Donnerstag, 19. Oktober 2017

Die wahre Schönheit liegt in uns…..








Die wahre Schönheit liegt in uns…..



Vorab füge ich einen gestern gelesenen Internetartikel ein:


„Japaner lassen sich von Profis das Weinen beibringen

Von Finn Mayer-Kuckuk
 
24.03.17
Japaner gelten als zurückhaltend. Tränentherapeuten bringen ihnen neuerdings in Kursen bei, wie sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen.  Japaner tun sich traditionell schwer damit, Gefühle zu zeigen. In der Öffentlichkeit ist oft nur ihre kühle Fassade zu sehen. Eltern erziehen ihre Kinder dazu, sich einzufügen und sich möglichst zu kontrollieren. Contenance wahren, heißt das Maß aller Dinge. 

Japan entdeckt die Macht der Tränen. Erst haben nur Firmen professionelle Heul-Berater engagiert, um beim gemeinsamen Weinen den Teamgeist zu fördern. Jetzt wenden sich die ersten Angebote an Privatleute. "Takkyubin" heißt die neue Dienstleistung. Das Wort heißt eigentlich "Lieferdienst", doch das mittlere Schriftzeichen ist gegen das für "Weinen" ausgetauscht: Flennen frei Haus.“








Ehrlich gesagt, fehlten mir erst einmal die Worte und jegliches Verständnis. Kann es denn wirklich sein, dass die Menschen jetzt schon einen Animateur brauchen, um zu weinen? Da frag ich mich wirklich: Was ist bloß mit dieser Welt los? Immer gefestigter sehe ich meine These, dass sich die Welt irgendwie falsch herum dreht, dass wir alle ein bisschen ver- rückt wurden und gewiss nicht in der optimalen Richtung unterwegs sind.

Wie kann es sein, dass ich vermehrt Situationen aufgezeigt bekomme, in denen Menschen für das bezahlen, was EIGENTLICH in Hülle und Fülle in ihnen selbst vorhanden ist! Doch da muss erst ein sogenannter „Heul- Boy“ kommen und das Vorhandene aus ihnen herauslocken!
Und es ist sogar noch mit Kosten verbunden!

Ich weiß nur zu gut, warum ich so oft sage, dass wir zwar in dieser Welt leben, doch nie und nimmer hier zu Hause sind! Können wir gar nicht sein, jedenfalls nicht als der MENSCH, der wir von Natur aus sind! Denn das, was in Japan aufgezeigt wird, das finden wir auch bei uns!

Gefühle zu zeigen, dem Innenleben in all seinen Facetten  Ausdruck zu verleihen…..wem war es von Kindesbeinen an vergönnt? War es nicht auch in unserer Erziehung weitaus angesagter, sich zu beherrschen, zu kontrollieren, zielstrebig zu sein, leistungsbereit- diese angeführte Contenance zu bewahren? Und man war auch noch stolz darauf, weil man so cool herüberkam. Bloß nicht rumschwächeln…..und Tränen zeigen, das schien nicht gesellschaftsfähig zu sein! Doch eines scheint sicher: Diese frühkindliche Contenance führt uns als Erwachsene ins Unglück hinein.




Nicht von ungefähr verfasste ich irgendwann folgende Gedanken:




Der Vorhang geht auf……..


Der Clown Peppino stolpert in seinen viel zu großen Schuhen in die hell erleuchtete Manege hinein- ups- da liegt er auf dem Boden- alle Viere von sich gestreckt und drückt seine lustige rote Nase in den Sand. Die Zuschauer sind begeistert: sie lachen, klatschen…wollen mehr sehen……
Peppino rappelt sich unbeholfen hoch, schüttelt sich den Sand vom Körper, richtet stolz seine rote Nase und grinst über beide Wangen ins Publikum hinein…

Abend für Abend lässt er sich immer wieder lustige und dumme Späße einfallen und die Menschen kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Oh jaaaaa, sie lieben ihren Peppino über alles!

