Es gibt viel zu tun, denn es geht heim zu Gott……
Aus welcher Perspektive betrachten wir in unseren stillen
Stunden eigentlich unser Leben? Versinken wir in Groll, Enttäuschung und
Verbitterung angesichts der oft folgenschweren Kindheitsgeschehnisse? Hadern
wir immer noch mit jenen Menschen, die uns so viel Schmerz zufügten? Blicken
wir vielleicht neidisch auf jene, die scheinbar auf Wolke sieben zu Hause
waren?
Zugegeben, auch ich befand mich einst in dieser Haltung,
denn meine Kindheit sprach von Ablehnung,
Verlassenwerden, emotionalen Defiziten und war für mich von daher ein einziger
Kampf ums Überleben. Ich fand einfach keinen friedlichen Abschluss, denn
unbegreiflich erschien mir damals das Verhalten der betreffenden Personen.
Ihnen zu vergeben schien utopisch zu sein…….
Wahrscheinlich wäre ich in dieser starren Haltung irgendwann
von dieser Erde gegangen…..wenn es da im Jahre 2011 nicht einen totalen Sinneswandel
IN MIR gegeben hätte. Ich begriff nämlich eines: Mein Leben lag von A bis Z in
Gottes Hand und das vom ersten Tage an. Er allein hat das „Drehbuch“ verfasst-
speziell für mich allein und wenn einer die Fäden seit Ewigkeiten in der Hand
hielt, dann nur er. Gott wusste von Beginn an, wo er mit mir hinwollte, was an
Erfahrungen unerlässlich war, welche Verletzungen ich erleiden musste, welchen
Menschen ich begegnen sollte……um das eine große Ziel zu erreichen: eine tiefe vertrauensvolle
Gemeinschaft mit ihm.
Wir können darauf bauen oder nicht, aber für mich führt
heute jedes Leben letztendlich zu Gott, wobei der Weg nicht ohne Dornen ist,
keine Frage. Es geht gewiss nicht im Schnelldurchgang – schließlich gilt es,
unsere Kindheitsfesseln zu lösen, unsere Seele zu befreien, in den inneren
Frieden zu finden, einen starken Charakter zu entwickeln, zu wissen, wer wir
sind und wer wir nicht sind….sein Herz zu öffnen… und unseren Mitmenschen
authentisch zu begegnen.
Ja, es ist ein langwieriger Prozess, den wir da zu
durchlaufen haben…..und es ist allein unsere freie Entscheidung, ob wir uns
damit arrangieren wollen. Klar können wir uns die Frage stellen, ob sich so
viel Aufwand denn lohnt….wobei ich heute sage: Etwas Besseres kann uns gar
nicht passieren, denn niemals zuvor haben wir uns so frei gefühlt! Schließlich
ist Gott in der Lage, unser Herz wieder auf Liebe einzustellen, auf wahre Liebe
wohlgemerkt! Gott wird unser Kompass in Richtung lebenswertes Leben!
Und wenn man dann so unterwegs ist, wie ich damals, dann
wird man irgendwann still. Man begreift, dass all das Erlebte, ob in hell oder
dunkel, letztendlich behilflich war, heute da zu stehen, wo man steht. Ja, ich
bin arg verletzt worden in früher Zeit, doch es hat mich auch im positiven
Sinne geformt und schon damals für eine gewisse Charakterstärke und Werttreue
gesorgt. Ich wäre heute nicht die, die ich bin, wären da nicht diese
Kindheitsprägungen gewesen! Ja, ich habe zweimal recht schmerzvoll „falsche“
Partnerschaften erleben müssen- doch genau dieses Erleben hat mich wachsen
lassen und zu neuen Erkenntnissen geführt.
Das Einzige, was es dann noch zu tun gibt, ist, sich von den
einschnürenden Fesseln der völlig überholten Glaubensmuster zu befreien und
Frieden zu schließen mit allen, die uns einst den Schmerz zufügten.
Und das wird jedem gelingen, wenn er sich vor Augen führt,
wie sehr er von Gott geliebt wird! Gott kennt keine Ablehnung- er schaut nicht,
was wir besitzen oder erreicht haben- ihm ist es auch so was von egal, ob wir
den gesellschaftlichen Ansprüchen genügen! Schließlich sind wir alle seine
Kinder und er sichert uns zu jeder Zeit bedingungsfreie Annahme zu. Zu ihm
können wir kommen, wie wir sind- zu jeder Zeit und mit all unseren Mängeln.
Könnte er laut zu uns sprechen, dann würde er sagen:
„Komm heim zu mir- ich warte auf dich!“
„Komm heim zu mir- ich warte auf dich!“
Es heißt ja nicht unbegründet:
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.
Nicht ihr habt mich zuerst geliebt- ich habe euch zuerst
geliebt.“
Und wenn wir uns immer noch fragen sollten, ob es sich denn der
ganze Aufwand lohnt……dann dürfen wir uns vor Augen führen, dass Gott uns das
geben kann, was uns diese Welt niemals ermöglichen wird: inneren Frieden,
Freude, eine neue Identität, Ruhe für unsere Seele, ein liebendes Herz und
irgendwann sogar die Aussicht auf ein ewiges Leben bei Gott!
Ich glaube, hier haben sich alle Zweifel erübrigt…….
*Linda*
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