Betrachte dein ganzes Leben mit den Augen der ( göttlichen) Liebe
Unsere Zeit befindet im Wandel – ohne Frage- denn eine der
auffälligsten Kriterien ist für mich die geäußerte Unzufriedenheit. Noch
niemals las ich so viele Worte des Frustes, der Enttäuschung, der Traurigkeit,
der Müdigkeit ……und könnte alles unter einem Nenner zusammenfassen:
Menschen wünschen sich nichts mehr als eine friedliche Welt,
in der es wieder Spaß macht, MITEINANDER ehrlich, mitfühlend, liebevoll und
vertrauensvoll zu leben, ohne die Angst haben zu müssen, diskriminiert,
verletzt , abgelehnt zu werden.
Eigentlich ist dieses Bedürfnis ja das normalste von der
Welt- denn wir sind nun mal Gemeinschaftswesen. Wir brauchen uns- einer wie den
anderen und doch hat das bisher so richtig nicht klappen wollen. Aber ich bin
ja ein Mensch der Hoffnung und träume den großen Traum von einer Welt, in der
das friedliche Miteinander wie selbstverständlich gelebt wird. Und dieser
Frieden, der fängt ja bekanntlich in jedem Menschen selbst an.
Es ist nur die Frage, wie das zu schaffen ist.
Diese Frage hab ich mir früher zu genüge gestellt, denn auch
in mir war kontinuierliche Unzufriedenheit- über mich, über meine
Lebensumstände……bis der Tag kam, an dem ich mich nach dem etwas tieferen Sinn des
Lebens fragte. Ja, ich wagte endlich, das anzuzweifeln, was mir von Kindheit an
als der angebliche Sinn verkauft wurde. Ging es in diesem Leben wirklich in
erster Linie darum, sich ne goldene Nase zu verdienen, einen hohen Status zu
sichern, sich mit materiellen Gütern zuzuschütten ???????
Und dann tat ich eines: Ich betrachtete mein komplettes
Leben aus einer völlig anderen Perspektive- nämlich mit den Augen der Liebe-
der Liebe Gottes zu mir. Und soll ich mal etwas verraten? Plötzlich fiel es wie
Schuppen von meinen Augen. Auf einmal konnte ich sämtliche Lebensumstände
einordnen, die mir jemals widerfuhren, ob in hell oder dunkel.
Alles, aber auch alles, war von Kindheit an in einen tiefen
göttlichen Sinn eingebunden. Menschen, die meine sehr bewegte Lebensgeschichte
kennen, würden bestimmt spontan abwinken und sagen: Was soll denn das für ein
liebender Gott sein, der dir so viel Schmerz ins Leben sendet?
Heute hab ich da eben so spontan eine Antwort drauf: Gott
hat zu jeder Zeit, in jeder noch so kleinen Schmerzphase im Auge gehabt, dass
aus mir wieder der Mensch wird, den er einst erschuf. Wie alle anderen hatte
ich mich nämlich in dieser
oberflächlichen Welt total verirrt. Auch ich lief hinter völlig falschen Zielen
her, so lange, bis mir die Luft ausging und ich am Boden lag. Meine Seele war
dem Erstickungstode nahe……ihr fehlte die Luft zum Atmen und die Lust zum
Fliegen sowieso.
Ja, ich lag am Boden, aber wer einmal dort liegt, der hat
zum Anderen eine ganz besondere Chance: Ab da kann es nur noch aufwärts gehen
…….in ein völlig neues Leben, das mit dem alten rein gar nichts mehr gemein
hat. Das ist der Moment, wo man sich sagen muss: Hinter welchen Unwahrheiten
bin ich eigentlich mein ganzes Leben hergelaufen? Es hätte nicht viel gefehlt
und meine Seele wäre erstickt. Und da wurde mir klar: In dieser Welt mit ihren
Maßstäben ist kein Ort für sensible Seelen, die solche Sehnsucht haben nach
Liebe, Wärme, schönen Momenten der Freude, des Füreinanderdaseins……..hier hat
der Verstand das Zepter in der Hand und daran wird sich auch so schnell nichts
ändern.
Doch was hat ein Mensch davon,
wenn er das Ansehen der ganzen Welt gewinnt,
und dafür seine Seele verliert?
Wer gibt ihm diese wieder? Niemand!
Auf einer Spruchkarte las ich Folgendes:
Wieso müssen wir immer weiterkommen? Ankommen ist doch das
Ziel!
Die Verfasserin hat die Missstände in dieser Welt wohl auch
längst erkannt. Wir sind in unseren Hamsterrädern getrieben von der
Vorstellung: mehr und mehr- weiter und weiter- schneller und schneller- höher
und höher…….und ich frag mich: Wo wollen wir eigentlich noch hin? Ist es nicht
irgendwann auch mal an der Zeit, irgendwo anzukommen, um zur Ruhe zu kommen?
Martin Luther King stellte fest:
Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen,
wie Fische zu schwimmen,
aber wir haben die einfache Kunst nicht gelernt,
als Brüder zu leben.
Ist eigentlich irre!
Da wurden doch glatt die tiefen menschlichen Bedürfnisse bei all dem hektischen Treiben nach
Fortschritt, Macht, Geld, Gewinn, Besitz, Ruhm und Ehre außer Acht gelassen. Mir
wird da immer ein bisschen übel…..und wenns nicht so tragisch wäre, könnte man
fast schon wieder drüber lachen, wenn uns weisgemacht wurde: Hast du Geld, dann
kannst du dir alles kaufen, was du möchtest!
Hallo!!!!!! Liebe, Freundschaft, Zuwendung, Mitgefühl,
Wärme, Geborgenheit sind nicht käuflich! Das Wichtigste, was ein Mensch zum
Überleben braucht, das können kein Status, kein Fortschritt, kein Geld der Welt
ermöglichen! Es gibt da nämlich so eine Kunst, die man uns niemals lehrte und
das ist die Haltung, unsere Mitmenschen und auch uns selbst mit dem sensiblen
liebenden Herzen zu sehen. Und ohne dies werden wir niemals ein erfülltes Leben
führen können, das ist die Wahrheit dieser Zeit, die zum Himmel schreit. Es
gibt keine Kompromisse für die tiefen menschlichen Erfahrungen von wahrer
Herzensliebe. Das alles will gefühlt werden- tief tief IN UNS drinnen, denn
dann erblühen unsere Seelen in ihrer ganzen göttlichen Schönheit.
Neulich las ich etwas sehr Bemerkenswertes:
„Nur Dinge, mit denen du sterben kannst, sind es wert, dafür
zu leben: Gott, die Liebe und die Freundschaft.“
Diese Wahrheit liebe ich über alles, denn sie zeigt uns auf,
was im Leben wirklich wichtig ist.
Wir können ehrlich von Glück reden, dass Gott uns in unserer
Misere nicht allein lässt. Er könnte sich ja auch zurücklehnen und es sich gut
gehen lassen. Macht er aber nicht, weil er uns viel zu sehr liebt und
wahnsinnige Sehnsucht nach uns hat. Er möchte all seine verirrten Schäfchen
wieder zu sich zurückholen, koste es, was es wolle.Sogar seinen Sohn hat er für
uns geopfert, damit wir ihm wieder nah sein können.
Angesichts dessen hat sich meine Einstellung zum
Lebensschmerz radikal verändert, denn ich weiß ja heute, warum es weh tun MUSS!
Ich bin ja „nur“ wie wir alle auf dem „göttlichen“ Weg…….und bekanntlich ist
das Ziel umso schöner, je beschwerlicher der Weg ist. Das Beste kommt
schließlich erst noch
Mir gefällt die Erklärung von Erich Kästner:
„Aus den Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
lassen sich Treppen
bis in den Himmel bauen.“
Ich gehe mal einfach davon aus, dass auch Erich Kästner ein
sehr gläubiger Mensch war und seine individuelle Himmelstreppe baute. Stufe für
Stufe, Erfahrung für Erfahrung, Schmerz für Schmerz und ich finde diese
Bauweise einfach ideal! Da weiß man doch auf Anhieb, wohin der schweißtreibende
Treppenbau mal führt! Kann es denn ein lohnenswerteres Ziel geben? Jede
Erfahrung, die wir machen, ist von daher
„nicht mehr“ als eine weitere Stufe
unserer Himmelstreppe.
Ich glaube, es ist ratsam, an dieser Stelle die Bedürfnisse
unserer Seele mit einzubeziehen, denn- man mag es nicht glauben- für sie ist
das Leben eher ein Abenteuer.
Der Grund: Sie möchte
in vorheriger Abstimmung mit Gott unbedingt abklären, wer sie denn wirklich
ist. Auf ihre ganz eigene Vorgehensweise zieht sie akribisch genau die Lernerfahrungen,
bzw. Menschen ins Leben, die dabei helfen, ihre wahre Identität
hervorzubringen. Nun ja, es ist nichts Neues mehr, wenn ich sage: Irgendwann,
wenn alle Erfahrungen durchlaufen sind- dann steht sie mit einem Strahlegesicht
da, reckt sich, streckt sich und ruft voller Freude: Ich habs ja geahnt- dass
ich die pure Liebe bin! Jetzt ist nichts Dunkles mehr in mir- die Erdenreise
hat sich gelohnt und wenn ich wieder zu Gott zurückkehre, dann erzähle ich ihm
ausführlich, was ich hier alles so erlebte.
Eines weiß ich noch genau! Als mir klar wurde, dass meine
Seele jede Schmerzerfahrung dringend benötigte, da hab ich mir gesagt: Sie soll
ihre Erfahrungen machen und ich will sie so gut ich kann, dabei unterstützen,
indem ich jede neue Erfahrung als äußerst notwendig ansehe und befürworte.
Irgendwann ist alles durchlaufen und je besser ich mitziehe, umso schneller
geht’s. Solch eine Haltung macht was mit einem, denn plötzlich sieht man sich
nicht mehr als Opfer der Umstände an, sondern als siegreicher Überwinder. Wieder
eine Erfahrung gemacht- wieder ein Stückchen mehr zu mir selbst, bzw. in die
Liebe gefunden.
Ja, unser Leben ist ein sehr buntes Theaterstück und immer
wird es nur um uns selbst gehen, egal, was uns auch widerfährt. JEDE Situation,
jeden Menschen hat unsere Seele angezogen, um irgendwann in ihrem wunderschönen
Licht der Liebe und in ihrer wahren Größe aufzublühen. Ja, wir dürfen uns
getrost von dem Gedanken verabschieden, dass sich etwas „nur so“ ereignet, denn
hinter ALLEM ist ein tieferer Sinn verborgen.
Lapidar könnte ich es umschreiben, mit: Aus uns soll hier auf Erden im Laufe der Zeit etwas
ganz Besonderes werden und von daher ist es angebracht, diese Zeit zu nutzen,
um uns wieder daran zu erinnern, wer- wir- denn- wirklich sind.
Aber es kommt noch besser, denn wir erhalten hier die
einzigartigen Gelegenheiten…
-die höchste
Version unseres Menschseins zu erfahren..
-
die höchste Dimension von Leben zu leben…
-
und endlich das Wesen der wahren tiefen Liebe kennen zu
lernen.
Da neige ich doch spontan dazu, zu sagen: Wer will sich denn
so ein Angebot entgehen lassen? Ganz davon abgesehen, dass diese Ziele weitaus
vielversprechender sind, als die der oberflächlichen Welt! Na ja und als sehr
gläubiger Mensch geh ich eh davon aus, dass jeder von uns eines Tages Gott
gegenüberstehen wird. Und wenn er dann fragt, was wir hier so mit unserem Leben
angestellten, dann können wir ihm gewiss eine große Freude machen, wenn wir vor
ihm stehen und ihm unser liebevolles Herz entgegenstrecken!
Es liegt nämlich auf der Hand, dass wir für so einen
Himmelstreppenbau extrem viel Kraft benötigen! Darum hat Gott auch schon so
früh bei mir begonnen, denn bekanntlich macht ja der Schmerz etwas mit uns. Er
sorgt zwar für ne Menge Tränen- aber gerade durch ihn entwickeln wir eine große
Portion Stärke, Durchhaltevermögen und Widerstandskraft. Alles das brauchen wir
unbedingt für unseren Treppenbau.
Es gibt da einen Spruch, in den hab ich mich glatt verguckt!
„Mach dein Heute so wundervoll,
dass dein Gestern neidisch wird.“
Mir wird nämlich auf meiner Lebensreise mehr und mehr
bewusst, welche großartigen Chancen uns dieses Leben bietet. Ich hätte es
früher niemals für möglich gehalten, doch nun will ich weiter und weiter aus
dem großen Topf der Möglichkeiten schöpfen, denn noch bin ich nicht da, wo ich
einmal sein möchte. Es gibt noch viele Stufen- Erfahrungen zu machen.
*Linda*
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