Sehnsucht
Das ist des Menschen Größe und
Not:
Sehnsucht nach Stille,
nach Freundschaft und Liebe.
Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf.
Fing nicht auch deine
Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem
Menschen an?
So lass nun unsere Sehnsucht
damit anfangen,
Dich zu suchen
und lass sie damit enden,
dich gefunden zu haben.
Autor unbekannt
Diese Worte der Sehnsucht haben
mich stark berührt, denn ich führte mir vor Augen, mit welcher immensen
Sehnsucht Gott nach jedem von uns Ausschau hält! Ist so wie mit dem Hirten, der
alles daransetzt, um ein einziges verirrtes Schaf wieder in die Herde
zurückzuholen! Und dafür tut er alles!
Ich weiß, es bedarf eines
Sinneswandels, denn um diese Vorstellung gelten zu lassen, ist es wichtig eines
zu verstehen: Wir sind nicht irgendwelche Zufallsprodukte – wir wurden auch
nicht zufällig in diese Welt, an diesen Ort gesetzt, denn da war ein Gott, der
uns von Anbeginn an kannte und so seinen speziellen Plan mit uns hatte. Für mich
ist folgende Aussage sehr bezeichnend:
„Gott hat uns von jeher aus der
Zukunft gesehen.“
Was bedeutet das nun für uns und
unser Leben?
Gott wusste also von unserer
Geburtsstunde an, wo er mit uns hinwollte! Und es ist ja kein Geheimnis mehr:
Gott möchte uns in die Gemeinschaft mit ihm zurückholen, möchte uns in jeder
Sekunde nahe sein und wünscht sich nichts mehr, als eine vertrauensvolle
liebevolle tiefe Beziehung.
Hierzu passt auch folgender
Ausspruch: „Unser aller Leben läuft eh auf die Gemeinschaft mit Gott hinaus.“ Früher
oder später, denn wir sind nun mal wie Zugvögel an einem fremden Ort, erfüllt
mit einer unerklärlichen Sehnsucht nach einer frühlingshaften Heimat- die wir
nur bei Gott finden werden. Ist schon irre der Gedanke, dass wir Zeit unseres
Lebens in einer Welt heimisch fühlten, die im Grunde unsere tiefste menschliche
Sehnsucht gar nicht stillen kann.
„So lass nun unsere
Sehnsucht damit anfangen,
Dich zu suchen
und lass sie damit
enden,
dich gefunden zu
haben.“
Es ist irgendwie eine wunderschöne Vorstellung, denn auf der
einen Seite suchen Menschen unbewusst nach Gott und auf der anderen Seite wird
auch Gott von einer großen Sehnsucht nach seinen Kindern getrieben! Ich denke,
da sind die Chancen extrem hoch, dass beide zueinander finden werden- früher
oder später!
Wenn Gott also unser aller Leben von jeher aus der Zukunft
sah, dann ist mir klar, warum ich genau das! Leben führen musste- ein Leben
voller Schmerz und Freude, voller Traurigkeit, Enttäuschungen, Verletzungen,
Entbehrungen……denn genau dieses Leben in all seinen Facetten hat mich
letztendlich zu Gott geführt!
Ja, ich wurde gezüchtigt , zerbrochen, aber nicht, weil Gott
mich quälen wollte, oh nein! Ich wurde regelrecht zurechtgeschliffen, damit all
das, was nicht zu mir gehörte, abfallen konnte.
Thomas Schied zog einmal das Resümee:
„Der tiefe Sinn des
Lebens
besteht einzig und
allein darin,
Liebe ZU SEIN.“
Was hier so einfach klingt, ist ein langer langer Weg- ein
extrem schwerer Entwicklungsprozess, denn ALLES beginnt IN UNS. Ich musste erst
einmal lernen, was es heißt, mich in gesunder Weise selbst zu lieben, musste
all die einschnürenden Kindheitsfesseln lösen und sah mich aufgefordert, mit
mir selbst in Frieden zu leben.
Erst danach war ich überhaupt fähig, mich in gesunder Weise
auf andere Menschen einzulassen- sie ohne Bedingung anzunehmen- ihnen zu
vergeben- ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, bzw.ihre Andersartigkeit als völlig
normal anzuerkennen.
Liebe zu sein, das ist ein enorm hoher Anspruch, weil das
Wesen der wahren Liebe einzigartig ist:
Wahre Liebe führt nicht Buch…
Wahre Liebe ist selbstlos…
Wahre Liebe hat das Wohl des Anderen im Blick…
Wahre Liebe ist geduldig….
Wahre Liebe versteht…..
Wahre Liebe trägt nichts nach….
Wahre Liebe schaut nicht nach Gewinn…..
Wahre Liebe verzeiht alles…
Wahre Liebe ist aufrichtig….
Ja, wahre Liebe ermöglicht es, dass wir nur noch auf den
Anderen herabschauen, um ihm aufzuhelfen, ohne die Frage, woher er kommt, was
er besitzt.
Heute weiß ich: Ohne Gottes Führung hätte ich niemals
geschafft und wäre ich den Grundsätzen dieser Welt treu geblieben, ich wäre
gestrandet. Solch einen Weg können wir nur mit Gott gehen, denn nur er gibt uns
die Richtung an, wenn wir lernen, ihm gut zuzuhören und all die Leiderfahrungen
als sinnvolle Wachstumschancen einzuordnen. Joyce Meyer bezeichnete einst das
Leben als ein verworrenes Knäuel bunter, in sich verknoteter Schnürsenkel und
wenn einer diese Knoten lösen kann, dann nur Gott. Alleine werden wir es
einfach nicht schaffen. Gott hält nun mal die Fäden in der Hand und ist in der
Lage, aus dem verkorktesten Leben ein wahres Kunstwerk zu erschaffen.
Sind wir bereit, uns
Gott und seinem Willen zu unterwerfen, seiner Stimme zu lauschen, in tiefer
Gemeinschaft mit ihm zu leben, dann kann sich unser Dasein auf eine durchweg
positive Weise entfalten.
Gott hat nämlich für jeden von uns einen ganz individuellen
Plan , so individuell wie auch unsere Lebensgeschichte ist. Es gilt also nicht,
sich ständig in dem aufzuhalten, was einmal war, sondern sich zu sagen: ALLES,
WAS und WIE es geschah lag voll in der göttlichen Planung und nun ist es an der
Zeit nach vorne zu schauen, um zu erspüren, wo Gott mit mir hinwill. Gott hat
garantiert mit jedem etwas Großes vor!
Denn schließlich hat Gott mein Leben von jeher aus der
Zukunft gesehen!
*Linda*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen