Sonntag, 12. März 2017

Ein Leben voller Freude









Ein Leben voller Freude



Ist es eine Utopie, sich vorzustellen, dass jeder Mensch „nur noch“ ein Leben voller Freude erfährt- ein Leben, in dem sogar der Schmerz mit Freude und Dankbarkeit angenommen wird? Es scheint suspekt zu klingen und doch vertrete ich heute diese These voll und ganz. Das rührt daher, dass ich mir irgendwann den tiefen Sinn unseres Hierseins vor Augen führte- sehr klar dieses Bild vom Lebensfluss malte, der es sich zur Aufgabe macht, uns so lange in sich zu tragen, bis wir quasi „liebesrein“ gewaschen sind. Ich wusste nicht zu sagen, warum sich mir dieses Bild auftat- ich denke, es war wieder mal eine Botschaft aus meinem Inneren. Ohne Frage- ich konnte diese Vorstellung sehr gut in mein bis dahin gelebtes Dasein integrieren, verstand auf einmal, warum Leben nun mal Schmerz und Leid mit sich bringen MUSS! Wäre es nicht so, wir würden nie und nimmer zu dem Menschen, der wir wirklich sind!



Stellen wir uns doch mal vor- es gäbe ihn nicht, diesen Schmerz als ultimative Infoheilquelle! Uns würde die Möglichkeit genommen, uns weiter zu entwickeln, neue Perspektiven zu gewinnen!

Erst der Schmerz setzt uns in Bewegung- lässt uns Fragen stellen- neue Einsichten gewinnen- regt uns zu Veränderungen an- lässt uns Neues ausprobieren und neue Wünsche entwickeln! Was für eine einmalige Gelegenheit! Vor allen Dingen dürfen wir nie vergessen, dass Leben von seiner Natur her grundsätzlich auf Weiterentwicklung ausgerichtet ist! Was soll ich also Anderes entwickeln, als Freude über so viel Schmerzgeschenke, wenn doch alles letztendlich zu meinem Besten, bzw. höchsten Ziele sein wird?



Eines darf ich verraten: keine freut sich so sehr über eine positive Schmerzhaltung wie unsere Seele! Schließlich wünscht sie sich nichts mehr, als eines Tages in ihrem schönsten Licht zu erstrahlen- befreit von jeder äußeren Fessel- denn sie möchte so gern wieder in Freiheit und voller Liebe erblühen! In sich- da beherbergt sie wunderschöne Eigenschaften: Liebe, Freude, Kreativität, Güte, Frieden, Mitgefühl, Verständnis, Leichtigkeit, Lebensfreude……all das will hinaus und sich zeigen!



Darum darf jeder von uns ohne schlechtes Gefühl eine Haltung für sich beanspruchen und das ist die Freude am Sein, die Freude darüber, dass jedem sein Leben als einzigartiges Geschenk überreicht wurde mit der stillen Bitte- das Beste daraus zu machen, dieses Kunstwerk Leben selbst zu erschaffen.



Es kommt auf dem Weg  irgendwann eine gewisse Erkenntnis- die da heißt: Wer seine Seele kennt und um ihre Wünsche weiß, für den kommt nichts mehr unerwartet! Wenn wir wissen oder erahnen, wo Seele mit uns hin will, dann wissen wir auch jedes neue Schmerzproblem einzuordnen! Dann sagen wir halt: „Willkommen Schmerz, willkommen Krankheit, willkommen Traurigkeit! Ich weiß, ihr klopft nicht ohne Grund bei mir an, denn ihr bringt mir eine ganz bestimmte Botschaft mit- über das, was ich meinen Schatten, mein Unerlöstes  nenne!“



Und es kommt noch besser! Wir brauchen gar nicht mehr zu warten, bis wir in den Schmerzprozess hineingezogen werden- unser Bewusstsein erzählt uns von allein, was dieses oder jenes Problem uns mitteilen möchte!  Immer wird es mit der Frage in Bezug auf die gesunde Selbstliebe zu tun haben: Tue, sage, denke, fühle ich etwas, das sich mit der Liebe und Selbstachtung zu mir nicht verbinden lässt?



Ich denke auch, es wird uns generell nicht schwer fallen, unsere ganz persönlichen Antworten zu finden, denn wenn wir wirklich IN UNS hineinfühlen, dann spüren wir in Alltagssituationen spontan- ob diese oder jene Situation Freude oder Unfreude in uns auslöst! Seele spricht über diese beiden Gefühle zu uns und wir haben nicht mehr zu tun, als entsprechend darauf zu reagieren.



Empfinden wir Freude- dann heißt das übersetzt: „Gut so, geh weiter, das ist der richtige Weg!“



Freude ist ohne Frage die Grundnahrung für unsere Seele und alles, was uns berührt, bereichert, zum Lächeln bringt, stärkt und ein inneres Wohlgefühl hervorruft, ist auf Empfang gegangen mit einer unserer inneren Antennen. Wir haben uns selbst gespürt!



 Aus Erfahrung weiß ich zu sagen: Wir brauchen noch nicht einmal zu verstehen, warum wir so oder so fühlen- und dennoch wird es immer richtig sein- weil es halt Seelenwahrheit ist! Es gibt da nämlich so einen kleinen Widersacher und das ist der Verstand! Seit der Kindheit bequatscht er uns mit ganz bestimmten Wahrheiten und weil wir verlernten, in uns hinein zu fühlen, haben wir ihm blind vertraut. Hat ihn natürlich gefreut, auch wenn wir uns oft im Stillen fragten: „Irgendwie werde ich aber nicht richtig glücklich, wenn ich nach seinen Anweisungen lebe!“ 


Der Grund ist recht simpel- denn in dem Moment der verspürten Unzufriedenheit kamen wir in den „Genuss“- muss ich jetzt mal so sagen- dass unsere Seele eigentlich etwas völlig Anderes gewünscht hätte- wären!!!! wir ihr zugewandt gewesen! Doch da man uns im dem Glauben ließ, wir seien getrennt von ihr – konnten wir sie nicht hören!
 
Von daher sehe ich es nicht als unnütze Energieverschwendung an, sich auf den Weg zu machen, um die  verschlossenen Seelenlandschaften zu erschließen. Nur so wird uns irgendwann bewusst werden, was uns, als der Mensch, der wir sind, wirklich glücklich und zufrieden sein lässt. Nur in der Seele ist all das beheimatet, was wir uns alle wünschen: Frieden, Liebe, Freude, Lachen, Leichtigkeit!



Nehmen wir dieses Gefühl der Freude als den! roten Faden bzw. ständigen Wegbegleiter mit ins Leben, dann sind wir zu jeder Zeit richtig unterwegs und können so unsere eigene Realität erschaffen! Nicht umsonst heißt es: Durch unsere Gedanken, Gefühle, Überzeugungen erschaffen wir unsere eigenen Lebensumstände! Das, was wir denken, tun,  sagen, fühlen-  WIE wir denken- über uns und das Leben wird sich automatisch in unserer Realität manifestieren. Ist nun mal ein Gesetz des Lebens!

Halte ich mich demzufolge ständig im Negativbereich auf- setze ich mich Unlustgefühlen aus- tue ich, was ich gar nicht will oder bin- dann werde ich es entsprechend dieser Haltungen auch erleben!



Was ist das für eine Macht, die wir da besitzen! Wir sind imstande, unser äußeres Erleben mitzugestalten, anstatt uns ausgeliefert zu wissen. Durch unsere Gedanken und Gefühle weben wir an unseren Lebensumständen mit! Mit Sicherheit ruft solch ein Gesetz des Lebens dazu auf, dass jeder die volle Verantwortung für sein Wohl und Wehe übernimmt- raus aus den Schuldgefühlen, raus aus dem mangelnden Selbstwertgefühl und hinein in das Wissen, dass jeder ein wunderschöner Gedanke Gottes ist und vollkommen durch und durch! Es gibt nichts zu verändern- außer der verurteilenden Gedanken, die wir so hegen und seit der Kindheit in uns tragen!



Es kann und wird sich nichts verändern, wenn wir uns nicht aufrichten und in Liebe zu uns selbst stehen, egal, was andere sich vorstellen oder erwarten. Es geht immer nur um uns- ob wir nun in Freundschaften, Partnerschaften, Arbeitsverhältnissen oder sonstigen Beziehungen sind- wir dürfen, ja müssen sogar unser Seelenheil und unser Recht auf Freude und Zufriedenheit extrem ernst nehmen! Es gilt, das eigene Leben entsprechend seiner Kreativität, seiner Möglichkeiten, seinem „sich- selbst- bewusst- sein“- nach eigenen Wünschen zu gestalten.



