Die Zukunft liegt in Gottes
Händen
Das ist des Menschen Größe und
Not:
Sehnsucht nach Stille,
nach Freundschaft und Liebe.
Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf.
Fing nicht auch deine
Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem
Menschen an?
So lass nun unsere Sehnsucht
damit anfangen,
dich zu suchen
und lass sie damit enden,
dich gefunden zu haben.
Autor unbekannt
Diese Worte der Sehnsucht haben
mich stark berührt, denn ich führte mir vor Augen, mit welcher immensen
Sehnsucht Gott nach jedem von uns Ausschau hält! Ist so wie mit dem Hirten, der
alles daransetzt, um ein einziges verirrtes Schaf wieder in seine Herde
zurückzuholen! Und dafür tut er alles!
Ich weiß, es bedarf eines
Sinneswandels, denn um diese Vorstellung gelten zu lassen, ist es wichtig eines
zu verstehen: Wir sind nicht irgendwelche Zufallsprodukte – wir wurden auch
nicht zufällig in diese Welt, zu dieser Zeit an diesen Ort gesetzt, denn da ist
ein Gott, der uns von Anbeginn an kennt und so seinen speziellen Plan mit JEDEM
von uns hat. Gott möchte nämlich die Zukunft mit uns ALLEN gemeinsam gestalten
und fragen wir uns nach seinen Vorstellungen, so ist es eine Zukunft, die sich
durch Frieden und Liebe auf der ganzen
Welt auszeichnet. Was ist das für ein hoffnungsvoller Traum: eine Welt, in der
es keine Gewalt mehr gibt- in der Kriege, Leid, Angst, Tränen der Vergangenheit
angehören…..und Mitmenschlichkeit den höchsten Stellenwert einnimmt.
Neulich las ich einen der
aussagekräftigsten Sätze überhaupt:
„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen.“
Spontan dachte ich bei mir:
“Jetzt wird mir so vieles klar! Jetzt kann ich endlich verstehen, warum mein
Leben so verlaufen musste, wie es verlief!“ Wie oft habe ich nach diesem
unerträglichen „Warum?“ gefragt. Ich konnte einfach nicht einordnen, warum
dieser oder jener Schicksalsschlag mich ereilte- warum ich immer und immer
wieder dunkelste Nächte, Irrfahrten, Enttäuschungen, dürre Wüstenzeiten
durchlebte und das- meiner damaligen Ansicht nach- viel viel zu früh.
Ohne Frage- ich hätte genug Grund
gehabt, Gott anzuklagen…….und doch tat ich es nicht, weil ich mir irgendwann
sagte: “Alles, aber auch alles, was wir erleben, muss zuvor von Gott sein O.K.
erhalten! Wir werden zwar nicht
verstehen, warum Gott so und nicht anders handelt- aber letztendlich wird es
IMMER zu unserem Besten sein. Ich weiß nicht, warum- aber für mich ist jedes
Lebensbild gleich eines riesigen Puzzles und jede noch so unscheinbare
Situation ist dennoch ein unerlässliches Teilchen, damit das große Ganze
irgendwann in seine Vollendung kommen kann. Hinter ALLEM, was uns widerfährt
erahne ich grundsätzlich eine göttliche und sehr weise Absicht. Es wird nichts
geschehen, was unsinnig oder überflüssig ist. Vielleicht dürfen wir ein bisschen
weiter schauen- eine viel größere Wirklichkeit erspüren, als es unser Verstand
zulässt, denn wir haben es schließlich mit einem sehr weisen und allmächtigen
Gott zu tun.
Tja und nun las ich die
einleuchtende Erklärung:
„Gott hat uns von jeher aus der
Zukunft gesehen!“
Gott wusste schon immer, wo er
mit jedem Einzelnen hinwill! Und es ist ja kein Geheimnis mehr: Gott möchte uns
in die Gemeinschaft mit ihm zurückholen, unsere arg verwundeten Seelen heilen
und uns Frieden und Freiheit schenken. Und nicht zu vergessen: Gott wird unsere
Herzen endlich wieder mit wahrer Liebe füllen!
Hierzu passt auch folgender
Ausspruch: „Unser aller Leben läuft eh auf die Gemeinschaft mit Gott hinaus.“ Früher
oder später, denn wir sind nun mal nur auf der Durchreise- wie Zugvögel an
einem fremden Ort, erfüllt von einer unerklärlichen Sehnsucht nach einer
frühlingshaften Heimat- die wir nur bei Gott finden werden. Ist schon irre der
Gedanke, dass wir uns Zeit unseres Lebens in einer Welt heimisch fühlen sollen,
die im Grunde unsere tiefste menschliche Sehnsucht gar nicht stillen kann.
„So lass nun unsere
Sehnsucht damit anfangen,
dich zu suchen
und lass sie damit
enden,
dich gefunden zu
haben.“
Es ist irgendwie eine wunderschöne Vorstellung, denn auf der
einen Seite suchen Menschen unbewusst nach Gott und auf der anderen Seite wird
auch Gott von einer großen Sehnsucht nach seinen Kindern getrieben! Ich denke,
da sind die Chancen extrem hoch, dass beide zueinander finden werden- früher
oder später!
Wie drückte sich Augustinus aus?
„Unsere Seele kommt nicht eher zur Ruhe,
bis sie in dir, Gott, ruht.“
Doch bevor das geschehen kann, muss unsere Seele erst einmal
befreit werden!
Ja, ich wage an dieser Stelle zu sagen, dass jede erlöste
und liebende Seele sich der Sehnsucht nach Gott durchaus bewusst ist.
Schließlich möchte sie zu ihrem göttlichen Ursprung zurück….
Ja, ich wurde gezüchtigt, zerbrochen, aber nicht, weil Gott
mich quälen wollte, oh nein! Wann immer Gott an und in uns arbeitet, dürfen wir
nur von Heilung sprechen, denn Gottes Wirken wird immer zu unserem Besten sein.
Er ist nun mal der Töpfer und wir sind der Ton in seiner Hand. Und Gott weiß
genau, WARUM und Wie er- WANN- handelt.
Neulich hörte ich ein sehr berührendes Beispiel- auf Gottes
Wirken bezogen:
Gott wurde mit einem Maler verglichen, der sein ganzes
Herzblut in die Kreation seiner Bilder steckt. Jedes einzelne Bild wird
zum unverwechselbaren Unikat und der
Maler ist zu Recht von Stolz erfüllt, denn Detail für Detail hat er mit großer
Achtsamkeit und Liebe gezeichnet.
Und dann kommt der Tag, an dem wir diesem Maler (Gott)
gegenüber stehen und er zeigt uns voller Freude unser Lebensbild. Ich glaube,
erst dann werden wir wirklich verstehen können, dass ALLES aber auch ALLES, was
wir erlebten und durchlebten von Kindesbeinen an- einen tiefen Sinn in sich
trug, denn wenn Gott seine Kunstwerke kreiert, dann spricht jeder Pinselstrich
von Vollkommenheit.
Thomas Schied zog einmal das Resümee:
„Der tiefe Sinn des
Lebens
besteht einzig und
allein darin,
Liebe zu werden.“
Was hier so einfach klingt, ist ein langer langer Weg- ein
extrem komplexer Entwicklungsprozess, denn ALLES beginnt IN UNS. Ich musste
erst einmal lernen, was es heißt, mich in gesunder Weise selbst zu lieben,
musste all die einschnürenden Kindheitsfesseln lösen und sah mich aufgefordert,
mit mir selbst im Frieden zu leben.
Selbst der Unrat in deinem Leben
kann in dir bizarre, wundersam
reizvolle Spuren hinterlassen,
ständig wechselnd
in ihrer Gestalt.
So mancher deiner Irrtümer,
die du heute beklagst,
auch Erfahrungen
von Schmerz und Schuld
prägen dein Wesen
zu einer einmaligen Besonderheit,
machen dich zu dem Menschen,
der du bist.
Christa Spilling- Nöker
Erst danach war ich überhaupt fähig, mich in gesunder Weise
auf andere Menschen einzulassen- sie ohne Bedingung anzunehmen- ihnen zu
vergeben- ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, bzw. ihre Andersartigkeit als völlig
normal anzuerkennen.
Liebe zu werden, das ist ein enorm hoher Anspruch, weil das
Wesen der wahren Liebe einzigartig ist:
Wahre Liebe führt nicht Buch…
Wahre Liebe ist selbstlos…
Wahre Liebe hat das Wohl des Anderen im Blick…
Wahre Liebe ist geduldig….
Wahre Liebe versteht…..
Wahre Liebe trägt nichts nach….
Wahre Liebe schaut nicht nach Gewinn…..
Wahre Liebe verzeiht alles…
Wahre Liebe ist aufrichtig….
Ja, wahre Liebe ermöglicht es, dass wir nur noch auf den
Anderen herabschauen, um ihm aufzuhelfen, ohne die Frage, woher er kommt, was
er besitzt .
Heute weiß ich: Ohne Gottes Führung hätte ich es niemals
geschafft, denn wäre ich den Grundsätzen dieser oberflächlichen Welt treu
geblieben, ich wäre rigoros gestrandet. Gott hat nicht ohne Grund gesagt:
„Wer diese Welt
liebt, kann mich nicht lieben. Passt euch nicht dieser Welt an, sondern lasst
euch im Denken und Handeln verwandeln, damit ihr den göttlichen Willen erkennt.“
Bei Gott geht es eigentlich immer nur um die eine Haltung:
Wo ist der Weg zum Guten und Wahrhaftigen, Liebevollen?
Solch einen Weg können wir nur mit Gott gehen. Er gibt uns
die Richtung an, wenn wir lernen, ihm gut zuzuhören und all die Leiderfahrungen
als sinnvolle Wachstumschancen einzuordnen. Und eines dürfen wir uns immer
sagen: Unsere so wichtige Lebenskraft
erwerben wir gerade in den schlimmsten Krisen und dunkelsten Nächten. Gott
scheint uns wirklich so eine Art von Krafttraining zu bescheren, auch wenn das
mit viel Schmerz verbunden ist. Wir sterben buchstäblich in ein höheres Leben
hinein und erreichen eine völlig andere Dimension von Leben.
Joyce Meyer bezeichnete einst das Leben als ein verworrenes
Knäuel bunter, in sich verknoteter Schnürsenkel und wenn einer diese Knoten
lösen kann, dann nur Gott. Alleine werden wir es einfach nicht schaffen. Gott
hält nun mal die Fäden in der Hand und ist in der Lage, aus dem verkorktesten
Leben ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.
Sind wir bereit, uns
Gott und seinem Willen zu unterwerfen, seiner Stimme zu lauschen, in tiefer
Gemeinschaft mit ihm zu leben, dann kann sich unser Dasein auf eine durchweg
positive Weise entfalten.
Denn schließlich hat Gott JEDES Leben von jeher aus der
Zukunft gesehen!
Müssen wir uns da noch Sorgen machen???
*Linda*
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