Samstag, 30. März 2019

eine Rose ist vollkommen






Jede Rose ist vollkommen


 Rosen zählen von jeher zu meinen Lieblingsblumen. Ich mag ihren Duft, ihre Farben, diesen langen Stiel mit seinen Dornen. Irgendwann führte ich mir vor Augen: Eigentlich hat so eine Rose sehr viel gemein mit dem Menschen. Dass ein jeder wunderschön in Blüte steht, wenn er sich seiner selbst bewusst wird- steht außer Frage. Schließlich ist unsere Seele gleich einer Rose, die sich nichts sehnlicher wünscht, als irgendwann ihre individuelle Schönheit nach außen zu tragen und ihren Duft zu verströmen. Aber wir dürfen eines nicht vergessen: Richtig vollständig sind wir erst, wenn auch unsere Dornen ihre Daseinsberechtigung haben.




Es heißt:

„Wer versteht, dass eine Rose vollkommen ist, der hat das Leben verstanden.“

So ist  der Mensch erst vollkommen, wenn er sich mit all seinen Unzulänglichkeiten, mit seinen Ängsten, Ecken und Kanten- mit all dem Unerlösten annimmt, bzw. sich angenommen fühlen darf. Wir können und dürfen uns nicht nur auf die Schönheit unserer Blüte beschränken, bzw. beschränkt sehen, denn auch jeder Dorn trägt zu unserer Einzigartigkeit bei- hat das absolute Recht, da zu sein.



Bleiben werde ich da, wo jemand auf mich wartet-

wo ich Fehler machen darf-

wo ich Raum zum Träumen habe-

wo ich geradeaus reden darf-

wo immer ein Platz für mich ist,

wo ich ohne Maske herumlaufen kann-

wo jemand sich meine Sorgen anhört-

wo ich still sein darf-

wo ich ernst genommen werde-

wo ich auch mal nichts tun darf-

und auch mal ich sein darf-

und auch mal weinen kann.

Ja, dort werde ich mich wohlfühlen-

und wenn ich all das machen kann,

dann kann ich endlich sagen:

Ich bin angekommen.




Es war für mich ein sehr wichtiger Schritt, mir eines Tages zu sagen: Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich auch in der Öffentlichkeit so zeige, wie ich wirklich bin und fühle- zu dem stehe, was in mir von dieser extremen Zerbrochenheit spricht. Ich hatte erkannt: Auch das, was die Welt nicht so gerne sieht, bzw. akzeptiert und oft müde belächelt, das bin ich! Ich kann meine schmerzvolle Vergangenheit mit ihren Folgeerscheinungen nicht verleugnen- dann würde ich mir ja selbst untreu.


Ich muss meine Dornen aus ganzer Seele lieb haben, denn sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Diese Haltung ist für mich die neue Form des „sich- selbst- bewusst- sein“, die absolute Daseinsberechtigung hat. Wir dürfen uns nicht weiter untreu sein, nur aus Angst, abgelehnt zu werden, wenn wir uns so zeigen, wie wir sind. Für mich ist etwas viel viel wichtiger geworden: Ich suche mir  bewusst Menschen aus, die mich so nehmen, wie ich bin. Es geht nicht mehr um die Frage: Gefalle ich den Menschen? Nein! Es sollte heißen: Gefallen diese Menschen mir? Sind sie gewillt, mich trotz  meiner  Schwächen, Ecken und Kanten- mit jedem Stückchen Zerbrochenheit anzunehmen? Kann ich mich bei ihnen so zeigen, wie ich bin?

Es wird nämlich im Leben niemals darum gehen, die vollkommene Heilung anzustreben, denn das, was man uns zufügte an Schmerz, hat sich in unserer Seele für immer eingebrannt. Doch wenn ich meine „Dornen“ annehme und als einen unentbehrlichen, wertvollen Teil meiner selbst sehe, dann steht auch der Blühkraft nichts mehr im Wege.

Ich glaub nämlich, dass es allein die gesellschaftlichen Vorgaben sind, die Hindernisse aufbauen- weil sie ständig diese Perfektion in allem hochjubeln. Wir sind aber nicht perfekt, werden es auch niemals sein und sollten endlich dazu übergehen, das für uns Perfekte in einem total unperfekten Menschen zu entdecken und zu schätzen. Niemand ist perfekt, doch perfekt wäre es, wenn jeder so akzeptiert wird, wie er ist.

Heute bin ich der festen Überzeugung, dass es über alle Maßen wichtig ist, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben, denn sonst kommen wir nicht in unseren Seelenfrieden, geschweige denn in die Seelenheilung.

Auch mir war das hinsichtlich meiner Partnerwahl früher nicht so bewusst, doch ich nahm folgende Erfahrung daraus mit: Es ist immer besser, wenn zwei Menschen zusammenkommen, die fähig sind, das Leid des Anderen nachzuempfinden, denn wer sich niemals in der emotionalen Defizitsituation des Anderen befand, kann es einfach nicht verstehen. Von daher werden Menschen mit einer frühen Zerbrochenheit niemals mit jenen harmonieren, die auf eine wohlbehütete Kindheit zurückblicken. War mir allerdings bei der Partnerwahl nie so bewusst- daher war das Gelingen schon  im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.


Da fand ich heute morgen folgenden Satz:

„Die Ehe ist wie ein Telefon.
Wenn man nicht richtig gewählt hat,
ist man falsch verbunden.

Doris Day

Ich lehne mich gedanklich mal etwas zurück, um mir vor Augen zu führen, warum Menschen miteinander eine Verbindung eingehen. Frage ich die oberflächliche Welt, dann antwortet sie mir unter Garantie:

Ganz wichtig ist, dass man gemeinsam eine sichere Existenz auf die Beine stellt- so in Richtung: unser Haus, unser  Vermögen, unser öffentliches Ansehen.  Attraktivität, Bildung, Niveau sind ja auch nicht so verkehrt…..und wenn dann das Umfeld noch Applaus spendet, hat man alles richtig gemacht!??????????

Da frag ich mich heute allerdings: Kann es sein, dass hier der Verstand die Verbindung zwischen diesen Menschen aufbaute? Solche Beziehungen sind aus meiner Sicht irgendwann zum Scheitern verurteilt- genau dann, wenn die Seele sich vor Schmerzen aufbäumt und um Gehör, bzw. Zuwendung bittet.

Hier denke ich unweigerlich wieder an das gut situierte Ehepaar, das sich für eine künstliche Befruchtung aussprach. Nein- nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern ihrer Aussage nach war die Liebe zwischen ihnen aufgrund des  beruflichen Stresses erloschen. Und so mussten sie auf eine künstliche Alternative zurückgreifen.

Kann das der Sinn von Beziehung sein? Ist der Preis nicht viel zu hoch, wenn die Liebe auf der Strecke bleibt? Aber nicht nur das! Auch ihre Seelen waren dem Erstickungstode nahe und das ist das Schlimmste, was uns passieren kann!

Fragt man mich heute nach den Kriterien von Partnerschaft, sag ich sehr deutlich: Es darf IMMER nur darum gehen, dass sich zwei Menschen von Anfang an auf tiefster Seelenebene begegnen, damit nicht der Verstand, sondern die Seelen miteinander in Resonanz gehen. Jede Begegnung, die wir haben, sollte eine Seelenbegegnung sein, denn nichts bereichert so sehr, wie das Gefühl, sich in der Tiefe zu spüren, bzw. sich in der Seele des Anderen wiederzufinden. Und dann ist es völlig egal, wie angeschlagen oder unvollkommen wir sind- wie zerbrochen - denn eine Seele ist reine Liebe und diese Liebe erträgt, duldet, verzeiht, versteht ALLES.

Von daher sollte sich jeder Mensch ausschließlich in eine Seele verlieben und nicht in die äußeren Attribute, denn ein Körper wird nun mal altern, aber eine schöne Seele wird immer eine schöne Seele bleiben.

*Linda*

Mittwoch, 27. März 2019

irgendwann werden wir unser Leben lieben









Irgendwann werden wir unser Leben   lieben!

Ja, ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch die Erfahrung gewinnen kann: Das Leben in all seinen Facetten ist absolut liebenswert! Allerdings gibt’s da eine Voraussetzung. Wir müssen es aus ganzer Seele liebhaben! Dann trifft nämlich folgender Satz zu:

„Stell dir mal vor, deine Zukunft wird wunderbar
und du bist schuld daran!“

Zugegeben- so euphorisch  hab ich früher bei Weitem nicht gedacht, bis mich das Leben eines lehrte: Es wird unmöglich sein, Leben zu planen, weil es halt keine Bedienungsanleitung gibt. Leben will gefunden werden, während wir unterwegs sind.

Neulich las ich etwas sehr Realistisches:

In der ersten Lebenshälfte sind wir in dem Glauben, wir wären die besten Lebensplaner der Welt……doch wenn wir dann in die zweite Lebenshälfte eintreten, kann es passieren, dass plötzlich das bisher so sicher Geglaubte total in sich zusammenfällt.

Eine ähnliche Erfahrung muss der Verfasser des folgenden Spruches gemacht haben:


„Mit 20 habe ich mein Leben mal geplant.
Das Leben und ich lachen immer noch.“

Ja, es ist an dem, denn auch ich war mal super gut darin, mein Leben planen zu wollen. Ich bediente mich der Anweisungen meines Umfeldes- tat, was alle so für richtig hielten…………und das Ergebnis? Ich fiel total auf die Nase, denn niemals war ich unglücklicher, als in dieser Zeit. Ich sag mal, es war ein Überleben, mehr nicht und die dazugehörigen Lebensfarben waren schwarz und weiß- andere Farbtöne gabs nicht.

Angesichts dessen bin ich heute noch über alle Maßen dankbar, dass die große Wende eintrat, denn so wie gehabt, hätte ich nie und nimmer den Rest meines Daseins verbringen wollen. Auch wenn der besagte Wandel mit extremen Schmerzen einherging….heute weiß ich: Es muss erst so weit kommen, dass wir total am Boden liegen…denn erst dann sind wir bereit, uns von unserem alten Leben zu lösen. Wenn alles irgendwie noch passt- wenn unsere Selbstlügen, unsere Schönrederei uns noch über Wasser halten, wird sich nichts verändern können. Ich weiß nicht zu sagen, was ich mir so alles bunt und schön redete, obwohl ich innendrin genau spürte, dass es gar nicht an dem war!

Wenn ich heute daran zurückdenke…..es war eine grauenvolle Zeit. Ich trat förmlich auf der Stelle herum, weil ich nicht wusste, wo der Weg langführte. Niemand konnte mir helfen. Die Nächte wurden immer dunkler und in mir wurde es immer kälter und leerer.     Hatte wahrlich etwas von Sterben………



ABER! Es kam die Rettung und sie kam quasi über Nacht- völlig überraschend- von einer auf die andere Sekunde schien das alte Leben von mir abzufallen……und heute weiß ich: In dem Moment öffnete Gott für mich die Tür in ein neues Leben……und das, was dann passierte, wie es geschah, kann man nicht in Worte fassen- denn es war eine übernatürliche göttliche Fügung. Von da an war nichts mehr wie zuvor und ich weiß heute, warum, denn während ich die Tür durchschritt, legte ich mein kaputtes sinnloses verfahrenes Leben voller Vertrauen in seine Hände. Mir war so was von klar: Wenn mir einer helfen konnte, dann nur er. 



Heute umschreibe ich dieses stille Wissen mit den Worten: Das und nur das, ist die einzige Wahrheit im Leben, die es zu finden gilt. Gott allein ist der Weg- die Wahrheit und schenkt Hoffnung auf ein erfülltes Leben! Ohne ihn und seinen Beistand, seine Führung wird das nichts, anders hab ich es  nicht erfahren. Ohne Gott bleibt unser Leben ein leeres Etwas, eine ewige Suche nach dem Sinn, weil wir ja ständig nach den falschen Dingen Ausschau halten.

Es geht nun mal nicht darum, uns nach Besitz, Ansehen, Beliebtheit, Macht, Gewinn und dem Beifall anderer Menschen auszustrecken, auch wenn man uns das ständig suggeriert. Gott möchte, dass wir uns  in gesunder Selbstliebe und Selbstachtung nach uns selbst ausstrecken, indem wir -vor allem anderen- eine zärtliche verständnisvolle Liebesbeziehung zu uns selbst eingehen. Wir müssen bewusst den Kontakt zu unserer Seele aufnehmen, um zu erfahren, welche Bedürfnisse und Sehnsüchte sie in sich trägt. Werden wir diesen nicht gerecht, folgt unweigerlich der Schmerz.

Gott hat so viel in jeden von uns investiert- hat uns zu seinen Kunstwerken gemacht mit der Bitte, diese Einzigartigkeit nach außen zu tragen. Das Schlimme ist nur: In dieser oberflächlichen Welt ist Einzigartigkeit nicht gefragt! Diese Welt braucht die Masse, die artig dem Strom ihrer Eingebungen folgt.  Darum hat Gott ganz klar zur Sprache gebracht: Was bringt es, das Ansehen der ganzen Welt zu gewinnen, wenn man sich selbst verliert? Niemand wird uns unsere verlorene Seele jemals zurückgeben und wenn ich daran denke, dass wir alle unsterbliche Seelen sind…….ausgestattet mit einer Sehnsucht nach ewiger Heimat…..

Für mich kann es gar kein Leben ohne Gott geben, denn von ihm komme ich und zu ihm werde ich wieder zurückkehren. Es liegt förmlich auf der Hand, dass ich dann mein gegenwärtiges Leben ebenfalls mit ihm verbringe, denn er wird mich sicher nach Hause führen. Meiner inneren Überzeugung nach sind wir eh nur zu Gast hier auf Erden, um zu lernen, was es zu lernen gibt- damit wir quasi himmelstauglich werden. Irgendjemand sagte mal: Wir erhalten hier auf Erden die Möglichkeit, eine Eintrittskarte in den Himmel zu erwerben. Man kann es sehen, wie man will und doch kommt es immer aufs Gleiche raus: Wir sind Zugvögel an einem fremden Ort mit der Sehnsucht nach frühlingshafter Heimat, denn unsere Heimat ist bei Gott. 


Und wenn ich heute sage: Irgendwann werden wir unser Leben lieben- dann aus dem Grund, weil wir erkennen, dass ALLES, was uns je widerfuhr, dazu beitrug, Gott und dem tiefen Sinn unseres Lebens immer näher zu kommen.

„Du kannst nur lernen,
dass du das, was du suchst,
schon selber bist.
Alles Lernen ist das Erinnern an etwas,
das längst da ist und auf Entdeckung wartet.
Alles Lernen ist nur das Wegräumen von Ballast,
bis so etwas übrig bleibt wie eine leuchtende innere Stille-
bis du merkst, dass du selbst der Ursprung
von Frieden und Liebe bist.“

Sokrates

Was ist das für ein Endresultat an Erfahrung: Jeder von uns ist der Ursprung von Frieden und Liebe! Wir sind hier, um aus ganzer Seele zu lieben und aus ganzer Seele geliebt zu werden.

Für diese tiefe Erkenntnis lohnt sich jeder Lebensschmerz!

*Linda*

was ist eigentlich wahre Schönheit ?








Was ist eigentlich wahre Schönheit?

Ja, was ist denn nun wahre Schönheit? Als ich mir diese Frage stellte, dachte ich unweigerlich an die Szene aus dem Märchen Schneewittchen. Da stand die böse Königin vor ihrem Spiegel und fragte : “Spieglein, Spieglein an der Wand- wer ist die Schönste im ganzen Land? „Nun“, antwortete der Spiegel: „Frau Königin, ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ist tausendmal schöner als ihr!“

Ganz schön frustrierend für so eine Königin…..aber davon ab: Erzählt uns ein Spiegel, ob wir wirklich schön sind? Würde ich diese Frage an die oberflächliche Welt richten, sie würde garantiert aus dem Kopfnicken nicht mehr herauskommen, denn für sie besteht kein Zweifel daran, dass sich ein schöner Mensch allein durch sein äußeres Erscheinungsbild definiert. Attraktivität steht enorm hoch im Kurs und die äußere Hülle scheint unser ganzes Kapital zu sein. Oh je, was machen wir dann, wenn nach und nach das Alter seine Spuren hinterlässt????? Da gibt’s ja noch keinen Jungbrunnen, in den wir springen können!!! Ganz ganz schlimme Vorstellung, die einem richtig Angst machen kann, denn dann müssen wir uns von der Schönheit für immer verabschieden????

Nein, solche Gedanken mach ich mir nicht, denn ich seh das Ganze ein bisschen anders. Angeregt wurde ich durch eine Szene im Fernsehen. Es wurden Passanten nach ihrer Definition von Schönheit befragt……und ihre Antworten fielen so ganz anders aus.

Schönheit erfahren diese Menschen z.B.….

…. in der Abgeschiedenheit der  Natur..

…..durch eine  bereichernde zwischenmenschliche Begegnung….

… gerade im Unperfekten, Ungeschliffenen…

…wenn es echt und ehrlich zugeht....

….wenn eine Geste von Herzen kommt…


…..wenn ihre Seele belebt und berührt wird…


..wenn die Seele aufblühen darf…

Komisch hab ich so gedacht- diese Aussagen stehen ja komplett im Widerspruch zu denen der  oberflächlichen Welt! Wer hat denn jetzt Recht? Was ist denn nun wahre Schönheit?
Ist allerdings für mich nur eine rhetorische Frage, denn längst ist mir bewusst, dass wahre Schönheit IMMER  etwas mit dem inneren Wohlgefühl und Empfinden zu tun hat. Wir FÜHLEN nämlich „nur“, was für uns schön ist!

Und wieder wird mir klar, warum ich unmöglich in diese oberflächliche Welt passe….denn ihre Wahrheiten stimmen mit den meinen absolut nicht überein.
Ich denke daran, wie „sie“ das Glück definiert. Glück ist für „sie“ etwas, für das man auf jeden Fall etwas bezahlen muss. Ihrer Ansicht nach ist sogar alles wertlos, was nichts kostet.

Und was denke ich? Glück ist für mich absolut keine Kostenfrage- es ist sogar das „Billigste“, was wir in diesem Leben erwerben können. Alle Dinge, die wirklich wertvoll sind, sind unbezahlbar, denn es sind Dinge des Herzens: die wahre Liebe, eine tiefe vertrauensvolle  Freundschaft, echte Mitmenschlichkeit, eine Hand, die uns hält, eine tröstende Umarmung, ein Ohr, das wirklich zuhört- ein Herz, das uns versteht, ein Mensch, der uns so annimmt, wie wir sind.
Wollte ich hier ein Fazit ziehen, muss ich einfach wieder mal voller Frust erkennen: In welche Irre hat man uns eigentlich seit unserer Kindheit laufen lassen und tut es immer noch? Was tischt man uns für Lügenmärchen auf? Da ist es wirklich kein Wunder, dass wir nicht glücklich werden!


„Wie lange noch geben wir jenen die Macht,
die uns unserer wahren Natur beraubten.
Sie wollten uns in angepasst,
ihrem Wunschbild entsprechend.
Sie waren taub und blind für die Schönheit
unseres kindlichen Wesens.
Doch es gibt keinen Fluchtweg vor den Sehnsüchten der Seele.
Immer lauter wird ihr Ruf nach Freiheit und Wahrheit.
Finden wir in unsere wahre Größe zurück,
holen wir uns die Macht und das Wissen um unsere innere Schönheit wieder
und sagen ein Ja zu der vermeintlichen Schwäche, zu jedem Stückchen Zerbrochenheit- zu allem Unvollkommenen, denn:

Was du hast, kann jeder haben-
Doch was DU bist, das kann keiner sein,
weil DU einzigartig bist!“



Darum halte ich heute umsomehr an meinen erspürten persönlichen  Wahrheiten fest:
Alle wundervollen und wertvollen Dinge im Leben, die können  einzig und allein erfühlt werden und alles, was kostbar ist, das gibt es zum einen ohne Geld und bedarf zum anderen eines langen Wachstums und ganz viel Geduld! Da herrscht nicht die Devise: Heute bestellt und morgen schon da. Nichts, für das es sich wirklich zu leben lohnt, wird es jemals auf Knopfdruck geben.

Bestätigung fand ich damals in den Worten von Rainer Maria Rilke:

Man muss den Dingen
die eigene ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
Alles ist austragen und dann gebären.

Man muss Geduld haben
gegen all das Ungelöste im Herzen
und versuchen,
die Fragen lieb zu haben
wie verschlossene Stuben
oder Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum,
alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
wächst man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken
in die Antwort hinein.

Rainer Maria Rilke

Wenn ich mir diesen spürbaren Wandel der Zeit vor Augen führe, sehe ich mich angehalten, zu sagen: Es scheint, als würden wir Menschen „schwanger gehen“ mit einem neuen Leben. Und wie das nun mal bei einer Schwangerschaft so ist: Sie ist nicht mal eben im Schnelldurchgang durchlaufen- es braucht halt eine ganz bestimmte Zeit der Entwicklung und das ist gut so!

Ich sag mir: Jeder Mensch wird dank des derzeitigen Bewusstseinswandels  in der glücklichen Situation sein, Tag für Tag innerlich eine  Erneuerung zu erfahren- fast nicht spürbar und doch tut sich da was. Irgendwie „sterben“ wir in unserem begrenzten, von fremden Mächten in der Kindheit aufgedrückten künstlichen ICH, um eines Tages als liebevolle Seele wiedergeboren zu werden. Und ich bin mir heute mehr als sicher: ALLES, was wir da in unserem „Schwangerschaftsprozess“ durchmachen, bereitet uns lediglich auf das vor, was wir uns immer heimlich ersehnten.


Da gibt’s nämlich noch so was: Eine Seele, die lässt nichts als ihre Wahrheit gelten und es wird uns nie und nimmer gelingen, etwas Anderes zu leben, es sein denn, wir nehmen Schmerzen in Kauf. Man hat es uns niemals erzählt, aber mir wurde irgendwann klar: Glücklich werde ich nur dann, wenn ich IMMER dem folge, was sie mir zuflüstert und wenn es in diesem Leben etwas zu beachten gibt, dann wird es immer nur damit zu tun haben, dass unsere Seele glücklich ist. Mehr gibt es nicht zu beachten.

Es ist, wie es ist: Jede Seele wird in diesem Leben ihren ganz eigenen Weg gehen, weil jeder von uns etwas Anderes zu lernen hat. Doch wir sind alle zum selben Ziel unterwegs, das ist das Schöne! Wir werden alle irgendwann in der wahren Liebe ankommen und hier fällt mir eine Textpassage  ein. Da steht: Für unsere Seele ist das Leben eher ein neutrales Etwas, denn sie sitzt da voller Gelassenheit am Ufer des Lebensstroms und schaut einer Herausforderung nach der anderen zu, ohne groß zu bewerten.


Während wir oft unter massivem Schmerz zu leiden haben- uns voller Frust tausend Fragen nach dem Warum stellen…….sitzt sie da eher gemütlich mit einem Notizzettel in der Hand, um nach und nach die Punkte auf ihrer Liste abzuhaken, weil sie ja genau weiß- es muss sein- da muss sie jetzt durch! Gott hat sie ja nun mal auf diese dunkle Erde gesandt, damit sie in dem Durchleben dessen, was sie nicht ist- erkennen kann, wer sie wirklich ist- eine wunderschöne liebevolle Seele! Und wenn sie dann mit dieser Liebeserfahrung zurückkehrt zu ihm, dann möchte sie voller Freude von ihren Erdenerlebnissen berichten.


Niemals dürfen wir vergessen, wo wir herkommen, das ist so wichtig! Wir sind allesamt unsterbliche Seelen, die aus der Freude, der vollkommenen Liebe, dem Frieden kommen und Gott erschuf einen jeden mit dem Gedanken:

Wir sind auf der Welt, um echt zu sein und uns so zu zeigen, wie Gott uns gedacht hat- mit all dem Unperfekten, Schwachen, Fehlerhaften- denn für Gott sind wir trotz allem ein Kunstwerk an Mensch und keine Maschinen, die nach irgendwelchen weltlichen Forderungen funktionieren. Unsere einzige Aufgabe wird es in diesem Leben sein, das zu entfalten, was er uns als unsere besondere Gabe mit eingepackt hat- denn es wird einzigartig sein und IMMER zum Wohle anderer Menschen beitragen. Gestern noch vernahm ich den Satz: Es kann uns im Leben nichts Besseres passieren, als eines Tages zu begreifen: Ja, wir sind ein göttliches Instrument, denn dieses Instrument spielt eine sehr harmonische Melodie und beschert uns unweigerlich den inneren Frieden. Dann wissen wir endlich, welche Melodie unser Leben spielen möchte.

Viele Menschen hab ich gefragt, was sie als ihre Erfüllung ansehen und wen wunderts- mich nicht mehr, denn IMMER hing das Gefühl eines erfüllten Lebens mit der Ausführung dieser göttlichen Aufgabe zusammen. Darum wurde mir bewusst: Ich muss meinen Lebenslauf mit all seinen Höhen und Tiefen reinweg aus Gottes Blickwinkel sehen. Dann erst kann ich verstehen, warum es so und nicht anders verlief/ verläuft. Wir sind nur in der Lage Bruchstücke wahrzunehmen- Gott aber sieht unser ganzes Leben bis zum Ende und weiß genau, wo er mit jedem Einzelnen hinmöchte.

Ich las mal wunderschöne göttliche Zusagen.

Gott sagt zu jedem von uns:

Ich rette dich.
Ich heile deine Seele.

Ich führe dich nach Haus..
denn ich liebe dich!

Die Welt da draußen, die lässt uns weiterhin gnadenlos im Dunklen und auf Irrwegen herumtapsen, doch mit Gottes Hilfe werden wir es schaffen, dieser Dunkelheit zu entkommen. Gott hat diesen einzigartigen Plan mit „seinen Menschen“- einen Plan, der unsere Welt zu einem Ort der Liebe und des Friedens werden lässt.
Ich denke, da muss man noch nicht einmal gläubig sein, um dieses neue Weltbild zu begrüßen, denn:

Letztendlich sind wir alle bloß Menschen
mit emotionalen Bedürfnissen
und auf der Suche nach dem inneren Frieden….
und schön sind wir allemal, auch ohne unser Spiegelbild!



*Linda*