ALLES beginnt
IN UNS!
Irgendwann, da
las ich einen Hinweis, der mich sehr nachdenklich stimmte, denn es hieß:
„Eigentlich
brauchen wir uns gar nicht so sehr darum zu bemühen, Menschen zu mehr gelebter
Mitmenschlichkeit aufzurufen. Es reicht schon, wenn der Einzelne in die Liebe
zu sich selbst zurückfindet- alles andere ergibt sich dann wie von allein.“
Nun war es für
mich kein Neuland der Erkenntnisse, weil mir seit Langem bewusst ist: Nur was
IN MIR ist, das vermag ich auch weiter zu geben! Im Detail heißt es nichts
Anderes, als:
Erst wenn ich mir selbst Verständnis, Vergebung,
Mitgefühl, Treue, Selbstachtung, Ehrlichkeit, Nähe- halt ein gesundes Maß an
Selbstliebe schenke, werde ich fähig sein, dies auch im Umgang mit anderen zu
praktizieren. Wenn ich mich selbst nicht verstehe, wie soll es mir dann im Außen
gelingen? Wenn ich mir selbst die Wertschätzung untersage- kann ich dann einem
anderen in aufrichtiger Weise seinen Wert vermitteln?
Nur- das Fatale
an der Sache ist: wir wurden von unserem frühen Umfeld nicht dazu aufgerufen, vor allem anderen erst auf die Schönheit unserer Innenwelt zu schauen,
diese Einmaligkeit zu jeder Zeit, in jeder Situation auszudrücken! Stattdessen
tendierten wir dazu, uns selbst zu verlassen, „ihren“ Vorstellungen gerecht zu
werden und damit erlosch der Funke der Einzigartigkeit!
Noch fataler
ist aber der Umstand, dass niemand etwas leben kann, was er im Grunde seines
Wesens nach gar nicht ist! Wir können unmöglich etwas Anderes sein- als das,
was wir wirklich in uns wahrnehmen- wenn wir dann den Mut haben, es zu erspüren!
Nicht
unbegründet heißt es ja:
Jeder Mensch ist Zeit seines Lebens auf der Suche nach seinem wahren Wesen- nach diesem Ideal, das Gott in uns hineinlegte! Ja, wir können froh sein, wenn auch unbewusst diese Sehnsucht bewahrt zu haben- denn sie ist unser Glück! Sie wird es sein, die uns nicht zur Ruhe kommen -, unterwegs sein lässt, weil diese leise Stimme in uns eine Wahrheit spricht, der wir bis zum letzten Tage nicht werden ausweichen können!
Wir sollten nie
außer acht lassen, dass allein diese Quelle IN UNS der Motor für ein erfülltes Leben ist- dass unsere ganze Lebensenergie
dieser Quelle entströmt! Lassen wir sie nicht ungehindert sprudeln, dann sind
Energiestopp, verbunden mit dem Gefühl der Leere die Folge! Dann fragen wir uns
wie Frida Gold: „Wovon sollen wir eigentlich noch träumen? Wir haben doch alles
befolgt, was „sie“ uns sagten- aber glücklich wurden wir komischerweise damit
nicht!“
Oh ja, „sie“
haben uns schon immer erzählt, was „traumhaft“ ist, was uns den Himmel auf Erden
beschert! Nur- es war eine „irre“-Führung in die absolut falsche Richtung!
Darum ruft
gerade diese Zeit dazu auf, einen völlig anderen Weg einzuschlagen- einen, den
wir noch niemals gegangen sind- denn nur auf ihm finden wir wieder nach Haus,
nur auf ihm kommt unsere Sehnsucht zur
Ruhe.
Ich könnte
jetzt angelehnt ans unbewusst gelebte kindliche Verhalten sagen:
So wie das Kind
es seiner Natur überlässt- so überlässt es auch der erwachsene Mensch seiner
gottgegebenen Natur, um das zu sein, zu werden, was er nun mal ist und nicht,
was andere sich so vorstellen.
Auch eine
„Buche“ z. B. bleibt immer „nur“ eine Buche-eine Tulpe will nichts Anderes als
eine Tulpe sein und der Mensch hat „nur“
Mensch zu sein im Ausdruck dessen, was ihm geschenkt wurde. Alles andere wäre
und ist eine Verleugnung der Schöpfung. Würde ich meine Phantasie einmal
spielen lassen und mich auf das kleine Gänseblümchen besinnen, dann wäre es
eine irrwitzige Idee, sich vorzustellen, dass das Gänseblümchen neidisch zur
Rose schielt mit dem Wunsch, doch viel lieber ihr Aussehen, ihren Duft, ihre
Dornen zu besitzen! Nein, ein Gänseblümchen ist, was es ist und blüht trotzdem
vor lauter Freude auf der bunten Wiese vor sich hin! Es genießt sein Dasein und
gut ist.
So sollte es
auch bei uns Menschen sein- denn Gott hat uns nun mal so erschaffen, wie wir
sind und ER wird schon seine Gründe gehabt haben, uns in der! Ausführung, zu
dieser Zeit, an diesen Ort „gesetzt“ zu
haben, um in unseren Farben zu erblühen! Ich denke, es reicht völlig aus, wenn
jeder Mensch sich gemäß seiner Fähigkeiten, Möglichkeiten und auch Begrenzungen
lebt und sich sagt: So bin ich gedacht- einzigartig und vollkommen. Ich brauche
nicht mehr zu sein, als ich bin!
Ich sehe mich
nicht unbegründet oft „nur“ als Seele, weil es mir so viel eher gelingt, uns
alle eingebundenen im großen Ganzen zu sehen. Wir sind nicht
getrennt- nicht von uns selbst- nicht voneinander und auch nicht von der Natur!
Diesen Irrglauben haben wir gewonnen in einer Gesellschaft, die so ist, wie sie
ist: kalt, materialistisch, oberflächlich.
Durch „sie“
wurden wir in den Glauben der Getrenntheit versetzt- rigoros an der Wahrheit
vorbei und das soll nicht krank, unzufrieden, unglücklich machen? Das Kind in
uns hats bis heute nicht verstanden und quält sich immer noch mit der
Enttäuschung, der Wut, der Auflehnung herum! Es ist als würde es rufen: “Warum
durfte ich nicht so bleiben, wie ich wirklich bin- so fühlen, wie ich wirklich
fühlte? Warum war ich in euren Augen irgendwie „nicht richtig“? Warum musste
ich mein wahres Ich eintauschen gegen eines, das euch gefiel?“
Ich bin der
Ansicht, dass exakt diese stille Aggression des Kindes sich bis ins Erwachsenenalter
zieht und für so viel Unfrieden, Missstände, Querelen untereinander
verantwortlich ist. Dieses aufgedrückte zwanghafte Leben aus dem Verstand
heraus – diese Entfremdung vom inneren Erspüren, von unserer Quelle kann uns
unmöglich glücklich machen! Dort ist unsere Heimat- doch man hat uns heimatlos
werden lassen und ist bis heute nicht darum bemüht, etwas daran zu ändern!
So! passen wir
nämlich wunderbar in ihr Schema einer Welt, die auf Gewinn, Profit, Macht und Abhängigkeit
setzt! Irgendein Sprecher im Radio sagte einmal: „Der normale Mensch weiß gar
nicht, was er sich wünschen soll und wartet darauf, dass man es ihm sagt!“ Ich
finde diese Aussage einfach nur traurig- vor allen Dingen bestätigt sie sich
kontinuierlich. Menschen folgen den angesagten Trends , ob in der Mode, im
technischen Bereich oder sonstwo. Es scheint, als würde sich der Mensch
abhängig machen von dem, was andere als IN oder OUT ansehen! Sind wir uns
eigentlich im Klaren, was das heißt? Wir lassen uns durch die Ideen anderer
fremdbestimmen- sie sagen uns, was gut für uns ist! Und das in einer doch so
fortschrittlichen Zeitepoche! Können wir nicht allein entscheiden, WANN wir WAS
benötigen und was für uns gut ist? Und gut ist gewiss nicht das, was alle so
tun, meinen und besitzen!
Ich erinnere
mich an eine kurze reale Szene im Fernsehen. Ein junger Sänger befand sich im
Interview mit einem Reporter und erwähnte so ganz nebenbei: “Ich habe vor unserem Gespräch mein Handy entsorgt!“ Der
Gesprächspartner reagierte erstaunt und erhielt als Erklärung.“ Wissen Sie was?
Hätte ich mein Handy hier liegen gehabt, ich hätte x-mal drauf geschaut! Mir
wurde nämlich irgendwann bewusst, wie süchtig so ein Handy machen kann! Und das
wollte ich nicht mehr!“
Nun gut, man
muss sein Handy nicht unbedingt entsorgen- doch es geht einfach um das gesunde
Bewusstsein und die Frage: Inwiefern nimmt das Außen, auch ein ganz banales
Smartphone Einfluss auf meine
persönliche Lebenshaltung? Bin ich zu
jeder Zeit in der Lage, selbstbestimmt zu handeln? Denn sonst dürfen wir uns
sagen, dass wir immer noch genau das leben, was wir seit der Kinderzeit angenommen
haben. „Sie“ erklären uns, wie wir unser Leben zu sehen, zu verstehen und zu
leben haben und was wir brauchen, um glücklich zu sein.
Hans Kruppa
schrieb einmal:
„An die
Regisseure des Welttheaters!
Warum noch
Kriege inszenieren?
Der Frieden ist
schon mörderisch genug!“
Wie kann denn
ein Frieden mörderisch sein?
Das ist nur
möglich, wenn so ein Frieden nur dem Schein nach friedlich ist! Eines liegt
nämlich auf der Hand: der wahre Frieden wird erst einkehren, wenn der Mensch zu
sich zurückgefunden hat! Erst wenn wir uns selbst wieder Heimat sind, dann
vermag sich auch im Außen eine friedlichere Welt zeigen. Außen wie Innen- Innen
wie Außen.
Es gibt einen
schönen "Lebens- Sinn- Gedanken", den ich mir sehr oft vor Augen führe:
Unser aller
Leben ist eine einzige Einladung, ausgesprochen von Gott, der uns einlädt zur
höchsten Vorstellung und zum höchsten Denken über uns selbst. Zu hoch
gegriffen? Nein, ich denke nicht, denn was kann es Schöneres geben als sich irgendwann
voller Stolz sagen zu können: Ja, ich hab es aus eigener Kraft geschafft, trotz
aller Ängste und Mühen, diese alten überflüssigen einengenden Häute der
Kindheit zu entfernen. Meine Seele, die fast zu ersticken drohte, darf sich nun
ihrer Freiheit erfreuen und endlich wieder in ihrer Schönheit erblühen! So hab
ich Leben noch nie geliebt!
Ja, wir dürfen
uns auf dem „neuen“ Weg wieder erinnern an jene frühe Zeit, in der wir uns
keinen Kopf machten, wer wir sind/ was wir zu tun/ wer wir zu sein haben, denn
wir lebten einfach uns selbst! Und wir dürfen uns heute fragen: Was möchte
unsere Seele letztendlich erfahren?
Die Antwort
lautet:
Seele trachtet
nach ihrem wahren Seinszustand. Sie ist Leichtigkeit und Freiheit. Sie ist
Frieden und Freude. Sie ist auch Grenzenlosigkeit und Schmerzfreiheit;
vollkommene Weisheit und vollkommene Liebe. Im Leben geht es nämlich darum, die
höchste Qualität des Gebens zu erreichen - nicht die des Bekommens! (So wird es
uns nämlich permanent erzählt!)
Doch dazu
müssen wir uns auf den Weg machen und sind die Wege auch nicht immer gerade-
sie führen aber so, dass wir am
schnellsten in die Wiedererinnerung gelangen! Ohne Frage: es wird nicht
schlimm sein, wenn wir auf diesem so unbekannten Pfad straucheln, hinken, uns
verlaufen, zigmal hinfallen- alles ist besser, als festen Schrittes auf einem
Weg zu wandern, der nicht der unsrige ist!
Wir sind aufgefordert,
der Gewöhnung zu entkommen, unsere eigenen Vorstellungen, Empfindungen von Leben,
der Liebe, von uns selbst zu verwirklichen in dem Wissen, dass diese Haltung
unsere Seele zu heilen vermag! Wir dürfen und müssen uns selbst wieder ernst
nehmen und begreifen, dass jeder Gedanke des Brauchens von jeher eh eine
Illusion ist- denn in jedem von uns lebt die Fülle, die absolute Vollkommenheit!
Wir haben alles mitbekommen, um uns selbst ein erfülltes Leben erschaffen zu
können! Wir sind nicht darauf angewiesen, dass Andere uns unseren Wert
bestätigen, dass sie uns loben, dass sie uns verstehen- all das dürfen wir uns erst
einmal im vollen „sich- selbst- bewusst- sein“ ganz allein schenken!
Und aus dieser
bedingungslosen Liebe, Annahme unserer selbst in allen Facetten, wird eine
Liebe erwachsen, die wir so seit der frühen Kindheit nicht mehr wahrnahmen!
Denn: ALLES
beginnt IN UNS!
Wir werden
fähig sein, den anderen zu verstehen, weil wir lernten, uns selbst zu verstehen
und uns Mitgefühl entgegen zu bringen.
Wir werden uns
in den Anderen hineinfühlen können, weil auch wir uns in der Tiefe erspürten.
Wir werden den
anderen achten, so wie wir uns selbst achten.
Wir werden den
Anderen ohne Wenn und Aber annehmen können, weil uns dies zuvor auch bei uns
gelang.
Wir werden uns
sogar über das Glück des Anderen freuen können- mit ihm lachen UND weinen!
Und die
Erklärung ist so einfach: Es ist uns nämlich dann gelungen, aus der Quelle
unseres Seins zu agieren und nicht mehr wie zuvor aus dem Verstand! Es heißt ja
nicht umsonst: Der „neue“ Mensch hat seinen Verstand verloren, weil er eines
Tages merkte: Es ist völlig ausreichend, wenn ich „nur“ ein Herz zum Fühlen
habe!
*Linda*
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen