Das Leben aus der Sicht Gottes gesehen….ist ein Wunderwerk!
Warten wir auf Gott oder wartet Gott auf uns? Mit dieser
Frage sah ich mich neulich konfrontiert und sage heute: Beides trifft zu,
angesichts dessen, dass Gott einen jeden von uns sucht, um innige Gemeinschaft
zu leben. Zudem wird auch gesagt: Gott legte in jeden Menschen eine Spur der
Sehnsucht hinein nach „Etwas“, das nicht von dieser weltlichen Welt ist. Nur,
wer nimmt sich heute in dieser schnelllebigen hektischen Zeit noch die Muße, sich zurückzuziehen, um diese Sehnsucht
wahrzunehmen, bzw. zu ergründen? Viel zu weit sind wir von uns selbst entfernt-
immer auf der Suche im Außen nach Dingen, Zuständen, die uns Zufriedenheit, Glücklichsein
verheißen, die unsere Bedürfnisse nach Liebe, Anerkennung, Dazugehörigkeit
stillen.
Doch da ist die eine unumstößliche Wahrheit: Nichts im Außen
kann jemals die Nähe zu uns selbst
ersetzen! Bevor wir uns nicht aufmachen, unser Innenleben zu ergründen, unsere
eigene Quelle zu erschließen, trotz all der dunklen Dinge, die dort auf uns
warten- werden wir weiter und weiter suchend im Außen herumirren. Es werden
immer nur Ersatzbefriedigungen sein, die wir dort finden und die machen halt
auf Dauer nicht „satt“.
Eine ganze Welt hält uns auf Trab- erzählt uns seit der
Kindheit von einem Paradies hier auf Erden, doch je mehr ein Mensch versucht,
sich hier seinen Himmel zu erschaffen- je mehr scheint er sich als ein
Höllenzustand zu entpuppen.
Auch Adel Tawil erkannte dieses Dilemma- als er sang: Zum
Glück gibt’s einen Weg aus der Hölle in das wahre Paradies, in das wahre Leben!
Und an dieser Stelle atme ich erleichtert auf, denn es gibt
sie, die Hoffnung, dass wir diesem Scheinglitzerparadies noch zu Lebzeiten
entkommen können. Ja, da ist nämlich ein liebender geduldiger suchender Gott,
der auf uns alle wartet und da ist die leise Sehnsucht in uns- Sehnsucht nach
Gott, ob es uns nun bewusst ist oder nicht.
Es ist auch nicht verwunderlich, denn schließlich kommen wir
von Gott, sind seine geliebten Geschöpfe und werden nach unserem Gastbesuch auf
Erden wieder zu ihm zurückkehren! Ich könnt auch sagen: Wir verspüren eine
undefinierbare Sehnsucht nach zu Hause! Klingt jetzt nach ganz viel Phantasie und Träumerei- passt
irgendwie nicht in das sachlich nüchterne Denkschema dieser Welt- passt auch
nicht ihren Grundleitlinien, um die es
geht:
Hier ist nämlich kein Raum für irgendwelche stillen
Sehnsüchte- hier sprechen Fakten, hier geht’s ums knallharte Überleben, um
Ellenbogenstrategien zur Sicherung der
Existenz- um Selbstdarstellung- um Anhäufung der materiellen Güter…..und das
immer im Konkurrenzkampf mit anderen! Leben scheint doch ein viel zu hartes
Geschäft zu sein, um sich da in irgendwelchen Sehnsüchten oder Spekulationen zu
verlieren!
Nur- irgendwann im Leben, da rüttelt uns irgendetwas wach-
oft verbunden mit einem schmerzlichen Einschnitt – manchmal sogar mit einem
rigorosen Sturz ins Nichts und es ist ein Geschenk, wenns passiert, denn dann werden uns genauso rigoros die Augen geöffnet und die
Seelentüren gleich mit. Hier schreib ich aus eigener Erfahrung und kann nur
bestätigen: Ein größeres Geschenk hätte ich im Leben niemals erhalten können,
als diesen extrem schmerzhaften Aufwachmoment, denn er half mir, meinen Weg ins
wahre Leben zu finden. Ins Bild gefasst hat dieser Prozess viel gemein mit dem
Weizenkorn, das in die dunkle Erde fällt und sterben muss, um überhaupt die
Voraussetzung zu schaffen, später gute Frucht bringen zu können. Liest sich
jetzt etwas krass, aber ich habs nicht anders erfahren! Dieses „Sterben“
umfasst ein Lossagen von all dem, was wir bis dahin für wahr, richtig und
erstrebenswert hielten- halt so, wie es uns die gängige Welt permanent
suggerierte. Es handelt sich um das Abfallen vieler Häute und dass das nicht
ohne Schmerz erfolgen kann, liegt auf der Hand.
Es muss sterben, was nie zu uns gehörte. Es muss sterben,
was unser Dasein so trist, kalt, farblos, unzufrieden, sinnlos werden ließ. Das
Alte ist nicht mehr und das Neue scheint noch in weiter Ferne zu sein. Ich
glaube, dieses Zwischenstadium macht es so schwer, den Weg in Angriff zu nehmen,
denn dieser Weg hat keine Strategien mehr, keine Leitlinien, er erfordert all
unseren Mut- Mut, einfach auf „etwas“ zu vertrauen, was man nicht sehen kann-
höchstens erahnen, erspüren.
Doch wir dürfen hoffen, dennoch den richtigen Kurs zu
finden, denn sobald wir uns für diese Reise entscheiden, werden wir von Gott
und unserer Seele bestens geführt. Ich sag mal: Es scheint, als hätten beide
ewig lang auf diesen Moment gewartet, um uns dann an die Hand zu nehmen, denn
es wird ein Impuls nach dem anderen folgen, der das Gehen relativ einfach
macht. Da ereignen sich helfende Fügungen- Menschen treten wie von Zauberhand
in unser Leben – wir bekommen alles, was es braucht, um zielsicher unterwegs zu
sein, um uns nach und nach von den alten Häuten zu befreien.
Warum das alles so klappt? Wir dürfen nie vergessen, dass
Leben uns in erster Linie immer zum Wachstum aufruft- denn alles, was lebt, will auch wachsen und werden. Auf
uns alle!!!! wartet ein Leben, das uns hilft, endlich der Mensch zu sein/ zu
werden, der wir wirklich sind! Dass man uns dieses Ziel ständig verschwieg- es
kommt einer Tragik gleich- denn im Grunde fiel unser Geburtsrecht auf unser „Menschsein
dürfen“ der Aufrechterhaltung des Systems zum Opfer. Wenn es in der gängigen
Welt ständig darum geht, der Wirtschaftsmacht zu huldigen, den Mammon Geld anzubeten,
dann ist da einfach kein Platz für das verletzliche sensible Menschsein! Ich
könnt auch sagen: Da wird dann unmöglich Raum sein für die Liebe!
Stellen wir uns aber die Frage, was denn die Welt im
Endeffekt wirklich zusammenhält- was unserem Dasein tiefe Erfüllung schenkt, an
was wir uns in den letzten Stunden gern erinnern möchten, dann wird das kaum
die Erinnerung an unser materielles Hab und Gut sein, das wir im Schweiße des
Angesichts erarbeiteten. Der Erinnerung würdig sind dann jene Momente, die wir
in Liebe, Freundschaft, Freude, Herzlichkeit mit anderen Menschen verlebten-
Augenblicke, in denen wir die Nähe zu uns selbst und zu Anderen verspürten.
Darum schrieb ich zuvor von einem schon tragischen Zustand,
der sich in der Welt ausbreitete und sich den Namen Normalität aneignete, denn
das, was uns als erstrebenswert angepriesen wurde/ wird, das ist eher der Weg
in unser Unglück. Ebenso tragisch finde ich es, dass Menschen sich nur selten
offen dazu bekennen, dass in ihnen ein ganz normales Bedürfnis nach
Angenommensein, Wärme, Verstandenwerden schlummert, vielleicht aus der
Befürchtung heraus, zu weich, zu sensibel herüberzukommen?
Da wird ein Mäntelchen des Schweigens über etwas gedeckt,
was eigentlich das Natürlichste der Welt ist! Ich denke, es wird verständlich,
wenn ich davon spreche, dass wir völlig falsch unterwegs sind und warum diese
Richtung unser Verderben sein wird
Ich denke, es wird auch klar, warum ich von einem Geschenk
des Lebens spreche, wenn wir das große Glück haben, dass Gott im tiefsten
Schmerz, in unserer Enttäuschung und Ausweglosigkeit bei uns anklopft – denn es
mag sich lesen, wie es will: Nur Gott wird uns aus diesem Dilemma herausholen
können. Nur Gott wird unsere verwundeten Seelen heilen und in diese Heilung zu kommen, das! ist der
wirkliche Sinn unseres Aufenthaltes hier.
Es gibt da einen sehr hinweisgebenden Ausspruch:
Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von
Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein
sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und
wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist.
Römer 12,2 (GNB)
Es ist sehr treffsicher benannt: Wir sind aufgefordert,
unser komplettes weltliches Denkmuster zu erneuern. Ja, es ist eine
Herausforderung, aber wenn es uns gelingt, winkt ein Ziel, um das es sich
wahrlich zu kämpfen lohnt. Voraussetzung wird allerdings sein, dass wir nur noch das tun, was Gott gefällt
und ihm einen festen Platz in unserem Leben zusprechen. Nein, das ist nicht
schwer, denn ich gehe mal davon aus, dass wir uns alle tief drinnen nach Liebe,
bzw. einem friedlichen ehrlichen Miteinander sehnen und das entspricht seinem Willen. Gott möchte, dass wir unser
Leben ihm zur Ehre leben, dass wir eine innige Gemeinschaft zu ihm aufbauen und
dass jedes seiner Geschöpfe das zum Ausdruck bringt, was an innerer Schönheit
vorhanden ist.
Gott hat bei der Erschaffung der Menschen von vornherein in
Betracht gezogen, dass eine Gemeinschaft der Mitmenschlichkeit entsteht.
Darum ließ er jeden von uns so einzigartig werden- vom Sinn getragen, dass einer für den Anderen Bereicherung sein kann.
Der eine bekam z. B. die Gabe der Musikalität- ein anderer vielleicht die Gabe
des Handwerks usw- wieder ein Anderer die Fähigkeit, als Arzt Krankheiten zu
heilen usw.
Oh ja, Gottes Plan war genial und ich hab auch irgendwann
den Spruch einer Karte verstanden: „Wir leben alle in EINEM Haus!“ Ist doch
eine wunderschöne Absicht Gottes und so nachvollziehbar! Einer ist für den
Anderen da, indem er sein inneres Feuer brennen lässt zum Wohle Anderer und es
selbst noch als pure Erfüllung empfindet! Nur eines war nicht in Gottes Sinn:
dass wir statt seiner diesen falschen Gott des Geldes oder der Macht anbeten.
Gott hat sicher nichts gegen den Reichtum- wenn er dann eine Folgeerscheinung
unseres Feuers ist- aber er sollte uns nicht beherrschen und Ausgangsmotivation
unseres Handelns sein.
Ja, Gott wünscht sich, dass wir ihm dienen und das in Form
der gelebten Mitmenschlichkeit auf der Basis der Liebe, so, wie es uns sein
Sohn Jesus hier auf Erden vorlebte. Das ist seine Botschaft, die wir jedes Jahr
zu Weihnachten wieder in uns aufnehmen: einander ohne Verurteilung, Vorurteile,
Hass, Herabsetzung anzunehmen - so, wie jeder von Gott gedacht ist. Übrigens: Gott
interessiert sich eh nur für den Menschen, den er erschuf und nicht für den,
der wir vielleicht gerne wären oder so, wie andere sich uns vorstellen. Hätte
uns Gott anders gewollt- es wäre doch ein Leichtes für ihn gewesen. Hätte Gott
sich andere Lebensumstände für uns gewünscht- dann wär auch das für ihn ein
Kinderspiel gewesen.
Nein, es ist alles gut so, wie es ist- wie wir sind- unter
welchen Umständen wir leben- denn auch hier liegt ein geheimnisvoller Plan
Gottes zugrunde. Es wird uns halt nie gelingen, die tiefen Beweggründe Gottes
zu verstehen- ist aber auch nicht nötig, wenn wir unser bedingungsloses JA zu
seinen Beschlüssen sagen. Es wird immer zu unserem höchsten Wohle sein, denn
wer mit Gott unterwegs ist, der reist in ein Leben, das von Erfüllung spricht.
