Dienstag, 27. September 2016

Ein JA zu uns selbst UND ein JA zum Leben









Ein JA zu uns selbst UND ein JA zum Leben

Wollte ich eine der wichtigsten Haltungen im Leben benennen, so wäre es ohne Frage dieses bedingungslose JA zu mir selbst- zu allem, was mich, als den Menschen, der ich bin, ausmacht. Ein JA zu  meinen Stärken,  Schwächen, Möglichkeiten, Fähigkeiten - aber auch Begrenzungen- zu meinen Ecken und Kanten- dann, wenn ich mich wieder mal selbst nicht verstehe- zweifle- nicht weiter weiß, doch alles das bin ICH!

 Ein Mensch im Werden und das ohne absehbares Ende.

Wenn ich mich nicht liebe und es untersage, mir alles Verständnis der Welt entgegen zu bringen, wer soll es dann tun? Rund um die Uhr bin ich mit mir zusammen und dass Flüchten, sich etwas schönreden absolut nichts bringt, das wurde mir irgendwann klar. Dieses bedingungslose JA zu mir selbst, auch zu meiner kompletten Vergangenheit war der erste Schritt in ein zufriedenes Leben- wobei ich  davon absah, mich irgendwelchen Schuldgefühlen auszusetzen.

Schuld und Angst sind unsere ärgsten Feinde- doch sie lassen nicht wachsen! Stattdessen engen sie ein- machen unzufrieden und ich komm keinen Schritt weiter. Das, was einmal geschah an Fehlern, getroffenen Fehlentscheidungen meinerseits habe ich mir verziehen, weil ich weiß- in der damaligen Situation handelte ich so, wie es meinem Bewusstsein entsprach- ich konnte es nicht besser wissen. Was zählt, ist doch nur, was ich draus lernte und HEUTE dementsprechend  anders handhabe! Fehler sind immer „nur“ ein Tor zur Neuentdeckung- zur Erweiterung unseres Bewusstseins.

Dass ich für meine Person Leben etwas anders sehe als normal, das kristallisiert sich gewiss heraus- denn Leben ist für mich eine liebgemeinte wohlwollende immerwährende Einladung, um aus  dem Menschen, der ich jetzt bin, eine noch schönere Version zu erschaffen. Jeden Tag hab ich die Möglichkeit, mich zu entscheiden, wer ich denn sein möchte, um diese Vorstellung durch meine Handlungen,  Worte, Gedanken zum Ausdruck zu bringen.





Ja, ich lebe extrem bewusst und achtsam- weil es eine Zeit gab, in der ich mich selbst verließ. Da war es mir wichtiger, dass es anderen gut geht, dass ich ihnen gefalle und somit stets gefällig war……doch das Ende vom Lied klang nicht gut, denn mein Vorbeileben war schlichtweg der Verrat meines eigenen Wesens-  meiner Seele und das stimmte sie mehr als traurig.
Hab mal etwas zusammengefasst, was Seele- also die wahre Natur JEDES Menschen an Schönheit in sich birgt:


Leichtigkeit, Freude, Lebenslust, Liebe, Lachen, Frieden, Freiheit,
Toleranz, Fürsorge, Urteilsfreiheit, Schmerzlosigkeit!!!!


Angesichts dieser Auflistung wird klar: das wahre Leben, so wie wir es uns insgeheim wünschen, das ist in uns selbst daheim- an einem Ort, den wir in früher Zeit für ungültig erklären mussten, für nicht beachtenswert! Doch dieser Ort ruft in Form der unstillbaren Sehnsucht das ganze Leben danach, wieder entdeckt und erobert zu werden- denn hier ist unser wahres Wesen und pure Vollkommenheit unseres Seins! Wir müssen uns nur wieder daran erinnern, dass wir nicht getrennt von ihm sind( niemals waren) - sondern dass es lediglich gilt, sich wieder daran zu erinnern! Alle Fülle ist in uns!
Wir sind Liebe, Lachen, Frieden, Freude. Fürsorge, Leichtigkeit, die Toleranz, das Mitgefühl- damit wurden wir geboren! Wir sind auch irgendwann die Schmerzlosigkeit, wenn wir bereit sind- den Weg zu gehen, auf dem wir all den überflüssigen Kindheitsballast beseitigen! Jedes Gefühl von Kleinheit, nicht gut genug zu sein- so wie wir sind- jede Handlung, die wir ausführen, um ein bisschen Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung zu erhalten- weil wir immer noch der Ansicht sind- dass wir für Liebe etwas tun müssten!





Wir sind gut, so wie wir sind! Wir brauchen nichts zu tun- wir brauchen einfach nur wir selbst zu sein im Ausdruck unserer von Gott mitgegebenen Essenz.

Es gibt da den Satz:

„Eigenliebe ist die höchste Anerkennung unserer inneren Essenz!“


Anerkennung heißt für mich, dass ich mich ohne Wenn und Aber annehme, auch im Sinne Gottes, der mich so und nicht anders Tag für Tag und in jeder Situation erfahren möchte. Ich kann nicht irgendwer anders sein, als ich von Natur aus bin – denn das stellt Verrat an mir selbst dar! Und so ist der Sinn meines Daseins hier nicht gedacht!

Mit allerbestem Gefühl darf ich mich zeigen, so wie ich bin- wie ich fühle, im Leid und in der Freude an mir selbst- an hellen und an dunklen Tagen, in der Stärke und in der Hilflosigkeit, in der Angst und in meinem Mut und ich werde IMMER richtig sein!


Man sagt der Seele gewisse Wünsche, Ziele nach und ich kann mich damit arrangieren, wenn ich lese: Seele möchte einen immer höheren Aspekt ihrer selbst erfahren- und ich sehe mich aufgerufen- im Hier und Jetzt die zu erschaffen, die ich wirklich bin und die Vorstellung „wer ich sein möchte“- auf der nächst höheren Ebene immer wieder neu zu erschaffen. Leben ist halt für mich ein nie endender Prozess der Wiedererschaffung meiner selbst!


Wir werden den Weg des Schmerzes gehen müssen- weil wir uns nur erkennen können „wer- wir-wirklich- sind und sein wollen“, wenn wir zunächst durch das gehen, was wir NICHT sind!

Wenn ich sage, dass ich heute ein sehr selbstbestimmtes unabhängiges Leben führe- dann war meine unerlässliche „Gegenerfahrung“, dass ich in vielen Situationen steckte- in denen ich fremdbestimmt, dominiert , gemaßregelt wurde. Doch nur durch das hautnahe Durchleben dieser Gegensätzlichkeit vermochte sich   herauszukristallisieren, wer ich tief in mir drinnen wirklich sein wollte!


Wollte ich, dass andere mich bevormundeten- mir sagten, was ich zu tun und zu lassen habe?
Nein, das war nicht in meinem Sinne und so änderte ich mein Verhalten.(Hat allerdings extrem lange gedauert!)


Oder diese ewige Harmoniesucht, die mich davon absehen ließ, zu sagen, was ich wirklich dachte und fühlte!!! Habs schmerzhaft erfahren- so lange, bis ich mir sagen musste:

Was ist das für eine Scheinharmonie, bzw. Verleugnung meiner selbst, wenn ich ständig zu allem Ja und Amen sage- wenn ich mein JA ausspreche, obwohl ich ein dickes NEIN im Mund trage?

Auf die Art und Weise hab ich mich nach und nach neu zusammen gesetzt- das Alte musste gehen, damit das Neue und Wahre sich in meinem Leben manifestieren konnte. Denn wir dürfen uns eine Frage guten Gefühls zu jeder Zeit stellen:

„Was bin ich mir selbst wert?“


Ja, irgendwie fügen wir uns neu zusammen auf der Basis der absoluten Wahrheit und Authentizität und es tut einfach nur gut- denn Schritt für Schritt kommt man sich selbst immer näher und spürt: Das ist es- wer ich wirklich sein möchte!

Sei nicht nur verliebt in dich selbst, sondern auch in dein Leben.





 Dies schrieb ich, weil meiner Erfahrung nach dieses Leben (in Zusammenarbeit mit der Seele) ALLES dafür tut, damit wir uns relativ rasch daran erinnern, wer wir denn wirklich sind und sein wollen. Und immer wird es darum gehen, dass sich „alte“ Haltungen, Ansichten, Gedanken, Empfindungen, Glaubenssätze, die der Liebe zu uns selbst im Wege stehen, verabschieden wollen! Warum? Weil wir all das gar nicht sind, was wir so denken, fühlen, sagen über uns- denn ein jeder von uns ist die allerschönste Ausgabe von vollkommener reiner Liebe!

Wir sind nicht klein, ungenügend, der Liebe nicht würdig- die Verurteilenden, Kritischen, Kämpferischen, Neidischen- all das ist lediglich die Frucht dessen, was man uns über uns erzählte!

Wir sind schöne, einzigartige , sensible, berührbare Wesen, die sich danach sehnen, einfach nur sie selbst sein zu können, weil Seele nun mal irgendwann in ihrer Schönheit fliegen möchte und das wird sie nur können, wenn wir leicht genug sind.

Ja, im Grunde leben wir dieses Leben, um uns unsere Flügel zurück zu holen, die man uns in früher Zeit absprach.

