Leben trägt unseren Namen- ALLES verläuft nach Gottes Plan
Es ist für mich längst keine Frage mehr, dass unser Leben unter der weisen Führung Gottes steht, denn im
Rückblick auf das, was ich von Kindheit an durchlebte, fügte sich
lediglich ein Mosaiksteinchen ins
andere- mit dem Ziel, das zu vollenden, was Gottes Planung von jeher entsprach.
Ja, es gibt gewiss Zeiten, in denen man absolut nicht darauf
vertrauen kann, dass da ein liebevoller Gott sein soll, der unser Wohl und Wehe
in seiner festen Hand hat. Insbesondere während der Durststrecken, in den
dunkelsten Nächten, in Phasen der absoluten Ausweglosigkeit- da scheint dieses
Vertrauen zu schwinden. Ich weiß nur zu gut, dass meine Fragen nach dem „Warum“
im Moment des Geschehens keine Antwort bekamen. Anderseits fand ich einen
Zustand erstaunlich: Ich wunderte mich
über mich selbst, denn so viel ich auch litt, so oft ich auch fiel- es drängte
in mir immer wieder danach, aufzustehen
und weiterzugehen- niemals die Hoffnung zu verlieren!
Heute weiß ich: Diese Kraft zum Aufstehen, diese
unermütliche Hoffnung- das kam nicht durch mich, sondern war in den benannten Zeiten ein Geschenk Gottes. Man muss sich
nämlich vor Augen führen: ein hochsensibles Wesen, wie ich es bin, hätte nach
den herben frühkindlichen Entwurzelungen in doppelter Ausführung eher abdriften
müssen- denn das, was ich da durchlebte, war einfach grausam. Meine Seele wurde
dermaßen verwundet, dass ich bis zum heutigen Tage unter den Folgen zu leiden
habe. Doch ich bin nicht untergegangen- im Gegenteil- alles hat mich nur noch
stärker gemacht und nicht ein bisschen verbittert werden lassen!
Ich sag aber auch voller Dankbarkeit: Ohne Gottes Beistand
wäre das niemals möglich gewesen. Es hätte meine kindlichen Kräfte schlichtweg überfordert.
Allerdings mit Gott- da ist kein Ding unmöglich und er hat mir in allen
darauffolgenden Schmerzphasen immer zur Seite gestanden. Da, wo ich nicht mehr
allein gehen konnte, da hat er mich getragen und Menschen in mein Leben
gesandt, die mir zur Seite standen. Wie oft? Ich vermag es nicht mehr zu
benennen!
Gut, man kann alles herunterspielen, ständig von banalen Zufällen
sprechen- doch dem kann ich mich nicht mehr anschließen. Dafür hab ich zu
intensiv Gottes Liebe und seinen Beistand gespürt. Mir hat eine erlesene
Aussage später sehr geholfen, um den erlittenen Schmerz einordnen zu können:
Wen Gott liebt, den wird er züchtigen, muss er züchtigen und zwar so lange, bis
der Feinschliff vollendet ist- bis sein Kunstwerk Mensch wieder die Gestalt
annimmt, die es zu Beginn hatte. Ja, wir dürfen uns Gott als einen
treusorgenden Vater vorstellen, der aus Liebe zu seinen Kindern alles
daransetzt, um sie nach ganz viel Vorbeileben wieder auf den richtigen Weg zu
führen. Es ist ein Weg, der letztendlich zum wahren Leben führt! Angesichts
dessen beginnt man irgendwann jeden Schmerz zu lieben, weil man weiß, dass alles nur zu
unserem Besten sein wird.
Neulich las ich einen sehr hinweisgebenden Ausspruch:
„Jeder von uns muss einmal sterben
und von daher will ich vorher klug werden.“
Für mich steht es nämlich außer Frage, dass wir eines Tages
wieder vor unserem Schöpfer stehen werden. Ich gehe mal stark davon aus, dass
es ihn freuen wird, wenn unsere Seele dann einen hohen Reinheitsgrad hat-
sprich: dass es uns bis dahin gelang, uns von den alten Fesseln zu befreien, unsere
verwundete Seele so gut wie möglich zu heilen und ein liebevolles Herz
mitzubringen. Nur- es stellt sich hier die Frage: Werden wir von der gängigen
Welt eigentlich auf all dies zu genüge vorbereitet- fühlen wir uns darin
bestärkt, ein friedliches Miteinander zu leben- so eines, das als roten Faden
die bedingungslose Liebe hat???????
Sehr gern spreche ich von diesen zwei konträren Welten, wobei sich
die Maßstäbe wie Zielsetzungen der beiden absolut nicht miteinander vertragen.
Während uns die eine ein erfülltes
Dasein nur vorgaukelt, an unseren tiefen Seelenbedürfnissen aber grandios
vorbeilebt und alles in ihr Erworbene absolut vergänglich und nichtig ist- lädt uns die andere Welt ein, in ihr das
zu finden, was unser menschliches Herz glücklich und zufrieden macht , sogar in
dem Maße, dass unsere sehnsüchtige Seele endlich den Hafen erreicht, in dem ein
immerwährender Frieden zu finden ist.
Ein allwissender Gott weiß natürlich um unser menschliches
Dilemma, um unser sinnloses Herumirren in der Welt, die so gar nicht die
unsrige ist. Darum lässt er uns nicht allein und vollbringt diesbezüglich wahre
Wunder. Irgendwann im Leben, da klopft er nämlich bei uns an und lädt uns ein, mit ihm
Gemeinschaft zu leben. Der Zeitpunkt seines Erscheinens? Zumeist ist es dann,
wenn wir von der alten Welt mit ihren Scheinwahrheiten die Nase voll haben-
wenn wir es leid sind, ständig unterwegs zu sein, um doch niemals das zu
finden, was wir eigentlich tief drinnen ersehnen. Gut, diese oberflächliche
Welt verspricht uns seit Ewigkeiten das Paradies auf Erden……aber es wird der
Moment kommen, in dem wir erkennen müssen, dass „ihr“ Paradies höchstens den
Verstand sättigt, aber niemals unsere Seele.
Gott allerdings vermag jeden Menschen aus der Finsternis der
oberflächlichen sündigen Welt herauszuholen, uns von ihren Fesseln zu befreien,
wenn wir bereit sind, den Weg zu gehen, den er für uns vorgesehen hat. Jeder Weg wird zwar von der Beschaffenheit her
ein anderer sein und doch sind wir alle zu dem selben Ziel unterwegs.
Es ist, wie Edith Stein es ausdrückte:
„Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott-
ob es uns bewusst ist oder nicht.“
Es wird nämlich niemals möglich sein, der Logik des
Verstandes zu folgen. Wenn uns etwas still und leise zieht, dann ist es die
Sehnsucht unserer Seele. Genau so hab ich es vor Jahren vernommen. Als ich
dieses alte sündige sinnlose Leben absolut leid war, da begann die eigentliche
Reise in meinen Seelenfrieden. Ich
spürte ständig einen unerklärlichen Sog- doch wohin ich unterwegs war- das
wusste ich nicht zu sagen. Was ich spürte, war nur: Ich darf nicht stehen
bleiben- irgendwo geht es hin und ich tu gut daran, mich einfach ziehen zu
lassen…….einfach den inneren Impulsen zu folgen.
Wahrscheinlich hat in mir etwas ganz leise diesen
zuversichtlichen Ausspruch geflüstert:
„Bleibe auf dem Weg, den Gott für dich ausgewählt hat- es
ist der Weg, der zum Leben führt“
Ja, es wird Schmerzen geben unterwegs, weil halt der
Feinschliff Gottes dies mit sich bringt- doch mit jedem Schliff wird unser
Leben ein kleines bisschen heller, freundlicher und friedlicher. Es geht ja schließlich
nach ganz vielen Verirrungen, Verblendungen nach Haus zurück, was kann uns
Schöneres passieren? Ist bei dem Gedanken nicht jede einzelne Durststrecke
gerechtfertigt? Wir sollten nie
vergessen: Das „Endziel“ kann sich sehen lassen, denn wenn wir in unserem
göttlichen Heimathafen angekommen sind,
sind wir einfach nur noch wir selbst und erkennen die reine Essenz
unseres wahren Wesens.
Wahrscheinlich kam mir nicht zufällig heute der folgende
Gedanke:
„So manches , was sich im Leben zwischen Himmel und Erde
ereignet,
hat eine Tragweite bis in alle Ewigkeit.“
Ja, ich denke, dies ist meine ganz persönliche
Reiseerfahrung, weil ich halt irgendwann begriff, dass ALLES, aber auch ALLES
in meinem Leben lediglich darauf hinzielte, dort anzukommen, wo Gott mich von
Beginn meines Lebens hinführen wollte: in meinen tiefen Seelenfrieden, in die
Gemeinschaft mit ihm und in eine vorher
nie gekannte Freiheit des Seins.
Meine neue Freiheit praktizierte ich in etwa so:
Ich bin so frei, zu meinen Fehlern, zu meiner Schwäche, zu
meiner Unvollkommenheit zu stehen…..
Ich bin so frei, meine frühkindliche Zerbrochenheit als
einen unauslöschbaren Teil meiner selbst anzunehmen und mich meinem inneren
Kind in Liebe zuzuwenden.
Ich bin so frei, zu meinen Ängsten, Tränen, Zweifeln zu
stehen….
Ich bin so frei, nicht perfekt sein zu müssen..
Ich bin so frei, meine persönlichen Grenzen zu erkennen und
zu wahren….
Ich bin so frei, nur noch mir zu gefallen..
Ich bin so frei, mich in ausgewogener Weise selbst zu lieben
und meine Seele zu verwöhnen
Ich bin so frei- nichts tun, haben oder sein zu müssen, um
geliebt zu werden.
Es gelang mir, ENDLICH den Menschen hervorzubringen, nachdem
ich mich eigentlich mein Leben lang tief drinnen sehnte. Liest sich jetzt etwas
komisch- doch wir dürfen uns hier vor Augen führen- dass jeder Mensch, egal,
wie alt er ist, IMMER seine Grundnatur in sich trägt und jedes Vorbeileben
einen Kampf gegen das eigene Wesen bedeutet. Dass Krankheiten dann die
Folgeerscheinungen sind, liegt auf der Hand. Wir können doch im Grunde nicht
etwas leben, was wir von Natur aus gar nicht sind!
Ehrlich gesagt stimmte mich
damals die Aussage einer Person nach einem längeren Gespräch sehr
traurig, als sie gestand: „Das, was ich da gerade alles sagte, das ist gar
nicht das, was ich wirklich empfinde und denke! Es ist alles nur ein Schein!“
Was war das für ein ehrliches Zugeständnis!!. Es öffnete mir die Augen, weil
ich wieder mal bestätigt sah, was diese Welt aus uns gemacht hat. Ins Bild
gefasst regt sie uns dazu an, Fassaden
aufrecht zu erhalten, die möglichst irgendwelchen vorgestanzten Bildern
entsprechen!
Wer spricht dann da eigentlich? Die Seele kann es nicht
sein- denn sie braucht absolute Wahrhaftigkeit und krümmt sich vor Schmerzen,
wenn wir diese nicht leben. Wieder mal ist es der Verstand, der uns animiert,
irgendetwas abzurufen, was ihm einst als richtig und gesellschaftsfähig
suggeriert wurde- halt, was alle so tun, denken und sagen!
Doch was passiert in solchen Momenten, wenn wir nicht sagen,
was wir wirklich denken und fühlen- wenn wir nur dem folgen, was angeblich
normal ist, was alle so tun? Wir leben alles, nur nicht uns selbst- aus Angst,
abgelehnt zu werden, nicht mehr dazuzugehören- auf Unverständnis zu stoßen- als
eigenartig zu gelten- oder – unsere größte Angst- nicht mehr geliebt zu werden,
wenn wir es wagen, uns in all unserer Schwäche, Minderwertigkeit, Verzagtheit
zu zeigen. Eigentlich irre, nicht wahr? Da hat es die Welt doch wahrhaftig
geschafft , uns in dem Glauben zu lassen, dass unser menschliches Menschsein
nicht der Norm entspricht!
Ist uns eigentlich bewusst, dass solch ein Verhalten unsere
innere Schönheit total verkümmern lässt und wir auf die Weise nie und nimmer
den Frieden finden? Davon ab- was bringt uns eigentlich solch ein Verhalten,
wenn es nur darum geht, dass Andere uns wohlwollend zunicken? Ist uns das
Urteil der Anderen wichtiger als unser Seelenfrieden? Ist es uns wichtiger, das
Ansehen der Welt zu gewinnen- doch im Gegenzug unsere Seele zu verlieren? Und
außerdem- ist es nicht unser persönliches menschliches Grundrecht- so
angenommen zu werden, wie wir sind, auch wenn wir noch so unvollkommen oder
unperfekt sind!? Ein Mensch, der uns wirklich mag und dem wir wichtig sind, der
wünscht sich nichts Anderes, als dass wir sind, der/ die wir sind- gerade- weil
wir so sind, wie wir sind:
nämlich einzigartig
und von Gott genau so gewollt!
In meiner größten Schmerzperiode wurde mir klar: Niemals
werde ich vor mir selbst weglaufen können, es sei denn, ich will weiterhin ein
leidgeprüftes unfreies Leben erfahren.
Das wollte ich aber damals absolut nicht mehr und so entschied ich mich, bewusst
eine Atmosphäre zu schaffen, in der ich zu dem Menschen heranwachsen konnte,
der ich wirklich bin( und immer schon war) Das! war meine große Verantwortung
mir selbst gegenüber. Ich brauchte den Raum, in dem ich schwach, ängstlich,
traurig sein durfte- einen Raum für die Wünsche meines verletzten Kindes- einen
Raum, in dem ich Frieden schloss mit all jenen, die mich verletzt hatten- einen
Raum für die Sehnsüchte meiner Seele und auch einen Raum für all das sündige
Verhalten in der Vergangenheit. Und Gott schenkte mir Zeit, Kraft und einen wundervollen Wegbegleiter, damit ich all
dies nicht allein durchstehen musste.
Nein, Gott lässt uns nicht allein, wenn er spürt, dass wir
mit Ernsthaftigkeit nach Veränderung streben und alles daransetzen, um unsere
arg verwundete Seele zu heilen. Immer wieder sendet er die richtigen Impulse, schenkt
uns Geduld und Hoffnung und ganz viel Kraft, denn der Weg ist nicht leicht.
Schließlich erwächst ein völlig neuer Mensch- obwohl- so neu ist er auch nicht,
denn wir werden lediglich wieder zu dem Menschen, der wir immer schon waren.
Ich mag ja diese Lebensbilder und sehe, dass Gott jedem von
uns einen kleinen Lebensgarten anvertraute mit der stillen Bitte, diesem
Stückchen Garten allerhöchste Achtsamkeit entgegenzubringen, um die
einzigartige Blühkraft der Pflanzen zum
Ausdruck zu bringen. Hätte sich die oberflächliche Verstandeswelt in früher
Zeit nicht in unsere Gartenpflege eingemischt, dann wäre uns jede Form von
wucherndem Unkraut erspart geblieben! Leider hat „sie“ es prima verstanden, die
Schönheit unserer Pflanzen abzuerkennen.
Man muss sich mal
vorstellen, was da geschah! In unserem kleinen Kinder- Garten, da wuchsen die
göttlichen Blumen der Liebe, des Vertrauens, der Freude, des Staunens, des
Mitgefühls, des Lachens, der Hoffnung, der Zärtlichkeit. Die ganze Fülle hatte
Gott uns mitgegeben für ein schönes erfülltes Leben, doch dann kamen „sie“,
ignorierten diese Schönheit und erklärten unsere Gartenpflege für
uninteressant. Schließlich gab es ihrer Ansicht nach ganz andere Ziele zu
verfolgen- da rief nämlich der „Gott“ des Geldes, des Materialismus -des
Ansehens!! Na ja, wer kann es uns da verübeln, dass wir unsere kleinen Gärten
vernachlässigten? Sie haben ja niemanden interessiert!
Doch irgendwann im Leben, da wird die Sehnsucht spürbar- die
Sehnsucht nach diesem kleinen Stückchen Garten, den Gott uns einst anvertraute.
Mir gings jedenfalls so und als Gott das vernahm, da öffnete er mir die Tür und
zeigte mir den Weg……
Nicht ohne Grund hab ich Gott in die Mitte meines Leben
geholt, schon allein, weil ich ihm unendlich dankbar bin für die Vielfältigkeit
meiner Pflanzen! Alles kommt doch „nur“ durch ihn –nichts davon ist mein Werk!
Darum wurde es für mich irgendwann ganz selbstverständlich, ihm zu sagen: Zeig
mir bitte auf, wo ich immer noch etwas lebe, was nicht deinem Willen
entspricht, denn ich weiß: Nur mit Gott an der Seite wird Leben zu einem Leben
der Erfüllung- nur mit ihm und durch ihn werden wir die Schönheit des wahren
Lebens erfahren!
*Linda*
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