Die Vorstellung ist zu Ende……… der Vorhang fällt……………

Den Kopf gesenkt schlurft Peppino müde zu seinem Wohnwagen- hängt das Kostüm an den Haken- legt seinen Hut und die rote Nase auf den Tisch….reibt sich nachdenklich die bunte Schminke aus dem Gesicht und schaut in den Spiegel:

„Na, alter Peppino“, sagt er sich erleichtert, „hast es auch diesmal wieder geschafft, die Menschen glücklich zu machen!“

Zwei traurige Augen sehen ihn an…

zwei Augen, die nun endlich weinen dürfen!“

©Linda





Ich betitelte meine Gedanken damals mit dem Satz: „Der Vorhang geht auf „ und hab mich auf meiner Reise sehr oft gefragt: Bei wie vielen Menschen, denen ich begegnete, öffnete sich auch Tag für Tag der Vorhang, bevor sie hinaustraten auf die Bühne des Alltäglichen? Und wie sah es wirklich dahinter aus? Ob da wohl auch hin und wieder die Tränen flossen, ob sich da auch dann und wann Zweifel breitmachten, Hoffnungslosigkeit, Angst?? Bei mir wars nämlich so und ich wünschte mir irgendwann, es mögen mir doch bitte Menschen begegnen, denen es so erging wie mir! Dann hätte ich die Gelegenheit gehabt,. mich in ihnen wiederzufinden, tut ja irgendwie sehr gut!



Leider fand ich diese Möglichkeiten relativ selten…..Oh, hab ich verwundert gedacht: Was sind  manche Menschen ständig gut drauf! Haben sie das Glücklichsein für sich gepachtet? Da gabs scheinbar auch keine Sorgen- da lief das Leben wie geschmiert! Immer alles wunderbar! Hinzu kam dann noch die Zusicherung: „Ich stehe voll mit beiden Füßen auf der Erde!“ Diese Menschen hatten ihr Leben wahrlich fest im Griff, wie erstaunlich! Was machten sie denn anders als ich oder anders gefragt: Was machte ich nur falsch im Leben? 


Bei mir gibt es nämlich Tage, da holt mich  Dunkelheit ein- da vermag mich nichts aus meiner angeschlagenen Stimmung zu locken- und irgendwie lähmt mich eine unergründliche Traurigkeit. Na ja und dass ich in jeder Situation festen Fußes bin- kann ich auch nicht sagen. Manchmal bin ich einfach zu müde und schwach dazu. Da bin ich mir selbst schon genug.

Doch ich schwor mir eines: Egal, wie schlecht ich mich auch fühle,  genau diese Stimmung will jetzt bei mir zu Gast sein und darum nehme ich sie an- fertig aus. Soll ich mir selbst etwas schönreden, was gar nicht an dem ist? Es heißt irgendwo so passend: Alles hat halt seine Zeit. Es gibt die Zeit fürs Glücklichsein- aber auch für die Traurigkeit. Von daher haben Lachen und Weinen ihre absolute Daseinsberechtigung, wenn sie dann mal so und mal so kommen.




Als ich einen immer intensiveren Kontakt zu meinem Innenleben aufnahm, wurde mir  bewusst, dass es im Leben nicht darum geht, den Vorstellungen Anderer zu entsprechen oder ihren Applaus zu erhaschen, wenn ich dafür im Gegenzug etwas präsentieren muss, das mit meiner inneren Wahrheit überhaupt nicht übereinstimmte! Da gibt’s nämlich so etwas wie Freiheit des SEINS und den Ausspruch: Ich bin, die ich bin und anders darf es mich nicht geben! Alles Andere würde einen Verrat an mir selbst darstellen! Und diesen Verrat verzeiht eine Seele niemals! Wir ersticken sie förmlich!

Da fällt mir wieder der Satz ein:

Was nützt es uns, die ganze Welt mit ihrem Applaus zu gewinnen, wenn wir im Gegenzug unsere Seele verlieren?

Ohne Frage, ich durchlebte Situationen, da kam ein fast mitleidiges Lächeln, wenn bei mir einfach so die Tränen flossen…..und ich da mitten unter lauter gefassten Menschen saß, die solch einen emotionalen Ausbruch  als Schwäche betrachteten! Der Mensch sollte sich schließlich im Griff haben, vor allen Dingen, wenn er schon erwachsen ist, oder? 

Allerdings ließ ich mich davon nicht abhalten, das herauszulassen, was da gerade in mir war oder sollte ich es mir des Anstandes wegen bis abends fürs stille Kämmerlein aufsparen?

Wenn ich allerdings dann von einer Animation der Tränen  lese, dann sag ich mir: Ich hab es wohl zu jeder Zeit richtig gemacht, denn ich brauche zum Glück keinen Animateur für meine Tränen. Nur eines ärgert mich, wie immer: Was hat man uns denn bloß über das Leben, geschweige denn über uns erzählt?



Waren wir als menschliche Menschen jemals wichtig und anerkannt? Nein, immer ging es darum, dass wir uns ins gängige System einfügten- wir wurden passend gemacht! Kein Wunder, dass uns permanent die Unzufriedenheit heimsuchte!

Zum Glück steigen wir nun endlich aus diesen verkorksten Ideen von Leben, Liebe und auch uns selbst aus, denn es geht um unser persönliches Wohlbefinden. Das! werden wir aber nur finden, wenn wir der MENSCH sein können, der wir wirklich sind. Wir müssen wahrlich wieder lernen, berührbar zu werden und das heißt: Es kann nichts Wichtigeres geben, als endlich wieder die Quelle IN UNS zu entdecken! Es gibt nämlich eine ganz andere Wahrheit:

Wir können nicht schöner  sein, als in unserer Verletzlichkeit und jede Form von Schwäche ist nämlich die wahre Stärke! Es geht auch nicht darum, dass wir uns für irgendetwas passend machen, sondern, dass wir die Wesen sind, die wir sind: MENSCHEN mit einer äußerst sensiblen Seele, zumeist durch unsere Kindheitserfahrungen arg verletzt, gefesselt und gefangen durch falsche Überzeugungen, Glaubensmuster- und mit einer immensen Sehnsucht nach Befreiung! Und ich glaub, jede Seele hat es verdient, dass wir uns für sie stark machen, denn ohne sie werden wir nie und nimmer ein erfülltes Leben führen können. Für ein Leben der zweiten Wahl sind wir aber nicht hier!

Es wartet etwas viel Schöneres auf uns, nämlich die Möglichkeit, aus einem eher mittelmäßigen Leben das Aller- aller- beste herauszuholen. Ja, wir dürfen unserem Leben viel mehr Raum schenken als bisher- es groß denken- wer sollte uns das verwehren? 




Schließlich sind wir von Gott eingeladen, unser Denken und Handeln zu erneuern, in neue Einsichten zu wachsen und Leben, Liebe und auch uns selbst aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Doch eines ist für mich heute klar. Gott braucht uns als das Original, als dass er uns erschuf- vermag man ja auch nachzuvollziehen. Da hat er mit jedem von uns voller Liebe und Achtsamkeit ein einzigartiges Wunderwesen erschaffen, trifft uns nach Jahrzehnten wieder und fragt sich. Na, wo isses denn geblieben? Wo sind denn die Natürlichkeit, das fröhliche Herz, die kindliche Neugierde, die Begeisterungsfähigkeit, die Offenheit, das Vertrauen, die Freude an allem Schönen, die Sensibilität?? All das hab ich doch hineingelegt in jeden Menschen! Warum ist es nicht erblüht, sondern droht zu verkümmern? 







Ich glaub schon, dass Gott darüber nicht sehr erfreut ist- aber es wäre ja nicht der ewig liebende Gott, wenn er uns nicht wieder und wieder neue Chancen gibt, um unseren Garten doch noch in Ordnung zu bringen! Er liebt uns halt- ohne jede Bedingung und das Schöne ist: er liebt uns auch in sündig, mit all unseren Vergehen, in total zerbrochen, mit  unseren Schuldgefühlen- dann, wenn wir bereit sind, immer mehr zu unserem Ursprung zurückzukehren.


Was Gott sich von uns wünscht? Das folgende Bild sagt es aus:







Es scheint nicht viel zu sein- aber Gott genügt es vollkommen- mehr wünscht er sich nicht von uns, von diesen so erwachsen gewordenen Menschen, die viel zu erwachsen wurden und irgendwann vergaßen, dass sie doch der Ursprung von Liebe, Frieden und Freude sind und durchaus fähig, allein ihre Tränen zu weinen.

Da brauchts keinen Animateur- da brauchts nur eine Hinwendung nach innen, um diese einzigartige Seelenlandschaft zu erschließen. Und auch hier werden wir von Gott nicht alleingelassen! Immer wieder klopft er bei uns an, wartet sehnsüchtig auf unser „Ja“- dass wir uns auf seine Einladung einlassen.

Es gibt einen recht krassen Satz, aber ich mag ja die klaren Wahrheiten:

„Wer ohne Gott unterwegs ist, wird immer ein Leben voller Defizite führen.“

Gut, hat uns auch niemals jemand erzählt und ich weiß auch, warum! Gott steht nämlich zu 100% für die Liebe- Gott IST Liebe und hat total andere Maßstäbe als die gängige Welt. Für Gott gibt es zum Beispiel kein Ansehen der Person- er liebt alle Menschen bedingungslos. Gott ist ein totaler Verfechter der Gerechtigkeit, der Wahrhaftigkeit –mag uns Menschen lieber in bescheiden, aber echt! Gott setzt auf ein friedliches wertschätzendes Miteinander, egal, woher jemand kommt, was er ist oder nicht ist. ALLE Menschen auf der ganzen Welt sind für ihn eine große Gemeinschaft- denn ALLE Menschen wurden durch ihn erschaffen und sein stiller Wunsch an uns ist: Liebt euch, achtet euch, haltet Frieden  und seid einander Bereicherung, indem ihr das zum Ausdruck bringt, was ich als euer Feuer in euch hineinlegte.

Ganz klar: Für Gott steht der Mensch im Mittelpunkt und wenn wir eines Tages vor ihm stehen und gefragt werden, was wir denn so aus unserem Leben machten- dann brauchen wir ihm nur eines zu zeigen: ein Herz, das gelernt hat, zu lieben.

Für mich persönlich war es irgendwie frustrierend, zu erkennen: Eigentlich war ich Zeit meines Leben immer auf dem richtig erfühlten Weg und ich danke meiner inneren Stimme, dass sie nie davon abgelassen hat, mich daran zu erinnern- niemals aufzugeben. 

Mit Sicherheit hab ich Gottes Einladungen  über einen langen Zeitraum ignoriert- dann, wenn mich die Fesseln des Kindheitsglaubens einschnürten! Angeklopft hat Gott sehr oft bei mir- aber leider war ich nicht zu Hause.  Ohne Frage! Das ist ja das Wunderbare: Gott hört nicht auf, nach uns zu suchen….und jede Leiderfahrung, innere Leere, Einsamkeit, Frust, Unzufriedenheit- all das muss sein, damit wir eines Tages umkehren, uns dieser Fesseln entledigen und unsere Seele befreien.

Nun geht es Gott nicht darum, dass wir als die perfekten vollkommenen Wesen zu ihm kommen: Im Gegenteil, Gott weiß doch, dass wir „nur“ Mensch sind- unsere Ecken, Kanten, Fehler haben, Dinge tun, die nicht gerade liebevoll sind. Für ihn zählt aber eines: dass wir bereit sind, uns zu verändern und zu unseren Fehlern zu stehen.

Ich erinnere mich, als Gott durch eine der wertvollsten Fügungen, die ich jemals erlebte, in mein Leben trat. Damals war ich- ich sag mal- Sünde pur…mehr als ich konnte man seine Seele nicht verleugnen. Ich .hing da irgendwo völlig entleert herum und sah keinen Ausweg mehr. Da war ich gewiss kein perfekter Mensch, sprach aber voller Vertrauen zu Gott:

„Bitte Gott,  hilf mir  aus dem Dilemma- ich schaffe es allein nicht- ich hab nicht die Kraft……ich fühl mich schwach, klein und wertlos……und hab mich total im Leben verrannt!“

Ich weiß heute: Gott brauchte genau diese Haltung der Hilflosigkeit von mir- die vertrauensvolle Bereitschaft, mich durch ihn führen zu lassen. Damals war Gott für mich der rettende Strohhalm, an den ich mich klammern konnte……als mein Lebensschiff zu kentern drohte.

 Gott hat mich befreit- auf seine ganz eigene liebevolle weise Art, die wir mit dem Verstand niemals ergründen werden…….ich durfte den Weg gehen, den er für mich vorgesehen hatte. 

Zufälle- Glückserlebnisse? Nein, das gibt es für mich nicht mehr, seit ich diese göttliche Fügung erfuhr, die mir aufzeigte: Da wirken höhere Kräfte- da geschehen wahre Wunder –da ist ein Gott, der JEDEN Menschen im Blick hat und sich nichts mehr wünscht, als dass wir in unsere Heilung und Liebeskraft wachsen. Dafür tut er alles, halt auf seine unerklärliche wunderbare Weise!

Auch hier könnte ich sein Anliegen anführen: Werdet einfach wie die Kinder und vertraut mir blind- ich zeige euch den Weg in die Liebe!

Ich vermag nachzuvollziehen, dass es nicht einfach ist, sein Vertrauen in „Etwas“ zu setzen, das man weder sehen noch begreifen kann, doch wir tragen in uns diese leise Stimme, die uns zu jeder Zeit Richtung gibt. Mir ihr geht es sich irgendwann leicht, weil man einfach spürt: So! war ich Zeit meines Lebens noch nie unterwegs und es FÜHLT sich einfach gut an!

Und wenn wir soweit sind- dann brauchen wir auch keinen „Heul- Boy-Animateur“ mehr, der uns die Tränen entlockt- denn das können wir dann ganz allein, weil wir erspürten: 


Die ganze Fülle ist IN UNS und dort war sie von Anfang an- es hat uns nur keiner gesagt!

*Linda*

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