Donnerstag, 15. März 2018

Unglaublich- aber wahr!






Unglaublich- aber wahr!



Zur Zeit verfolge ich auf dem Fernsehsender „Bibel TV“ eine sehr interessante Vortragsreihe , welche von der Thematik her zum Fokus  hat:


 „Unglaublich……Gott liebt mich…Gott sucht mich….Gott rettet mich….Gott will mich….Gott beschenkt mich…Gott bewegt mich….Gott erwartet mich…..“

Abend für Abend wird eine dieser unglaublichen Handlungen Gottes näher beleuchtet und zwischendurch stellt man sich wirklich die Frage: Warum tut Gott das alles? Warum sind wir ihm so wichtig? Die Antwort gab eine der Moderatorinnen, indem sie sagte: Gott ist es, der uns dieses Leben schenkte und er wünscht sich  nichts mehr, als dass es ein erfülltes Leben werde und wir in eine innige Gemeinschaft mit ihm zurückkehren.

Gott möchte Anteil an unserem Dasein nehmen und mit uns durchs Leben gehen.  Als unser Schöpfer und Herrscher über die ganze  Erde hatte er einst seinen  Plan mit uns allen- doch der beruhte gewiss nicht darauf, dass wir uns von ihm abwenden. Ganz im Gegenteil! Gott wollte   seine „Kunstwerke Mensch“ als eine große, sich bereichernde Gemeinschaft erleben, in der jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten zum Wohle der Anderen beiträgt. Ja, auch zur Ehre Gottes wurden wir in unserer Einzigartigkeit erschaffen- um ihm zu dienen, um ihn zu erfreuen.

Doch sein Plan erfüllte sich nicht, weil wir Menschen meinten, es ohne ihn recht gut allein zu schaffen. Da wartete schließlich auf uns- recht verlockend- ein selbstbestimmtes Leben, eine eigene Planung und gewiss auch das erstrebenswerte  Ziel, sich als Herr über das eigene Leben einen Namen zu machen. Und außerdem waren da noch die „Götter“ des Geldes, des Erfolges, des Besitzes, des Konsums, die angebetet werden wollten! Und so ein Paradies auf Erden, das konnten wir uns auch allein einrichten- Möglichkeiten gabs ja genug.

Ich glaub, ich darf hier mal wieder Frida Gold mit hineinbringen, die solche paradiesischen Zustände im Übermaß erlebte und davon überzeugt war, alles richtig gemacht zu haben.
Warum ließ sie das Erreichte dann trotzdem enttäuscht und frustriert hinter sich? Mensch Frida, hast doch ein Luxusleben geführt, um das dich viele beneideten- konntest dich mit den attraktivsten Männern umgeben- dir die tollsten Klamotten kaufen. Viele Leute haben dir angesichts deines Erfolges wohlwollend auf die Schulter geklopft……warum dann dieser Rückzug?


Frida stellte sich in ihrem Song eine ganz bestimmte Frage: Wovon soll ich eigentlich träumen in so einer Welt- in der ich letztendlich gar nicht mehr weiß, wer ich wirklich bin- in der ich mich verliere? Hier zieh ich mal ein erstes Fazit und sage: Dann ist da wohl bei Frida der Traum von einem glücklichen Leben nicht in Erfüllung gegangen. Wie kann das sein? Sie hatte doch alles befolgt, was man ihr mit auf den Weg gab?! Ich sag aber auch: Ihre Bühnenpräsenz war zwar vom Feinsten- doch sie tauschte sie ein gegen ihren Seelenfrieden.





Ja, Frida hat sich dann von dieser Bühne verabschiedet- ist letztendlich auch noch glücklich geworden- doch es war ein langer langer Weg mit vielen Umwegen, Irrwegen und gewiss vielen Fragen.

Nun möchte ich mich da nicht ausschließen, denn mir erging es ähnlich. Ich war getrieben und motiviert von diesem vielversprechenden Lebenskonzept der Allgemeinheit…..so lang, bis auch ich nicht mehr wusste, wer ich war. Und genau in diesen Zustand der Ohnmacht und Hilflosigkeit  kam Gott hinein und heute weiß ich, dass er mit ganz viel Geschenken im Gepäck zu mir kam, denn er suchte mich,  wollte mich erretten, befreien und er erwartete mich, weil er mich liebte, so wie er jeden von uns liebt. Und er kam, weil er sah, wie sehr ich mich verlaufen, bzw. verirrt hatte in einer Welt, in der ich eigentlich gar nicht zu Hause war.

Wenn ich zur Zeit angesichts der von mir angeführten Vortragsreihe höre, dass die Veranstaltung in 500 Orten der Welt ausgestrahlt wird, dann lehne ich mich wahrlich zurück und stelle mir die Frage: Kann es sein, dass Gott sich , wie von mir angenommen, wirklich seine Welt zurückerobert, um das von ihm einst geplante Vorhaben durchzusetzen? Kann es  sein, dass die Menschen sich nicht mehr zufrieden geben mit den alten Prioritäten dieser gängigen Welt? Haben sie so wie Frida erkannt, dass die angebotene „Nahrung“ überhaupt keinen nachhaltigen Sättigungswert in sich trägt? Suchen sie so wie ich damals nach einer Kost, die nicht den Verstand, sondern ihre Seele/ ihr Herz sättigt?



Ja, ich denke heute- Gott öffnete mir die Augen für eine ganz wichtige Haltung:

„Mehr als alles andere behüte dein Herz,
denn nur von ihm geht das wahre Leben aus!“



Und es geschah noch etwas. Als ich lernte, mich  in gesunder verständnisvoller Weise selbst anzunehmen und zu lieben, sah ich  den Sinn meines Hierseins aus einer völlig anderen Perspektive. Es scheint wirklich an dem zu sein, dass man in solch einer Phase so eine Art von Bewusstseinsschub erhält, der hilft, plötzlich anders zu sehen, anders zu verstehen! Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen, denn ich erkannte:

Ich war nicht hier, um anderen zu gefallen, Erwartungen zu erfüllen, das beste Bild „von“ abzugeben, um irgendwelchen vorgestanzten Bildern gerecht zu werden. Ich war auch nicht hier, um mich in irgendwelche Schubladen zu pressen. Ich war hier, um mir selbst zu gefallen und mein Leben nach meinen Bedürfnissen, Möglichkeiten und unter Berücksichtigung meiner individuellen Grenzen zu gestalten. Endlich durfte ich der Baum sein, der da unabhängig und befreit von alten einschnürenden Kindheitsfesseln in seine Standfestigkeit zurückgefunden hatte.



„Leben wie ein Baum-
einzeln und frei und brüderlich
wie ein Wald.
Das ist unsere Sehnsucht.“

Nazim Hikmet


Diese neue Sicht auf Leben, die hatte mir Gott geschenkt- weil es ja auch heißt:
Er gibt uns einen neuen Geist und richtet unser Herz voll auf Liebe aus. Ja, ich spreche seit damals   von dem wertvollsten Geschenk meines Lebens, als Gott an meine Tür klopfte und mich aus dem tiefen dunklen Loch meines Vorbeilebens herauszog, um mich auf festen fruchtbaren Boden zu stellen.

Heute weiß ich auch:


„Wir alle sind Pilger,
die auf ganz verschiedenen Wegen
einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.“

Antoine de Saint Exupéry


Denn: Gott liebt uns so sehr, dass er alles in Bewegung setzt, um jeden wieder zu sich zurückzuholen. Nein, niemals werden wir nachvollziehen können, was Gott sich so alles einfallen lässt, welche Wege er wählt, damit wir zurückkehren können. Er geht so weise, vorhersehend, unerklärlich vor, dass unser Verstand da nicht mehr mitkommt. Und dann sagen wir wohl wie Dietrich Bonhoeffer:

„Ich kenne zwar deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg für mich.“

Ja, Gott hat mich zurückgeholt und ich weiß heute, dass diese Rückführung auf einem äußerst umfangreichen göttlichen Plan beruht und das von Beginn meines Lebens an. Gott wusste von Anfang an, wo er mit mir hinwollte. Achtsam  legte er Puzzleteil für Puzzleteil aneinander…..und diese in meinen Augen eigentlich chaotisch verlaufende Lebensgeschichte trug ein einziges Ziel in sich: Anzukommen in mir selbst, anzukommen bei Gott und vor allen Dingen half Gott mir, meine kostbare Seele zu retten und diese so gut wie möglich zu heilen!

Ist schon irre- wenn man irgendwann da steht und voller Freude begreift, dass  der erlittene Schmerz, jede Enttäuschung, Verletzung, Niederlage unentbehrliche Mosaiksteine seines göttlichen Vorhabens waren, um mir das Geschenk eines neuen Lebens zu ermöglichen.

Wenn ich mich dann heute Abend wieder in die Vortragsreihe einschalte und höre, was Gott alles für seine Kinder tut, dann werde ich es mit einem Kopfnicken begleiten, denn ich habs erleben dürfen:

Gott sucht uns- Gott rettet uns- Gott beschenkt uns- Gott erwartet uns- Gott bewegt uns- Gott will uns……weil er uns unendlich liebt! Unglaublich- aber so wahr!

*Linda*

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