Wie im Himmel so auf Erden
Wollte ich eine der
ausdrucksstärksten göttlichen Weisungen anführen,
dann ist es jene, welche im „Vater
unser“ verankert ist. Da heißt es nämlich ohne jede Umschweife:
„Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“
„Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“
Ist uns eigentlich bewusst,
welche Zustimmung wir da geben? Jeder Mensch, der dieses Gebet spricht, erklärt
sich bereit, ALLES im Leben so anzunehmen, wie Gott es vorgibt und für richtig
hält. Es spielt also keine Rolle, was wir uns wünschen- was wir
planen- was wir für richtig halten….Wir
legen unser Leben vertrauensvoll in seine Hände- in der Zuversicht, dass Gott
das Beste daraus machen wird, dass ALLES- WAS und WIE es geschieht, gut für uns
sein wird.
Zudem sagen wir unser bedingungsloses Ja zu dem, was Gott
uns durch sein Wort ans Herz legte, indem er die uneingeschränkte Haltung der Liebe- zu ihm, zu uns selbst und
zu unseren Mitmenschen in den
Vordergrund stellte.
Ein schwieriges Unterfangen, wenn wir unserem Verstand dies
zu erklären versuchen, denn so ein Verstand schüttelt spontan verständnislos den Kopf. Alles aus der Hand zu
geben und irgendwie nur auf „etwas“ zu vertrauen, das ist nicht seins! Wo bleibt
denn da die Sicherheit, die Möglichkeit der Kontrolle, die Eigenständigkeit?
Ganz anders reagiert unsere Seele. Sie atmet erst einmal
erleichtert auf, lehnt sich zufrieden und dankbar zurück und spricht:
„Gott sei Dank, dass du mir all meine Sorgen und Probleme
abnimmst, denn ich weiß, dass ich ohne dich und deine weise Führung ganz schön
aufgeschmissen wäre. Schließlich kennst du mich und mein Leben von A bis Z,
weißt, welcher Weg der Richtige für mich ist und mit deiner Hilfe und deinen
Anweisungen werde ich schon sicher ankommen.“
Tja, was macht man da, wenn sich Verstand und Seele so
konträr zueinander verhalten? Ich bin damals dazu übergegangen, hinsichtlich
dessen den Verstand zum Schweigen zu bringen und mich voll auf das zu
verlassen, was mir die innere Stimme erzählte.
Klar, man kann „nur“ vertrauen- man hat nichts Greifbares, geschweige
denn Sichtbares in der Hand- doch das macht das Wesen des Glaubens aus:
intuitiv zu erahnen, dass mit Gottes Führung alles zum Besten gelingt.
Ich glaub nämlich nicht, dass ich ohne diese vertrauensvolle
Haltung jemals den tiefen Sinn meines Lebens erkannt hätte! Gott sieht „seine
Menschen“ als eine große Gemeinschaft- mit dem Ziel, dass jeder Einzelne zum
Wohle des großen Gefüges beiträgt. Von daher erhielt jeder eine ganz bestimmte Leidenschaft für irgendetwas,
diese eine besondere Gabe, um fähig zu sein, an seinem großen Plan
mitzuarbeiten. Und wollen wir wirklich glücklich werden im Leben, dann gelingt
das nur, wenn wir dieser göttlichen
Aufgabe gerecht werden, bzw. den Platz einnehmen, den Gott für uns vorgesehen
hat.
Jeder von uns trägt ein Feuer in sich, das in keinem anderen
ist und darum braucht Gott jeden von uns! Es geht also nicht mehr um die Frage:
In welchen Status hast du dich emporgearbeitet? Wie viel Ansehen bringt dir
dein Beruf bei anderen? Verdienst du auch genug Geld damit? Viel wichtiger ist
die Frage: Bin ich an dem Ort, an
dem Gott mich sehen möchte? Viel wichtiger als die Maßstäbe oder das Ansehen
der Welt- ist doch:
Stehen wir im Ansehen Gottes?
Gott hat uns ans Herz gelegt, uns nicht abzustrampeln, um
den Beifall der Welt zu gewinnen- sondern uns auf das auszurichten, was seinem
Willen entspricht und für den Himmel taugt. Er gibt auch zu bedenken: Wer ist
schon in der Lage sein Leben zurückzukaufen, wenn er es an die Welt veräußert
hat? Dann ist das Leben futsch und unserer Seele geht’s auch nicht gerade blendend, weil sie sich im
akuten Hungerzustand befindet.
Und aus der Misere
holt uns so schnell keiner mehr heraus.
Uns bleiben folglich zwei Optionen im Leben: Entweder
verbrüdern wir uns mit der Welt- tun, was alle so tun- laufen dorthin, wo alle hinlaufen- finden
das gut, was alle so befürworten………………….. oder aber wir streben eine
Gemeinschaft mit Gott an und gestalten unser Dasein zu seiner Ehre.
Ja, Gott möchte geehrt werden und verlangt Gehorsam- das lebte
sogar Jesus ihm gegenüber Jesus hat auch
gesagt: Ich bin nicht hier auf Erden, um mich bedienen zu lassen, sondern, um
zu dienen und das, was mein Vater von mir verlangt, das werde ich tun und wenn
es mich mein Leben kostet.
An diesem Umstand wird sehr deutlich, wie hoch Gott über
allem und allen steht. Wer möchte ihm- dem Herrscher über die ganze Erde-
dieses Privileg absprechen? ALLES, was Schöpfung heißt- eingeschlossen wir Menschen- ist sein alleiniges Eigentum. Folglich liegen
ALLE Urheberrechte bei ihm und wir sind in seiner Hand.
Aber es ist eine Hand,
die uns Geborgenheit schenkt-
eine Hand, die uns in schweren Zeiten Trost spendet…
eine Hand, die sich schützend über uns legt-
eine Hand, die uns auf den richtigen Pfad führen will-
eine Hand, die uns nie mehr loslassen möchte..
………….wenn wir sie vertrauensvoll ergreifen.
.
Alles, was meine
Glaubensstärke betrifft- ist lediglich
eine Sache des Bewusstseins. Ich bin weit davon entfernt, mich in der mühsamen
Pflicht zu sehen, mich Tag für Tag abmühen zu MÜSSEN, um Gottes Willen zu
befolgen.
Es gibt für mich kein
„Ich MUSS dieses oder jenes Gebot einhalten“- oder: „Ich darf das und das nicht tun“…..nein- ich
habe Freude daran, Gott gehorsam zu sein. Schließlich hat er seinen einzigen Sohn
für meine Sünden geopfert, damit es mir möglich wird, wieder in die
Gemeinschaft mit Gott einzutreten- jetzt und für immer.
Was erwächst aus solch einer tiefreichenden Erfahrung? „Nichts“ als nur die Haltung der .unendlichen
Dankbarkeit und aus dieser Dankbarkeit heraus wächst der Glaube wie von allein.
*Linda*
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