Unser ganzes Leben ist eine stille Begegnung mit Gott……
Gott zu erfahren geht nicht so, dass er einen in den Arm
kneift.
Es ist eine viel tiefere Wahrnehmung,
ein ganz eigenes Gefühl,
das man nicht beschreiben kann.
Es ist eine Begegnung mit einem Wesen,
das man nicht sieht
und doch spürt man seine Gegenwart,
in dem tiefen Frieden
und der unaussprechlichen Freude,
die einen manchmal erfüllt.
Gott spricht über seine Liebe zu mir-
in jeder Blume, die einfach so für mich blüht,
in jedem Baum, der Früchte trägt,
in jedem Vogel, der für mich singt.
In der Güte und Zuneigung von Menschen
fühle ich seine Liebe zu mir.
Jede Gabe ist ein Wort Gottes,
mit dem er sagen
will, wie gern er mich hat.
Phil Bosmans
Es ist schon eine Sache für sich, die individuelle Gotteserfahrung
in Worte zu fassen. Phil Bosmans hat versucht, darzulegen, wie er Gott erfährt. Nein, wir dürfen nicht
davon ausgehen, dass Gott in irgendein
verstandesmäßiges Raster zu stecken ist,
dann wird das nichts. Wir können Gott weder anfassen noch sehen, von
daher ist es bei mir eher so:
„Ich glaube an Gott, wie ein Blinder an die Sonne glaubt-
nicht, weil er sie sieht, sondern weil er sie spürt.“
Obwohl…….Gott ist indirekt ganz gewiss zu „sehen“. Wir
brauchen uns nur mal auf einen hohen Berg zu stellen und die Aussicht zu
genießen. Oder aber wir unternehmen einen Spaziergang durch den Wald oder
lassen eine leuchtende Blumenwiese auf uns wirken oder einen Sternenhimmel- einen
Sonnenuntergang…und…und…und….überall weist die Schönheit der Natur darauf hin, dass
dahinter ein Schöpfer verborgen ist, der wahnsinnig viel Phantasie und
Gestaltungsfreude haben muss- und eine Liebe zum Detail.
Gott hat alles so schön gemacht und dem Erahnen von Phil
Bosmans nach tat er dies zu unserer Freude.
Zwei Zeilen sprachen mich in seinem Text besonders an:
„Jede Gabe ist ein Wort Gottes,
mit dem er sagen
will, wie gern er mich hat.“
Ich hab mich oft gefragt, was mein tiefes Gottvertrauen so
sehr wachsen ließ, dass ich mittlerweile keine Sekunde mehr auf seine
Begleitung verzichten möchte. Ja, ich denk schon, dass diese Treue nicht von
heute auf morgen da ist, weil sie einfach erwachsen muss durch Momente der
besonderen Art. Manche sprechen von schicksalhaften Zufällen- für mich gibt’s
ausschließlich göttliche Fügungen. Nichts wird in mein Leben treten, was nicht
Gottes Handschrift trägt und hinter
allem ist ein göttlicher Sinn verborgen.
Erinnere ich mich zurück, dann gabs unzählig viele
Ereignisse, die mich im Nachhinein sagen ließen: Dies waren definitiv kleine/ große Wunder. So was gibts eigentlich
gar nicht und mit meinem Verstand waren sie schon gar nicht zu erfassen. Je
mehr ich diese Wunderwerke erfuhr, umso größer wurde die Überzeugung: Das ist ja
schon übernatürlich- da muss „jemand“ die Fäden in der Hand halten und dieser „Jemand“
meint es sehr gut mit mir.
Ich glaub, die tiefste wertvollste Gotteserfahrung war
einfach die Erkenntnis: Gott kann zwar nicht persönlich bei mir vorbeischauen
um Hallo zu sagen, sendet mir aber statt seiner im exakt richtigen Moment den
richtigen Menschen, damit ich nicht allein bin im Schmerz, in der Trauer, in
der Hoffnungslosigkeit, auf der Suche nach meinem Weg. Und als ich ihm 2011 an
der wohl wichtigsten Weggabelung meines Lebens begegnete( es ging um Leben oder
Tod) , da war für mich alles klar! Da waren auch die letzten Zweifel
ausgeräumt. So ein übergroßes Wunder kann nur ein liebender allwissender
allgegenwärtiger weiser Gott vollbringen.
Seitdem verspüre ich nur
noch Dankbarkeit und eine tiefe Demut vor Gott, der wahrlich an allen möglichen Fäden
zieht, sich über Zeit und Raum hinwegsetzt, um seine verirrten Schäflein wieder
auf den richtigen Weg zu führen. Klar könnte man sagen: Irgendwann ist auch mal
genug mit der Euphorie- liegt doch schon Jahre zurück- doch das gelingt mir
nicht und ich will es auch gar nicht. Da gibt’s auch einen Grund!
Irgendwann wurde mir nämlich mehr als bewusst, dass unser
aller Leben vom ersten bis zum letzten Tage seiner göttlichen Planung
unterliegt. ALLES, was wir erleben an Schmerz, Enttäuschung, Entbehrung,
Zerbrochenheit- aber auch an Freude und schönen Momenten trägt dazu bei, dass
wir das von Gott gesteckte Ziel irgendwann erreichen. Und immer werden wir in
Etappen unterwegs sein- mal mehr, mal weniger schmerzhaft.
Dabei kommt dann auch eine göttliche Verheißung wie diese
zum Tragen:
„Wer sein Leben verliert,
wird es gewinnen.“
Gut, liest sich nicht so verheißungsvoll und doch ist diese
Phase unerlässlich. Es wird der Tag kommen, da legen wir das beschwerende Gewand
des „alten“ Menschen ab, inklusive der
überholten Überzeugungen und Kindheitsmuster, um in das leichtere Gewand des
„neuen“ bewusst lebenden Menschen zu schlüpfen. Ich könnt auch sagen: Wir
ziehen die ausgelatschten Kinderschuhe aus, weil die neuen „erwachsenen“ Schuhe
weitaus besser passen. Damit gehen wir zum ersten Mal im Leben unseren eigenen
Weg. Der fühlt sich richtig gut an und außerdem haben wir ein liebendes
fühlendes Herz im Gepäck.
Aber das ist nicht alles! Wir wissen dann auch, warum die Reisestrapazen oft so
schmerzhaft sein MUSSTEN und diese Erkenntnis löst im Nachhinein noch nicht
einmal Bitterkeit aus. Im Gegenteil! Wir atmen erfreut, dankbar und erleichtert
auf, weil dieses neue Leben, das wir nun genießen dürfen, endlich von
Lebendigkeit und Angekommensein spricht! Wir haben endlich unseren Heimathafen
gefunden und das mit einer erlösten Seele!
Und dann gehts immer noch weiter……..denn weil ich an die
Unsterblichkeit der Seelen glaube und an ein Heimkommen zu Gott, glaub ich
auch, dass für uns alle dort eine Tür offensteht in ein Leben, das weitaus
schöner ist als dieses.
Es sagte mal jemand: Dieses vergängliche Leben ist im Grunde
ein Schatten, im Vergleich zu dem, was uns dann erwartet. Auch für mich kommt
unser Dasein eher einer Durchreise gleich und ganz lapidar könnte ich sagen:
Gott wünscht sich halt einen sauberen Himmel, in dem es friedlich und liebevoll
zugeht. Ich für meine Person wünsche mir halt nicht, dass ich dann vor
verschlossener Türe stehe. Na ja und so erhalten wir hier die wunderbare
Gelegenheit, unsere Seelen „himmelsrein“ zu machen, damit wir nach unserem
irdischen Tod für ewige Zeit mit Gott zusammen sein können.
Der Sinn des hiesigen Daseins bekommt auf einmal eine so
tiefe Bedeutung, weil sich alle bisherigen Sinnfragen und Vermutungen in Luft
auflösen! Wir haben viel zu eng gedacht und versäumt, dem Leben seine Weite,
bzw. Fortsetzung zuzusprechen! Niemals kann unser Ziel darin bestehen, dass wir
hier auf der Weltbühne eine möglichst gute Figur abgeben, uns durch Wohlstand,
Status, Ruhm und Ehre auszeichnen, nur, um uns am Ende sagen zu können: Ich hatte was-
also war ich auch was! Völlig nebensächlich, weil es Gott bei unserer Heimkehr
darum gehen wird, ob wir ihm ein liebendes Herz mitbringen.
Ich glaub nämlich nicht, dass es Gott behagt, wenn in seinem
Himmel ähnliche Zustände herrschen wie
hier auf der Erde! Es reicht ihm schon, sich tagtäglich mit anzuschauen, was sein Eigentum
über sich ergehen lassen muss.
Hab eine schöne Geschichte gefunden:
Schlüssel zum Himmel
Als Gott die Erde als Erfahrungsfeld für die Menschen
erschaffen hatte, verschloss er den Himmel und überlegte, wo er den Schlüssel
am besten verbergen sollte, damit die Menschen ihn nicht finden.
„Wir können ihn auf den Meeresgrund legen“, schlug ein Engel
vor.
Doch Gott antwortete: “Ich kenne die Menschen, sie werden
ihn dort sicher finden.“
„Und auf einer Bergesspitze im Schnee?“ fragte ein andrer
Engel.
„Dort werden sie ihn auch finden“, entgegnete Gott.
„Dann verstecken wir ihn im entlegensten Winkel des Weltalls!“
sagte ein weiterer Engel.
„Selbst da werden sie ihn finden.“
Nun meldete sich ein kleiner Engel zu Wort: „Vielleicht
können wir den Schlüssel in den Herzen der Menschen verstecken?“
„Ja, das ist eine gute Idee!“ sagte Gott.
„Die Menschen suchen den Schlüssel zum Himmel eher auf dem
Meeresgrund, auf der Spitze eines Berges oder im weiten Weltall, als in ihren
eigenen Herzen. Doch wenn sie ihn dort gefunden haben, dann dürfen sie ihn auch
benutzen!“
Von unbekannt
Na, das sind doch Zusagen, die dazu anregen, sich auf die
Suche nach diesem ganz besonderen Schlüssel zu machen……wir wissen ja jetzt, wo
er zu finden ist!
*Linda*
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