Mittwoch, 24. Januar 2018

Gott rechnet mit uns







Gott rechnet mit uns


„Gott rechnet mit uns!“ Als ich diese Aussage las, hat sie mich extrem berührt, denn sie verdeutlichte mir wieder einmal, wie viel Vertrauen Gott in uns legt……..obwohl wir es im Grunde gar nicht verdienen.

Wir können uns da auch nichts schönreden, sondern dürfen uns wahrlich die Frage stellen:
Entspricht das, was wir hier leben und so vehement als unsere Überzeugungen vertreten eigentlich dem, was Gott sich so vorstellte, als er uns erschuf und uns seine Schöpfung anvertraute? Sind wir seinem Wunsch gerecht geworden, uns in unserer Einzigartigkeit zu begreifen, um unser innewohnendes Potential so fruchtbar wie möglich zum Erblühen zu bringen?

 Ich führe mir vor Augen, dass es ja eigentlich Gottes Plan entsprach, dass wir  Menschen uns  aufgrund unserer Individualität als eine sich liebende tragende bereichernde Gemeinschaft erfahren sollten. Ein jeder erhielt darum sein spezielles inneres Leuchten – eigens dafür gedacht, dass wir einander bereichern, ergänzen- zur Freude und zur Ehre Gottes.

Dazu meinte Goethe übrigens einmal:

„Ich glaube, dass wir einen Funken jenen ewigen Lichtes in uns tragen,
das im Grunde des Seins leuchten muss.
Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen,
das Göttliche in uns zu verwirklichen
ist unsere Pflicht-
ja, der einzige tiefe Sinn unseres Daseins.

J.W. v.Goethe

Ich weiß, Goethes Anspruch passt wieder mal so gar nicht in die nüchterne Betrachtungsweise dieser Welt……..aber genau das ist der Punkt! Für diesen göttlichen Funken ist einfach kein Platz, denn dafür ist das Weltklima einfach zu rau. Schließlich geht es um die knallharte Sicherung der Existenz- da muss doch jeder zusehen, wo er bleibt auf dem Schlachtfeld des Lebens!!!!????????????????????????????????????



Ich sag ja nicht ohne Grund: Was hat diese Welt nur aus uns Menschen gemacht? So waren wir doch nicht immer drauf! Es gab eine Zeit, in der wir diese Welt noch mit staunenden Kinderaugen wahrnahmen und unser inneres Leuchten wie selbstverständlich nach Außen trugen…

Doch leider wurden unsere Lichter irgendwann ausgepustet- weg war die Leuchtkraft- vorbei war es mit der Vision Gottes bezüglich einer hellen Welt. Da trat nämlich ein anderer „Gott“ in Erscheinung- es war der „Gott“ des Geldes, des materiellen Reichtums, des Wohlstands und er war so beherrschend, dass für den wahren Gott und seine Vorhaben kein Platz mehr war. Wie denn auch? Gottes Maßstäbe waren nicht die der Menschen! Für Gott sollte die Liebe im Zentrum jedes Handelns stehen- Gott wünschte sich eine Schar der leuchtenden Menschen!

Aber das ging nicht in Erfüllung, denn:

Menschen lebten  ihre eigenen überlieferten Überzeugungen und es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie enttäuschend und ärgerlich dieser Zustand für Gott gewesen sein muss!
Denn, wenn wir ehrlich sind, dürfen wir uns allemal als Gäste mit begrenztem Bleiberecht in Gottes Welt erkennen-  in der Verantwortung stehend, seine gesamte Schöpfung so achtsam wie nur möglich zu verwalten. Leider ging die Menschheit dazu über, sich Eigentumsrechte anzueignen…..

…und darum hat es mich gefreut, zu lesen: Gott wird uns nicht aufgeben- er rechnet trotz jeder Fehlentwicklung fest mit uns und wird nicht aufhören, uns zu suchen, bzw. anzuklopfen

Ich erahne auch, woher so viel göttliche Zuversicht kommt! Da fällt mir nämlich wieder die Geschichte von der kleinen Seele ein, die von Gott in die Finsternis der gängigen Welt gesandt wurde, um so überhaupt erkennen zu können, dass sie pures Licht und Liebe ist. Auf ihre Frage, warum denn diese dunkle Erfahrung so wichtig sei, gab Gott zur Antwort: Nur wenn du dort das durchlebt hast, was du nicht bist, wirst du erkennen, wer du wirklich bist.

Hat viel gemein mit der Feststellung:

„So mancher muss erst in den Krieg ziehen, um zu merken, dass er den Krieg eigentlich gar nicht mag.“

Ist halt so ein unumgängliches Gesetz des Lebens und auch wir werden davon nicht verschont. Leben ist im Grunde einfach zu verstehen. Wir gehen einmal durch all das, was wir gar nicht sind, um Erfahrung für Erfahrung wieder den Menschen zu finden, der wir wirklich sind und immer schon waren. Und dieser Mensch ist nach der Vorstellung Gottes geschaffen- folglich pure Liebe- zwar längst nicht so vollkommen wie Gott, nicht so mächtig, nicht so allwissend und nicht so weise, wie Gott, der über allem steht und sich nie und nimmer aus seiner Welt vertreiben lässt, bzw. von seinem Vorhaben abbringen lässt.

Mich freut es immer ungemein, wenn ich Aussagen wie die folgende lese:

„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben
eine noch größere Illusion ist
als die Welt des Traumes.“

Salvador Dali



Dazu passt noch ein Ausspruch:

„Es wird ernüchternd sein,
eines Tages festzustellen,
dass wir das ganze Leben lang geangelt haben,
obwohl wir gar nicht auf Fisch aus waren.“





Darum wird auch klar, warum Gott so viel leidvolle Erfahrung zulässt- zulassen muss- warum er uns in dunkle Situationen steckt, warum Leben manchmal so weh tut…….denn jedes Durchleben führt uns ein Stückchen mehr zu uns selbst. Und eines ist für mich zur Gewissheit geworden: Es scheint vielleicht, als müssten wir alleine dadurch- aber Gott wird immer auf uns schauen, mit uns gehen und uns hindurchtragen.

Ich hab nicht ohne Grund von jeher auf den Spruch vertraut:

„Alles, was auf mich zukommt, das muss zuerst an Gott vorbei!

Mir war, warum auch immer, seit frühester Jugend tief drinnen bewusst, dass Gott es nicht böse meint oder mich für irgendetwas bestrafen wollte. Nein, er war zu jeder Zeit um mein Wachstum bemüht und darum dürfen wir darauf vertrauen: Alles, was uns passiert, ob in hell oder dunkel wird immer zu unserem höchsten Wohle sein- wenn wir erahnen, dass Gott sich für uns ein erfülltes Dasein mit einer sehr hohen Lebensqualität wünscht.


Schmerzvolle Lebenserfahrungen sind Gold wert, denn ich erinnere mich nur zu gut, mit welchem Gefühl ich aus den leidvollsten Phasen herausging! Da war plötzlich die felsenfeste Erkenntnis: „Das! tu ich mir nie wieder an- so! möchte ich es nie wieder erleben.“ Nicht unbegründet war mir sehr oft danach, zu sagen: Was hat man mir bloß für einen Blödsinn über den Sinn des Lebens erzählt? Das stimmt ja vorne und hinten nicht mit dem wahren Sinn überein!“

 Wäre aber der Schmerz nicht gewesen, es hätte sich nichts an meinen eingeatmeten Überzeugungen ändern können.

Darum trifft es zu:

Wen Gott liebt, den  muss er zurechtweisen- eben weil er uns so sehr liebt, weil wir ihm so über alle Maßen wichtig sind.

Wenn es da z.B. heißt:

„Kommt ein Schmerz, dann halte still
und frage, was er von dir will..“

dann sage ich heute:

„Kommt ein Schmerz, dann halte still
und schau, welche liebevolle Botschaft dir Gott überbringen will.“

Ob wir es annehmen können oder nicht, aber für mich steht fest, dass uns diese Welt, wie sie ist, niemals unser Seelenheil schenken wird- so lange ihr Fundament auf Bühnenpräsenz ausgerichtet ist und uns in dem trügerischen Glauben lässt, dass es erstrebenswert sei, das Ansehen der Welt zu gewinnen.

Es verhält sich nämlich so, wie Demokrit es sah:

„Das Glücksgefühl ist einzig und allein in der Seele daheim.“


Wie so oft betont: Es kommt wahrlich nicht darauf an, dass wir uns hinreißen lassen, unser Leben so zu gestalten, wie es dem Althergebrachten entspricht. Es gibt nämlich keine Bedienungsanleitung fürs Leben und so lange wir den äußeren Angaben folgen, kann Leben nicht gelingen! Dazu sind wir viel zu einzigartig und unsere Bedürfnisse können sich immer nur an dem ausrichten, was unserer Seele gut tut- was sie heilt, was sie erfreut und zum Erblühen bringt. Doch um das zu erfahren, ist es unerlässlich, dass wir mit uns selbst vertraut werden- dass wir uns diesem zarten verletzten sensiblen, oft von Schmerz durchzogenen Innenleben voller Liebe öffnen, dass wir ein bedingungsloses JA zu uns selbst sagen, uns ohne Wenn und Aber annehmen. Es muss uns egal sein, was der Rest der Welt an Meinungen vertritt, denn dieses Leben steht allein in unserer Verantwortung und die nimmt uns die Welt nicht ab! „Sie“ kann uns nicht glücklich machen und heilen sowieso nicht. Darum hab ich gelernt, für meine Seele aufzustehen, denn das bin ich ihr nach so viel Vorbeileben einfach schuldig!

Ja, ich glaube, der Mensch darf seinen Wert ganz neu erfahren, indem er sich nicht mehr als einen Teil der Masse begreift, sondern  als ein Original, von Gott voller Liebe und Achtsamkeit erschaffen und somit einzigartig, unverwechselbar, ausgestattet mit einer ebenso unvergleichlichen Leuchtkraft und Liebesfähigkeit.

Und hier wird ein großer Wunsch Gottes wirksam:

Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir ihn an unserem ganzen Leben teilhaben lassen, denn er ist bestrebt, dass wir ein Leben in absoluter Fülle und Erfüllung erfahren- egal, in welchem Lebensbereich wir uns gerade befinden. Ob beruflich oder privat, wenn wir Gott überall mit hineinnehmen und wirken lassen, dann werden wir verstehen, warum es bisher mit einem wirklich glücklichen Dasein nicht klappen konnte. Für mich stand irgendwann fest: So lange ich ohne ihn unterwegs war, weil ich die  Ansicht vertrat, lieber mein eigenes Ding zu machen und dem zu folgen, was alle so für richtig hielten, war mein Leben dunkel, fade und farblos.

War auch nicht weiter verwunderlich, denn meine Seele war absolut unterernährt, wenn nicht sogar verwahrlost. Sie rief nach Heilung, intensiver Zuwendung! Und was machte ich? Ich ließ sie mit all ihren Bedürfnissen, in ihrer Zerrissenheit außen vor, weil es wichtiger schien, den Ansprüchen der Welt zu genügen! Nur- es war im Grunde gar nicht umsetzbar- denn jeder vermag sein Leben lediglich so zu gestalten, wie es IN IHM angelegt ist.

Ich hätte mir vielmehr sagen sollen:

Das, was Gott mir in Form meines individuellen Lebens zudachte, ist genau das „Holz“, das ich zur Verfügung habe, um mein kleines Lebenshäuschen zu erbauen, um mein individuell erfülltes Dasein zu führen. Was interessieren mich die Kriterien der gängigen Welt! Was für mich zählt, ist einzig und allein, dass meine Seele in ihre Heilung und ihren Frieden findet, ungeachtet dessen, was sich die große weite Welt so vorstellt. “Sie“ wird mich nämlich nicht in den Seelenfrieden führen können- im Gegenteil!



Ja, wir dürfen wieder sensibel werden für uns selbst- müssen es sogar, denn es gilt, für unsere Seele aufzustehen, damit sie wieder atmen und blühen kann.

Gelingt es uns, die göttliche Absicht in alle unsere Lebensbereiche mit einzubeziehen, dann werden wir erkennen: Egal, wem wir begegnen, mit welchen Menschen wir zusammen sind- in welcher Situation wir auch stecken: ALLES dient der Heilung und Blühkraft unserer Seele. Gott lässt Menschen nicht ohne Grund zusammenkommen- alles trägt seine Handschrift und den Wunsch, dass wir immer mehr zu dem Menschen werden, der wir wirklich sind.

Das war mir leider in meinen Beziehungen noch nicht bewusst. Ich hab kurzerhand die wahnsinnig guten Wachstums- wie Heilungschancen vertan. Schlimmer noch! Statt zu wachsen und zu blühen ließ ich alles in mir verkümmern.

Heute allerdings weiß ich umso besser:

Ob wir nun beruflich tätig sind, uns in Partnerschaften/ Freundschaften befinden….es wird IMMER um den Anspruch gehen, unseren höchsten individuellen seelischen Blühstatus anzustreben.

Neulich verfolgte ich das Gespräch eines Ehepaares, dem es gelungen war, Partnerschaft sehr fruchtbar zu gestalten. Dem Zuhörer wurde ein Bild vor Augen geführt: Zwei Ringe, die sich überschneiden und darauf verweisen, dass jeder Partner seinen ganz eigenen Freiraum der Entfaltung besitzt- in dem er für sich nach seinen Fähigkeiten blühen kann…..doch in der Mitte, wo die Ringe eine Art Schnittmenge ergaben, da treffen sich beide, um ihre Gemeinsamkeit zu leben und zu vertiefen.

Genau das! ist für mich  der tiefe Sinn einer sehr fruchtbaren Beziehung: Es wird die einmalige Möglichkeit erteilt, nicht nur für sich selbst zu erblühen, sondern sich gegenseitig auch noch bereichern zu können. Ich glaub, unter solchen Umständen erfreut sich jede Seele ihres Hierseins! Das ist für mich allerhöchste Lebensqualität!

Leben kann nämlich so viel mehr sein, als materieller Reichtum, Status oder ständige Bühnenpräsenz! Und wer immer diese göttliche Absicht in seinem Leben erspürt, der kann gar nicht mehr anders, als mit Gott unterwegs zu sein, denn nur Gott wird es ermöglichen, dass unser Leben von Fülle und  dieser hohen Lebensqualität spricht.

 Wie er das anstellt- das ist sein größtes Geheimnis, denn Gottes Wege sind dermaßen verschlungen, dass wir sie niemals werden entschlüsseln können. Nein, Gott lässt sich nicht in die Karten schauen, denn so viel Weisheit ist für uns Menschen nicht nachvollziehbar. Ist eben der wunderbare allwissende allmächtige Gott, der nicht nur unser ganzes Leben von A bis Z kennt, sondern auch all unsere Gedanken, Gefühle, Ängste, Zweifel, Freud und Leid.

Doch ich weiß heute: ALLES, was er uns schenkt, wird immer zu unserem höchsten Seelenwohl sein.

*Linda*

Montag, 22. Januar 2018

Das Leben aus der Sicht Gottes gesehen….ist ein Wunderwerk!








Das Leben aus der Sicht Gottes gesehen….ist ein Wunderwerk!

Warten wir auf Gott oder wartet Gott auf uns? Mit dieser Frage sah ich mich neulich konfrontiert und sage heute: Beides trifft zu, angesichts dessen, dass Gott einen jeden von uns sucht, um innige Gemeinschaft zu leben. Zudem wird auch gesagt: Gott legte in jeden Menschen eine Spur der Sehnsucht hinein nach „Etwas“, das nicht von dieser weltlichen Welt ist. Nur, wer nimmt sich heute in dieser schnelllebigen hektischen Zeit noch die Muße,  sich zurückzuziehen, um diese Sehnsucht wahrzunehmen, bzw. zu ergründen? Viel zu weit sind wir von uns selbst entfernt- immer auf der Suche im Außen nach Dingen, Zuständen,  die uns Zufriedenheit, Glücklichsein verheißen, die unsere Bedürfnisse nach Liebe, Anerkennung, Dazugehörigkeit stillen.

Doch da ist die eine unumstößliche Wahrheit: Nichts im Außen kann  jemals die Nähe zu uns selbst ersetzen! Bevor wir uns nicht aufmachen, unser Innenleben zu ergründen, unsere eigene Quelle zu erschließen, trotz all der dunklen Dinge, die dort auf uns warten- werden wir weiter und weiter suchend im Außen herumirren. Es werden immer nur Ersatzbefriedigungen sein, die wir dort finden und die machen halt auf Dauer nicht „satt“.

Eine ganze Welt hält uns auf Trab- erzählt uns seit der Kindheit von einem Paradies hier auf Erden, doch je mehr ein Mensch versucht, sich hier seinen Himmel zu erschaffen- je mehr scheint er sich als ein Höllenzustand zu entpuppen.

Auch Adel Tawil erkannte dieses Dilemma- als er sang: Zum Glück gibt’s einen Weg aus der Hölle in das wahre Paradies, in das wahre Leben!

Und an dieser Stelle atme ich erleichtert auf, denn es gibt sie, die Hoffnung, dass wir diesem Scheinglitzerparadies noch zu Lebzeiten entkommen können. Ja, da ist nämlich ein liebender geduldiger suchender Gott, der auf uns alle wartet und da ist die leise Sehnsucht in uns- Sehnsucht nach Gott, ob es uns nun bewusst ist oder nicht.

Es ist auch nicht verwunderlich, denn schließlich kommen wir von Gott, sind seine geliebten Geschöpfe und werden nach unserem Gastbesuch auf Erden wieder zu ihm zurückkehren! Ich könnt auch sagen: Wir verspüren eine undefinierbare Sehnsucht nach zu Hause! Klingt jetzt  nach ganz viel Phantasie und Träumerei- passt irgendwie nicht in das sachlich nüchterne Denkschema dieser Welt- passt auch nicht ihren  Grundleitlinien, um die es geht:

Hier ist nämlich kein Raum für irgendwelche stillen Sehnsüchte- hier sprechen Fakten, hier geht’s ums knallharte Überleben, um Ellenbogenstrategien zur  Sicherung der Existenz- um Selbstdarstellung- um Anhäufung der materiellen Güter…..und das immer im Konkurrenzkampf mit anderen! Leben scheint doch ein viel zu hartes Geschäft zu sein, um sich da in irgendwelchen Sehnsüchten oder Spekulationen zu verlieren!

Nur- irgendwann im Leben, da rüttelt uns irgendetwas wach- oft verbunden mit einem schmerzlichen Einschnitt – manchmal sogar mit einem rigorosen Sturz ins Nichts und es ist ein Geschenk, wenns  passiert, denn dann werden uns  genauso rigoros die Augen geöffnet und die Seelentüren gleich mit. Hier schreib ich aus eigener Erfahrung und kann nur bestätigen: Ein größeres Geschenk hätte ich im Leben niemals erhalten können, als diesen extrem schmerzhaften Aufwachmoment, denn er half mir, meinen Weg ins wahre Leben zu finden. Ins Bild gefasst hat dieser Prozess viel gemein mit dem Weizenkorn, das in die dunkle Erde fällt und sterben muss, um überhaupt die Voraussetzung zu schaffen, später gute Frucht bringen zu können. Liest sich jetzt etwas krass, aber ich habs nicht anders erfahren! Dieses „Sterben“ umfasst ein Lossagen von all dem, was wir bis dahin für wahr, richtig und erstrebenswert hielten- halt so, wie es uns die gängige Welt permanent suggerierte. Es handelt sich um das Abfallen vieler Häute und dass das nicht ohne Schmerz erfolgen kann, liegt auf der Hand.

Es muss sterben, was nie zu uns gehörte. Es muss sterben, was unser Dasein so trist, kalt, farblos, unzufrieden, sinnlos werden ließ. Das Alte ist nicht mehr und das Neue scheint noch in weiter Ferne zu sein. Ich glaube, dieses Zwischenstadium macht es so schwer, den Weg in Angriff zu nehmen, denn dieser Weg hat keine Strategien mehr, keine Leitlinien, er erfordert all unseren Mut- Mut, einfach auf „etwas“ zu vertrauen, was man nicht sehen kann- höchstens erahnen, erspüren.

Doch wir dürfen hoffen, dennoch den richtigen Kurs zu finden, denn sobald wir uns für diese Reise entscheiden, werden wir von Gott und unserer Seele bestens geführt. Ich sag mal: Es scheint, als hätten beide ewig lang auf diesen Moment gewartet, um uns dann an die Hand zu nehmen, denn es wird ein Impuls nach dem anderen folgen, der das Gehen relativ einfach macht. Da ereignen sich helfende Fügungen- Menschen treten wie von Zauberhand in unser Leben – wir bekommen alles, was es braucht, um zielsicher unterwegs zu sein, um uns nach und nach von den alten Häuten zu befreien.

Warum das alles so klappt? Wir dürfen nie vergessen, dass Leben uns in erster Linie immer zum Wachstum aufruft- denn alles,  was lebt, will auch wachsen und werden. Auf uns alle!!!! wartet ein Leben, das uns hilft, endlich der Mensch zu sein/ zu werden, der wir wirklich sind! Dass man uns dieses Ziel ständig verschwieg- es kommt einer Tragik gleich- denn im Grunde fiel unser Geburtsrecht auf unser „Menschsein dürfen“ der Aufrechterhaltung des Systems zum Opfer. Wenn es in der gängigen Welt ständig darum geht, der Wirtschaftsmacht zu huldigen, den Mammon Geld anzubeten, dann ist da einfach kein Platz für das verletzliche sensible Menschsein! Ich könnt auch sagen: Da wird dann unmöglich Raum sein für die Liebe!

Stellen wir uns aber die Frage, was denn die Welt im Endeffekt wirklich zusammenhält- was unserem Dasein tiefe Erfüllung schenkt, an was wir uns in den letzten Stunden gern erinnern möchten, dann wird das kaum die Erinnerung an unser materielles Hab und Gut sein, das wir im Schweiße des Angesichts erarbeiteten. Der Erinnerung würdig sind dann jene Momente, die wir in Liebe, Freundschaft, Freude, Herzlichkeit mit anderen Menschen verlebten- Augenblicke, in denen wir die Nähe zu uns selbst und zu Anderen verspürten.

Darum schrieb ich zuvor von einem schon tragischen Zustand, der sich in der Welt ausbreitete und sich den Namen Normalität aneignete, denn das, was uns als erstrebenswert angepriesen wurde/ wird, das ist eher der Weg in unser Unglück. Ebenso tragisch finde ich es, dass Menschen sich nur selten offen dazu bekennen, dass in ihnen ein ganz normales Bedürfnis nach Angenommensein, Wärme, Verstandenwerden schlummert, vielleicht aus der Befürchtung heraus, zu weich, zu sensibel herüberzukommen?



Klar, wer auch immer das Treiben auf der großen Weltbühne beobachtet, wird dort sehr viel Bodenständigkeit, Selbstbeherrschung, Kühnheit entdecken- als wäre jede Form des Weichen, des Bedürftigen ein Armutszeugnis! Oh, was hat diese Welt aus uns Menschen gemacht? Sie hat uns unsere innere Schönheit genommen und weil mir nur sehr wenig Beispiele zur Verfügung stehen: Warum zieht es laut Studie gerade Männer mit sehr viel Vermögen, in hohen beruflichen Stellungen  in der Dunkelheit zu Frauen, die ihnen  dieses Bedürfnis nach Geborgenheit, Wärme  stillen?
Da wird ein Mäntelchen des Schweigens über etwas gedeckt, was eigentlich das Natürlichste der Welt ist! Ich denke, es wird verständlich, wenn ich davon spreche, dass wir völlig falsch unterwegs sind und warum diese Richtung unser Verderben sein wird

 

Ich denke, es wird auch klar, warum ich von einem Geschenk des Lebens spreche, wenn wir das große Glück haben, dass Gott im tiefsten Schmerz, in unserer Enttäuschung und Ausweglosigkeit bei uns anklopft – denn es mag sich lesen, wie es will: Nur Gott wird uns aus diesem Dilemma herausholen können. Nur Gott wird unsere verwundeten Seelen heilen  und in diese Heilung zu kommen, das! ist der wirkliche Sinn unseres Aufenthaltes hier.

Es gibt da einen sehr hinweisgebenden Ausspruch:


Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist.

Römer 12,2 (GNB)


Es ist sehr treffsicher benannt: Wir sind aufgefordert, unser komplettes weltliches Denkmuster zu erneuern. Ja, es ist eine Herausforderung, aber wenn es uns gelingt, winkt ein Ziel, um das es sich wahrlich zu kämpfen lohnt. Voraussetzung wird allerdings sein,  dass wir nur noch das tun, was Gott gefällt und ihm einen festen Platz in unserem Leben zusprechen. Nein, das ist nicht schwer, denn ich gehe mal davon aus, dass wir uns alle tief drinnen nach Liebe, bzw. einem friedlichen ehrlichen Miteinander sehnen und das entspricht  seinem Willen. Gott möchte, dass wir unser Leben ihm zur Ehre leben, dass wir eine innige Gemeinschaft zu ihm aufbauen und dass jedes seiner Geschöpfe das zum Ausdruck bringt, was an innerer Schönheit vorhanden ist.

Gott hat bei der Erschaffung der Menschen von vornherein in Betracht gezogen, dass  eine  Gemeinschaft der Mitmenschlichkeit entsteht. Darum ließ er jeden von uns so einzigartig werden-  vom  Sinn getragen, dass  einer für den Anderen Bereicherung sein kann. Der eine bekam z. B. die Gabe der Musikalität- ein anderer vielleicht die Gabe des Handwerks usw- wieder ein Anderer die Fähigkeit, als Arzt Krankheiten zu heilen usw.

Oh ja, Gottes Plan war genial und ich hab auch irgendwann den Spruch einer Karte verstanden: „Wir leben alle in EINEM Haus!“ Ist doch eine wunderschöne Absicht Gottes und so nachvollziehbar! Einer ist für den Anderen da, indem er sein inneres Feuer brennen lässt zum Wohle Anderer und es selbst noch als pure Erfüllung empfindet! Nur eines war nicht in Gottes Sinn: dass wir statt seiner diesen falschen Gott des Geldes oder der Macht anbeten. Gott hat sicher nichts gegen den Reichtum- wenn er dann eine Folgeerscheinung unseres Feuers ist- aber er sollte uns nicht beherrschen und Ausgangsmotivation unseres Handelns sein.

Ja, Gott wünscht sich, dass wir ihm dienen und das in Form der gelebten Mitmenschlichkeit auf der Basis der Liebe, so, wie es uns sein Sohn Jesus hier auf Erden vorlebte. Das ist seine Botschaft, die wir jedes Jahr zu Weihnachten wieder in uns aufnehmen: einander ohne Verurteilung, Vorurteile, Hass, Herabsetzung anzunehmen - so, wie jeder von Gott gedacht ist. Übrigens: Gott interessiert sich eh nur für den Menschen, den er erschuf und nicht für den, der wir vielleicht gerne wären oder so, wie andere sich uns vorstellen. Hätte uns Gott anders gewollt- es wäre doch ein Leichtes für ihn gewesen. Hätte Gott sich andere Lebensumstände für uns gewünscht- dann wär auch das für ihn ein Kinderspiel gewesen.


Nein, es ist alles gut so, wie es ist- wie wir sind- unter welchen Umständen wir leben- denn auch hier liegt ein geheimnisvoller Plan Gottes zugrunde. Es wird uns halt nie gelingen, die tiefen Beweggründe Gottes zu verstehen- ist aber auch nicht nötig, wenn wir unser bedingungsloses JA zu seinen Beschlüssen sagen. Es wird immer zu unserem höchsten Wohle sein, denn wer mit Gott unterwegs ist, der reist in ein Leben, das von Erfüllung spricht.

Genau so! wie wir sind- ob in schwach, fehlerhaft, unperfekt, mit allen Ecken und Kanten, sensibel, zweifelnd, ängstlich- so sollen wir sein und an dem Ort, wo Gott uns hinstellte, da sollen wir zur gegenseitigen Bereicherung nach unseren individuellen Fähigkeiten erblühen.
Eigentlich ist Leben gar nicht so schwer zu verstehen- vor allen Dingen nicht, wenn wir eines Tages von Gott besucht werden und uns zur Umkehr aufgefordert sehen.

Es wird einer Umkehr gleichkommen, denn wenn wir bereit sind, Gott in unser Leben aufzunehmen, ihm zu dienen, dann werden wir gleichzeitig etwas ganz Neues erfahren: Gott gibt uns endlich unseren Wert als Mensch zurück und zwar so, wie wir ihn verdienen. Bei Gott gibts nämlich kein Ansehen der Person- er braucht und wünscht uns so verletzlich, liebevoll, sanft  und weich, wie es nur geht und er zeigt uns auf: Niemand muss sich seinen Wert erst hart erstrampeln, indem er Besitz, Status, Macht erlangt, bzw, höchste Bühnenpräsenz erreicht.

Im Gegenteil- als seine Geschöpfe  sind wir für Gott schon immer wertvoll, bzw. liebenswert gewesen- so wie wir sind und da gibts nichts zu tun oder zu haben! Gott geht es um unsere Seelenheilung, um den Ausdruck unserer Liebesfähigkeit und das Leuchten unseres inneren Feuers- dass wir halt seinen Plan erfüllen, einander zur Bereicherung zu werden, weil wir halt alle in dem EINEN Haus wohnen.

Ich weiß, hier muss man extrem umdenken, waren wir doch lange Zeit der Ansicht, es ginge darum, dass sich jeder im harten Konkurrenzkampf das dickste Stück vom Kuchen angelt, bevor es ein anderer tut. Wir lebten halt nach Maßstäben, die dazu beitrugen, dass Menschen sich immer weiter voneinander entfernten statt zusammenzurücken. Ist schon irre, plötzlich zu erkennen, dass wir total konträr zum eigentlichen Sinn lebten!


