Freitag, 28. Dezember 2018

Am Ende zählen nur die glücklichen Momente







Am Ende zählen nur die glücklichen Momente…


Nun steht das neue Jahr unmittelbar bevor und da ich unheimlich gern hoffnungsvollen Träumen nachgehe, stell ich mir einfach vor, dass im kommenden Jahr viele „neue Menschen“ geboren werden. Nein, ich denke dabei nicht an die Geburt der kleinen Wesen- denn es gibt noch eine andere Form.

Und das verhält sich so:  Wir ziehen den „alten“ Menschen mit der gewohnten Lebensweise/Lebensanschauung aus und schlüpfen in das Gewand des „neuen“ Menschen, denn ich finde,  irgendwie ruft unsere Zeit danach. Lang genug sind wir Wahrheiten treu geblieben, die sich beim näheren Hinschauen als unwahr, fraglich, bzw. wenig erfüllend entpuppten. Mag sein, dass sie einer langen überlieferten Tradition geschuldet sind- doch wenn sie uns nicht wirklich glücklich machen, wenn sie statt Fülle Leere hervorbringen, warum sollen wir ihnen weiterhin die Treue erweisen?


„Am Ende interessiert es keine,
wie viel Geld wir verdienten, welches Haus wir hatten,
welches Auto wir fuhren.

Am Ende zählen nur die Momente,
in denen wir glücklich waren.“

Autor unbekannt



Seit Langem hat ein ganz bestimmter Vorsatz höchste Priorität für mich:

„Lehre mich, dass wir alle einmal sterben werden,
auf dass wir jetzt rechtzeitig klug werden.“

Es ist nämlich ein Irrglaube, dass wir uns hier auf eine irdische Ewigkeit einstellen können. Wie schnell kann das Leben vorüber sein, und ich möchte mir nicht am letzten Tage vorwerfen müssen, was ich so alles verpasst habe! Ich möchte davon sprechen, gelebt zu haben- nicht in Saus und Braus und mit allem möglichen Konsum- Schnick- Schnack, sondern so, dass es MICH, als der Mensch, der ich bin, innendrin erfüllte und glücklich machte.

Ganz davon abgesehen, dass ich eine der größten Chancen nicht verstreichen lassen möchte, denn auf uns alle wartet nach diesem Leben etwas so Großes, Unvorstellbares, dass es sich mehr als lohnt, jetzt schon darauf hinzuleben. Ja, wir erhalten hier auf Erden die Möglichkeit, so eine Art von Eintrittskarte in den Himmel zu erwerben. Nur- da gibt’s eines zu bedenken: Gott wünscht sich einen sauberen Himmel, denn schließlich ist er ohne jede Sünde, sein Wesen entspricht der vollkommenen Liebe und so wird er gewiss nicht solch chaotischen Zustände dulden, wie sie hier auf Erden vorherrschen.

 

Alles, was nicht im Zeichen der Liebe geschieht, ist ihm suspekt: jede Form von Diskriminierung, Lästerei, Verurteilung, Habgier, Stolz, Selbstsucht, Gewalt und was es sonst noch so gibt. Gott braucht es in absolut liebevoll. Darum ist eines seiner höchsten Gebote:

„Liebe deinen Nächsten, so wie du dich selbst  liebst.“

Doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht, denn wir müssen alle erst wieder lernen, uns selbst aus ganzer Seele lieb zu haben- uns so anzunehmen, wie wir nun mal sind. Es ist gewiss nicht einfach in einer Welt, in der man uns schon in der Kindheit von unserer wahren Natur wegführte, weil es viel wichtiger erschien, irgendeinem Wunschbild von Mensch zu entsprechen. Wer wollte uns schon in „weich“, sensibel und gefühlsbetont? Wer wollte schon wissen, wie es wirklich in uns aussah? Und so laufen wir Zeit unseres Lebens herum, immer auf der Suche nach dem Glück und auf der Suche nach uns selbst.


Nicht unbegründet verweise ich darauf, dass der Ansatz zum Glücklichsein IN MIR selbst beginnt- nirgendwo anders! Es ist uninteressant, was mir die Welt an Glücksversprechen vor die Nase hält. Es ist auch egal, was Andere  für gut und erstrebenswert halten!