Genau so! wie wir sind- ob in schwach, fehlerhaft,
unperfekt, mit allen Ecken und Kanten, sensibel, zweifelnd, ängstlich- so
sollen wir sein und an dem Ort, wo Gott uns hinstellte, da sollen wir zur
gegenseitigen Bereicherung nach unseren individuellen Fähigkeiten erblühen.
Eigentlich ist Leben gar nicht so schwer zu verstehen- vor
allen Dingen nicht, wenn wir eines Tages von Gott besucht werden und uns zur
Umkehr aufgefordert sehen.
Es wird einer Umkehr gleichkommen, denn wenn wir bereit
sind, Gott in unser Leben aufzunehmen, ihm zu dienen, dann werden wir
gleichzeitig etwas ganz Neues erfahren: Gott gibt uns endlich unseren Wert als
Mensch zurück und zwar so, wie wir ihn verdienen. Bei Gott gibts nämlich kein
Ansehen der Person- er braucht und wünscht uns so verletzlich, liebevoll, sanft
und weich, wie es nur geht und er zeigt
uns auf: Niemand muss sich seinen Wert erst hart erstrampeln, indem er Besitz,
Status, Macht erlangt, bzw, höchste Bühnenpräsenz erreicht.
Im Gegenteil- als seine Geschöpfe sind wir für Gott schon immer wertvoll, bzw. liebenswert
gewesen- so wie wir sind und da gibts nichts zu tun oder zu haben! Gott geht es
um unsere Seelenheilung, um den Ausdruck unserer Liebesfähigkeit und das Leuchten
unseres inneren Feuers- dass wir halt seinen Plan erfüllen, einander zur
Bereicherung zu werden, weil wir halt alle in dem EINEN Haus wohnen.
Ich weiß, hier muss man extrem umdenken, waren wir doch
lange Zeit der Ansicht, es ginge darum, dass sich jeder im harten
Konkurrenzkampf das dickste Stück vom Kuchen angelt, bevor es ein anderer tut.
Wir lebten halt nach Maßstäben, die dazu beitrugen, dass Menschen sich immer
weiter voneinander entfernten statt zusammenzurücken. Ist schon irre, plötzlich
zu erkennen, dass wir total konträr zum eigentlichen Sinn lebten!
Das Leben aus der Sicht Gottes gesehen….ist im Grunde ein
Wunderwerk, denn ich vergleiche es immer mit der Reise vom Dunklen ins Licht.
Niemandem wird es erspart bleiben, erst all das zu durchleben, was dem Dunklen
entspricht, doch irgendwann öffnet sich halt diese eine Tür, die uns ein völlig
anderes Leben beschert!
Der Zeitpunkt ist dann, wenn man, so wie ich damals, dieses
sündige Leben einfach leid ist, so wie ein Mann im Fernsehen es beschrieb: „Ich
konnte einfach nicht mehr dazu stehen, zu betrügen, zu lügen, Unrecht zu
begehen- ich war es leid und sehnte mich nach einem neuen Dasein! So legte ich
mein ganzes Leben in Gottes Hände und bat ihn, mich auf den richtigen Weg zu
führen.“ Heute sag ich: Ab dann geht’s in Richtung Heimat und dann werden wir zum
ersten Mal erfahren, was es heißt, wirklich zu leben.
Und ich gehe davon aus, dass jeder Mensch, ist er dort
angekommen, mit Dankbarkeit auf sein bisheriges Dasein zurückblickt, denn
plötzlich ergibt alles bisher Geschehene einen Sinn. Wir verstehen, warum wir
so viel Schmerz, Enttäuschung, Entbehrung erfahren mussten- warum unsere
persönliche Lebenssituation die ideale Voraussetzung darstellte, um dieses eine
große Ziel zu erreichen. Gott hat sich von Anfang an bei allem etwas gedacht –
nichts war auch nur einen Moment überflüssig, um wieder den MENSCHEN aus uns zu
machen, der wir in Gottes Augen sind und sein sollen.
Nein, für mich gibt’s keine Anlass mehr, mein von Schmerz
durchzogenes Leben auch nur einen Moment anzuklagen- denn nur dieser Schmerz
ermöglichte es mir, zur Umkehr bereit zu werden und zu verstehen: Alles musste
sein, um den Weg nach Haus zu finden!
*Linda*
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