Am Ende zählen nur die glücklichen Momente…
Nun steht das neue Jahr unmittelbar bevor und da ich
unheimlich gern hoffnungsvollen Träumen nachgehe, stell ich mir einfach vor,
dass im kommenden Jahr viele „neue Menschen“ geboren werden. Nein, ich denke dabei
nicht an die Geburt der kleinen Wesen- denn es gibt noch eine andere Form.
Und das verhält sich so:
Wir ziehen den „alten“ Menschen mit der gewohnten Lebensweise/Lebensanschauung
aus und schlüpfen in das Gewand des „neuen“ Menschen, denn ich finde, irgendwie ruft unsere Zeit danach. Lang genug
sind wir Wahrheiten treu geblieben, die sich beim näheren Hinschauen als
unwahr, fraglich, bzw. wenig erfüllend entpuppten. Mag sein, dass sie einer
langen überlieferten Tradition geschuldet sind- doch wenn sie uns nicht
wirklich glücklich machen, wenn sie statt Fülle Leere hervorbringen, warum
sollen wir ihnen weiterhin die Treue erweisen?
„Am Ende interessiert es keine,
wie viel Geld wir verdienten, welches Haus wir hatten,
welches Auto wir fuhren.
Am Ende zählen nur die Momente,
in denen wir glücklich waren.“
Autor unbekannt
Seit Langem hat ein ganz bestimmter Vorsatz höchste
Priorität für mich:
„Lehre mich, dass wir alle einmal sterben werden,
„Lehre mich, dass wir alle einmal sterben werden,
auf dass wir jetzt rechtzeitig klug werden.“
Es ist nämlich ein Irrglaube, dass wir uns hier auf eine
irdische Ewigkeit einstellen können. Wie schnell kann das Leben vorüber sein,
und ich möchte mir nicht am letzten Tage vorwerfen müssen, was ich so alles
verpasst habe! Ich möchte davon sprechen, gelebt zu haben- nicht in Saus und
Braus und mit allem möglichen Konsum- Schnick- Schnack, sondern so, dass es
MICH, als der Mensch, der ich bin, innendrin erfüllte und glücklich machte.
Ganz davon abgesehen, dass ich eine der größten Chancen
nicht verstreichen lassen möchte, denn auf uns alle wartet nach diesem Leben
etwas so Großes, Unvorstellbares, dass es sich mehr als lohnt, jetzt schon
darauf hinzuleben. Ja, wir erhalten hier auf Erden die Möglichkeit, so eine Art
von Eintrittskarte in den Himmel zu erwerben. Nur- da gibt’s eines zu bedenken:
Gott wünscht sich einen sauberen Himmel, denn schließlich ist er ohne jede
Sünde, sein Wesen entspricht der vollkommenen Liebe und so wird er gewiss nicht
solch chaotischen Zustände dulden, wie sie hier auf Erden vorherrschen.
„Liebe deinen Nächsten, so wie du dich selbst liebst.“
Doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht, denn wir müssen
alle erst wieder lernen, uns selbst aus ganzer Seele lieb zu haben- uns so
anzunehmen, wie wir nun mal sind. Es ist gewiss nicht einfach in einer Welt, in
der man uns schon in der Kindheit von unserer wahren Natur wegführte, weil es
viel wichtiger erschien, irgendeinem Wunschbild von Mensch zu entsprechen. Wer
wollte uns schon in „weich“, sensibel und gefühlsbetont? Wer wollte schon
wissen, wie es wirklich in uns aussah? Und so laufen wir Zeit unseres Lebens
herum, immer auf der Suche nach dem Glück und auf der Suche nach uns selbst.
Nicht unbegründet verweise ich darauf, dass der Ansatz zum
Glücklichsein IN MIR selbst beginnt- nirgendwo anders! Es ist uninteressant,
was mir die Welt an Glücksversprechen vor die Nase hält. Es ist auch egal, was
Andere für gut und erstrebenswert
halten!
So einzigartig ein jeder von uns geartet ist, so einzigartig
wird auch die persönliche Lebensgestaltung sein. Es kommt niemals darauf an,
von allem das Beste zu haben, sondern aus dem, was wir haben, das Allerbeste zu
machen.
Na ja, da gibt’s eine Voraussetzung und die heißt: Ich muss
wissen, was ich individuell benötige, um von meinem Seelenwohlgefühl zu
sprechen. Und hier beginnts nämlich interessant zu werden, denn kein anderer
Mensch, als nur ich allein, kann darüber Auskunft geben. Was braucht meine
Seele ganz speziell, um sich wohl zu fühlen?
Als ich mir diese Frage vor Jahren stellte, da machte ich so
etwas wie eine innere Bestandsaufnahme, weil es einfach wichtig war zu wissen,
was da so in mir los ist. Da war nämlich eine arg verletzte Seele, die viele
Narben trug- da schlummerte ein ebenso verletztes Kind, das sich durch die viel
zu frühe Nestentbehrung immer noch nach Wärme und Geborgenheit sehnte…da war so
vieles, das nach Heilung rief!
Es machte mir auch nichts aus, mich öffentlich zu meiner inneren
Zerbrochenheit zu bekennen, denn ALLES das bin schließlich ich, leibhaftig als MENSCH!
Der größte Fehler wäre gewesen- wenn ich über all dies
hinweggesehen hätte, um es für null und nichtig zu erklären. Klar schmerzt es,
wenn wir uns unsere alten Verletzungen vor Augen führen, wenn all die
verdrängten Bilder der frühen Jahre plötzlich präsent werden….doch es wird bis
zu unserem Lebensende schmerzen, wenn wir es ignorieren. ALLES, was jemals
geschah, wurde für immer ein fester Bestandteil unserer individuellen
Lebensgeschichte und das können wir
nicht einfach ausradieren. Es hat was mit uns gemacht, bzw. macht was mit uns-
es ist sogar in der Lage, maßgeblich unsere Verhaltensweisen und Reaktionen zu
beeinflussen und das in JEDEM unserer Lebensbereiche.
Mir ist bewusst, dass ich diese Thematik sehr oft zur
Sprache bringe, aber sie ist immens wichtig, wenn wir endlich den inneren
Frieden finden wollen. Schleierhaft ist mir immer noch, wenn behauptet wird-
die frühkindlichen Einschnitte würden sich irgendwann verwachsen! Nie und
nimmer! Nichts verfolgt uns so sehr wie die Erlebnisse der Kindheit.
Schrieb ich anfänglich über die Geburt des „neuen“ Menschen,
so stellt sich quasi eine neue Gesinnung ein, ein neues Bewusstsein für uns
selbst und alles, was mit dem tiefen Sinn UNSERES Hierseins zu tun hat. Zum
ersten Mal setzen wir uns voller Wertschätzung selbst in die Mitte mit all
unseren Erfahrungen, Schwächen, Stärken, Vorlieben, Fähigkeiten, Unzulänglichkeiten,
Begrenzungen, Narben und Wunden, Sehnsüchten und auch mit unserer Bedürftigkeit,
denn jeder braucht nun mal Zuwendung, Bestätigung und die Gewissheit,
wertgeschätzt und geliebt zu werden.
„Ich sage ja zu mir.
Ich gehe achtsam mit mir um.
Ich empfinde Wertschätzung für mich.
Ich nehme mich an, so, wie ich bin.
Ich tue nur noch das, was mich glücklich macht.“
Autor unbekannt
Zum ersten Mal wird uns aber auch bewusst, dass wir um dies
alles nicht kämpfen müssen wie in frühen Zeiten oder gar irgend etwas tun oder
sein müssen, um der Liebe wert zu sein.
Nein, ganz und gar nicht, denn wir sind liebenswert, so, wie
wir sind. Da gibt’s nichts zu verändern, zu verstecken, um irgendeinem
Wunschbild gerecht zu werden. Die Zeiten sind vorüber, weil uns dieses neue
Wissen stärkt, dass JEDER Mensch ganz
bewusst von Gott so oder so erschaffen wurde. Und Gott hat gewiss bei jedem von
uns nach getaner Arbeit gesagt: Das Werk Mensch ist mir grandios gelungen- so
hab ich es mir vorgestellt. Es ist ein Kunstwerk, ein wahres Unikat!
