Dienstag, 13. September 2016

Immer auf der Suche nach Wahrheiten


 



Immer auf der Suche nach Wahrheiten

Ich bin ständig auf der Suche nach Wahrheiten, weil ich denke, die Wahrheit bietet den besten Nährboden, um eine gute Frucht hervorzubringen. Ich suche Wahrheiten, hinter die ich irgendwann einen dicken Punkt setzen kann, um mir zu sagen: So ist es und nicht anders.

Nun liefen mir da zwei dieser Wahrheiten über den Weg, wobei die eine sich von der anderen extrem unterschied. Zum einen hieß es:

„Das größte Problem der Menschheit ist der Mangel an Liebe!“

Die andere sagte mir:


„Jeder Mensch trägt eine tiefe Sehnsucht in sich und das ist die Sehnsucht, seine Liebe zu verschenken!“
Da wird ein dermaßen großer Widerspruch deutlich, was mich natürlich dazu anhielt, zu überlegen, welche der beiden Aussagen denn nun stimmig ist. Ich besann mich auf Beobachtungen im Zwischenmenschlichen und vermochte nicht zu sagen, dass ich nun sehr vielen Menschen begegnete, die sich gegenseitig voller Freude  das Geschenk der Liebe bereiteten. Vielmehr entdeckte ich sehr viel gegenseitige Verurteilung, Unzufriedenheit, Kritik, Neid, Missgunst….und dann las ich auch noch über eine Studie, die besagte: „Was die zwischenmenschliche Kommunikation betrifft, hören Menschen sich im Schnitt 5 Minuten konzentriert zu, dann lässt die “Hörfähigkeit“ auch schon wieder nach!“ Das sprach nun alles nicht gerade von Liebesbekundungen!

Aber was war mit der tiefen Sehnsucht- die ja in jedem existieren soll? Hatte sich da einer was schöngedacht, was gar nicht den Tatsachen entsprach?

Und dann kam mir eine andere Aussage in die Erinnerung:


„Jeder Mensch wünscht sich nichts mehr, als das Gefühl des Angenommenseins, der Anerkennung, der Zuwendung-  der Bestätigung:“ Es ist schön, dass es dich gibt und ich hab dich gern! Du bist mir wichtig“ Es sind total menschliche Grundbedürfnisse! Nur- auf welchen Wegen, durch welche Handlungen wir in dieses Erleben kommen, das ist so unterschiedlich wie der Mensch selbst UND seine Vergangenheit!
Wieder und wieder muss ich zurückkehren und den Ort des Geschehens aufsuchen, wo alles begann - mit der Frage: Was ist damals genau geschehen? Wie hat man uns das Wesen der Lebens, der Liebe, nahegebracht- was erzählte man uns über unseren Wert?




Um mich nicht ständig zu wiederholen, kürze ich heute ab und sage:

All das, was man uns über das Leben, die Liebe, Beziehungen, Partnerschaft –über uns erzählte- das hatte mit der tiefen menschlichen Wahrheit absolut nichts zu tun! Ihre Antworten waren Antworten des Verstandes- aber nicht der Seele! Ihre Antworten basierten auf einem übernommenen Weltbild, das generell darauf ausgerichtet schien- den äußeren Bedingungen gerecht zu werden. Da wurde alles getan, um das Bild der heilen Familie für Nachbarn, Freunde nach außen hin abzugeben- wobei natürlich auch angepasste strebsame pflegeleichte  Kinder „wunderbar“ hineinpassten. Da war es wichtig, im Vergleich mit anderen mithalten zu können, diesen äußeren Rahmen als Aushängeschild für ein gelungenes Leben zu präsentieren! Und innen drin- wie sah es da aus? Da war öde Leere- denn sich selbst nah waren diese Menschen gewiss nicht! 

Sie schienen gefangen zu sein in diesem Hamsterrad, das lief und lief – fast so wie heute- nur nicht ganz so beschleunigt. 


Als ich fünf Jahre alt war
hat meine Mutter mir immer gesagt,
dass es das Wichtigste im Leben sei,
immer glücklich zu sein.

Als ich in die Schule kam,
baten sie mich, aufzuschreiben,
was ich später einmal werden möchte.
Ich schrieb: GLÜCKLICH!

Sie sagten mir,
ich hätte die Frage nicht richtig verstanden.
Ich antwortete ihnen,
dass sie das Leben nicht richtig verstanden hätten.“

John Lennon

Dieser Spruch schrie förmlich danach, hier eingefügt zu werden- denn er spricht die Wahrheit! Der zitierte Lebenswunsch eines fünfjährigen!!! Kindes ist so nah an der wahren Realität! Dieses Kind sieht des Lebens Sinn  darin, einfach nur glücklich zu sein! 





Wenn wir jetzt zurückgehen in unsere eigene Kindheit- uns in der noch glücklichen unbeschwerten Zeit sehen- als wir schlichtweg nur Kind sein durften, um die Welt mit all unseren Sinnen zu erspüren- da lebten wir das Leben, das uns zugedacht ist von Anfang an! So und nicht anders sollen wir auch als Erwachsene leben! Wir sind keine Leistungsmaschinen- keine Perfektionisten und gewiss nicht dazu aufgerufen, am Ende des Lebens unseren ganzen Erfolg in der materiellen Bereicherung oder einem Dr.Dr. Titel zu sehen!
Wir sind aufgerufen, unser individuelles Leben zu leben- unser innere Leidenschaft zu erspüren- unser Potential zu entfalten- uns in unserer Weichheit, Verletzlichkeit, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Sensibilität,  zu zeigen- als der MENSCH, der wir sind! Gott schenkte jedem eine solche innere Fülle an Schönheit- und die gilt es zum Erblühen zu bringen!


Was machen wir stattdessen? Wir steigen in das Hamsterrad der Masse ein-  in dem Glauben, dass die frühen Antworten die ultimativen Wahrheiten seien: Leiste, sei perfekt, baue dir was auf, damit du stolz sein kannst- erst wenn du was hast, dann bist du auch was......

Diese Antworten  sind Konzepte, die sich irgendwer ausdachte und all diese Konzepte dienen lediglich dazu, das Leben auf der äußeren Ebene zu managen! Es sind Bilder, Vorgaben nach irgendwelchen fremden Vorstellungen- doch was haben sie wirklich mit uns und unseren wahren tiefen  Bedürfnissen gemein?
Das können wir zumeist nicht wissen- weil uns der Zugang zu unserer inneren Quelle einst abgeschnitten wurde- weil uns so gar nichts Anderes übrig bliebe, als  uns mit unserem in der Not erstellten falschen Selbstbild  ihrem Bild vom glücklichen Leben anzupassen! Da lernten wir dann, wie „man“ es zu etwas bringt- wie „man“ sich Aufmerksamkeit verdient- was den „richtigen“ Mann, die „richtige“ Frau ausmacht- was „Liebe“ / Freundschaft heißt- wie man eine Partnerschaft richtig lebt- wann man eine „richtige“ Mutter/Vater ist- die perfekte Hausfrau- die/der perfekte Liebhaber/in ist!


Konzepte, nichts als Konzepte- die lange Zeit ihre Gültigkeit haben- bis wir eines Tages spüren: Nein, wenn ich so lebe, wie man es mir erzählt- wie alle es tun- dann erfüllt es mich nicht wirklich! Immer ist da diese innere Unzufriedenheit- diese Sehnsucht nach dem gewissen „Etwas“- doch ich weiß nicht, was es ist! Wissen werden wir es, wenn wir uns wieder der Seele zuwenden, um zu erspüren, was sie wirklich möchte. Unser ganzes Leben fand ja seit dem erzieherischen Einfluss ohne Beteiligung der Seele statt - wurde beherrscht vom Verstand! Doch ein Verstand kennt keine Liebe, keine tiefe Freundschaft- er bedient sich des Erlernten! Doch kein Konzept des Verstandes kann uns je das ins Leben bringen, was uns wirklich in unserem Mensch- Sein erfüllt! 






„In einer Welt, in der jeder aus dir etwas Anderes machen will,
ist es der größte Erfolg,
du selbst zu sein!“



Wollen wir wirklich unser erfülltes Leben führen- dann dürfen wir uns von all dem Erlernten verabschieden und uns auf den Weg begeben, unsere eigenen Wahrheiten zu finden. Ja, wir dürfen in diesem Fall auch fluchen- wenn wir dann erkennen, dass wir eigentlich von Beginn unseres Lebens an die Vollkommenheit in Person waren- dass das, was wir als Kinder wie selbstverständlich  fühlten, dachten und lebten absolut „richtig“ war! Und hätte man uns so aufwachsen lassen in dieser persönlichen Freiheit der Wahrnehmung und des Selbstausdruckes- dann wären wir zu jeder Zeit die glücklichsten Menschen gewesen- denn dann wären wir uns in jeder Sekunde selbst nah gewesen!

Nun bietet es sich an, die Frage von oben noch einmal zu beleuchten- denn ist es an dem, dass die tiefste Sehnsucht aller Menschen darin besteht- ihre  Liebe zu verschenken?
Hier sag ich ganz klar: JA, denn dies ist die natürliche Haltung, die wir als Kinder ganz von allein lebten- wenn wir mit jedem Käfer auf du und du waren- wenn wir spontan andere Menschen anlachten, auch wenn wir sie gar nicht kannten, wenn wir alles mit Liebe sahen, was uns umgab. Liebe sein ist unsere wahre Natur! Sie ging uns nicht verloren!



 „Am Ende des Lebens zählt nicht, wie viel wir geleistet haben,
sondern es zählt, wie tief und wie oft wir liebten!“


Ich denke, es ist zu verstehen, warum uns diese Sehnsucht nicht loslassen kann! Wir sehnen uns im Grunde nach unserem wahren Wesen und darum sag ich so oft: es steht in engster Verbindung mit dem Kind von einst- eine Art von Liebe zu leben, die ohne jede Bedingung ist, die aus sich heraus lebt und erblüht. Als Kinder lebten wir einen ganz selbstverständlichen Bezug zu ALLEM- fühlten wie von allein die Verbundenheit mit der Natur- waren eins mit allem.


Wir können unmöglich in den inneren Frieden finden, wenn wir uns nicht der absoluten inneren Wahrheit zuwenden und uns in jedem Lebensbereich fragen: Ist das, was ich hier lebe, das Produkt des einst Erlernten oder möchte meine Seele  etwas ganz Anderes, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin? Da ist dann vielleicht die Millionärsgattin, die im materiellen Reichtum und Champagner  badet und sich eines Tages darauf besinnt, dass ihr die Sehnsucht etwas ganz Anderes erzählt…..da ist dann der Dr. Dr. Sowieso, der Ansehen im höchsten Maße genießt und doch einfach nur froh ist, wenn er eine Schulter findet, an die er sich anlehnen darf. 

Es ist von daher nicht verwunderlich, dass innere Unzufriedenheit  in uns wühlt, denn jede Haltung, die sich mit unseren tiefsten Bedürfnissen nicht vereinbaren lässt, ist im Grunde ein Kampf gegen das eigene Wesen.
Von daher schwöre ich auf eine gewisse Haltung, die da heißt:
Egal, wohin ich gehe, was ich auch tue- IMMER muss meine Seele sich vor Wohlgefühl räkeln, denn nur so verhindre ich, jemals wieder in Muster zu fallen, die mit mir , als der Mensch, der ich bin, gar nichts zu tun haben.





„Liebe sein ist unser Lebenssinn!“


Kann man mit solch einer Lebenseinstellung in dieser Welt überleben? Ich bin  Optimist und sage auch hier: Ja, es wird irgendwann möglich sein- wenn viele Menschen wieder ihre Seelentüren weit öffnen- wenn wir erkennen, dass wir im Grunde ALLE gleich sind und die selben  tiefen Bedürfnisse in uns tragen! Jeder Mensch sucht Liebe, Wärme, Nähe- möchte so angenommen werden wie er ist- dieses Bedürfnis steht über allem, ist unser Lebenselixier! Ja, wir dürfen uns wieder zu unserer Weichheit wie Zerbrechlichkeit  bekennen- auch jeder Mann, denn denken wir denn, dass Männer und Frauen so unterschiedlich sind? Warum sollte Gott nur uns Frauen mit  Sensibilität und Gefühlen beschenkt haben? In jedem Menschen sind männliche UND weibliche Seelenanteile vorhanden. Wir sind Vollkommenheit pur- wir haben es nur vergessen! 


Wir dürfen niemals vergessen:


Jeder ist von Geburt an ein einzigartiger kostbarer Diamant- der nur darauf wartet, in seiner Schönheit funkeln zu dürfen!


©*Linda*

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