Montag, 31. Oktober 2016

Unsere Seele braucht ein Zuhause









Unsere Seele braucht ein Zuhause

Ehrlich gesagt musste ich während des Verfassens der Überschrift gerade ein wenig schmunzeln, denn mein heutiger Grundgedanke steht absolut konträr zu den Zukunftsbildern, die sich mir gestern im Fernsehen präsentierten. Ich erhielt mal wieder einen kleinen Einblick in unsere vom Fortschritt durchzogene Welt!  Noch ist alles Zukunftsmusik, was sich mir da zeigte- aber auch die wenigen schrägen Töne reichten aus, um mir zu sagen: Wo soll das eigentlich noch alles hinführen- ist es nicht irgendwann auch mal gut mit den Neuentwicklungen? Worum es ging? Um die „tolle“ Aussicht, dass wir irgendwann mal in Autos sitzen, die keinen Fahrzeugführer  mehr benötigen und im Fokus stand die Ausweitung der künstlichen Intelligenz!

Ich könnt auch sagen: wenns so weitergeht, hat der Mensch dann irgendwann „ausgedient, spätestens,  wenn seine Arbeitsleistung auch von einem technischen „Etwas“ erbracht werden kann. Und das liegt so was im Trend- dass mir nur bei den Aussichten schon anders wird! Vielleicht wird es irgendwann mal  normal sein, wenn jede Familie sich ihren eigenen Haushaltsroboter hält- oder diese sogar als Partnerersatz dienen- wer weiß das schon?

Nun komm ich aber daher und blicke in eine absolut andere Richtung, wenn ich sage: Es gibt eigentlich nichts Wichtigeres zu tun, als dass wir der Seele wieder ihr Zuhaus schenken! Widersprüchlicher geht’s nun wirklich nicht! Aber dann soll es heute so sein!

Nun gut, ich machte mir schon vor Tagen so meine Gedanken, als ich bewusst nach Abbildungen von Kindern schaute, um mir vor Augen zu führen, dass das, was die Kinder da lebten, zum Ausdruck brachten- so weit gar nicht entfernt ist von unseren  Seelenbedürfnissen. Wie oft hab ich von erwachsenen Personen das Zugeständnis erfahren: „Bin ich von Kindern umgeben, dann geht es mir schlagartig gut. Dann vergesse ich all meine Sorgen!“ Auch mir ist es in meinem Beruf als Erzieherin nicht anders ergangen. Da konnte mein Wochenende noch  so fad verlaufen sein,  kaum war ich wieder unter den Kindern, ging sprichwörtlich die Sonne auf! Alle  Sorgen verflüchtigten sich! Nun kann ich mich mittlerweile einer festen These bediene, die da lautet:

Was auch  immer uns zu bewegen oder zu berühren vermag, das ist zweifelsohne auch IN UNS beheimatet! Dann nämlich gehe ich mit ganz bestimmten Antennen auf positiven Empfang, wobei die Seele dann freudig ruft: „Hallo, das kenne ich- ich spüre mich!“!
Fazit: Wer immer sich von dem kindlichen Sein berührt fühlt- blickt lediglich in den Spiegel seiner Innenwelt! Und wenn ich nicht ganz falsch liege, werden wir zum größten Teil alle sehr sehr berührungsempfindlich in der Gegenwart von Kindern!

Was ist es, was uns so fasziniert?

Ist es nicht gerade diese Unbekümmertheit, die natürliche, vertrauensvolle, schon fast unschuldige Art- Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche mitzuteilen- vielleicht auch die Art und Weise, wie offen und lebensfroh Kinder sich in ihrer Welt bewegen, durch welch bunte Brille sie dabei schauen? Da sind keine Ängste, Vorurteile und wurde das Kind von Verformung bisher verschont, dann kennt es auch keine Schuld- keine Schamgefühle! Es ist der Inbegriff der Freiheit, Lebensfreude, Wahrheit, Reinheit und Liebe!

Hier brauch ich auch nicht mehr viel zu erläutern, wenn ich sage: All das sind auch wir, denn das ist unsere wahre Natur und die haben wir alle einmal wie  selbstverständlich zum Ausdruck gebracht- bevor man sie uns absprach! Nun gibt’s da noch so eine These, die besagt: Unser Kern, also unser tiefstes Wesen ist von absoluter Unversehrtheit- egal, was auch im Leben geschah, dieser Kern blieb unberührt!

Es ist nur eine rhetorische Frage: Kann es also sein, dass wir als Erwachsene „nur“  anders agieren, weil wir reinweg aus dem Verstand leben und  vergaßen, wie es sich anfühlt, wenn unsere innere Quelle sprudelt? Aber sie ruft immer noch in uns und das bis ans Lebensende, denn so sind wir gedacht! Ob wir an Gott glauben oder nicht- es ändert nichts daran, dass wir göttliche Wesen sind- erschaffen, um in Freude an uns selbst dieses Leben zu erleben- ein Leben, das von Verbundenheit mit ALLEM erzählt! Wir sind nicht von unserer inneren Quelle getrennt- waren es niemals- wir haben es nur vergessen!




Weil es sich gerade anbietet, füge ich diese drei Aussagen ein

„Wer Gottes Welt nicht wie ein Kind sieht,
dem bleibt sie für immer verschlossen!“

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder!“

„Unsere Seele ist kindlichen Wesens!“

Ich weiß , man tut sich als erwachsener Mensch oft schwer- wenn solche Aussagen kommen, wie: „Lass das Kindliche in dir leben“- oder : „Es ist wunderschön, wenn der Mensch sich für immer das Kindliche bewahrt!“ Dies hat nichts mit kindISCH zu tun- sondern einfach mit der Tatsache, dass unsere wahre Natur  dem Kinde so ähnlich ist! Unser Herz ist ein Kind- ohne Frage!

Es gibt ein jüdisches Sprichwort, welches besagt: „Das Leben ist klüger als der Mensch!“

Für mich übrigens nicht anzweifelbar, denn wie gern spreche ich von dieser Weisheit des Lebens, das ja in enger Zusammenarbeit mit der Seele steht! Vielleicht sind wir so erwachsenen vernünftigen Menschen der Ansicht, wir wüssten, wie alles geht und funktioniert-und doch werden wir uns irgendwann eingestehen müssen, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die wir nicht verstehen! Dann nämlich hat uns die Weisheit des Lebens übermannt! Leben und Seele setzen  völlig andere Prioritäten, als wir es erlernten- denn Seele wünscht sich nichts mehr, als den vollen Ausdruck ihrer selbst hier auf Erden zu erfahren!

Seele spricht ungefähr so:

„Hier bin ich, gleich einer  Rose, die ihren einzigartigen Duft verströmen lassen will und die eigene Blühkraft mit allen Sinnen erfahren möchte! Lass mich Leben in all seinen Facetten hautnah erspüren! Lass mich wissen, was es heißt, einzutauchen in die Schönheit und Verbundenheit der Natur- ins liebevolle wertschätzende Miteinander- lass mich spüren, wie es sich anfühlt, aus ganzer Seele  zu lieben und geliebt zu werden! Lass Leben zu einem einzigen Abenteuer werden!“

Ohne Frage- hier geht es immer allein ums tiefe Erspüren und von daher muss sich der Verstand ausklinken- denn mit nüchternem  Denken kommen wir da nicht weit.


Es bedarf  nicht der ausschweifenden Erläuterungen- denn ich schrieb genügend über den Weg, der von uns allen irgendwann beschritten wird. Es geht ohne Zweifel in diesen Zustand der bedingungsfreien Liebe, die rein von ihrem Wesen her nichts verlangt, als nur endlich wieder  lieben zu dürfen! Denn unsere Seele ist nichts als „nur“ Liebe!

 Kinder sind in der glücklichen Lage, ausschließlich aus ihrer Quelle zu leben und dazu passt der Spruch:

„Erwachsene achten auf die Taten- ein Kind achtet auf Liebe.“
„Erwachsene sehen  mit dem Verstand- ein Kind sieht mit dem Herzen!“

Dabei erzählen mir meine Erfahrungen, dass es Kinder kaum interessiert, ob da jemand viel Geld, Besitz, Erfolg hat  oder sonst irgendwelchen äußeren Kriterien entspricht. Für ein Kind ist es nur wichtig, dass das, was herüberkommt, sein kleines Herz berührt. Es möchte sich ernst genommen, geliebt und verstanden fühlen und einfach Spaß haben.

In einem der neueren deutschen Songs bringt der Sänger eine Bitte zum Ausdruck:
„Wer lehrt mich, was es heißt, zu leben?
Wer lehrt mich, was es heißt, zu lieben?“

Eigentlich gibt es da einen relativ einfachen Weg- denn wer sich nur einen Tag unter die kleinen Wesen begibt, der erhält die Antworten  von allein! Da Kinder wie selbstverständlich Authentizität leben- ist ihre Liebe so klar und rein wie dieses „Quellwasser“! So lange Kinder sich all ihre Freiheiten des natürlichen Ausdrucks bewahren dürfen, ist ihr Seinszustand pure Liebe- eine Liebe, die sich allem schenkt, was das Kind umgibt.


Dass der Sänger diese Fragen in einer Welt wie dieser stellt- es ist kein Wunder und wenn wir dann erst einmal von Robotern umgeben sind oder in führerlosen Automobilen sitzen……..welche Aussichten auf Liebe!????????????


Nun ziehe ich angesichts der kindlichen Natürlichkeit ein Fazit, und sage:



Diese Rückkehr zu uns selbst ist also der Eintritt in eine Welt- die uns schon beim ersten Betreten unheimlich vertraut ist, weil wir schon einmal dort waren- als Kinder. Ich denk, es bietet sich an, wenn ich die Kriterien des kindlichen Wesens noch einmal anführe.

Da haben wir:



..den selbstverständlichen Ausdruck der Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse…..


…ein selbstverständliches liebevolles Miteinander….

..keine Fragen, woher jemand kommt, ob er es auch wert ist…..

.. bedingungsfreie Annahme- Hauptsache, der Spaßfaktor stimmt…

…keine Ängste, Schuld- oder Schamgefühle….

……….keine Verurteilung, kein Gefallen wollen….

…ein Tun – einfach der Freude wegen…



Da frag ich mich - ob es nicht die Kinder sind, die uns sehr vorbildhaft aufzeigen, was  im Leben zählt! Wenn wir wirklich in uns gehen- die absolute Wahrheit fühlen, dann werden wir nicht drum herumkommen, uns einzugestehen, dass diese kindliche Art im Grunde unserer tiefsten Sehnsucht entspricht- es war immer nur der Verstand, der unsere Sehnsucht nicht „zu Worte“ kommen ließ!  Käme es nicht der Befreiung gleich?  Schon allein das Gefühl, ohne Wenn und Aber angenommen zu werden….sich ohne Bedingung von einem liebevollen wertfreien Miteinander getragen zu wissen und endlich voll zu seinen wahren Gefühlen und Bedürfnissen stehen zu können, ohne Angst vor Verletzung, Ausgrenzung, Ablehnung haben zu müssen! Nichts tun zu müssen, sein zu müssen- als „nur“ ganz wir selbst!

Unsere Wahrheit ist doch: wir sehnen uns zwar danach- und doch wählen wir die unterschiedlichsten Weg, um dort hinzukommen, weil uns leider nur der Weg über den Verstand bekannt ist- über die Seelenrichtung hat man uns nie etwas erzählt!

Doch es gibt den einen Trost- Seele lässt es sich nicht nehmen, uns immer wieder anzustupsen- auf ihre weise Art zieht sie genau jene Umstände, Situationen, Menschen ins Leben, mit deren Hilfe wir möglichst rasch das falsche Denken ablegen, die andere Brille aufsetzen ,um uns selbst und auch das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.


Auf uns alle wartet ein anderes Leben. Es wird uns auch etwas völlig Anderes erzählen…..dass wir nämlich genau richtig  sind, wie wir sind- und dass es nichts Vollkommeneres gibt als unsere Individualität. Jeder ist ein Kunstwerk Gottes- und Gott wünscht sich, dass wir dieses Kunstwerk in seiner absoluten natürlichen Form zum Ausdruck bringen!

„Hier bin ich und anders gibt’s mich nicht- darf es mich nicht geben- denn so bin ich von Gott gedacht!“

Das dürfen wir uns jeden Tag aufs Neue voller Freude sagen! Es ist doch nicht wichtig, was andere sich so vorstellen über uns- wer darf sich das Recht herausnehmen, ein Kunstwerk zu beurteilen oder gar zu verurteilen?

„Niemand lebt in deiner Haut-
niemand ist in deinen Schuhen gegangen-
niemand hat den Schmerz so gefühlt, wie du ihn fühltest“…….


Ich denke, jeder Mensch sollte sich jeden Tag aufs Neue immer wieder selbst Umarmungen der Liebe, des Mitgefühls schenken und sich sagen:

„Vielleicht war das Leben bis hierhin nicht immer ein Zuckerschlecken, hab viele Fehler gemacht, doch sie ließen mich an Erfahrung gewinnen. Vielleicht waren nicht alle Wege asphaltiert, sondern krumm, verwinkelt und uneben- doch es sind meine Wege und genau so ist meine Lebensbahn gedacht. Und ich weiß- ich bin hier, um zu neuen Wegen aufzubrechen, auf denen ich immer mehr zu meiner wahren (kindlichen) Natur zurückfinde!“

Das Wesen der wahren Liebe wurde uns fremd, weil die Welt ist, wie sie ist- anonym, kalt, auf Profit und Erfolg, Fortschritt, Leistung ausgerichtet- aber es ist kein Fortschritt im Menschlichen- da ist Rückentwicklung angesagt. Da ist kein Platz mehr für die Liebe und oft auch nicht mehr für den Menschen!

Doch jeder darf für sich entscheiden, wie er leben möchte und was Priorität haben soll. Welchen Weg wollen wir beschreiten- den des Verstandes oder den des Herzens?

©*Linda*

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