Wir finden in unsere Natürlichkeit zurück
„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen
Bestand.“
Den Ausspruch von Charles Darwin lass ich mir auf der Zunge
zergehen- vor allen Dingen in einer Zeit, in der wir Menschen uns immer öfter
fragen:
Wer bin ich eigentlich wirklich? Was macht mein natürliches
menschliches Wesen aus? Lebe ich eigentlich das! Leben, das ich mir im tiefen
Inneren erträume?
Wie jeden Tag suchte ich im Netz nach passenden zeitgemäßen Lebensweisheiten.
Dies und das begegnete mir und ehrlich gesagt: Ich wusste nicht, ob ich nun
glücklich oder traurig sein sollte, angesichts des Gelesenen. “Meine Güte!“,
dachte ich „ hier haben Menschen jeden Alters sehr verständlich ihren alltäglichen
Lebensfrust in einer Spruchkarte
hinterlassen. Da sprechen ja Enttäuschung, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Ärger,
Müdigkeit ganze Bände!“
Zum Beispiel fand ich folgende Bekenntnisse:
Innerlich:
Ich bin müde, kaputt,
verletzt und kann einfach nicht mehr.
Äußerlich:
Ich kämpfe und lache weiter
damit niemand merkt,
wie es mir wirklich geht.
Von unbekannt
Egal wie lange ich schlafe,
die Müdigkeit geht nicht weg.
Ich bin müde vom Leben,
müde vom Kämpfen,
müde vom Durchhalten.
Von unbekannt
Jedes Mal, wenn man mir sagt,
ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft
und bin überaus erleichtert.
Von unbekannt.
Einfach mal leben-
nur leben-
ohne den ganzen Dreck um uns herum
Von unbekannt
Vielleicht ist es gar nicht der Schlafmangel,
der einen so unendlich müde macht.
Vielleicht sind es die Menschen.
Von unbekannt
Und irgendwann hat man die Schnauze voll von allem
und beginnt endlich damit,
das Leben zu leben,
wie es einem gefällt.
Von unbekannt
Ich will weg-
einfach mal wieder träumen.
Sternschnuppen zählen.
Frische Luft atmen.
Kraft tanken.
Von unbekannt
Ich bin so seltsam-
ich steh auf Ehrlichkeit
und direkte Kommunikation-
wie so eine aussterbende Art.
Von unbekannt
Ich hab das mit den Menschen wirklich versucht.
Ich möchte jetzt bitte auf meinen wahren Heimatplaneten.
Von unbekannt
Ich denke, angesichts dieser ernüchternden Worte wird
schnell klar: Hier herrscht eine permanente Unzufriedenheit und Fragwürdigkeit.
Einer sieht sich als aussterbende Spezies- andere wollen schnellstens hier
fort- wieder andere sind einfach nur des Lebens unendlich müde……Da war kein
Einziger, der freudig ausrief: Hey, ist das eine Wohltat, auf dieser Welt zu
sein!
Ja, da ist sehr viel Sehnsucht……nach einer anderen
Lebensform und sogar nach einem völlig anderen Planeten. In welcher
Zerrissenheit müssen diese Menschen stecken! Wie schrieb eine Person? Ich bin
kaputt, müde- ich kann einfach nicht mehr! Wenn ich mir jetzt noch vorzustellen
wage, dass ein junger Mensch zu Beginn seines Lebens diese Worte verfasste-
einfach mehr als tragisch! Schließlich haben wir nur dieses eine Leben und es
sollte schon lebenswert sein!
Sind wir eine kranke Gesellschaft? Dafür sprechen ja auch
die steigenden Zahlen der psychischen Erkrankungen! Da wird nichts besser,
sondern von Jahr zu Jahr immer schlechter!
Als ich all diese Bekenntnisse las, da tat es mir auf der
einen Seite in der Seele weh, doch andererseits war ich froh und dankbar, dass
diese mir unbekannten Menschen den Mut fanden, ihre Empfindungen zu benennen. Denn
nur so wird es möglich, uns einmal zurückzulehnen, um uns zu fragen: Was ist
denn die Ursache dieses Dilemmas? Warum
herrscht so viel Unzufriedenheit in, bzw. unter den Menschen? Kann es sein,
dass wir unsere natürlichen menschlichen Bedürfnisse nach Wärme, Zuwendung,
Geborgenheit, Annahme auf eine unnatürliche Weise zu befriedigen versuchen?
Von jeher hab ich zu meiner Empfindung gestanden:
Diese Welt ist gefühlt nicht unsere wahre Heimat! Sie wird
uns nie und nimmer den so wichtigen inneren Frieden schenken können. In dieser
Welt sind wir darauf angewiesen, ständig Kompromisse zu machen, Notlösungen zu
finden für das, was wirklich zählt, was uns wirklich glücklich macht. Wir sind
zu einer Wegwerf-, Konsum- bzw. Knopfdruckgesellschaft geworden. Alles können
wir auf die Schnelle bekommen und hat es ausgedient, gibt es im Handumdrehen
Ersatz. Doch ist es auch das Richtige?
Sättigt es unsere Seele?
Ich denke, das ist die Frage aller Fragen in dieser Zeit.
Macht das wirklich INNENDRIN satt, was uns Tag für Tag angepriesen wird? Oder
beruhigt es nur den Verstand?
Oh, wenn ich erst mal
genug Geld habe…..dann bin ich glücklich…
Wenn ich erst einmal den richtigen Job habe, dann kommt auch
das Glück ins Haus…
Wenn, wenn , wenn…….doch da sind wir auf dem falschen Weg.
Was brauchen wir menschliche Wesen wirklich?
Ist der Spruch auch krass- ich muss ihn einfügen:
„Der Tod ist nicht
der größte Verlust im Leben.
Der größte Verlust ist das,
was in uns stirbt,
während wir leben.“
Heute sag ich ohne jeden Zweifel: Unsere Welt, samt ihrer
Prinzipien steht total auf dem Kopf. Das, was wir als normal mit auf den Weg
bekamen- ist im Grunde anomal. Das, was
wir seit der Kindheit als richtig und gut empfinden, führt in Sackgassen,
auf Irrwege und Wüstengegenden.
Ich möchte auch nicht so weit ausholen mit meinen
Begründungen, denn da gibt es einen ultimativen Hinweis, der alles erklärt:
„Vielleicht sollten wir einfach mal das tun,
was uns glücklich macht
und nicht das,
was (nach Meinung anderer) am besten ist.“
„Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen,
der sie betrachtet.“
Gerade der letzte Vers bringt zum Ausdruck, worum es
wirklich geht. Wollen wir wissen, was im Leben wirklich zählt, dann kann uns
das nur die Seele mitteilen, denn sie erspürt auf ihre ganz eigene Weise,
was für sie erfüllend, bereichernd und
schön ist.
Vor acht Jahren, da hab ich mir gesagt: Ich muss mein Leben
verändern- denn es ist zu kurz für „irgendwann“. Auch ich war müde vom Kämpfen,
Durchhalten, Suchen und doch nicht Finden….und darf von Glück sprechen, dass
Gott mir durch eine unsagbare Fügung die Tür in eine neue Welt, in ein neues
Leben öffnete. Es war kurz vor knapp- kurz vor einem gefühlten Tod IN MIR.
Denn: Egal, wie lange man etwas verdrängt- es wird nicht
verschwinden
Und das ist gut so, denn sonst wäre die Sehnsucht nicht groß
genug, um den schweren Weg zu gehen. Dann muss es eben mal so sein, dass unser
bisheriges Leben durchgerüttelt wird, dass wir es von Grund auf neu ordnen-
verändern, damit wir dort hingelangen, wo wir hingehören
Es ist nämlich so:
„Wenn du immer versuchst, normal zu sein,
wirst du nie erfahren,
wie toll du bist!“
Von daher hab ich mich längst von der Normalität verabschiedet…..und
folge eher der Devise. „Ich tanz, tanz aus der Reihe!“ Ich folge nicht dem Strom der Masse, denn es ist nun mal
so: Wer ihr folgt, kann nicht weiter kommen, als die Masse. Wer aber eigene
Wege geht, der kommt an Orte, an denen noch niemand vorher war.
Nur! Es geht auf unserer Lebensreise exakt um das Erreichen
dieser unbekannten Orte! Obwohl- so ganz fremd sind sie uns nicht, denn als wir
noch Kinder waren, haben wir uns dort sehr heimisch gefühlt! Ich war z. B. ein
„Draußenkind“ durch und durch und hätte mit dem Bewusstsein von heute
garantiert freudestrahlend gerufen:
So mitten drin in dieser Natur, mit meinen Freunden,
zwischen Marienkäfern, Regenwürmern und Gänseblümchen, auf blühenden Wiesen
oder hoch oben im Apfelbaum. Das ist für mich Heimatgefühl, denn hier bin ich
so mittendrin in all der Schönheit, die Gott für uns erschuf! Ich verspüre ein tiefes Gefühl von Verbundenheit!
Nun gut, in der Form wusste ich es früher noch nicht zu
bezeichnen, doch es ist, wie es ist! Wir sind nicht getrennt von dieser
Schöpfungsschönheit, denn wir sind verbunden mit ALLEM, was Gott erschuf, ob es
nun unsere Mitmenschen sind oder die Schönheiten in der Natur. ALLES ist mit
ALLEM verbunden. ALLES ist eins.
