Immer auf der Suche nach
Wahrheiten
Ich bin ständig auf der Suche
nach Wahrheiten, weil ich denke, die Wahrheit bietet den besten Nährboden, um
eine gute Frucht hervorzubringen. Ich suche Wahrheiten, hinter die ich
irgendwann einen dicken Punkt setzen kann, um mir zu sagen: So ist es und nicht
anders.
Nun liefen mir da zwei dieser
Wahrheiten über den Weg, wobei die eine sich von der anderen extrem
unterschied. Zum einen hieß es:
„Das größte Problem der
Menschheit ist der Mangel an Liebe!“
Die andere sagte mir:
„Jeder Mensch trägt eine tiefe Sehnsucht
in sich und das ist die Sehnsucht, seine Liebe zu verschenken!“
Da wird ein dermaßen großer
Widerspruch deutlich, was mich natürlich dazu anhielt, zu überlegen, welche der
beiden Aussagen denn nun stimmig ist. Ich besann mich auf Beobachtungen im
Zwischenmenschlichen und vermochte nicht zu sagen, dass ich nun sehr vielen
Menschen begegnete, die sich gegenseitig voller Freude das Geschenk der Liebe bereiteten. Vielmehr
entdeckte ich sehr viel gegenseitige Verurteilung, Unzufriedenheit, Kritik, Neid,
Missgunst….und dann las ich auch noch über eine Studie, die besagte: „Was die
zwischenmenschliche Kommunikation betrifft, hören Menschen sich im Schnitt 5 Minuten
konzentriert zu, dann lässt die “Hörfähigkeit“ auch schon wieder nach!“ Das sprach
nun alles nicht gerade von Liebesbekundungen!
Aber was war mit der tiefen Sehnsucht-
die ja in jedem existieren soll? Hatte sich da einer was schöngedacht, was gar
nicht den Tatsachen entsprach?
Und dann kam mir eine andere Aussage
in die Erinnerung:
„Jeder Mensch wünscht sich nichts
mehr, als das Gefühl des Angenommenseins, der Anerkennung, der Zuwendung- der Bestätigung:“ Es ist schön, dass es dich
gibt und ich hab dich gern! Du bist mir wichtig“ Es sind total menschliche Grundbedürfnisse!
Nur- auf welchen Wegen, durch welche Handlungen wir in dieses Erleben kommen,
das ist so unterschiedlich wie der Mensch selbst UND seine Vergangenheit!
Wieder und wieder muss ich
zurückkehren und den Ort des Geschehens aufsuchen, wo alles begann - mit der
Frage: Was ist damals genau geschehen? Wie hat man uns das Wesen der Lebens,
der Liebe, nahegebracht- was erzählte man uns über unseren Wert?
Um mich nicht ständig zu
wiederholen, kürze ich heute ab und sage:
All das, was man uns über das Leben, die Liebe, Beziehungen, Partnerschaft –über uns erzählte- das hatte mit der tiefen menschlichen Wahrheit absolut nichts zu tun! Ihre Antworten waren Antworten des Verstandes- aber nicht der Seele! Ihre Antworten basierten auf einem übernommenen Weltbild, das generell darauf ausgerichtet schien- den äußeren Bedingungen gerecht zu werden. Da wurde alles getan, um das Bild der heilen Familie für Nachbarn, Freunde nach außen hin abzugeben- wobei natürlich auch angepasste strebsame pflegeleichte Kinder „wunderbar“ hineinpassten. Da war es wichtig, im Vergleich mit anderen mithalten zu können, diesen äußeren Rahmen als Aushängeschild für ein gelungenes Leben zu präsentieren! Und innen drin- wie sah es da aus? Da war öde Leere- denn sich selbst nah waren diese Menschen gewiss nicht!
Sie schienen gefangen zu sein in
diesem Hamsterrad, das lief und lief – fast so wie heute- nur nicht ganz so
beschleunigt.
Als ich fünf Jahre alt war
hat meine Mutter mir immer gesagt,
dass es das Wichtigste im Leben sei,
immer glücklich zu sein.
Als ich in die Schule kam,
baten sie mich, aufzuschreiben,
was ich später einmal werden möchte.
Ich schrieb: GLÜCKLICH!
Sie sagten mir,
ich hätte die Frage nicht richtig verstanden.
Ich antwortete ihnen,
dass sie das Leben nicht richtig verstanden hätten.“
John Lennon
Dieser Spruch schrie förmlich
danach, hier eingefügt zu werden- denn er spricht die Wahrheit! Der zitierte Lebenswunsch
eines fünfjährigen!!! Kindes ist so nah an der wahren Realität! Dieses Kind
sieht des Lebens Sinn darin, einfach nur
glücklich zu sein!
Wenn wir jetzt zurückgehen in
unsere eigene Kindheit- uns in der noch glücklichen unbeschwerten Zeit sehen-
als wir schlichtweg nur Kind sein durften, um die Welt mit all unseren Sinnen
zu erspüren- da lebten wir das Leben, das uns zugedacht ist von Anfang an! So
und nicht anders sollen wir auch als Erwachsene leben! Wir sind keine
Leistungsmaschinen- keine Perfektionisten und gewiss nicht dazu aufgerufen, am
Ende des Lebens unseren ganzen Erfolg in der materiellen Bereicherung oder
einem Dr.Dr. Titel zu sehen!
Wir sind aufgerufen, unser
individuelles Leben zu leben- unser innere Leidenschaft zu erspüren- unser Potential
zu entfalten- uns in unserer Weichheit, Verletzlichkeit, Hilflosigkeit,
Traurigkeit, Sensibilität, zu zeigen-
als der MENSCH, der wir sind! Gott schenkte jedem eine solche innere Fülle an
Schönheit- und die gilt es zum Erblühen zu bringen!
Was machen wir stattdessen? Wir
steigen in das Hamsterrad der Masse ein- in dem Glauben, dass die frühen Antworten die
ultimativen Wahrheiten seien: Leiste, sei perfekt, baue dir was auf, damit du
stolz sein kannst- erst wenn du was hast, dann bist du auch was......
Diese Antworten sind Konzepte, die sich irgendwer ausdachte
und all diese Konzepte dienen lediglich dazu, das Leben auf der äußeren Ebene
zu managen! Es sind Bilder, Vorgaben nach irgendwelchen fremden Vorstellungen-
doch was haben sie wirklich mit uns und unseren wahren tiefen Bedürfnissen gemein?
Das können wir zumeist nicht
wissen- weil uns der Zugang zu unserer inneren Quelle einst abgeschnitten wurde-
weil uns so gar nichts Anderes übrig bliebe, als uns mit unserem in der Not erstellten
falschen Selbstbild ihrem Bild vom
glücklichen Leben anzupassen! Da lernten wir dann, wie „man“ es zu etwas bringt-
wie „man“ sich Aufmerksamkeit verdient- was den „richtigen“ Mann, die
„richtige“ Frau ausmacht- was „Liebe“ / Freundschaft heißt- wie man eine Partnerschaft
richtig lebt- wann man eine „richtige“ Mutter/Vater ist- die perfekte Hausfrau-
die/der perfekte Liebhaber/in ist!
Konzepte, nichts als Konzepte-
die lange Zeit ihre Gültigkeit haben- bis wir eines Tages spüren: Nein, wenn
ich so lebe, wie man es mir erzählt- wie alle es tun- dann erfüllt es mich
nicht wirklich! Immer ist da diese innere Unzufriedenheit- diese Sehnsucht nach
dem gewissen „Etwas“- doch ich weiß nicht, was es ist! Wissen werden wir es,
wenn wir uns wieder der Seele zuwenden, um zu erspüren, was sie wirklich
möchte. Unser ganzes Leben fand ja seit dem erzieherischen Einfluss ohne Beteiligung
der Seele statt - wurde beherrscht vom Verstand! Doch ein Verstand kennt keine
Liebe, keine tiefe Freundschaft- er bedient sich des Erlernten! Doch kein
Konzept des Verstandes kann uns je das ins Leben bringen, was uns wirklich in
unserem Mensch- Sein erfüllt!
„In einer Welt, in der jeder aus
dir etwas Anderes machen will,
ist es der größte Erfolg,
du selbst zu sein!“
Wollen wir wirklich unser
erfülltes Leben führen- dann dürfen wir uns von all dem Erlernten verabschieden
und uns auf den Weg begeben, unsere eigenen Wahrheiten zu finden. Ja, wir
dürfen in diesem Fall auch fluchen- wenn wir dann erkennen, dass wir eigentlich
von Beginn unseres Lebens an die Vollkommenheit in Person waren- dass das, was
wir als Kinder wie selbstverständlich
fühlten, dachten und lebten absolut „richtig“ war! Und hätte man uns so
aufwachsen lassen in dieser persönlichen Freiheit der Wahrnehmung und des
Selbstausdruckes- dann wären wir zu jeder Zeit die glücklichsten Menschen
gewesen- denn dann wären wir uns in jeder Sekunde selbst nah gewesen!
Nun bietet es sich an, die Frage
von oben noch einmal zu beleuchten- denn ist es an dem, dass die tiefste
Sehnsucht aller Menschen darin besteht- ihre Liebe zu verschenken?
Hier sag ich ganz klar: JA, denn
dies ist die natürliche Haltung, die wir als Kinder ganz von allein lebten-
wenn wir mit jedem Käfer auf du und du waren- wenn wir spontan andere Menschen
anlachten, auch wenn wir sie gar nicht kannten, wenn wir alles mit Liebe sahen,
was uns umgab. Liebe sein ist unsere wahre Natur! Sie ging uns nicht verloren!
„Am Ende des Lebens zählt nicht, wie viel wir
geleistet haben,
sondern es zählt, wie tief und
wie oft wir liebten!“
Ich denke, es ist zu verstehen,
warum uns diese Sehnsucht nicht loslassen kann! Wir sehnen uns im Grunde nach
unserem wahren Wesen und darum sag ich so oft: es steht in engster Verbindung
mit dem Kind von einst- eine Art von Liebe zu leben, die ohne jede Bedingung
ist, die aus sich heraus lebt und erblüht. Als Kinder lebten wir einen ganz
selbstverständlichen Bezug zu ALLEM- fühlten wie von allein die Verbundenheit
mit der Natur- waren eins mit allem.
Wir können unmöglich in den
inneren Frieden finden, wenn wir uns nicht der absoluten inneren Wahrheit
zuwenden und uns in jedem Lebensbereich fragen: Ist das, was ich hier lebe, das
Produkt des einst Erlernten oder möchte meine Seele etwas ganz Anderes, wenn ich ehrlich zu mir
selbst bin? Da ist dann vielleicht die Millionärsgattin, die im materiellen
Reichtum und Champagner badet und sich
eines Tages darauf besinnt, dass ihr die Sehnsucht etwas ganz Anderes
erzählt…..da ist dann der Dr. Dr. Sowieso, der Ansehen im höchsten Maße genießt
und doch einfach nur froh ist, wenn er eine Schulter findet, an die er sich
anlehnen darf.
Es ist von daher nicht verwunderlich,
dass innere Unzufriedenheit in uns
wühlt, denn jede Haltung, die sich mit unseren tiefsten Bedürfnissen nicht
vereinbaren lässt, ist im Grunde ein Kampf gegen das eigene Wesen.
Von daher schwöre ich auf eine
gewisse Haltung, die da heißt:
Egal, wohin ich gehe, was ich
auch tue- IMMER muss meine Seele sich vor Wohlgefühl räkeln, denn nur so
verhindre ich, jemals wieder in Muster zu fallen, die mit mir , als der Mensch,
der ich bin, gar nichts zu tun haben.
„Liebe sein ist unser Lebenssinn!“
Kann man mit solch einer
Lebenseinstellung in dieser Welt überleben? Ich bin Optimist und sage auch hier: Ja, es wird
irgendwann möglich sein- wenn viele Menschen wieder ihre Seelentüren weit
öffnen- wenn wir erkennen, dass wir im Grunde ALLE gleich sind und die
selben tiefen Bedürfnisse in uns tragen!
Jeder Mensch sucht Liebe, Wärme, Nähe- möchte so angenommen werden wie er ist-
dieses Bedürfnis steht über allem, ist unser Lebenselixier! Ja, wir dürfen uns
wieder zu unserer Weichheit wie Zerbrechlichkeit bekennen- auch jeder Mann, denn denken wir
denn, dass Männer und Frauen so unterschiedlich sind? Warum sollte Gott nur uns
Frauen mit Sensibilität und Gefühlen beschenkt
haben? In jedem Menschen sind männliche UND weibliche Seelenanteile vorhanden.
Wir sind Vollkommenheit pur- wir haben es nur vergessen!
Wir dürfen niemals vergessen:
Jeder ist von Geburt an ein
einzigartiger kostbarer Diamant- der nur darauf wartet, in seiner Schönheit
funkeln zu dürfen!
©*Linda*
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