Mittwoch, 24. Januar 2018

Gott rechnet mit uns







Gott rechnet mit uns


„Gott rechnet mit uns!“ Als ich diese Aussage las, hat sie mich extrem berührt, denn sie verdeutlichte mir wieder einmal, wie viel Vertrauen Gott in uns legt……..obwohl wir es im Grunde gar nicht verdienen.

Wir können uns da auch nichts schönreden, sondern dürfen uns wahrlich die Frage stellen:
Entspricht das, was wir hier leben und so vehement als unsere Überzeugungen vertreten eigentlich dem, was Gott sich so vorstellte, als er uns erschuf und uns seine Schöpfung anvertraute? Sind wir seinem Wunsch gerecht geworden, uns in unserer Einzigartigkeit zu begreifen, um unser innewohnendes Potential so fruchtbar wie möglich zum Erblühen zu bringen?

 Ich führe mir vor Augen, dass es ja eigentlich Gottes Plan entsprach, dass wir  Menschen uns  aufgrund unserer Individualität als eine sich liebende tragende bereichernde Gemeinschaft erfahren sollten. Ein jeder erhielt darum sein spezielles inneres Leuchten – eigens dafür gedacht, dass wir einander bereichern, ergänzen- zur Freude und zur Ehre Gottes.

Dazu meinte Goethe übrigens einmal:

„Ich glaube, dass wir einen Funken jenen ewigen Lichtes in uns tragen,
das im Grunde des Seins leuchten muss.
Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen,
das Göttliche in uns zu verwirklichen
ist unsere Pflicht-
ja, der einzige tiefe Sinn unseres Daseins.

J.W. v.Goethe

Ich weiß, Goethes Anspruch passt wieder mal so gar nicht in die nüchterne Betrachtungsweise dieser Welt……..aber genau das ist der Punkt! Für diesen göttlichen Funken ist einfach kein Platz, denn dafür ist das Weltklima einfach zu rau. Schließlich geht es um die knallharte Sicherung der Existenz- da muss doch jeder zusehen, wo er bleibt auf dem Schlachtfeld des Lebens!!!!????????????????????????????????????



Ich sag ja nicht ohne Grund: Was hat diese Welt nur aus uns Menschen gemacht? So waren wir doch nicht immer drauf! Es gab eine Zeit, in der wir diese Welt noch mit staunenden Kinderaugen wahrnahmen und unser inneres Leuchten wie selbstverständlich nach Außen trugen…

Doch leider wurden unsere Lichter irgendwann ausgepustet- weg war die Leuchtkraft- vorbei war es mit der Vision Gottes bezüglich einer hellen Welt. Da trat nämlich ein anderer „Gott“ in Erscheinung- es war der „Gott“ des Geldes, des materiellen Reichtums, des Wohlstands und er war so beherrschend, dass für den wahren Gott und seine Vorhaben kein Platz mehr war. Wie denn auch? Gottes Maßstäbe waren nicht die der Menschen! Für Gott sollte die Liebe im Zentrum jedes Handelns stehen- Gott wünschte sich eine Schar der leuchtenden Menschen!

Aber das ging nicht in Erfüllung, denn:

Menschen lebten  ihre eigenen überlieferten Überzeugungen und es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie enttäuschend und ärgerlich dieser Zustand für Gott gewesen sein muss!
Denn, wenn wir ehrlich sind, dürfen wir uns allemal als Gäste mit begrenztem Bleiberecht in Gottes Welt erkennen-  in der Verantwortung stehend, seine gesamte Schöpfung so achtsam wie nur möglich zu verwalten. Leider ging die Menschheit dazu über, sich Eigentumsrechte anzueignen…..

…und darum hat es mich gefreut, zu lesen: Gott wird uns nicht aufgeben- er rechnet trotz jeder Fehlentwicklung fest mit uns und wird nicht aufhören, uns zu suchen, bzw. anzuklopfen

Ich erahne auch, woher so viel göttliche Zuversicht kommt! Da fällt mir nämlich wieder die Geschichte von der kleinen Seele ein, die von Gott in die Finsternis der gängigen Welt gesandt wurde, um so überhaupt erkennen zu können, dass sie pures Licht und Liebe ist. Auf ihre Frage, warum denn diese dunkle Erfahrung so wichtig sei, gab Gott zur Antwort: Nur wenn du dort das durchlebt hast, was du nicht bist, wirst du erkennen, wer du wirklich bist.

Hat viel gemein mit der Feststellung:

„So mancher muss erst in den Krieg ziehen, um zu merken, dass er den Krieg eigentlich gar nicht mag.“

Ist halt so ein unumgängliches Gesetz des Lebens und auch wir werden davon nicht verschont. Leben ist im Grunde einfach zu verstehen. Wir gehen einmal durch all das, was wir gar nicht sind, um Erfahrung für Erfahrung wieder den Menschen zu finden, der wir wirklich sind und immer schon waren. Und dieser Mensch ist nach der Vorstellung Gottes geschaffen- folglich pure Liebe- zwar längst nicht so vollkommen wie Gott, nicht so mächtig, nicht so allwissend und nicht so weise, wie Gott, der über allem steht und sich nie und nimmer aus seiner Welt vertreiben lässt, bzw. von seinem Vorhaben abbringen lässt.

Mich freut es immer ungemein, wenn ich Aussagen wie die folgende lese:

„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben
eine noch größere Illusion ist
als die Welt des Traumes.“

Salvador Dali



Dazu passt noch ein Ausspruch:

„Es wird ernüchternd sein,
eines Tages festzustellen,
dass wir das ganze Leben lang geangelt haben,
obwohl wir gar nicht auf Fisch aus waren.“





Darum wird auch klar, warum Gott so viel leidvolle Erfahrung zulässt- zulassen muss- warum er uns in dunkle Situationen steckt, warum Leben manchmal so weh tut…….denn jedes Durchleben führt uns ein Stückchen mehr zu uns selbst. Und eines ist für mich zur Gewissheit geworden: Es scheint vielleicht, als müssten wir alleine dadurch- aber Gott wird immer auf uns schauen, mit uns gehen und uns hindurchtragen.

Ich hab nicht ohne Grund von jeher auf den Spruch vertraut:

„Alles, was auf mich zukommt, das muss zuerst an Gott vorbei!

Mir war, warum auch immer, seit frühester Jugend tief drinnen bewusst, dass Gott es nicht böse meint oder mich für irgendetwas bestrafen wollte. Nein, er war zu jeder Zeit um mein Wachstum bemüht und darum dürfen wir darauf vertrauen: Alles, was uns passiert, ob in hell oder dunkel wird immer zu unserem höchsten Wohle sein- wenn wir erahnen, dass Gott sich für uns ein erfülltes Dasein mit einer sehr hohen Lebensqualität wünscht.


Schmerzvolle Lebenserfahrungen sind Gold wert, denn ich erinnere mich nur zu gut, mit welchem Gefühl ich aus den leidvollsten Phasen herausging! Da war plötzlich die felsenfeste Erkenntnis: „Das! tu ich mir nie wieder an- so! möchte ich es nie wieder erleben.“ Nicht unbegründet war mir sehr oft danach, zu sagen: Was hat man mir bloß für einen Blödsinn über den Sinn des Lebens erzählt? Das stimmt ja vorne und hinten nicht mit dem wahren Sinn überein!“

 Wäre aber der Schmerz nicht gewesen, es hätte sich nichts an meinen eingeatmeten Überzeugungen ändern können.

Darum trifft es zu:

Wen Gott liebt, den  muss er zurechtweisen- eben weil er uns so sehr liebt, weil wir ihm so über alle Maßen wichtig sind.

Wenn es da z.B. heißt:

„Kommt ein Schmerz, dann halte still
und frage, was er von dir will..“

dann sage ich heute:

„Kommt ein Schmerz, dann halte still
und schau, welche liebevolle Botschaft dir Gott überbringen will.“

Ob wir es annehmen können oder nicht, aber für mich steht fest, dass uns diese Welt, wie sie ist, niemals unser Seelenheil schenken wird- so lange ihr Fundament auf Bühnenpräsenz ausgerichtet ist und uns in dem trügerischen Glauben lässt, dass es erstrebenswert sei, das Ansehen der Welt zu gewinnen.

Es verhält sich nämlich so, wie Demokrit es sah:

„Das Glücksgefühl ist einzig und allein in der Seele daheim.“


Wie so oft betont: Es kommt wahrlich nicht darauf an, dass wir uns hinreißen lassen, unser Leben so zu gestalten, wie es dem Althergebrachten entspricht. Es gibt nämlich keine Bedienungsanleitung fürs Leben und so lange wir den äußeren Angaben folgen, kann Leben nicht gelingen! Dazu sind wir viel zu einzigartig und unsere Bedürfnisse können sich immer nur an dem ausrichten, was unserer Seele gut tut- was sie heilt, was sie erfreut und zum Erblühen bringt. Doch um das zu erfahren, ist es unerlässlich, dass wir mit uns selbst vertraut werden- dass wir uns diesem zarten verletzten sensiblen, oft von Schmerz durchzogenen Innenleben voller Liebe öffnen, dass wir ein bedingungsloses JA zu uns selbst sagen, uns ohne Wenn und Aber annehmen. Es muss uns egal sein, was der Rest der Welt an Meinungen vertritt, denn dieses Leben steht allein in unserer Verantwortung und die nimmt uns die Welt nicht ab! „Sie“ kann uns nicht glücklich machen und heilen sowieso nicht. Darum hab ich gelernt, für meine Seele aufzustehen, denn das bin ich ihr nach so viel Vorbeileben einfach schuldig!

Ja, ich glaube, der Mensch darf seinen Wert ganz neu erfahren, indem er sich nicht mehr als einen Teil der Masse begreift, sondern  als ein Original, von Gott voller Liebe und Achtsamkeit erschaffen und somit einzigartig, unverwechselbar, ausgestattet mit einer ebenso unvergleichlichen Leuchtkraft und Liebesfähigkeit.

Und hier wird ein großer Wunsch Gottes wirksam:

Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir ihn an unserem ganzen Leben teilhaben lassen, denn er ist bestrebt, dass wir ein Leben in absoluter Fülle und Erfüllung erfahren- egal, in welchem Lebensbereich wir uns gerade befinden. Ob beruflich oder privat, wenn wir Gott überall mit hineinnehmen und wirken lassen, dann werden wir verstehen, warum es bisher mit einem wirklich glücklichen Dasein nicht klappen konnte. Für mich stand irgendwann fest: So lange ich ohne ihn unterwegs war, weil ich die  Ansicht vertrat, lieber mein eigenes Ding zu machen und dem zu folgen, was alle so für richtig hielten, war mein Leben dunkel, fade und farblos.

War auch nicht weiter verwunderlich, denn meine Seele war absolut unterernährt, wenn nicht sogar verwahrlost. Sie rief nach Heilung, intensiver Zuwendung! Und was machte ich? Ich ließ sie mit all ihren Bedürfnissen, in ihrer Zerrissenheit außen vor, weil es wichtiger schien, den Ansprüchen der Welt zu genügen! Nur- es war im Grunde gar nicht umsetzbar- denn jeder vermag sein Leben lediglich so zu gestalten, wie es IN IHM angelegt ist.

Ich hätte mir vielmehr sagen sollen:

Das, was Gott mir in Form meines individuellen Lebens zudachte, ist genau das „Holz“, das ich zur Verfügung habe, um mein kleines Lebenshäuschen zu erbauen, um mein individuell erfülltes Dasein zu führen. Was interessieren mich die Kriterien der gängigen Welt! Was für mich zählt, ist einzig und allein, dass meine Seele in ihre Heilung und ihren Frieden findet, ungeachtet dessen, was sich die große weite Welt so vorstellt. “Sie“ wird mich nämlich nicht in den Seelenfrieden führen können- im Gegenteil!



Ja, wir dürfen wieder sensibel werden für uns selbst- müssen es sogar, denn es gilt, für unsere Seele aufzustehen, damit sie wieder atmen und blühen kann.

Gelingt es uns, die göttliche Absicht in alle unsere Lebensbereiche mit einzubeziehen, dann werden wir erkennen: Egal, wem wir begegnen, mit welchen Menschen wir zusammen sind- in welcher Situation wir auch stecken: ALLES dient der Heilung und Blühkraft unserer Seele. Gott lässt Menschen nicht ohne Grund zusammenkommen- alles trägt seine Handschrift und den Wunsch, dass wir immer mehr zu dem Menschen werden, der wir wirklich sind.

Das war mir leider in meinen Beziehungen noch nicht bewusst. Ich hab kurzerhand die wahnsinnig guten Wachstums- wie Heilungschancen vertan. Schlimmer noch! Statt zu wachsen und zu blühen ließ ich alles in mir verkümmern.

Heute allerdings weiß ich umso besser:

Ob wir nun beruflich tätig sind, uns in Partnerschaften/ Freundschaften befinden….es wird IMMER um den Anspruch gehen, unseren höchsten individuellen seelischen Blühstatus anzustreben.

Neulich verfolgte ich das Gespräch eines Ehepaares, dem es gelungen war, Partnerschaft sehr fruchtbar zu gestalten. Dem Zuhörer wurde ein Bild vor Augen geführt: Zwei Ringe, die sich überschneiden und darauf verweisen, dass jeder Partner seinen ganz eigenen Freiraum der Entfaltung besitzt- in dem er für sich nach seinen Fähigkeiten blühen kann…..doch in der Mitte, wo die Ringe eine Art Schnittmenge ergaben, da treffen sich beide, um ihre Gemeinsamkeit zu leben und zu vertiefen.

Genau das! ist für mich  der tiefe Sinn einer sehr fruchtbaren Beziehung: Es wird die einmalige Möglichkeit erteilt, nicht nur für sich selbst zu erblühen, sondern sich gegenseitig auch noch bereichern zu können. Ich glaub, unter solchen Umständen erfreut sich jede Seele ihres Hierseins! Das ist für mich allerhöchste Lebensqualität!

Leben kann nämlich so viel mehr sein, als materieller Reichtum, Status oder ständige Bühnenpräsenz! Und wer immer diese göttliche Absicht in seinem Leben erspürt, der kann gar nicht mehr anders, als mit Gott unterwegs zu sein, denn nur Gott wird es ermöglichen, dass unser Leben von Fülle und  dieser hohen Lebensqualität spricht.

 Wie er das anstellt- das ist sein größtes Geheimnis, denn Gottes Wege sind dermaßen verschlungen, dass wir sie niemals werden entschlüsseln können. Nein, Gott lässt sich nicht in die Karten schauen, denn so viel Weisheit ist für uns Menschen nicht nachvollziehbar. Ist eben der wunderbare allwissende allmächtige Gott, der nicht nur unser ganzes Leben von A bis Z kennt, sondern auch all unsere Gedanken, Gefühle, Ängste, Zweifel, Freud und Leid.

Doch ich weiß heute: ALLES, was er uns schenkt, wird immer zu unserem höchsten Seelenwohl sein.

*Linda*

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