Montag, 22. August 2016

Leben ist ein wunderschönes Märchen




Leben ist ein wunderschönes Märchen


Warum sind wir eigentlich hier auf Erden?

Ehrlich gesagt, hab ich mir diese Frage in meinem Leben recht häufig gestellt- insbesondere in  stürmischen und  dunklen Zeiten, in denen ich orientierungslos und daher besonders intensiv nach diesem einen Sinn suchte, an den ich mich wie an einen Strohhalm klammern konnte, um bloß nicht die Hoffnung zu verlieren!  Zudem suchte ich Trost, Halt, Zuversicht, Orientierung  in unzähligen Lebensweisheiten, Zitaten, so wie diesem Spruch:


Schatten.. die auf unser Leben fallen..
sind nichts anderes..
als ein sicheres Zeichen dafür..
dass es irgendwo ein Licht geben muss..
das zu suchen sich lohnt.

unbekannt

Zugegeben, wenn man so wie ich im dunklen  Loch steckte, dann vermochten auch die zuversichtlichsten Sprüche  „nicht richtig“ aufzumuntern….irgendwie wartete ich oft auf dieses besagte kleine Licht, das- hast du nicht gesehen- unverhofft bei mir anklopfte, aufleuchtete und mir signalisierte:
„Mach dir keine Sorgen, alles wird gut und alles ist von Sinn!“

Heute bin ich ein bisschen „lauferfahrener“ und würde folgenden Worten zustimmen:

„Irgendwann wird alles Sinn machen. Also lache jetzt über deine Verwirrung, überstehe die Tränen, sei stark und denk daran:

Alles hat einen Grund!“

Von unbekannt


Dann begegnete mir ein Text, in dem geschrieben stand:

Hinter jedem Menschen
steht ein großes Geheimnis
seine Geschichte
sein Weg
seine Umwege

Dieses Geheimnis zu ergründen
deines
meines
das Geheimnis des Lebens überhaupt
lohnt sich.



Ich weiß, um solche Gedanken überhaupt zulassen zu können, bedarf es einer etwas anderen Sicht auf Leben- eher aus der  Vogelperspektive, denn meiner Ansicht nach geht es in unser aller Leben letztendlich um das Kunstwerk des großen Ganzen.

Irgendwo, da stand geschrieben: Leben ist gleich einer  Kette mit vielen Perlen der Ereignisse- ob nun in hell oder dunkel- wichtig ist- jeder Perle ihren absolut berechtigten Platz zuzusprechen. Es wird auch nicht möglich sein,  ungeliebte dunkle Perlen mal eben abzufädeln. Jede der Perlen hat exakt zum richtigen Zeitpunkt ihre Kettenmitgliedschaft erhalten und ermöglicht der nächstfolgenden erst den Beitritt. Und iirrgggeenndwwannnn , da wird der große Moment kommen: unsere Kette erhält  ihren Verschluss, damit der Kreis sich schließen kann.


Es mag eine meiner größten Vorlieben sein, „Leben“ in immer wieder neue Bilder zu fassen- ermöglicht mir eine intensivere Vorstellung und macht zudem noch Spaß!

Vor vielen vielen Jahren begegnete mir folgender Spruch:
 „Das Leben ist ein von Gott geschriebenes Märchen.“
Ich vermag meine spontane Reaktion gar nicht wiederzugeben. Auf jeden Fall hab ich für mich erstmal den Kopf geschüttelt, weil ich diese Aussage doch arg bezweifelte! Der Verfasser mochte entschuldigen- aber mein von  Schmerz durchzogenes Leben sah ich absolut nicht als „märchenhaft“ an! Ich trug zwar seit jeher einen tiefen Glauben an Gott in mir- doch für mich hatte er sich nach damaliger Ansicht kein Märchen ausgedacht!
Es verging die Zeit – ich glaubte mich zwar recht geübt im Hinfallen und Aufstehen- doch dann fand ich mich in der tiefsten dunkelsten Schlucht meines Lebens wieder, aus der es scheinbar kein Entkommen gab. Und hier sag ich heute: genau dieser Aufenthalt war meine Rettung, denn nur er ließ mich aufwachen und verstehen, dass mein Leben recht laut nach einem Richtungswechsel rief!
Hab ihn dann auch vollzogen und irgendwann, da las ich den besagten Satz wieder:
„Das Leben ist ein von Gott geschriebenes Märchen!“
Und da war kein Kopfschütteln mehr angesagt, da gab ich mein volles Zugeständnis, denn ich führte mir vor Augen: Ein Märchen wäre ja gar  kein Märchen- würden sich nicht Gut und Böse die Hand reichen!
Was wäre das denn für ein „Rotkäppchen- Märchen“, würde der hinterhältige Wolf nicht in Erscheinung treten?  Rotkäppchen hätte mit Kuchen und Wein bei der Großmutter etwas small- talk gehalten…….um sich dann wieder auf den Weg nach Hause zu machen….etwas fade, oder?  D a ist doch der nimmersatte Wolf unentbehrlich, der nichts Niederträchtigeres  im Sinn hat, als das  gutgläubige Rotkäppchen hinters Licht zu führen, um es samt Großmutter zu verspeisen! 


 


Was wäre Schneewittchen ohne die böse Königin? S ie hätte hinter den sieben Bergen bis zu ihrem Lebensende  ein harmonisches  WG- Leben mit ihren Zwergen geführt…….aber das wars dann auch schon! Spannend wird’s doch erst durch die intrigenreichen Aktionen der neidischen Königin, die nicht damit klarkommt, dass der Spiegel ihr erzählt, Schneewittchen sei nun mal schöner als sie!

Ohne Frage, es geht in den Märchen recht hart zur Sache! Unschuldige „Kinder“ wie Rotkäppchen oder die  Geißlein werden vom „Bösen“ mal eben so verschluckt- Hänsel wird seiner Freiheit beraubt- Dornröschen verabschiedet sich in einen langen Schlaf – Schneewittchen gings auch nicht besser………und dennoch haben wir als Kinder diese Märchen über alles geliebt!
War es die Freude an den niederträchtigen Aktionen? Ich denke nicht- tippe her darauf, dass wir unbewusst diese Erkenntnis in uns trugen, dass das „Böse“- egal, was es sich auch ausdachte sowieso den Kürzeren ziehen würde! Unser Glaube an die Macht des „Guten“ war einfach viel zu stark! Wir haben schlichtweg vertraut, dass schon alles gut gehen würde und genau das war ja auch der Fall, wenn Rotkäppchen, Großmutter, Geißlein  nach Wiedererlangung ihrer Freiheit  fröhlich um den Brunnen tanzten und sangen : “Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot, der böse böse Wolf ist tot!“  Das „Böse“ war ein für allemal besiegt! 


 

Die Hexe landete im Feuer- Rumpelstilzchen verflüchtigte sich fluchend ins Nirgendwo- und der Wolf versank in den Tiefen des Brunnen…..

Um nun den roten Faden wieder aufzunehmen, durfte ich erfahren, dass Gott für jeden von uns sein jeweils ganz persönliches „Märchen“ schreibt- denn keine Geschichte gleicht auch nur annähernd der eines anderen. Jeder geht seinen ganz individuellen Weg und ich vertrau darauf, dass – egal, wie die Umstände auch sind- jeder genau die Lebenssituation erfährt, die er erfahren soll. Wir wissen nicht, was unsere Seele( unser Selbst) erfahren möchte, doch es scheint in engem Zusammenhang mit unserer jeweiligen Lebenssituation zu stehen. Unser Leben ist nun mal ein Geheimnis.

Doch eines weiß ich: wir sind nicht hier, um uns auf Wolke sieben auszuruhen oder auf Rosen gebettet zu sein- es gibt etwas zu tun, zu erfahren!

Ich denke, es passt:

Folge deinem Stern, sing dein Lied
und leuchte in deinen Farben
und du wirst sein wie das blühende Leben.

Von unbekannt





Was vor uns liegt und was hinter uns liegt
ist nichts im Vergleich zu dem,
was IN UNS liegt.
Und wenn wir das,
was in uns liegt
nach außen tragen,
dann geschehen Wunder!

Henry D. Thoreau

Leben ist eine Einladung,  den allerschönsten Ausdruck von uns selbst zu erschaffen, das erblühen zu lassen, was in uns ist und einfach der Mensch zu sein, der wir sind mit allem, was uns ausmacht – ob nun in hell oder dunkel ! Dann nämlich geschehen wirklich Wunder !


Doch um diese Wunder zu erleben, müssen wir erst all den Müll entsorgen, der sich seit der Kindheit  über unserem schönen Wesenskern abgelagert hat- all die falschen Gedanken über uns selbst- über das Leben und die Liebe!!!!!!
Und hier rücken  die „märchenhaften“ Züge unseres Lebens in den Fokus, dieses natürliche lebendige Wechselspiel der Erfahrung von Gut und Böse, Freude und Leid, Licht und Schatten, Tag und Nacht. Wie immer wir es auch bezeichnen wollen- es hat zum Ziel,, dass abfallen wird, was nicht zu uns gehört , damit der strahlende Diamant in uns seine Leuchtkraft wieder  erhält!


Angelehnt an die zuvor beschriebenen Märchengestalten werden wir zwar nicht in die Verlegenheit kommen, von einem Wolf verspeist zu werden………ABER! Diese Märchen zeigen viele   Parallelen  zu unserem wahren Leben- sind gleich eines Spiegels menschlicher Verhaltensweisen! 




