Die Sprache des Herzens ist unsere „Muttersprache“
Ohne Frage sehe ich mich seit Langem mit Vorliebe in der
Beobachterposition, was den besagten Wandel unserer Zeit betrifft, denn das da
ein Umbruch stattfindet, ist nicht mehr von der Hand zu weisen! Auch wenn wir
uns unsicheren Zeiten ausgesetzt sehen, nicht mehr so genau
durchblicken…..genau diese fehlende Stabilität sehe ich als Voraussetzung,
damit sich der Wandel vollziehen kann.
Für mich als seelenbewussten
Menschen geht die Reise ganz klar in eine neue, nie dagewesene Form des
gelebten Mensch- seins und abfallen muss „nur noch“, was dieser Verwirklichung
im Wege steht. Der Verstand- er darf sich allmählich verabschieden mit all
seinen festgefahrenen Vorstellungen und Überzeugungen, denn es ist an der Zeit,
endlich dem Herzen seinen Platz
zuzugestehen!
Da ich ja nun mal recht offen bin für jede Form der
Neuorientierung ließ ich es mir nicht nehmen, folgende Nachricht schriftlich
festzuhalten:
21.03. 2017
„Reiche bitten um höhere Steuern
Einige vermögende New Yorker haben um eine Steuererhöhung
gebeten. In einem Brief an den demokratischen Gouverneur Andrew Coumo schrieben
u.a. Steven Rockefeller und Abigail Disney, dass sie als Topverdiener mehr
bezahlen sollten, damit Schulen und Straßen gebaut- Arme und Obdachlose
unterstützt werden können. Das bringe 2 Mrd. Dollar im Jahr.“
Irgendwie las es sich schon merkwürdig- aber egal, es war
der Grundgedanke dieser Betreffenden, der mich so ansprach:
„Wir haben so viel an Vermögen, dass es uns ein Anliegen
ist, von diesem Übermaß jenen zu geben, denen es nicht so gut geht wie uns!“
Es kam mir spontan nur ein Bild: Hier öffneten sich Herzen
für die Not anderer Menschen! Hier wurde die Macht des Besitzes angewandt, um
Gutes zu tun. Was für eine bemerkenswerte Geste der Nächstenliebe! So kanns
eigentlich weitergehen…..
Irgendwann kam ich zu dem Schluss:
Unser Gesellschaftssystem wird „nur“ so fruchtbar sein, wie
der Boden, auf dem es „wächst“! Nichts ist so ausschlaggebend wie das, was in den Boden gesät wurde, denn entsprechend
wird die Ernte ausfallen. Nun gibt’s da verschiedene Angebote an Samen: zum
einen die Samen der Macht, die Samen des Erfolges, der Perfektion, der
Leistung, des Reichtums, der Selbstdarstellung, des Profits, was Ausgrenzung und Spaltung der Gesellschaft zur
Folge hat……
und auf der anderen Seite die „Samen“ der Wertschätzung- des Miteinanders-
des Vertrauens- der Gerechtigkeit, der Menschenwürde, der Toleranz, der
Herzlichkeit, der Wahrheit und Klarheit, der Transparenz- mit dem Ziel der Einheit.
NUR: beides zusammen harmoniert nicht! Wieder stehen sich
hier Verstand und Seele gegenüber!
Nur eine rhetorische Frage: Was wünscht sich der einzelne
Mensch wirklich, um sich in dieser Gesellschaft wohlzufühlen?
Ich kann den Kreis auch ein bisschen kleiner ziehen, wenn
ich mir vor Augen führe, dass die
kleinste Gemeinschaft auf ihre Art ein System für sich darstellt: Freundschaft,
Partnerschaft, beruflicher Bereich, Familie. Auch hier bestimmt das Saatgut
über die Früchte, nichts ist so wichtig wie der nährende Boden.
Ehrlich gesagt, hab ich mir in meinen Beziehungen nie so
richtig einen Kopf gemacht- wusste darum später umsomehr zu sagen, dass diese
Basis der gegenseitigen bedingungslosen Annahme, der Wertschätzung. des
Vertrauens, der Wahrheit und Klarheit unerlässlich ist.
Irgendwann wurde ich mit der Frage konfrontiert: “Wie lebt
man eigentlich Freundschaft?“ Nein, ich reagierte nicht mit Verwunderung, war
ich mir doch bewusst, wie wenig uns dieser Bereich nahegebracht wurde, ähnlich
verhielt es sich ja mit dem Wesen der Liebe.
„Sie“ haben uns wohl erzählen können, was es heißt, zu
kämpfen und zu siegen, doch nicht, was
es heißt, zu lieben! Die wertvollsten Erfahrungen im Leben wurden uns somit
vorenthalten.
Ja, wie lebt man denn nun Freundschaft? Vorweg sei gesagt,
dass es nie und nimmer eine Art von Anleitung geben kann, um echte Freundschaft
zu erfahren. Freundschaft hat auch nichts damit zu tun, dass irgendwelche
Bedingungen, Erwartungen erfüllt werden. So erzählt es uns vielleicht der
Verstand!
Es gibt da so einen Ausspruch, der besagt.
„Leben ist ein Geheimnis, das gelebt werden will.“
Ohne Frage zählen die Erfahrungen von echter Freundschaft
und Liebe zu den wertvollsten im Leben und
als Seelenmensch bin ich heilfroh, sagen zu können: Freundschaft wie
Liebe sind zweifelsohne „nur“ erfahrbar, wenn es sich auf tiefer Seelenebene
vollzieht. Darum ist es nichts Unsinniges, wenn es heißt: Um Leben in seiner wahren Schönheit zu erfahren, müssen wir
den Verstand verlieren und uns der Seele zuwenden. Freundschaft wie Liebe
finden ihren Ursprung nur dort, weil es
eine Anziehung aus der Tiefe ist- absolut nicht mit dem Verstand zu steuern!
Ich gehe noch einen Schritt weiter, indem ich erkenne:
Seele lehnt sich auf,
wenn sie davon hört, dass man für Freundschaft und Liebe etwas tun muss, etwas
sein muss, Beweise erbringen muss- denn wir dürfen nicht vergessen: Seele ist
reine Liebe und dem Wesen der Liebe entsprechend ist diese völlig bedingungsfrei.
Sie liebt um ihrer selbst willen, wartet noch nicht einmal auf Gegenliebe.
Darum stimmt der folgende Ausspruch:
„Nicht mehr kämpfen, um Liebe zu erhalten (so, wie es uns
gelehrt wurde)..,
sondern dankbar sein, lieben zu dürfen!“
Ich glaube, dies ist wirklich die schönste und kostbarste
Erfahrung, die wir in diesem Leben machen dürfen, denn wahre Liebe ist so etwas
wie ein inneres Aufblühen und wahre Liebe liebt nichts mehr, als sich nur zu
verschenken.
Es gibt noch so einen schönen Satz:
„Wenn ein Mensch nichts mehr für einen tun kann und man kann ihn trotzdem nicht vergessen, dann weiß man, was Liebe wirklich ist!“
Darum bedeutet auch Freundschaft- etwas zu leben, was keine
Bedingungen kennt. Man liebt einfach, weil es den anderen Menschen gibt, ohne
Frage nach der Erfüllung eines bestimmten Wunsch- oder Verhaltensbildes. Es
geht nicht nach dem Prinzip: wenn du tust oder bist, wie ich es mir vorstelle-
dann kannst du Freund/ Freundin sein! Nein, es geht darum, diese
Einzigartigkeit des Anderen in all seinen Facetten voller Dankbarkeit als
Geschenk anzusehen, das man sich selbst machen darf.
Ich denke, es wird klar, wenn ich sage: Wertschätzung und
Dankbarkeit für die Geschenke des Lebens sind bei mir an der Tagesordnung-
nichts ist für mich selbstverständlich, weil nichts mal eben so von ungefähr
kommt und alles seinen besonderen Platz in meinem Leben erhält. Für mich sind
es alles kleine Schätze und so werden sie auch gehütet.
Ja ich habe gelernt, dieses Leben zu lieben, weil ich weiß,
dann liebt es voller Freude gerne zurück! Diese Liebe ist quasi meine Hochzeit
mit dem Leben und Trennung wird ausgeschlossen sein! Viel zu lang hab ich es
zugelassen, mich selbst hinten anzustellen, bis ich schmerzlich begriff: auf
diese Weise verschenkte ich den Reichtum meines Lebens und so soll es nicht
sein! Mein Fehler war immer, dass ich kontinuierlich meine Schatten nährte,
statt nach meinem inneren Licht zu suchen.
Thomas Mann schrieb:
„Es ist gut, das Schicksal mit
heiter bewundernder Ruhe anzuschauen.“
Dem stimme ich zu, weil ich heute weiß, dass Leben voller
Weisheit ist und sein 100%-iger Verlauf von uns weder beeinflusst noch geplant
werden kann. Die ganz bestimmten unerlässlichen Eckpfeiler, die setzt das Leben
in Zusammenarbeit mit der Seele konsequent selbst. Wenn nämlich eine den Überblick
über das Gesamte hat, dann ist es unsere Seele, die genau das ins Leben zieht,
was sie für ihren Erfahrungsschatz benötigt. Darum können wir auch relativ
gelassen bleiben, weil eh alles so kommt, wie es kommen soll.
Ich weiß- trägt die Spur des „sich- ausgeliefert- Fühlens“
in sich- doch wenn man erahnt, wo Seele hinwill, dann beginnt man sich
einzulassen auf das Abenteuer Leben. Es gibt so eine schöne Feststellung, die
besagt: Wirr sind zwar alle aus unterschiedlichem Holz geschnitzt- doch wir
kommen alle aus dem selben Wald: Was trennt uns Menschen eigentlich
voneinander? Die Antwort gibt’s in kurz und knapp: Es ist „nur“ das Gefühl, von
uns selbst getrennt zu sein- doch kaum sind wir mit uns selbst im Einklang, hören
endlich wieder unsere Seelenmelodie- spüren wir die Verbundenheit mit allem,
was ist und dieses Empfinden bezieht sich nicht nur auf unsere Mitmenschen,
sondern auf alles, was uns umgibt! Wir sind ein Teil des großen Ganzen,
eingebunden in Gottes wundervolle Schöpfung.
Ohne Frage, die Welt da draußen spricht eine andere Sprache-
setzt völlig andere Prioritäten, aber alles geschieht halt durch dieses Gefühl
der Trennung von sich selbst und damit von allem Lebendigen, Natürlichen! Doch
ich bin ein Mensch der Hoffnung und vertraue darauf, dass jeder irgendwann
wieder in der Liebe zu sich selbst ankommt, weil halt jeder Mensch von seiner
Natur her reine Liebe ist und sich- wenn auch unbewusst- nach diesem Ursprung zurücksehnt. Es liest
sich immer etwas komisch- aber so wird es für mich bildlich klarer: Wir sind
nicht unser Verstand- wir sind unsere Seele!
Es braucht nur das entsprechende Bewusstsein, mit dem wir
Schritt für Schritt in unsere eigene Mitte zurückreisen. Hier angekommen,
werden wir von einem wahren Heimatgefühl sprechen. Unsere Natur ist die
bedingungslose Liebe und unsere Aufgabe auf Erden ist es, diese Natur zum
Ausdruck zu bringen, unser Herz zum Erblühen zu bringen!
Und der Schmerz- jedes Scheitern- ist so was von normal-
denn nur so wachsen wir IN UNS hinein, kommen uns immer näher, so lang, bis wir
schließlich von Heilung sprechen. Unsere Unzufriedenheit, unsere Traurigkeit
sind doch nicht mehr als der Ruf nach Erlösung!
Gut, so manches muss fort- wie verbrauchte Gedanken, überholte
Gewohnheiten, alte Überzeugungen- aber alles läst uns in eine neue
Wahrhaftigkeit unseres Wesens wachsen. Ja, es wird ein Wandel sein- ein Wandel,
der uns befreit, erlöst, erhebt- vielleicht auch Chaos erzeugt- doch es ordnet
neu- hält lebendig, macht Spaß, macht groß und macht heil!
Ich fand eine Textpassage, die sehr stimmig ist:
„Du bist ein wunderbares Wesen
in einer wunderbaren Welt,
das ein Abenteuer voller Wunder erlebt-
fühle dich begleitet und geführt auf all deinen Wegen:
Du bist niemals allein.“
Es beunruhigt mich auch nicht, wenn ich beobachte, dass an
einigen Orten in der Welt noch so gar nichts vom Einzug der Liebe zu erkennen
ist- denn noch steckt alles Geschehen im Umbruch und manchmal bekommt halt das
Gute durch die Sicht auf das Schlechte seine Kraft, sich zu entfalten. Und
schließlich werden leuchtende Sterne zumeist durch das Chaos geboren.
Eines aber dürfen wir
nie vergessen: Die Liebe ist und bleibt die Kraft, die sich zum Schluss aus
allen Trümmerhaufen strahlend erhebt, weil sie alles überlebt und über allem
steht.
*Linda*
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