Mittwoch, 15. Februar 2017

Jeder Mensch kann nur einmal er selber sein









Jeder Mensch kann nur einmal er selber sein


Irgendwann, da stellte ich mir die Frage: Wessen bedarf es eigentlich, um von einem zufriedenen Leben zu sprechen- von einem inneren Frieden, der bis zum letzten Tage anhält? Gibt es das überhaupt oder ist der Anspruch zu hoch, den ich da stelle?

Dann begegnete mir folgender Richtungsweiser:



Friede wächst aus Liebe-
Liebe wächst aus der Freude-
Freude wächst aus dem glücklich sein-
glücklich sein wächst aus dem Einklang mit der Seele-
der Einklang der Seele erwächst aus dem : ich selber sein.

Spontan hatte ich das Bild eines Gartens vor mir - sah mich als die Gärtnerin, die sehr genau bedachte, welche Samen sie aussäen musste: „Liebe, Freude, glücklich sein, im Einklang mit der Seele leben- ich selber sein“, um letztendlich die Pflanze der Zufriedenheit erblühen zu sehen. Nur eines war ja komisch: Alles, was ich da aussäte waren Samen, die  in der oberflächlichen Welt, so wie ich sie kennenlernte, gar nicht angeboten wurden, bzw. werden!

Letztendlich wars mir dann aber auch egal, weil ich eh die Ansicht vertrete: Wir leben zwar in dieser Welt- doch von unserem menschlichen Naturell passen wir gar nicht hierher. Ich für meine Person bevorzuge jedenfalls das oben angeführte Saatgut, weil es mir die Garantie für eine hohe Lebensqualität gibt. Und darum soll und muss es ja letztendlich gehen- dass ich mich in der  Verantwortung sehe als Erschaffer meines glücklichen Lebens. Schließlich bin ich Tag und Nacht mit mir zusammen bis zum letzten Tage– da soll schon Harmonie herrschen, damit ich mir nicht irgendwann den Vorwurf machen muss, mein mir geschenktes Leben nicht genügend geachtet zu haben.

Nach ganz viel Vorbeileben bin ich nämlich eines Tages aufgewacht, weil ich mir dieser hohen Verantwortung bewusst wurde und verstand, warum mein bisheriges Dasein niemals von innerer Zufriedenheit sprechen konnte. Ich hatte mir nämlich etwas untersagt und das war die Haltung: Egal, wo ich bin, was ich auch tue und sage- IMMER will ich nichts Anderes sein, als „nur“ ich selbst! Von morgens bis abends – ob im beruflichen oder privaten Bereich- mich kann und soll es nur einmal geben!

Eigentlich war und ist dieser Vorsatz das Natürlichste von der Welt, wenn ich bedenke, dass jeder von uns seit der Geburt das Urbedürfnis in sich trägt, seine Einzigartigkeit voll zum Ausdruck zu bringen- darum sind wir schließlich hier! Es ist unser Geburtsrecht! Ist ja auch ein schönes Bild- diese kunterbunte Mischung von menschlichen Originalen und jeder blüht auf seine Weise!

Hat was von einem großen Orchester- in dem viele verschiedene Instrumente zum Einsatz kommen, um im Zusammenspiel ein wohlklingendes  harmonisches Musikstück zu kreieren. Ja, ich denk schon- so ist es auch von Gott beabsichtigt, weil insbesondere dieser Ausdruck der Einzigartigkeit  zur allgemeinen Bereicherung beiträgt.
Nun brauchen wir uns in dieser Gesellschaft nichts schönzureden, was die Freude über einen selbstbestimmt lebenden Menschen betrifft, der für sich allein entscheidet, was er für sein Leben benötigt und welchen Grundwerten er folgt. Mir wird dies immer wieder  durch die Werbung bewusst.

„Werbung ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen.“

Vance Packard


Wieder wird es der Verstand sein, der sich davon leiten lässt, was Andere für gut, richtig und wichtig erachten, weil der Mensch immer noch der Ansicht ist, dass das, was die Mehrheit tut, dann auch das Richtige für sein Leben sein muss. Der äußere Rahmen muss stimmen. Doch man sollte Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln- denn für mich gibt’s nur eine Wahrheit und die ist so individuell wie der Mensch selbst. Es geschieht nämlich etwas ganz Eigenartiges auf der Suche nach den persönlichen Wahrheiten.

„Je mehr wir uns der Wahrheit nähern,
desto mehr entfernen wir uns von der Wirklichkeit.“

Stanislaw Lec

Diese Aussage scheint spontan nach Erklärungen zu suchen- doch ist mir mittlerweile mehr als bewusst, dass diese an uns vermittelte Wirklichkeit im Außen eine Wirklichkeit voller Unwahrheiten ist. Je mehr wir uns nämlich unseren Seelenbedürfnissen annähern, umso fadenscheiniger wird diese sogenannte Realität im Außen. Irgendwann werden wir uns vor Augen führen, dass wir im Leben hinter Dingen herliefen, die absolut unwichtig waren für ein wirklich glückliches Leben- dass es auf etwas ganz Anderes ankommt. Diese Erkenntnis wird konform gehen mit der Sicht auf Leben, wie es die Kinder wie selbstverständlich handhaben:
Sie leben im Einklang mit sich selbst und allem, was sie umgibt.

