Irgendwann
in einer dieser sternenwachen
Nächte
lässt Gott sich fallen
kopfüber
in den Schoß der Welt-
nur so aus Liebe,
um das Atmen zu lernen
und das Lachen
und das Leid
und uns das Lieben zu lehren-
uns, die wir uns fallen lassen
in seinen Schoß
in einer unserer
sternenwachen Nächte.
Irgendwann…..
Catrina E. Schneider
Fragen wir uns nach der tiefen
Bedeutung des Weihnachtsfestes, dann müssen wir wahrlich etwas tiefer
schauen……so tief, dass wir still werden und uns voller Dankbarkeit vor diesem
so wunderbaren und liebevollen Gott verbeugen. Nichts hat er unversucht
gelassen, um uns, seine Kinder wieder zu sich zurückzuholen. Jesus war sich
nicht zu schade, als kleines hilfloses Menschenkind in diese unheilvolle und
sündige Welt hineingeboren zu werden. Er begab sich mit uns auf eine Ebene….nur
so aus Liebe…..um uns das Atmen, das Lachen, das Leid und vor allen Dingen das
Lieben zu lehren! Hat er es nötig gehabt? Gewiss nicht! Doch Gott opferte
seinen einzigen Sohn- nur für uns!
In der Menschwerdung hat Gott
sein tiefstes Geheimnis
offenkundig gemacht:
Gott wurde Mensch,
damit der Mensch Heimat habe in
Gott.
Hildegard von Bingen
Ich brauche mir schon lang nicht
mehr die Frage zu stellen, wie wichtig wir Gott sind, denn die ganze Bibel ist
voll mit seinen Zusicherungen der bedingungslosen Liebe uns gegenüber.
Gott sucht jeden von uns und das,
bevor wir überhaupt beginnen, nach ihm zu suchen. Gott gibt keinen von uns auf.
Er möchte uns nahe sein- an jedem Tag, in jeder Situation unseres Lebens.
Oh, könnten wir nun entgegnen-
was soll Gott denn mit mir sündigem Wesen anfangen? Ich kann doch vor einem so
vollkommenen Gott gar nicht bestehen! Doch Jesus betonte ganz klar: „Ich bin
gekommen, um die Sünder zu retten, denn die Gesunden, sie brauchen keinen Arzt.“
Und sowieso! Gott war und ist
sich zu jeder Zeit voll im Klaren, dass der Mensch nun mal „nur“ Mensch ist und
seiner Natur nach immer auf diese oder jene Weise sündigen wird. Nein, keiner
von uns wird jemals die Vollkommenheit des göttlichen Wesens erreichen, denn
Gott ist die Liebe in ihrer höchsten und reinsten Form. Doch gerade dieser
Umstand kommt uns zugute, weil die wahre Liebe vergibt, nichts nachträgt, sehr
geduldig ist und immer wieder einen Neuanfang zulässt.
Es käme allerdings einem
Trugschluss gleich, anzunehmen, dass wir somit die Freiheit besitzen, unserem
sündigen Fehlverhalten weiterhin treu zu bleiben! Gott verabscheut die Sünde,
denn sie bedeutet Trennung von ihm. Doch wie erkennt man in einer Welt wie
dieser nun ein sündiges Verhalten? Ist es nicht so, dass so vieles an Unarten
als völlig normal gilt? Da ein bisschen Lüge, da ein bisschen Betrug,
Situationen der Ungerechtigkeit, der Gewalt, der Selbstsucht, der Untreue…was
solls, machen doch alle so!?????
Nein, vor Gott haben solche
Haltungen nie und nimmer Bestand- er darf und wird sie nicht gutheißen, da muss
dann der eine oder andere auch schon mal mit einer schmerzhaften Konsequenz
rechnen.
Nicht von ungefähr kommt der
Ausspruch: „Wir werden zerbrochen, bis wir heil sind.“
Gott wird uns, seine Kinder, so
lange züchtigen, bis wir gelernt haben, was es heißt, ein ehrliches liebevolles
Leben im respektvollen Miteinander zu führen.
Und hier kommt die Geburt von
Jesus ins ernsthafte „Spiel“, denn er zeigte uns durch seine Art zu leben auf,
was es heißt, von Herzen zu lieben, zu vergeben, anzunehmen und füreinander da
zu sein. Allein die Thematik des Vergebens spricht Bände, denn sie sehe ich als
die größte Lektion unseres Lebens an, weil Jesus ganz klar lehrt: Wir sollen gerade
denen vergeben, die uns Verletzungen zufügten.
Intuitiv hab ich es vor Jahren
gemacht, als ich mir vor Augen führte, wie sehr man mich in der Kindheit
verletzte! Doch ich wusste auch: Würde ich meinen Peinigern nicht vergeben, ich
würde nie und nimmer meinen inneren Frieden finden. Somit bedeutet jede Form
von Vergebung auch immer ein Stückchen persönliche Freiheit.
Ich glaube, eine der
bezeichnensten Szenen im Leben von Jesus war, als er sich niederbeugte, um
seinen Jüngern die Füße zu waschen. Diese waren völlig perplex und erwiderten:
„Jesus, du bist doch unser Meister. Du kannst uns doch nicht die Füße waschen!“
Und Jesus erklärte: „Ich bin nicht auf
die Welt gekommen, um mich bedienen zu lassen, sondern, um zu dienen.“
Ohne Frage, Jesus hat es gewiss
nicht nötig gehabt, sich so klein zu machen und doch tat er es, um uns allen
aufzuzeigen: Wahre Liebe verschenkt sich und wenn wir uns dabei selbst
erniedrigen, um anderen etwas Gutes zu tun bzw. ihnen unsere Wertschätzung zu
zeigen.
Diese Haltung passt so gar nicht
in unser gesellschaftliches Konzept, denn hier heißt es immer noch: Sieh zu,
dass du das dickste Stück vom Kuchen erhascht! Nur wer mit Ellenbogen durch
diese Welt geht, der wird überleben. Diese Welt lässt uns ohne Frage guten
Gewissens auf dem Egotrip unterwegs sein…….doch Gott hat nicht unbegründet
gesagt: Wer diese Welt mit ihren Gepflogenheiten liebt, der kann mich nicht
lieben.
Ja, wir müssen uns irgendwann im
Leben entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen…..welchen Wahrheiten wir
vertrauen……ob wir dem Strom der Masse folgen oder für uns allein unterwegs
sind.
Vielleicht ist das bevorstehende
Weihnachtsfest wirklich eine Möglichkeit, um uns zu entscheiden, denn:
Weihnachten lässt Gott sich
fallen…
kopfüber
in den Schoß der Welt-
nur so aus Liebe,
um das Atmen zu lernen
und das Lachen
und das Leid
und uns das Lieben zu lehren….
*Linda*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen