Unsere Seele
braucht ein Zuhause
Ehrlich gesagt
musste ich während des Verfassens der Überschrift gerade ein wenig schmunzeln,
denn mein heutiger Grundgedanke steht absolut konträr zu den Zukunftsbildern,
die sich mir gestern im Fernsehen präsentierten. Ich erhielt mal wieder einen
kleinen Einblick in unsere vom Fortschritt durchzogene Welt! Noch ist alles Zukunftsmusik, was sich mir da
zeigte- aber auch die wenigen schrägen Töne reichten aus, um mir zu sagen: Wo
soll das eigentlich noch alles hinführen- ist es nicht irgendwann auch mal gut
mit den Neuentwicklungen? Worum es ging? Um die „tolle“ Aussicht, dass wir
irgendwann mal in Autos sitzen, die keinen Fahrzeugführer mehr benötigen und im Fokus stand die
Ausweitung der künstlichen Intelligenz!
Ich könnt auch
sagen: wenns so weitergeht, hat der Mensch dann irgendwann „ausgedient,
spätestens, wenn seine Arbeitsleistung
auch von einem technischen „Etwas“ erbracht werden kann. Und das liegt so was
im Trend- dass mir nur bei den Aussichten schon anders wird! Vielleicht wird es
irgendwann mal normal sein, wenn jede
Familie sich ihren eigenen Haushaltsroboter hält- oder diese sogar als
Partnerersatz dienen- wer weiß das schon?
Nun komm ich
aber daher und blicke in eine absolut andere Richtung, wenn ich sage: Es gibt
eigentlich nichts Wichtigeres zu tun, als dass wir der Seele wieder ihr Zuhaus
schenken! Widersprüchlicher geht’s nun wirklich nicht! Aber dann soll es heute
so sein!
Nun gut, ich
machte mir schon vor Tagen so meine Gedanken, als ich bewusst nach Abbildungen
von Kindern schaute, um mir vor Augen zu führen, dass das, was die Kinder da
lebten, zum Ausdruck brachten- so weit gar nicht entfernt ist von unseren Seelenbedürfnissen. Wie oft hab ich von erwachsenen
Personen das Zugeständnis erfahren: „Bin ich von Kindern umgeben, dann geht es
mir schlagartig gut. Dann vergesse ich all meine Sorgen!“ Auch mir ist es in
meinem Beruf als Erzieherin nicht anders ergangen. Da konnte mein Wochenende
noch so fad verlaufen sein, kaum war ich wieder unter den Kindern, ging
sprichwörtlich die Sonne auf! Alle Sorgen verflüchtigten sich! Nun kann ich mich
mittlerweile einer festen These bediene, die da lautet:
Was auch immer uns zu bewegen oder zu berühren vermag,
das ist zweifelsohne auch IN UNS beheimatet! Dann nämlich gehe ich mit ganz
bestimmten Antennen auf positiven Empfang, wobei die Seele dann freudig ruft:
„Hallo, das kenne ich- ich spüre mich!“!
Fazit: Wer
immer sich von dem kindlichen Sein berührt fühlt- blickt lediglich in den
Spiegel seiner Innenwelt! Und wenn ich nicht ganz falsch liege, werden wir zum
größten Teil alle sehr sehr berührungsempfindlich in der Gegenwart von Kindern!
Was ist es, was
uns so fasziniert?
Ist es nicht
gerade diese Unbekümmertheit, die natürliche, vertrauensvolle, schon fast
unschuldige Art- Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche mitzuteilen- vielleicht auch die
Art und Weise, wie offen und lebensfroh Kinder sich in ihrer Welt bewegen,
durch welch bunte Brille sie dabei schauen? Da sind keine Ängste, Vorurteile
und wurde das Kind von Verformung bisher verschont, dann kennt es auch keine
Schuld- keine Schamgefühle! Es ist der Inbegriff der Freiheit, Lebensfreude, Wahrheit,
Reinheit und Liebe!
Hier brauch ich
auch nicht mehr viel zu erläutern, wenn ich sage: All das sind auch wir, denn
das ist unsere wahre Natur und die haben wir alle einmal wie selbstverständlich zum Ausdruck gebracht-
bevor man sie uns absprach! Nun gibt’s da noch so eine These, die besagt: Unser
Kern, also unser tiefstes Wesen ist von absoluter Unversehrtheit- egal, was
auch im Leben geschah, dieser Kern blieb unberührt!
Es ist nur eine
rhetorische Frage: Kann es also sein, dass wir als Erwachsene „nur“ anders agieren, weil wir reinweg aus dem
Verstand leben und vergaßen, wie es sich
anfühlt, wenn unsere innere Quelle sprudelt? Aber sie ruft immer noch in uns
und das bis ans Lebensende, denn so sind wir gedacht! Ob wir an Gott glauben
oder nicht- es ändert nichts daran, dass wir göttliche Wesen sind- erschaffen,
um in Freude an uns selbst dieses Leben zu erleben- ein Leben, das von
Verbundenheit mit ALLEM erzählt! Wir sind nicht von unserer inneren Quelle
getrennt- waren es niemals- wir haben es nur vergessen!
Weil es sich
gerade anbietet, füge ich diese drei Aussagen ein
„Wer Gottes
Welt nicht wie ein Kind sieht,
dem bleibt sie
für immer verschlossen!“
„Wenn ihr nicht
werdet wie die Kinder!“
„Unsere Seele
ist kindlichen Wesens!“
Ich weiß , man
tut sich als erwachsener Mensch oft schwer- wenn solche Aussagen kommen, wie: „Lass
das Kindliche in dir leben“- oder : „Es ist wunderschön, wenn der Mensch sich
für immer das Kindliche bewahrt!“ Dies hat nichts mit kindISCH zu tun- sondern
einfach mit der Tatsache, dass unsere wahre Natur dem Kinde so ähnlich ist! Unser Herz ist ein Kind-
ohne Frage!
Es gibt ein
jüdisches Sprichwort, welches besagt: „Das Leben ist klüger als der Mensch!“
Für mich
übrigens nicht anzweifelbar, denn wie gern spreche ich von dieser Weisheit des
Lebens, das ja in enger Zusammenarbeit mit der Seele steht! Vielleicht sind wir
so erwachsenen vernünftigen Menschen der Ansicht, wir wüssten, wie alles geht
und funktioniert-und doch werden wir uns irgendwann eingestehen müssen, dass es
zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die wir nicht verstehen! Dann nämlich hat
uns die Weisheit des Lebens übermannt! Leben und Seele setzen völlig andere Prioritäten, als wir es
erlernten- denn Seele wünscht sich nichts mehr, als den vollen Ausdruck ihrer
selbst hier auf Erden zu erfahren!
Seele spricht
ungefähr so:
„Hier bin ich,
gleich einer Rose, die ihren
einzigartigen Duft verströmen lassen will und die eigene Blühkraft mit allen
Sinnen erfahren möchte! Lass mich Leben in all seinen Facetten hautnah
erspüren! Lass mich wissen, was es heißt, einzutauchen in die Schönheit und
Verbundenheit der Natur- ins liebevolle wertschätzende Miteinander- lass mich
spüren, wie es sich anfühlt, aus ganzer Seele
zu lieben und geliebt zu werden! Lass Leben zu einem einzigen Abenteuer
werden!“
Ohne Frage-
hier geht es immer allein ums tiefe Erspüren und von daher muss sich der
Verstand ausklinken- denn mit nüchternem
Denken kommen wir da nicht weit.
Es bedarf nicht der ausschweifenden Erläuterungen- denn
ich schrieb genügend über den Weg, der von uns allen irgendwann beschritten
wird. Es geht ohne Zweifel in diesen Zustand der bedingungsfreien Liebe, die
rein von ihrem Wesen her nichts verlangt, als nur endlich wieder lieben zu dürfen! Denn unsere Seele ist nichts
als „nur“ Liebe!
Kinder sind in der glücklichen Lage,
ausschließlich aus ihrer Quelle zu leben und dazu passt der Spruch:
„Erwachsene achten auf die Taten- ein Kind achtet auf Liebe.“
„Erwachsene
sehen mit dem Verstand- ein Kind sieht
mit dem Herzen!“
Dabei erzählen
mir meine Erfahrungen, dass es Kinder kaum interessiert, ob da jemand viel
Geld, Besitz, Erfolg hat oder sonst irgendwelchen
äußeren Kriterien entspricht. Für ein Kind ist es nur wichtig, dass das, was
herüberkommt, sein kleines Herz berührt. Es möchte sich ernst genommen, geliebt
und verstanden fühlen und einfach Spaß haben.
In einem der
neueren deutschen Songs bringt der Sänger eine Bitte zum Ausdruck:
„Wer lehrt
mich, was es heißt, zu leben?
Wer lehrt mich,
was es heißt, zu lieben?“
Eigentlich gibt
es da einen relativ einfachen Weg- denn wer sich nur einen Tag unter die
kleinen Wesen begibt, der erhält die Antworten von allein! Da Kinder wie selbstverständlich Authentizität
leben- ist ihre Liebe so klar und rein wie dieses „Quellwasser“! So lange
Kinder sich all ihre Freiheiten des natürlichen Ausdrucks bewahren dürfen, ist
ihr Seinszustand pure Liebe- eine Liebe, die sich allem schenkt, was das Kind
umgibt.
Dass der Sänger
diese Fragen in einer Welt wie dieser stellt- es ist kein Wunder und wenn wir
dann erst einmal von Robotern umgeben sind oder in führerlosen Automobilen
sitzen……..welche Aussichten auf Liebe!????????????
Nun ziehe ich
angesichts der kindlichen Natürlichkeit ein Fazit, und sage:
Diese Rückkehr
zu uns selbst ist also der Eintritt in eine Welt- die uns schon beim ersten
Betreten unheimlich vertraut ist, weil wir schon einmal dort waren- als Kinder.
Ich denk, es bietet sich an, wenn ich die Kriterien des kindlichen Wesens noch
einmal anführe.
Da haben wir:
..den
selbstverständlichen Ausdruck der Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse…..
…ein selbstverständliches
liebevolles Miteinander….
..keine Fragen,
woher jemand kommt, ob er es auch wert ist…..
..
bedingungsfreie Annahme- Hauptsache, der Spaßfaktor stimmt…
…keine Ängste,
Schuld- oder Schamgefühle….
……….keine
Verurteilung, kein Gefallen wollen….
…ein Tun –
einfach der Freude wegen…
Da frag ich
mich - ob es nicht die Kinder sind, die uns sehr vorbildhaft aufzeigen, was im Leben zählt! Wenn wir wirklich in uns
gehen- die absolute Wahrheit fühlen, dann werden wir nicht drum herumkommen,
uns einzugestehen, dass diese kindliche Art im Grunde unserer tiefsten
Sehnsucht entspricht- es war immer nur der Verstand, der unsere Sehnsucht nicht
„zu Worte“ kommen ließ! Käme es nicht
der Befreiung gleich? Schon allein das
Gefühl, ohne Wenn und Aber angenommen zu werden….sich ohne Bedingung von einem
liebevollen wertfreien Miteinander getragen zu wissen und endlich voll zu
seinen wahren Gefühlen und Bedürfnissen stehen zu können, ohne Angst vor
Verletzung, Ausgrenzung, Ablehnung haben zu müssen! Nichts tun zu müssen, sein
zu müssen- als „nur“ ganz wir selbst!
Unsere Wahrheit
ist doch: wir sehnen uns zwar danach- und doch wählen wir die
unterschiedlichsten Weg, um dort hinzukommen, weil uns leider nur der Weg über
den Verstand bekannt ist- über die Seelenrichtung hat man uns nie etwas
erzählt!
Doch es gibt
den einen Trost- Seele lässt es sich nicht nehmen, uns immer wieder
anzustupsen- auf ihre weise Art zieht sie genau jene Umstände, Situationen,
Menschen ins Leben, mit deren Hilfe wir möglichst rasch das falsche Denken
ablegen, die andere Brille aufsetzen ,um uns selbst und auch das Leben aus
einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Auf uns alle
wartet ein anderes Leben. Es wird uns auch etwas völlig Anderes erzählen…..dass
wir nämlich genau richtig sind, wie wir
sind- und dass es nichts Vollkommeneres gibt als unsere Individualität. Jeder
ist ein Kunstwerk Gottes- und Gott wünscht sich, dass wir dieses Kunstwerk in
seiner absoluten natürlichen Form zum Ausdruck bringen!
„Hier bin ich
und anders gibt’s mich nicht- darf es mich nicht geben- denn so bin ich von
Gott gedacht!“
Das dürfen wir
uns jeden Tag aufs Neue voller Freude sagen! Es ist doch nicht wichtig, was
andere sich so vorstellen über uns- wer darf sich das Recht herausnehmen, ein
Kunstwerk zu beurteilen oder gar zu verurteilen?
„Niemand lebt
in deiner Haut-
niemand ist in
deinen Schuhen gegangen-
niemand hat den
Schmerz so gefühlt, wie du ihn fühltest“…….
Ich denke,
jeder Mensch sollte sich jeden Tag aufs Neue immer wieder selbst Umarmungen der
Liebe, des Mitgefühls schenken und sich sagen:
„Vielleicht war
das Leben bis hierhin nicht immer ein Zuckerschlecken, hab viele Fehler
gemacht, doch sie ließen mich an Erfahrung gewinnen. Vielleicht waren nicht
alle Wege asphaltiert, sondern krumm, verwinkelt und uneben- doch es sind meine
Wege und genau so ist meine Lebensbahn gedacht. Und ich weiß- ich bin hier, um
zu neuen Wegen aufzubrechen, auf denen ich immer mehr zu meiner wahren
(kindlichen) Natur zurückfinde!“
Das Wesen der
wahren Liebe wurde uns fremd, weil die Welt ist, wie sie ist- anonym, kalt, auf
Profit und Erfolg, Fortschritt, Leistung ausgerichtet- aber es ist kein
Fortschritt im Menschlichen- da ist Rückentwicklung angesagt. Da ist kein Platz
mehr für die Liebe und oft auch nicht mehr für den Menschen!
Doch jeder darf
für sich entscheiden, wie er leben möchte und was Priorität haben soll. Welchen
Weg wollen wir beschreiten- den des Verstandes oder den des Herzens?
©*Linda*