Wäre es nicht sträflich, wenn wir dann anfangen, dieses
göttliche Kunstwerk zu entwürdigen? Es stellt sich auch nicht die bange Frage:
Und was ist, wenn andere mich so nicht mögen- wenn sie mich ablehnen? Dazu kann
ich nur sagen: Kein Mensch kann schöner sein, als wenn er den Mut aufbringt,
sich so zu zeigen, wie er ist- ob in sensibel, gefühlsbetont, schwach, zweifelnd,
ängstlich usw. Wir dürfen sogar darauf bauen: Es wird immer Menschen geben, die
uns genau so! mögen und brauchen, wie wir nun mal sind und da ist jeder
Anspruch von Perfektion oder Vollkommenheit unbedeutend. Ganz davon abgesehen:
Perfektion ist eine Illusion.
Wir sollten auch nie vergessen:
Wahres Glück bedeutet es, ganz wir selbst sein zu dürfen.
Doch wenn wir den „neuen“ Menschen angezogen haben, dann
spüren wir uns auf eine nie gekannte Weise und werden es geradezu genießen,
unsere weiche sensible Seite zeigen zu können .Noch nie waren wir uns selbst so
nah! Noch nie war der innere Frieden so spürbar!
Und dann klappt es auch mit einem harmonischen Miteinander,
weil Seele zu Seele spricht. Wir Menschen sind doch gar nicht so weit
voneinander entfernt! Wir haben alle ein Herz, das lieben möchte- wir sind alle
von der Sehnsucht getragen, Wärme, Geborgenheit, Zuwendung und Wertschätzung zu
erfahren.
„Ein gutes Gespräch
ist wie ein Spaziergang
durch unser Herz und unsere Seele.“
„Vielleicht sollten wir einfach bedingungslos ehrlich
zueinander sein. Sagen, was wir denken und fühlen, wie früher, als wir Kinder
waren und keine Angst davor hatten, die Wahrheit zu sagen.“
Ja, der „neue“ Mensch ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Wesen
und der Haltung des Kindes, weil er sich
authentisch zeigt, wie er ist, weil er
vertraut, sich begeistern und berühren lässt,
weil er wieder das Staunen und
vor allen Dingen das Lieben lernt- ohne Bedingung, einfach nur so, weil er
lieben möchte.
Jetzt könnte sich die Frage ergeben: Wo gibt’s diese
Ausführung „neuer Mensch“ zu erwerben? Nun, das ist gar nicht schwer zu
beantworten, denn eigentlich gehen wir alle seit unserer Kindheit mit ihm
schwanger. Ganz ganz tief in uns, unter all dem angesammelten Müll, da ist er
zu finden! Da ist nämlich eine Quelle, aus der es in Kindertagen wie von allein
sprudelte…..da war es für uns noch kein Problem, uns so zu zeigen, wie wir
waren und fühlten. Leider kam dann der negative, furchtbar erwachsene Einfluss
dieser Welt hinzu und verstopfte diese Quelle. Doch wenn wir lernen, in der
Stille in uns hineinzulauschen, dann spüren wir ihre Gegenwart. Dann erzählt
sie uns von der Schönheit unseres neuen Menschseins und von der Schönheit des
Lebens.
Vielleicht sagt dann ein mancher, so wie ich auch: Ich habs
doch immer gespürt, dass dieses Leben in der gegenwärtigen oberflächlichen
kalten Welt nicht alles sein kann. Da muss es doch noch mehr geben- etwas, für
dass es sich wirklich zu leben lohnt! Dreht sich wirklich alles darum, dass wir
uns ne goldene Nase verdienen, unermütlich auf der Karriereleiter emporkraxeln
und vom Konsum nicht genug bekommen?
Ich glaube, wir sollten uns hinsichtlich dessen einfach mal
an die Kinder wenden……sie werden uns mit leuchtenden Augen und liebendem Herzen
erzählen, warum es sich lohnt, in dieser Welt gemeinsam zu leben und zu lieben!
*Linda*
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