Dienstag, 18. Oktober 2016

Der inneren Stimme folgend









Der inneren Stimme folgend


Wer mit meinen Gedankengängen vertraut ist, der wird sich längst ein Bild darüber gemacht haben, in welcher Art und Weise ich so unterwegs bin! Da ich mich seit der Jugend als Reisende sehe und es auch immer bleiben werde- gibt’s natürlich auch gewisse Grundhaltungen- welche sich im Laufe der Zeit einem Wandel unterzogen.


Als ich mich traute, diese Einheitsspur zu verlassen, da wurde ich mit einer zunächst erschreckenden Erkenntnis beschenkt- denn ich stellte mir die Frage: Als was war ich da eigentlich die ganze Zeit unterwegs gewesen? War ICH das überhaupt oder war es eher dieses künstliche ICH, das sich aus den Vorstellungen des damaligen Umfeldes zusammen setzte?

Ich vermag gar nicht zu sagen, was einem in solchen Lichtmomenten alles durch den Kopf geht. Allerdings hätte es mich kein Stückchen weitergebracht- wäre ich durch diese Erkenntnis in Lethargie, Selbstanklage und Wehmut verfallen. Zum Glück fand ich die Kraft und Entschlossenheit, mir zu sagen: Nicht noch einmal wird mir dies geschehen! Ab jetzt gehe ich voller Achtsamkeit und mit wesentlich mehr Bewusstsein durch mein Leben! Das bin ich mir wert und außerdem hab ich nur dieses eine Leben und da will ich etwas Schönes draus machen! Es soll MEIN Leben werden und irgendwann wurde mir bewusst: das wird nur möglich sein, wenn ich allein dem Ruf meiner inneren Stimme folge!





Genau das! hätte man uns früher als Lebensnavi mit auf den Weg geben müssen. Stattdessen wurde uns geraten: „Gehe immer dem Verstande nach!“

Man kann aber nur einem von den beiden Wegen folgen und so stehen wir in dieser Zeit des Wandels sozusagen an der Weggabelung, um für uns selbst zu entscheiden, welche Richtung wir denn nun einschlagen wollen! Wählen wir den Weg der Seelenführung oder überlassen wir dem Verstand weiterhin das Sagen?
Vielleicht stellt sich hier die Frage, was denn nun der Unterschied ist und die Antwort fällt mir relativ leicht:
Lassen wir uns weiterhin von diesen herkömmlichen Programmen des angeblich Normalen, Gängigen leiten- dann folgen wir dem Verstand. Lauschen, fühlen wir stattdessen bei allem, was wir tun, mit Selbstachtung, Selbstliebe  IN UNS hinein , um nur noch unseren tiefsten Wahrheiten zu folgen, dann sind wir mit der Seele unterwegs.

Was wollen wir in diesem Leben leben? Dies ist eine der persönlichen Fragen, die jeder nur für sich allein beantworten kann.

Eines dürfen wir uns immer wieder sagen:

„Was du hast- kann jeder haben- doch was DU bist, kann keiner sein!“

Jeder ist wundervoll und absolut „richtig“, so, wie er ist und was unsere Fehler, Schwächen, Ecken und Kanten betrifft: genau das macht doch unsere Persönlichkeit erst aus!





All das wurde  uns nicht erzählt und so gingen wir hinaus ins Außen, um hier unser Glück/ unseren Erfolg zu suchen- im perfekten Job, im großen Freundeskreis,  in der gesellschaftlichen Anerkennung, im Status, im Besitz …..doch niemand klärte uns darüber auf, dass das, was wir da vehement suchten, niemals irgendwo anders, als nur IN UNS zu finden sein wird.

Höchste Wertschätzung,  Mitgefühl, Verständnis- Wärme, Zuwendung, Nähe, Toleranz- alles Haltungen, die wir uns in erster Linie selbst schenken müssen. Es gilt, in der Liebe zu uns selbst quasi voller Freude und Hingabe zu baden- uns zum wichtigsten Menschen in unserem Leben zu ernennen!

Es geht um das bedingungslose JA zu uns selbst, zu unseren persönlichen Wahrheiten, Empfindungen, Werten und inneren Baustellen. Das ist der fruchtbare Boden jeder Beziehung. Es geht dabei nicht um irgendeine Art von Vollkommenheit im geheilten Zustand- oh nein- wichtig ist nur, dass sich jeder so annimmt, wie er nun mal ist mit all seinen Ecken und Kanten und dem, was vielleicht nicht so liebenswert erscheint. Doch wir sind nun mal ein Mix aus hell und dunkel!


Veränderung kann nur jeder für sich hervorrufen durch eine klare Entscheidung hinsichtlich des eigenen Lebens - mit dem Wissen, dass das, was man uns von jeher erzählte -über das Leben, über uns, über die Liebe- des Hinterfragens würdig ist. Manchmal denk ich so: eigentlich könnten wir uns einmal total entleeren- um uns dann mit unseren selbst gefundenen Wahrheiten neu aufzufüllen- denn für mich ist jeder Lebensbereich- hinsichtlich des an uns Vermittelten-  mindestens mit einem Fragezeichen zu versehen!


Ich weiß aus Erfahrung, wie schwer es ist, diesem Hamsterrad der eingebrannten Strukturen zu entsagen- nur noch sein eigenes Ding zu machen, ausgerichtet nach dem inneren Wohlgefühl! Es geht nicht mehr darum, was denn die Anderen so tun, sagen, erwarten- wie sie reagieren, ob es ihnen gefällt, sondern, ob es mir gut geht mit dem, was und wie ich etwas ausführe oder sehe. Plötzlich steht man   in der Verantwortung, sich ein völlig anderes Leben aufzubauen, weil die Prioritäten anders gelagert sind. Wir setzen uns selbst in den Mittelpunkt- absolut ungewohnt – aber ebenso absolut richtig, so vorgesehen und unerlässlich!






Wenn ich mit mir selbst im Reinen bin-  das tue, was mir innere Freude bereitet und voller Selbstachtung und Werttreue  durchs Leben gehe- das ist für mich mein erfolgreiches Leben!

Es scheint so unspektakulär zu sein und doch ist es gerade diese fast unscheinbare Art Leben zu leben das Zufriedenstellenste, was ich mir vorstellen kann. Ich bin mir selbst nah, genieße meine Gesellschaft, mein inneres Kind,  lebe mein Potential  und begrüße jeden noch so kleinen Augenblick der Freude. Ja, mein Dasein ist einfach,  bescheiden und doch voller Fülle, weil es auf anderen Grundwerten beruht als es „normal“ der Fall ist.


Es ist wirklich an dem, was einst jemand schrieb:

„Mit leeren Händen geboren- mit leeren Händen gestorben
und dennoch habe ich die ganze Fülle des Lebens erfahren!“


Folgen wir nur noch dem Ruf unserer inneren Stimme, dann werden wir auch nur noch FÜHLEND unterwegs sein, was zur Folge hat, das sich all die alten abgespeicherten Programme wie von allein auflösen. Wir fühlen einfach, was für uns stimmig ist und was sich so gar nicht nach unserer Wahrheit anfühlt. Dabei  dürfen wir in jedem Fall davon ausgehen, dass unser Gefühl uns niemals täuscht- auch wenn wir es nicht erklären können, warum wir so oder so empfinden. Dies war eine meiner Erfahrungen, die mich zunächst sehr verunsicherte- denn etwas für wahr zu erklären- es aber nicht begründen zu können, war schon komisch! Doch mittlerweile weiß ich, dass man nicht alles verstehen kann- weil dem Verstand einfach Grenzen gesetzt sind. Und doch ist es unsere tiefste Wahrheit, weil es Seelenwahrheit ist!


Übrigens bin ich hier an einem Punkt angelangt, dem ich irgendwann meine höchste Achtsamkeit schenkte. Es ist die völlig andere Sicht auf Leben, das für mich ein Mysterium ist, absolut nicht einsehbar – nicht zu durchschauen in seinem Verlauf, noch weniger zu planen– voller Geheimnisse und alles in allem von einer Ordnung durchzogen, die vollkommener und gut durchdachter nicht sein kann. Dies darf ich sagen, weil schon ein bisschen Leben hinter mir liegt. Blicke ich heute auf diese scheinbar zufällige Anordnung meiner Lebensmosaiksteinchen, dann ist da nichts Zufälliges mehr dran, zudem es so was wie Zufälle eh nicht gibt. Fragte ich früher ständig nach diesem „Warum?“ der Geschehnisse, erfuhr diese Haltung einen Wandel, weil ich mir später sagte:

Genau so musste es sich ereignen- ob in hell oder dunkel- doch es war alles von Sinn.