Niemand muss in einer Partnerschaft ausharren, in der statt Wertschätzung und liebevollem  Umgang körperliche Übergriffe, Diskriminierung, Dominanz, Gleichgültigkeit,  Untreue  an der Tagesordnung sind- das hat keine Seele verdient- so etwas verträgt sie nicht! Unsere Seele/ unser Selbst ist etwas Zartes, Verletzliches, ja Unschuldiges und schon aufgrund der zurückliegenden erlittenen Einschnitte darauf bedacht, ebenso zärtlich, liebevoll und behutsam behandelt zu werden! Unsere Seele möchte doch  eines Tages erfahren, wie es sich anfühlt- ohne Bedingung zu  lieben und geliebt zu werden- ohne jedes Wenn und Aber! Dieses Gefühl ist für sie die höchste Erfüllung und wenn ich richtig erahne, dann arbeitet sie sehr zielgerichtet darauf hin, damit ein jeder von uns Schritt für Schritt- (Schmerz-)Erfahrung für (Schmerz-)Erfahrung in diese Erfüllung hineinwachsen kann!



Für mich wurde eine Blickrichtung irgendwann sehr interessant, denn ich vermutete, dass die „Gestalt“ eines jeden Lebens von Geburt an bis jetzt- exakt auf die sehr individuellen Lernaufgaben zugeschnitten ist, die es in diesem Leben zu lösen gilt. Man sagt nämlich auch, dass wir nur mit dem konfrontiert werden, was wir brauchen, um uns weiter zu entwickeln. Es gibt demzufolge keine einzige sinnlose Situation!



 Hab zum Beispiel mal die Phase des totalen Alleinseins angeschnitten, welche von den meisten Menschen eher abgelehnt wird. Ich halte sie allerdings für das größte Wachstumsgeschenk überhaupt, gehe ich davon aus, dass jede fruchtbare Form des liebevollen Miteinanders IMMER erst IN UNS ihren Anfang nimmt. Vor ALLEM steht die gesunde Liebe zu uns selbst, verbunden mit der Liebe zu unserem inneren Kind.



Es ist ein großes Paket an Eigenverantwortung zu tragen, es wartet sehr viel Konfrontation mit den innewohnenden Schatten auf uns …..doch was könnte eine bessere Basis darstellen, als erst einmal dieses Alleinsein ohne jede Ablenkung?

Ich könnt auch ganz krass sagen- der Mensch wird radikal auf sich selbst zurückgeworfen und doch wird gerade dieser Umstand bewirken, dass wir uns intensiv mit uns selbst auseinandersetzen und den Bezug zur Seele wiederfinden Drum herum kommen wir eh nicht, denn die entsprechenden Aufgaben dieses Lebens wollen gelöst werden- Seele wird keine Ruhe geben und der Schmerz wird durch Verdrängung immer intensiver.



Ich schreibs nicht ohne Grund, weil mir auch diese Erfahrungen in Beziehungen zuteil wurden. Wenn zwei „unerlöste“ Menschen zusammenkommen, sich aber nicht der Wachstumsmöglichkeiten, geschweige denn der Anwesenheit des inneren Kindes bewusst sind und nur verdrängen, schönreden, sich womöglich noch gegenseitig anklagen- dann verfehlt Partnerschaft ihren eigentlichen tiefen Sinn. Dann beginnt es irgendwann schrecklich weh zu tun und diese Schmerzerfahrung werde ich wohl nie mehr vergessen. Aber nur durch diesen Schmerz vermochte ich in eine neue Erkenntnis zu wachsen:



Eine fruchtbare Beziehung sollte immer das Ziel der gegenseitigen Bereicherung, des Wachstums und Heilung in sich tragen- Möglichkeiten schenken, die Individualität noch stärker hervorzuheben und aus zwei  Leben ein drittes, noch Schöneres zu erschaffen.



Aber davon ab- ich hab mich über einen langen Zeitraum in den Beziehungen regelrecht selbst belogen, denn das da in mir irgendwann mehr Unfreude als Freude war- das hab ich zwar gespürt, aber grandios verdrängt! Na ja, die Kurve hab ich dann zum Glück doch noch bekommen oder soll ich sagen: mir wurde die Chance meines Lebens zuteil, weils ab da nur noch aufwärts ging in Richtung erfülltes Leben in gesunder Selbstliebe!?





Unser Leben ist nun mal ein großes Geschenk an uns und das gilt es zu würdigen, denn wir erhalten alle Möglichkeiten der Welt,  die inneren Seelenqualitäten zum vollen Ausdruck zu bringen! ICH habe mich in meiner Einzigartigkeit gelebt, geliebt und erlebt im liebevollen Miteinander- genau das sollte das Fazit am Ende des Lebens sein und nicht: „Ich habe allen gefallen- nur mir selbst nicht!“







Um mich herum sind die Wunder des Lebens

und das größte Wunder ist das Leben selbst.

Ich habe gelernt, wie ein Kind zu staunen

und alles, was gut und schön ist,

voller Freude zu bewundern.


Erst wenn das Kind in mir stirbt,

sterben alle meine Träume

und es gibt keine Wunder mehr.



Phil Bosmans



*Linda*

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