Dienstag, 23. August 2016

Ein erfülltes Leben braucht die Wahrheit



Ein erfülltes Leben  braucht die Wahrheit

Ich denke, jeder Mensch hat so seine ganz gewissen Punkte, die von Berührungsempfindlichkeit sprechen- einmal angetippt und es bewegt sich was im Inneren! Bei mir gibt es zwei davon: zum einen, wenn es um menschliche Wertschätzung geht und zum anderen, wenn gelebte Wahrhaftigkeit zum Thema wird! In diesen Bereichen brauche ich absolute Klarheit, Stabilität- geht nicht ohne! Zur Verdeutlichung mag man sich die Wahrheit als etwas Greifbares vorzustellen und egal, was ich damit anstelle- wie ich sie dreh und wende- durchknete- in die Luft werfe oder zu Boden fallen lasse: sie muss jeder Beanspruchung standhalten!

Natürlich weiß ich  zu sagen, woher diese extreme Wahrheitsliebe kommt. Sie ist die gewachsene Frucht eines Lebens, das ich in der  Gesellschaft von Selbstlügen, Schönrederei und  Verdrängung führte! Mein Lebenshäuschen stand somit auf sehr unfruchtbarem Boden, denn all mein Schmerz, den ich erlitt, war schlichtweg die natürliche Konsequenz dieser Selbstverleugnung! Ich lebte ja alles, nur nicht mich, geschweige denn das, was für mich wirklich stimmig gewesen wäre!

Auch wenn ich eigentlich ein sehr friedliebender Mensch bin- es musste eines Tages so weit kommen, dass  ich nicht anders konnte,  als einen lauten Fluch auszustoßen, der dann lautete:

„Ich will dieses Leben voller Selbstlügen SO! nicht mehr! Es macht mich nicht glücklich. Was habt „ihr“ mir bloß für einen Blödsinn  erzählt – über dieses Leben und über mich?“

Es dürfte klar sein, wen ich mit „ihr“ ansprach- auch wenn „sie“ es nicht besser wussten- aber ich hab arg drunter leiden müssen- viiieeelllll zu lang! Das Fatale war ja-  im Grunde lag ich mit meinem leisen Erspürten seit Ewigkeiten richtig. Wertschätzung ist nun mal A&O in jeder zwischenmenschlichen Begegnung und niemand darf für sich das Recht in Anspruch nehmen, über einen anderen zu urteilen, ihn abzuwerten, denn niemand ist in dessen Schuhen gelaufen! Darum reagierte ich sehr skeptisch, als mir mal jemand sagte: “ Mit Mobbing muss man heutzutage leben- das gehört zur Tagesordnung!“

Ne, so sah ich es nicht, ganz und gar nicht! Jeder!! hat Respekt verdient, woher er auch kommt, was er auch darstellt, ob es nun der Obdachlose unter der Brücke oder der Chef eines Großkonzerns ist!
Soll etwa ein beruflicher Titel der Richtungsweiser sein? Orientiert sich der Wert eines Menschen daran, welchen Platz er auf der Rangliste in diesem System des Erfolgs eingenommen hat?

Na ja, wie dem auch sei- ich wollte ja über meine Wahrheitsliebe berichten! Monate hab ich gebraucht, um das herauszufiltern, was für MICH in MEINEM Leben als wahr gelten sollte. Mir wurde klar: Wahrheit ist etwas absolut Persönliches- denn was für mich „richtig“ oder „falsch“ erscheint- ist „nur meins“ und erhebt niemals den Anspruch auf Verallgemeinerung. Es muss in mir gewachsen sein durch das, was ich erlebte, aufgrund meiner absolut individuellen Wahrnehmung. Von daher gibt es niemals die! eine Wahrheit, denn jeder nimmt die Welt gemäß seiner inneren Antennen wahr.

Worte von Osho, die ich oft wiederhole , weil ich sie sehr befürworte:

„ Vergiss eine Sache nicht: Was auch immer sich gut anfühlt, ist gut, was auch immer sich schön anfühlt, ist schön und was auch immer dich froh, vergnügt, freudig macht ist die Wahrheit- mach dies zu deinem einzigen Maßstab.“

Darum denke ich, es ist völlig O.K., wenn jeder „in anders“ denkt oder handelt- für wichtig halte ich nur, dass jeder im Leben schaut, was für ihn seine speziellen Wahrheiten sind. Was uns da draußen von jeher als DIE ultimativen Wahrheiten verkauft wurde und wird- das kann niemals zählen- denn es entspricht dem kollektiven Massenbewusstsein- hat doch mit dem Einzelnen nichts zu tun! So verblassten für mich nach und nach all die Vorgaben, die ich jemals erhielt- ich verabschiedete mich von zig Bildern:

Was „man“ denn so tut, bzw. was „man“ nicht tut“- wann Frau/ Frau ist- wann ein Mann ein Mann ist- was die Bereiche der Liebe/ Sexualität beschreibt- wie „man“ eine Beziehung lebt- was der Sinn des Lebens ist- welche Ziele es im Leben anzustreben gilt und noch vieles mehr! Ja, ich krempelte mein bisheriges Leben um, aber radikal, denn eines wusste ich:

NIE MEHR die vergoldete Lüge- dann doch lieber der absoluten Wahrheit klar ins Auge schauen, auch wenn die ersten Blickkontakte nicht gerade aufbauend sind- doch je mehr man sich den eigenen Wahrheiten angenähert  hat, umso größer die Zufriedenheit.. Dann kann man nämlich mit Stolz sagen:

DAS ist ab jetzt alles „nur meins“! Ja, ich glaube, man wird sich durch so ein Wahrheits-findungs-verfahren der einzigartigen Identität noch bewusster- spürt sich intensiver- fühlt sich lebendiger! Schließlich hat man auf diese Weise  längst vergessene Seelenanteile wieder aus ihrem Versteck befreien können!

Ich glaube, es war Robert Betz, der die Entwicklung in dieser Zeit als eine Handlung beschrieb, die dem Aussteigen aus alten Schuhen gleichkommt, dem Abschied von längst überholten Ideen über das Leben, die Liebe, das Miteinander, das Berufliche und natürlich auch über uns selbst!
Jetzt gehts nämlich darum, unsere eigenen bequemen neuen Laufschuhe anzuziehen und in die Richtung zu wandern- in die uns unsere Sehnsucht  zieht- weg von dem äußeren Sog der fragwürdigen Vorgaben!

Stark genug sind wir allemal für diese Reise, denn wer einmal JA sagt zu der inneren Führung( der inneren Stimme) ,der hat den besten zuverlässigsten Reiseführer, den  er sich nur vorstellen kann, inklusive der Garantie, das das Reiseziel zu 100% erreicht wird! Dafür stehen die Reiseführer „Seele &Leben mit ihrem  Namen!





Wir sollten niemals vergessen: es gibt ja keine unbekannten Welten zu entdecken- als Kinder waren wir bereits bestens vertraut mit dem, was ich unsere Seelenlandschaften nenne! Bevor man uns „verformte“, fühlten wir uns dort pudelwohl, denn es war ja schließlich unser Daheim!

Hinsichtlich dessen las ich neulich etwas sehr Interessantes: dass wir speziell mit unserer Nase  frühere Erinnerungen wachrufen können- indem wir bestimmte Gerüche spontan mit Kindheitssituationen verbinden, wobei ich persönlich auch bei Geräuschen im Jetzt dieses Empfinden habe. Und soll ich mal was sagen? Es tut in diesem Moment des Erspürens einfach gut- denn die Zeit kann gewesen sein, wie sie will- für uns war ja damals alles so in Ordnung- wir empfanden es als Normalität, auch wenn es Folgeschäden mit sich brachte! Trotz aller Missstände spreche ich immer noch von einer glücklichen Kindheit auf blühenden Wiesen, denn mir war es gegeben, mitten in der Natur aufzuwachsen!

Unzählige Obstbäume, Sträucher, ein großer Garten, Blumen, Hund, Katze, Hühner, Schafe, ein Bienenvolk, Kaninchen, Tauben-  unheimlich viel Grünflächen mit Büschen, die zur Höhle wurden.Ja, die Natur war so etwas wie mein zweites Zuhause, egal, in welcher Jahreszeit – ich war vorwiegend draußen zu finden. Blutende  Knie gehörten dazu , ebenso wie eine bunte Schar von Spielkameraden und uns war es damals so was von egal, wer nun aus welchem Elternhaus kam- ob Junge oder Mädchen- Hauptsache- wir hatten Spaß miteinander.

Als unbezahlbar sehe ich diese Zeiten der  kindlichen Unbeschwertheit an-  wir lebten im Moment- fragten nicht nach morgen und genossen einfach das, was im JETZT zu entdecken und zu bestaunen war.

Klar, es gab auch Streit- aber genauso rasch die Versöhnung und alles in allem sag ich so oft, dass uns Kinder- in ihrer Weise, Leben zu leben und zu genießen- auch das zwanglose, wertfreie Miteinander - ein Vorbild sind! Da wird nicht nach Gewinn bzw. Verlust gefragt- da muss nicht alles, was sie tun, ständig einen großen Zweck erfüllen. Sie tun es, weil sie Freude daran verspüren und gut ist. Ein Kind lebt „sich“- und das ist alles, was zählt im Leben.

Nicht unbegründet sehe ich unsere Lebensreise als eine Rückreise der Wiedererinnerung an- denn am Ziel  angekommen, brauchen wir all die „erwachsenen“ Schutzgewänder nicht mehr. Wir  dürfen uns endlich wieder in unserem „natürlichen Seelenkleid  zeigen und das wird sehr viel von unseren kindlichen Zügen in sich tragen! Unser Herz, das bleibt nämlich für immer ein Kind und dieses Kind wird völlig anders leben und lieben- nämlich aus dem Herzen und nicht aus dem Verstand!

Ich stell mal die rhetorische Frage:

Wenn wir ganz ganz ehrlich sind- wofür lohnt es sich zu leben? Auf was möchten wir irgendwann einmal gerne zurückblicken?

Wird auch nur ein Mensch in seinen letzten Lebensminuten enttäuscht sagen:

„Ach, hätte ich doch mehr Zeit im Büro verbracht!“  ???

Gemäß entsprechender Beobachtungen bei  sterbenden Menschen geht doch klar das Bedauern hervor, leider verpasst zu haben, das eigene Leben zu leben- sich der wahren Gefühle und auch persönlichen Wahrheiten bewusst geworden zu sein!


Hab mal einen Text von „mir nicht bekannt“ rausgesucht, der heißt:

Wofür es sich zu leben lohnt.

Für das Rauschen des Meeres,
für das Funkeln der Sterne,
für das Leuchten in den Augen derer,
die wir lieben.
Für die Musik
und für den Tanz,
für die leisen Momente
und für das Innehalten im Trubel der Tage.
Für die Zärtlichkeit
und für die Sonne in unseren Herzen.


Was davon können wir eigentlich käuflich erwerben???????????????????????????????
Wer kann mir da Näheres drüber erzählen?
Der Verstand- unser gesellschaftliches System mit seinen angepriesenen Wahrheiten oder gar die Werbung????????????????????

Ich glaube, das sind die falschen Adressen- denn es gibt nur einen kompetenten Ansprechpartner und das ist unsere Seele! Hier gehts nämlich „nur“ um das  FÜHLEN, Erspüren, Empfinden und nicht um Gewinnen- um Erfolg, Macht  und Leistung!

Hier geht es um die Wahrnehmung der leisen Augenblicke im Leben- um Momente der Seelenberührung! Dafür lohnt es sich zu leben, denn nur diese Momente  werden uns bis zum letzten Tage begleiten! Wann hab ich von Herzen gelacht, geliebt- Liebe erfahren  und mit allen Sinnen das wertvolle Geschenk  meines Lebens genossen?

Diese Wahrheit ist für mich eine der vorrangigsten überhaupt und von daher tu ich alles, um mein Leben auf diese Wahrheit auszurichten.

Ich habs schon mal betont- das, was in der „großen weiten“ Welt an Unfrieden herrscht, das entzieht sich unseres Einflusses, sowie des genauen Einblicks. Darüber wird sich niemand ein genaues Bild machen können!
Darum sehe ich mich viel mehr dazu aufgefordert, mein Augenmerk auf eine friedliche Welt IN MIR und um mich herum zu richten und wir kennen das ja: wo zwei oder drei zusammen sind- da kann schon etwas ganz Wunderbares Neues entstehen!

Genießen wir doch einfach das Hier und Jetzt- genießen wir uns- mit allen Möglichkeiten, die uns mitgegeben wurden. Wir haben nur dieses eine Leben und daraus sollten wir das wahrhaftigste schönste bunteste lebendigste freieste fröhlichste liebevollste, vielleicht sogar verrückteste  Leben erschaffen, was wir uns so vorstellen können! Hauptsache, die Seele freut sich!

©*Linda*











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