Montag, 24. Oktober 2016

Ein gutes Bewusstsein ist unser größter Schatz







Ein gutes Bewusstsein ist unser größter Schatz

Nicht ohne Grund wählte ich heute diese Aussage, denn wenn eine Haltung mein Leben qualitativ bereicherte, dann der des bewussten Lebens. Ich könnte auch sagen: Bei allem, was ich tue, sage und fühle,  was mir widerfährt, will ich hautnah zugegen sein! 

Ich weiß, es trägt das Bild des kontrollierten Lebens in sich- doch irgendwann, da geht es einem in Fleisch und Blut über – man ist unheimlich zentriert und agiert eigentlich ständig aus der eigenen Mitte heraus. 

Da geht es dann um Fragen, wie: 

Warum tue ich eigentlich, was ich tue? Verbinde ich damit irgendwelche  Reaktionen im Außen  oder bringe ich lediglich die Freude am eigenen Sein  zum Ausdruck? 

Ebenso ist es mit jeder Form der zwischenmenschlichen Begegnung, denn es wird niemals ein Mensch in mein Leben treten, ohne dass er mir unbewusst irgendeine Botschaft über mich selbst vermittelt.
Wie ist das mit der Beschaffenheit meiner Gedanken- über mich-  das Leben- über meine Mitmenschen?

Welchen Farbton tragen sie? Male ich sie in hellen leuchtenden Farben an oder enthalten sie eher dunkle Schattierungen der Schwere, der Angst, der Hoffnungslosigkeit, des mangelnden Vertrauens?

Wie reagiere ich auf den Schmerz? Sehe ich ihn als Wachstumsförderer an oder ignoriere ich ihn?
Welche Richtung möchte ich meinem Leben geben? Finde ich mich in jedem meiner Lebensbereiche als der Mensch wieder, der ich bin und sein möchte? 

Wie viel Raum und Zeit schenke ich meinem verletzten inneren Kind, das Tag für Tag nach Zuwendung und Aufmerksamkeit ruft? 


Ich weiß, es liest sich alles sehr anstrengend- so nach einem schweren Unterfangen- doch für mich wurde ein bestimmter Grundsatz zur Leitlinie : Nehme ich mich dieser scheinbaren  „Schwere“ der Gedanken nicht an, kann ich nicht in die gewünschte Leichtigkeit kommen! 




Genauso verhält es sich mit den Lernaufgaben, die wir vom Leben erhalten. Ich habe zwei Möglichkeiten: entweder entschließe ich mich für das bewusste Lernen oder ich werde vom Leben in den Lernprozess gezwungen. Heißt eigentlich nur: Jedes Problem ist da, weil es nach Lösung ruft und vor allen Dingen nach einer liebevollen Umarmung- das hab ich irgendwann recht klar verstanden. Entziehe ich mich dieser „Liebkosung“- dann kann ich sicher sein, zu irgend einer anderen Zeit wiederholt von genau diesem Problem besucht zu werden. Der Grund ist, dass es sich um unsere persönlichen Lebensaufgaben handelt und sie müssen gelöst werden, damit wir unsere innere Befreiung erlangen.

Es heißt so passend, dass der Mensch an seinen Aufgaben wächst und so verhält es sich- jede erfolgreiche Lösung lässt uns ein bisschen bewusster und erlöster durchs Leben gehen! Wir dürfen nie vergessen: die Verantwortung für die Blühkraft unseres Lebensgartens tragen wir bis zum letzten Tage ganz allein!
Das dachte sich wohl auch jener Mann, der im Fernsehen seinen Auftritt hatte, weil er für sich seine neue Lebensform fand. Seit drei Jahren lebt er nun mit seinem Hund  im Wald – obwohl er eigentlich zuvor einen sehr lukrativen Job hatte- es ihm am materiellen Wohlstand nicht mangelte.





 Seine Begründung für diesen Wandel lautete:

„Ich suche die Verbundenheit mit der Natur.“ Dieser Mann ist richtig glücklich, auch wenn wir uns vorstellen dürfen, dass er nun ein sehr sehr bescheidenes Dasein führt! Er ist ohne Zweifel bei sich angekommen – entsagt jedem Luxus- jedem Komfort, weil ihm das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur viel wichtiger ist. Als ich dieser Reportage folgte, erkannte ich, dass so ein Zeltleben in jeder Jahreszeit für mich nicht in Frage kommt- außerdem wäre ich viel zu ängstlich. Und doch konnte ich seine Beweggründe nachvollziehen und hege keine Zweifel daran, dass dieser Mann sich vor drei Jahren seinen Lebenstraum erfüllte. Absolut individuell- doch so muss es sein! Jeder Mensch trägt nun mal diese Einzigartigkeit der Sehnsucht in sich und jeder wird sie auf seine Art und Weise zum Ausdruck bringen! 


