Dienstag, 31. Januar 2017

Vielleicht ist ein Schuhwechsel angesagt…….







Vielleicht ist ein Schuhwechsel angesagt…….


Dann und wann innehalten, um mein augenblickliches Leben einer Art von Bestandsaufnahme zu unterziehen- ich denke, das zählt mittlerweile zu meinen bevorzugten Haltungen. Begründet ist es darin, dass ich auch nach sechs Jahren immer noch von Dankbarkeit erfüllt bin, dass es mir in diesem Leben vergönnt war, einen Weg gehen zu dürfen, der mich zu mir selbst zurückführte. Ich weiß, es ist nicht spontan nachvollziehbar, scheint auf den ersten Blick auch nicht gerade das Gelbe vom Ei zu sein im Leben und doch hab ich für mich erkannt: genau dieses Ziel entsprach zu jeder Zeit der tiefen Sehnsucht in mir! Nie hab ich so richtig erklären können, was meine innere Unruhe, Unzufriedenheit ausmachte- warum ich früher jene beneidete, die „so schön“ in sich ruhten. Ich kam einfach nicht dahinter, was sie hatten und ich nicht.

Gut, ich sah die Gründe in meiner Kindheit, die von extremem Schmerz durchzogen war- sah mich ständig als auserwähltes Opfer eines schmerzvollen Lebens…..und ich wäre gewiss in dem Glauben irgendwann von dieser Welt gegangen…..hätte es da nicht diesen einen Weckruf im Leben gegeben, der es mir ermöglichte, den Aufbruch in ein neues Leben zu starten. Ins Bild gefasst durfte ich mich der  drückenden alten Schuhe entledigen, um in völlig neue zu schlüpfen- die, das war nicht von der Hand zu weisen- anfangs ein paar Nummern zu groß waren. Mir war absolut nicht klar, ob ich jemals in sie hineinwachsen würde- ob ich nicht vielleicht sogar ständig ins Stolpern kam oder mir schmerzhafte Blasen lief……ich spürte nur, dass mit ihrem Erwerb etwas verbunden sein musste, das, warum auch immer, einen tiefen Sinn in sich trug.

Ich weiß heute- hätten diese Schuhe sprechen können, dann hätten sie mir zugeflüstert: „Trau dich in uns zu laufen – denn wir bringen dich nach Hause zurück! Und hab keine Sorge- auch wenn wir jetzt noch ein paar Nummern zu groß sind- du wirst nach und nach hineinwachsen!
Schließlich bist du hier, um wieder laufen zu lernen und das exakt in den Schuhen, die speziell auf dich und deine Bedürfnisse zugeschustert sind. Sie sind eine Maßanfertigung!“

Klar, da kommt man schon ins Grübeln, ob es denn sein kann, dass man sein Leben lang in falschen Schuhen unterwegs war…..????????

Ich erinnere mich dabei an einen Song, der zur  Zeit sehr oft gespielt wird: „Wenn sie tanzt.“ Er berührt, weil er schlichtweg aufzeigt, welche Kluft sich auftut, wenn der erwachsene Mensch irgendwann im Leben plötzlich von der inneren Stimme übermannt wird. Jahrelang schien alles im grünen Bereich, durchstrukturiert, planmäßig…..und auf einmal meldet sich da etwas ganz leise, zaghaft und erzählt voller Wohlgefühl  von der Sehnsucht nach  einem anderen Leben/ Erleben!

Ja, dieser Song geht unter die Haut- denn er besingt eine radikale Wahrheit, wenn es heißt: „Und wenn sie tanzt, ist sie woanders- aber nicht nur das- sie ist auch WER anders!“

Ich versetz mich mal in diese Frau hinein, die in der jahrelangen Ausübung ihrer Rollen als Mutter, Berufstätige, Hausfrau auf einmal erkennt, dass das bisherige geordnete normale Leben eigentlich gar nicht das Leben ist, das sie FÜHLT, bzw. ersehnt! Schock? Ernüchterung?  Zweifel, Verzagtheit, Ausweglosigkeit und vielleicht auch eine Spur von Frust und Wut? Diese Frau ist definitiv erwacht!

Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Mir fällt die Antwort nicht schwer, denn mir gings ähnlich! Lasse ich mein Leben Revue passieren- dann sind da zig Situationen, von denen ich heute sage: viele der   getroffenen Entscheidungen entsprachen oft gar nicht dem, was ich eigentlich in mir fühlte. Wie oft hab ich mich zu etwas entschlossen- das, ich sag heute, meiner Seelenwahrheit gar nicht entsprach! Doch es waren Entscheidungen, die der Verstand vorgab- schließlich setzt er grundsätzlich  auf Sicherheit, Erprobtes, Bewährtes, braucht eine feste Struktur – alles Andere ist für ihn viel zu vage,  zu risikoreich, zu unerprobt! Man könnte ja damit gehörig auf die Nase fallen! Nein, es ist schon besser, sich dessen zu bedienen, was alle so tun!

Ganz bewusst füge ich den folgenden erlesenen Gedanken ein:

„Vielleicht beginnt das Leben ja erst dann,
wenn du gegen den Strom schwimmst-
wenn du etwas riskierst,
wenn du etwas tust,
obwohl alles dagegen spricht…

außer dieser Stimme in dir!“

Hier sag ich heute ganz klar: Es wird so sein! Das wahre Leben wird erst erlebbar, wenn wir nur noch das tun, was uns die innere Stimme erzählt! Es gibt keine andere Wahrheit!
Leider und das ist nicht von der Hand zu weisen, kommt diese Erkenntnis zumeist sehr sehr spät, weil das Bewusstsein in jungen Jahren gar nicht vorhanden ist, bzw. sein kann. Man ist lediglich in der Lage, sich an dem zu orientieren, was von außen so vorgelebt wird, was halt als normal angesehen wird und einem signalisiert: Ja, dann muss ich wohl auf dem richtigen Weg sein. Zudem ist das große Manko, dass wir zumeist gar nicht angeleitet wurden, unserer inneren Stimme ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit zu schenken!




Ganz klar bekenne ich heute: Hätte ich mich zu jeder Zeit auf das verlassen, was ich fühlte- es wäre immer zu meinem Besten gewesen und ich wäre andere Wege gegangen! Diese Stimme im Inneren, sie ist gleich eines Navigators und die ultimative Ausgangsbasis für ein erfülltes, auf mich zugeschnittenes Leben. Es kann doch gar nicht angehen, dass es für uns Menschen, die wir so einzigartig sind- eine Lebensform gibt von der Marke Einheitsausführung! Ich denke, es wartet ein Leben auf uns, das in seinem Ausdruck unseren individuellen Namen tragen möchte!

Wir sind nicht die Masse- wir sind, jeder von uns, individuelle Wesen mit dem Geburtsrecht, unsere Einzigartigkeit ohne Scheu, ohne äußere Verurteilung, äußere Wunschbilder zum Ausdruck bringen zu können. Rein von unserer Natur her passen weder wir, noch unser Lebensstil  in irgendwelche vorgefertigten Schablonen- jeder muss für sich selbst erFÜHLEN, was sein Dasein lebenswert macht. Es darf nicht mehr heißen: Sagt ihr mir da draußen, wie ich zu leben habe, was und wie ich zu sein habe- denn das möchte ich ganz für mich allein entscheiden!

Und dieses persönliche Glücksgefühl erstreckt sich  auf sämtliche Lebensbereiche. Ob es der berufliche oder der private Bereich ist- Partnerschaft- Kindererziehung- Liebe- Sexualität- Freundschaft- Freizeitgestaltung-  es gibt kein allgemein gültiges Konzept! Es gibt nur das gute Gefühl in mir, das mir Richtung weist. Was bedeutet berufliches Tun, wenn es so gar nicht meiner inneren Leidenschaft entspricht und ich nur arbeite um der Arbeit oder des Geldes wegen! Das ist schlichtweg gegen die menschliche Natur.  Das, was ich tu, sollte mich auch wiederspiegeln und Freude bereiten! Seele will blühen und sich nicht vor lauter Entfremdung krümmen.


 Ich weiß, diese angestrebte Unabhängigkeit verlangt ein hohes Maß an Eigenverantwortung, denn ich verlasse die gängigen Denkschachteln, vermag mich nicht mehr an anderen Lebensstilen zu orientieren, weil mich „nur noch“ meine innere Stimme leitet.

„Denken, was wahr ist-
fühlen, was schön ist-
tun, was mich erfüllt.“

Gewiss, es ist nicht viel, was mir zur Verfügung steht und doch reichen diese drei Haltungen völlig aus, um zu verhindern, dass ich jemals im Leben wieder etwas lebe, das ich gar nicht bin! Dass es Zeiten gab, in denen ich alles lebte- nur nicht mich- das ist nicht rückgängig zu machen, doch ich belaste mich nicht mit Schuldgefühlen. Oh nein! Im Gegenteil- denn gemäß des Polaritätsgesetzes musste ich exakt durch diese Finsternis, um heute bewusstseinsmäßig da zu stehen, wo ich stehe. Dankbar bin ich über alle Maßen, diese Erfahrung in diesem Leben habe machen können- denn es ist bekanntlich niemals zu spät für einen Wiederanfang.

Seit ich 2011 in die viel zu großen Schuhe schlüpfte, hab ich über das Leben mehr erfahren, als jemals zuvor! Ich erahne auch, warum. Am Anfang stand nämlich der eine Ruf von meiner Seite: “Es reicht mir- so ein Leben tu ich mir nicht mehr an!“ Und das war der Weckruf für meine bis dahin zurückgezogene Seele, die nun freudig erkannte, dass  ich endlich aufwachen wollte. Na ja, und wir dürfen uns sicher sein- ist der Mensch gewillt, den Aufbruch zu wagen in seinen übergroßen Schuhen- dann zieht Seele sehr weise und leise alles ins Leben, was hilft, irgendwann in unseren Schuhen bequem und sicher laufen zu können!
Plötzlich sind da „komischerweise“ genau die Situationen und Menschen, die uns –auf unsere Problematik zugeschnitten- neue Einsichten bescheren.

Es ist so, wie es in dem Buch „Gespräche mit Gott“ angeführt wird:

„Es gibt keine einzige Situation im Leben, keine Begegnung, die uns nicht die Möglichkeit schenkt, etwas in uns zu heilen, zu erfahren, zu erschaffen, wer wir wirklich sind und sein wollen!“

 Eigentlich eine feine Sache, denn wir sind aus keinem anderen Grunde hier, als uns zu heilen und eines Tages die schönste Version von uns selbst und unserem individuellen Leben zu verkörpern!

Ich vermag nicht zu sagen, wie viele Menschen sich meiner Ansicht anschließen, dass es sich bei dem Leben um ein weises liebevolles „Etwas“ handelt. Doch ich kann dem heute nicht mehr widersprechen, weil „ES“ halt darauf aus ist, irgendwann unseren individuellen Namen tragen zu können. Es legt sehr viel Wert darauf, dass wir seine Gesetze akzeptieren. Wir werden nicht drum herum kommen, die gesetzmäßige Polarität zu durchleben, denn sie entspricht allem Natürlichen. Ohne Ebbe keine Flut- ohne Tag keine Nacht und nichts ist voneinander getrennt- das Eine kann nicht ohne das Andere sein- beides stellt eine Einheit dar! Warum sollte es bei uns natürlichen Menschen anders sein? Wir können der Dunkelheit nicht entfliehen, sondern müssen sie durchleben, um irgendwann ins Licht zu kommen! Für mich ist es nach wie vor hilfreich, mich an meinem Lebensbaum zu orientieren. Klar suche ich wie jeder von uns  die Schönheit des Lebens in einer möglichst ausschweifenden Krone: Freude, Lachen, Leichtigkeit, Unbeschwertheit, wahre Liebe-  doch all das wird nur möglich sein,  wenn alles tief in der Erde verankert ist- wenn wir zuvor all das durchlebten, was im Gegensatz dazu steht.

  Es gibt einen sehr schönen Satz, der lautet:

„Der Tag reitet auf dem Rücken der schwarzen Nacht.“

Ich sehe es so wie Chiara Lubich:

„Der erlittene Schmerz wandelt sich letztendlich in Liebe.“

Und ich denke, es wird klar, warum Leben einfach mit Schmerz (Finsternis)  verbunden sein muss, denn ohne ihn kämen wir niemals IN UNS ( in unserem Licht)   an. Dieses Ankommen aber, das ist unsere tiefste menschliche Sehnsucht und wir werden sie immer in uns tragen.

Ich muss gerade selbst ein wenig schmunzeln- angesichts dessen, was die oberflächliche Welt uns an sinnvollen Lebenszielen- bzw- werten übermittelt. Einer Umfrage zufolge ist die Konsumfreude wieder angestiegen und 70% der Bundesbürger sind so glücklich wie nie zuvor mit ihrem Leben! Nur komisch, dass im Gegenzug dazu eine Meldung davon sprach, dass die Zahl der psychisch Erkrankten rapide zugenommen hat!???????? Vielleicht ruft ja alles danach, endlich die alten Schuhe zu entsorgen???????

*Linda*

Sonntag, 29. Januar 2017

Ich reise, um unterwegs zu sein….









Ich reise, um unterwegs zu sein….


Es gab mal eine Situation, da fühlte ich mich dazu aufgerufen, mich in möglichst kurz und knapp zu beschreiben. Nach einigen Überlegungen kam ich zu dem Schluss: Ich bin  „eigentlich nur“ eine Seele auf Reisen und das von der Geburtsstunde bis zu meinem Tode.“ Natürlich kommt gemäß meiner Lebensanschauung nichts von ungefähr, auch diese scheinbare Reduzierung nicht. Veranlasst dazu hat mich ohne Frage ein Leben, das gar nicht das meine war- ein Leben, das eines Tages einen rigorosen Schlussstrich erhielt, begleitet von den Worten: Das tu ich mir alles nicht mehr an!  Ich will nur noch das leben, was ich von innen her auch voll vertreten kann und egal, was ich tu- wohin ich auch gehe, was ich auch sage- immer soll es meiner inneren erfühlten Seelenwahrheit entsprechen! Na ja und so ergab es sich von ganz allein, dass ich mich als eine Seele auf Reisen sehe- in der Gewissheit, dass ich so nie wieder in die Verstandesspur abdrifte.

Doch es gab noch so etwas wie ein Schlüsselerlebnis- eine kleine Parabel in dem Buch: “Gespräche mit Gott.“

„Eine kleine Seele befand sich inmitten anderer leuchtenden Seelen  und rief freudig aus: „Ich bin das Licht, ich bin das Licht!“ Doch jedes Wissen und Aussprechen konnte die Erfahrung davon nicht ersetzen. In dem Reich, aus dem die Seele kam, gab es nichts außer diesem Licht. Und so war die Seele eine Kerzenflamme in der Sonne. Inmitten des grandiosen Lichtes konnte sie sich selbst nicht sehen und auch nicht erfahren, wer und was sie wirklich ist. Nun geschah es, dass diese Seele sich danach sehnte, sich selbst kennen zu lernen. Gott sprach zu ihr:“ Weißt du ,kleine Seele, du bist voller Licht, ohne Frage- doch um dich wirklich als solches überhaupt erkennen zu können, bedarf es der Notwendigkeit, dass du dich vom Rest von uns trennst und dann die Finsternis für dich herbeibeschwörst.

“ Was ist denn die Finsternis, Gott?“ fragte die kleine Seele.

„Das, was du NICHT bist“, erwiderte Gott.

Und so entfernte sich die Seele von Allem und machte sich  in ein anderes Reich auf. Hier hatte sie die Möglichkeit, sämtliche Formen von Finsternis zu erfahren. Doch inmitten der Finsternis und in all dem Schmerz rief sie: “Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und Gott erwiderte: “Ich habe dich nicht verlassen- ich möchte dir nur ermöglichen, dass du im dunkelsten Dunkel erkennst, wer du wirklich bist und sein möchtest! Wenn du von dem umschlossen bist, was du nicht bist- dann wirst du erkennen können, wer du wirklich bist und sein möchtest!“

Als ich diese Geschichte zum ersten Mal las, löste sie immens etwas in mir aus. Schließlich stellte ich mir im Leben sehr oft die Frage nach dem Grund meines Hierseins- suchte  den Grund für all die Leiderfahrung. Mein Leben war eine Achterbahnfahrt und ich wusste nicht mehr zu sagen, wie oft ich hinfiel, um mich wieder zu erheben und weiter zu gehen, bis zum nächsten Sturz. Klar verurteilte ich das Leben, es gab mir ja auch keine Antwort auf die Frage nach dem: “Warum?“ Und sowieso- war Leben auch nur im Entferntesten in seinen „Stimmungen“ einzuordnen? Gab es da so etwas wie einen roten Faden, der mir half, den! Weg zu gehen?

Heute sehe ich alles aus einer völlig anderen Perspektive und befinde mich seit Langem in der Haltung, mich vor diesem liebevollen Leben voller Dankbarkeit zu verbeugen. Ich weiß nämlich: Wäre all der Schmerz nicht gewesen- hätte mich diese Finsternis nicht radikal zur Auseinandersetzung gezwungen- ich hätte nie richtig zu mir gefunden, wüsste heut noch nicht, wer ich denn bin und wer ich wirklich sein möchte, was ICH für mein erfülltes  Leben wünsche und brauche. Jede Krise, jeder Schmerz waren im Grunde wunderbare Chancen, um neue Einsichten zu gewinnen- Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen, neue Haltungen einzunehmen. Manchmal müssen wir halt so viel Schmerz erleiden, bis wir uns sagen: „Das tu ich mir nicht mehr an! Das bin ich nicht und will ich nicht sein!“

Leben ist in seinen Windungen eigentlich nicht schwer zu verstehen. Wir gehen halt durch das, was wir nicht sind, um überhaupt in die Einsicht kommen zu können, wer wir denn wirklich sind und sein wollen. Die Gegensätzlichkeit will hautnah durchlebt werden, denn das eine kann ohne das andere nicht existieren. Ein sehr gutes Beispiel ist der Vorgang des Ein- und Ausatmens. Es gibt kein entweder- oder, sondern nur ein: sowohl, als auch. Kann ich wissen, was kalt bedeutet, wenn ich niemals Wärme erfuhr? Und so ist quasi das Böse der Dünger für das Gute.


Da gibt’s eine passende Episode:



„Es kam ein Mann zu Buddha und fragte ihn nach dem Weg, um ein ehrenhaftes glückliches Leben zu führen.

Buddha richtete an ihn die Frage:

„Hast du schon einmal gestohlen?“

„Oh nein!“, wehrte der Mann entrüstet ab- „so etwas tut man doch nicht!“

Buddha:

„Dann geh und stehle und dann komm wieder!“




„Ich habe gut und böse gekannt,
Sünde und Tugend,
Recht und Unrecht.
Ich habe gerichtet und bin gerichtet worden;
Ich bin durch Geburt und Tod gegangen,
Freude und Leid, Himmel und Hölle
Und am Ende erkannte ich,
dass ich in allem bin
und alles in mir ist.“


Hazrat Inayat Khan







Ich sage sehr oft: Jede Seele geht ihren ganz eigenen Weg, ist in der für sie perfekten Lebenssituation, um das erfahren zu können, was sie in diesem Leben erfahren möchte. Darum bin ich längst aus jeder Haltung der Verurteilung ausgestiegen, denn ich weiß nicht zu sagen, was diese oder jene Seele gerade lernen und erfahren möchte. Ich weiß nur, alles ist gut so wie es ist, weil Seele darauf aus ist, alle erdenklichen menschlichen Eigenarten kennen zu lernen.
Gemessen an meinem Leben war ich zum Beispiel der sprichwörtliche Gutmensch, der ständig mit einem JA im Mund herumlief- absolut keine Grenzen zog und alles tat, damit es anderen gut ging. Und heute sage ich: genau die! Erfahrung des selbstlosen Aufopferns wollte meine Seele in diesem Leben machen, um irgendwann in die Erkenntnis zu kommen: Nächstenliebe, schön und gut- aber sich selbst dabei vergessen- das geht nicht! Das steht im Gegensatz zur Selbstachtung mir gegenüber!
Ich musste zum Beispiel auch hautnah erfahren, was es heißt, eine unerfüllte Ehe zu führen- so lang, so intensiv schmerzhaft, bis ich den Fluch ausstieß: “Das werde ich mir niemals wieder in meinem Leben antun! So ist Partnerschaft gewiss nicht gedacht!“ Hätte ich zu der Einsicht kommen können ohne den Schmerz? Es muss manchmal richtig richtig weh tun, damit wir aufwachen!

Da mein Gottvertrauen seit der Kindheit aus freien Stücken immens stark ist und sich  immer weiter festigte, sagte mir ein Ausspruch besonders zu:



„Gott wartet auf uns-

bis wir uns für die Liebe und das Leben öffnen.“



Er passt ja auch wunderbar zu der kleinen Seelengeschichte……..und zeigt mir sehr deutlich auf, dass Gott nicht der ewige Richtende ist, der mit Bestrafung droht…..oh nein….Gott wartet wirklich ganz geduldig, bis wir diese Finsternis durchlebt haben, um uns als das zu erkennen, was wir wirklich sind:

Einzigartige vollkommene Wesen mit einem inneren Kern, der von Sensibilität, Berührbarkeit, Weichheit, Verletzlichkeit spricht und ganz viel vom Kind beinhaltet!
Ich hab gerade das Bild vor Augen: vielleicht gleicht das Leben einem Steinmetz, der Hand anlegt, um nach und nach die nötigen Konturen unseres Mensch- Seins herauszuarbeiten. Und wenn er seine Arbeit beendet hat- erstrahlt da  das Kunstwerk Mensch in seiner allerhöchsten und schönsten Version.

Wir dürfen in die wunderbare Erfahrung (Erinnerung)  wachsen, aus ganzem Herzen zu lieben und um unser selbst willen geliebt zu werden- völlig bedingungslos, ohne Erwartung – einfach, weil die wahre tiefe Liebe sich nichts Schöneres vorstellen kann, als sich zu verschenken um ihrer selbst willen.



Wenn ich zuvor anführte, dass Gott auf jeden von uns wartet, bis wir uns für die Liebe und das Leben öffnen- dann weiß ich heute sehr viel hineinzulegen. Ich denke, dass Gott sich nichts mehr wünscht, als dass wir uns zunächst für die wertfreie Liebe zu uns selbst öffnen, weil wir erst dann fähig sein werden, eine ebenso wertfreie Liebe nach Außen zu verschenken- ohne jedes Bedürfnis, ohne Erwartung, ohne Pflichtgefühl. Denn die Liebe als stärkste Macht der Welt will „nur“ lieben um ihrer selbst willen Doch um dort anzugelangen, müssen wir unser ebenso bedingungsloses JA zum Leben sagen und verstehen, dass alles, was geschieht, immer zu unserem Wohle und Wachstum sein wird.

Aus eigener Erfahrung darf ich zusichern: Wir werden  von Gott nicht allein gelassen! Zum einen werden wir exakt in den für uns entsprechenden „Lern-Lebenssituationen“ sein, zum anderen scheint Seele wie von Wunderhand genau jene Menschen ins Leben zu ziehen, die uns, wenn auch oft  unbewusst, sehr viel über unseren Weg erzählen. Nein, für mich gab es irgendwann keine zufälligen Begegnungen mehr. Da sag ich heute eher: „Zufälle sind Schleier, unter denen sich die Notwendigkeit verbirgt.“ Ich spreche heute von Fügungen, angelehnt an das Bild des großen Lebensmosaiks, das sich nach und nach vervollständigt und das Wunderbare wird sein: Jedes Mosaik, so verschieden die Farbgebung auch ist- wird doch letztendlich den einheitlichen Namen „wahre Liebe“ tragen!

Auch hier komm ich nicht umhin, zu sagen: Wir können und dürfen nicht totschweigen, was leben will! Leben ruft nach dem Ausdruck unserer Einzigartigkeit und ich denke, es ist zu verstehen, warum ich mich  in einer Welt, die von Macht „über“- Rechthaberei- Profit- Korruption – Verschleierung usw. spricht, nicht heimisch fühle!
Doch zum Glück besitzt ein jeder sein Maß an Freiheit, selbst zu entscheiden, in welcher Welt er leben möchte und ich denke, ich bin  in diesem Leben an dem Ort angekommen, an dem sich meine, wenn auch arg verwundete Seele endlich zu Hause fühlen darf.

*Linda*

Donnerstag, 26. Januar 2017

Wir können nicht totschweigen, was leben will…









Wir können nicht totschweigen, was leben will…

Es gibt gewisse Dinge in meinem Lebensrucksack, ohne die ich nicht mehr unterwegs sein möchte! Ohne Frage zählt dazu die Wahrhaftigkeit, diese unzerstörbare Pflanze, die sich, ob wir wollen oder nicht, immer wieder ihren Weg bahnen wird. Wir können auf Dauer nämlich nicht totschweigen, was leben (Leben) will, so oder so gesehen, denn unser aller Leben ist darauf ausgerichtet, dass der Mensch sich zu seinem natürlichen Menschsein bekennt in der höchsten einzigartigen Version seiner selbst. „Blühe in deinen Farben und entfalte deine dir geschenkte innere Schönheit!“ Ich denke, das ist der Wunsch des Lebens an uns alle, damit wir uns am Ende sagen können: Ja, ich habe MICH gelebt und zum Ausdruck gebracht, wie ich von Gott gedacht bin- habe aus ganzer Seele geliebt und wurde geliebt um meiner selbst willen.


Als Wachrüttler dazu lese ich Erkenntnisse wie folgende:

„Wir wissen und besitzen immer mehr- doch haben immer weniger davon…..
„Das Vorwärts des Menschen hindert ihn an seinem Einwärts…..“

und vermag nur festzustellen, dass irgendwie die Richtung nicht zu stimmen scheint. Der Mensch entfernt sich in der heutigen Zeit permanent immer mehr von sich selbst……

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Leben stets aus unseren Absichten hervorgeht- wir werden bekommen,  was wir selbst erschaffen und für sinnvoll halten.Gemäß meiner zurückliegenden Lebensphasen war auch ich einst der Ansicht, dass der Sinn meines Lebens darin bestünde, mich in selbstloser Nächstenliebe dem Anderen zuzuwenden- hatte ich doch genügend Empathie mitbekommen, um mich hineinfühlen zu können, die Bedürfnisse Anderer zu erspüren und so war es mich schließlich auch gelehrt worden. Dann war dieses extreme Harmoniebedürfnis nach meiner heilen sonnigen konfliktfreien Welt!  Dass ich in der Haltung irgendwann sang- und klanglos unterging, spürte ich noch nicht einmal! Ich war fest in meinem antrainierten Muster wie eingeatmetem Selbstbild drin und weils eine Kindheitsfrucht  war, verkörperte ich alles grandios! Das war ich und so war ich dann wohl von Gott gedacht!

Hier sprach aber im Grunde nur einer und da war mein Verstand! Er klopfte mir während meiner fürsorglichen ewig verständnisvollen selbstlosen „JA“-Haltungen voller Lob auf die Schulter! Was mein gesteigertes Bedürfnis nach Harmonie anging…..ich verstand es, „wunderbar“ jedem Konflikt auszuweichen. Ja, das ging so lange gut, bis sich eines Tages eine andere Stimme zu Wort meldete und  von Schmerz begleitet recht durchsetzungsstark nach Aufmerksamkeit rief!

Heute könnte ich mich der oben angeführten Worte bedienen, um ihren Ruf zu interpretieren: “Bitte,  wende dich mir zu, denn du kannst nicht totschweigen, was doch leben will!“

Vielleicht erscheint es manchmal fragwürdig, warum es mir so extrem wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass diese Hinwendung unserem Innenleben gegenüber, eine der vorrangigsten Haltungen im Leben ist.

Eine der großen Wahrheiten ist halt:

„Wer nicht nach innen geht, der geht für immer leer aus!“

Wir werden im Außen nichts finden, was uns auf Dauer wirklich erfüllt, wenn wir es unterlassen, unsere Seelenlandschaften zu erobern! Warum es so ist? Hier finden wir schlichtweg nicht nur die wahre Natur unseres Wesens, die tiefen Wahrheiten unseres Lebens- nur hier sind unsere wahren Bedürfnisse wie Sehnsüchte zu Hause. Nur an diesem Ort sind wir wirklich zu Hause!

Wie von allein macht sich so die eine Wahrheit breit, die besagt: Der nur  nach außen orientierte Mensch, der sein Glück im Besitz, Status, Anerkennung, Konsum und sonstwas sieht, der ist im Grunde heimatlos. Keine schöne Vorstellung- vor allen Dinge nicht, weil wir kontinuierlich durch Einflüsterungen von Außen  in diesem Mangelzustand gelassen werden.
Fortschritt schön und gut- Wohlstand auch gut, wenn unser Innenleben dabei nicht zu kurz kommt.
Wir werden- und das ist für mich der große Trost- niemals vor den Sehnsüchten der Seele flüchten können- weil wir vor uns selbst nicht weglaufen können! Es ist ja auch nicht Sinn von Leben, uns am Ende zu sagen: „Ich hab allen gefallen- nur mir nicht und wer ich wirklich bin- das hab ich nie erfahren!“????

Wir müssen uns wieder ernst nehmen und diese Ernsthaftigkeit wie Selbstachtung, die hab ich mir in all den Jahren wahrlich erarbeitet und das durch ganz viel gesunde Liebe zu mir selbst. Ganz weit oben setzte ich sie an: Selbsterkenntnis und radikale ehrliche Auseinandersetzung mit mir selbst- keine Schönrederei, keine Flucht mehr! Ich habs schon mal betont: Wer  in solchen Besinnungsphasen das Geschenk des Alleinseins erhalten hat, der darf sich freuen! Denn diese Form von Auseinandersetzung kann nur in extremer Stille Früchte tragen- ohne jegliche Ablenkung! Ob wir wollen oder nicht- doch wir müssen durch all unsere Dunkelheiten, um irgendwann ans Licht zu gelangen. Wie hab ich den Prozess beschrieben? Wir müssen den Mut aufbringen, uns in unserer Stille radikal „seelisch nackig“ zu machen.

Allerdings ist  alles halb so schlimm, wie es sich vielleicht liest, denn aus eigener Erfahrung darf ich sagen: Wagen wir den ersten Schritt nach vorn und sind des festen Willens, den Weg zu gehen, dann horchen Seele, Leben auf und eh wir uns versehen, ziehen sie alles heran, was uns helfen wird, den Weg gehen zu können!
Plötzlich stecken wir in entsprechenden erkenntnisreichen Situationen, begegnen Menschen, die mit uns gehen, bekommen wirklich alles, was wir benötigen- in der exakt richtigen Phase. Wir müssen lediglich eine achtsame Haltung bewahren und das, was uns widerfährt, ins Bewusstsein integrieren unter dem Begriff: Dies ist ein Geschenk des Lebens- nur für mich und garantiert keine Strafe!

Für mich kam es damals schon einem wundersamen Geschehen gleich- darum kam ich zu dem Schluss: Im Grunde ist mein Leben wie ein Fluss. Ich weiß zwar nicht, wo er hinfließen möchte, doch es ist ratsam, dass ich mich ihm anvertraue und einfach mal mitfließe. Irgendwo werde ich schon ankommen und da gibt’s ja noch die Impulse von innen, die mich guten Gefühls unterwegs sein lassen. Wirklich war so! Ich ließ einfach alles geschehen, fühlte zwischendurch in mich hinein und sah endlich davon ab, mich am Ufer angstvoll festzuklammern oder in den Widerstand zu gehen. Bringt nämlich nichts- Leben hat seine ganz eigenen Windungen und Vorgehensweisen, die wir niemals werden nachvollziehen können. Von daher werden wir auch irgendwann davon absehen, allzu viel drüber nachzudenken, wenn da etwas so oder so geschieht- werden aufhören unsere Vorstellungen von Leben durchzusetzen- denn für mich gibt’s eh diesen zugrundeliegenden Plan, der erfüllt werden möchte. Wir werden seinen Eckpfeiler eh begegnen- egal, wie viele Umwege wir auch machen, egal, was sonst so unsere Vorstellungen sind..Und alles, was und wie es geschieht, wird IMMER zu unserem höchsten Wohle sein- vielleicht nicht ohne Schmerz- nicht ohne Krisen- aber Leid will uns nun mal leiten- doch niemals zerstören! Jeder von uns zieht seine Bahn und es kommt nicht darauf an, möglichst schnell am Ziel zu sein- sondern bewusst unterwegs zu bleiben.

Ich denke, es liegt doch auf der Hand, wie wohlgesonnen uns das Leben ist. Es setzt alles daran, dass unser kleiner Lebensgarten wieder in seinen Blühstatus kommt und wir den lästigen Unkrautpflanzen entsagen! Niemand sonst kann dafür die Verantwortung übernehmen, jeder ist sein eigener Gärtner.
Wie betont standen bei mir Selbsterkenntnis und Wahrhaftigkeit ganz oben auf der Bewusstseinsliste und diese erstreckte sich auf sämtliche Lebensbereiche:

Ob Beruf, Privatleben, Freundschaft- alles hab ich damals auf den Wahrheitsgehalt durchforstet- so lang, so unnachgiebig, so ehrlich, bis ich spürte, dass meine Seele den neuen Einsichten zu 100% zustimmte. Ja, ist so, die persönliche Wahrheit kann halt  nur erFÜHLT und nicht erDACHT werden. Das haben wir lange genug getan.

Da stellte ich mir dann Fragen, wie:

Warum tue ich eigentlich, was ich so tue…? Komme ich aus dem Haben oder dem Brauchen? Bin ich immer noch der Ansicht, gefallen zu müssen, Erwartungen zu erfüllen, so oder so zu sein, um ein Recht auf Dazugehörigkeit und Wertschätzung zu haben?

Entspricht das,  was ich bisher über mich und das Leben dachte, eigentlich meinen individuellen Wahrheiten und Vorstellungen?

Lebe ich eigentlich das Leben, das gefühlsmäßig zu mir passt oder werde ich gelebt von Vorstellungen, alten Glaubenssätzen, Programmen der frühen Zeit? Bedien ich mich bei meinen Handlungen irgendwelcher gängigen Gewohnheits-Denkmuster, ohne sie jemals hinterfragt zu haben?

Was brauche ICH für MEIN erfülltes Leben?


Ja, solche Fragen stellte ich mir in aller Stille Es ging nicht mehr darum, erlernte Muster, Glaubenssätze, auswendig gelernte Sprüche anzuwenden oder dieses mich selbst verurteilende Selbstbild aufrecht zu erhalten- es ging um mein individuelles Empfinden, um meine tiefe Seelenwahrheit!

Es ging nicht mehr um die Fragen- was muss ich tun, um irgendetwas im Außen zu erreichen- wie kann ich gefallen……NEIN! Das musste mir alles egal sein- ich musste konsequent genug werden, um eventuell auch mit Ablehnung, Anecken, Verständnislosigkeit umzugehen- denn man kann unmöglich in zwei Richtungen zu Hause sein.

Einem mir unbekannten Autor ging es wohl ähnlich, als er schrieb:

„Ich habe alles verloren- doch ich hab mich selbst gefunden!“

Natürlich vermag man sich mit so einer Vorstellung nicht spontan anzufreunden und dennoch hab ich mir irgendwann vor Augen geführt: Will ich „ihnen“ weiterhin mein Leben lang  die Macht geben, die sie auf mich ausübten, als ich von ihnen und ihren Bewertungen, ihren Wunschbildern  abhängig war? Oder aber richte ich mich auf und finde in meine wahre Natur und in mein Daheim zurück? Ehrlich gesagt dürfen wir nicht vergessen, dass wir nicht nur die Verantwortung für unser Leben tragen, sondern auch für das verletzte enttäuschte , teilweise gedemütigte Kind in uns! Es wartet so sehr auf unsere Zuwendung- darauf, dass wir den Mut und die Kraft aufbringen, jetzt endlich für es da zu sein und ihm das zu schenken, was damals nicht möglich war. Schweigen oder zur Ruhe kommen wird dieses Kind niemals und es gibt einen so schönen Trost: Wenden wir uns ihm zu, dann werden wir entdecken, dass in ihm trotz des Schmerzes immer noch eine wunderschöne heile Welt existiert- voller Träume, Sehnsüchte, Phantasie und Liebe zum Leben! Von daher erhält eine Erkenntnis meine ganze Zustimmung: „Für eine glückliche Kindheit ist es niemals zu spät!“

Dieser Komplex der  Selbstachtung uns selbst gegenüber führt in eine neue Unabhängigkeit  und von daher bezeichne ich diesen Weg als Weg in die Befreiung der Seele! Wir werden fähig werden, ihr irgendwann ihre Flügel zurück zu geben und genau darum sind wir hier auf Erden. Wir sind hier, weil Gott uns unsagbar liebt und alles daran setzt, dass wir dieses göttliche wunderschöne liebevolle sensible Wesen Mensch irgendwann zum Ausdruck bringen.  Denn es darf nicht totgeschwiegen werden, was in uns sehnsüchtig auf Entfaltung  wartet.

*Linda*

Dienstag, 24. Januar 2017

Leben lässt uns unterwegs sein- fragt sich nur, in welcher Richtung…








Leben lässt uns unterwegs sein- fragt sich nur, in welcher Richtung…

Das aktuelle Zeitgeschehen auf der großen Bühne der Welt- noch niemals hab ich es mit so vielen Fragezeichen versehen…..und doch sag ich mir: Nichts kommt von ungefähr und vielleicht muss es genau so! sein in der Entwicklung und nicht anders! Doch das wars dann auch schon, was meine Reaktionen , bzw. Aufmerksamkeit angeht, denn warum sollte ich meine wertvolle Energie in „etwas“ investieren, auf dessen Verlauf ich eh keinen Einfluss habe, denn ich kam noch nie mit den gängigen Spielregeln klar- diese Bühne ist nicht die meine.Hier könnte ich nie und nimmer von einem Heimatgefühl sprechen!


Es war mir vergönnt, einen Ausspruch des Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi zu entdecken :

„Der Mensch als Masse hat keine Tugend-
nur das Individuum hat sie.
Der Staat als solcher hat keine-
er hat nur die Kraft,
die Tugend der Individuen zu benutzen.“


Nun lebte Herr Pestalozzi vor langer langer Zeit und doch sind seine Worte immer noch recht zeitnah. Jeder von uns darf sich angesichts des  Weltgeschehens fragen, inwiefern es schlichtweg einfach der radikalen Wahrheit entspricht. Was wollen wir uns da noch schönreden? Doch manchmal muss halt das Lebensmeer wogen, damit Perlen der Erkenntnis ans Ufer gespült werden.

 Für mich gab es irgendwann diese Erkenntnis:

Wir leben zwar in dieser Welt- doch wir gehören eigentlich gar nicht dorthin- nicht als die Menschen, die wir sind und sein wollen- nicht in diesem System, das auf Profit und Macht ausgerichtet ist, in dem es statt um Gerechtigkeit um Rechthaberei geht, in dem Werte wie z.B. Ehrlichkeit und Transparenz keinen Stellenwert haben - eher noch müde belächelt werden! Solche Haltungen entsprechen einfach nicht der  menschlichen Natur!


Auch ein Jean- Jaques Rousseau hat das einst erkannt:



„Das Gute liegt nicht in den Systemen, sondern im Menschen.“


„Macht allein ist blind gegen alle Werte,
blind gegen die Wahrheit und das Recht-
ganz gewiss blind gegenüber Schönheit und Leben.“

Ludwig Klages


Da gestand neulich ein Politiker in einer kleinen Runde:

„Es ist für einen Politiker fatal, irgendeine Schwäche zuzugeben!“?????????

Wenn ich solche Aussagen höre, dann fügen sie sich wie ein Puzzleteil ins Gesamtbild dieses Systems ein und ich finde es einfach nur abschreckend! Wer sind wir denn? Gefühllose gut funktionierende Roboter? Nein, auf diesem „Schiff“ hab ich nichts verloren- ich brauchs in authentisch, wahr und klar- brauche ein ruhiges Gewässer, das mir die Gewissheit schenkt, als  Mensch unterwegs zu sein.


Auch der Sänger Tim Bensko weiß es zu benennen, wenn er betont:

„Wenn wir so weitermachen, ist das keine Option- wir brauchen die Kontrolle über unser Leben zurück. Wir sind keine Maschinen, sondern Menschen mit Fehlern, Sehnsüchten, Gefühlen und hier, um bis zum letzten Atemzug unser individuelles Leben zu genießen!“


Ich denke, wir tun gut daran und haben eh nichts zu verlieren, wenn wir  diese  fragwürdigen Zeichen der Zeit einfach dazu verwenden, um sie als Appell zur Kehrtwende zu sehen und uns auf uns selbst besinnen mit dem Ziel, wenigstens in uns selbst und um uns herum eine friedliche liebevolle Welt zu erschaffen, in der wir uns als Mensch zu Hause und angenommen fühlen können. 

Für mich gehört es seit jeher zu einem echten lebendigen Miteinander, dass Werte wie Vertrauen, Respekt,  Ehrlichkeit, Verständnis, Transparenz, Toleranz wie selbstverständlich zum Ausdruck kommen. Sie  stellen den fruchtbaren Boden jeder Begegnung dar, denn ohne dies kann unmöglich etwas wachsen. Doch es stimmt mich traurig, immer wieder zu erfahren, dass dieser Werttreue in unserem System so viel Gleichgültigkeit entgegengebracht wird. Ich stell mir mal kurz vor- es würde dem Anspruch auf Transparenz und Wahrhaftigkeit in allen Bereichen der höchste Stellenwert eingeräumt…….oh je, was käme denn dann alles zutage?

Darum lass ich diesen Versuch lieber und besinne mich auf das, was nicht furchtbringend, sondern fruchtbringend ist. Und das ist für mich der tiefe Sinn von Leben, so wie es vom Leben seit jeher gedacht ist. Nein, es geht nicht darum, dass der Mensch sich eine goldene Nase verdient, sich im Hamsterrad mühselig und ewig leistungsstark abstrampelt, sein Häuschen baut, um am Ende auf ein erfolgreich bewältigtes Dasein zurück zu blicken.



Es gibt da so einen schönen Spruch:

„In unserer Jugend schuften wir wie Sklaven,
um etwas zu erreichen,
wovon wir im Alter sorglos leben können.
Und wenn wir alt sind,
dann merken wir,
dass es zu spät ist,
 so zu leben.“

Alexander Pape


Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn diese Vorstellung, dass dann der Mensch erst im Rentenalter voller Elan loslegt, um endlich sein wohlverdientes Leben zu genießen….????? Was genießt er da eigentlich, wenn er Zeit seines Lebens schlichtweg versäumte, sich selbst zu genießen inklusive der Schönheit des Lebens?

Es ist nun mal, wie erlesen: Wir können die Wahrheiten des Morgens unmöglich mit in den Nachmittag nehmen, geschweige denn in den Abend unseres Lebens! Wir sind gemacht für die Freude, das Lachen, die Lust am Leben, das liebevolle Miteinander und die Nützlichkeit des Lebens liegt nicht in der Länge, sondern in der Tiefe. Es wird uns niemals möglich sein, unser Leben zeitmäßig auszudehnen, doch vertiefen können wird es. Und das nicht erst im Rentenalter, sondern Hier und Jetzt, von Augenblick zu Augenblick, jeden Tag aufs Neue!

 Wer sich am Abend sagen kann: Ja, ich habe gelebt, mich als den Menschen gespürt, der ich bin und sein will, der führt ein Leben, wie es gedacht ist! Und wenn wir ganz ehrlich sind:

Nichts sucht der Mensch im Grunde so sehr wie den tiefen Sinn und den sicheren Hafen in seinem Leben- seinen Ort, an dem er sein darf- so verletzlich, weich, unvollkommen in seiner Vollkommenheit als Mensch. Doch diese „verweichlichte“ Zielsetzung ist in unserem System nicht vorgesehen, weil sie ihm so gar nicht dienlich ist! Unser System setzt nun mal auf Masse, Einheitsdenken und nicht auf Individuen, die stolz genug sind, für sich selbst zu entscheiden, was wahr ist oder nicht, die selbst entscheiden, wie sie leben wollen- wo sie ihre Prioritäten setzen!

Und ich denke, dieses so weise Leben sorgt ganz allein dafür, dass der Mensch irgendwann eine andere Perspektive einnimmt. Da sagt dann die Seele irgendwann zum Körper: „Weißt du was, auf mich hört der Mensch nicht- werde du mal aktiv und weise ihn darauf hin, dass es so nicht weitergeht!“ Für mich steht nämlich Krankheit absolut im Zusammenhang mit dem seelischen Befinden!

Da saß dann z.B. neulich der Politiker in einer Gesprächsrunde, um zu bekennen: „Erst der Schlaganfall ließ mich im Krankenhaus innehalten, um mein bisheriges Leben zu über- denken, zu erspüren, was mir wirklich wichtig ist!“
Oder jene Frau, die sich in ihrer scheinbar  ausweglosen Lebenssituation einer Pilgergruppe anschloss, um ihre Antworten zu finden….und mit der Antwort nach Hause ging:

„Der Abgrund ist die Luft, die uns trägt!“

Leben gibt uns von allein alle Antworten, die wir suchen, wenn es uns gelingt, ihre tiefe Bedeutung in unser Bewusstsein zu integrieren. Und immer wird es um ein Überdenken des bis dahin gelebten Lebens gehen mit der Frage: ist es das, was ich mir als mein erfülltes Leben bis zum Lebensende wünsche? Oder folge ich unbewusst nur dem, was man mir einst in frühen Jahren als die ultimative Wahrheit mit auf den Weg gab- eine Wahrheit, die mit mir und meinen Bedürfnissen rein gar nichts zu tun hat?



 Irgendwo las ich einmal:

Die Sehnsucht des Menschen ist sein großes Glück! Warum? Sie lässt uns unterwegs bleiben!



 Zur Weihnachtszeit begegnete mir der Spruch: 



„Wir können die Sinn-Mitte unseres Lebens nur erfahren, wenn wir das Licht in unserem Herzen zum Erleuchten bringen- wenn wir unser Herz öffnen für die Liebe und für das Leben.“ Es geht bezüglich des zu verzeichnenden Wandels dieser Zeit schlichtweg um die Öffnung unserer Herzen- auch wenn es sich so einfach liest! Diese Zeit ruft nach dem authentischen berührbaren verletzlichen gefühlsbetonten Menschen, dem es wichtig ist zu wissen, wofür er geht und wofür er steht- unabhängig von jedweder äußeren Meinung.

Ich kanns nicht besser ausdrücken als die Passage in einem Buch: Jeder Mensch erhält in diesem Leben einmalige Chancen, die höchste und schönste Version von sich selbst zu erschaffen! Es ist nicht Sinn des Lebens, in der Masse mitzulaufen- das zu tun, zu sagen, was alle so machen- sondern sich als etwas Einzigartiges zu erkennen und dies zum Ausdruck zu bringen.

Dieses Leben wurde uns geschenkt, damit wir die Möglichkeit erhalten, irgendwann wieder zu uns selbst zurück zu kehren-  uns selbst wieder Heimat sein zu können, uns als den Menschen zu erfahren, der wir sind: ein vollkommenes Wesen, das vor lauter Liebe erstrahlt und in seinen Farben erblüht.
Es heißt nicht ohne Grund in einem Text:

„Nimm ein Kind an die Hand und lass dich von ihm führen. Es wird dir eine Welt zeigen, die du längst vergessen hast!“

Doch diese Welt gilt es wieder zu erobern- so erwachsen und vernünftig wir auch sind…..weil wir nur in ihr unser tiefes Glück finden werden! Doch es gibt Hoffnung, weil ich mittlerweile weiß: wenn wir all unsere „erwachsenen“ Gewänder ausziehen, dann kommt dieser wunderschöne sensible kindliche Kern zum Ausdruck! Egal, was uns jemals im Leben an Schlimmem widerfuhr- wenn wir uns unserem inneren Kinde zuwenden, dann führt es uns zurück in eine Welt, in der wir wirklich daheim sind- als der Mensch, der wir sind und unbewusst immer sein wollten.

*Linda*

Sonntag, 22. Januar 2017

Nicht ohne „sie“!!! Gebt Kindern eine Stimme!








Nicht ohne „sie“!!! Gebt Kindern eine Stimme!

Gemäß meiner Lebensanschauung gibt’s für mich keine Zufälle mehr und von daher wurde ich auch nicht zufällig Zuhörer einer Gesprächsrunde im Fernsehen. Der Schauspieler Walter Sittler stellte mit seiner Frau einen von ihnen ins Leben gerufene Filmreihe mit dem Titel vor, die da lautet:


“Nicht ohne uns“!

Der Verständlichkeit halber füge ich die im Internet entdeckte Erläuterung dazu ein:


„NICHT OHNE UNS!  ist Teil des langjährigen, weltumspannenden und nachhaltigen Projekts „199 kleine Helden“, das das Ziel verfolgt, Kindern und Jugendlichen aus jedem Teil der Erde, aus jedem Land dieser Welt, durch Kurzfilme eine Stimme zu geben und so gegen die Angst vor dem Fremden anzugehen. Ein echtes Familien-Projekt: Sigrid Klausmann als Regisseurin, ihr Mann, Schauspieler Walter Sittler, der die Idee zu dem aufrüttelnden Projekt hatte und als Produzent – zusammen mit Produzent Gerhard Schmidt – das Projekt mit viel Herzblut begleitet.

15 Länder, 16 Kinder, 5 Kontinente, 1 Stimme – so unterschiedlich ihr Lebensumfeld, so unterschiedlich ihre Persönlichkeiten auch sind, so sehr ähneln sich ihre Ängste, Hoffnungen und Träume und die eindrückliche Mahnung unsere (Um-)Welt zu erhalten. Egal ob privilegiert aufwachsend in der westlichen Wohlstandsgesellschaft oder in den armen Regionen Afrikas oder Asiens und unmittelbar konfrontiert mit Kinderarbeit, Prostitution, Krieg und Gewalt, haben alle diese Kinder die universelle Sehnsucht nach Sicherheit und Frieden, Glück, Freundschaft und Liebe. Sie eint die Ablehnung und die Angst vor Krieg und Gewalt. Und jedes einzelne dieser Kinder macht sich Sorgen um die Natur und die damit verbundene Zerstörung ihres direkten und indirekten Lebensraums.“

Noch bin ich nicht in den Genuss gekommen, diese Filmreihe im Ganzen zu sehen  und doch bin ich der Ansicht, sie wird gleich eines Wachrüttlers sein und uns radikal vor Augen führen, dass es diese Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren sind, die uns unverblümt, mit extremer Klarheit darlegen, was im Leben wirklich zählt! Ich erinnere mich an diesen einen kurzen Filmausschnitt- in dem ein zehnjähriger Junge zu Wort kam…….und seine Aussage bezog sich auf die Feststellung: “Die Menschen haben sich zu weit entwickelt!“
Diesem Jungen gebührt all mein Respekt- denn das, was er mit seinen jungen Jahren erspürte und folgerte- es kann wahrer nicht sein! Sein Blick auf die Welt spricht Wahrheit!



Kinder tragen ganz bestimmte Sehnsüchte in sich und diese Sehnsüchte gehen absolut nicht konform mit den Zielsetzungen unseres Wohlstandsystems, sondern rufen nach Frieden, Sicherheit, Freundschaft, Liebe! Weg von Gewalt und Krieg! Sie sehnen sich nach „Etwas“, das wir als Erwachsene längst in die hinterste Ecke verdrängten.

Doch es gibt für mich, hinsichtlich des Wandels der Zeit,  eine ganz besondere These, die lautet:

„Am Ende unseres Weges werden wir so einfach sein, wie wir es zu Beginn waren!“

Und in diesem „einfachen“ menschlichen Zustand wird es uns wichtig sein,  das Unwesentliche vom Wesentlichen trennen- wir werden uns der Werte bewusst, die Basis darstellen  für ein friedvolles Zusammenleben. Dankbarkeit, Wertschätzung, Verständnis, sich in den Anderen hineinfühlen, Vertrauen, Mitgefühl, Ehrlichkeit, Treue, Toleranz, bedingungslose Annahme.

Nicht von ungefähr bin ich der Ansicht, dass jeder von uns Zeit seines Lebens lediglich unterwegs ist, um irgendwann in diese Einfachheit des Seins zurück zu kehren- einfach „nur“ wieder Mensch sein zu dürfen in Schwäche und Stärke- weich, verletzlich, berührbar und so wunderschön einzigartig- ja fast unschuldig!

Hier kommt mir gerade ein aktueller Werbespot in den Sinn. Auch hier stellen sich Kinder die Frage, warum denn die Erwachsenen so gar keine Zeit mehr haben, um zu spielen- warum denn alles immer schnell, schnell gehen muss.

Und es sind die in der Natur spielenden fröhlichen Kinder, die Erwachsenen  Antwort geben:

„Wir brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Einfach ist mehr!“



Christian Morgenstern schrieb:

„Alles Vorwärts der Menschheit geht auf Kosten ihres Einwärts.

Es gibt nur einen Fortschritt- nämlich den in der Liebe.“

Kinder tragen diese Weisheit wie selbstverständlich in sich und sind uns ein wunderbares Vorbild! Fast fühle ich mich dazu aufgerufen zu sagen: Warum lassen wir nicht die Kinder an die Macht- sie erzählen uns auf ihre Weise, warum wir hier auf Erden sind und was es heißt, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen!

Wir alle sind ständig auf der Suche nach diesem ultimativen Glück- nach einem erfüllten Leben – doch was bringt uns eigentlich wahre Erfüllung auf Lebenszeit? Wonach suchen wir so hartnäckig? Ist es gemäß des Slogans: mein Haus, meine Yacht, meine Kreuzfahrt, mein Status in der Gesellschaft? Oh nein- das ist es nicht!

Eigentlich suchen wir Zeit unseres Lebens im Außen „etwas“, dass  wir  doch längst alle IN UNS  tragen! Von daher könnt ich auch sagen: Wir haben Sehnsucht nach uns selbst- nach der  von Gott geschenkten natürlichen Schönheit unseres wahren Wesens- nach diesem sensiblen liebevollen weichen, so berührbaren Kern, der tief in uns schlummert ! Ist denn diese Sehnsucht verwunderlich? Wir wollen, wenn auch unbewusst, wieder den Urzustand unseres Seins erleben- wollen uns spüren in allen Facetten , ob nun vollkommen oder nicht, ganz egal- denn wir sind Mensch und werden es immer sein! In uns ruft die Seele nach ihrer Befreiung und ihr Rufen wird nicht enden, darf nicht enden!

Doch  es ist, wie Christian Morgenstern es darlegt: Dieser ganze Fortschritt im Außen- immer weiter- immer höher- immer mehr- immer besser- immer schneller…führt uns permanent von uns selbst fort! Wir fühlen uns nicht mehr – haben unsere Prioritäten ins Außen verlagert, weil man uns von jeher nichts Anderes erzählte und immer noch weiszumachen versucht.


„Es ist eine einfache Wahrheit,
dass wir mit unseren Fernsehgeräten und Düsenflugzeugen
weiter vom Leben entfernt sind,
als die Eingeborenen im afrikanischen Busch.

Verfasser mir nicht bekannt

Doch wir sind nicht gemacht für den Fortschritt- für den unermüdlichen kraftzehrenden Lauf im gesellschaftlichen Hamsterrad der Leistung, des Besitztums, der Konkurrenz, des Machtgehabes.  Wir sind „gemacht“ für die Lebensfreude, die Liebe, das Lachen, um ein friedvolles ehrliches Miteinander zu erleben- um unser einzigartiges Licht leuchten zu lassen- die schönste Version unserer selbst zu leben, ganz egal, was wir sind oder nicht sind- haben oder nicht haben. Wir sind wunderschön, so wie wir von Natur aus sind!

Was ist also dieses Glück?

„Das Bewusstsein eines erfüllten Lebens und die Erinnerung an schöne Stunden sind das größte Glück auf Erden!“

Cicero


„Lebe, wie du, wenn du stirbst-
wünschen wirst, gelebt zu haben.“

Fürchtegott Gellert


„Leben ist ein Theaterstück-
es kommt nicht darauf an, wie lang es ist,
sondern wie bunt.“

Seneca

Wir können das Leben weder verlängern noch verbreitern,
aber wir können es vertiefen!

Von unbekannt


Nicht ohne Grund führe ich diese Zitate an, verdeutlichen sie doch, wo im Grunde der Fokus im Leben zu suchen und zu finden ist! Was nützt jedes dicke Bankkonto- jeder Erfolg auf der Karriereleiter- wenn da nicht Menschen sind, die uns ohne Wenn und Aber lieben- mit denen wir lachen und weinen können- die uns ihre Liebe und Zuwendung schenken - mit denen wir unsere Ängste, Sorgen, Zweifel, aber auch Freude, Glück im Leben  teilen!


„Ein Tropfen Liebe ist mehr wert als ein Ozean an Verstand.“

Unbekannt



Und hier fällt mir gerade ein Kalenderspruch ein:

„Das Fenster zum Himmel ist die Liebe!“

Immer und immer wieder wird es die Liebe sein, die alles überdauert- die als größte Kraft im Leben zählt. Ohne Liebe ist alles nichts.

Doch es gibt eine große Zuversicht, denn diese Liebe müssen wir nicht erst irgendwo suchen.

Liebe ist der Urzustand unseres Wesens! Liebe ist unsere wahre Natur! In jedem von uns wohnt ein Mensch, der ganz viel Liebe, Wärme, Fürsorge, Anteilnahme in sich trägt!

Unsere tiefste Wahrheit heißt: Wir sind alle aus Liebe gewebt und wir sind hier auf Erden, um zu lieben und geliebt zu werden! Das ist der tiefe Sinn unseres Leben! Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig zu verurteilen, zu bekämpfen. Es geht nicht um die Macht des Stärkeren, um ständiges Gewinnen in der Auseinandersetzung mit Anderen. Nein, wir sind hier, um miteinander im Frieden und voller Wertschätzung zu leben- uns als Einheit zu begreifen- denn im Grunde unseres Wesens sind wir alle gleich.

Die Kinder, sie leben uns diese Wahrheit zu jeder Zeit vor- weil sie sich selbst und ihrem natürlichen Kern  nah sind und gibt man ihnen eine Stimme, dann erzählen sie uns von ihren Sehnsüchten nach ganz viel wahrhaftigem Mensch- Sein im liebevollen verständnisvollen Miteinander und in steter Verbindung zu allem Natürlichen, was sie umgibt.

Wie gesagt:

Es gibt nur den einen Fortschritt – nämlich den in der Liebe!

Alles andere ist vergänglich, oberflächlich und wird uns nie und nimmer das Gefühl der tiefen anhaltenden Erfüllung schenken. Wir werden suchen und suchen- um doch nie zu finden.  Doch haben wir die Liebe in uns wiedergefunden, diesen verschütteten Kern vom Ballast befreit, dann werden wir bis zum Lebensende unser glückliches erfülltes Dasein führen!

Und wir sollten nie vergessen: Wir allein sind Erschaffer unseres Lebens- unser Leben wird so sinnvoll sein- wie der Sinn, den wir ihm geben!

*Linda*