In der Zerbrochenheit wurde Gott zu meiner Quelle
Wann findet ein Mensch zu Gott?
Diese Frage weiß ich persönlich zu beantworten, weil mein
Finden genau da stattfand, als mein altes
Leben in seine so sicher
geglaubten Bestandteile zerbrach. Gemäß
gehörter Erzählungen muss es anderen ebenso ergangen sein, denn immer fand die
Hinwendung zu Gott in einer Krisenzeit statt. Wahrscheinlich muss der Mensch
erst am Boden liegen, der Lebensschmerz unerträglich sein….um den Schritt der
Umkehr schaffen zu können.
Manchmal frag ich mich : Was benötigen wir eigentlich groß,
um glücklich zu sein? Sollte unser Seelenfrieden nicht die höchste Priorität
haben?
Und den finden wir durch all die Dinge, die absolut
kostenlos sind, denn eine Seele ernährt sich
ausschließlich durch Momente der Freude.
„Stille ( Seelen-) Freude ist ein Torweg zur Essenz des Lebens.“
So kurz dieser Satz auch ist- aber es steckt sehr viel
Wahrheit in ihm. Es gilt nämlich, Leben neu zu definieren- durchweg aus Seelensicht. Wenn es uns gelingt,
dieses Tor zur Essenz des Lebens zu durchschreiten, dann wird uns klar, hinter welchen sinnlosen und unfruchtbaren
Dingen/ Zielen wir Zeit unseres Lebens herliefen.
Jede Seele wünscht sich nichts mehr, als in ihrer individuellen
Schönheit zu erblühen und sich als das zu erfahren, was sie ist: wahre bedingungslose
Liebe! Das ist die Essenz unseres Seins - das ist der tiefe Sinn unserer Lebensreise:
Schritt für Schritt in die Erkenntnis hineinzuwachsen, dass ein jeder von uns
so viel Liebe in sich trägt, die nur darauf wartet, sich verschenken zu dürfen-
einfach, weils einem selbst Freude macht, Freude zu bereiten. Diese sich
schenkende Liebe ist völlig frei von
Erwartungen, bzw. Gegenleistung. Es reicht völlig aus, wenn der andere sich
freut.
Dass dies bei Kindern z.B. noch völlig selbstverständlich
ist, zeigte mir vor vielen Jahren ein kleines Mädchen. Es kam auf mich
zugelaufen, umarmte mich, drückte mich, nahm mir fast die Luft zum Atmen-
begleitet von den euphorischen Worten: „Ich bin so voller Liebe!“ Niemand hatte
ihm diese Worte in den Mund gelegt- sie sprudelten einfach so heraus und
zeigten mir auf, wie es sich anfühlt, wenn der Mensch vor lauter Liebe
überfließt. Und seitdem weiß ich: So viel Liebe trägt jeder von uns in sich,
und das ist für mich eine wunderschöne bereichernde Vorstellung. Wir laufen
durch die Welt und haben eine ganz andere Form von Überfluss und Reichtum zu
verschenken: unsere überfließende Liebe!
Nein, ich träume nicht gerade so vor mich hin, denn unsere
wahre Heimat ist die Liebe! Jeder von uns trägt diese ganze Liebesfülle von
Kindesbeinen an IN SICH. Freude, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Toleranz,
Verständnis, sensibles Erspüren. Die menschlichen Grundhaltungen sind einfach
nur verschüttet worden durch diese ganze Bühnenpräsenz.
Wir sind nämlich gar nicht für die Bühne geeignet- das ist
das große Dilemma! Wenn es nach Gottes Vorstellungen geht, dann würde er uns in
Sekundenschnelle alle von dieser Bühne herunterziehen, begleitet von den
Worten: „Bitte, sei „nur noch“ der
Mensch, den ich mir erträumte, denn so und nicht anders brauche ich dich. Ich
habe doch etwas ganz Besonderes mit dir vor.“
So oder ähnlich hat Gott vor sieben Jahren auch zu mir
gesprochen- als ich das alte sündige Leben einfach nur leid war. Er kam in mein
größtes Versagen, in meine tiefste Verzweiflung hinein, denn nur in diesem
jämmerlichen Zustand der Hilflosigkeit war ich für ihn und seine Führung
absolut offen.
In dieser Zerbrochenheit wurde Gott zu meiner Quelle…….der
neuen Wahrheiten…. über mich, über das Leben, über das, was wirklich zählt. Und
obwohl ich damals noch keinen Zugang zum biblischen Wort hatte- eines begriff
ich relativ schnell:
Seit meiner Kindheit hatte ich etwas für gut und richtig
gehalten, was meine innere Schönheit regelrecht verwelken ließ. Nicht ohne
Grund spreche ich von einem permanenten
Vorbeileben an mir selbst mit fatalen Folgen der Selbstverleugnung. Ganz
krass gesagt, hab ich mich selbst
verraten, weil diese Bühne es so verlangte. Nein, ich spreche niemals von einer
Selbstverschuldung- denn ich hab es, wie viele andere, nicht besser wissen
können! Schon meine Eltern, Großeltern waren in dieser Spur unterwegs……wie
hätte ich dann jemals anders handeln können?
Doch folgender Vorsatz einer Mutter zeigt uns auf, dass es
auch anders geht und wie wichtig es ist, unseren Kindern die richtige
Grundhaltung mit auf den Lebensweg zu geben:
„Könnte ich meiner Tochter
drei Dinge mit auf den Weg geben,
dann wären es:
Der Glaube an sich,
dass sie etwas ganz Besonderes ist….
die Stärke,
ihren eigenen Träumen zu folgen…
und das Wissen,
dass sie geliebt wird.“
Von unbekannt
Wären wir alle dermaßen gestärkt und selbstbewusst ins Leben
hinausgegangen- unsere Welt und das Zwischenmenschliche würden heute völlig anders ausschauen. Wer
sich in gesunder Weise so entwickeln
darf, der wird auch seine innewohnende
Liebeskraft frei entfalten können. Es ist ja nun mal so: Wer gelernt
hat, sich selbst zu schätzen und so anzunehmen, wie er ist, der schenkt auch
jedem anderen Menschen dieses in gottgegebene „Geburtsrecht“.
Darum befürworte ich auch die Haltung:
Ja, ist schon was dran, dass man nicht früh genug anfangen
kann mit Gott zu sprechen und ihm zuzuhören, denn Gott wird jedem Kind immer
wieder bestätigen, wie sehr es von ihm geliebt wird- bedingungslos, ohne dass
es etwas sein, haben oder tun muss- als nur immer so zu bleiben, wie es ist.
Sehr oft und vor allen Dingen gern spreche ich von diesem
spürbaren Wandel der Zeit und beziehe mit ein, dass Gott alles daransetzt, „seine
Menschen“ wieder zu sich zurückzuführen. Und Gott hat da seine ganz eigene
Vorgehensweise. Sie erinnert mich stark an den Prozess des persönlich
Durchlebten. Nichts blieb damals noch so, wie es einst war. Als ich Gott mein
klägliches sündiges Leben anvertraute, da wurde es total auf den Kopf gestellt-
damit ich mich völlig neu ausrichten konnte. Immer wieder gings um das Finden
der persönlichen Wahrheiten- über mich
und über das, was für mein Seelenwohl wirklich stimmig war. Ins Bild gefasst
rüttelte und schüttelte Gott meine alte Lebensweise so lang durcheinander, bis
nur noch das übrig blieb, was bis in alle Ewigkeit Bestand haben wird.
Und hier sag ich im Nachhinein voller Überzeugung: Diese
Rettungsaktion würden wir allein niemals bewältigen können. Da brauchts schon
die Weisheit und achtsame Führung Gottes, weil er auf eine unerklärliche Weise
seine Finger genau in die Wunden legt, die der Heilung bedürfen. Problem für
Problem schickt er uns exakt die Situationen, die wir brauchen, um neue
Erkenntnisse zu gewinnen, bzw. in ein neues Bewusstsein zu wachsen.
Eines Tages stehen wir da und spüren mit jedem absolvierten
Schritt nur noch Erleichterung und große Dankbarkeit, verbunden mit der Frage:
Was hab ich mir da eigentlich Zeit meines Lebens selbst angetan? Wie konnte ich
es zulassen, dass meine Seele so leiden und hungern musste? Sie ist doch das
Kostbarste, was ich hab! Ist der Körper nur eine vergängliche Hülle- unsere
Seele ist ein unsterblicher Diamant. Das sollten wir nie vergessen!
Wie schon betont: Wir brauchen uns nicht schuldig zu fühlen,
sondern dürfen dankbar sein, wenn wir spüren, dass Gott an und in uns wirkt,
denn daran erkennen wir, wie wichtig wir ihm sind. Lässt uns auch die große
weite Welt am Wohlstandsarm verhungern- Gott wird uns niemals verlassen. Er ist
nun mal vollkommene Liebe pur!
*Linda*
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