Hier fällt mir gerade das Lied ein: “Wenn sie tanzt, ist sie woanders!“ Es erzählt von einer „perfekten“ berufstätigen Mutter, die sich dann und wann bewusst in ihre Stille zurückzieht, um ihren tiefen Sehnsüchten nachzugehen- um den Bildern ihres Lebenstraumes ganz viel Raum und Phantasie  zu schenken!
Auch ich hab mal irgendwann spontan ein Blatt zur Hand genommen, um mein Sehnsuchtsbild zu malen – hab einfach in den Momenten das zum Ausdruck gebracht, was meine Seele mir erzählte! 

Es fehlen mir zwar die Vergleiche- aber ich denke, dass niemand sein Sehnsuchtsbild vorrangig mit käuflichen Gütern versehen wird. Eher gehe ich davon aus, dass jedes Bild den Wunsch nach einem lebendigen NATÜR- lichen unbeschwerten, von Liebe durchzogenen Dasein in sich trägt. 

Was sind meine persönlichen Vorstellungen von Leben?

 Diese Frage hat sich gewiss jeder von uns irgendwann gestellt und auch hier hat der Mensch zwei Wege zur Auswahl: den Weg mit dem Verstand  oder den Weg mit der Seele zu gehen!

Wer meiner Lebensansicht kundig ist, wird verstehen, wo ich drauf hinaus möchte- denn gehen wir in Begleitung des Verstandes, werden unsere Zielorte von Ansehen, Besitz, äußerem Erfolg sprechen. Beziehe ich mich dagegen auf den Wegbegleiter Seele, dann werde ich einen Zielort anstreben, der mir inneren Frieden, Freude, Leichtigkeit des Seins, Unbeschwertheit UND eine  blühende glückliche Seele beschert. Man könnte auch sagen: Zum Einen „erdenke“ ich den Weg- zum Anderen „erfühle“ ich ihn.



„Unser Mann im Wald“ gibt ein wunderbares Beispiel. Eigentlich hätte er ja aufgrund seiner gesicherten Existenz  immer so weiter leben können- scheinbar mangelte es ihm an nichts- doch vielleicht FÜHLTE sich sein  Leben ja gar nicht lebenswert an?  Ehrlich gesagt, bringe ich ihm und seiner Umentscheidung allergrößten Respekt entgegen- denn eines wurde im Gespräch deutlich: dieser Mann ist  nur in Begleitung seines Hundes und somit rund um die Uhr der Stille und sich selbst überlassen! Diese stete Konfrontation  muss man erst einmal aushalten können, zumal sie nach Antworten verlangt. Weil er es jetzt über drei Jahre so handhabt, gehe ich davon aus, dass er zu 100% in sich angekommen ist und absolut mit sich im Reinen! Ist vergleichbar mit dem „Heidi- Alm-Öhi“ oder einem Robinson Crusoe- auch wenn dieser seinen Freund „Freitag“ zur Seite hatte! 


Ist der Mensch vielleicht wirklich gleich einer Insel und  somit gar nicht für das einheitliche Massentreiben geeignet? Es ist nur eine rhetorische Frage, die ich da stelle- denn für mich ist jeder Mensch spontan gesehen ein „Baum“-  der inmitten des Baumbestandes  für sich alleine steht- zum Einen mit dem Wunsch nach Freiheit, Unabhängigkeit, aber auch von dem Bedürfnis getragen, ein friedliches wohlwollendes bereicherndes Miteinander durch seine „Baumnachbarn“ zu erfahren. 

Ich suche gerade wieder nach einem passenden Bild dieser Lebensweise und beziehe mich auf die „neue“  Formation der " „Partnerschaft“. Hier hab ich nämlich nach ganz viel Verirrungen  und Selbstverleugnung am meisten dazu lernen dürfen!

Zunächst möchte ich einen „erlesenen „Satz einfügen:

„In einer Partnerschaft, die von Liebe getragen ist, bewahrt jeder Partner sein eigenes Leben und zusammen erschaffen sie ein gemeinsames.“

Sofort sah ich zwei Ringe vor mir- jeder Ring stand für das Leben der beiden Partner. Dann legte ich diese Ringe in meiner Vorstellung so hin, dass sie sich leicht überschnitten und somit drei Felder bildeten. Ja, hab ich gedacht, das ist das Bild von wahrer Partnerschaft! Jeder lebt seine Persönlichkeit, Einzigartigkeit in seinem „Feld“ aus und doch bietet das mittlere Feld  genügend Raum für ein liebevolles wertschätzendes Miteinander! 

Nein, die Vorstellung ist mir mittlerweile nicht mehr fremd, weil es eine Phase gab, da hab ich mich intensiv damit auseinander gesetzt- halt, weil ich zweimal extrem das Gegenteilige lebte. Bekanntlich lernt man durch nichts so sehr wie durch den Schmerz und halt durch die Erfahrung. Ich spreche von einer neuen Formation der Partnerschaft, weil es gemäß unserer Erziehung befremdlich klingen mag. Waren wir nicht bisher der Ansicht, dass ein ständiges Zusammensein- alles gemeinsam zu machen, das! Zeichen der Liebe und Verbundenheit sei? 

Wie soll dann die sich ergebende zeitweilige  Distanz förderlich für eine Partnerschaft sein? Lebt man sich dann nicht mit der Zeit auseinander? 

Zum Glück kann ich hier auf etwas Beobachtung zurückgreifen- denn es sind zumeist sehr junge Leute, die für sich wie von allein diese Formation fanden. Jeder geht seinen Hobbys, Interessen, Fähigkeiten nach und oftmals gibt es sogar zwei völlig unterschiedliche Freundeskreise! Doch diese Partnerschaften zeugen von Stabilität!

Wie ist das möglich? Wenn sich zwei Menschen finden, dann kommen sie in ihrer Individualität, aus ihren ebenso individuellen Welten zusammen. Kann denn der Sinn von Partnerschaft sein- dass einer von beiden seine Individualität, sprich seine Welt für den anderen aufgibt? Nein, das ganz gewiss nicht- denn wir dürfen niemals den tiefen Sinn unseres Hierseins vergessen! Es geht in jeder Form von Beziehung immer um uns selbst- hat auch nichts von selbstsüchtiger Haltung! Wir sind hier, um eine immer schönere Version von uns selbst zu erschaffen, um unsere  Seele, so gut es geht, zu heilen und in unsere Ganzwerdung zu gelangen! Das ist Sinn allen Lebens! Und da bietet eine von Liebe, Verständnis, Fürsorge, Wertschätzung getragene Partnerschaft das höchste Potential!

Auch wenn ich diese erlesenen Worte sehr oft anführe:

„Füllt einander die Becher, aber trinkt nicht aus einem-

lacht und tanzt zusammen, aber lasst jeden von euch auch allein sein.

Steht zusammen, aber nicht zu nah-

denn Eiche und Zypresse wachsen nicht im Schatten des anderen.“

Ja, vielleicht muss man sich mit diesen Haltungen erst vertraut machen- weil es uns so niemals nahegebracht wurde. Doch ich denke, mit diesem Bewusstsein läuft niemand mehr Gefahr, sich in einer Partnerschaft zu verlieren, so wie ich damals! Klar schüttle ich heute oft den Kopf, denn eigentlich bietet Partnerschaft höchstes Wachstumspotential, aber ich gab meine Welt und meine Persönlichkeit auf.

Wut auf meine Partner hab ich nicht- denn gemäß eines Lebensgesetzes verlief mein Leben absolut ordnungsgemäß. Ich musste halt  nur durch das, was ich NICHT war, um überhaupt ermitteln zu können, wer ich wirklich bin und sein möchte- was und wie ich leben möchte. Als es mir gelang, diesbezüglich meine persönlichen Antworten zu finden- da wusste ich: hinter diese Antworten durfte ich nun  einen dicken Bestätigungspunkt setzen. Wieder hatte ich in eine neue Wahrheit gefunden, die voll und ganz die meine war! Das ist für mich der Weg in die persönliche Freiheit: in jedem Lebensbereich fest zu sich zu stehen, mit meinen gewachsenen Wahrheiten, ohne Orientierung an irgendwelchen Meinungen, Erfahrungen anderer- sondern nur in Absprache mit meiner Seele- mit dem, was ich wirklich fühle.

Ich denke, hier zeigt sich dann wirklich, wie passend der Vergleich zwischen Mensch und Baum ist und für mich Erklärung genug, warum Bäume von jeher eine magische Anziehungskraft auf mich ausübten. Aber interessant ist und bleibt es allemal- dass  vieles, was wir eigentlich relativ unbewusst  bevorzugen, sagen, fühlen – so im Vorübergehen von uns geben- im Grunde zu jeder Zeit Sprache der Seele war und ist. Es verhält sich wie  bei meinem gemalten Sehnsuchtsbild! Die Stifte brachten fast von allein und sehr rasch das aufs Papier, was aus der Tiefe rief. 

Und das Ergebnis hatte wahrlich sehr viel von dem besagten Himmel auf Erden…..hat wohl ganz viel mit der Seelensehnsucht zu tun.


©*Linda*

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