Samstag, 17. September 2016

Die Wahrheit zeigt uns den Weg ins Licht








Die Wahrheit zeigt uns den Weg ins Licht


Eine meiner „Lieblingsbeschäftigungen“ ist mittlerweile die Beobachtung dessen, was ich den „Wandel der Zeit“ nenne und meine Motivation ist im Aufwärtstrend. Oft genügt nur ein kleiner Einblick, um zu erkennen, dass viele Menschen immer noch etwas leben, was gewiss mit ihren tiefsten Bedürfnissen nicht überein stimmt.


Nein, ich verurteile nicht- mir geht es darum, darzulegen, was IST – nach Ursachen zu schauen- unter dem Gesichtspunkt eines Zieles: Wahre Lebensqualität in allen Lebensbereichen für jeden Einzelnen, denn wir sind die Erschaffer unseres Lebens- tragen somit auch die Verantwortung.


Dass es noch so ist, wie es ist- es ruft nicht nach Schuldfrage- es gilt nur, sich bewusst zu machen, dass die Noch- Missstände lediglich so etwas wie ein Erbe der Generationen sind. Über Generationen hinweg wurden angebliche Wahrheiten weitergegeben, die wie selbstverständliche den Anspruch auf Umsetzung und Akzeptanz in sich trugen- man nahm an, lebte danach, ohne sich weiter einen Kopf zu machen.

Um es abzukürzen reicht es, darzulegen, dass all diese übernommenen Wahrheiten niemals in direkter Verbindung zu unserem inneren Erleben standen- es waren Wahrheiten des Verstandes. Seele  hatte schlichtweg überhaupt kein Mitspracherecht- denn wäre es so gewesen- dann hätten wir immer und immer gefühlt, dass da etwas nicht stimmen kann. Shakespeare bezeichnete die Welt z. B. als eine Bühne, auf der die Menschen wie Schauspieler agieren.





Auch wenn seine Aussage zeitlich weit zurückliegt, sie ist aktuell wie nichts. Wir wurden zu Schauspielern auf der Bühne des Lebens erzogen- jeder übernahm seine individuelle Rolle, die ihm erfahrungsgemäß als Kind  Liebe, Anerkennung, Aufmerksamkeit versprach und wir  lernten wahnsinnig gut, diese Rolle auszufüllen- als wäre es unsere wahre Identität Wir dürfen uns aber vor Augen führen: unsere Erzieher waren sich selbst fremd- sie hatten sich selbst noch nicht gefunden, geschweige denn ihre ERFÜHLTEN Wahrheiten und sollten uns sagen, WIE Leben zu leben ist, WIE wir zu sein haben- wann wir „richtig“ und wann wir „falsch“ waren? Wie kann ich etwas beurteilen, was ich nie selbst durchlebte? Da dürfen und müssen wir uns wirklich  guten Gefühls fragen: Wie aussagekräftig und wahrheitstauglich war dann eigentlich ihr Urteil über uns? Im Grunde war es doch null und nichtig- war nur irgendetwas Übernommenes- eine Idee von Mensch, die sich an äußeren Vorgaben orientierte!





Wir lernten auf dieser Bühne noch mehr:   „ihre“ Ideen über die ideale Ehe- die Sexualität- den perfekten Arbeitnehmer/ die erstrebenswerten Ziele im Leben- über unsere perfekte Ausgabe von Mann- sein/ Frau-sein…….doch wie Dr. Wayne Dyer schon sagte: Wir werden spätestens am „Nachmittag des Lebens“ erkennen, dass diese vererbte Sicht von Leben  absolut nichts mit unserer erfühlten menschlichen Wahrheit zu tun hat.


Shakespeare brachte es exakt auf den Punkt:

„Sein oder Nichtsein- das ist hier die Frage!“


Ich entnahm den Spruch einem meiner Lieblingsbücher: „Gespräche mit Gott“ und darin wird etwas sehr Wichtiges angeführt:

„Der Sinn und Zweck allen Lebens ist es,
zu entscheiden und auszudrücken,
wer ich wirklich bin-
nämlich die großartigste Version meiner selbst!

Das ist der Sinn unserer Menschwerdung!“




Was natürlich noch sehr gut hineinpasst ist die erlesene stimmige Wahrheit, dass der Urinstinkt jedes lebendigen Wesens auf Einzigartigkeit ausgerichtet ist und nicht auf „Marke“ Gleichförmigkeit!
Nun sind wir gerade in dieser Zeit aufgefordert, uns zu fragen:Wer bin ich wirklich hinter meinen maßgeschneiderten Rollen, die ich in meiner Verzweiflung, meiner Unbewusstheit in frühen Jahren übernahm? Worüber definiere ich mich? Bin ich immer noch der Ansicht, nur richtig zu sein- in perfekt, leistungsstark, wissend, strebsam, aufopfernd, gefällig usw.- dann, wenn  andere mir im Außen meinen Wert bestätigen?
Wer bin ich wirklich, wenn ich von dieser Lebensbühne heruntergehe und so ganz für mich allein bin? Was sagt mir dann meine innere Stimme, die ja Stimme meiner Seele (meines Selbst) ist- und somit die einzige für mich gültige Wahrheit spricht?





Bin ich eigentlich in jeder Situation ganz ich selbst- dieser verletzliche, sensible, gefühlvolle Mensch, der mal traurig- mal fröhlich- mal zweifelnd- mal mutlos-  mal hoffnungsvoll gestimmt ist….dieser Mensch, der sich nichts mehr wünscht, als um seiner selbst willen geliebt zu werden und nicht ständig mit einem Immerlächeln auf heile perfekte Welt machen muss?


Da ich ja einen recht liebevollen bewussten Bezug zu meiner Seele lebe, weiß ich aus persönlicher Erfahrung zu sagen: Auf Dauer duldet keine Seele irgendwelchen Selbstbetrug- oder Halbwahrheiten, denn wenn sie eins nicht mag, dann die Aberkennung ihrer tiefsten Bedürfnisse! Wir sind hier, um uns in unserem authentischen wahren klaren Menschsein zu erfahren! Unsere Seele will ernst genommen werden- sich in ihrer Vollkommenheit spüren und vor diesen Sehnsüchten werden wir niemals fliehen können- denn es geht in diesem Leben einzig und allein um die Verwirklichung unseres wahren Wesens, um die Präsentation unserer inneren Schönheit!


Unsere Seelensonne möchte irgendwann erstrahlen und nicht für immer in Verstandesketten der überholten Konditionierungen gefangen sein!


Was da damals  an Tragik geschah ist nicht zu überbieten….da kann man leider rein gar nichts schönreden- denn unsere Erzieher haben uns (wenn auch unbewusst) dazu angeleitet, dass wir das Schönste und Kostbarste IN UNS verdrängten, ignorierten und für nicht beachtenswert ansahen, ob es nun unsere Gefühlsvielfalt, unser Potential, unsere persönlichen Bedürfnisse waren! Das Schlimme war auch: somit fühlten wir uns von uns selbst getrennt- denn wir spürten ja den Bezug zum Innenleben nicht mehr! Hinzu kam die Entfremdung von unserer inneren Stimme, die ja unerlässlich ist, um unsere Einzigartigkeit zu verspüren und auszuleben. UND- in uns verweilt seit dieser Zeit das arg verletzte traurige enttäuschte Kind und wartet auf Zuwendung.


Vielleicht ist nun zu verstehen, dass das, was damals geschah niemals außer Acht gelassen werden darf- denn von allein löst es sich nicht auf- es ruft nach Bewusstwerdung, auch, wenn wir schon so erwachsen sind.


Da  las ich  in dem Buch „Gespräche mit Gott“ Band 3 (Neale Donald Walsch)

„Wir haben unser heiliges Selbst eingesperrt“,

indem wir es vermieden bzw. vermeiden mussten, unsere wertvollen Emotionen der Angst, der Traurigkeit, der Liebe, des Ärgers und des Neides lebendig werden zu lassen! Emotionen sind aber keineswegs ein überflüssiges Beiwerk. Gott schenkte sie uns als eine Art von Werkzeug, Hilfsmittel, damit wir uns selbst in unterschiedlichen Lebenssituationen zum Ausdruck bringen können!





Und was machten unsere Erzieher? Sie erklärten genau diese Emotionen für nicht gesellschaftsfähig! Selbstkontrolle war hoch im Kurs! Gib deinen Emotionen nicht nach!

Nur mal so gefragt: ist es heute nicht immer noch so?


Hieß nichts Anderes als: Zeig nicht, wie du fühlst und wer du eigentlich bist! Zeig dich bloß nicht in „weich“ und verletzbar!

So durfte halt besonders der Junge seinen Schmerz nicht zeigen….ja, wie Herbert Grönemeyer es besingt: der Mann wurde schon als Kind auf Mann geeicht!

Das kennen wir alle:

Angst wurde verdrängt- Ärger heruntergeschluckt- Tränen im Stillen geweint- über Kummer kam man schnellstens drüber weg- für den Neid musste man sich schämen- und Liebe wurde sowieso total abwertend gesehen……Hauptsache , man hatte sich unter Kontrolle! Und das Ende vom Lied ist, dass sich Menschen auch im Erwachsenenalter  schwer tun, ihre Emotionen zum Ausdruck zu bringen- heißt aber nichts Anderes- als so das eigene Wesen am lebendigen Ausdruck zu hindern.




Ich weiß nicht zu sagen, wie vielen Menschen ich begegnete, die ehrlich zugaben, wie schwer es für sie sei, überhaupt weinen zu können! Oder was ist mit jenen, die meinen, sie müssten ein Immerlächeln aufsetzen- obwohl ich mir vorstellen kann, dass diese Haltung mit der Zeit stille Aggressionen und Wut  hervorruft. Was passiert mit dem heruntergeschluckten Ärger- mit der  nicht ausgelebten  Traurigkeit? All das setzt sich  im Inneren fest- es löst sich doch nicht auf und dann ist es kein Wunder, wenn wir zu Depressionen , Magengeschwüren, Gallensteinen oder sonst was neigen!

Ich denke, wir sind als erwachsene Menschen in der Lage, unseren Emotionen heute bewusst zu begegnen- denn alles Verdrängen, Ankämpfen wird keine Erlösung bringen. Ein Gefühl ist ja nicht von ungefähr da! Jede Form von Angst, Traurigkeit, Wut, Aggression hat ihren Ursprung- aber Gefühle sind allesamt nicht unsere Feinde, sondern Freunde, egal, in welcher „Farbe“.

Manchmal bietet es sich an, in der Stille zu fragen:


„Worum geht es jetzt wirklich?“
„Wo bin ich von meiner tiefsten Wahrheit entfernt?“
„Was sind meine wirklichen Bedürfnisse?“
„Ist dieses Gefühl das Gefühl des verletzten Kindes in mir?“
„Was vermisse ich in meinem Leben?“






Vielleicht ist es leichter, wenn wir unser Gefühl liebevoll wie ein kleines  Kind ansehen, das sich nichts mehr wünscht, als in seinem Schmerz angenommen und bestätigt zu werden, in der Gewissheit: Jetzt werde ich wirklich ernst genommen und darf mich sicher fühlen. Vielleicht spüren wir, dass es eigentlich das ganze Leben schon darauf wartete, angesehen zu werden! Für mich gab es irgendwann so etwas wie einen Schlüssel für meine verdrängten Gefühle und ich nannte ihn „Liebe zu mir selbst“- Verantwortung für mich selbst, denn ich wollte jetzt, da ich die Kraft und das Bewusstsein hatte, endlich das erlösen, was schon immer nach Befreiung rief.


Habs zwar schon benannt- aber auch dieser Irrglaube, dass jeder Mensch nur „in halb“ vertreten sei sorgt für so viel falsche Sicht und Handlungen! Männer wie Frauen sind in sich vollkommen- sind eine gesunde Mischung aus weiblichen und männlichen Anteilen! Wir bedürfen nicht der Ergänzung- wir bedürfen nur der Wiedererinnerung, dass wir absolut vollkommen sind und auch jeder Mann seine weiblichen Anteile in sich trägt..





Nun geht es der Seele ja um zwei wichtige Ziele im Leben- um die Heilung und dieses Gefühl der Vollkommenheit, was bedeutet, dass wir unbewusst  auf der Suche sind, um unsere gegengeschlechtlichen Anteile zu finden. Und immer, wenn uns in der Hinsicht etwas wohltuend berührt, dann dürfen wir uns sagen: Ja, das ist auch in mir, denn sonst würde ich es nicht wahrnehmen können und schon dürfen wir es integrieren und uns ein bisschen vollkommener fühlen. Es wird mir an dieser Stelle nur mal wieder klar, wie „verkehrt“ es in unserer Gesellschaft zugeht, denn jene Männer, die den Mut haben, sich zu ihrer weichen fürsorglichen Seite zu bekennen, werden zumeist auch noch beschmunzelt! Dabei sind sie die wirklich starken Menschen –und mutig genug, sich in ihrer wahren Authentizität zu zeigen!


Kein Wunder für mich, dass die Zahl der psychisch beeinträchtigten Menschen immer mehr zunimmt- denn sie sind es, die ihrem Urinstinkt folgen und dem Gespür: wir sind hier, um zu lieben und wir selbst zu sein- unsere Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen. Nur- damit scheint man nicht gesellschaftsfähig zu sein und der Randgruppe anzugehören! Selbstkontrolle, Härte, Abgeklärtheit, Unberührbarkeit sind gefragt!
Ich denke gerade- was machen all diese „neuen“ Wahrheiten mit mir? Sie stimmen mich immer wieder traurig, weil der Mensch in seinem menschlichen Sein eigentlich nie so richtig präsent sein durfte- oder auch darf. Für mich geht es in der gängigen Welt um so viel Nebensächliches und nicht von ungefähr zog ich irgendwann einen Richtungswechsel vor und ernannte die Selbstverwirklichung des Einzelnen  zum Fokus.
Für mich ist wirklich ein gesellschaftliches Umdenken  angesagt, doch  das kann jeder nur für sich selbst entscheiden, indem er sich fragt: Was will ICH als den Sinn meines Lebens sehen- will ich weiter auf der äußeren Ebene agieren- machen, tun, präsent sein, Anerkennung suchen oder beziehe ich mich auf die Bedürfnisse der Seele, um irgendwann endlich in den ersehnten Seelenfrieden zu gelangen?





Wofür will ich stehen- für den oberflächlichen Erfolg auf der äußeren Ebene oder für MICH SELBST? Ein großes Ziel ist die Wiedergewinnung der inneren Stärke, die uns eines Tages den Mut schenkt, dass wir mit (gesundem) Stolz in die Welt hinausgehen, weil wir uns unserer einzigartigen Schönheit und Wertigkeit bewusst sind- und das trotz all unserer Schwächen, Macken, scheinbaren „Unvollkommenheiten“- weil wir uns aus ganzer Seele lieben.


Die Wahrheit kann schmerzen, ohne Frage- doch meiner Erfahrung nach tut eine angesehene und liebevoll  umarmte Wahrheit längst nicht so weh, wie das Wegschauen und Schönreden. Seele merkt genau, wann wir uns auf den Weg machen wollen und dann wird sie uns bei allem sehr tatkräftig unterstützen, weil sie spürt: es geht endlich wieder „nach Haus“ in die Liebe- in die Rückkehr zu uns selbst!


©*Linda*

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