Donnerstag, 2. November 2017

Wachse und werde, bis ein Wunder kommt….







Wachse und werde, bis ein Wunder kommt….


Fragwürdig scheint diese Lebensanleitung zu sein, viel zu vage….
doch mir ist auf meinem Weg bewusst geworden, was es überhaupt bedeutet, dieses Geschenk des Lebens zu erhalten! Um es einigermaßen nachvollziehen zu können, bedarf es einer völlig neuen Haltung, weit weg von allem, was wir bisher dem Wesen des Lebens zuordneten.

Gut, bleiben wir an dieser bekannten Oberfläche des Alltäglichen in der tristen „schwarz- weiß“ Ausgabe, wird sich nicht viel verändern- doch gestehen wir dem Leben zu, dass es sich in seiner Tiefe offenbart, eine absolut andere Dimension einnimmt, dann wird es so erfüllend sein, wie wir es uns nie vorstellen konnten.

Auch eine Mascha Kaléko hat sich der Natur des Lebens zugewandt und kam zu dem Schluss: Es bringt absolut nichts, sich an irgendeiner Planung zu orientieren. Wahres Leben entwickelt sich aus der Vielzahl an Wundern und diese sind im Plan einer viel höheren Macht längst verankert und werden geschehen, weil Gott es so will!


„Zerreiß deine Pläne. Sei klug
und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
im großen Plan.“

Wunder! Wer ist schon damit vertraut, sich „nur“ an Wundern zu orientieren? Da hat man ja nichts in der Hand- da fehlt  jede Sicherheit und dann sollen sie noch von  Gott kommen, den man ebenso wenig kennt und begreifen kann?



Auch der Liedersänger Klaus Hoffmann muss ähnliche „WUNDER- volle“ Lebenserfahrungen gemacht haben, wenn er singt:


„Flügel

Du brauchst keinen Sieg.
Lass es nur wachsen und werden
und liebe, was du bist,
bis dich ein neues Wunder küsst.“

Und was sagt ein Albert Einstein dazu?



Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben-
Entweder so, als wäre nichts ein Wunder
Oder so, als wäre alles ein Wunder.
Ich glaube an Letzteres.

Albert Einstein

Hier sind also drei Menschen, die im Leben voll auf Wunder vertrauen und ehrlich gesagt, tu ich seit 2011 auch nichts Anderes mehr. Ja, ich begriff, dass das Leben ein immerwährender Prozess des Wachsens und Werdens ist und im Fokus nur ein Ziel steht: der Mensch zu werden, der ich nach Gottes Vorstellung bin- in all meiner Schwäche, mit meinen Ecken und Kanten, meiner Zerbrochenheit, mit Ängsten und Zweifeln- aber auch im Ausdruck dessen, was Gott mir an Gefühlen, Sinnen, Fähigkeiten und Stärken mit auf den Weg gab.

Ja, ich habe mich vor einigen Jahren von der Bühne verabschiedet, weil ich eines Tages sehr schmerzlich erfahren musste, wohin es führen kann, wenn ich etwas verkörpere, was ich gar nicht bin- wenn ich etwas sage, was ich gar nicht meine- wenn ich etwas tue, was ich gar nicht möchte. Es war ganz klar Verrat an meiner Seele und sie hat mich spüren lassen, wie sehr es sie verletzte. Ich war im Grunde gar nicht mehr da………und bis dahin hab auch ich nicht an Wunder geglaubt……bis es eines Tages völlig unerwartet an meine Tür klopfte….und von da an mein komplettes Leben zum Positiven auf den Kopf stellte.

Soll ich mal sagen, welches Resümee ich heute ziehe? Nachzuvollziehen ist all der Kindheitsschmerz, vergessen so manches Leid auf meinem Weg, weil man genau dann, wenn das Wunder um Einlass bittet, erkennt, warum das Leben so und nicht anders verlaufen musste. Plötzlich ergibt alles Erlebte einen Sinn und man ist nur noch von Dankbarkeit erfüllt.

Und dann passiert etwas Eigenartiges, mir gings jedenfalls so. Diese eine große unerklärliche zweifelsohne göttliche Wunder-Fügung- veranlasste mich spontan dazu, mein kleines Leben in Gottes Hand zu legen, weil ich begriff: Das, was mir diese gängige Welt  bis dahin nicht geben konnte- Gott hat es geschafft, indem er ein großes Wunder geschehen ließ. Gott war in der Lage, mir ein neues Leben zu schenken, mich von der Bühne herunterzuziehen, meine Seele zu befreien! Warum sollte ich ihm nicht dann mein ganzes Leben anvertrauen? Es ist doch in den allerbesten Händen, denn da, wo ich heute stehe, steh ich wahnsinnig gern!

Zu erfahren, dass Leben so viel mehr sein kann- es wird  nur möglich sein, wenn wir uns einlassen auf das, was Gott sich von uns wünscht. Wir können ihn nicht ausklammern- er hat uns erschaffen und ihm ist so viel daran gelegen, dass jeder Mensch in seinen ganz eigenen Farben voll erblüht! Am Ende wird wirklich nur eines zählen: wie tief wir lebten und wie tief wir liebten und jeder ist von Gott eingeladen, diese Erfahrung des wahren Mensch- Seins  zu machen. Wir brauchen da vor Gott nicht mit geschwellter Brust zu stehen, um ihm unser  Geldköfferchen zu zeigen- das will er gar nicht sehen. Er wird uns fragen: „Was hast du aus dem Geschenk des Lebens gemacht? Hast du  dein Herz für die Liebe geöffnet?“

Es gibt da sehr schöne Aussagen:

 „Jeder Mensch ist ein Geschenk an die Welt!“-

oder:

„Mit dir hat sich Gott einen großen Wunsch erfüllt!“

Ich denke, diese göttlichen Wahrheiten dürfen wir auf uns wirken lassen……so lang, bis wir verstehen, wie ernst es Gott mit uns ist und dass er jeden von uns wahnsinnig lieb hat. Er wird um uns kämpfen, da bin ich mir ziemlich sicher! Weit gefehlt, anzunehmen, Gott bevorzugt nur das Vollkommene, Makellose! Nein, ob gebrochen, arm, sündig, fehlerhaft, absolut unperfekt- Gott liebt uns ohne Wenn und Aber. Es heißt nicht ohne Grund: Gott ist es daran gelegen, uns aus dieser kalten herzlosen Welt herauszuholen und unsere Seelen zu heilen, um uns nicht als Waisen zurückzulassen, denn ist diese gängige Welt uns  zur Heimat der Liebe geworden?  Glauben wir denn wirklich, wir würden jemals ein glückliches Leben führen, wenn wir uns selbst niemals in der Tiefe begegnen durften, ohne echte Nähe zu uns selbst zu verspüren? Klar schmerzt es erst ein wenig- aber wir müssen immer das im Auge behalten, was sich an Schönheit und Kostbarkeit unter dem ganzen Altmüll befindet!






Eigentlich benenne ich nur Fakten, denn ich fand die Zukunftsprognose von Psychologen extrem erschreckend: Unsere nachfolgenden Generationen werden nicht mehr fähig sein, sich in andere Menschen hineinzufühlen! Andererseits wundert es mich nicht, denn der Mensch rückt immer weiter in den Hintergrund…..ebenso wie die bewusste Gesunderhaltung und Wertschätzung der Schöpfung Gottes.

Scheinbar stirbt da so Einiges weg…..auch wenn die Missstände durchaus bekannt sind…..und ich frag mich: Wird sich wirklich etwas ändern? Ändern kann es sich nur, wenn wir endlich verstehen, welches hohe Maß an Verantwortung wir tragen- für uns selbst und für all das, was uns von Gott geschenkt worden ist, ob wir nun gläubig sind oder nicht. Wir leben in seiner Welt als seine Geschöpfe, mit dem stillen Auftrag, diese Welt achtsam zu verwalten und die Liebe in den Fokus aller Handlungen zu setzen.


Nur- da muss es wohl ein großes Missverständnis geben, denn Gott sprach nicht von der Liebe zum Geld, zum Besitz oder gar zur Macht. Er sagt ganz klar: Kein Mensch ist hier auf Erden, um im Überfluss seines Besitzes zu leben. Das Geld sollte immer nur die Stellung des Dieners haben, aber niemals die des Herrschers, denn die Wurzel allen Übels ist die Habsucht. Für Gott geht es   in erster Linie um ein liebevolles, friedliches, respektvolles, fröhliches, ehrliches Miteinander!

Dieses Wunschziel Gottes haben wir dann wohl leider verfehlt- aber was solls- fürs   Zwischenmenschliche stehen uns ja dann die „Pepper- Roboter“ zur Verfügung! Und Animateure für die Tränen gibt’s ja in Japan mittlerweile auch schon.

Nein, ich finds nicht wirklich lustig, denn das kann nicht der Sinn von Leben sein! Was wollen wir Gott eigentlich mal erzählen, wenn wir vor ihm stehen: dass des Menschen Wort, Wille  und Wunsch weitaus wichtiger waren für uns als die seinen- dass wir unsere innere Schönheit, welche er uns schenkte, in der Ecke verstauben ließen?



Ich denke nämlich, Leben wird das hervorbringen, was wir selbst aus ihm machen, wonach wir uns ausstrecken. Wenn wir in Bitterkeit verharren, über Gott und die Welt schimpfen, ständig mit uns selbst hadern- dann verschließen wir uns vor dem Leben und auch vor der Wahrnehmung seiner Wunder. Öffnen wir uns und laden das Leben ein, uns zu überraschen, dann wird es geschehen.

Wenn ich mir die Sonne wünsche, dann muss ich den Schirm zu Hause lassen- das ist für mich die ideale Lebenseinstellung. Einfach in den positiven hoffnungsvollen Modus übergehen und das Leben als einen verlässlichen Verbündeten sehen, der uns nur Gutes möchte.

Sicher, hinter vielen von uns liegen arge Lebensstürme, schwere Gewitter mit Blitz und Donner, unerträgliche Wüstenzeiten….doch auch das ist die Natur des Lebens! Ein Leben ohne Probleme, ohne Dürrezeiten, ohne Enttäuschung, ohne Verletzungen, ohne Schmerz- es wäre kein Leben!

Doch was da passierte, es hat immer einen Sinn in sich getragen- es hat uns  stärker, widerstandsfähiger, aber auch sensibler gemacht für das, was wirklich wichtig ist. Habs schon mal betont: Das höchste Maß an Mitgefühl, die größte Kraft und Sensibilität zeigten mir jene Menschen auf, die wussten, was es bedeutet, durch den schlimmsten Schmerz gegangen zu sein. Auch ich blicke auf eine zweifache Entwurzelung in frühen Jahren hin. Ja, es war die Hölle, ohne Frage, doch ich habe sie überlebt und zehre heute doppelt von den Früchten, die sie im positiven Sinne in mir wachsen ließ.

Ich denke, egal, welcher Umstand uns traf, bzw. trifft- alles hat immer zwei Seiten und die  gute, die gilt es anzuschauen. So ähnlich verhält es sich mit jeder Form von Schuldgefühl und auch hier könnte ich aus meinem „ersten, alten“ Leben sehr viel mitnehmen in die Gegenwart. Doch nichts erzeugt so viel Ohnmacht wie diese Selbstvorwürfe! Ja, heute würde ich vieles anders handhaben- aber ich finde, wir dürfen Rücksicht mit uns üben und uns sagen: In der damaligen Situation oder Bewusstseinsphase hat man es nicht anders bewältigen KÖNNEN, weil man es nicht besser wusste.

Worauf es im Leben ankommt ist doch die Erneuerung des Bewusstseins, das Finden neuer Perspektiven- in ein Leben, das von Fülle, Freude, Leichtigkeit und Wohlgefühl spricht. Das ist  der tiefe Sinn unseres Hierseins:

…..zu wachsen und zu werden, bis uns ein blaues Wunder küsst….eines von vielen Wundern, das seit Ewigkeiten in Gottes Plan verankert ist.

Oft hörte ich von  Menschen: Ach, ich brauch keine Liebe oder so was wie Streicheleinheiten, Umarmungen, ist viel zu sentimental! Diese Aussagen stimmen mich traurig, weil ich auch hier erkenne, wie weit der Mensch von seinen Seelenbedürfnissen entfernt ist. Es ist doch nicht unter unserer  erwachsenen Würde, wenn wir uns nach Geborgenheit und Wärme sehnen- schlimm ist nur, dass dieses so urmenschliche Grundbedürfnis  unter den Tisch gekehrt wurde. Natürlich brauchen wir menschliche Zuwendung, in jeder nur erdenklichen Weise und ich sag zum Beispiel:

Wenn der Mensch sich etwas von der Seele reden möchte, dann braucht er auch eine Seele, die daran Anteil nimmt. Doch ich weiß auch- es stellt eine enorme Herausforderung dar in unserer Zeit. Wirklich Anteil zu nehmen an den Sorgen, Ängsten, Wünschen, Hoffnungen eines anderen Menschen, das erfordert ein „Sich- Hineinfühlen –Können“- einfach mal Platz nehmen auf dem Stuhl des Anderen, um nachzuvollziehen, was ihn bewegt- ganz bei ihm zu sein und nicht nur bei sich selbst.


Zuhören können, auch mal miteinander zu schweigen- dem Anderen Raum schenken für das, was zum Ausdruck kommen möchte- einander Vertrauen schenken- Verständnis- all das sind für mich Dinge, die höchste Priorität haben. Das verstehe ich unter einem erfüllten Leben und einem fruchtbaren Miteinander. Die Fähigkeiten haben wir alle mitbekommen von Gott- doch hat uns die gängige Welt jemals darauf hingewiesen, sie auch zu nutzen? Nein, diese alte Welt wird uns nicht heilen können- das kann nur Gott und genau das Bestreben liegt in seinem Plan für uns alle.

Heimkehren zu uns selbst und auch für andere Heimat sein können………ich glaub, ein schöneres Ziel kann es im Leben nicht geben! Doch Klaus Hoffmann gibt uns ja den Hinweis:

Einfach wachsen und werden lassen- sich lieb haben, so lang, bis ein Wunder kommt…….

*Linda*

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