Dienstag, 16. August 2016

Nur ein kleiner Gedanke am frühen Morgen…



Nur ein kleiner Gedanke am frühen Morgen…





Mein Radiosender spielt ja nicht nur die neuesten Songs- sondern lässt jeden Morgen einen Menschen zu Wort kommen, der seine Überlegungen zum Leben äußert- nur ein paar Minuten- aber voller Sinn!

So folgte ich eines Morgens den Gedanken einer Gemeindereferentin, die sich fragte, warum das echte fruchtbare Miteinander so schwer fällt- warum Menschen sich extrem schwer tun, Andersartigkeit selbstverständlich zu  akzeptieren….und stattdessen der Verurteilung, Herabsetzung, Kritik viel mehr zugeneigt sind.

Die Antwort darauf gab sich die Sprecherin selbst:

Kann es daran liegen, dass der Einzelne erst für sich in die Einheit finden muss, bevor überhaupt Einheit mit Anderen lebbar wird?

Ja, dem konnte ich zustimmen, denn es heißt so wahr:

Was nicht in mir ist, das vermag auch nicht aus mir herauszufließen. Da kann ich dran drehen, wie ich will- doch schenke ich mir nicht zu allererst selbst alle Wertschätzung, bin ich nicht in der Lage, Andere auf ehrliche Weise zu respektieren.

Schenke ich mir nicht Selbstreue- wie soll ich dann Treue im Außen verkörpern?

Wenn ich zu mir selbst keinen innigen Bezug habe- dann wird es mir schwer fallen, diesen im Außen aufzubauen. Erst wenn es mir gelingt, mich voll und ganz anzunehmen, ohne jede Bedingung- dann werde ich fähig sein, dies auch mit Anderen zu leben oder zu er-leben und jede Form der Andersartigkeit wie selbstverständlich anzunehmen.

Es liest sich immer ein bisschen übertrieben, wenn ich schreibe:

Vor jeder „äußeren“ fruchtbaren bereichernden Beziehung-  steht an erster Stelle die zärtliche verständnisvolle Liebesbeziehung  zu uns selbst. Wir dürfen  uns vor Augen führen:

Alles, was wir glauben, im Leben erreicht zu haben, ist nicht so wertvoll, wie das, was wir sind. Die höchste Form der Existenz ist und bleibt unser reines Sein- unser Wesen in absolut entblößter  authentischer Form. Jeder ist für sich ein so wertvolles Unikat, voller Liebe, voller Strahlkraft und mit ganz persönlichen Fähigkeiten ausgestattet.

Es ist nicht neu- wenn ich immer wieder die Sehnsüchte aller  Seelen anspreche- die sich ja nichts mehr wünschen, als eines Tages in ihrer Schönheit zu erleuchten. Wäre es möglich, sich zu artikulieren- sie würden ungefähr Folgendes sagen:

„ Lang, steinig und schmerzhaft  war der Weg durch die Dunkelheit- durch all das, was wir NICHT sind ,aber es musste so sein, weil  Leben ein Wechselspiel von Licht und Schatten ist. Doch nach dieser Reise wissen wir um unser SEIN – denn wir sind Seelen voller Licht und Liebe und wir tragen  den großen Wunsch in uns, unsere Liebe weiter zu verschenken.“

Irgendwann einmal kam ich auf das Bild einer Spirale – nicht ohne Grund- denn auf meiner Lebensreise durch recht schmerzhafte Phasen stellte ich nach Bewältigung der Herausforderungen fest: irgendwie hatte ich durch das Leid wieder etwas dazugelernt- sah mich gedanklich auf der Lebenstreppe eine Stufe höher klettern. Fazit für mich: Jede Krisenbewältigung  ist folglich wie ein kleiner Aufstieg- absolut positiv, denn Leben ist grundsätzlich auf Weiterentwicklung ausgerichtet. Ein Ende der Treppe wird es dabei wohl niemals geben- doch auch das ist gut so- denn nur das Unterwegssein plus des Sogs der Sehnsucht hält uns lebendig.

Und irgendwann merken wir, worum es in erster Linie in diesem Leben geht: immer nur um die Liebe- denn wir sind hier, um zu lieben und geliebt zu werden- um ein fruchtbares ehrliches Miteinander von Herz zu Herz zu leben- wobei unsere Seelen alle Möglichkeiten erhalten- zu blühen, sich auszudehnen und ihre Melodien erklingen zu lassen.

©*Linda*

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