Das Leben aus der Sicht Gottes gesehen….ist im Grunde ein Wunderwerk, denn ich vergleiche es immer mit der Reise vom Dunklen ins Licht. Niemandem wird es erspart bleiben, erst all das zu durchleben, was dem Dunklen entspricht, doch irgendwann öffnet sich halt diese eine Tür, die uns ein völlig anderes Leben beschert!

Der Zeitpunkt ist dann, wenn man, so wie ich damals, dieses sündige Leben einfach leid ist, so wie ein Mann im Fernsehen es beschrieb: „Ich konnte einfach nicht mehr dazu stehen, zu betrügen, zu lügen, Unrecht zu begehen- ich war es leid und sehnte mich nach einem neuen Dasein! So legte ich mein ganzes Leben in Gottes Hände und bat ihn, mich auf den richtigen Weg zu führen.“ Heute sag ich: Ab dann geht’s in Richtung Heimat und dann werden wir zum ersten Mal erfahren, was es heißt, wirklich zu leben.

Und ich gehe davon aus, dass jeder Mensch, ist er dort angekommen, mit Dankbarkeit auf sein bisheriges Dasein zurückblickt, denn plötzlich ergibt alles bisher Geschehene einen Sinn. Wir verstehen, warum wir so viel Schmerz, Enttäuschung, Entbehrung erfahren mussten- warum unsere persönliche Lebenssituation die ideale Voraussetzung darstellte, um dieses eine große Ziel zu erreichen. Gott hat sich von Anfang an bei allem etwas gedacht – nichts war auch nur einen Moment überflüssig, um wieder den MENSCHEN aus uns zu machen, der wir in Gottes Augen sind und sein sollen.

Nein, für mich gibt’s keine Anlass mehr, mein von Schmerz durchzogenes Leben auch nur einen Moment anzuklagen- denn nur dieser Schmerz ermöglichte es mir, zur Umkehr bereit zu werden und zu verstehen: Alles musste sein, um den Weg nach Haus zu finden!

*Linda*

Mittwoch, 17. Januar 2018

Wir sind nicht hier, um uns zu verlieren, sondern wir sind hier, um uns zu finden









Wir sind nicht hier, um uns zu verlieren, sondern wir sind hier, um uns zu finden


Es gibt Bereiche, denen widme ich mich mit besonderer Intensität. Dazu gehört ohne Frage das Maß der Folgeerscheinungen bezüglich der frühkindlichen Glaubenssätze, die wir alle im guten Glauben und Vertrauen wie selbstverständlich einatmeten. Wir konnten es nicht besser wissen- wir mussten unseren großen Vorbildern glauben, die doch schon so viel Lebenserfahrung aufzeigten.

Ich glaube, für uns alle war es früher äußerst wichtig, zu erfahren, auf welchem Wege wir unser vorrangiges Bedürfnis nach Liebe, Wertschätzung, Anerkennung stillen konnten….und leider schien es  so, dass diese Bedürfnisbefriedigung immer an Bedingungen geknüpft zu sein schien. Ja, wir lernten sehr rasch, dass es so was wie Liebe auf keinen Fall umsonst gibt. Man musste sich schon anstrengen, Leistung erbringen, was auf die Beine stellen, irgendwelchen Wunschbildern entsprechen…….auf jeden Fall erst einmal etwas werden! Und damit tappten wir in eine der größten Lebensfallen hinein, verfielen in den Irrglauben, dass das, was wir in uns trugen, auf keinen Fall ausreichen würde, um ein Anrecht auf Liebe zu haben. Denn eigentlich hätte man uns sagen sollen: Der Weg , der vor dir liegt, wird dein ganz eigener sein, den noch niemals jemand gegangen ist. Lass dich dabei nicht von deinem Verstand leiten, sondern folge immer dem Ruf der inneren Stimme, denn sie ist dein bester Führer in DEIN glückliches erfülltes Leben.

Apropos, was hat es eigentlich mit der Definition von Liebe auf sich? Hier klinke ich mich nämlich sehr gern ein, denn ich bin der Ansicht: Um wahre Liebe zu erfahren, braucht der Mensch rein gar nichts zu tun oder zu sein, denn wirkliche Liebe ist von ihrem Wesen her so geartet, das sie keinerlei Bedingungen stellt, sie gibt es wirklich umsonst- muss es umsonst geben, sonst ist es keine Liebe.

Gut, es scheint völlig im Widerspruch zu stehen, zu dem, was an uns herangetragen wurde- und das ist das große Dilemma der Zeit! Dass wir rein vom Menschlichen her ohne Liebe nicht existieren können, das liegt auf der Hand- aber es ist fatal anzunehmen, dass Liebe, Wertschätzung, „sich angenommen fühlen“ ihren Preis haben.

Wie oft hab ich Menschen  beobachtet, die sich im Schweiße ihres Angesichts ein Leben lang damit abmühten , es zu möglichst viel Macht, Besitz, Ansehen zu bringen- immer getragen von dem Kindheitsglauben, dass all dies ihnen ganz viel Liebe und Bestätigung einbringt. Es war wirklich so, dass eine der Personen nach ganz viel Bühnenapplaus voller Stolz sagte: Oh, die Menschen lieben mich!

Nein, das war gewiss nicht die Liebe, um die es wirklich geht! Diese Person wurde nämlich nicht um ihrer selbst geliebt- sie wurde „geliebt“ aufgrund ihrer Machtposition! Und ich glaub mal nicht, dass dieses Gefühl des Geliebtwerdens sie innerlich erfüllte. Es sättigte mal wieder den Verstand, aber nicht die Seele. Hier stell ich mir spontan die Frage: Was passiert eigentlich, wenn besagte Person ihre Machtstellung aus welchen Gründen auch immer verlieren sollte? ???????? Ist sie dann nicht mehr der Liebe wert?

Hier halte ich stets bewusst inne, denn es geht um die Frage:

Will der Mensch eigentlich geliebt werden, weil er so mächtig, einflussreich, vermögend ist- oder einfach nur- weil er der verletzliche sensible und auch schwache MENSCH ist, der er ist? Wollen wir dafür geliebt und geschätzt werden, weil wir die eingeatmeten Rollen so gut beherrschen oder wird es im Endeffekt nicht viel wichtiger sein, dass wir uns- so seelisch nackt, unvollkommen, fehlerhaft wir auch sind- dennoch geliebt fühlen dürfen? Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, aber ich nehme stark an, dass jeder Mensch tief drinnen von dem Bedürfnis beseelt ist, einfach um seiner selbst geliebt zu werden!

Ich glaube, es ist dringend an der Zeit, dass wir ein neues gesundes Selbstbewusstsein zulassen, indem wir uns aufrichten und sagen: Jeder Mensch ist es allein von seiner Natur her wert, geliebt zu werden- einfach weil es ihn gibt! Das ist schon Grund genug. Niemand muss erst etwas werden, besitzen, darstellen oder gar irgendwelchem gesellschaftlichem Schubladendenken gerecht werden.

Ich weiß, hier ist ein totales Umdenken angesagt, zumal uns die gegenwärtige Welt immer weiter in dem Irrglauben hält, wir müssten so und so sein, das und das vorweisen, um unseren Wert, bzw. Liebe erfahren zu dürfen. Diese vorgestanzten Bilder lassen uns ins eigene Verderben laufen, denn sie treiben das künstliche Sein weiter und weiter voran, unterbinden es, das der Mensch den Mut findet, sich so zu zeigen, wie er nun mal ist.

Was nützt es aber, wenn wir leise für uns murmeln: „Es ist alles nicht so, wie es eigentlich in mir ausschaut“…….nur, weil wir uns angehalten sehen, unsere Rollen spielen zu müssen- für ein bisschen Anerkennung und Wertschätzung der Anderen, bzw, aus Angst, dass wir ungeliebt bleiben?

Es ist halt eine der größten Lügen, dass wir etwas tun können, um geliebt zu werden- indem wir  uns eventuell verschönern, verbessern, verändern oder anpassen. Unsere ganze Gesellschaft ist mit diesem Virus verseucht und das schon Tragische ist: Anregungen zur Verschönerung, zur Verbesserung der Attraktivität gibt’s ohne Ende auf dem Verbrauchermarkt: da noch ein bisschen mehr Oberweite- da noch ein Muskelpaket- da noch eine Diät….es ist alles da, um irgendwelchen Bildern von Mann/ Frau zu entsprechen. Ständig werden wir in dem Irrglauben auch noch bestätigt, nicht gut genug zu sein…..


Aber die Wahrheit ist: Wir können nichts dafür tun. Wir bleiben bis zum letzten Tage immer wir selbst und so ist es auch völlig in Ordnung. Es geht nicht darum, uns passend zu machen, sondern darum, uns selbst, so wie wir sind, aus ganzer Seele lieb zu haben.

Ich denke, wenn wir das erkennen, dann fällt eine Menge Kindheitsballast von uns ab….und es gibt da noch einen fruchtbaren Hinweis:

Um alles, was wirklich von Wert ist in diesem Leben, brauchen wir nicht eine Sekunde zu kämpfen. Es kommt von ganz allein in unser Leben, weil es einfach da sein möchte.

Und hier wechsle ich nämlich bewusst in diese von mir so geliebte andere Weltanschauung über. Sie wird von völlig anderen Maßstäben getragen- da ist noch Raum für Wunder ,bzw. das Geheimnis des Lebens und vor allen Dingen ist da ganz viel Raum für den menschlichen Menschen- weit weit weg von jeder Bühnenperformance!


Und wäre solch eine Weltanschauung gleich einer Tür, dann würde auf dieser Tür geschrieben stehen:



Herzlich willkommen in deinem neuen Leben!

Hier bist du Mensch- hier darfst du- du sein und wirst zu jeder Zeit geliebt, weil du bist, wie du bist, gerade weil du bist, wie du bist!


Ich denke, eine größere Freiheit kann es nicht geben- eine Freiheit, um die uns die Welt ständig betrogen hat und immer noch betrügt! Sie mag es, wenn wir in unseren Fesseln liegen und möglichst der Massenbewegung folgen, denn unter ihrer Führung hat sie uns im Griff, vermag uns „prima“ zu manipulieren! „Sie“ sagt uns schon, was wir brauchen für unser Glück und zeigt uns liebend gern auf, wo es immer noch Mangelzustände gibt.

Aber da frag ich mich: Sind wir nicht erwachsen genug, für uns selbst zu entscheiden, was wir brauchen? Sind wir nicht erwachsen genug, um zu erkennen, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben für kein Geld und gegen  keine Leistung zu erwerben sind? Und sowieso! Es gibt keinen Mangelzustand- denn alles, was wir für unser erfülltes Dasein benötigen, ist von jeher in uns vorhanden.

Ein liebevolles Herz kostet nämlich nichts und eine Geste der Freundschaft auch nicht! Es kostet auch nichts, einander zuzuhören, sich der Sorgen des Anderen anzunehmen und einfach füreinander da zu sein, sich geliebt und verstanden zu fühlen.

Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen Aufwachmoment. Wie gewohnt stellte ich meine persönliche Situation für Andere in den schönsten Farben dar- alles schien nach Außen hin so perfekt, so stimmig…….bis ich gefragt wurde: Sag mal, redest du dir da nicht selbst etwas schön? Wie sieht deine Lebenswahrheit wirklich aus? Und da fiel es wie Schuppen von meiner Seele- ein ganzes Kartenhaus an Selbstlügen fiel in sich zusammen.Das war der Zeitpunkt, an dem ich mir schwor: Nie mehr will ich mir selbst etwas schönreden, was gar nicht schön ist! Und dann begann die Reise zu mir selbst….

Neulich las ich folgenden Ausspruch:

Ich liebe die Arbeit nicht.
Kein Mann tut das-
aber ich liebe das,
was in der Arbeit drinsteckt:
die Möglichkeit,
sich selbst zu finden.

Joseph Conrad



Ich liebe Zugeständnisse dieser Art, auch wenn sie viel zu selten geäußert werden. Vor allen Dingen bestätigt mir Joseph Conrad eines und das ist die Antwort auf die Frage nach dem wahren Sinn unseres Lebens. Er hat nämlich erkannt: Es ist nicht das Leistungsstreben an sich, das einen befriedigt- es ist auch nicht der Arbeitslohn- es ist die empfundene Freude, sich im Tun selbst zu finden.



Und hier wurde mir wieder so klar, warum wir überhaupt leben. Für mich gibt’s nur einen Grund: alle Chancen in jedem Lebensbereich zu nutzen, um immer mehr zu uns selbst zu finden, in dem Bestreben, unsere Seele zum Erblühen zu bringen.

Darum seh ich Leben halt etwas anders- für mich ist es ein ewiger Aufruf- das, was seit ewiger Zeit IN UNS beheimatet ist, in den höchsten Blühstatus zu versetzen.
Ob im Beruf, in der Partnerschaft, Freundschaft, Freizeit- IMMER sollte unsere Aufmerksamkeit dahin zielen, die Nähe zu uns selbst so intensiv wie möglich zu spüren- so dass die Seele alle Chancen erhält, voller Freude zu sagen. Ja, ich spüre mich und ich fühle mich so wohl!

Partnerschaft, Freundschaft- bewusst gelebt, werden immer dazu beitragen, dass jeder in diesen Beziehungen  „noch mehr“ werden kann- „noch mehr“ der Mensch, der er wirklich ist. Ins Bild gefasst kommt die Schönheit zweier Lebensgärten zusammen und wird zur gegenseitigen Bereicherung. Begegnung auf Seelenebene als wertvollste Erfahrung im Leben, weil wir halt die Möglichkeit finden, uns in der Tiefe selbst zu begegnen. Für mich zählt nur eine Frage: Wie gut wird meine Seele in Beziehungen genährt und nicht, wie groß muss der Stamm von „Freunden“ sein, damit ich auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehe? Das erzählt wieder mal nur der Verstand, welcher ja ständig nach Bühnenpräsenz im grellen Scheinwerferlicht ruft.

Ich denke, wir Menschen sind ständig dazu aufgerufen, uns zu entscheiden, wem wir denn folgen wollen- unserem Ego oder den Bedürfnissen der Seele, denn beides lässt sich nun mal nicht miteinander vereinbaren. Wir können nicht auf der Bühne und zugleich in uns selbst daheim sein, denn wer sich hautnah selbst begegnet, der ist erst einmal ganz allein mit sich und spürt:


Hier geht’s ans Eingemachte – in unsere tiefsten dunkelsten Schluchten- in die Konfrontation mit uns selbst und immer wieder in die Hinwendung zu unserem verletzten enttäuschten , sich nach Liebe sehnenden inneren Kind, das auch heute noch fragt: Wer war ich eigentlich , bevor alle Welt auf mich einredete und mir erzählte, wer ich zu sein hätte?

Eines ist für mich Fakt: Niemand wird auf Dauer vor sich selbst davonlaufen können, unsere Geschichte wird uns immer wieder einholen, denn alles, was wir jemals erlebten, hat sich in uns niedergelassen und  zudem die Eigenart, all unsere  Lebensbereiche auch im Erwachsenenalter zu beeinflussen. Wenn da also, wie schon angeführt,  eine sehr erwachsene Person immer noch der Ansicht ist, dass die erworbene Machtposition, verbunden mit einem wohlhabenden Leben  die ersehnte Liebe mit sich bringt, dann ist das nicht mehr und nicht weniger als die Umsetzung eines Kindheitsglaubens. Wahrscheinlich erzählte der Vater genau das: Sieh zu, dass du eine einflussreiche mächtige Persönlichkeit im Rampenlicht wirst und die „Liebe“ der Welt ist dir sicher.

Elli Michler hat es einst sehr schön verdeutlicht, was Liebe wirklich ist:




Wo du geliebt wirst,
kannst du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.

Wo du geliebt wirst,
zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst,
darfst du so sein, wie du bist.

Wo du geliebt wirst,
musst du nicht immer nur lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.

Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Fehler machen
und du bist trotzdem nicht hässlich und klein.

Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.

Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.

Wo du geliebt wirst,
brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.

Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.

Elli Michler

Es liegt wohl auf der Hand- konträrer können Lebensanschauungen nicht sein! Elli Michler zeigt in ansprechender Weise auf, was es heißt- „einfach“ nur MENSCH zu sein und ich denke, hier findet sich jeder in seinen tiefen Bedürfnissen wieder. Doch noch eines wird klar: Von einem Bühnenauftritt- dem Ruf nach Perfektion oder Leistung - von irgendeiner Performance ist hier nichts zu spüren! Hier darf der Mensch so herrlich einfach Mensch sein!



Wahre Liebe lässt zu, dass wir uns in unserer Schwäche, in unseren Ängsten, Sorgen zeigen können- dass wir es wagen dürfen, einfach der Mensch zu sein, nach dem wir uns ein Leben lang sehnten. Alles findet Verständnis, alles findet seinen Raum, ausgelebt zu werden und wenn wir auch total am Boden liegen. Diese Liebe erträgt alles, versteht alles und trägt uns durch alle Stürme des Lebens  hindurch, weil solch eine Liebe voller Kraft, Geduld  und Hingabe ist.


Darum trifft auch folgende Frage zu:

Ist das Leben eigentlich wirklich so schwer, oder liegt es nur daran, dass wir uns von falschen Zielen leiten lassen, weil die Maßstäbe der gängigen Welt uns letztendlich von uns selbst entfremden? Es wird im Leben so sein, dass wir uns immer wieder entscheiden müssen:

Was will ich- ganz individuell-  eigentlich leben?

Wonach strecke ich mich aus?

Wann bin ich wirklich  glücklich und zufrieden?

Was will ich mir am Ende meines Lebens sagen können?

Habe ich MICH gelebt oder wurde ich von fremden Bildern, Erwartungen, Normen, Regeln gelebt?

Die Antworten gibt uns kein erfolgreicher Bühnenauftritt- diese Antworten erhalten wir nur in der Stille, wenn wir mit uns ganz allein sind. Doch wir dürfen uns im Klaren sein: Das, was wir an Überzeugungen vertreten, wird unweigerlich unsere Lebensumstände hervorrufen. Die Farben unserer Gedanken bestimmen, was wir erleben.

Der Mensch  ist  dazu erschaffen, um Mensch zu sein und darum ist es sogar unsere oberste Pflicht, im Leben alles daranzusetzen, dieses authentische Menschsein zum vollen Ausdruck zu bringen und das  in jedem Lebensbereich. Hier geht’s nämlich darum, zu erfahren, wie schön eine jede Seele in ihren ganz eigenen Farben blühen kann, wie groß die Möglichkeit ist, die Blühkraft zu steigern……und dass ein jeder von uns die Fähigkeit der bedingungslosen Liebe in sich trägt. Die ganze Fülle ist IN UNS und sie wartet seit Ewigkeiten darauf, sich entfalten zu dürfen- frei, ohne jede Bedingung, ohne jede Leistung oder Perfektion.

*Linda*























Donnerstag, 11. Januar 2018

Leben trägt unseren Namen- ALLES verläuft nach Gottes Plan








Leben trägt unseren Namen- ALLES verläuft nach Gottes Plan


Es ist für mich längst keine Frage mehr, dass unser Leben  unter der weisen Führung Gottes steht, denn im Rückblick auf das, was ich von Kindheit an durchlebte, fügte sich lediglich  ein Mosaiksteinchen ins andere- mit dem Ziel, das zu vollenden, was Gottes Planung von jeher entsprach.

Ja, es gibt gewiss Zeiten, in denen man absolut nicht darauf vertrauen kann, dass da ein liebevoller Gott sein soll, der unser Wohl und Wehe in seiner festen Hand hat. Insbesondere während der Durststrecken, in den dunkelsten Nächten, in Phasen der absoluten Ausweglosigkeit- da scheint dieses Vertrauen zu schwinden. Ich weiß nur zu gut, dass meine Fragen nach dem „Warum“ im Moment des Geschehens keine Antwort bekamen. Anderseits fand ich einen Zustand  erstaunlich: Ich wunderte mich über mich selbst, denn so viel ich auch litt, so oft ich auch fiel- es drängte in mir immer wieder danach,  aufzustehen und weiterzugehen- niemals die Hoffnung zu verlieren!

Heute weiß ich: Diese Kraft zum Aufstehen, diese unermütliche Hoffnung- das kam nicht durch mich, sondern war in den benannten  Zeiten ein Geschenk Gottes. Man muss sich nämlich vor Augen führen: ein hochsensibles Wesen, wie ich es bin, hätte   nach den herben frühkindlichen Entwurzelungen in doppelter Ausführung eher abdriften müssen- denn das, was ich da durchlebte, war einfach grausam. Meine Seele wurde dermaßen verwundet, dass ich bis zum heutigen Tage unter den Folgen zu leiden habe. Doch ich bin nicht untergegangen- im Gegenteil- alles hat mich nur noch stärker gemacht und nicht ein bisschen verbittert werden lassen!

Ich sag aber auch voller Dankbarkeit: Ohne Gottes Beistand wäre das niemals möglich gewesen. Es hätte meine  kindlichen Kräfte schlichtweg überfordert. Allerdings mit Gott- da ist kein Ding unmöglich und er hat mir in allen darauffolgenden Schmerzphasen immer zur Seite gestanden. Da, wo ich nicht mehr allein gehen konnte, da hat er mich getragen und Menschen in mein Leben gesandt, die mir zur Seite standen. Wie oft? Ich vermag es nicht mehr zu benennen!

Gut, man kann alles herunterspielen, ständig von banalen Zufällen sprechen- doch dem kann ich mich nicht mehr anschließen. Dafür hab ich zu intensiv Gottes Liebe und seinen Beistand gespürt. Mir hat eine erlesene Aussage später sehr geholfen, um den erlittenen Schmerz einordnen zu können: Wen Gott liebt, den wird er züchtigen, muss er züchtigen und zwar so lange, bis der Feinschliff vollendet ist- bis sein Kunstwerk Mensch wieder die Gestalt annimmt, die es zu Beginn hatte. Ja, wir dürfen uns Gott als einen treusorgenden Vater vorstellen, der aus Liebe zu seinen Kindern alles daransetzt, um sie nach ganz viel Vorbeileben wieder auf den richtigen Weg zu führen. Es ist ein Weg, der letztendlich zum wahren Leben führt! Angesichts dessen beginnt man irgendwann jeden Schmerz  zu lieben, weil man weiß, dass alles nur zu unserem Besten sein wird.

Neulich las ich einen sehr hinweisgebenden Ausspruch:

„Jeder von uns muss einmal sterben
und von daher will ich vorher klug werden.“

Für mich steht es nämlich außer Frage, dass wir eines Tages wieder vor unserem Schöpfer stehen werden. Ich gehe mal stark davon aus, dass es ihn freuen wird, wenn unsere Seele dann einen hohen Reinheitsgrad hat- sprich: dass es uns bis dahin gelang, uns von den alten Fesseln zu befreien, unsere verwundete Seele so gut wie möglich zu heilen und ein liebevolles Herz mitzubringen. Nur- es stellt sich hier die Frage: Werden wir von der gängigen Welt eigentlich auf all dies zu genüge vorbereitet- fühlen wir uns darin bestärkt, ein friedliches Miteinander zu leben- so eines, das als roten Faden die bedingungslose Liebe hat???????


Sehr gern spreche ich  von diesen zwei konträren Welten, wobei sich die Maßstäbe wie Zielsetzungen der beiden absolut nicht miteinander vertragen. Während uns die eine ein  erfülltes Dasein nur vorgaukelt, an unseren tiefen Seelenbedürfnissen aber grandios vorbeilebt und alles in ihr Erworbene absolut vergänglich und nichtig  ist- lädt uns die andere Welt ein, in ihr das zu finden, was unser menschliches Herz glücklich und zufrieden macht , sogar in dem Maße, dass unsere sehnsüchtige Seele endlich den Hafen erreicht, in dem ein immerwährender Frieden zu finden ist.

Ein allwissender Gott weiß natürlich um unser menschliches Dilemma, um unser sinnloses Herumirren in der Welt, die so gar nicht die unsrige ist. Darum lässt er uns nicht allein und vollbringt diesbezüglich wahre Wunder. Irgendwann im Leben, da klopft er nämlich  bei uns an und lädt uns ein, mit ihm Gemeinschaft zu leben. Der Zeitpunkt seines Erscheinens? Zumeist ist es dann, wenn wir von der alten Welt mit ihren Scheinwahrheiten die Nase voll haben- wenn wir es leid sind, ständig unterwegs zu sein, um doch niemals das zu finden, was wir eigentlich tief drinnen ersehnen. Gut, diese oberflächliche Welt verspricht uns seit Ewigkeiten das Paradies auf Erden……aber es wird der Moment kommen, in dem wir erkennen müssen, dass „ihr“ Paradies höchstens den Verstand sättigt, aber niemals unsere Seele.


Gott allerdings vermag jeden Menschen aus der Finsternis der oberflächlichen sündigen Welt herauszuholen, uns von ihren Fesseln zu befreien, wenn wir bereit sind, den Weg zu gehen, den er für uns vorgesehen hat.  Jeder Weg wird zwar von der Beschaffenheit her ein anderer sein und doch sind wir alle zu dem selben Ziel unterwegs.

Es ist, wie Edith Stein es ausdrückte:

„Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott-
ob es uns bewusst ist oder nicht.“


Es wird nämlich niemals möglich sein, der Logik des Verstandes zu folgen. Wenn uns etwas still und leise zieht, dann ist es die Sehnsucht unserer Seele. Genau so hab ich es vor Jahren vernommen. Als ich dieses alte sündige sinnlose Leben absolut leid war, da begann die eigentliche Reise in meinen Seelenfrieden.  Ich spürte ständig einen unerklärlichen Sog- doch wohin ich unterwegs war- das wusste ich nicht zu sagen. Was ich spürte, war nur: Ich darf nicht stehen bleiben- irgendwo geht es hin und ich tu gut daran, mich einfach ziehen zu lassen…….einfach den inneren Impulsen zu folgen.


Wahrscheinlich hat in mir etwas ganz leise diesen zuversichtlichen Ausspruch geflüstert:

„Bleibe auf dem Weg, den Gott für dich ausgewählt hat- es ist der Weg, der zum Leben führt“

Ja, es wird Schmerzen geben unterwegs, weil halt der Feinschliff Gottes dies mit sich bringt- doch mit jedem Schliff wird unser Leben ein kleines bisschen heller, freundlicher und friedlicher. Es geht ja schließlich nach ganz vielen Verirrungen, Verblendungen nach Haus zurück, was kann uns Schöneres passieren? Ist bei dem Gedanken nicht jede einzelne Durststrecke gerechtfertigt?  Wir sollten nie vergessen: Das „Endziel“ kann sich sehen lassen, denn wenn wir in unserem göttlichen Heimathafen angekommen sind,  sind wir einfach nur noch wir selbst und erkennen die reine Essenz unseres wahren Wesens.

Wahrscheinlich kam mir nicht zufällig heute der folgende Gedanke:



„So manches , was sich im Leben zwischen Himmel und Erde ereignet,
hat eine Tragweite bis in alle Ewigkeit.“




 Ja, ich denke, dies ist meine ganz persönliche Reiseerfahrung, weil ich halt irgendwann begriff, dass ALLES, aber auch ALLES in meinem Leben lediglich darauf hinzielte, dort anzukommen, wo Gott mich von Beginn meines Lebens hinführen wollte: in meinen tiefen Seelenfrieden, in die Gemeinschaft mit ihm  und in eine vorher nie gekannte Freiheit des Seins.

Meine neue Freiheit praktizierte ich in etwa so:


Ich bin so frei, zu meinen Fehlern, zu meiner Schwäche, zu meiner Unvollkommenheit zu stehen…..

Ich bin so frei, meine frühkindliche Zerbrochenheit als einen unauslöschbaren Teil meiner selbst anzunehmen und mich meinem inneren Kind in Liebe zuzuwenden.

Ich bin so frei, zu meinen Ängsten, Tränen, Zweifeln zu stehen….

Ich bin so frei, nicht perfekt sein zu müssen..

Ich bin so frei, meine persönlichen Grenzen zu erkennen und zu wahren….


Ich bin so frei, nur noch mir zu gefallen..


Ich bin so frei, mich in ausgewogener Weise selbst zu lieben und meine Seele zu verwöhnen

Ich bin so frei- nichts tun, haben oder sein zu müssen, um geliebt zu werden.



Es gelang mir, ENDLICH den Menschen hervorzubringen, nachdem ich mich eigentlich mein Leben lang tief drinnen sehnte. Liest sich jetzt etwas komisch- doch wir dürfen uns hier vor Augen führen- dass jeder Mensch, egal, wie alt er ist, IMMER seine Grundnatur in sich trägt und jedes Vorbeileben einen Kampf gegen das eigene Wesen bedeutet. Dass Krankheiten dann die Folgeerscheinungen sind, liegt auf der Hand. Wir können doch im Grunde nicht etwas leben, was wir von Natur aus gar nicht sind!

Ehrlich gesagt stimmte mich  damals die Aussage einer Person nach einem längeren Gespräch sehr traurig, als sie gestand: „Das, was ich da gerade alles sagte, das ist gar nicht das, was ich wirklich empfinde und denke! Es ist alles nur ein Schein!“ Was war das für ein ehrliches Zugeständnis!!. Es öffnete mir die Augen, weil ich wieder mal bestätigt sah, was diese Welt aus uns gemacht hat. Ins Bild gefasst regt sie uns dazu an,  Fassaden aufrecht zu erhalten, die möglichst irgendwelchen vorgestanzten Bildern entsprechen!


Wer spricht dann da eigentlich? Die Seele kann es nicht sein- denn sie braucht absolute Wahrhaftigkeit und krümmt sich vor Schmerzen, wenn wir diese nicht leben. Wieder mal ist es der Verstand, der uns animiert, irgendetwas abzurufen, was ihm einst als richtig und gesellschaftsfähig suggeriert wurde- halt, was alle so tun, denken und sagen!

Doch was passiert in solchen Momenten, wenn wir nicht sagen, was wir wirklich denken und fühlen- wenn wir nur dem folgen, was angeblich normal ist, was alle so tun? Wir leben alles, nur nicht uns selbst- aus Angst, abgelehnt zu werden, nicht mehr dazuzugehören- auf Unverständnis zu stoßen- als eigenartig zu gelten- oder – unsere größte Angst- nicht mehr geliebt zu werden, wenn wir es wagen, uns in all unserer Schwäche, Minderwertigkeit, Verzagtheit zu zeigen. Eigentlich irre, nicht wahr? Da hat es die Welt doch wahrhaftig geschafft , uns in dem Glauben zu lassen, dass unser menschliches Menschsein nicht der Norm entspricht!

Ist uns eigentlich bewusst, dass solch ein Verhalten unsere innere Schönheit total verkümmern lässt und wir auf die Weise nie und nimmer den Frieden finden? Davon ab- was bringt uns eigentlich solch ein Verhalten, wenn es nur darum geht, dass Andere uns wohlwollend zunicken? Ist uns das Urteil der Anderen wichtiger als unser Seelenfrieden? Ist es uns wichtiger, das Ansehen der Welt zu gewinnen- doch im Gegenzug unsere Seele zu verlieren? Und außerdem- ist es nicht unser persönliches menschliches Grundrecht- so angenommen zu werden, wie wir sind, auch wenn wir noch so unvollkommen oder unperfekt sind!? Ein Mensch, der uns wirklich mag und dem wir wichtig sind, der wünscht sich nichts Anderes, als dass wir sind, der/ die wir sind- gerade- weil wir so sind, wie wir sind:

 nämlich einzigartig und von Gott genau so gewollt!

In meiner größten Schmerzperiode wurde mir klar: Niemals werde ich vor mir selbst weglaufen können, es sei denn, ich will weiterhin ein leidgeprüftes unfreies  Leben erfahren. Das wollte ich aber damals absolut nicht mehr und so entschied ich mich, bewusst eine Atmosphäre zu schaffen, in der ich zu dem Menschen heranwachsen konnte, der ich wirklich bin( und immer schon war) Das! war meine große Verantwortung mir selbst gegenüber. Ich brauchte den Raum, in dem ich schwach, ängstlich, traurig sein durfte- einen Raum für die Wünsche meines verletzten Kindes- einen Raum, in dem ich Frieden schloss mit all jenen, die mich verletzt hatten- einen Raum für die Sehnsüchte meiner Seele und auch einen Raum für all das sündige Verhalten in der Vergangenheit. Und Gott schenkte mir Zeit, Kraft und  einen wundervollen Wegbegleiter, damit ich all dies nicht allein durchstehen musste.

Nein, Gott lässt uns nicht allein, wenn er spürt, dass wir mit Ernsthaftigkeit nach Veränderung streben und alles daransetzen, um unsere arg verwundete Seele zu heilen. Immer wieder sendet er die richtigen Impulse, schenkt uns Geduld und Hoffnung und ganz viel Kraft, denn der Weg ist nicht leicht. Schließlich erwächst ein völlig neuer Mensch- obwohl- so neu ist er auch nicht, denn wir werden lediglich wieder zu dem Menschen, der wir immer schon waren.

Ich mag ja diese Lebensbilder und sehe, dass Gott jedem von uns einen kleinen Lebensgarten anvertraute mit der stillen Bitte, diesem Stückchen Garten allerhöchste Achtsamkeit entgegenzubringen, um die einzigartige Blühkraft der Pflanzen  zum Ausdruck zu bringen. Hätte sich die oberflächliche Verstandeswelt in früher Zeit nicht in unsere Gartenpflege eingemischt, dann wäre uns jede Form von wucherndem Unkraut erspart geblieben! Leider hat „sie“ es prima verstanden, die Schönheit unserer Pflanzen abzuerkennen.


Man muss sich  mal vorstellen, was da geschah! In unserem kleinen Kinder- Garten, da wuchsen die göttlichen Blumen der Liebe, des Vertrauens, der Freude, des Staunens, des Mitgefühls, des Lachens, der Hoffnung, der Zärtlichkeit. Die ganze Fülle hatte Gott uns mitgegeben für ein schönes erfülltes Leben, doch dann kamen „sie“, ignorierten diese Schönheit und erklärten unsere Gartenpflege für uninteressant. Schließlich gab es ihrer Ansicht nach ganz andere Ziele zu verfolgen- da rief nämlich der „Gott“ des Geldes, des Materialismus -des Ansehens!! Na ja, wer kann es uns da  verübeln, dass wir unsere kleinen Gärten vernachlässigten? Sie haben ja niemanden interessiert!

Doch irgendwann im Leben, da wird die Sehnsucht spürbar- die Sehnsucht nach diesem kleinen Stückchen Garten, den Gott uns einst anvertraute. Mir gings jedenfalls so und als Gott das vernahm, da öffnete er mir die Tür und zeigte mir den Weg……

Nicht ohne Grund hab ich Gott in die Mitte meines Leben geholt, schon allein, weil ich ihm unendlich dankbar bin für die Vielfältigkeit meiner Pflanzen! Alles kommt doch „nur“ durch ihn –nichts davon ist mein Werk! Darum wurde es für mich irgendwann ganz selbstverständlich, ihm zu sagen: Zeig mir bitte auf, wo ich immer noch etwas lebe, was nicht deinem Willen entspricht, denn ich weiß: Nur mit Gott an der Seite wird Leben zu einem Leben der Erfüllung- nur mit ihm und durch ihn werden wir die Schönheit des wahren Lebens erfahren!

*Linda*

Freitag, 5. Januar 2018

Wir waren noch nie so reich- aber wir waren auch noch nie so arm….






Wir waren noch nie so reich- aber wir waren auch noch nie so arm….


Wenn ich mich diesem erlesenen Fazit anschließe, dann geschieht das, weil ich unser derzeitiges Weltgeschehen durchweg aus Seelensicht beurteile…..und mir rigoros vor Augen führen muss, dass in unserer Welt keiner so gut und kalorienreich genährt wird wie der Verstand. Während er vor Übergewichtigkeit fast aus allen Nähten platzt, sieht sich unsere Seele mehr und mehr der Mangelernährung ausgesetzt!

Nur- das Dilemma ist: Es gibt hier auf Erden nichts Wichtigeres zu tun, als unserer Seele quasi den Himmel auf Erden zu bereiten- sie mit den köstlichsten Dingen zu verwöhnen, die sie für ihr Wohlbefinden und ihr gesundes Wachstum unbedingt benötigt. Schließlich hat sie einen Traum: Irgendwann möchte sie mal fliegen lernen und das mit dem Gefühl der absoluten Freiheit! Ich könnte auch sagen:

Wir MENSCHEN haben doch nur sie, als die wertvollste Kostbarkeit, die wir uns nur vorstellen können! Sie ist unser Schatz, unsterblich, einzigartig, die göttliche Essenz unseres Seins. Darum gestehe ich mir immer ein wenig Frustgefühl zu, wenn ich mir vor Augen führe, dass in dieser oberflächlichen Welt alles, aber auch alles dafür getan wird, den Verstand dick und fett zu füttern……

Und was ist mit unserer Seele? Wer kümmert sich um ihr Wohlergehen?

Doch es geht noch schlimmer! Vielen Menschen ist schon gar nicht mehr bewusst, was sie da an Schönheit in sich tragen! Von daher trifft die obige These voll zu: Wir waren zu keiner Zeit reicher, wohlhabender , fortschrittlicher, gebildeter, moderner, „digitalisierter“ als heute- aber gleichzeitig sind wir auch ärmer als je zuvor, weil wir in Gefahr geraten sind, uns selbst zu verlieren und unsere Seelenkostbarkeit an diese Welt/ den Verstand zu verfüttern.

Mir ist bewusst, dass ich dieser Thematik seit geraumer Zeit eine immense Ernsthaftigkeit schenke, weil es halt nichts Wichtigeres zu tun gibt, als unsere kostbare Seele vor diesem Dilemma zu retten!

Es gibt da folgenden Hinweis:

Wir MENSCHEN sind hier auf Erden,
weil Gott uns liebt.
Wir sind letztendlich hier, um zu lernen,
wie man wahrhaft liebt!

Was für ein Geschenk!




Oder noch eine andere Aussage:

Deine Seele ist eine Rose.

Der Sinn der Rose liegt darin, zu erblühen
und ihre Schönheit und ihren Duft zu verschwenden.
Sie möchte sich öffnen,
Liebe empfangen, Liebe geben.

Um sich zu öffnen, braucht sie die Gewissheiten:

Ich bin richtig, so, wie ich bin.
Ich bin es wert, geliebt zu werden.

Von unbekannt


Auch wenn ich mich x-mal wiederhole, aber Frida Gold hat es uns in ihrem Song „Wovon sollen wir träumen?“ wunderbar dargelegt! Kein Konsumrausch, kein hoher Beliebtheitsgrad, keine noch so gehobene berufliche Stellung, keine noch so attraktiven Partner, kein Schulterklopfen im Außen werden jemals unsere tiefe menschliche Sehnsucht stillen können: sich geliebt zu fühlen, um unserer selbst willen und seine Liebe verschenken zu dürfen, „einfach“, weil es Freude macht, zu lieben!

Dann nämlich werden wir spüren, was es heißt, das wahre Leben zu erfahren- eines, das mit „ihren“ Wahrheiten und Zielsetzungen rein gar nichts zu tun hat. Klar macht sich da erst einmal Enttäuschung breit, denn wir sind ja einem zumeist jahrelangen Irrtum erlegen. Notdürftig hielten wir uns über Wasser, um irgendwie dieses triste schmerzvolle Dasein auszuhalten, das gewiss nicht von Seelenerfüllung sprach. Soll ich mal sagen, was wir da intuitiv spürten: Das, was uns eigentlich nach Ansicht der weltlichen Welt den höchsten Sättigungsfaktor zusicherte- war im Endeffekt nichts mehr als eine Seifenblase,  und was blieb, das war der unstillbare Hunger nach mehr- nach etwas, das auf immer und ewig sättigt.

 Nur, was es war- das wussten wir nicht zu sagen. Das konnte uns eine ganze Welt nicht erklären- weil diese Welt in der falschen Richtung unterwegs war……………schließlich musste ja das Ego seine Nahrung bekommen!


Nahrung in Form der Ansicht: Ja, wenn ich die Macht „über“ habe- wenn ich genug Besitztümer ansammle- wenn ich mir Ruhm und Ehre erarbeitete …dann bin ich wertvoll, bzw. liebenswert! Dazu kam der extreme Leistungsgedanke, der es sogar schaffte, sich im privaten Umfeld sein Revier einzurichten! Doch wir sind nicht hier, um nur perfekt zu funktionieren und zu leisten.

Neulich las ich folgende Frage:

„Was kann eigentlich den Durst der menschlichen Seele stillen?“

Da frag ich mich spontan: Was haben wir unserer Seele eigentlich im Leben an durststillenden „Getränken“  angeboten? Und vor allen Dingen: Aus welcher Quelle haben wir geschöpft? Ist es uns gelungen, aus unserer eigenen zu trinken? Ganz klar gesagt, war das gar nicht möglich, weil wir schlichtweg vergaßen oder vergessen mussten, dass sie überhaupt existiert! „Hey!“, rief die Welt da draußen aus ihrem Scheinparadies, „hier ist die ultimative Lebensquelle. Wer daraus trinkt, der wird glücklich werden!“ Weiß auch nicht, warum ich gerade an Märchen denken muss- wahrscheinlich, weil es viel vom Charakter eines Märchens hat.

Gut und Böse liegen sehr eng beieinander – aber wir wissen ja: Märchen gehen zum Glück immer gut aus- weil das Böse niemals Bestand haben wird und das Gute,  wie die Liebe immer siegen werden!

Hier liegt meine ganze Hoffnung, denn kein Mensch wird jemals auf Dauer an seiner tiefen Seelenwahrheit vorbeileben können- weil: Unsere Seele wird uns immer wieder auf die Reise schicken, bis wir ihr wieder Heimat geworden sind! Darum sind wir ja schließlich hier! Erst werden wir mit dem Bösen des Lebensmärchens konfrontiert, doch dann wandelt sich das Blatt und das Gute, bzw. Liebevolle  gewinnt Überhand.




Wir dürfen niemals vergessen:

Unsere Seele ist nun mal gleich einer Rose und der Sinn dieser Rose ist es nun mal, ihre einzigartige Schönheit zu zeigen, zu erblühen und wenn möglich, eines Tages voll des Gefühls der vollkommenen Liebe in Leichtigkeit emporzufliegen! Dann, erst dann hat sich der tiefe Sinn unseres Daseins erfüllt!

Ich weiß ohne Frage, warum ich bis zum letzten Tage dankbar sein werde, in diesen tiefen Sinn hineinwachsen zu dürfen…..denn als unsterbliche Seelen werden wir eines Tages vor unserem Schöpfer stehen, das ist für mich sicher. Hier sind wir ja nur, um das Lieben zu lernen und uns von all dem Unliebsamen, dem Sündigen der gängigen Welt zu befreien. Ja und dann geht unsere Reise weiter-  zu Gott.



Es heißt ja nicht umsonst: Unser Leben läuft nicht ins Leere, es läuft in Gottes Reich und ein bisschen Vorgeschmack von der Schönheit seines Reiches, das ist uns schon zu Lebzeiten beschieden- wenn es uns gelingt, die Schönheit wie Einzigartigkeit unserer Seele zum Erblühen zu bringen und zu lernen, was es heißt, wahrhaft zu lieben.

Weihnachten liegt ja noch nicht so lang zurück und darum scheint mir der Gedanke recht passend:

„Weihnachten erinnert uns an eine Zukunft, die wir noch vor uns haben.“

Hoffnungslicht

Den Stern aus Bethlehem entdecken
als Hoffnungslicht,
das uns inneren Frieden schenkt,
weil wir endlich sein dürfen:

verwundbar und kraftvoll.

Pierre Stutz

 Gott hat uns so lieb, dass er sogar seinen Sohn in unsere dunkle sündige Welt sandte, um uns aufzuzeigen, was es mit der Liebe wirklich auf sich hat. Gott hat uns zum einen gezeigt, wer ER ist- aber auch, wer WIR sind- denn auch wenn wir uns nicht mehr daran erinnern: JEDER von uns ist nach Gottes Bild der Liebe erschaffen- JEDER trägt ganz viel Liebesfähigkeit in sich- so viel, dass es für ihn selbst und sogar noch für Andere reicht. So viel, dass wir fähig sind, diese Liebe zu verschenken.  Wir müssen uns nur wieder an unsere immense Liebeskraft erinnern. Nicht zu glauben? Doch, als wir ganz klein waren, da schafften wir es wie selbstverständlich. Damals, als uns die weltliche Welt noch nicht von uns selbst ablenkte, bzw. in die Irre führte.

Ein Auszug aus einem Text von Antje Sabine Naegli:

„Wenn es wahr ist, dass Gott um meinetwillen das Gesicht eines Menschen angenommen hat, dann muss ich nicht gebückt und mutlos durch die Tage gehen. Vor ihm zählt nicht, ob ich Erfolg vorweisen kann, selbstsicher und selbstbewusst bin- ob meine Familie intakt ist und ich genügend Leistung vorweisen kann.

Ich darf sein, die ich bin, auch und gerade MIT meinen Schwächen.“

Ich erinnere mich gern an eine gewisse Phase in meinem Leben:

Als ich so weit war, mich nicht mehr ablenken zu lassen, da sagte ich mir:



Ich war niemals, was ich tat oder sagte-
ich bin auch nicht, was ich habe-
und ich bin nicht, was andere Menschen über mich sagen oder von mir denken…

Ich bin nämlich „nur“ eines:

Ich bin so wie jeder Mensch ein geliebtes Kind Gottes und zu jeder Zeit gut und richtig, so wie er mich gedacht hat, denn sonst hätte er mich bestimmt anders erdacht..


Ich war niemals, was ich tat? Auch hier tut sich Erklärungsbedarf auf- denn mir wurde damals bewusst: Mein früheres Handeln sagte im Grunde nichts über mein wahres Menschsein aus- es waren schlichtweg die Früchte des Vorbeilebens an mir selbst. Wir müssen uns immer vor Augen führen, was da Schlimmes in der frühen Zeit geschah. Man wollte uns nicht so, wie wir wirklich waren und fühlten- mit der Folge, dass wir uns von da an ein eher künstliches Ich überstülpten, in irgendwelche umweltfreundlichen gesellschaftsfähigen Rollen schlüpften…..nur- ab da sagten unsere Handlungen nichts mehr darüber aus, wer wir von Natur aus wirklich waren. „Es war alles nicht so, wie es schien, zu sein.“

Dass ich zu einem gewissen Zeitpunkt einfach mein sündiges falsches Ich bis oben hin leid war- das war der erste Schritt in die Erlösung meiner Seele. Wie bin ich heute froh, dass mein Durst so groß war- dass ich vor Traurigkeit und Verzweiflung nicht mehr ein noch aus wusste!  Ich weiß aber auch, dass es nur möglich wurde, weil Gott mir durch eine ganz besondere Fügung die Tür in eine neue Welt/ ein neues Leben öffnete. Wie soll ich beschreiben, was da vor sich ging? Ich glaub, wenn Gott dem Menschen auf diese Art begegnet, dann findet so etwas wie ein zunehmender Sinneswandel statt.

Klar, es war schwer und bitter, die Wahrheit über mich selbst, über mein sündiges Dasein zu akzeptieren- doch letztendlich war diese Wahrheitsfindung das Tor in die Freude und die Zufriedenheit.

 Ich war es plötzlich leid- aus der eigenen Unzufriedenheit, Verbitterung heraus, Menschen vorschnell zu verurteilen, zu lästern, zu lügen, ständig auf Harmonie zu machen, so zu tun, als ob- etwas zu sagen, was ich gar nicht meinte, weil ich heute weiß: Bei jeder dieser Sünden krümmte sich meine Seele vor Schmerzen. Ich verriet sie mit dererlei Haltungen und dabei trug sie doch schon so arge Kindheitswunden. Was hatte sie nicht schon alles erleiden müssen! Ja, ganz ehrlich, man schämt sich auf einmal selbst, der eigenen Seele so viel Unwohlsein zugemutet zu haben und ab dem Zeitpunkt war ich regelrecht von dem Vorhaben beseelt, meine Seele ganz doll zu verwöhnen und ihr, so gut es ging, Heilung zukommen zu lassen. Und wenn man soweit ist, dann spürt man auch wieder seinen eigenen Ursprung, weil da plötzlich die eigene innere Quelle wieder zu sprudeln beginnt.

Es heißt ja nicht ohne Grund: Der Mensch sucht zumeist sein ganzes Leben lang- sich selbst- all die damals verloren gegangen kindlichen Seelenanteile. Wir sind getrieben von der Sehnsucht nach unserer wahren Natur, nach dieser innewohnenden Quelle und das ist gut so, denn was werden wir zum guten Schluss finden:


……..einen sensiblen, verletzlichen, weichen, gefühlvollen, schwachen und gleichzeitig starken menschlichen MENSCHEN voller Liebe, mit dem Bedürfnis, Liebe zu empfangen und Liebe zu geben und alles aus der unendlichen Seelen- Freude, endlich lieben zu dürfen.

Und dann sind wir nicht mehr arm, dann haben wir den wahren Reichtum des Lebens entdeckt- einen göttlichen Schatz, den uns niemand mehr nehmen kann!

*Linda*