Unser Leben aus dem Blickwinkel Gottes betrachtet
Was beschert uns dieses Erdenleben? Ist es neben den
Momenten der Freude nicht auch durchzogen von schmerzvollen Phasen der
Enttäuschungen, Entbehrungen, Traurigkeiten, Zweifel, Ängsten……? Wie oft sitzen
wir in dunkelsten Nächten, durchqueren Wüstenzeiten, sehen vor lauter Nebel
keine Richtung.
Es hat lang gedauert,
bis bei mir der Groschen der Erkenntnis fiel:
Will ich einordnen können, warum mich dieser oder jener
Schmerz einholt, dann muss ich mir lediglich vor Augen führen, was der Wille
Gottes für mein Leben ist. Wir Menschen neigen aus Gewohnheit dazu, unser Leben
nach eigenen Vorstellungen zu planen- das für gut und richtig zu halten, was
unsere Vorfahren mit auf den Weg gaben-
das umzusetzen, was alle Welt für erstrebenswert hält….und lassen Gott außen
vor. Doch für mich ist heute klar: Ohne ihn wird das nichts mit einem
zufriedenen und erfüllten Dasein.
Zu gut erinnere ich mich an die Versuche, mein Leben so zu
gestalten, dass es sich als gesellschaftsfähig erwies. Ich tat, was alle so
taten und wähnte mich auf der sicheren Seite. Doch irgendwann, da bekam ich die
Quittung und musste mir eingestehen: Richtig glücklich war ich nicht. Diese von
Generation zu Generation überlieferten Konzepte schienen nicht aufzugehen.
Irgendwie trat ich auf der Stelle.
Hier fällt mir ein Satz ein:
„Wollen wir wirklich glücklich werden, müssen wir in
Berührung kommen mit uns selbst.“
Immer und immer wieder wird nur diese leise Stimme in uns erzählen, was richtig ist. Jede Orientierung hinsichtlich
anderer Ansichten und Meinungen läuft ins Leere, denn unser aller Leben ist von
der ersten Stunde an dermaßen individuell, dass es da keinen gemeinsamen Nenner
geben kann. Es gibt nun mal keine allgemeingültige Bedienungsanleitung fürs
Leben. Verlassen wir uns allerdings auf Gott und diese besagte innere Stimme,
dann erspüren wir genau, welcher Weg zu gehen ist.
Gott wird jede Lebensgeschichte völlig neu schreiben und ist
sehr darauf bedacht, das wiederherzustellen, was in unserem Leben kaputt
gegangen ist. Sagen wir ihm unser uneingeschränktes JA zu seiner Unterstützung,
dann wird er jeden unserer Lebensbereiche wieder in Ordnung bringen. Er ist
wirklich in der Lage jeden Teil unserer Geschichte zu erlösen. Ich geh sogar
noch eins weiter und sage: Mit Gottes Hilfe wird es möglich sein, bis an unsere
Wurzeln zu gehen, um sie von Grund auf zu behandeln und zu heilen.
Gott mag nämlich keine halben Sachen und schon gar nicht ein
mittelmäßiges Leben. Er wünscht sich für uns ein Dasein, in dem wir die höchste
Version von dem erfahren-„wer- wir- wirklich sind“. Das wird nur möglich sein,
wenn wir uns aus dem Strom der Masse herausnehmen und den Weg gehen, der uns durch
ihn zugedacht ist. Von daher wird jeder auch mit ganz unterschiedlichen
Herausforderungen zu kämpfen haben- je nachdem, wo die individuellen
Schwachstellen sind, wo wir etwas leben, was unseren tiefen Seelenbedürfnissen
nicht entspricht. In kurz und knapp gesagt wird Gott immer dann eingreifen und
verändern, wenn wir etwas leben, was mit Liebe nichts zu tun hat- ob beruflich
oder privat.
Ich erinnere mich nur zu gut an meine damalige Unsicherheit,
ob ich überhaupt in den Stand der Ehe eintreten sollte. IN MIR sträubte sich
etwas – rein vom Gefühl her- ohne auch nur eine aussagekräftige Begründung zu
haben. Heute weiß ich, dass damals die innere Stimme von diesem Schritt abriet.
Hätte ich ihr die Treue gehalten, es wäre für mein Seelenwohl besser gewesen.
Ich war nämlich absolut unfähig, überhaupt eine echte Partnerschaft leben zu
können- viel zu weit war ich von mir selbst entfernt, viel zu viele
Kindheitswunden und Narben trug ich mit mir herum.
Leider war ich Gott
damals nicht so nah wie heute, auch wenn er mich ganz leise erspüren ließ, was
sein Wille war. Da ich aus dieser Beziehungserfahrung nicht lernte, bekam ich
sie ein zweites Mal, um noch kläglicher zu scheitern. Wahrscheinlich hätte ich sie noch x-mal in verschiedenen
Ausführungen durchleben müssen…und darf heute von Glück sprechen, rechtzeitig
aufgewacht zu sein.
Dieser Prozess, den ich durchlief, erzählte mir von der
Notwendigkeit, vor allem anderen erst einmal den Weg zu mir selbst zu gehen-
mich dem inneren Unrat, bzw. meinem inneren Kind voller Verständnis zu widmen
und vor jeder äußeren Liebesbeziehung erst einmal mich selbst aus ganzer Seele
lieb zu haben.
Joyce Meyer betonte
z.B.mal:
Um der Vergangenheit mit ihren oft schlimmen Erfahrungen die
Macht zu nehmen, müssen wir zu den Orten zurück, vor denen wir Zeit unseres
Lebens fortgelaufen sind. Tun wir das nicht, dann holt sie uns immer und immer
wieder ein, beeinflusst unser Verhalten, unsere Reaktionen, unsere Gefühle in allen Bereichen des Lebens.
Nehmen wir uns aber unserer Schatten an, dann werden sie
kleiner und kleiner und mit der Zeit immer weniger angsteinflößend. Dann ist
der Weg frei in eine wunderbare Entdeckung. Wir dürfen endlich befreit
aufatmen, um festzustellen:
Die ganze Fülle, die wir Zeit unseres Lebens bei anderen suchten,
die ist ja IN UNS selbst! Unter all dem Müll, da wartet eine Quelle sehnlichst
darauf, wieder sprudeln zu dürfen. Dann legen wir sogar unser Erwachsensein ab,
weil wir es einfach nicht mehr benötigen! Am Ende, so sagt man, werden wir alle
so einfach sein wie die Kinder.
Schließlich wurden wir geboren, um nach dem Wunsch Gottes
den Menschen zu verkörpern, den er sich
vorstellte und dieser Mensch trägt ein absolutes Echtheitszertifikat. Ob
wir es annehmen können oder nicht, aber jeder wurde nach dem Ebenbild Gottes
erschaffen und da Gott für die vollkommene Liebe steht und in ihm nichts
Dunkles ist, können wir ansatzweise nachvollziehen, wo Gott mit uns allen
hinmöchte.
Gott ist es auch so was von egal, wer wir einmal waren oder
was wir alles falsch machten. Für ihn ist es nur von Interesse, wer wir jetzt
sind / sein wollen und ob wir bereit sind, den Weg MIT IHM zu beschreiten.
Gott möchte, dass jeder von uns wieder zu ihm zurückkehrt
und wartet auf den exakt richtigen Zeitpunkt. Der ist meiner Erfahrung nach
zumeist in einer der dunkelsten Nächte, dann, wenn wir nicht mehr weiter
wissen. Und wir können sicher sein: Inmitten dieser Nacht dürfen wir voller
Vertrauen in seine starken Arme fallen- Gott wird da sein, um sich unserer
Sorgen anzunehmen. Schwere Zeiten sind nämlich für Gott keine Überraschung, im
Gegenteil, sie sind fest eingeflochten in seinen Plan. Für Gott ist kein Chaos
zu groß und wenn wir drin versinken, dann beginnt er zu wirken.
Sobald Gott dich bereit findet
muss er in dein Wesen einströmen
wie der Regen sich über die Erde ergießen muss,
denn der Kraft der Liebe kann Gott nicht widerstehen.
Von unbekannt
Eine Erfahrung hab ich sehr oft gemacht: Gott in seiner
großen Liebe wird uns immer wieder einen Neuanfang schenken- egal, wie oft wir
versagen. Immer wieder wirft er uns ein Rettungsseil zu, denn er möchte nicht,
dass nur einer von uns in dieser kalten Welt verloren geht. Sehr direkt gab er
nämlich zu bedenken: Was nützt es, das
Ansehen der ganzen Welt zu gewinnen, um im gleichen Atemzug sein Seelenwohl zu
verlieren? Das gibt uns nämlich niemand wieder. Und da Gott der Hüter unserer
Seelen ist, tut er alles dafür, damit die Seele irgendwann von Freiheit
spricht.
Meiner Ansicht und Erfahrung nach kann es im Leben keine
größere Aufgabe geben, als in jedem Lebensbereich dafür zu sorgen, dass dieses
Seelenwohl höchste Priorität vor allem anderen hat. Es wird uns irgendwann so
was von egal sein, ob wir angesehen sind- ob wir über reichlichen Besitz
verfügen- ob wir in die gesellschaftlichen Schubladen passen…..denn es reicht
aus, wenn wir uns über eine glückliche erlöste Seele definieren.
Denn das Große ist nicht,
dass einer dies oder jenes hat,
sondern, dass er er selbst ist
und das kann jeder sein,
wenn er nur will.
Kierkegaard
Ich hab mich oft mit der Frage auseinandergesetzt, was
eigentlich Heimat ausmacht. Heimat ist
für mich das Gefühl: Hier darf ich endlich sein, wer ich wirklich bin- so
richtig schön, seelisch nackt, ohne Schutzmauer, ohne Fassade.
Hier brauche ich mich nicht zu verstellen- hier werde ich
bedingungslos angenommen.
Zufällig fand ich eine Auflistung, die erzählt, was es heißt,
daheim zu sein:
Mein Zuhause ist da,
wo jemand auf mich wartet,
wo ich Fehler machen darf,
wo ich träumen kann,
wo ich gestreichelt werde,
wo ich frei sein kann,
wo immer Platz für mich ist,
wo ich keine Maske brauche,
wo meine Sorgen angehört werden,
wo ich auch mal still sein darf,
wo ich ernst genommen werde,
wo ich weinen und ausflippen darf,
wo ich mich wohlfühlen darf
und wo meine Liebsten sind.
von unbekannt
Sag, darf ich bei dir alle Masken fallen lassen-
mich so verletzlich zeigen,
wie ich wirklich bin-
mir alle Blöße geben
auf alle Schwachstellen und Unzulänglichkeiten hinweisen-
darf ich so schwach sein,
wie ich wirklich bin?
von unbekannt
Ich glaub schon, dass sich jede Seele unter solchen
heimatlichen Voraussetzungen vor
Zufriedenheit und Wohlgefühl behaglich räkelt , weil sie sich einfach selbst so
nah ist, wie schon lange nicht mehr. Ist nicht genau das unsere tiefste
menschliche Sehnsucht? Und nicht nur das! Es ist unser aller Geburtsrecht, denn
anders ist es von Gott nicht gewollt. Genau in dieses Erleben werden wir auf
unserer langen Reise durch Gott geführt- Schritt für Schritt oder
Herausforderung für Herausforderung.
Gott liegt es so sehr am Herzen, dass unsere Seelen wieder
in ihren Urzustand zurückfinden, der ja nichts als „nur“ Liebe ist.
Echte menschliche Begegnungen finden dann nur noch auf Seelenebene statt- das ist dieser
große Unterschied zum bisher Gelebten und ohne Frage die größte
Herausforderung, vor der wir in dieser Zeit alle stehen. Sich seelisch zu entblößen ist vielleicht
ungewohnt- und doch die größte Erfüllung, weil sie alle bisherigen Sehnsüchte
stillt.
So trifft es zu 100% zu, dass Gott die einzige Quelle für
den Frieden, bzw. ein wahres Lebensgefühl ist, denn er schafft es auf seine
Weise, jede Seele zu heilen und zu befreien. Darum sollten wir nicht zu betrübt
sein, wenn Leben sich manchmal etwas zu rau und schmerzhaft anfühlt, denn das
ist nur eine notwendige Übergangszeit, weil das Beste schließlich erst noch
kommt. Von daher dürfen wir unser Schicksal durchaus mit heiterer Ruhe
betrachten, denn hinter ALLEM steht ein göttlicher Sinn.
Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt
und zu dieser Zeit.
Unsere Seelen sind nur auf der Durchreise.
Unsere Aufgabe hier ist es,
zu beobachten, zu lernen, zu wachsen,
zu lieben und dann wieder nach Hause zu gehen.
Autor unbekannt
Als ich diese Darlegung zum ersten Mal las, da hat sie mich
extrem berührt, weil ich endlich einzuordnen wusste, was es mit dem tiefen Sinn
von Leben auf sich hat. Wir alle sind eingeladen, die schönste Version von uns
selbst kennenzulernen- und nicht nur das! Es wird sogar möglich sein, die
höchste Dimension der Liebe zu erfahren!
Und diese Form der Liebe hat nichts mehr damit zu tun, dass
wir kämpfen müssen, um geliebt zu werden- nein, in uns ist nur der Wunsch,
unsere Liebe verschenken zu dürfen- einfach der Liebe wegen.
Davon ab: Liebe ist die Musik unseres wahren Wesens.
Fast bin ich geneigt zu sagen: Kann Leben noch wertvoller
sein, trotz des Schmerzes, trotz aller Tränen. Im Grunde können wir dankbar
sein für jede Prüfung, jede Herausforderung, jedes Problem, denn ALLES führt
uns letztendlich zurück zu uns selbst und zurück in die Freiheit.
*Linda*
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