Komisch, nicht wahr, als Kinder war uns das intuitiv völlig
klar, doch je erwachsener und vernünftiger wir wurden, je brüchiger wurde diese
Verbindung. Es ging und geht sogar so weit, dass wir glauben, von uns selbst,
von unserer wahren Natur abgeschnitten zu sein.
Doch das sind wir nicht- wir müssen uns nur wieder daran
erinnern, dass IN UNS alles ist, was wir für unser persönlich erfülltes Leben
benötigen. Ja, man hält uns dazu an, die Schätze irgendwo da draußen zu suchen-
doch das, was wir da vergeblich suchen und immer suchen werden, das ist IN UNS!
Wir dürfen uns getrost von der Illusion verabschieden, dass wir irgendetwas
brauchen- denn in uns ist die ganze Fülle!
Wir sind voller Liebe, Wärme, Freude, Zärtlichkeit,
Mitgefühl- es hat sich nur unter dem Müll der Jahre versteckt! Gott hat uns
doch alles mitgegeben, was wir brauchen! Unsere Aufgabe ist es nur, diese
Schätze wieder aus ihrem Versteck zu holen und uns vor Augen zu führen: Als
unverdorbene Kinder waren sie uns Tag für Tag selbstverständliche Begleiter.
„Kannst du dich noch erinnern,
wer du warst,
bevor alle Welt dir erzählte,
wer du sein sollst?“
Nein, wir können unsere Entfremdung nicht rückgängig machen,
aber wir können beginnen, uns Schritt für Schritt wieder selbst lieb zu haben
und eine der wichtigsten Beziehungen aufzubauen, die es gibt: die liebevolle
Beziehung zu uns selbst.
Mein Ziel ist es,
reich zu sein:
reich an Abenteuer,
an Gesundheit,
an Lachen,
an Glücksmomenten
und an Liebe.
Von unbekannt
Gerade dieser Spruch sagt doch aus, worum es im Leben
wirklich geht! Wahrer Reichtum hat nichts mit Geld oder Besitz zu tun- reich
sind war dann, wenn unsere Seele vor Freude und Wohlgefühl juchzt. Wirklich reich
sind wir erst dann, wenn wir etwas gefunden haben, was man mit Geld nicht
kaufen kann.
Glücklich sind wir dann, wenn wir jemandem ein Lächeln ins
Gesicht zaubern können.
Glücklich sind wir auch, wenn uns jemand liebt, egal, wie
chaotisch wir auch sein mögen.
Glücklich sind wir dann, wenn unsere Seele ein liebevolles
Zuhaus gefunden hat.
„Lebe dein Leben so,
dass es sich im Inneren gut anfühlt“
Manchmal braucht es nur kurze Sätze wie diesen…..denn wann
immer wir uns danach richten, wird unser Leben sich in seiner ganzen Schönheit
entfalten. Wer einmal erkennt, dass dieses innere Gefühl der optimale Wegweiser
in ein glückliches Leben ist, der wird sich nie wieder verlaufen oder in die
Irre führen lassen. Unsere Seele weiß genau, was sie braucht und ihr zu
widersprechen, wäre nicht ratsam, denn unsere innere Stimme ist ein göttliches
Geschenk.
„Intuition ist ein göttliches Geschenk-
der denkende Verstand ein treuer Diener.
Es ist paradox,
dass wir den Diener verehren
und die göttliche Gabe entweihen.“
Albert Einstein
Es gibt da so einen prima Anhaltspunkt, der lautet:
Erspüre, mit was du auf Resonanz gehst, denn das ist ein
Teil von dir.
Ist so wie in der Kindheit. Niemand hat mich auf die Wiese
gesetzt und gesagt: Da fühlst du dich wohl. Nein, mich zog es von ganz allein
bei Wind und Wetter hinaus und so ist das mit allem im Leben, was zu uns
gehört. Es zieht uns ganz von allein dorthin, weil unsere inneren sensiblen
Antennen immer noch wunderbar funktionieren. Und je sensibler ein Mensch ist,
umso mehr spürt er die Verbindung zu diesen inneren Antennen. So erspüren zu
können ist ein wahnsinnig wertvolles Geschenk, denn schließlich ist der tiefe
Sinn des Lebens darin begründet, wieder zu unserem kindlichen Urzustand
zurückzufinden.
Ich hab aus dieser
Erfahrung unheimlich gelernt, denn wie oft hab ich ihre leise Stimme ignoriert,
weil ich der Ansicht war, ich wüsste es besser. Und was hat es mir eingebracht?
Nichts als Kummer, Schmerz und Leid. Wir können nicht totschweigen, was leben
will!
Das haben wir lang genug getan- jetzt gehen wir endlich
leben!
*Linda*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen