„Alles wird gut“ hat einen Namen: Gott!
Alles wird gut, denn es gibt ja Gott!
Als ein Mann diesen Ausspruch tat, da konnte ich nur
zustimmen. Ja, es ist noch Hoffnung da, weil ich weiß, dass Gott ein extrem
ordnungsliebender Gott ist. Spreche ich so oft von dem spürbaren Wandel dieser
Zeit, dann sehe ich Gottes Bemühungen, uns Menschen vor Augen zu führen, warum wir eigentlich
hier auf Erden sind.
Es ist nicht weit hergeholt, wenn ich sage: Gott wünscht
sich, dass „seine Menschen“ endlich wieder das zum Ausdruck bringen, was ich
als die innere Schönheit bezeichne. Und jeder Mensch ist definitiv wunderschön,
man hat es uns nur vergessen lassen.
Neulich fand ich einen Vers, der umgesetzt besagte: Es ist
ratsam, in diesem Leben rechtzeitig klug zu werden unter Einbeziehung seiner
Begrenztheit, seiner Endlichkeit. Eines Tages geht’s wieder dorthin zurück, wo
wir herkamen: zu Gott. Für mich hat dieser Gedanke etwas Beruhigendes,
Tröstliches, zeigt er doch auf, wo unsere wahre Heimat ist. Angesichts dessen bekommt
auch der Sinn meines Erdenlebens eine völlig andere Bedeutung.
Früher, da war es für mich unerklärlich, warum im Leben der
Leidfaktor zeitweise sehr groß war….immer wieder neue Einschnitte, immer wieder
ein neues Problem….war ich zum Opfer des Lebens auserkoren? Heute weiß ich:
Jede Krise war ein Geschenk, eine wertvolle Chance, damit ich mehr und mehr in
mein wahres Wesen zurückfinden konnte.
Ich erinnere mich an
dieses eine Bild: Ein kleines Menschlein steht nach seiner Erdenreise vor Gott
und sagt etwas verunsichert: „Ich hab nicht mehr als mein liebendes Herz!“ Und
was sagt Gott? „Mehr will ich ja auch gar nicht!“
Ist also die Errungenschaft eines liebenden Herzens der wahre Sinn unseres Aufenthaltes hier? Für
mich ist es nur eine rhetorische Frage, denn längst hab ich mich von dem Gedanken
verabschiedet, dass der Sinn des Daseins darin besteht, sein Augenmerk auf die
Anhäufung des materiellen Reichtums oder gar auf Statusqualität zu setzen. Es
gibt weitaus wertvollere Schätze und dazu zählt halt ein Herz, das fähig geworden
ist, sich zu öffnen, zu fühlen, zu blühen in einem liebevollen Miteinander.
Heute vermute ich, dass Gott gern dieses Geschenk an jeden Menschen
überreichen möchte, denn:
Gott möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht;
…vielmehr möchte ER, dass alle zu IHM zurückkehren.
2. Petrus 3.9
Darum macht er uns eine Zusage für dieses Leben:
„Ich schenke euch ein neues Herz
und lege einen neuen Geist in euch.“
Hesekiel 36, 26
Ich spreche heute noch voller Dankbarkeit von dem größten
Geschenk des Lebens, als Gott mir vor sieben Jahren dieses stille Erahnen
schenkte- genau in der Phase, als mein damaliges Leben nur noch einem
Scherbenhaufen gleichkam.
Gott wird da sein- im
richtigen Augenblick, um uns einzuladen, von nun an mit IHM durchs Leben zu
gehen. Wer IHN und seine Gemeinschaft sucht, der wird IHN finden. Wer innerlich
bereit ist, dem öffnet Gott neue Türen. Gott schenkt immer wieder einen
Neuanfang in seiner „Schule“.
Ja, es mag so sein, dass Gottes Schule nicht im
Schnelldurchlauf zu durchwandern ist-
aber sie ist mit Sicherheit die wertvollste, in die wir jemals gehen können,
denn als lohnenswertes Ziel lockt die Erfahrung des puren Menschseins! Wir
haben die Möglichkeit, wieder zu dem Menschen zu werden, der wir wirklich sind!
Ja, es wird unangenehme Prüfungsphasen geben, doch wir dürfen uns generell eines vor
Augen führen:
„Aus den Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
lassen sich Treppen bis in den Himmel bauen.“
Erich Kästner
Der Schmerz der Erfahrung ist irgendwann vorüber, doch was
er uns lehrte, das bleibt für immer und ewig. Mit dieser Devise lässt es sich
sehr gut leben, auch hinsichtlich des
bereits Erlebten. Es kommt niemals so sehr darauf an, WAS uns im Leben widerfuhr-
viel wesentlicher ist doch die Frage:
Inwiefern hat es mich innerlich wachsen lassen? Was habe ich
Neues aus diesen Stolpersteinen erbauen können? Was hat es mir an neuen
Erkenntnissen gebracht? Trägt nicht insbesondere die Leiderfahrung dazu bei,
dass wir mehr und mehr an Kraft gewinnen, immer sensibler und mitfühlender
werden? Erst das Leid wird imstande sein, unser Herz zu öffnen- für uns selbst,
aber auch für die Sorgen und Nöte anderer Menschen. Und darum geht’s hier in
diesem Leben.
Nur wer Narben und Wunden auf der Seele trägt, wird auch den
Seelenschmerz seiner Mitmenschen verstehen können. Was ich selbst nicht fühlte,
hautnah durchlebte, das vermag ich auch nicht beim Anderen nachzuvollziehen. Das
beste Beispiel gab mir vor Jahren die Bemerkung einer Person in Chefposition,
die abwinkend und verurteilend von sich gab: „Ach, „die mit der kaputten Kindheit“ – sie sind so
verweichlicht, jammern dauernd herum, sind nicht so belastbar….die kann man ja
zu nichts gebrauchen.“ Was ihr allerdings nicht bekannt war: Auch ich gehörte
zum Kreis derer mit der „kaputten Kindheit“!
Meine stille Reaktion war: Es möge ihr verziehen sein, denn
sie wusste nicht, was sie da von sich gab! Sie hatte ja keine Ahnung, was es
bedeutet, wenn ein Kind der stabilen emotionalen Basis entbehrt- wenn der
zerbrechlichen Kinderseele viel zu früh ein traumatischer Schmerz zugefügt
wird, den sie gar nicht zu verarbeiten weiß. Die Folgen sind extrem und
beeinflussen das gesamte Leben.
Ja, die Flügel fehlten uns, um lustig flockig leicht ins Leben hinausfliegen zu können- doch die daraus
resultierende Bodenhaftigkeit hatte auch ihr Gutes. Sie erzeugte eine andere
Sicht auf Leben, ein feines Gespür für
die wesentlichen Dinge! Nur so vermag ich mir zu erklären, dass es mir schon in
der Jugend extrem wichtig war, dass Menschen sich mit Wertschätzung begegneten-
dass der Schwächere zu seinem Recht kam und mir war es immer suspekt, wenn der
eine sich über den anderen erhob. Kein Mensch ist besser oder schlechter, auch
wenn er noch so viele Dr. Dr. Titel besitzt. Jeder hat eine Würde und das
Recht, angenommen zu werden, egal, wer er ist, wo er herkommt, was er kann, was
er besitzt.
Heute weiß ich umsomehr, dass meine „jugendlichen“ Belange
eigentlich dem entsprachen, was Gott sich von „seinen Menschen“ wünscht und
soll diese Welt gesunden, dann kann es nur gelingen, wenn wir uns auf der Basis
von Wertschätzung, Toleranz, Friedfertigkeit, Wahrhaftigkeit, Vergebung,
Verständnis und Mitgefühl begegnen.
Jede Form von Gewalt,
Diskriminierung, Überheblichkeit, Voreingenommenheit, Unfrieden, Hass, Neid,
Eifersucht, Stolz, Prahlerei, Machtgehabe, Habgier, Lästerei sind Samen, die auf unfruchtbaren
Boden fallen, weil sich das Mitmenschliche nicht entfalten kann.
Es heißt so passend: Gott wünscht sich Vollender des
Menschseins und ich glaub, wenn er so suchend auf uns herabschaut, dann stellt
er sich ständig ein und dieselbe Frage:
MENSCH, du Kunstwerk, wo bist du denn geblieben? Gott hatte nämlich für uns
alle ein super erfülltes Leben geplant, aber keines, in dem wir irgendwelchen
unrealistischen gesellschaftlichen Idealen nachlaufen, denen wir eh nicht
gerecht werden können
Gott will nicht wissen, „wie anders“ wir gern wären, …Gott braucht uns in unserer
natürlichsten nacktesten Ausgabe MENSCH- so, wie ein jeder nun mal geschaffen
ist. Gott möchte auch nicht erfahren, „wie so anders“ wir uns unsere äußere Lebenssituation
wünschen…denn wir dürfen darauf vertrauen: Auch sie ist aus der Sicht Gottes
absolut perfekt und liegt voll in seinem Plan, damit wir unser Lebensziel auch
erreichen.
Ich hab mir irgendwann einfach gesagt: Dies ist der Ort, an
den Gott mich stellte, dies ist die Lebenssituation, die ER befürwortet und es
ist gut so! Wir müssen und können nicht alles verstehen. Es führt auch zu
nichts, wenn wir beginnen, uns zu vergleichen- das erzeugt höchstens ein
Mangeldenken. Viel produktiver ist es, dankbar auf das zu schauen, was wir
mitbekommen haben und aus dem „Werkzeug“ etwas Schönes zu kreieren.
ER hat sich doch bei
allem, was ER uns zukommen ließ, etwas gedacht- ob nun in hell oder dunkel.
Sind wir denn der Ansicht, dass diesem Gott, welcher das grenzenlose Wunderwerk
der Schöpfung so präzise bis ins Kleinste austüftelte, jemals ein Fehler
unterlaufen würde? Von daher war auch meine frühkindliche Zerbrochenheit
durchaus von tieferem Sinn!
Klar, ich könnte, wenn ich wollte, ins totale Selbstmitleid
abdriften, mich grollend und enttäuscht in die Ecke setzen und mir sagen:
Kindheit und Jugend verliefen nicht so, wie ich es mir wünschte- meine
Ehe ging in die Brüche- eine weitere Beziehung scheiterte - dann dieses
übergroße Pensum an auferlegter Einsamkeit- ganz davon abgesehen, dass ich viel
zu viele liebe Menschen durch den Tod verlor…………………………………………..….
doch ich bin irgendwann still geworden und habe mir gesagt:
Genau das! war Gottes Wille, ER von
Anfang an wusste, wo ER mit mir hinwollte und warum diese Puzzleteile absolut
stimmig waren in meinem persönlichen Lebensbild. Meiner Ansicht nach werden die
Karten im Himmel gelegt und egal, wie viele Umwege wir auch im Leben machen
werden- wie oft wir uns auch verlaufen- Gott hat ein Auge drauf und führt uns
immer wieder in die richtige Spur zurück. Und das göttliche Timing ist absolut
stimmig! Alles hat seine Zeit- alles braucht seine Zeit.
Ja, ich bin von
Kindheit an durchgewühlt worden, aber Gott wusste genau, wie viel ich tragen konnte,
was ER mir zumuten durfte und IMMER hat er mir Menschen gesandt, die treu an meiner
Seite standen. Je mehr wir nämlich aufgerieben werden vom Leben, umsomehr besteht
die wertvolle Chance, dass sich das Innere entfalten kann. Leben ist nun mal
bunt, wild, schmerzhaft, unberechenbar, chaotisch……doch wenn ich heute mein
gesamtes Chaosleben richtig durchschüttle, kommt immer nur Gutes dabei heraus!
Und das! sollte die allerwichtigste Erkenntnis sein!
Ich blicke heute zurück und spreche Gott ein großes
Dankeschön aus, weil ich so reichlich von IHM beschenkt wurde. Ich schau nach
vorn und sage: Ja, ich will den Weg fortsetzen, so gut ich kann UND natürlich
mit Gottes Unterstützung!
Und was das große Maß an geschenkter Einsamkeit betrifft:
Da hab ich heute eine sehr positive Einstellung zu, denn auch sie ist ein
göttliches Geschenk! Ich weiß, es fällt oft schwer, mit sich allein zu sein oder
gar allein sein zu müssen und doch halte ich es wie Christa- Spilling Nöker,
wenn sie sagt:
„Werde still und
finde heim zu dir selbst.
Verzehre deine Kräfte
nicht im Lärm der Zeit.
Gehe nicht auf in
dem, was draußen ist,
sondern nimm dich
immer wieder zurück.
Sammle deine
Gedanken,
versenke dich in
deine eigene Tiefe
und suche nach der
Mitte deines Lebens.
Von deiner Mitte her
wirst du den Maßstab finden für das,
was wirklich wichtig
ist-
für deine Erfüllung-
für die Ganzheit
DEINES Lebens.“
Christa- Spilling
Nöker
Da draußen, da finden wir unsere Mitte gewiss nicht- da
verlieren wir uns eher. Erst als ich mich dieser „rundum Einsamkeit“ vollkommen
hingab, da wurde ich fähig, mich auf die Reise zu mir selbst zu machen- ohne
jede Ablenkung- 24 Stunden nur mit mir allein.
Ja, ich suchte, damals noch unbewusst- diese Mitte meines Lebens, die mir
sagen konnte, was in meinem Leben wirklich wichtig ist. Ich suchte endlich mal
mich selbst und erkannte, was da alles so in mir aufs Erblühen wartete! Und da
dürfen wir mit gutem Gefühl alles dafür
tun, damit es uns innendrin gut geht! Jeden Tag aufs Neue möchte unsere Schale
gefüllt werden mit viel Freude, schönen
Augenblicken, mit Lachen , unseren Fähigkeiten, Vorlieben, Sehnsüchten, berührenden
Momenten, guten Gefühlen und das ist ein großer Anspruch an uns selbst. Ihm
können wir aber nur gerecht werden, wenn wir erkennen: Die ganze Fülle ist IN
UNS, denn als wir Kinder waren, da haben wir uns von diesem inneren Tischlein
wie selbstverständlich bedient.
Da kamen unsere Phantasie, Kreativität, Neugierde, Lebensfreude, Begeisterungsfähigkeit ganz von
allein zum Erblühen! Unser großes
Spielzimmer war die Natur, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter- dort
fühlten wir uns daheim. Ich denke, hier wird so deutlich, was Kinder uns voraus
haben. Sie zeigen uns auf, was es braucht, um wahre Lebensfreude zu empfinden.
Und IMMER wird es mit dem innigen Bezug zu uns selbst und zu allem Natürlichen
zu tun haben.
„Es gibt kein Alter,
in dem alles so intensiv erlebt wird wie in der Kindheit.
Wir Großen sollten uns daran erinnern, wie das war.“
Astrid Lindgren
Nur zu verständlich, warum Menschen unserer modernen
digitalisierten schnelllebigen Zeit nicht mehr so richtig glücklich werden
können…….denn wir verlieren mehr und mehr diesen Bezug zu allem Natürlichen. Was
man uns anbietet, sind höchstens Kompromisse, Notlösungen für unsere tiefen menschlichen
Bedürfnisse- sie besitzen aber kein Echtheitszertifikat und Erfüllung bringen
sie schon mal gar nicht. Aber was solls- das ist der Trend der Zeit, einer
Zeit, in der man der Ansicht ist, man könne alles künstlich ersetzen.
Was bin ich froh, dass kein Fortschritt der Welt es schaffen
wird, jemals ein liebendes fühlendes
Herz hervorzubringen!!!!!
Diese Schaffenskraft, die hat nämlich nur Gott allein!
*Linda*
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