Sonntag, 28. August 2016

Unsere Seele braucht keinen begehbaren Kleiderschrank!



 

 

Unsere Seele braucht keinen begehbaren Kleiderschrank!

Angelehnt an die Tatsache, dass wir unser Dasein hier in einer Gesellschaft verbringen, deren Prioritäten sich am Erfolg, Besitz und Titel orientieren und weniger am Menschen selbst- kam mir der Gedanke:


Wie weit haben wir uns doch von dem entfernt, was im Leben wirklich wichtig ist! Ehrlich, ich hab in dem Zusammenhang sehr rasch diese eine ausgetretene Spur vor Augen, in der die Menschheit unterwegs ist- voll in dem Glauben, es sei die ultimative Richtung ins Lebensglück! Unterwegs winken die Industriekonzerne und Medien fleißig mit den neuesten Produkten und erzählen recht eindringlich, was denn der Mensch- will er es sich wert sein- für sein glückliches Leben braucht. Und alles geschieht auf der Basis: immer mehr, immer fortschrittlicher, immer schneller…..halt sehr arg beschleunigt.


Habs schon angeschnitten- dieses Thema Zukunftsprognose für unsere Kinder! Welche Lebensanschauung vererben wir ihnen? Ich mag nicht daran glauben, dass der Spurwechsel schnell vonstatten geht- denn viel zu sehr haben wir uns an ein Leben gewöhnt, in dem doch alles auf Knopfdruck funktioniert- wo Wünsche sich mit dem nötigen Kleingeld ohne Probleme erfüllen lassen- wo die Tendenz eh dahingeht, immer im fortschrittlichen Trend zu liegen! Man will ja schließlich IN sein, mitreden können und dazugehören sowieso!

Und dann komm ich daher und rede davon, dass es nichts Wichtigeres gibt als die innere Zufriedenheit, wobei   unsere Seele eines am wenigsten braucht und das ist so was wie ein begehbarer Kleiderschrank & Co!!!

Vor Jahren bekam ich einen Text geschenkt, der mich innerlich sehr berührte!
In einem Dialog zwischen Mutter und Tochter beklagte sich die Mutter über die Unzufriedenheit des Kindes- schließlich hätte es doch alles, was das Herz eines Kindes nur begehren kann. Da war der neuesten technischen Highlights, immer wieder der neueste Modetrend- und noch vieles mehr. Sie würde doch alles für sie tun, jeden Wunsch von den Augen ablesen. Die Tochter sollte doch lieber dankbar sein- dass es ihr viel besser ginge als ihren Klassenkameraden.

Und dann stellte die Tochter  die eine Frage:

„Und was ist mit Liebe, Mutter?“



Ja, was ist mit Liebe, diesem Grundbedürfnis ALLER Menschen, das an erster Stelle steht und immer stehen wird! Kein Mensch kann überleben ohne sie! Wir alle sehnen uns nach Wärme, nach einem Ort der Geborgenheit, Zuwendung- nach der Gewissheit, dass wir etwas wert sind- dass es da Menschen gibt, die uns schätzen, lieben und sagen: „Es ist so schön, dass DU da bist- DU, so wie DU bist!“

Ehrlich gesagt- indem ich so schreibe, wird mir wieder bewusst, dass ich!! zwar offen darüber spreche, doch in meinem Umfeld dies nur selten geschieht. Eher das Gegenteil ist der Fall, wenn ich die ablehnenden Einstellungen höre, dass man „so etwas“ wie Geborgenheit  nicht braucht! Mir ist es wirklich einmal passiert: in einem Gespräch mit einer mir nur flüchtig bekannten  Person führte ich aus irgendeinem Grund die Thematik der Liebe im Miteinander an, nur so allgemein und in dem Moment, als ich das Wort „Liebe“ aussprach, zuckte die Dame zusammen! Ich brauch jetzt nicht zu erläutern, in welcher Spur sie unterwegs war!
Es schien aber, als hätte ich mit diesem einen Wort in ihr etwas getroffen und die Erkenntnis tat mir selbst weh, schließlich sind wir doch alle aus diesem Stoff der Liebe gewebt!


Wahre Liebe ist der „Stoff“, der alles zusammenhält und nährt- wahre Liebe lässt uns aufblühen, wärmt und bereichert uns, denn wir fühlen dieses sensible lebendige Menschsein in uns! Wir spüren uns, so wie wir es ganz selbstverständlich als Kinder taten! Wir waren sogar im Dauerzustand der Liebe- alles, was uns umgab „liebten“ wir- ob es nun der kleine Käfer war, die Armee von Ameisen oder das Katzenbaby  von der Nachbarin! Schon damals faszinierte mich die Farbenvielfalt und Leichtigkeit der Schmetterlinge, wenn sie dann auf unseren Blumen ausruhten, um sich auf den nächsten Flug vorzubereiten….ich liebte es, durch und durch ein Kind der Natur zu sein- im Regen zu tanzen- durch Pfützen zu springen-  umgeben von einem grünen Kinderparadies, in dem wir uns Höhlen bauten und Kleeblätter als Nahrung zu uns nahmen! Wir waren wie selbstverständlich eingebunden in die Natur – sie war für uns das Paradies- unsere kleine heile Welt!

Und was ist heute? Wie viel Aufmerksamkeit schenken wir diesem Paradies, denn es ist ja nicht verschwunden! Doch die Ablenkung ist zu groß- weil wir ja aufgefordert sind, uns auf die Jagd nach dem Perfekten zu begeben- das Vollkommene zu suchen! Können wir uns eigentlich noch an den klitzekleinen Momenten erfreuen- sehen wir die Welt noch durch die Kinderbrille von einst? Wissen wir eigentlich noch den Reichtum zu schätzen, den uns ein bunter Regenbogen, ein Sternenhimmel- ein Sonnenaufgang- eine bunte Blumenwiese schenken? Ist da nicht viel mehr dieser ständige Wunsch nach mehr und noch mehr- es kann ja noch besser sein- schöner sein……




Entschleunigung- für mich ein hoher Anspruch in dieser Zeit- indem wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf das richten, was uns wirklich erfüllt und bereichert! Die angestrebte Vollkommenheit, die gibt es nicht- nicht im Job, nicht in der Partnerschaft, nicht im Sexualleben, nicht in Bezug auf unseren Körper- nicht in der Rolle als Mutter oder Vater. Wir alle haben unsere ganz eigenen Grenzen- und es gibt nicht das! eine Bild von einem perfekten Mann/ einer perfekten Frau……von der! perfekten Ehe…..von dem perfekten Körper!