Hat was von einer kunterbunten Perlenkette, bei der jede Perle ihren absolut perfekten Platz eingenommen hat. Keine dürfte ausgetauscht werden- keine dürfte fehlen- denn dann würde der spätere Perlenkreis niemals von Vollkommenheit sprechen können. Nein, wir können und brauchen nicht alles zu verstehen, was Leben und Seele sich so ausdenken- wir dürfen „nur“ darauf vertrauen, dass alles, WAS und WIE es geschieht einer gewissen Ordnungsstruktur  unterliegt und immer zu unserem höchsten Wohle und Wachstum sein wird.

Jedenfalls fand ich folgenden Satz recht passend, der besagte:

„Während unserer Reise werden wir jeder Logik entbehren- doch wenn wir einst angekommen sind, dann erkennen wir sie- die Logik in den Verläufen  unserer Perlenkette des Lebens.“




Mir schenkt solch eine Erkenntnis wahnsinnig viel Zuversicht – heißt es doch , dass jedes Leben von Geburt unter sicherer Führung steht , wobei ein erfahrener Mann mal sagte: Uns ist es zwar gegeben, gewisse Dinge im Leben zu planen- doch wenn es um die wichtigen unerlässlichen Eckpfeiler geht, dann werden diese von anderer Stelle gesetzt. Ich weiß nur zu gut, wovon er sprach- denn ich habs erfahren dürfen. Es sind diese unvorhersehbaren  Fügungen, die wie aus dem Nichts einfach da sind, völlig ungeplant- doch gerade sie geben dem bis dahin geführten Leben eine völlig neue Farbe, eine neue Richtung  und das im bereichernden Sinne! Das sind dann diese Eckpfeiler, die meiner Ansicht nach fest verankert sind im Plan der Seele ! Von daher brauchen wir  unser Leben eigentlich nur voller Gelassenheit fließen zu lassen, verbunden mit dem Vertrauen, dass uns sein Flusslauf  ohne irgendeine Anstrengung unsererseits eh an den Ort führen wird, der für uns vorgesehen ist.


Da ich recht intensiv im Verhältnis zu meiner Seele stehe, hege ich mittlerweile keine Zweifel mehr daran, dass sie es ist, die die Regie führt und wenn wir ihre Impulse wahrnehmen, erspüren wir zeitweise  ihre Anliegen.  


Nun decken sich meine Worte, Haltungen gewiss nicht mit dem, was man uns so im Allgemeinen über das Wesen Leben erzählte- doch mich hats während meiner Reise von seiner Magie überzeugen können. Viel zu viele Geschehnisse passen  im Nachhinein zu all meinen Darlegungen und mir bleibt als Fazit nur zu sagen: Was Leben im Endeffekt wirklich ist, das kann man eigentlich nur spüren, wenn man es in all seinen Facetten lebt, bzw. erlebt!

Es war immer und ist zu jeder Zeit ein wertvolles Geschenk, das immer wieder aufs Neue danach ruft, mit Achtsamkeit und Dankbarkeit ausgepackt zu werden.

Ja, Dankbarkeit gehört für mich einfach wie selbstverständlich zum Leben dazu, weil ich ja heute verstehe, warum mein Leben so und nicht anders verlaufen musste und falls ich es dann wirklich so im Vorfeld erwählte- worüber will ich mich beklagen? Was zählt, ist das Hier und Jetzt und das erfüllt mich mit Freude und halt großer Dankbarkeit.

Eine Bekannte sagte neulich  zu mir: Für mich ist jeder Tag so wertvoll, dass er den Stellenwert eines Geburtstages hat, weil ich mich jeden Tag aufs Neue freue, dieses Leben geschenkt bekommen zu haben! Mit jedem neuen Tagesanbruch erhalten wir die Möglichkeit, durch unsere Worte, Handlungen und Gedanken unseren Tag und auch uns selbst immer wieder neu zu erschaffen, zu erleben und zu feiern- denn so wünscht es sich unsere Seele!

Ist das nicht ein einzigartiges wunder- volles  Geschenk des Lebens an uns?


©*Linda*

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