Dienstag, 16. August 2016

Das Größte, was wir können- ist , Mensch zu sein!


So erklingt es im Radio, wenn Christina Stürmer singt und betont:

Es gibt im Leben kein höheres Ziel als die gelebte Menschlichkeit.

Diese Aussage scheint in unserer vom Fortschritt gezeichneten Welt etwas an Bedeutsamkeit zu verlieren. Irgendwie ist sie nicht  so greifbar für den Verstand und doch dürfen wir uns immer vor Augen führen, dass praktizierte Menschlichkeit mit all ihren schönen Facetten im Gepäck Leben erst  lebenswert und vor allen Dingen lebendig macht.

Zunächst schieb ich mal den erlesenen Satz ein:

„Wir leben zwar IN dieser Welt- doch wir sind nicht VON dieser Welt!“

Damit ist nun nicht gemeint, dass wir in irgendwelche außerirdischen Sphären abdriften nein- diese andere Welt ist jetzt und hier für jeden zugänglich, wenn es gelingt, die eigene innere Seelenwelt zu erschließen, um im Einklang mit sich selbst zu leben.

Jeder, der sich selbst nah ist, dem es wieder gelingt, die hauseigene Quelle in sich anzuzapfen- der spaziert automatisch durch die imaginäre Tür in diese andere Welt!
Ja, irgendwie ist es zugleich ein Abschied vom Herkömmlichen, von all den gesellschaftlichen Vorgaben und Bildern, weil man begreift, wie kraftzehrend und dennoch sinnlos die Suche bisher  nach diesem unauffindbaren  „Etwas“ war, das uns richtig glücklich macht!

Jeder, so sagt man,  ist Zeit seines Lebens  unterwegs, um sich selbst zu finden- doch da draußen gibts uns nicht! Wir werden uns weder im materiellen Reichtum, noch auf der Karriereleiter finden- auch nicht in der Anerkennung anderer. Es bringt auch nichts, uns erzählen zu lassen, welche Dinge uns angeblich glücklich machen oder wie wir unser „Frau- bzw. Mann- SEIN „ am besten verwirklichen! Was sollen wir mit Vorgaben, die sich an die große Masse richten? Jeder ist absolut individuell, was seine Bedürfnisse und deren Befriedigung betrifft.   Da können wir noch so sicher sein, dass das, was alle tun und für richtig halten doch wahr sein muss……..wird nicht reichen- weil unsere Wahrheiten allein IN UNS zu finden sind.

Doch da sind ja nicht nur Wahrheiten- da sind  auch die Freude, die Lebenslust, die Liebe zu Hause- und alles das, was ich zuvor an Werten anführte! Ich könnt auch abgekürzt sagen: In uns, da ist schon der Same der neuen Menschlichkeit angelegt, denn sobald wir unseren eigenen kleinen Seelengarten in Ordnung brachten, wachsen die Keimlinge der Mitmenschlichkeit fast von allein.

Wir werden uns selbst nah sein- und im Zuge dessen auch zu anderen eine „ganz andere“ Form der zwischenmenschlichen Nähe erleben.

Wir werden uns selbst aus ganzer Seele achten und ehren- und schon bringen wir diese Wertschätzung auch unserem Umfeld entgegen.

Wir werden lernen, uns  selbst ganz neu zu verstehen- was dann zur Folge hat, dass wir auch anderen unser tiefes Verständnis entgegenbringen.

Irgendwie eine feine Sache, nicht wahr? Da entwickeln sich aus der gesunden Selbstliebe wie von allein  wunderschöne kräftige Pflanzen der  Gattung „Mensch-Sein“!

Ohne Frage lacht da meine Seele bei der Vorstellung, dass dieses „Mensch-Sein“ viele glückliche Menschen hervorbringen wird- Menschen, die plötzlich eine andere Form der Lebensqualität erfahren dürfen! Darum geht’s doch in diesem Leben! Weg von dem trügerischen Schein und hinein in das wahre tief erfüllende SEIN!

Ich will spüren, was es heißt, wirklich zu leben, MICH zu erleben bzw. Leben als das Wunder wahrzunehmen, das es ist! Und dazu bedarf es des Prozesses der absoluten Wahrhaftigkeit- denn ohne Wahrheit zu mir selbst wird es nicht fruchten.

Ulrich Schaffer- er brachte einen Gedanken zu Papier, der mich sehr ansprach:

„Ich verspüre Lust auf den, der ich sein könnte!“

Nein, wir brauchen uns da keinen „schlechten“ Kopf zu machen, wenn wir uns eingestehen, uns selbst oft fremd zu sein- ist halt eine Folgeerscheinung der frühen Zeit. Vielmehr dürfen wir voller Vorfreude und Motivation  sagen: „ Dann will ich mich mal auf den Weg machen, um den/ die  zu finden, der/ die ich wirklich bin und immer war!“ Und wo werde ich fündig?


Gibt’s da einen Richtungsweiser? Na ja, ein Fachbuch wird’s dafür nicht geben und „ergoogeln“ kann ich mich auch nicht- aber ich trag da eine Stimme in mir, die erzählt mir in der Stille radikal ehrlich, wer ich denn wirklich bin und welche Sehnsüchte, Bedürfnisse, Eigenarten, Schatten, Zweifel , Ungereimtheiten und Fragen   ich in mir trage.

Kanns weh tun? Aus persönlicher Erfahrung vermag ich da nichts schönzureden- denn krass gesagt, musste ich mein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellen, richtiggehend durchschütteln,  bis ich mal endlich meine eigenen Wahrheiten fand und dieses unentbehrliche Licht ins Dunkle bringen konnte. Geht nicht ohne- doch es lohnt sich und zudem wird klar: Schmerz ist und war immer ein Indiz dafür, dass wir mit uns selbst nicht im Reinen sind/ waren- dass wir etwas leben/lebten, das mit unserem wahren Wesen nicht übereinstimmte! Je weiter wir von der inneren Quelle entfernt leben, umso größer ist auch der Schmerz.

In dem Songtext von Johannes Oerding heißt es recht krass:

„Alles brennt- alles geht in Flammen auf
und was bleibt- sind Asche und Rauch!“

Ist ja nicht gerade doll, was an Überresten noch vorhanden ist……und stimmt höchst nachdenklich in Anbetracht dessen- was wir denn dann so bisher unser Leben nannten! Da ruft es ja nach Rundumerneuerung und Johannes Oerding schwört bei dem Prozess auf sein innewohnendes  Feuer- auf das, was er von jeher in sich trägt!

„Wenn es wieder einmal brennt, dann weiß ich, dass man Feuer mit Feuer bekämpft!“

Dieses Feuer oder auch innere Licht, es wartet sehnsüchtig drauf, wieder entfacht zu werden- wir sind hier, um unser tiefstes Wesen zum Ausdruck zu bringen- um der Seele all das zu schenken, was sie vor Freude und Wohlgefühl tanzen und manchmal sogar fliegen lässt!
Ich glaub auch nicht, dass wir letztendlich drum herumkommen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen- weil sie recht hartnäckig ihr Ziel verfolgt und uns alles ins Leben schickt, das uns daran erinnert, wie viel Liebe wir eigentlich in uns tragen!

Es geht darum, zu uns selbst in eine Art von  Liebesbeziehung zu treten, ohne wenn und aber- uns selbst der verständnisvollste, ehrlichste, liebevollste, treueste Partner zu sein. Und dann…….dann werden wir ein ebenso verständnisvolles ehrliches treues liebevolles Miteinander erlebbar machen!

©*Linda*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen