Samstag, 8. Oktober 2016

Die höchste Form der Existenz








Die höchste Form der Existenz

Es gibt da so bestimmte Lebenswahrheiten, die kann man beim ersten Kontakt schnellstens zur Seite legen oder aber, so wie ich, recht genüsslich in sich aufnehmen!

Da stand nämlich geschrieben:

„Die höchste Form der Existenz, die wir erreichen können, ist das reine Sein!“



Oh, irgendwie scheint da etwas im Widerspruch zu stehen mit jenen Wahrheiten, die man seit Ewigkeiten an uns herantrug! Sind wir nicht in dem Glauben, dass eine gesteigerte Form der Existenz sich  zeigt, wenn es gelingt, uns diesem Bild des erfolgreichen karrierebewussten zielstrebigen vermögenden Menschen zu nähern? Sind es nicht gerade diese Statussymbole- mein Haus- mein Auto- meine Yacht- mein attraktiver Partner- mein großer Freundeskreis usw., die  bescheinigen, wie perfekt wir es verstehen, unser Dasein zu meistern? Geht es im Leben um diese  Form des Seins: reich – sein/ beliebt- sein/ anerkannt – sein/ erfolgreich -sein? Das ist mit Sicherheit nicht damit gemeint, denn dieses Sein hat eindeutig wieder einmal reinweg die Tendenz ins Außen! 


 Nun ja, so ganz will ich es nicht abschreiben- wenn man es vorzieht, sich in einer Welt aufzuhalten, in der sich der  Mensch  über Leistung und Besitz definiert und seine Anerkennung dann erhält, wenn er dem  Leistungs- Perfektions- Leitgedanken des Systems treu bleibt.




Doch das! hat alles nichts mit dem wahren Sinn und Zweck unseres Hierseins zu tun! Es verhält sich nun mal so, wie Christina Stürmer es ausdrückt:

Das Größte, was es gibt, ist- Mensch zu sein und das in transparent und authentisch! 

Die Wahrheit ist nämlich: Es gibt rein gar nichts zu tun- zu sein- als „einfach“ nur wir selbst,  in absoluter Einfachheit- verletzlich, sensibel, berührbar, mit all unseren Gefühlen, Ecken und Kanten, Ungereimtheiten, Fragen, Zweifeln , unseren innewohnenden Fähigkeiten und Sehnsüchten.

Es ist nicht zu übersehen, welcher Widerspruch sich hier breit macht und genau er ist es, der mich ständig von diesen zwei Welten sprechen lässt: eine, die vom Verstand regiert wird und jene, die sich auf unser Innenleben bezieht!

In welcher aber möchten wir eigentlich zu Hause sein- wenn wir ganz ehrlich sind?





Groß drüber gesprochen wird nicht- vielleicht liegt es daran, dass uns unsere innere Welt noch etwas fremd erscheint und die innewohnenden  Seelenlandschaften auf Entdeckung warten. Es wartet übrigens noch viel mehr auf uns! Wenn es gelingt, im ständigen Einklang mit unseren Seelenwahrheiten zu leben, dann werden wir eine völlig andere Lebensqualität erfahren! Wir werden „anders leben“- „anders lieben“ und sogar anders „leisten“ UND letztendlich verabschieden wir uns von all dem bisherigen Schmerz! 


Dazu darf man wissen, dass das Leben in Zusammenarbeit mit der Seele „nur“ darum bemüht ist, uns in die Liebe zu uns selbst zurück zu führen! Immer geht es bei der Leiderfahrung um die Wunden aus der Vergangenheit- um den eigentlich überflüssig gewordenen Ballast. Es muss verbrennen, was nicht zu uns gehört und niemals das Unsrige war- und das erzeugt den Schmerz! Mehr ist es gar nicht! 

Sollen wir da von einem niederträchtigen Leben sprechen, wo es uns doch nur Gutes will? Dürfen wir es verurteilen, weil es ihm ein Anliegen ist, dass wir uns selbst wieder aus ganzer Seele lieb haben und wertschätzen? Sein Anliegen ist das Bereichernste, was es gibt- denn, wie gesagt, sind wir nur hier auf Erden, um irgendwann die schönste Version von uns selbst zu verwirklichen! 

Nein, das! würde man uns nie so erzählen- denn dann bestünde die Gefahr, dass ein ganzes Lügenkonstrukt zusammenbricht.

Und schauen wir dann mal, was sich so neben dem Hamsterrad befindet, dann entdecken wir da die sogenannten Looser, Verlierer- Rumschwächler- Burnout- Betroffenen usw.,  die eines Tages einfach nicht mehr mithalten konnten oder sich trauten, ihre Grenzen zu ziehen! Das ist dann, wie ermittelt, mittlerweile jeder Zweite, weil die Seele einfach irgendwann schlapp machte. 




Ich denke, es ist wirklich an der Zeit, dass neue Prioritäten gesetzt werden, indem der Mensch endlich wieder ungehindert sein natürliches Mensch- Sein ausleben darf mit der Garantie, so  angenommen und wertgeschätzt zu werden, wie er nun mal ist! SO sind wir von Gott gedacht und dementsprechend ist uns auch ein Leben in Freude, Fülle, Zufriedenheit, Liebe beschieden! Aber ehrlich gesagt: So lange wir den Verstand in seiner beherrschenden Rolle agieren lassen, kann sich da unmöglich etwas ändern! 

Wenn es um ein großes Ziel im Leben geht, dann um die Erlangung des inneren Friedens IN UNS, denn nur wer IN sich angekommen ist- der vermag von einer hohen Lebensqualität zu sprechen! Nichts im Außen wird uns jemals glücklich machen können, wenn wir mit uns selbst nicht den inneren Frieden geschlossen haben.

„Erkenne dich selbst und liebe dich aus ganzer Seele- ohne Bedingungen“- 

das ist der Anspruch des Lebens an uns! Sei einfach nur du und das in jeder Situation des Alltags!  Dazu gehört dann auch, dass wir uns nicht irgendeinem gutbezahlten Job verschreiben, sondern dort tätig werden, wo wir uns wohlfühlen, wo wir unser inneres Feuer   zum Ausdruck bringen können!




Es geht um unser persönliches  Lebens-GEFÜHL- und da kann es nichts Wichtigeres geben, als nur noch das zu tun, zu sagen, was uns wirklich ein inneres Wohlgefühl schenkt. Das müssen wir uns selbst wert sein, denn wir haben nur dieses eine Leben!

Hinzu kommt ja noch eine andere Wahrheit:

Es gibt  zwischen Menschen im Grunde gar keine Trennung- denn tief im Inneren empfinden wir alle gleich! Wir alle sind auf der Suche nach Zuwendung, Wärme, Bestätigung und in jedem ist eine wunderschöne sensible Seele zu Hause. 

Es stimmt der Ausspruch:

„Was uns voneinander trennt, ist lediglich die Trennung von uns selbst!“

Wem es nämlich gelingt, in sich selbst wieder daheim zu sein- echte Nähe zu sich selbst aufzubauen, dem liegt rein gar nichts mehr daran, andere zu verurteilen oder etwas zu tun für ein bisschen Anerkennung und Dazugehören. Dann ist nämlich auch die vorherige Unzufriedenheit fort und es wird jedem  bewusst, dass wir im Grunde alle gleichwertige schöne „unvollkommene“ Wesen sind mit einem Urrecht auf Wertschätzung und bedingungslose Annahme!

Das Leben ist nur dann Herausforderung und Schmerz, wenn wir  unsere alten Glaubenssätze, überholten negativen Überzeugungen von uns selbst leben. Leben will uns aus diesen Haltungen herausholen, möchte uns in unserem Licht, unserer Größe – auch in unserer Schwäche!!!! oder vermeintlichen Unvollkommenheit!

Wir sind alle aus Liebe gewebt- das dürfen wir niemals vergessen! Der Weg zurück führt uns genau in dieses Bewusstsein, dass IN UNS seit ewiger Zeit unter all dem Müll der Selbstverurteilung, dem Gefühl von Kleinheit- nicht zu genügen usw.-- nichts als „nur“ reine Liebe ist- eine Liebe, die sich so gern verschenken möchte! Und sind wir in diesem Liebes-Bewusstsein angelangt, dann werden wir uns so intensiv spüren, wie wir uns niemals zuvor wahrnahmen! Das ist eine der tiefen Sehnsüchte unserer Seele- unseres Mensch- SEINS- unsere Liebe ohne jede Bedingung verströmen zu lassen! Wird Gott auch oft als der ewig Richtende, Strafende dargestellt- ich glaub nicht daran. Gott wünscht sich nichts mehr, als das wir unser Leben in Fülle genießen und ER würde, denk ich mal, eher sagen:

„Feiert euch in eurer Einzigartigkeit, feiert das Leben, feiert das liebevolle Miteinander und feiert die Liebe- das ist der einzige Sinn eures geschenkten Lebens!“





Ehrlich gesehen sitzen wir doch alle im selben Boot und steuern voller Sehnsucht Richtung Heimathafen!
Vielleicht ist ja dieses Bild des Bootes gar nicht so verkehrt als Alternative zu dem derzeitigen gesellschaftlichen turbomäßigen Jumbojet, der für mich zudem in sehr!!!! fragwürdiger Richtung unterwegs ist! 

Da für mich im Leben ALLES einem Geschenk gleichkommt, überreichte mir das Leben damals vor Reiseantritt das Präsent des Alleinseins. Ich bin heute der Auffassung: nichts lässt einen Menschen so rasch wachsen wie diese Situation! Man ist rund um die Uhr in der Konfrontation mit sich selbst, wenn es darum geht, das alte Leben umzukrempeln, seine neuen Wahrheiten zu finden, alte auszusieben, sich selbst wieder zu finden. 


Doch dafür dürfen wir uns auch irgendwann voller Stolz , wie Selbstachtung vor den Spiegel stellen, uns auf die Schulter klopfen und sagen: „Ja, ich kann wieder alleine stehen und auch gehen, weil ich weiß , dass es keine Flucht vor dieser immerwährenden inneren Sehnsucht gibt, die seit Ewigkeiten in mir wühlt!“

Es mag sein, dass ich ein Träumer bin, weil ich in dieser Welt immer noch an das Gute in jedem Menschen glaube und darauf vertraue, dass sich eines Tages eine „neue“ Form des Mensch- Seins durchsetzt….doch ich vertraue auf die immense Kraft der Liebe und der Sehnsucht.


©*Linda*

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