Die Gier nach materiellem Reichtum ist extrem oft vertreten! Was erscheint es lohnend, aus Stroh Gold spinnen zu können! Und ebenso  verheißungsvoll  ist der Esel, der goldfarbene  Ausscheidungen produziert, ein Tischlein, das aufs Wort  die leckersten Nahrungsmittel  hervorzaubert ! Da wird auch nicht groß nach Recht und Unrecht gefragt- Hauptsache, man hat seine Schäfchen im Trocknen!
Eitelkeit , Missgunst, Neid  sind ebenfalls sehr aktuelle Lebensthemen, wenn die Königin es nicht verkraftet, in ihrer Stieftochter eine Konkurrentin im Punkt Attraktivität zu haben!

Und immer vermitteln Märchen eine bestimmte Botschaft:

Am Ende wird nur eines überleben und das sind die Wahrhaftigkeit und die Liebe!

Ich denke, auch unser aller Leben trägt diese Botschaft in sich wie einen roten Faden, denn so wie wir als Kinder exakt spürten, was das Böse und das Gute ist, spüren wir es auch heute noch, tief in uns drinnen! Nur- man hat uns seit ewigen Zeiten in diese andere Richtung getrieben- wollte und will uns immer noch weismachen, dass Konsum, Erfolg, Goldbarren im Keller, Attraktivität –„richtiges Mann-Sein/ Frau- Sein -A&O für ein glückliches Leben sind!

Da ich mich neulich mit meiner Grundschulzeit auseinandersetzte…..über Jahre hielten wir uns in einem Klima auf, das von Angst, Leistungsdruck, Konkurrenzdenken, Bloßstellung, persönlicher Unfreiheit gekennzeichnet war mit der Folge, dass unser Selbstwertgefühl eingedämmt wurde und wir uns aufgefordert sahen, im Leben  hinter etwas herzulaufen, was uns im Endeffekt nicht glücklich machen konnte. Es war kein Platz für die Liebe, die Wahrheit und schon mal gar nicht für unser kindliches Mensch-Sein.

Jeder von uns wird ähnliche Erfahrungen angestellt haben. Darum denke ich, dass jedes persönlich verfasste Märchen dazu aufruft, sich eines Tages durch die Konfrontation mit dem „Bösen“ oder ich sag mal abgemildert mit dem „Unguten“ , das unserer Seele den Atem nimmt, auf das zu besinnen, was uns wirklich ein inneres Wohlgefühl beschert.

 Ja, wahrscheinlich muss das „Böse“ wirklich wie die Hexe verbrennen- muss der Mensch einmal in den dunklen Schlund des „Wolfes“- darf aber Hoffnung haben, so wie Dornröschen irgendwann aus dem langen Schlaf zu erwachen, weil da ein “Prinz“ der Liebe kommt, der den Mut hat, all die Dornen zu beseitigen.

Denn  wenn im Leben eines Bestand hat, dann sind es die Freude und die Liebe- alles andere verblasst mit der Zeit.
Ist schon komisch- als wir als Kinder die Märchen hörten, waren wir weitaus näher dran an der tiefen Wahrheit des Lebens und eines trugen wir in uns: ein selbstverständliches Vertrauen in den guten Verlauf der Dinge- dieses Urvertrauen in der Gewissheit: Es wird  schon alles gut werden- egal, wie „böse“  und schmerzhaft es zunächst ausschaut!

Dieses kindliche Vertrauen- es ist uns abhanden gekommen- leider! Den Grund sehe ich  in all den negativen Lebenserfahrungen, in dem Erleben einer Welt, die uns irgendwann davon absehen ließ, ihr unser Vertrauen zu schenken, weil es manchmal einfach zu sehr schmerzte. Dabei wäre es etwas Wunderschönes, hätten wir den Mut, unserem Leben wieder zu vertrauen.

Das Leben ist kein Kampf, kein Gegner- wirklich nicht! Es möchte nur unser Bestes- aber dafür wünscht es sich, dass wir es fließen lassen, so wie es möchte- dass wir annehmen, was JETZT sein will und es für richtig und sinnvoll erachten. Leben wünscht sich auch, dass wir seine Zeichen und Botschaften als Geschenk erkennen und in unser Bewusstsein integrieren, denn nichts kommt ohne Grund in unser Dasein! Jede Begegnung, jede Situation spricht ihre ganz eigene Sprache und sie gilt es zu lernen.

Ja, Leben ist ein Märchen- ein Geschenk, damit wir wieder  zu dem Menschen werden können, der wir wirklich sind und immer waren.

©*Linda*

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