommen hast,
an dem Ort, an den Gott dich hinstellte-
mitten in  weiten  Ozean.“

Und ich weiß- jeder von uns trägt in sich ein ganz besonderes Licht, eine Kostbarkeit, die in keinem anderen ist und die gilt es, nach außen zu tragen und zum Erblühen zu bringen und wenn viele Tropfen ihr einzigartiges Licht zum Leuchten   bringen, dann wird diese Welt  immer heller werden.

*Linda*