Nur ein kleiner Gedanke am
frühen Morgen…
Mein Radiosender spielt ja nicht nur die neuesten Songs-
sondern lässt jeden Morgen einen Menschen zu Wort kommen, der seine
Überlegungen zum Leben äußert- nur ein paar Minuten- aber voller Sinn!
So folgte ich eines Morgens den Gedanken einer
Gemeindereferentin, die sich fragte, warum das echte fruchtbare Miteinander so
schwer fällt- warum Menschen sich extrem schwer tun, Andersartigkeit
selbstverständlich zu akzeptieren….und
stattdessen der Verurteilung, Herabsetzung, Kritik viel mehr zugeneigt sind.
Die Antwort darauf gab sich die Sprecherin selbst:
Kann es daran liegen, dass der Einzelne erst für sich in die
Einheit finden muss, bevor überhaupt Einheit mit Anderen lebbar wird?
Ja, dem konnte ich zustimmen, denn es heißt so wahr:
Was nicht in mir ist, das vermag auch nicht aus mir
herauszufließen. Da kann ich dran drehen, wie ich will- doch schenke ich mir
nicht zu allererst selbst alle Wertschätzung, bin ich nicht in der Lage, Andere
auf ehrliche Weise zu respektieren.
Schenke ich mir nicht Selbstreue- wie soll ich dann Treue im
Außen verkörpern?
Wenn ich zu mir selbst keinen innigen Bezug habe- dann wird
es mir schwer fallen, diesen im Außen aufzubauen. Erst wenn es mir gelingt,
mich voll und ganz anzunehmen, ohne jede Bedingung- dann werde ich fähig sein,
dies auch mit Anderen zu leben oder zu er-leben und jede Form der
Andersartigkeit wie selbstverständlich anzunehmen.
Es liest sich immer ein bisschen übertrieben, wenn ich
schreibe:
Vor jeder „äußeren“ fruchtbaren bereichernden
Beziehung- steht an erster Stelle die
zärtliche verständnisvolle Liebesbeziehung
zu uns selbst. Wir dürfen uns vor
Augen führen:
Alles, was wir glauben, im Leben erreicht zu haben, ist
nicht so wertvoll, wie das, was wir sind. Die höchste Form der Existenz ist und
bleibt unser reines Sein- unser Wesen in absolut entblößter authentischer Form. Jeder ist für sich ein so
wertvolles Unikat, voller Liebe, voller Strahlkraft und mit ganz persönlichen
Fähigkeiten ausgestattet.
Es ist nicht neu- wenn ich immer wieder die Sehnsüchte
aller Seelen anspreche- die sich ja
nichts mehr wünschen, als eines Tages in ihrer Schönheit zu erleuchten. Wäre es
möglich, sich zu artikulieren- sie würden ungefähr Folgendes sagen:
„ Lang, steinig und schmerzhaft war der Weg durch die Dunkelheit- durch all
das, was wir NICHT sind ,aber es musste so sein, weil Leben ein Wechselspiel von Licht und Schatten
ist. Doch nach dieser Reise wissen wir um unser SEIN – denn wir sind Seelen
voller Licht und Liebe und wir tragen den
großen Wunsch in uns, unsere Liebe weiter zu verschenken.“
Irgendwann einmal kam ich auf das Bild einer Spirale – nicht
ohne Grund- denn auf meiner Lebensreise durch recht schmerzhafte Phasen stellte
ich nach Bewältigung der Herausforderungen fest: irgendwie hatte ich durch das
Leid wieder etwas dazugelernt- sah mich gedanklich auf der Lebenstreppe eine
Stufe höher klettern. Fazit für mich: Jede Krisenbewältigung ist folglich wie ein kleiner Aufstieg-
absolut positiv, denn Leben ist grundsätzlich auf Weiterentwicklung
ausgerichtet. Ein Ende der Treppe wird es dabei wohl niemals geben- doch auch
das ist gut so- denn nur das Unterwegssein plus des Sogs der Sehnsucht hält uns
lebendig.
Und irgendwann merken wir, worum es in erster Linie in
diesem Leben geht: immer nur um die Liebe- denn wir sind hier, um zu lieben und
geliebt zu werden- um ein fruchtbares ehrliches Miteinander von Herz zu Herz zu
leben- wobei unsere Seelen alle Möglichkeiten erhalten- zu blühen, sich
auszudehnen und ihre Melodien erklingen zu lassen.
©*Linda*
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