Für mich prägte ich mal einen Vorsatz:

„Wo ich auch bin- was ich auch tu- es möge mir alles ein Stückchen Heimatgefühl  schenken.“

Ich weiß- der Verstand würde sich aufgrund meines Wunsches an „den Kopf“ fassen, begleitet von den Worten: “Was ist denn das für eine Gefühlsduselei- wenn da jeder kommen würde- das gäbe ja eine verweichlichte Gesellschaft!“ Ja, was wäre denn, wenn jeder Mensch sich  in allem, was er tut, was er sagt, zu 100% wiederfinden könnte, ohne den Druck, gefallen zu müssen, Erwartungen zu erfüllen, das Fähnchen nach dem „Meinungs-Winde“ zu drehen, um sich der Dazugehörigkeit sicher sein zu können?

Ganz bewusst gehe ich heute mit meinem Leben um und agiere grundsätzlich nur noch aus meiner Mitte heraus, werde geleitet durch mein Gefühl und nicht vom Verstand. Das, was ich tu, muss mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern- ich will mich wohl fühlen, ich möchte mich wiederfinden und ich möchte MICH spüren in all meinen Facetten, als der Mensch, der ich von meinem Naturell her bin. Denn ich werde nun mal „nur“ einmal ich selbst sein können.

Dabei spielt es keine Rolle, ob ich in schwach erscheine, Fehler mache, so meine Ecken und Kanten habe- sich das verletzte Kind mal wieder etwas lauter meldet- ob ich von irgendeinem Maß an Unvollkommenheit spreche oder unperfekt bin- Hauptsache, ich vermag mich zu 100% wahrzunehmen, anzunehmen und so zu lieben. Ich weiß schon heute- keinen noch so schmerzhaften Schritt in diese unabhängige Haltung hinein werde ich jemals bereuen, weil der Gewinn etwas für das ganze Leben ist. Einmal hier angekommen, will man nicht mehr in alte Verhaltensmuster zurückfallen, weil man spürt: Eigentlich ist jede Seele Zeit des Lebens von der Sehnsucht getrieben, diesen Einklang mit uns selbst zu erfahren, sich selbst Heimat schenken zu können mit dem befreienden Bewusstsein der Vollkommenheit in sich selbst. Alles, was wir ständig draußen suchten- es ist seit unserer Geburt in uns! Wir sind so vollständig ausgestattet, vollständiger geht’s gar nicht! Es gilt halt nur, auf der Reise all die vergessenen Seelenanteile wieder zu erspüren! Ja, irgendwie stellt Leben auch so etwas wie die persönliche Abenteuerreise dar und die macht richtig Freude- schließlich wartet eine weite Seelenlandschaft auf ihre Eroberung!

Mehr als einmal hab ich mir vor Augen geführt, warum wir eigentlich wirklich hier auf Erden sind und ein Satz von vielen gab mir die Antwort:

„Wir retten uns hier vor der Leere der Nichtverwirklichung!“

Irgendwie krass, unser Dasein als eine Rettungsaktion zu sehen…….nur, um endlich unsere wahre innere Schönheit nach außen zu bringen. Vielleicht sollte mal der Anstieg der psychischen Erkrankungen höchste Aufmerksamkeit erfahren …..vielleicht wäre es an der Zeit, sich die Frage zu stellen, was Menschen wirklich glücklich und zufrieden sein lässt.
  

Mir war es vergönnt, auf meinem Weg Menschen zu begegnen, die sich selbst Antwort auf ihre Fragen gaben und den Mut bewiesen, als Andersdenkende dazustehen. Es betraf damals ihren beruflichen Bereich- der zwar mit einer  hohen Entlohnung inklusive Anerkennung  lockte- doch im Gegenzug ihre Seelen und Werte erstickte. Und diese Menschen trafen für sich allein die Entscheidung- dass es sie weitaus glücklicher macht, persönliche Erfüllung im Beruf zu finden, als am Ende des Monats einen hohen Geldbetrag auf ihrem Gehaltskonto. Arbeit um der Arbeit willen oder gar des Erfolges, der finanziellen Bereicherung wegen- das kann auf Dauer nicht gut gehen, wenn die Seele zu Hause bleibt. Es heißt sogar:

„Erfolg allein macht nicht glücklich. Man muss erst glücklich sein, um wahren Erfolg zu haben.“

Doch genau das hat man uns nicht erzählt- eher war das Gegenteil der Fall. „Sei strebsam, setz dir deine Erfolgsziele- bastle dir einen Status zusammen- setz dich ins Licht der Aufmerksamkeit,  dann stellt sich das Glück wie von allein ein.“ Stimmt so aber nicht und wird irgendwann zum Scheitern oder Burnout usw. verurteilt sein.

Wir können es nämlich drehen und wenden wie wir wollen- sind Seele und das innere Wohlgefühl nicht bei allem, was wir tun, zugegen, dann finden wir keinen wirklichen Frieden! Wir können unser Inneres nicht außen vorlassen, denn alle Lebensenergie sprudelt
aus dieser Quelle. Und dieses Innere ist eine Welt für sich, so individuell wie jede einzelne Lebensgeschichte, abgesehen davon, dass jeder Mensch seine ganz eigene Wahrnehmung von Welt hat. Es ist unmöglich, alle Menschen über einen Kamm zu scheren- für alle den einen Komplex an Wahrheiten und Bedürfnissen anzuführen! Das vermag nur jeder für sich allein zu finden.

Für mich ist heute die ultimative Richtung: Geh niemals weg von dir und dem, was du wirklich fühlst und möchtest- egal, in welcher Lebenssituation du dich befindest-  egal, was andere an Ratschlägen erteilen, ganz gleich, wie die öffentliche Meinung ausfällt.

„ Die öffentliche Meinung

Niemand weiß genau, wer sie macht-
niemand hat sie je persönlich kennen gelernt,
aber alle lassen sich von ihr tyrannisieren.“

Goethe

Es geht immer  um uns selbst und das ist nicht ungesunder Egoismus, sondern gesunde Selbstliebe- eine Basis für immerwährende Zufriedenheit.

Nach extrem viel Schmerzerfahrung in meiner letzten Partnerschaft erwuchs damals eine sehr wichtige Erkenntnis: Jeder Mensch, auch in einer Ehe oder sonstigen Verbindung sollte immer gleich eines  unabhängigen  „Baumes“ sein und bleiben, konzentriert auf das Wachstum der Wurzeln und die Ausbreitung der leuchtenden Baumkrone. Ja, ich habe dieses unbeachtet gelassen, weil ich den tiefen Sinn von Partnerschaft nicht erkannte. Ich lebte im guten anerzogenen Glauben, entsprechend meiner eingeatmeten Kindheitsmuster, dass Harmonie, Anpassung über allem stehen muss und verlor mich dabei selbst. Genau das will Leben nicht! Auch in einer Partnerschaft darf jeder mit bestem Gefühl durchweg  „nur er selbst sein“, in dem Bestreben, weiter zu dem zu werden, was der großartigsten Vorstellung entspricht.


 Wir dürfen uns immer wieder sagen: Leben ist dermaßen weise und wird uns  mit jenen Menschen zusammenführen, die von höchster Bedeutung für unser inneres Wachstum sind. Vielleicht werden uns Partner dabei auch Schmerz zufügen- doch jeder Schmerz ist ein Geschenk, weil er uns zurückführt in die Liebe zu uns selbst.
ALLES, was im Leben jemals geschieht, es wird immer dieser Rückführung in die Liebe  dienen. Von daher ist auch jeder Partner ein wahnsinnig großes Geschenk an uns.
All das hab ich leider damals nicht bedacht.

Doch wie sagte schon Goethe:

„Irren und Suchen ist wichtig,
denn durch Irren und Suchen lernt man.“

Und wär ich nicht so viel herumgeirrt und in so mancher Sackgasse gelandet- mir hätte sich niemals die Erkenntnis eröffnet, dass der Sinn des Leben weitaus  tiefer ist, als es der Verstand jemals erahnen könnte.

Mir fällt da gerade eine kleine Auflistung ein:

Wir gehen vom Scheinbaren ins Wesentliche-
vom Gerede ins Unsagbare-
vom Alltäglichen ins Eigentliche-
vom Dunkel ins Licht-
von der Schwere in die Leichtigkeit-
von der Illusion in die Wirklichkeit…..

und erkennen, dass Leben halt nicht ein Schlachtfeld voller Schmerz ist, sondern ein wunderschönes Geheimnis, das ohne Zweifel und Hinterfragen angenommen, gelebt und geliebt werden möchte. Wir dürfen uns dabei bewusst vor Augen führen: Dieses Leben setzt alles daran, dass jeder von uns in den Genuss der  ganz anderen Form von Reichtum kommt- einem inneren Reichtum, der nichts mit Geld, Besitz , Ansehen zu tun hat- sondern die Gewähr schenkt, dass er uns bis zum letzten Tag tiefe Zufriedenheit schenkt. Bedingungsloses Vertrauen in ein liebevolles Leben- ich denke, das hab ich seit Langem verinnerlicht, weil ich spürte, wie gut es mir damit geht. Es schenkt so viel mehr Gelassenheit, weil ich weiß: dieser Fluss will in seinen ganz eigenen Windungen fließen und alles wird zu jeder Zeit zu meinem Wohle sein, weil in mir und über mir eine Kraft weilt, die eh die Fäden in der Hand hat und das Gesamte weit besser überblickt als ich.

Darum reise ich weiter ….im Sinne des Lebens und meiner Seele natürlich.

*Linda*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen