Samstag, 25. November 2017

Es ist nicht alles gut, was die Welt für gut hält…








Es ist nicht alles gut, was die Welt für gut hält…

Manchmal bin ich extrem dankbar für Menschen, die bereit sind, ihr Inneres nach Außen zu kehren, denn dies ist relativ selten in der heutigen Zeit. Was denken, bzw. fühlen Menschen wirklich? Welche Probleme, Zweifel, offene Fragen, Gefühle schleppen sie mit sich herum? Denn dass der innere Zustand ständig dem Himmelsgefühl auf Erden gleicht- das vermag ich mir nicht vorzustellen. Wie oft wurde ich im Umgang mit Menschen des Gegenteils belehrt, nachdem nach langer mühevoller Aufrechterhaltung irgendwann ihre Fassaden zu bröckeln begannen….Und ich erfuhr noch etwas: Menschen schienen ihre Lebenssituationen grundsätzlich nicht zu hinterfragen, z.B. nach dem Gesichtspunkt: Fühle ich mich wirklich wohl, bei dem, was ich da lebe, was ich Tag für Tag so tue?

Nun darf ich mich  hinsichtlich dessen nicht außen vorlassen, denn ich war nicht besser! Auch ich lebte über eine viel zu lange Zeit wie selbstverständlich etwas, was ich- aus heutiger Sicht betrachtet- mit meinem Seelenwohlgefühl überhaupt nicht vereinbaren konnte. Warum tut sich ein Mensch so etwas an? Meine Antwort darauf: Es ist die Angst, dass auf einmal  ein ganzes Kartenhaus der Illusionen in sich zusammenstürzt, wenn die nackte Wahrheit sich breit macht und uns erzählt, dass wir seit ewiger Zeit etwas leben und für wahr, richtig und gut erklären, was sich im Grunde gar nicht gut anFÜHLT.


Genau dies gestand sich ein Herr ein, der den Mut aufbrachte, vor laufender Fernsehkamera  seine Geschichte zu erzählen. Er durfte rückblickend auf eine sehr glückliche Kindheit schauen- ebenso auf einen steilen beruflichen Aufstieg, verbunden mit allem erdenklichen materiellen Luxus. Kein Wunsch blieb unerfüllt- er lebte im absoluten Wohlstand…war er wunschlos glücklich???? Nein, es kam der Zeitpunkt in seinem Leben, da begann er dieses gewisse „Etwas“ zu vermissen- er war sein so tolles komfortables Leben einfach nur leid- es vermochte ihm nicht das zu geben, was er sich im Stillen ersehnte.



Wayne Dyer, ein amerikanischer Psychologe, schrieb einst sinngemäß: Wir können die Wahrheiten des Morgens unmöglich mit in den Nachmittag des Lebens nehmen, wollen wir uns nicht selbst betrügen…denn was am Morgen noch wahr war, wird sich später als Lüge entpuppen.

Genau das meinte ich zuvor- wenn nämlich irgendwann im Leben dieses scheinbar so sichere Kartenhaus zusammenfällt…… wir  erwachsenen Menschen plötzlich aus allen Wolken fallen und der erforderliche Fallschirm dann nicht zur Hand ist.

Auch der Herr vor der Fernsehkamera war aus seinem Wolkenhimmel des Trugs und der Enttäuschungen gefallen…..und er suchte diesen rettenden Fallschirm…..indem er sich in seiner Not an Gott wandte mit den Worten:

„Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann hilf mir bitte, dass ich in ein anderes Leben finde- ich schaffe es nämlich nicht allein!“ 


Und Gott hat ihm geholfen, so sehr, dass dieser Mann, der zuvor niemals etwas von Gott wissen wollte, heute ein tiefgläubiger Mensch ist- weg von seinem sündigen oberflächlichen Luxusleben…… hinein in die Bescheidenheit und  in das Gefühl des inneren Friedens.


Neulich vernahm ich einen sehr schönen Satz:

„Gott liebt es ungemein, unmögliche Dinge an unvollkommenen Menschen zu vollbringen!“

Es scheint, als hätte Gott regelrecht seine Freude daran, gerade die  unperfekten Menschen  aufzusuchen- jene, die ein chaotisches, fehlgeleitetes Leben führen…die so ganz anders unterwegs sind, als Gott es sich eigentlich erträumt. Auch der zuvor von mir benannte Mann gestand: „Was kümmerten mich früher Recht oder Unrecht! Ich habe so viele Menschen verletzt, betrogen, belogen….!“ Und dann kam Gott in sein Leben und hat ihn genauso angenommen, weil Gottes Liebe unermesslich ist- weil Gott sich über jeden Menschen freut, der ihn um  seine Hilfe bittet! Klopfen wir bei ihm an, dann öffnet er- egal, wie zerrissen wir, bzw. unser Leben ist. Gott weiß doch, wie sehr wir alle zu sündigen Haltungen neigen- er kennt  jeden von uns in- und auswendig- aber er vergibt, weil er uns bedingungslos liebt!

Gott IST Liebe!

Mir war es vergönnt, in Reportagen ähnliche Beispiele zu verfolgen….da waren Schwerverbrecher, Drogendealer, extrem gewaltbereite Menschen und warum auch immer- irgendwann kam in ihrem Leben der Zeitpunkt der radikalen Umkehr zu Gott und auf einmal war nichts mehr wie zuvor-  ihr Leben hatte einen  positiven Wandel erfahren und sprach auf einmal von tiefer und anhaltender Erfüllung.

Ja, ich glaube, dann, wenn das Konstrukt des eigenen Lebens zusammenbricht- alles nur noch von Hoffnungslosigkeit, bzw. innerer Leere spricht- wenn wir im dunkelsten Loch sitzen-dann ist der Mensch  bereit zur Umkehr, weil diese Suche nach dem gewissen erfüllenden „Etwas“- nach dem rettenden Fallschirm-  extrem  wichtig wird.

Darum heißt es ja auch:


„So lange der Mensch hinter den oberflächlichen nichtigen Dingen herläuft, bzw. sich sättigen lässt- von  Besitz, Geld, Macht, Status- so lange tritt er auf der Stelle, weil er die Sehnsucht nach dem wahren Leben nicht spürt.“ Ich weiß auch warum! Er ist nämlich total im Verstand zu Hause.

Dass der wahre Reichtum im Leben absolut nichts mit irgendwelchen materiellen Dingen zu tun hat- dass sich die wertvollsten Schätze mit keinem Geld der Welt oder irgendeinem Status erkaufen lassen- das begreift der Mensch zumeist erst recht spät im Leben. Ja, oft muss er  zuvor in diese tiefe Grube der Hoffnungslosigkeit gefallen sein…., bevor sich die Tür in ein neues Leben überhaupt öffnen kann. Dann, wenn nichts mehr geht……dann wartet ein neuer Weg auf uns- ach, es ist nicht nur ein Weg- es ist ein total neues Leben- das wahre Leben! Und das hat ganz viel mit Gott zu tun.

Es gibt so einen Spruch, der lautet: „Lehre mich den Widerspruch des Lebens!“

Es geht nämlich um die Polarität, dieses Gegensätzliche- das durchlebt werden muss, um ins neue Leben hineinwachsen zu können.

Da heißt es:

Vom Dunklen gehen wir ins Licht…

…aus der Leere wandern wir in die Fülle….

.. aus der Traurigkeit in die Freude…

… wenn wir nichts haben, werden wir alles besitzen…

..aus Unliebe zu uns selbst erwächst die gesunde Selbstliebe..

…wenn der Verstand sich vom Thron erhebt und der Seele das Zepter überreicht…

…wenn wir voller Schmerz durch die dunkelsten Schluchten gewandert sind, dann zeigt sich uns der wahre Himmel auf Erden…

und wir atmen wahrscheinlich zum ersten Mal erleichtert auf, denn endlich sind wir  dort, wo unsere Sehnsucht uns im Stillen immer hinzog…..


Wayne Dyer schrieb einmal:


„Der Himmel ist kein Ort - er ist eine Entscheidung.“

Seinen Worten nach steht also der Himmel auf Erden jedem Menschen offen, es kommt nur auf die richtige Einstellung an. Mir wurde irgendwann klar: Ich bin der Erschaffer meiner Lebensumstände, denn es gibt nichts Wichtigeres als die Entscheidung, wonach ich mich persönlich ausstrecke. WAS und WIE will ICH leben? Warum auch immer- aber das, was wir anstreben, das wird sich auch erfüllen, so oder so. Was ist das für eine Chance! Wir haben unser Lebensglück allein in unserer Hand!


Nichts ist so ausschlaggebend wie unsere Sicht auf Leben, verbunden mit der Farbe der dazugehörigen Gedanken. Je heller, hoffnungsvoller sie sind, umso heller wird auch unser Leben sein.
Hier passt der Gedanke recht gut: Was ich in den Boden meines Gartens hineinsäe, das werde ich auch ernten und wenn die Samen von Freude am Leben, von Hoffnung, von Vertrauen, von Zuversicht und wie bei mir vom Glauben an Gottes Führung sprechen- dann wird sich das Leben dementsprechend entwickeln.




Nein, wir sind keine Sklaven unseres Lebens, wir sind die Erschaffer, wenn es uns gelingt, diese alten Fesseln zu lösen, uns von völlig überholten Überzeugungen zu befreien. Der Mann aus dem Wald hat es vorgemacht….denn eines Tages sah er, wie unglücklich ihn sein materielles erfolgverwöhntes Dasein stimmte, wenn er das außen vorließ, was er eigentlich in sich verspürte….und ich denke, es ging mir nicht anders. Jedes Vorbeileben an dem Ruf unserer inneren Stimme führt in ein unzufriedenes Leben. Es gibt halt kein richtiges Leben im falschen.

Ingrid Bergmann schrieb nicht zu Unrecht:

„Der moderne Mensch hat sich frei gemacht-
schwindelnd frei!“

Vielleicht sind wir der Ansicht, dass unsere Freiheit darin besteht, dass wir kaufen können, was wir wollen- verreisen können, wohin es uns zieht. Klar steht uns die ganze Welt offen mit all ihren verheißungsvollen materiellen Gütern…..doch ich bezweifle sehr stark, dass – gemäß eines Werbeslogans- uns das neueste Automobil das Gefühl von wahrer Freiheit schenkt!
Wir dürfen uns nämlich mal fragen: Sind wir nicht im Grunde in einer kontinuierlichen Abhängigkeit von dem, was uns das Außen als wichtig, unentbehrlich suggeriert? Fühlen wir uns nicht ständig dazu aufgefordert, das zu erwerben, was gerade  im Trend liegt, was modern ist, was andere Menschen besitzen? Irgendwie werden unsere Bedürfnisse von Außen gesteuert…….ist das wirklich Freiheit- diese Orientierung an dem, was andere sich für unser Glücksgefühl ausdachten?

Nein, das ist nicht wirklich die Freiheit, die ich bevorzuge, denn für mich ist es  wichtig, was sich für mein inneres Wohlgefühl als bereichernd erweist und da muss ich nicht jedem neuen Trend folgen.


Es heißt ja nicht ohne Grund:

„Erst wenn der Mensch Herr über sich selbst und sein Leben ist-
dann ist er wirklich frei!“


Ja, ich glaube, ich war recht erleichtert, als ich eines Tages begriff: Es geht im Leben  um diesen Bühnenabtritt – um das Ausscheren aus der Massenbewegung, um überhaupt von einem zufriedenen selbstbestimmten unabhängigen Dasein sprechen zu können. Dieses bedingungslose JA zu mir selbst und zu dem, was ich IN MIR erspüre- das ist alles, was zählt und reicht als roter Leitfaden durch ein glückliches Dasein vollkommen aus.

Wahrer Reichtum ist für mich kein prall gefülltes Bankkonto, sondern das, was wir an Schätzen im Herzen tragen und Freiheit ist für mich eine erlöste freie Seele.

Darum hat Wayne Dyer wahre Worte gefunden, denn den Himmel auf Erden erschaffen wir uns allein- je nachdem, was wir als wichtig und für uns passend einstufen. Ja, diese Haltung erfordert gewiss ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl, doch ich denke, das sollte uns unser Leben wert sein- es gibt nur das eine und dieses liegt letztendlich eh nicht in unserer Hand, auch wenn wir so oft der Ansicht sind, alles prima allein managen zu können. Nein, an den für uns wichtigsten Eckpfeilern, da schaltet Gott sich ein- anders hab ich es nicht erfahren.

Plötzlich bewirkt diese eine Fügung eine totale Wende im Leben und wenn wir begreifen, dass es nicht nur so ein banaler Zufall ist, sondern Gottes liebevoller Fingerzeig- eine Einladung , sich ihm zuzuwenden- dann beginnen wir zu verstehen, dass sich die Tür in ein völlig neues Leben öffnen will. Und dieses Leben steht unter der weisen Führung Gottes, braucht nicht mehr als unser absolutes Vertrauen in seine Liebe und Fürsorge. Man sieht zwar nur die erste Stufe einer Treppe- aber ist sich intuitiv sicher, dass man alle Stufen mit seiner Hilfe erklimmen wird. Woher so viel Vertrauen bei mir kam- ich wusste es selbst nicht zu sagen- aber ich denke, dass unsere innere Stimme hier großen Einfluss hat- man spürt einfach, dass es der richtige Weg ist. Es wird diese innewohnende Sehnsucht nach Heimat sein- denn dieser Weg führt definitiv nach Hause zurück ………..und ich glaub, dann findet unsere Seele endlich ihren ersehnten Frieden.

Wahrscheinlich wird an dieser Stelle klar, warum ich diesem Leben eine so große Bedeutung beimesse. Eigentlich geht es doch um  viel mehr, als uns jemals erzählt wurde. Wir dürfen nicht nur wieder ganz wir selbst werden, bzw. in unseren Farben erstrahlen- nein, es ist uns auch vergönnt, unsere Seele zu heilen und von der Verkettung mit all dem Nichtigen Oberflächlichen zu befreien, das uns niemals wirklich glücklich machen konnte.

Wieder setze ich den Mann aus dem Wald ins Bild, denn ein schöneres Beispiel kann es nicht geben! Dieser Mann zeigt uns nämlich auf, wie wenig der Mensch braucht, um wirklich zufrieden zu sein! Da darf sich mit gutem Grund die Frage in den Raum stellen: Hinter welchen unsinnigen Dingen sind wir dann Zeit unseres Lebens hergelaufen?

IMMER wird es „nur“ darum gehen, dass unsere Seele sich wohl fühlt- mehr brauchen wir nicht. Da unsere Seele  nichts als nur reine Liebe ist, sich nach Frieden sehnt, nach harmonischen vertrauten Verbindungen mit - ich sag jetzt bewusst- anderen Seelen, ist nachzuvollziehen, wie schlecht es ihr in einer Welt geht, in der Unfrieden, Ungerechtigkeit, Gewalt, Besitzdenken, Streit, Gier, Habsucht vorherrschend sind. Das ist- lapidar gesagt, halt nicht ihre Wunschwelt….dort findet sie sich nicht wieder und das lässt sie verstummen.

Auch meine Seele war einst zum Schweigen verdammt worden, weil ich alles lebte- nur nicht mich selbst.

Darum gab es für mich im tiefsten dunklen Loch nur die eine entscheidende Frage:

Ist es eigentlich so vorrangig, in der Welt da draußen zu bestehen, ihren Vorstellungen gerecht zu werden oder ist es nicht viel entscheidender, dass es meiner Seele gut geht? Schließlich hatte sie genug erleiden müssen in diesem Leben, trug seit der frühen Zeit ihre tiefen  Narben, musste etliche Verletzungen erdulden…nun war es  an der Zeit, dass ich alles daransetzte, um ihr nur noch Gutes zu tun. Das war und ist meine Verantwortung in diesem Leben!

Und es war Gott, der mir 2011 seine Hand reichte, mich aus der Grube der Verzweiflung zog…..und alles daransetzte, dass ich dieser Verantwortung gerecht werden konnte, weil er spürte, dass es mir absolut ernst war und ich den Weg gehen wollte.

Es heißt ja nicht ohne Grund: Wer sucht, der wird finden- wer anklopft, dem wird aufgetan- denn Gott wird uns immer mit offenen Armen empfangen, egal, wie fehlerhaft, sündig, unvollkommen wir auch sind. Er freut sich über jeden Menschen, der nach ihm sucht- obwohl es ja eher einer Heimreise gleichkommt, denn schließlich kommen wir durch ihn- wir haben es nur vergessen während unseres Aufenthaltes in der oberflächlichen oft herzlosen Welt, in der so gar kein Platz ist für Gott und sein Anliegen.

Wie sollte es auch? Es ist nämlich kein Platz für die wahre Liebe, denn dann würde seiner Schöpfung höchste Achtsamkeit entgegengebracht- dann würden Menschen dem Frieden, der Gerechtigkeit, der Wertschätzung und der Liebe zueinander nachjagen…..denn das ist sein Wunsch an uns alle. Und ich denke, wir menschliche MENSCHEN ersehnen eigentlich nichts Anderes, als genau das! Wir haben nur vergessen, dass wir doch im Kern alles in uns tragen, um diese Form der Liebe zu verwirklichen. Wir müssen es nicht erst erlernen- denn als Kinder lebten wir es ganz von allein. Jeder von uns ist und bleibt immer der Ursprung von Frieden, Liebe und Gerechtigkeit.

Nein, es ist oft nicht zu glauben, wenn ich mir die Zustände in unserer Welt anschaue…..aber nun gut, dort gehören wir ja in unserem Menschsein auch gar nicht hin. Für mich wird es immer einen Trost darstellen, dass letztendlich das Weiche, Sanfte, Liebevolle- das Starke und Harte überdauern wird und das vor allen Dingen zum Schluss sich eine über alles erhebt:

und das ist die Liebe, als stärkste Macht und Kraft in der Welt!

*Linda*

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