Unglaublich- aber wahr!
Zur Zeit verfolge ich auf dem Fernsehsender „Bibel TV“ eine
sehr interessante Vortragsreihe , welche von der Thematik her zum Fokus hat:
„Unglaublich……Gott
liebt mich…Gott sucht mich….Gott rettet mich….Gott will mich….Gott beschenkt
mich…Gott bewegt mich….Gott erwartet mich…..“
Abend für Abend wird eine dieser unglaublichen Handlungen
Gottes näher beleuchtet und zwischendurch stellt man sich wirklich die Frage:
Warum tut Gott das alles? Warum sind wir ihm so wichtig? Die Antwort gab eine
der Moderatorinnen, indem sie sagte: Gott ist es, der uns dieses Leben schenkte
und er wünscht sich nichts mehr, als
dass es ein erfülltes Leben werde und wir in eine innige Gemeinschaft mit ihm
zurückkehren.
Gott möchte Anteil an unserem Dasein nehmen und mit uns durchs
Leben gehen. Als unser Schöpfer und
Herrscher über die ganze Erde hatte er einst
seinen Plan mit uns allen- doch der
beruhte gewiss nicht darauf, dass wir uns von ihm abwenden. Ganz im Gegenteil!
Gott wollte seine „Kunstwerke Mensch“ als eine große, sich
bereichernde Gemeinschaft erleben, in der jeder nach seinen Fähigkeiten und
Möglichkeiten zum Wohle der Anderen beiträgt. Ja, auch zur Ehre Gottes wurden
wir in unserer Einzigartigkeit erschaffen- um ihm zu dienen, um ihn zu
erfreuen.
Doch sein Plan erfüllte sich nicht, weil wir Menschen
meinten, es ohne ihn recht gut allein zu schaffen. Da wartete schließlich auf
uns- recht verlockend- ein selbstbestimmtes Leben, eine eigene Planung und
gewiss auch das erstrebenswerte Ziel,
sich als Herr über das eigene Leben einen Namen zu machen. Und außerdem waren
da noch die „Götter“ des Geldes, des Erfolges, des Besitzes, des Konsums, die
angebetet werden wollten! Und so ein Paradies auf Erden, das konnten wir uns
auch allein einrichten- Möglichkeiten gabs ja genug.
Ich glaub, ich darf hier mal wieder Frida Gold mit
hineinbringen, die solche paradiesischen Zustände im Übermaß erlebte und davon
überzeugt war, alles richtig gemacht zu haben.
Warum ließ sie das Erreichte dann trotzdem enttäuscht und
frustriert hinter sich? Mensch Frida, hast doch ein Luxusleben geführt, um das
dich viele beneideten- konntest dich mit den attraktivsten Männern umgeben- dir
die tollsten Klamotten kaufen. Viele Leute haben dir angesichts deines Erfolges
wohlwollend auf die Schulter geklopft……warum dann dieser Rückzug?
Frida stellte sich in ihrem Song eine ganz bestimmte Frage:
Wovon soll ich eigentlich träumen in so einer Welt- in der ich letztendlich gar
nicht mehr weiß, wer ich wirklich bin- in der ich mich verliere? Hier zieh ich
mal ein erstes Fazit und sage: Dann ist da wohl bei Frida der Traum von einem
glücklichen Leben nicht in Erfüllung gegangen. Wie kann das sein? Sie hatte
doch alles befolgt, was man ihr mit auf den Weg gab?! Ich sag aber auch: Ihre
Bühnenpräsenz war zwar vom Feinsten- doch sie tauschte sie ein gegen ihren
Seelenfrieden.
Ja, Frida hat sich dann von dieser Bühne verabschiedet- ist
letztendlich auch noch glücklich geworden- doch es war ein langer langer Weg
mit vielen Umwegen, Irrwegen und gewiss vielen Fragen.
Nun möchte ich mich da nicht ausschließen, denn mir erging
es ähnlich. Ich war getrieben und motiviert von diesem vielversprechenden
Lebenskonzept der Allgemeinheit…..so lang, bis auch ich nicht mehr wusste, wer
ich war. Und genau in diesen Zustand der Ohnmacht und Hilflosigkeit kam Gott hinein und heute weiß ich, dass er
mit ganz viel Geschenken im Gepäck zu mir kam, denn er suchte mich, wollte mich erretten, befreien und er
erwartete mich, weil er mich liebte, so wie er jeden von uns liebt. Und er kam,
weil er sah, wie sehr ich mich verlaufen, bzw. verirrt hatte in einer Welt, in
der ich eigentlich gar nicht zu Hause war.
Wenn ich zur Zeit angesichts der von mir angeführten
Vortragsreihe höre, dass die Veranstaltung in 500 Orten der Welt ausgestrahlt
wird, dann lehne ich mich wahrlich zurück und stelle mir die Frage: Kann es
sein, dass Gott sich , wie von mir angenommen, wirklich seine Welt
zurückerobert, um das von ihm einst geplante Vorhaben durchzusetzen? Kann
es sein, dass die Menschen sich nicht
mehr zufrieden geben mit den alten Prioritäten dieser gängigen Welt? Haben sie
so wie Frida erkannt, dass die angebotene „Nahrung“ überhaupt keinen nachhaltigen
Sättigungswert in sich trägt? Suchen sie so wie ich damals nach einer Kost, die
nicht den Verstand, sondern ihre Seele/ ihr Herz sättigt?
Ja, ich denke heute- Gott öffnete mir die Augen für eine
ganz wichtige Haltung:
„Mehr als alles andere behüte dein Herz,
denn nur von ihm geht das wahre Leben aus!“
Und es geschah noch etwas. Als ich lernte, mich in gesunder verständnisvoller Weise selbst
anzunehmen und zu lieben, sah ich den
Sinn meines Hierseins aus einer völlig anderen Perspektive. Es scheint wirklich
an dem zu sein, dass man in solch einer Phase so eine Art von Bewusstseinsschub
erhält, der hilft, plötzlich anders zu sehen, anders zu verstehen! Auf einmal
fiel es mir wie Schuppen von den Augen, denn ich erkannte:
Ich war nicht hier, um anderen zu gefallen, Erwartungen zu
erfüllen, das beste Bild „von“ abzugeben, um irgendwelchen vorgestanzten
Bildern gerecht zu werden. Ich war auch nicht hier, um mich in irgendwelche
Schubladen zu pressen. Ich war hier, um mir selbst zu gefallen und mein Leben
nach meinen Bedürfnissen, Möglichkeiten und unter Berücksichtigung meiner
individuellen Grenzen zu gestalten. Endlich durfte ich der Baum sein, der da
unabhängig und befreit von alten einschnürenden Kindheitsfesseln in seine
Standfestigkeit zurückgefunden hatte.
„Leben wie ein Baum-
einzeln und frei und brüderlich
wie ein Wald.
Das ist unsere Sehnsucht.“
Nazim Hikmet
Diese neue Sicht auf Leben, die hatte mir Gott geschenkt-
weil es ja auch heißt:
Er gibt uns einen neuen Geist und richtet unser Herz voll
auf Liebe aus. Ja, ich spreche seit damals
von dem wertvollsten Geschenk meines Lebens, als Gott an meine Tür
klopfte und mich aus dem tiefen dunklen Loch meines Vorbeilebens herauszog, um
mich auf festen fruchtbaren Boden zu stellen.
Heute weiß ich auch:
„Wir alle sind Pilger,
die auf ganz verschiedenen Wegen
einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.“
Antoine de Saint Exupéry
Denn: Gott liebt uns so sehr, dass er alles in Bewegung
setzt, um jeden wieder zu sich zurückzuholen. Nein, niemals werden wir
nachvollziehen können, was Gott sich so alles einfallen lässt, welche Wege er
wählt, damit wir zurückkehren können. Er geht so weise, vorhersehend,
unerklärlich vor, dass unser Verstand da nicht mehr mitkommt. Und dann sagen
wir wohl wie Dietrich Bonhoeffer:
„Ich kenne zwar deine Wege nicht, aber du weißt den rechten
Weg für mich.“
Ja, Gott hat mich zurückgeholt und ich weiß heute, dass
diese Rückführung auf einem äußerst umfangreichen göttlichen Plan beruht und das
von Beginn meines Lebens an. Gott wusste von Anfang an, wo er mit mir hinwollte.
Achtsam legte er Puzzleteil für
Puzzleteil aneinander…..und diese in meinen Augen eigentlich chaotisch
verlaufende Lebensgeschichte trug ein einziges Ziel in sich: Anzukommen in mir selbst,
anzukommen bei Gott und vor allen Dingen half Gott mir, meine kostbare Seele zu
retten und diese so gut wie möglich zu heilen!
Ist schon irre- wenn man irgendwann da steht und voller
Freude begreift, dass der erlittene
Schmerz, jede Enttäuschung, Verletzung, Niederlage unentbehrliche Mosaiksteine
seines göttlichen Vorhabens waren, um mir das Geschenk eines neuen Lebens zu
ermöglichen.
Wenn ich mich dann heute Abend wieder in die Vortragsreihe
einschalte und höre, was Gott alles für seine Kinder tut, dann werde ich es mit
einem Kopfnicken begleiten, denn ich habs erleben dürfen:
Gott sucht uns- Gott rettet uns- Gott beschenkt uns- Gott
erwartet uns- Gott bewegt uns- Gott will uns……weil er uns unendlich liebt!
Unglaublich- aber so wahr!
*Linda*
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