So einzigartig ein jeder von uns geartet ist, so einzigartig wird auch die persönliche Lebensgestaltung sein. Es kommt niemals darauf an, von allem das Beste zu haben, sondern aus dem, was wir haben, das Allerbeste zu machen.

Na ja, da gibt’s eine Voraussetzung und die heißt: Ich muss wissen, was ich individuell benötige, um von meinem Seelenwohlgefühl zu sprechen. Und hier beginnts nämlich interessant zu werden, denn kein anderer Mensch, als nur ich allein, kann darüber Auskunft geben. Was braucht meine Seele ganz speziell, um sich wohl zu fühlen?

Als ich mir diese Frage vor Jahren stellte, da machte ich so etwas wie eine innere Bestandsaufnahme, weil es einfach wichtig war zu wissen, was da so in mir los ist. Da war nämlich eine arg verletzte Seele, die viele Narben trug- da schlummerte ein ebenso verletztes Kind, das sich durch die viel zu frühe Nestentbehrung immer noch nach Wärme und Geborgenheit sehnte…da war so vieles, das nach Heilung rief!

Es machte mir auch nichts aus, mich öffentlich zu meiner inneren Zerbrochenheit zu bekennen, denn ALLES das bin schließlich  ich, leibhaftig als MENSCH!


Der größte Fehler wäre gewesen- wenn ich über all dies hinweggesehen hätte, um es für null und nichtig zu erklären. Klar schmerzt es, wenn wir uns unsere alten Verletzungen vor Augen führen, wenn all die verdrängten Bilder der frühen Jahre plötzlich präsent werden….doch es wird bis zu unserem Lebensende schmerzen, wenn wir es ignorieren. ALLES, was jemals geschah, wurde für immer ein fester Bestandteil unserer individuellen Lebensgeschichte und das können  wir nicht einfach ausradieren. Es hat was mit uns gemacht, bzw. macht was mit uns- es ist sogar in der Lage, maßgeblich unsere Verhaltensweisen und Reaktionen zu beeinflussen und das in JEDEM unserer Lebensbereiche.

Mir ist bewusst, dass ich diese Thematik sehr oft zur Sprache bringe, aber sie ist immens wichtig, wenn wir endlich den inneren Frieden finden wollen. Schleierhaft ist mir immer noch, wenn behauptet wird- die frühkindlichen Einschnitte würden sich irgendwann verwachsen! Nie und nimmer! Nichts verfolgt uns so sehr wie die Erlebnisse der Kindheit.

Schrieb ich anfänglich über die Geburt des „neuen“ Menschen, so stellt sich quasi eine neue Gesinnung ein, ein neues Bewusstsein für uns selbst und alles, was mit dem tiefen Sinn UNSERES Hierseins zu tun hat. Zum ersten Mal setzen wir uns voller Wertschätzung selbst in die Mitte mit all unseren Erfahrungen, Schwächen, Stärken, Vorlieben, Fähigkeiten, Unzulänglichkeiten, Begrenzungen, Narben und Wunden, Sehnsüchten und auch mit unserer Bedürftigkeit, denn jeder braucht nun mal Zuwendung, Bestätigung und die Gewissheit, wertgeschätzt und geliebt zu werden.

„Ich sage ja zu mir.
Ich gehe achtsam mit mir um.
Ich empfinde Wertschätzung für mich.
Ich nehme mich an, so, wie ich bin.
Ich tue nur noch das, was mich glücklich macht.“

Autor unbekannt




Zum ersten Mal wird uns aber auch bewusst, dass wir um dies alles nicht kämpfen müssen wie in frühen Zeiten oder gar irgend etwas tun oder sein müssen, um der Liebe wert zu sein.
Nein, ganz und gar nicht, denn wir sind liebenswert, so, wie wir sind. Da gibt’s nichts zu verändern, zu verstecken, um irgendeinem Wunschbild gerecht zu werden. Die Zeiten sind vorüber, weil uns dieses neue Wissen  stärkt, dass JEDER Mensch ganz bewusst von Gott so oder so erschaffen wurde. Und Gott hat gewiss bei jedem von uns nach getaner Arbeit gesagt: Das Werk Mensch ist mir grandios gelungen- so hab ich es mir vorgestellt. Es ist ein Kunstwerk, ein wahres Unikat!

Wäre es nicht sträflich, wenn wir dann anfangen, dieses göttliche Kunstwerk zu entwürdigen? Es stellt sich auch nicht die bange Frage: Und was ist, wenn andere mich so nicht mögen- wenn sie mich ablehnen? Dazu kann ich nur sagen: Kein Mensch kann schöner sein, als wenn er den Mut aufbringt, sich so zu zeigen, wie er ist- ob in sensibel, gefühlsbetont, schwach, zweifelnd, ängstlich usw. Wir dürfen sogar darauf bauen: Es wird immer Menschen geben, die uns genau so! mögen und brauchen, wie wir nun mal sind und da ist jeder Anspruch von Perfektion oder Vollkommenheit unbedeutend. Ganz davon abgesehen: Perfektion ist eine Illusion.

Wir sollten auch nie vergessen:

Wahres Glück bedeutet es, ganz wir selbst sein zu dürfen.
Doch wenn wir den „neuen“ Menschen angezogen haben, dann spüren wir uns auf eine nie gekannte Weise und werden es geradezu genießen, unsere weiche sensible Seite zeigen zu können .Noch nie waren wir uns selbst so nah! Noch nie war der innere Frieden so spürbar! 

Und dann klappt es auch mit einem harmonischen Miteinander, weil Seele zu Seele spricht. Wir Menschen sind doch gar nicht so weit voneinander entfernt! Wir haben alle ein Herz, das lieben möchte- wir sind alle von der Sehnsucht getragen, Wärme, Geborgenheit, Zuwendung und Wertschätzung zu erfahren.

„Ein gutes Gespräch
ist wie ein Spaziergang
durch unser Herz und unsere Seele.“

„Vielleicht sollten wir einfach bedingungslos ehrlich zueinander sein. Sagen, was wir denken und fühlen, wie früher, als wir Kinder waren und keine Angst davor hatten, die Wahrheit zu sagen.“


Ja, der „neue“ Mensch ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Wesen und der Haltung des  Kindes, weil er sich authentisch zeigt, wie er ist,  weil er vertraut, sich begeistern und berühren lässt,   weil er wieder das Staunen und vor allen Dingen das Lieben lernt- ohne Bedingung, einfach nur so, weil er lieben möchte.

Jetzt könnte sich die Frage ergeben: Wo gibt’s diese Ausführung „neuer Mensch“ zu erwerben? Nun, das ist gar nicht schwer zu beantworten, denn eigentlich gehen wir alle seit unserer Kindheit mit ihm schwanger. Ganz ganz tief in uns, unter all dem angesammelten Müll, da ist er zu finden! Da ist nämlich eine Quelle, aus der es in Kindertagen wie von allein sprudelte…..da war es für uns noch kein Problem, uns so zu zeigen, wie wir waren und fühlten. Leider kam dann der negative, furchtbar erwachsene Einfluss dieser Welt hinzu und verstopfte diese Quelle. Doch wenn wir lernen, in der Stille in uns hineinzulauschen, dann spüren wir ihre Gegenwart. Dann erzählt sie uns von der Schönheit unseres neuen Menschseins und von der Schönheit des Lebens.

Vielleicht sagt dann ein mancher, so wie ich auch: Ich habs doch immer gespürt, dass dieses Leben in der gegenwärtigen oberflächlichen kalten Welt nicht alles sein kann. Da muss es doch noch mehr geben- etwas, für dass es sich wirklich zu leben lohnt! Dreht sich wirklich alles darum, dass wir uns ne goldene Nase verdienen, unermütlich auf der Karriereleiter emporkraxeln und vom Konsum nicht genug bekommen?

Ich glaube, wir sollten uns hinsichtlich dessen einfach mal an die Kinder wenden……sie werden uns mit leuchtenden Augen und liebendem Herzen erzählen, warum es sich lohnt, in dieser Welt gemeinsam zu leben und zu lieben!

*Linda*

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