Darum sorgt Seele halt dafür, dass der unnötige Ballast schnell von uns abfallen kann und zieht Umstände, Menschen, Erfahrungen ins Leben, allesamt, um uns von all dem Ungeliebten befreien zu können! Jeder Schmerz, jedes Problem soll uns lediglich darauf hinweisen, dass es hier noch etwas anzuschauen und zu erlösen gibt!


In dem Buch „Gespräche mit Gott“ Neale Donald Walsch
steht geschrieben:


„Es geschieht NICHTS,
was uns nicht die perfekte Gelegenheit bietet,
etwas zu heilen, zu erschaffen, zu erfahren,
um zu sein- der ich wirklich bin.“

Seele setzt dabei auf absolute Wahrhaftigkeit- weg von Verleugnung oder Verdrängung- sie wünscht sich Neuentscheidungen für ihr höchstes Wohl!

Meine Ansicht von „Lebens- Sinn“ ist sehr persönlich, doch anders hab ich es nicht erfahren. Ich wurde exakt mit den! Problemsituationen konfrontiert, die über extreme Unliebe zu mir selbst sprachen.
„Jeder Umstand ist ein Geschenk und in jeder Erfahrung liegt ein Schatz verborgen!“

In solchen Phasen schimpft man auf das ungerechte Leben, auf die „bösen“ Menschen, die einen verletzen- fühlt sich verfolgt, benachteiligt- doch im Grunde ist jeder Schmerz ein wahnsinnig großes Geschenk, das uns hilft, eine neue Perspektive zu entwickeln. Wir dürfen das Anliegen der Seele nie  vergessen: sie wünscht sich letztendlich die Erfahrung der vollkommenen Liebe- einer Liebe, die ohne jedes Bedürfnis aus sich heraus lebt und blüht!

Im Grunde ist das Leben wirklich ein Spiel, denn es geht nur darum, zu schauen, was uns an Geschenken überreicht wird, um diese dann in unser Bewusstsein /unseren Alltag zu integrieren: Was will mir dieses „Präsent“ jetzt über mich und meine unerlösten Dinge erzählen?


Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass jeder  von Beginn an in der exakt richtigen Lebenssituation steckt, die es erst ermöglicht, die zu bewältigenden Aufgaben zu (er-)lösen.


Bei mir verhielt es sich so, dass ich von der Jugend an ständig mit meinen  auf mich zugeschnittenen Kernproblemen konfrontiert wurde- was also nicht mehr hieß, als dass es sich in meinem Leben eigentlich immer nur um diese drehte- egal, in welchen Beziehungen oder sonstigen Situationen ich verweilte. Dabei stellte ich im Nachhinein fest- jede dieser Lektionen kam immer und immer wieder- zwar in einem anderen Gewand- mit anderen Menschen- doch das Kernproblem blieb immer dasselbe! Es wurde von Mal zu Mal schmerzhafter- und das nicht ohne Grund- denn es war letztendlich der Schmerz, der mich zum Innehalten und zum veränderten Verhalten aufrief.

Und dann kam dieses enorme Pensum an Zeit, das Leben mir schenkte, um im totalen Alleinsein ausreichend Möglichkeit zu finden, um mein Leben endlich von Grund auf so zu gestalten, dass es zu einem friedlichen Leben wurde- zu meinem Leben!

Es gibt da so eine These, die besagt:


„Leben kann man nur rückwärts verstehen“…..und ihr schließe ich mich an, denn im Nachhinein sage ich, dass sogar die eigentlich leidige Form von Alleinsein in sich ein großes Geschenk darstellt, wenn es darum geht, in aller Stille, ohne Ablenkung -zu sich selbst zu finden. Ich sehe es nicht als übertrieben an, wenn ich sage: Im Grunde müssen wir, so groß wir auch sind- erst lernen, wieder alleine in ein authentisches Leben zu laufen, das unserem Wesen und unseren tiefsten Seelenbedürfnissen entspricht!
Dieses authentische Laufen oder „Tanzen“ wurde uns damals untersagt, so entstand irgendwann mein Gedicht:



Tanzturnier
Beim Tanzturnier des Lebens
reicht es nicht aus,
ein Meister der Standardtänze zu sein.
Erst der Tanzstil des Solotänzers
entscheidet letztendlich über die angemessene Punktzahl.
© Linda






Da erinnere ich mich gerade an diesen Urinstinkt eines jeden Menschen, der nach dem Ausdruck von Einzigartigkeit ruft. Wir sind vom Naturell her nicht auf Einförmigkeit, Gleichheit  ausgerichtet- sondern auf Originalität! Jeder hat das Urrecht auf seinen Solotanz- in seinem Rhythmus- gemäß seiner persönlichen Schrittfolge! Und alle Konstruktionen, Gesetze, Vorschriften, Vorgaben, die uns davon abhalten wollen, die uns in eine Form pressen wollen, irgendwelchen allgemeingültigen  Bildern angleichen wollen- stellen Eingriffe in die Freiheit unseres Selbst dar, sind Abwertungen unseres Menschseins! Wir sind nicht für ein Massenbewusstsein geschaffen, sondern um unseren eigenen Weg nach unseren Bedürfnissen und Vorstellungen zu beschreiten- unser Leben nach unseren Ansichten zu gestalten. Und das wird immer richtig sein, weil es der Seelenwahrheit entspricht!



Wie Osho sagt: „Die einzig wirkliche Wahrheit im Leben ist die, die sich schön an FÜHLT! Eine andere Wahrheit gibt es nicht!“


Wir gehen den Weg und es wird ein Weg des neuen ERFÜHLENS sein, nicht mehr des Denkens! Was tut mir gut- was nährt meine Seele- was zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht? Was berührt mich innen drin und erfüllt mich mit Wohlgefühl? Es sind ganz einfache Fragen- und doch machen sie das ultimative Lebensgefühl aus! Für mich ist heute eines sehr wichtig geworden- und das ist der Zustand, sich im Gleichklang mit Seele, Körper und Geist zu befinden– denn nur wenn er stimmt, dann bin ich in Harmonie mit mir selbst. Wir sind diese dreiteiligen Wesen und nur in der Ganzheitlichkeit sind wir ganz bei uns selbst.

Von daher:


Bei allem, was ich tu, geschieht es, wann immer möglich, als das ganzheitliche Wesen, das ich bin,   in bewusster Einbeziehung von Körper, Geist und Seele. Als Naturliebhaber vermag ich dementsprechend zu sagen, dass ein wohltuender Spaziergang im Wald sowohl Körper, als auch Geist und Seele anspricht- wie es auch ein Strandbesuch ohne Weiteres ermöglicht. Und dieses Erleben ist reine Erfüllung!

Wieder erkenne ich, wie wenig man uns davon früher erzählte – und doch ist dieses dreifache Erleben der Garant für echte Lebensqualität und mit Sicherheit auch Richtungsweiser, wenn sich mal wieder innere Unzufriedenheit mit Fragezeichen breit macht. Vielleicht liegt der Unfrieden dann nur darin begründet, dass zwar Körper und Geist anwesend sind- doch Seele aufgrund der Ignoranz leidet.


Nehmen wir mal den beruflichen Bereich! Was bringt mir der größte  Verdienst, wenn ich meine Tätigkeit ohne  inneres Wohlgefühl verrichte und mich jeden Tag missgelaunt zur Arbeit schleppe - die Stunden absitze? Was bewirkt dagegen eine berufliche Tätigkeit, bei der ich angesichts der Aufgaben mein inneres Feuer entzünden kann und regelrecht vor Freude brenne, weil ich mich selbst im Tun wiederfinde?
Ich glaube, es ist dieses „mich selbst finden“ bei allem, was ich tu, sage und fühle. Immer dann ruft die Seele erfreut: „Ja, das bin ich, ich spüre mich und davon darfs halt noch ein bisschen mehr sein!“ Was wir letztendlich für unser ganz persönliches Wohlgefühl brauchen, das steht in keinem Fachbuch geschrieben- das ist so individuell wie wir selbst. Der eine blüht während der  Gartenarbeit auf- der andere kocht leidenschaftlich gern- wieder andere gehen in ihrer Sammelleidenschaft auf- alles völlig O.K. und bedarf keiner Rechenschaft, so lange es uns glücklich stimmt.


Und wenn wir dann irgendwann von Gott gefragt werden: “Na, hast du deine Essenz auch genügend anerkannt und genutzt?“, dann wird es ihm gewiss nicht bitter aufstoßen, wenn wir erzählen, dass wir mit Leidenschaft die Figuren von Kinderschokoladeneiern sammelten oder ich für meine Person eine Vorliebe für das Sammeln von Schneeschüttelkugeln hegte. Ich finde, dass es gerade dieses Andersartige ist, was uns zu den besonderen Menschen werden lässt mit der Schlussfolgerung, dass jeder halt ein unverwechselbares Original ist. Doch das Schöne ist: im Kern, da fühlen wir alle gleich und auch die Sehnsucht ist identisch, denn jeder wünscht sich - Liebe zu schenken und empfangen zu dürfen.


Und all das wird möglich durch diese gesunde Eigenliebe zu uns selbst, inklusive eines unerschütterlichen Vertrauens in ein Leben, das uns zu jeder Zeit kräftig darin unterstützt, dass wir den Weg zu uns selbst gehen können, um in der Liebe zu uns selbst und allem, was ist- anzukommen.


©*Linda*


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