Aber es gibt eines und das ist eine Form von Liebe, die sagt: ALLES ist gut so, wie es ist. Der Mensch, der mir gerade begegnet, ist exakt vollkommen, so wie er ist und das MIT all seinen Begrenzungen. Der Tag, den ich gerade erlebe, ist ebenso perfekt, wie er ist, auch wenn ich traurig bin- dann soll es heute so sein! Der Schmerz, der vielleicht gerade bei mir anklopft- er ist perfekt- denn er trägt eine Botschaft für mich in sich. Und so darf auch jeder Mensch sich selbst begegnen- mit dem immerwährenden Gedanken der bedingungslosen Liebe zu sich selbst- trotz aller Unvollkommenheit und Schwächen  sind wir perfekt! Was uns davon abhält, das anzunehmen- ist nur ein völlig überflüssiger alter Kindheitsglaube- es ist ein erlerntes Selbstbild, das uns von Anderen übergestülpt wurde nach „ihren“!!!! Vorstellungen.

Was mir als Oberbegriff gerade einfällt, ist ein völlig verzerrtes Weltbild, das wir in uns tragen, als Folge der Selbstentfremdung und der falschen Spur, in die man uns „Polonaise-bedingt“ hineinzwängte.Machen wir uns nämlich auf den Weg zu uns selbst – erfühlen wir unsere wahren tiefen Sehnsüchte und Bedürfnisse- dann fällt sehr viel von uns ab- auch eine Menge Druck- Erwartungs-, wie Perfektionsgedanken.In mir, da ist eine  andere Welt, ein anderes Leben mit meinen Prioritäten aus rein menschlicher Sicht.


Es war mir vor einiger Zeit vergönnt, einer Trauung beizuwohnen und dem Eheversprechen  zu lauschen. Wir kennen ihn - diesen Treueeid – „bis dass der Tod uns scheidet“….doch die Braut sprach noch etwas Anderes aus. Sie sagte: „Ich will dich annehmen als meinen Ehemann , Partner und Freund, dich lieben, achten und ehren- so, wie du von Gott gemeint bist!“

Dieses Versprechen stellte für mich etwas ganz Bezeichnendes dar, denn ihr JA zu dem Partner war ein JA der absoluten Bedingungslosigkeit, ein JA zu jeder Form von „Unvollkommenheit“ – ein JA zu Ecken und Kanten- auch ein JA zur Vergangenheit des Mannes- ein JA , das dem zukünftigen Ehemann die Gewissheit gab: Ich darf so bleiben, wie ich bin- ich darf der Mensch sein, der ich immer schon war  und werde dennoch von Herzen geliebt!

Und da hab ich den beiden im Stillen gewünscht- dass sie wirklich für immer und ewig zusammenbleiben- denn eine fruchtbarere Basis für eine Partnerschaft gibt es nicht.


Für mich persönlich war es ein sehr bereicherndes Erlebnis, weil es meiner Lebenshaltung und dem gewachsenen Bild der Partnerschaft entspricht. Neulich schnitt ich es schon an: es geht in der Beziehung nicht darum, einen „vollkommenen“ „heilen“ Partner an der Seite zu wissen- der die gängigen gesellschaftlichen Kriterien erfüllt! Seele sucht keinen Mr. Perfekt aus dem Katalog- Seele sucht den Menschen, der sie glücklich macht, der es ihr ermöglicht, sich in allen Facetten, mit allen Ecken und Kanten zu zeigen und der sie dennoch liebt oder gerade darum, das ist natürlich noch schöner!

Nein, Seele liegt nichts an Besitz, Titel usw.  Jeder kennt diesen Song “Lieblingsmensch“, in dem es an einer Stelle heißt: “Bei dir kann ich- ich sein!“

Und wer in diesem Bewusstsein geliebt wird- der erfährt gerade, was wahre Liebe wirklich bedeutet!

©*Linda*

Mittwoch, 24. August 2016

Machen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt







Machen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt

Wer kennt sie nicht: „Pippi Langstrumpf“- das „etwas andere“ Mädchen, dessen Lebensmelodie lautet :

Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!

Ich mach' mir die Welt

Widdewidde, wie sie mir gefällt ....“


Ich nehme an, sie hat uns alle durch ihre lustige originelle Art angesprochen, denn gerade ihre Andersartigkeit führte uns in eine Welt, die wir so als Kinder kaum kennenlernten. Pippi ist der leibhaftig gewordene Begriff von Freiheit und purer Lebensfreude. Ihre Art, die Welt zu sehen, zu hinterfragen, mit viel Phantasie und Kreativität auszufüllen, ist einzigartig! Sie tut das, was ihr gefällt – doch verliert dabei  niemals die anderen aus dem Blick.

Je bewusster ich mit dem Leben umgehe, umso klarer wird mir, dass diese Pippi Langstrumpf eigentlich exakt den „neuen“ Menschen präsentiert.
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt! Warum eigentlich nicht? Wer zeigt denn Grenzen auf, die es untersagen, dass der Mensch sich seine eigene kleine Welt erschafft? Eigentlich zielt doch von allein alles daraufhin- wenn wir berücksichtigen, dass jeder eh auf seine Weise wahrnimmt- nicht zu vergessen, die absolut individuellen Bedürfnisse. Haben wir nicht das natürliche Recht, die Freiheit, unser Leben gemäß unserer Interessen, Fähigkeiten, Bedürfnisse selbst zu gestalten?


Es gibt nur eine Voraussetzung: Ich muss wissen, was denn so alles dazugehört- mich also eine Zeitlang mit mir selbst auseinander  gesetzt haben, z.B. auch, um das innere Feuer ausfindig zu machen. Wer bin ich- was macht mich glücklich- was nährt und bereichert meine Seele? Und hier kommt eine Situation ins Spiel, die wir zumeist spontan mit negativem Gefühl versehen und darum oft vermeiden: Die Stille, das Alleinsein- Einsamkeit. Dabei kann Stille zu unserem besten Freund werden! Es kommt auf die richtige Perspektive an- denn die Stunden des Alleinseins- bewusst genutzt- können wahre Bereicherung sein, um noch mehr Nähe zu uns selbst aufzubauen!

 Eines ist bei Erwachsenen nämlich anders als bei Kindern- Kinder sind sich im Grunde ständig nah- lassen ihre Quelle ungehindert sprudeln- während wir uns aufgefordert sehen, erst einmal wieder zu entdecken, was denn da in uns verborgen ist! Es ist der Schatz unseres Lebens, dessen Bergung es ermöglicht, dass wir endlich ein Leben in Fülle und Zufriedenheit führen.

Auch ich war einst weit von meiner Quelle entfernt- sage heute rückblickend: Das Schicksal drängte mich während einer  Trauerphase  extrem in die Konfrontation mit mir selbst. Typbedingt bin ich  nicht der Mensch, der im Schmerz Gesellschaft sucht  und so steckte ich mitten drin in einer Phase, die ich zwar zu genüge  kannte,  aber diesmal anders erlebte als jemals zuvor. Verlor ich in früheren Zeiten geliebte Menschen, so ging ich in die Verdrängung- wollte mir nicht immer und immer wieder selbst weh tun. Doch das war nun anders! Ich ging mit Bewusstsein durch jede Phase der Trauer- ließ das zu, was in jedem Moment sein wollte.

Ich lernte etwas ganz Entscheidendes: WIE ich diese Phasen durchlebte, empfand- das konnte mir kein noch so gutes Buch, kein andrer Mensch erzählen- das war das Persönlichste, was es gab/ gibt und ich hatte das Recht, auf meine ganz eigene Art zu trauern- wie und so lange ich es brauchte, ohne jede Rechtfertigung.

Damals erhielt ich zudem ein sehr wertvolles Geschenk. Ich kam zum ersten Mal mit den persönlichen Menschenrechten von Ulrich Schaffer in Kontakt. Heute sehe ich sie als eine Art von Schlüssel an, der das Schloss der Liebe  zu mir selbst öffnete.

Ulrich Schaffers Gedanken ermöglichten  mir eine neue Sicht, denn auf einmal spürte ich so etwas wie ein inneres Aufatmen und meine erster Gedanke war: Hätte ich das  viel früher gewusst, dann wäre vieles leichter gewesen!

Als wäre es das Normalste von der Welt, ließ Ulrich Schaffer mich wissen:

Du hast ein Recht, dich selbst zu lieben-
Du hast ein Recht, dich selbst nicht zu verstehen
Du hast das Recht zu fühlen-
Du hast da Recht, ein anderer/ eine andere zu werden!
Du hast das Recht, Fehler machen zu dürfen!
Du hast das Recht, dich zu freuen und ausgelassen zu sein!
Du hast das Recht, zu zweifeln und zu verzagen, die Fassung zu verlieren!
Du hast das Recht, deine dunklen Stunden zu durchleben!
Du hast das Recht, dich gegen Bevormundung zu wehren!
Du hast das Recht, deine Beziehung zu Gott nach bestem Wissen zu gestalten!

Ich weiß noch genau, dass ich mich nach der Verinnerlichung  dieser persönlichen Rechte ein großes Stückchen freier fühlte- ohne Frage mit dem leichten Frustgedanken:
Und all das! , was doch wirklich so normal und menschlich ist, hat man mir in allen Zeiten als etwas Unwesentliches dargelegt- als etwas, das der Beachtung nicht würdig ist.

Meiner Ansicht nach stellen diese Rechte einen der wertvollsten Leitfäden dar, um überhaupt ein menschenwürdiges authentisches Dasein und ein fruchtbares Miteinander zu ermöglichen!

Mensch- DU bist Mensch mit all deinen schönen Gefühlen, Schwächen, Ungereimtheiten, Fehlern und allen Lasten der Vergangenheit! Und genau so! bist du vollkommen richtig!
Hab gerade die Vorstellung, dass unsere  Erzieher uns  auf dieser bejahenden Basis ins Leben begleitet hätten! Welche Freiheit des SO-SEINS hätten wir gespürt! Diese Wurzeln wären der Beginn einer gesunden Liebesbeziehung  zu uns selbst gewesen- von Anfang an durch alle Zeiten und Beziehungen hindurch! Wie viele Konflikte hätten sich dadurch vermeiden lassen!


Nun sind wir „groß“ und dürfen versuchen, diese persönlichen Freiheiten in unser Leben zu integrieren und vor allen Dingen ist der Mut gefragt, dazu zu stehen, es im alltäglichen Leben umzusetzen - scheint ja alles noch so fremd!

Doch auch diese „neue“ Haltung braucht es, wenn wir zum Erschaffer unserer eigenen Welt werden, denn, wie Ulrich Schaffer betont: es sind persönliche! Rechte- absolut auf den Einzelnen und seine jeweiligen Lebenssituationen bezogen!

Nehmen wir mal an, unser Leben wäre ein Tanz! In welcher Formation sind wir dann als Kinder angetreten? Ich komm nicht umhin, hier das Bild der Polonaise anzuführen- denn so geübt wie wir im Gleichschritt waren! Doch entspricht dieses Bild einem freien selbstbestimmten Leben? Einer führt, gibt die Richtung an und alle laufen hinterher?  Gut, ohne Frage bleibt dem Mitglied  einer Polonaise eines erspart: man fällt nicht auf, eckt nicht an, fühlt sich irgendwie sicher aufgehoben, wo doch alle das Gleiche tun, bzw. in der selben Richtung unterwegs sind.. Doch da bleibt die eine Frage: Ist das, was ALLE tun, denken- auch wirklich das, was ich für mich wünsche? Es gibt da eine Aussage und die lautet:
„Ich selbst zu sein heißt- „anders“ zu sein!“ Diese so befremdlich klingende Andersartigkeit ist exakt das, was uns glücklich macht, was uns der Mensch sein lässt, der wir sind!

 Leisten wir uns den Luxus,
eine eigene Meinung zu haben.

~ Otto von Bismark ~




Heute vertrete ich die Ansicht, dass der Tanz des Lebens den Aufruf in sich trägt,  zum Solotänzer zu werden- und unsere ganz eigenen Schritte, nach unserem Rhythmus- nach dem Klang unserer Seelenmelodie aufs „Parkett“ zu legen! Vielleicht sogar nach der Melodie:


„Widdewiddewitt- ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!“??

Tanze, als würde Dich niemand beobachten.
Liebe, als wärst Du niemals verletzt worden.
Singe, als ob Dich niemand hören könnte.
Lebe, als sei der Himmel auf Erden.


Nun könnte der Einwand erfolgen, dass die Figur eines Solotänzers den bittren Beigeschamck des Einzelgängers, des introvertierten Menschen hat- der sich nur um sich selbst dreht und dem sein Umfeld völlig egal ist. Auch diese „neue“ Haltung  der  Selbstliebe könnte zu einem solchen Schluss führen. Es ist aber nicht an dem, weil ich immer wieder von einer gesunden!! Liebe zu sich selbst spreche, die erst die Basis für ein ehrliches harmonisches Miteinander darstellt. Nur was IN MIR ist, vermag auch nach Außen zu fließen. Nur wenn ich gelernt habe, mich bedingungslos anzunehmen, werde ich andere ebenso annehmen und verstehen können. Mit Sicherheit hat uns früher niemand dazu ermuntert, uns selbst wichtig zu nehmen- doch genau das ist Voraussetzung für alles Weitere- für jede Form von gesunder Beziehung.


Hab mich zum Beispiel auch sehr intensiv mit der „neuen“ Form von Partnerschaft beschäftigt. Es geschah, weil ich in  meinen zurückliegenden Beziehungen nach völlig falschen Ansätzen lebte. Damals war ich in dem Glauben, dass es Zeichen einer guten Beziehung sei, alles gemeinsam zu machen- dass viel gemeinsam verbrachte Zeit Merkmal von Liebe sei!

Mit Sicherheit- nichts geht über das liebevolle Miteinander, die  Fürsorge füreinander, gemeinsam Leben zu erleben und genießen- so lange eines gewährleistet ist: dass keiner der Partner sich in der Beziehung verliert. Im Gegenteil- echte Partnerschaft sollte die Gelegenheit der gegenseitigen Bereicherung schenken- um so zu ermöglichen, dass man aus der eigenen Version Mensch etwas noch Schöneres  erschaffen kann. Zugegeben, dieser Grundgedanke war für mich Neuland- denn aus der Perspektive hatte ich Partnerschaft oder auch Freundschaft noch nie gesehen. Auf einmal kristallisiert sich heraus, dass es nicht nur um ein liebevolles Miteinander geht, um dieses Gemeinsame, sondern auch um die persönliche Weiterentwicklung, um Heilung und Ganzwerdung! Und wo kann der Mensch sich besser finden- Heilung erfahren als in einer Beziehung, die von bedingungsloser Liebe und Verständnis getragen wird?


„Osho“ führte einmal als unerlässlich an:

 „Füllt einander die Becher, aber trinkt nicht aus einem! Lernt, allein zu fliegen und zu blühen. Singt und tanzt zusammen, doch lasst jeden auch allein sein. Eiche und Zypresse wachsen nicht im Schatten des anderen!“

Er betonte damit die Wichtigkeit, der Individualität Ausdruck zu verleihen und von daher ergibt es sich von ganz allein, dass auch Partner  das natürliche Recht haben, sich dem hinzugeben, was sie persönlich  innerlich erfüllt.  Das bedeutet aber keinesfalls Entfremdung- im Gegenteil- denn wenn es wahre Liebe ist, dann wächst sie sogar durch den Sog des Vertrauens zueinander. Wahre Liebe ist nicht einfach so fort, ist auch nicht an irgendwelche Bedingungen, Kriterien geknüpft! Wahre Liebe wünscht dem Anderen eines: dass er glücklich ist und in seinen Farben erblüht!

„Jeder Sonnenuntergang ist so schön, wie man ihn betrachtet und jeder Mensch so wertvoll,
wie man ihn im Herzen trägt.“


Vielleicht ist zu spüren, dass ich sehr bewusst mit Lebenssituationen umgehe, denn ich such ja ständig die neuen Wahrheiten und eine Lebensform, die von einer neuen Qualität spricht. Sicher, diese Haltung  erhebt den Anspruch der Achtsamkeit- doch in den Tag hineinzuleben war noch nie so mein Ding. Ich will spürbar  in meinen Handlungen sein, als die Person, die ich bin.

Manchmal stell ich mir vor- wir würden irgendwann gefragt: „Na, was hast du mit dem Geschenk deines Lebens gemacht? Hast du es zu deinem Geschenk der Lebensfreude werden lassen? Erhielt das Leben Deinen persönlichen Ausdruck? Was hast du für dich zum wesentlichen Bestandteil ernannt? Hast du den Mut aufgebracht, deinen eigenen Tanz zu tanzen, deinen Weg zu gehen?“

Solche Phantasiegedanken helfen mir unheimlich, mich nie wieder zu verlieren!!!! Die damalige Verlusterfahrung meiner selbst  ist mir Warnung für alle Zeit!


Diese neue Freiheit, die auf jeden von uns wartet, ist unbeschreiblich! Wir setzen völlig andere Prioritäten und es wird sich gut anfühlen, denn man sagt, dass dieser weiche sensible Wesenskern in jedem Menschen unbeschadet zugegen ist und berührbar sowieso. Nur, wir müssen lernen, es wieder zuzulassen. Das Weiche ist unsere wahre Natur- denn unsere   tiefe Sehnsucht ruft nicht nach Kampf, Verurteilung, Macht, Gold und Titel! Wahre menschliche Sehnsucht sucht nach dem Verletzlichen Sensiblen Berührbaren in uns- nach Zuwendung, Geborgenheit, Wärme, Vertrauen- sich fallen lassen können- dem Wissen: ich muss nicht immer stark sein- machen und tun, etwas darstellen- ich werde auch geliebt, wenn ich „schwach“ oder fehlerhaft  bin !

Ich weiß- es ist oft schwierig, solche Gedanken überhaupt zulassen zu können- weil sie doch von dem abweichen, was als „normal“ angesehen wird! Und doch wage ich den Gedankenschritt – auch bestärkt durch die Aussage einer jungen Frau:“ Wir sind doch eigentlich alle gleich!“ Mir war klar, was sie damit meinte, denn  sie bezog sich auf den Umstand, dass wir doch alle im Grunde  das Selbe suchen- nur- dass es auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschieht. Und warum? W Hat uns jemand jemals erzählt, dass gerade dieses Weiche Verletzliche in uns das ist, was uns zum Menschen macht? Diese Schwäche, die so oft belächelt wird- wenn jemand eventuell zu sensibel ist, zu nah am Wasser gebaut hat- es spricht von absoluter innerer Stärke!!!!!
Darum hats mich oft geärgert- wenn ich Begegnungen beobachtete- in denen ein Mensch  mitleidig/ müde  von oben herab  belächelt wurde, weil er sich als zu „weich“, empfindlich outete , während sein Gegenüber resolut  die Hände in die Hüften stemmte mit den Worten: „Ich steh meinen Mann/meine Frau- mich wirft so schnell nichts um!“ Warum wird immer wieder vergessen, dass gerade unsere Gefühlspalette das Wertvollste ist, was wir mitbekommen haben- sie ist unser Schatz- sie ermöglicht uns, die Welt zu erspüren, uns selbst immer besser kennen zu lernen!
Lehnen wir sie ab- sträuben wir uns gegen das, was wir wirklich empfinden, dann erwachsen daraus mit der Zeit die Personen der „Frau Immerglücklich“, „Frau Immerpräsent“, „Herr Unverwüstlich“, „Herr Perfektion“ und auch „Frau Immerlacht“ tritt in Erscheinung!“ Doch ich hoffe darauf, dass der Wandel der Zeit ein neues Bewusstsein hervorbringt und Menschen wieder zu ihren inneren Wahrheiten stehen, weil sie erkennen, dass diese Sehnsucht nach der inneren Zufriedenheit nur so gestillt werden kann.

Sicher, es gehört ein klein bisschen Anfangsmut dazu- aber nur ein bisschen- denn ich für meinen Teil hab den Ausdruck meiner Gefühlspalette noch niemals bereuen müssen, war immer schon ein „durchsichtiger“ Mensch. Ich wurde zwar auch manchmal  belächelt wegen meiner Tränen mitten unter Tränenlosen- doch konnte ich sehr gut damit umgehen. Warum? Weil ich immer schon spürte, dass mich von Anderen so viel gar nicht trennt und umgekehrt und zudem wollte ich doch meine gut erhaltenen kindlichen Seelenanteile ausleben, weils einfach gut tut!
Und ich denke, wir dürfen noch etwas lernen. Es ist eine andere Form der Kommunikation- weg von alltäglichen Themen und viel mehr zu dem, was wir fühlen- wie es uns wirklich geht. Nein, es heißt nicht, dass wir unser Innenleben total nach Außen kehren- darf nicht sein, weil jeder seinen intimsten Schutzraum hat- doch was zählt,  ist die fruchtbare wohltuende bereichernde stärkende wärmende Form von gelebter Nähe- halt von Seele zu Seele. Soll ich mal sagen, was das für ein Gefühl ist? So, als wäre man im vertrauten Daheim!
Um nun den roten Anfangsfaden wieder zu finden:
Eine Pippi Langstrumpf war in der Lage, all das, was sie bewegte- spontan zu äußern, ohne sich erst einen Kopf über die Auswirkungen zu machen, so wie alle Kinder es tun, die noch nicht der „Verformung“ zum Opfer fielen. Und auch hier sag ich immer wieder, dass wir uns auf unserer Bewusstseins- Reise eigentlich „nur“ auf dem Rückweg der Wiedererinnerung  befinden- und beim Ankommen ganz erstaunt feststellen, dass diese neue Welt wahnsinnig viele „kindliche“ Nuancen aufzeigt.
©*Linda*

Dienstag, 23. August 2016

Ein erfülltes Leben braucht die Wahrheit



Ein erfülltes Leben  braucht die Wahrheit

Ich denke, jeder Mensch hat so seine ganz gewissen Punkte, die von Berührungsempfindlichkeit sprechen- einmal angetippt und es bewegt sich was im Inneren! Bei mir gibt es zwei davon: zum einen, wenn es um menschliche Wertschätzung geht und zum anderen, wenn gelebte Wahrhaftigkeit zum Thema wird! In diesen Bereichen brauche ich absolute Klarheit, Stabilität- geht nicht ohne! Zur Verdeutlichung mag man sich die Wahrheit als etwas Greifbares vorzustellen und egal, was ich damit anstelle- wie ich sie dreh und wende- durchknete- in die Luft werfe oder zu Boden fallen lasse: sie muss jeder Beanspruchung standhalten!

Natürlich weiß ich  zu sagen, woher diese extreme Wahrheitsliebe kommt. Sie ist die gewachsene Frucht eines Lebens, das ich in der  Gesellschaft von Selbstlügen, Schönrederei und  Verdrängung führte! Mein Lebenshäuschen stand somit auf sehr unfruchtbarem Boden, denn all mein Schmerz, den ich erlitt, war schlichtweg die natürliche Konsequenz dieser Selbstverleugnung! Ich lebte ja alles, nur nicht mich, geschweige denn das, was für mich wirklich stimmig gewesen wäre!

Auch wenn ich eigentlich ein sehr friedliebender Mensch bin- es musste eines Tages so weit kommen, dass  ich nicht anders konnte,  als einen lauten Fluch auszustoßen, der dann lautete:

„Ich will dieses Leben voller Selbstlügen SO! nicht mehr! Es macht mich nicht glücklich. Was habt „ihr“ mir bloß für einen Blödsinn  erzählt – über dieses Leben und über mich?“

Es dürfte klar sein, wen ich mit „ihr“ ansprach- auch wenn „sie“ es nicht besser wussten- aber ich hab arg drunter leiden müssen- viiieeelllll zu lang! Das Fatale war ja-  im Grunde lag ich mit meinem leisen Erspürten seit Ewigkeiten richtig. Wertschätzung ist nun mal A&O in jeder zwischenmenschlichen Begegnung und niemand darf für sich das Recht in Anspruch nehmen, über einen anderen zu urteilen, ihn abzuwerten, denn niemand ist in dessen Schuhen gelaufen! Darum reagierte ich sehr skeptisch, als mir mal jemand sagte: “ Mit Mobbing muss man heutzutage leben- das gehört zur Tagesordnung!“

Ne, so sah ich es nicht, ganz und gar nicht! Jeder!! hat Respekt verdient, woher er auch kommt, was er auch darstellt, ob es nun der Obdachlose unter der Brücke oder der Chef eines Großkonzerns ist!
Soll etwa ein beruflicher Titel der Richtungsweiser sein? Orientiert sich der Wert eines Menschen daran, welchen Platz er auf der Rangliste in diesem System des Erfolgs eingenommen hat?

Na ja, wie dem auch sei- ich wollte ja über meine Wahrheitsliebe berichten! Monate hab ich gebraucht, um das herauszufiltern, was für MICH in MEINEM Leben als wahr gelten sollte. Mir wurde klar: Wahrheit ist etwas absolut Persönliches- denn was für mich „richtig“ oder „falsch“ erscheint- ist „nur meins“ und erhebt niemals den Anspruch auf Verallgemeinerung. Es muss in mir gewachsen sein durch das, was ich erlebte, aufgrund meiner absolut individuellen Wahrnehmung. Von daher gibt es niemals die! eine Wahrheit, denn jeder nimmt die Welt gemäß seiner inneren Antennen wahr.

Worte von Osho, die ich oft wiederhole , weil ich sie sehr befürworte:

„ Vergiss eine Sache nicht: Was auch immer sich gut anfühlt, ist gut, was auch immer sich schön anfühlt, ist schön und was auch immer dich froh, vergnügt, freudig macht ist die Wahrheit- mach dies zu deinem einzigen Maßstab.“

Darum denke ich, es ist völlig O.K., wenn jeder „in anders“ denkt oder handelt- für wichtig halte ich nur, dass jeder im Leben schaut, was für ihn seine speziellen Wahrheiten sind. Was uns da draußen von jeher als DIE ultimativen Wahrheiten verkauft wurde und wird- das kann niemals zählen- denn es entspricht dem kollektiven Massenbewusstsein- hat doch mit dem Einzelnen nichts zu tun! So verblassten für mich nach und nach all die Vorgaben, die ich jemals erhielt- ich verabschiedete mich von zig Bildern:

Was „man“ denn so tut, bzw. was „man“ nicht tut“- wann Frau/ Frau ist- wann ein Mann ein Mann ist- was die Bereiche der Liebe/ Sexualität beschreibt- wie „man“ eine Beziehung lebt- was der Sinn des Lebens ist- welche Ziele es im Leben anzustreben gilt und noch vieles mehr! Ja, ich krempelte mein bisheriges Leben um, aber radikal, denn eines wusste ich:

NIE MEHR die vergoldete Lüge- dann doch lieber der absoluten Wahrheit klar ins Auge schauen, auch wenn die ersten Blickkontakte nicht gerade aufbauend sind- doch je mehr man sich den eigenen Wahrheiten angenähert  hat, umso größer die Zufriedenheit.. Dann kann man nämlich mit Stolz sagen:

DAS ist ab jetzt alles „nur meins“! Ja, ich glaube, man wird sich durch so ein Wahrheits-findungs-verfahren der einzigartigen Identität noch bewusster- spürt sich intensiver- fühlt sich lebendiger! Schließlich hat man auf diese Weise  längst vergessene Seelenanteile wieder aus ihrem Versteck befreien können!

Ich glaube, es war Robert Betz, der die Entwicklung in dieser Zeit als eine Handlung beschrieb, die dem Aussteigen aus alten Schuhen gleichkommt, dem Abschied von längst überholten Ideen über das Leben, die Liebe, das Miteinander, das Berufliche und natürlich auch über uns selbst!
Jetzt gehts nämlich darum, unsere eigenen bequemen neuen Laufschuhe anzuziehen und in die Richtung zu wandern- in die uns unsere Sehnsucht  zieht- weg von dem äußeren Sog der fragwürdigen Vorgaben!

Stark genug sind wir allemal für diese Reise, denn wer einmal JA sagt zu der inneren Führung( der inneren Stimme) ,der hat den besten zuverlässigsten Reiseführer, den  er sich nur vorstellen kann, inklusive der Garantie, das das Reiseziel zu 100% erreicht wird! Dafür stehen die Reiseführer „Seele &Leben mit ihrem  Namen!





Wir sollten niemals vergessen: es gibt ja keine unbekannten Welten zu entdecken- als Kinder waren wir bereits bestens vertraut mit dem, was ich unsere Seelenlandschaften nenne! Bevor man uns „verformte“, fühlten wir uns dort pudelwohl, denn es war ja schließlich unser Daheim!

Hinsichtlich dessen las ich neulich etwas sehr Interessantes: dass wir speziell mit unserer Nase  frühere Erinnerungen wachrufen können- indem wir bestimmte Gerüche spontan mit Kindheitssituationen verbinden, wobei ich persönlich auch bei Geräuschen im Jetzt dieses Empfinden habe. Und soll ich mal was sagen? Es tut in diesem Moment des Erspürens einfach gut- denn die Zeit kann gewesen sein, wie sie will- für uns war ja damals alles so in Ordnung- wir empfanden es als Normalität, auch wenn es Folgeschäden mit sich brachte! Trotz aller Missstände spreche ich immer noch von einer glücklichen Kindheit auf blühenden Wiesen, denn mir war es gegeben, mitten in der Natur aufzuwachsen!

Unzählige Obstbäume, Sträucher, ein großer Garten, Blumen, Hund, Katze, Hühner, Schafe, ein Bienenvolk, Kaninchen, Tauben-  unheimlich viel Grünflächen mit Büschen, die zur Höhle wurden.Ja, die Natur war so etwas wie mein zweites Zuhause, egal, in welcher Jahreszeit – ich war vorwiegend draußen zu finden. Blutende  Knie gehörten dazu , ebenso wie eine bunte Schar von Spielkameraden und uns war es damals so was von egal, wer nun aus welchem Elternhaus kam- ob Junge oder Mädchen- Hauptsache- wir hatten Spaß miteinander.

Als unbezahlbar sehe ich diese Zeiten der  kindlichen Unbeschwertheit an-  wir lebten im Moment- fragten nicht nach morgen und genossen einfach das, was im JETZT zu entdecken und zu bestaunen war.

Klar, es gab auch Streit- aber genauso rasch die Versöhnung und alles in allem sag ich so oft, dass uns Kinder- in ihrer Weise, Leben zu leben und zu genießen- auch das zwanglose, wertfreie Miteinander - ein Vorbild sind! Da wird nicht nach Gewinn bzw. Verlust gefragt- da muss nicht alles, was sie tun, ständig einen großen Zweck erfüllen. Sie tun es, weil sie Freude daran verspüren und gut ist. Ein Kind lebt „sich“- und das ist alles, was zählt im Leben.

Nicht unbegründet sehe ich unsere Lebensreise als eine Rückreise der Wiedererinnerung an- denn am Ziel  angekommen, brauchen wir all die „erwachsenen“ Schutzgewänder nicht mehr. Wir  dürfen uns endlich wieder in unserem „natürlichen Seelenkleid  zeigen und das wird sehr viel von unseren kindlichen Zügen in sich tragen! Unser Herz, das bleibt nämlich für immer ein Kind und dieses Kind wird völlig anders leben und lieben- nämlich aus dem Herzen und nicht aus dem Verstand!

Ich stell mal die rhetorische Frage:

Wenn wir ganz ganz ehrlich sind- wofür lohnt es sich zu leben? Auf was möchten wir irgendwann einmal gerne zurückblicken?

Wird auch nur ein Mensch in seinen letzten Lebensminuten enttäuscht sagen:

„Ach, hätte ich doch mehr Zeit im Büro verbracht!“  ???

Gemäß entsprechender Beobachtungen bei  sterbenden Menschen geht doch klar das Bedauern hervor, leider verpasst zu haben, das eigene Leben zu leben- sich der wahren Gefühle und auch persönlichen Wahrheiten bewusst geworden zu sein!


Hab mal einen Text von „mir nicht bekannt“ rausgesucht, der heißt:

Wofür es sich zu leben lohnt.

Für das Rauschen des Meeres,
für das Funkeln der Sterne,
für das Leuchten in den Augen derer,
die wir lieben.
Für die Musik
und für den Tanz,
für die leisen Momente
und für das Innehalten im Trubel der Tage.
Für die Zärtlichkeit
und für die Sonne in unseren Herzen.


Was davon können wir eigentlich käuflich erwerben???????????????????????????????
Wer kann mir da Näheres drüber erzählen?
Der Verstand- unser gesellschaftliches System mit seinen angepriesenen Wahrheiten oder gar die Werbung????????????????????

Ich glaube, das sind die falschen Adressen- denn es gibt nur einen kompetenten Ansprechpartner und das ist unsere Seele! Hier gehts nämlich „nur“ um das  FÜHLEN, Erspüren, Empfinden und nicht um Gewinnen- um Erfolg, Macht  und Leistung!

Hier geht es um die Wahrnehmung der leisen Augenblicke im Leben- um Momente der Seelenberührung! Dafür lohnt es sich zu leben, denn nur diese Momente  werden uns bis zum letzten Tage begleiten! Wann hab ich von Herzen gelacht, geliebt- Liebe erfahren  und mit allen Sinnen das wertvolle Geschenk  meines Lebens genossen?

Diese Wahrheit ist für mich eine der vorrangigsten überhaupt und von daher tu ich alles, um mein Leben auf diese Wahrheit auszurichten.

Ich habs schon mal betont- das, was in der „großen weiten“ Welt an Unfrieden herrscht, das entzieht sich unseres Einflusses, sowie des genauen Einblicks. Darüber wird sich niemand ein genaues Bild machen können!
Darum sehe ich mich viel mehr dazu aufgefordert, mein Augenmerk auf eine friedliche Welt IN MIR und um mich herum zu richten und wir kennen das ja: wo zwei oder drei zusammen sind- da kann schon etwas ganz Wunderbares Neues entstehen!

Genießen wir doch einfach das Hier und Jetzt- genießen wir uns- mit allen Möglichkeiten, die uns mitgegeben wurden. Wir haben nur dieses eine Leben und daraus sollten wir das wahrhaftigste schönste bunteste lebendigste freieste fröhlichste liebevollste, vielleicht sogar verrückteste  Leben erschaffen, was wir uns so vorstellen können! Hauptsache, die Seele freut sich!

©*Linda*











Montag, 22. August 2016

Leben ist ein wunderschönes Märchen




Leben ist ein wunderschönes Märchen


Warum sind wir eigentlich hier auf Erden?

Ehrlich gesagt, hab ich mir diese Frage in meinem Leben recht häufig gestellt- insbesondere in  stürmischen und  dunklen Zeiten, in denen ich orientierungslos und daher besonders intensiv nach diesem einen Sinn suchte, an den ich mich wie an einen Strohhalm klammern konnte, um bloß nicht die Hoffnung zu verlieren!  Zudem suchte ich Trost, Halt, Zuversicht, Orientierung  in unzähligen Lebensweisheiten, Zitaten, so wie diesem Spruch:


Schatten.. die auf unser Leben fallen..
sind nichts anderes..
als ein sicheres Zeichen dafür..
dass es irgendwo ein Licht geben muss..
das zu suchen sich lohnt.

unbekannt

Zugegeben, wenn man so wie ich im dunklen  Loch steckte, dann vermochten auch die zuversichtlichsten Sprüche  „nicht richtig“ aufzumuntern….irgendwie wartete ich oft auf dieses besagte kleine Licht, das- hast du nicht gesehen- unverhofft bei mir anklopfte, aufleuchtete und mir signalisierte:
„Mach dir keine Sorgen, alles wird gut und alles ist von Sinn!“

Heute bin ich ein bisschen „lauferfahrener“ und würde folgenden Worten zustimmen:

„Irgendwann wird alles Sinn machen. Also lache jetzt über deine Verwirrung, überstehe die Tränen, sei stark und denk daran:

Alles hat einen Grund!“

Von unbekannt


Dann begegnete mir ein Text, in dem geschrieben stand:

Hinter jedem Menschen
steht ein großes Geheimnis
seine Geschichte
sein Weg
seine Umwege

Dieses Geheimnis zu ergründen
deines
meines
das Geheimnis des Lebens überhaupt
lohnt sich.



Ich weiß, um solche Gedanken überhaupt zulassen zu können, bedarf es einer etwas anderen Sicht auf Leben- eher aus der  Vogelperspektive, denn meiner Ansicht nach geht es in unser aller Leben letztendlich um das Kunstwerk des großen Ganzen.

Irgendwo, da stand geschrieben: Leben ist gleich einer  Kette mit vielen Perlen der Ereignisse- ob nun in hell oder dunkel- wichtig ist- jeder Perle ihren absolut berechtigten Platz zuzusprechen. Es wird auch nicht möglich sein,  ungeliebte dunkle Perlen mal eben abzufädeln. Jede der Perlen hat exakt zum richtigen Zeitpunkt ihre Kettenmitgliedschaft erhalten und ermöglicht der nächstfolgenden erst den Beitritt. Und iirrgggeenndwwannnn , da wird der große Moment kommen: unsere Kette erhält  ihren Verschluss, damit der Kreis sich schließen kann.


Es mag eine meiner größten Vorlieben sein, „Leben“ in immer wieder neue Bilder zu fassen- ermöglicht mir eine intensivere Vorstellung und macht zudem noch Spaß!

Vor vielen vielen Jahren begegnete mir folgender Spruch:
 „Das Leben ist ein von Gott geschriebenes Märchen.“
Ich vermag meine spontane Reaktion gar nicht wiederzugeben. Auf jeden Fall hab ich für mich erstmal den Kopf geschüttelt, weil ich diese Aussage doch arg bezweifelte! Der Verfasser mochte entschuldigen- aber mein von  Schmerz durchzogenes Leben sah ich absolut nicht als „märchenhaft“ an! Ich trug zwar seit jeher einen tiefen Glauben an Gott in mir- doch für mich hatte er sich nach damaliger Ansicht kein Märchen ausgedacht!
Es verging die Zeit – ich glaubte mich zwar recht geübt im Hinfallen und Aufstehen- doch dann fand ich mich in der tiefsten dunkelsten Schlucht meines Lebens wieder, aus der es scheinbar kein Entkommen gab. Und hier sag ich heute: genau dieser Aufenthalt war meine Rettung, denn nur er ließ mich aufwachen und verstehen, dass mein Leben recht laut nach einem Richtungswechsel rief!
Hab ihn dann auch vollzogen und irgendwann, da las ich den besagten Satz wieder:
„Das Leben ist ein von Gott geschriebenes Märchen!“
Und da war kein Kopfschütteln mehr angesagt, da gab ich mein volles Zugeständnis, denn ich führte mir vor Augen: Ein Märchen wäre ja gar  kein Märchen- würden sich nicht Gut und Böse die Hand reichen!
Was wäre das denn für ein „Rotkäppchen- Märchen“, würde der hinterhältige Wolf nicht in Erscheinung treten?  Rotkäppchen hätte mit Kuchen und Wein bei der Großmutter etwas small- talk gehalten…….um sich dann wieder auf den Weg nach Hause zu machen….etwas fade, oder?  D a ist doch der nimmersatte Wolf unentbehrlich, der nichts Niederträchtigeres  im Sinn hat, als das  gutgläubige Rotkäppchen hinters Licht zu führen, um es samt Großmutter zu verspeisen! 


 


Was wäre Schneewittchen ohne die böse Königin? S ie hätte hinter den sieben Bergen bis zu ihrem Lebensende  ein harmonisches  WG- Leben mit ihren Zwergen geführt…….aber das wars dann auch schon! Spannend wird’s doch erst durch die intrigenreichen Aktionen der neidischen Königin, die nicht damit klarkommt, dass der Spiegel ihr erzählt, Schneewittchen sei nun mal schöner als sie!

Ohne Frage, es geht in den Märchen recht hart zur Sache! Unschuldige „Kinder“ wie Rotkäppchen oder die  Geißlein werden vom „Bösen“ mal eben so verschluckt- Hänsel wird seiner Freiheit beraubt- Dornröschen verabschiedet sich in einen langen Schlaf – Schneewittchen gings auch nicht besser………und dennoch haben wir als Kinder diese Märchen über alles geliebt!
War es die Freude an den niederträchtigen Aktionen? Ich denke nicht- tippe her darauf, dass wir unbewusst diese Erkenntnis in uns trugen, dass das „Böse“- egal, was es sich auch ausdachte sowieso den Kürzeren ziehen würde! Unser Glaube an die Macht des „Guten“ war einfach viel zu stark! Wir haben schlichtweg vertraut, dass schon alles gut gehen würde und genau das war ja auch der Fall, wenn Rotkäppchen, Großmutter, Geißlein  nach Wiedererlangung ihrer Freiheit  fröhlich um den Brunnen tanzten und sangen : “Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot, der böse böse Wolf ist tot!“  Das „Böse“ war ein für allemal besiegt! 


 

Die Hexe landete im Feuer- Rumpelstilzchen verflüchtigte sich fluchend ins Nirgendwo- und der Wolf versank in den Tiefen des Brunnen…..

Um nun den roten Faden wieder aufzunehmen, durfte ich erfahren, dass Gott für jeden von uns sein jeweils ganz persönliches „Märchen“ schreibt- denn keine Geschichte gleicht auch nur annähernd der eines anderen. Jeder geht seinen ganz individuellen Weg und ich vertrau darauf, dass – egal, wie die Umstände auch sind- jeder genau die Lebenssituation erfährt, die er erfahren soll. Wir wissen nicht, was unsere Seele( unser Selbst) erfahren möchte, doch es scheint in engem Zusammenhang mit unserer jeweiligen Lebenssituation zu stehen. Unser Leben ist nun mal ein Geheimnis.

Doch eines weiß ich: wir sind nicht hier, um uns auf Wolke sieben auszuruhen oder auf Rosen gebettet zu sein- es gibt etwas zu tun, zu erfahren!

Ich denke, es passt:

Folge deinem Stern, sing dein Lied
und leuchte in deinen Farben
und du wirst sein wie das blühende Leben.

Von unbekannt





Was vor uns liegt und was hinter uns liegt
ist nichts im Vergleich zu dem,
was IN UNS liegt.
Und wenn wir das,
was in uns liegt
nach außen tragen,
dann geschehen Wunder!

Henry D. Thoreau

Leben ist eine Einladung,  den allerschönsten Ausdruck von uns selbst zu erschaffen, das erblühen zu lassen, was in uns ist und einfach der Mensch zu sein, der wir sind mit allem, was uns ausmacht – ob nun in hell oder dunkel ! Dann nämlich geschehen wirklich Wunder !


Doch um diese Wunder zu erleben, müssen wir erst all den Müll entsorgen, der sich seit der Kindheit  über unserem schönen Wesenskern abgelagert hat- all die falschen Gedanken über uns selbst- über das Leben und die Liebe!!!!!!
Und hier rücken  die „märchenhaften“ Züge unseres Lebens in den Fokus, dieses natürliche lebendige Wechselspiel der Erfahrung von Gut und Böse, Freude und Leid, Licht und Schatten, Tag und Nacht. Wie immer wir es auch bezeichnen wollen- es hat zum Ziel,, dass abfallen wird, was nicht zu uns gehört , damit der strahlende Diamant in uns seine Leuchtkraft wieder  erhält!


Angelehnt an die zuvor beschriebenen Märchengestalten werden wir zwar nicht in die Verlegenheit kommen, von einem Wolf verspeist zu werden………ABER! Diese Märchen zeigen viele   Parallelen  zu unserem wahren Leben- sind gleich eines Spiegels menschlicher Verhaltensweisen! 




Die Gier nach materiellem Reichtum ist extrem oft vertreten! Was erscheint es lohnend, aus Stroh Gold spinnen zu können! Und ebenso  verheißungsvoll  ist der Esel, der goldfarbene  Ausscheidungen produziert, ein Tischlein, das aufs Wort  die leckersten Nahrungsmittel  hervorzaubert ! Da wird auch nicht groß nach Recht und Unrecht gefragt- Hauptsache, man hat seine Schäfchen im Trocknen!
Eitelkeit , Missgunst, Neid  sind ebenfalls sehr aktuelle Lebensthemen, wenn die Königin es nicht verkraftet, in ihrer Stieftochter eine Konkurrentin im Punkt Attraktivität zu haben!

Und immer vermitteln Märchen eine bestimmte Botschaft:

Am Ende wird nur eines überleben und das sind die Wahrhaftigkeit und die Liebe!

Ich denke, auch unser aller Leben trägt diese Botschaft in sich wie einen roten Faden, denn so wie wir als Kinder exakt spürten, was das Böse und das Gute ist, spüren wir es auch heute noch, tief in uns drinnen! Nur- man hat uns seit ewigen Zeiten in diese andere Richtung getrieben- wollte und will uns immer noch weismachen, dass Konsum, Erfolg, Goldbarren im Keller, Attraktivität –„richtiges Mann-Sein/ Frau- Sein -A&O für ein glückliches Leben sind!

Da ich mich neulich mit meiner Grundschulzeit auseinandersetzte…..über Jahre hielten wir uns in einem Klima auf, das von Angst, Leistungsdruck, Konkurrenzdenken, Bloßstellung, persönlicher Unfreiheit gekennzeichnet war mit der Folge, dass unser Selbstwertgefühl eingedämmt wurde und wir uns aufgefordert sahen, im Leben  hinter etwas herzulaufen, was uns im Endeffekt nicht glücklich machen konnte. Es war kein Platz für die Liebe, die Wahrheit und schon mal gar nicht für unser kindliches Mensch-Sein.

Jeder von uns wird ähnliche Erfahrungen angestellt haben. Darum denke ich, dass jedes persönlich verfasste Märchen dazu aufruft, sich eines Tages durch die Konfrontation mit dem „Bösen“ oder ich sag mal abgemildert mit dem „Unguten“ , das unserer Seele den Atem nimmt, auf das zu besinnen, was uns wirklich ein inneres Wohlgefühl beschert.

 Ja, wahrscheinlich muss das „Böse“ wirklich wie die Hexe verbrennen- muss der Mensch einmal in den dunklen Schlund des „Wolfes“- darf aber Hoffnung haben, so wie Dornröschen irgendwann aus dem langen Schlaf zu erwachen, weil da ein “Prinz“ der Liebe kommt, der den Mut hat, all die Dornen zu beseitigen.

Denn  wenn im Leben eines Bestand hat, dann sind es die Freude und die Liebe- alles andere verblasst mit der Zeit.
Ist schon komisch- als wir als Kinder die Märchen hörten, waren wir weitaus näher dran an der tiefen Wahrheit des Lebens und eines trugen wir in uns: ein selbstverständliches Vertrauen in den guten Verlauf der Dinge- dieses Urvertrauen in der Gewissheit: Es wird  schon alles gut werden- egal, wie „böse“  und schmerzhaft es zunächst ausschaut!

Dieses kindliche Vertrauen- es ist uns abhanden gekommen- leider! Den Grund sehe ich  in all den negativen Lebenserfahrungen, in dem Erleben einer Welt, die uns irgendwann davon absehen ließ, ihr unser Vertrauen zu schenken, weil es manchmal einfach zu sehr schmerzte. Dabei wäre es etwas Wunderschönes, hätten wir den Mut, unserem Leben wieder zu vertrauen.

Das Leben ist kein Kampf, kein Gegner- wirklich nicht! Es möchte nur unser Bestes- aber dafür wünscht es sich, dass wir es fließen lassen, so wie es möchte- dass wir annehmen, was JETZT sein will und es für richtig und sinnvoll erachten. Leben wünscht sich auch, dass wir seine Zeichen und Botschaften als Geschenk erkennen und in unser Bewusstsein integrieren, denn nichts kommt ohne Grund in unser Dasein! Jede Begegnung, jede Situation spricht ihre ganz eigene Sprache und sie gilt es zu lernen.

Ja, Leben ist ein Märchen- ein Geschenk, damit wir wieder  zu dem Menschen werden können, der wir wirklich sind und immer waren.

©*Linda*