Sonntag, 23. Dezember 2018

Die Zukunftliegt in Gottes Händen







Die Zukunft liegt in Gottes Händen

Das ist des Menschen Größe und Not:

Sehnsucht nach Stille,
nach Freundschaft und Liebe.

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf.

Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,
dich zu suchen
und lass sie damit enden,
dich gefunden zu haben.

Autor unbekannt


Diese Worte der Sehnsucht haben mich stark berührt, denn ich führte mir vor Augen, mit welcher immensen Sehnsucht Gott nach jedem von uns Ausschau hält! Ist so wie mit dem Hirten, der alles daransetzt, um ein einziges verirrtes Schaf wieder in seine Herde zurückzuholen! Und dafür tut er alles!

Ich weiß, es bedarf eines Sinneswandels, denn um diese Vorstellung gelten zu lassen, ist es wichtig eines zu verstehen: Wir sind nicht irgendwelche Zufallsprodukte – wir wurden auch nicht zufällig in diese Welt, zu dieser Zeit an diesen Ort gesetzt, denn da ist ein Gott, der uns von Anbeginn an kennt und so seinen speziellen Plan mit JEDEM von uns hat. Gott möchte nämlich die Zukunft mit uns ALLEN gemeinsam gestalten und fragen wir uns nach seinen Vorstellungen, so ist es eine Zukunft, die sich durch  Frieden und Liebe auf der ganzen Welt auszeichnet. Was ist das für ein hoffnungsvoller Traum: eine Welt, in der es keine Gewalt mehr gibt- in der Kriege, Leid, Angst, Tränen der Vergangenheit angehören…..und Mitmenschlichkeit den höchsten Stellenwert einnimmt.

Neulich las ich einen der aussagekräftigsten Sätze überhaupt:

„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen.“

Spontan dachte ich bei mir: “Jetzt wird mir so vieles klar! Jetzt kann ich endlich verstehen, warum mein Leben so verlaufen musste, wie es verlief!“ Wie oft habe ich nach diesem unerträglichen „Warum?“ gefragt. Ich konnte einfach nicht einordnen, warum dieser oder jener Schicksalsschlag mich ereilte- warum ich immer und immer wieder dunkelste Nächte, Irrfahrten, Enttäuschungen, dürre Wüstenzeiten durchlebte und das- meiner damaligen Ansicht nach- viel viel zu früh.


Ohne Frage- ich hätte genug Grund gehabt, Gott anzuklagen…….und doch tat ich es nicht, weil ich mir irgendwann sagte: “Alles, aber auch alles, was wir erleben, muss zuvor von Gott sein O.K. erhalten! Wir werden  zwar nicht verstehen, warum Gott so und nicht anders handelt- aber letztendlich wird es IMMER zu unserem Besten sein. Ich weiß nicht, warum- aber für mich ist jedes Lebensbild gleich eines riesigen Puzzles und jede noch so unscheinbare Situation ist dennoch ein unerlässliches Teilchen, damit das große Ganze irgendwann in seine Vollendung kommen kann. Hinter ALLEM, was uns widerfährt erahne ich grundsätzlich eine göttliche und sehr weise Absicht. Es wird nichts geschehen, was unsinnig oder überflüssig ist. Vielleicht dürfen wir ein bisschen weiter schauen- eine viel größere Wirklichkeit erspüren, als es unser Verstand zulässt, denn wir haben es schließlich mit einem sehr weisen und allmächtigen Gott zu tun.

Tja und nun las ich die einleuchtende Erklärung:

„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen!“



Gott wusste schon immer, wo er mit jedem Einzelnen hinwill! Und es ist ja kein Geheimnis mehr: Gott möchte uns in die Gemeinschaft mit ihm zurückholen, unsere arg verwundeten Seelen heilen und uns Frieden und Freiheit schenken. Und nicht zu vergessen: Gott wird unsere Herzen endlich wieder mit wahrer Liebe füllen!


Hierzu passt auch folgender Ausspruch: „Unser aller Leben läuft eh auf die Gemeinschaft mit Gott hinaus.“ Früher oder später, denn wir sind nun mal nur auf der Durchreise- wie Zugvögel an einem fremden Ort, erfüllt von einer unerklärlichen Sehnsucht nach einer frühlingshaften Heimat- die wir nur bei Gott finden werden. Ist schon irre der Gedanke, dass wir uns Zeit unseres Lebens in einer Welt heimisch fühlen sollen, die im Grunde unsere tiefste menschliche Sehnsucht gar nicht stillen kann.





„So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,

dich zu suchen

und lass sie damit enden,

dich gefunden zu haben.“

Es ist irgendwie eine wunderschöne Vorstellung, denn auf der einen Seite suchen Menschen unbewusst nach Gott und auf der anderen Seite wird auch Gott von einer großen Sehnsucht nach seinen Kindern getrieben! Ich denke, da sind die Chancen extrem hoch, dass beide zueinander finden werden- früher oder später!

Wie drückte sich Augustinus aus?

„Unsere Seele kommt nicht eher zur Ruhe,
bis sie in dir, Gott, ruht.“

Doch bevor das geschehen kann, muss unsere Seele erst einmal befreit werden!

Ja, ich wage an dieser Stelle zu sagen, dass jede erlöste und liebende Seele sich der Sehnsucht nach Gott durchaus bewusst ist. Schließlich möchte sie zu ihrem göttlichen Ursprung zurück….



Wenn Gott also unser aller Leben von jeher aus der Zukunft sah, dann ist mir klar, warum ich genau das! Leben führen musste- ein Leben, angereichert mit  Schmerz und Freude, von Traurigkeit, Enttäuschungen, Verletzungen, Entbehrungen durchzogen……denn genau dieses Leben in all seinen Facetten hat mich letztendlich zu Gott geführt und zu dem Menschen werden lassen, der ich wirklich bin. Vielleicht darf ich es als Trost ansehen: Und verläuft das Leben noch so chaotisch, es spricht im Nachhinein dennoch von einer göttlichen Ordnung.

Ja, ich wurde gezüchtigt, zerbrochen, aber nicht, weil Gott mich quälen wollte, oh nein! Wann immer Gott an und in uns arbeitet, dürfen wir nur von Heilung sprechen, denn Gottes Wirken wird immer zu unserem Besten sein. Er ist nun mal der Töpfer und wir sind der Ton in seiner Hand. Und Gott weiß genau, WARUM und Wie er- WANN- handelt.

Neulich hörte ich ein sehr berührendes Beispiel- auf Gottes Wirken bezogen:

Gott wurde mit einem Maler verglichen, der sein ganzes Herzblut in die Kreation seiner Bilder steckt. Jedes einzelne Bild wird zum  unverwechselbaren Unikat und der Maler ist zu Recht von Stolz erfüllt, denn Detail für Detail hat er mit großer Achtsamkeit und Liebe gezeichnet.
Und dann kommt der Tag, an dem wir diesem Maler (Gott) gegenüber stehen und er zeigt uns voller Freude unser Lebensbild. Ich glaube, erst dann werden wir wirklich verstehen können, dass ALLES aber auch ALLES, was wir erlebten und durchlebten von Kindesbeinen an- einen tiefen Sinn in sich trug, denn wenn Gott seine Kunstwerke kreiert, dann spricht jeder Pinselstrich von Vollkommenheit.


Thomas Schied zog einmal das Resümee:

„Der tiefe Sinn des Lebens

besteht einzig und allein darin,

Liebe zu werden.“

Was hier so einfach klingt, ist ein langer langer Weg- ein extrem komplexer Entwicklungsprozess, denn ALLES beginnt IN UNS. Ich musste erst einmal lernen, was es heißt, mich in gesunder Weise selbst zu lieben, musste all die einschnürenden Kindheitsfesseln lösen und sah mich aufgefordert, mit mir selbst im Frieden zu leben.

Selbst der Unrat in deinem Leben
kann in dir bizarre, wundersam
reizvolle Spuren hinterlassen,
ständig wechselnd
in ihrer Gestalt.

So mancher deiner Irrtümer,
die du heute beklagst,
auch Erfahrungen
von Schmerz und Schuld
prägen dein Wesen
zu einer einmaligen Besonderheit,

machen dich zu dem Menschen,
der du bist.


Christa Spilling- Nöker

Erst danach war ich überhaupt fähig, mich in gesunder Weise auf andere Menschen einzulassen- sie ohne Bedingung anzunehmen- ihnen zu vergeben- ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, bzw. ihre Andersartigkeit als völlig normal anzuerkennen.

Liebe zu werden, das ist ein enorm hoher Anspruch, weil das Wesen der wahren Liebe einzigartig ist:


Wahre Liebe führt nicht Buch…

Wahre Liebe ist selbstlos…

Wahre Liebe hat das Wohl des Anderen im Blick…

Wahre Liebe ist geduldig….

Wahre Liebe versteht…..

Wahre Liebe trägt nichts nach….

Wahre Liebe schaut nicht nach Gewinn…..

Wahre Liebe verzeiht alles…

Wahre Liebe ist aufrichtig….


Ja, wahre Liebe ermöglicht es, dass wir nur noch auf den Anderen herabschauen, um ihm aufzuhelfen, ohne die Frage, woher er kommt, was er besitzt .





Heute weiß ich: Ohne Gottes Führung hätte ich es niemals geschafft, denn wäre ich den Grundsätzen dieser oberflächlichen Welt treu geblieben, ich wäre rigoros gestrandet. Gott hat nicht ohne Grund gesagt:

 „Wer diese Welt liebt, kann mich nicht lieben. Passt euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch im Denken und Handeln verwandeln, damit ihr den göttlichen Willen erkennt.“

Bei Gott geht es eigentlich immer nur um die eine Haltung: Wo ist der Weg zum Guten und Wahrhaftigen, Liebevollen?

Solch einen Weg können wir nur mit Gott gehen. Er gibt uns die Richtung an, wenn wir lernen, ihm gut zuzuhören und all die Leiderfahrungen als sinnvolle Wachstumschancen einzuordnen. Und eines dürfen wir uns immer sagen: Unsere so wichtige  Lebenskraft erwerben wir gerade in den schlimmsten Krisen und dunkelsten Nächten. Gott scheint uns wirklich so eine Art von Krafttraining zu bescheren, auch wenn das mit viel Schmerz verbunden ist. Wir sterben buchstäblich in ein höheres Leben hinein und erreichen eine völlig andere Dimension von Leben.



Joyce Meyer bezeichnete einst das Leben als ein verworrenes Knäuel bunter, in sich verknoteter Schnürsenkel und wenn einer diese Knoten lösen kann, dann nur Gott. Alleine werden wir es einfach nicht schaffen. Gott hält nun mal die Fäden in der Hand und ist in der Lage, aus dem verkorktesten Leben ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.

Sind wir  bereit, uns Gott und seinem Willen zu unterwerfen, seiner Stimme zu lauschen, in tiefer Gemeinschaft mit ihm zu leben, dann kann sich unser Dasein auf eine durchweg positive Weise entfalten.


Denn schließlich hat Gott JEDES Leben von jeher aus der Zukunft gesehen!

Müssen wir uns da noch Sorgen machen???

*Linda*

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