Montag, 17. Dezember 2018

Sehnsucht







Sehnsucht

Das ist des Menschen Größe und Not:

Sehnsucht nach Stille,
nach Freundschaft und Liebe.

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf.

Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,
Dich zu suchen
und lass sie damit enden,
dich gefunden zu haben.

Autor unbekannt


Diese Worte der Sehnsucht haben mich stark berührt, denn ich führte mir vor Augen, mit welcher immensen Sehnsucht Gott nach jedem von uns Ausschau hält! Ist so wie mit dem Hirten, der alles daransetzt, um ein einziges verirrtes Schaf wieder in die Herde zurückzuholen! Und dafür tut er alles!

Ich weiß, es bedarf eines Sinneswandels, denn um diese Vorstellung gelten zu lassen, ist es wichtig eines zu verstehen: Wir sind nicht irgendwelche Zufallsprodukte – wir wurden auch nicht zufällig in diese Welt, an diesen Ort gesetzt, denn da war ein Gott, der uns von Anbeginn an kannte und so seinen speziellen Plan mit uns hatte. Für mich ist folgende Aussage sehr bezeichnend:

„Gott hat uns von jeher aus der Zukunft gesehen.“

Was bedeutet das nun für uns und unser Leben?

Gott wusste also von unserer Geburtsstunde an, wo er mit uns hinwollte! Und es ist ja kein Geheimnis mehr: Gott möchte uns in die Gemeinschaft mit ihm zurückholen, möchte uns in jeder Sekunde nahe sein und wünscht sich nichts mehr, als eine vertrauensvolle liebevolle tiefe Beziehung.

Hierzu passt auch folgender Ausspruch: „Unser aller Leben läuft eh auf die Gemeinschaft mit Gott hinaus.“ Früher oder später, denn wir sind nun mal wie Zugvögel an einem fremden Ort, erfüllt mit einer unerklärlichen Sehnsucht nach einer frühlingshaften Heimat- die wir nur bei Gott finden werden. Ist schon irre der Gedanke, dass wir Zeit unseres Lebens in einer Welt heimisch fühlten, die im Grunde unsere tiefste menschliche Sehnsucht gar nicht stillen kann.


„So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,

Dich zu suchen

und lass sie damit enden,

dich gefunden zu haben.“

Es ist irgendwie eine wunderschöne Vorstellung, denn auf der einen Seite suchen Menschen unbewusst nach Gott und auf der anderen Seite wird auch Gott von einer großen Sehnsucht nach seinen Kindern getrieben! Ich denke, da sind die Chancen extrem hoch, dass beide zueinander finden werden- früher oder später!

Wenn Gott also unser aller Leben von jeher aus der Zukunft sah, dann ist mir klar, warum ich genau das! Leben führen musste- ein Leben voller Schmerz und Freude, voller Traurigkeit, Enttäuschungen, Verletzungen, Entbehrungen……denn genau dieses Leben in all seinen Facetten hat mich letztendlich zu Gott geführt!

Ja, ich wurde gezüchtigt , zerbrochen, aber nicht, weil Gott mich quälen wollte, oh nein! Ich wurde regelrecht zurechtgeschliffen, damit all das, was nicht zu mir gehörte, abfallen konnte.

Thomas Schied zog einmal das Resümee:

„Der tiefe Sinn des Lebens

besteht einzig und allein darin,

Liebe ZU SEIN.“

Was hier so einfach klingt, ist ein langer langer Weg- ein extrem schwerer Entwicklungsprozess, denn ALLES beginnt IN UNS. Ich musste erst einmal lernen, was es heißt, mich in gesunder Weise selbst zu lieben, musste all die einschnürenden Kindheitsfesseln lösen und sah mich aufgefordert, mit mir selbst in Frieden zu leben.

Erst danach war ich überhaupt fähig, mich in gesunder Weise auf andere Menschen einzulassen- sie ohne Bedingung anzunehmen- ihnen zu vergeben- ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, bzw.ihre Andersartigkeit als völlig normal anzuerkennen.

Liebe zu sein, das ist ein enorm hoher Anspruch, weil das Wesen der wahren Liebe einzigartig ist:


Wahre Liebe führt nicht Buch…

Wahre Liebe ist selbstlos…

Wahre Liebe hat das Wohl des Anderen im Blick…

Wahre Liebe ist geduldig….

Wahre Liebe versteht…..

Wahre Liebe trägt nichts nach….

Wahre Liebe schaut nicht nach Gewinn…..

Wahre Liebe verzeiht alles…

Wahre Liebe ist aufrichtig….


Ja, wahre Liebe ermöglicht es, dass wir nur noch auf den Anderen herabschauen, um ihm aufzuhelfen, ohne die Frage, woher er kommt, was er besitzt.





Heute weiß ich: Ohne Gottes Führung hätte ich niemals geschafft und wäre ich den Grundsätzen dieser Welt treu geblieben, ich wäre gestrandet. Solch einen Weg können wir nur mit Gott gehen, denn nur er gibt uns die Richtung an, wenn wir lernen, ihm gut zuzuhören und all die Leiderfahrungen als sinnvolle Wachstumschancen einzuordnen. Joyce Meyer bezeichnete einst das Leben als ein verworrenes Knäuel bunter, in sich verknoteter Schnürsenkel und wenn einer diese Knoten lösen kann, dann nur Gott. Alleine werden wir es einfach nicht schaffen. Gott hält nun mal die Fäden in der Hand und ist in der Lage, aus dem verkorktesten Leben ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.

Sind wir  bereit, uns Gott und seinem Willen zu unterwerfen, seiner Stimme zu lauschen, in tiefer Gemeinschaft mit ihm zu leben, dann kann sich unser Dasein auf eine durchweg positive Weise entfalten.

Gott hat nämlich für jeden von uns einen ganz individuellen Plan , so individuell wie auch unsere Lebensgeschichte ist. Es gilt also nicht, sich ständig in dem aufzuhalten, was einmal war, sondern sich zu sagen: ALLES, WAS und WIE es geschah lag voll in der göttlichen Planung und nun ist es an der Zeit nach vorne zu schauen, um zu erspüren, wo Gott mit mir hinwill. Gott hat garantiert mit jedem etwas Großes vor!

Denn schließlich hat Gott mein Leben von jeher aus der Zukunft gesehen!

*Linda*

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