Sonntag, 5. August 2018

Im Herzen eines jeden Menschen ist eine Leere, die nur Gott füllen kann








 Im Herzen eines jeden Menschen ist eine Leere, die nur Gott füllen kann


Was ist das für eine tröstliche Aussage: Gott ist allgegenwärtig und hat jeden einzelnen Menschen in seinem Blick- rund um die Uhr. Nur- und der Frage kann ich mich nicht entziehen: Warum verhält es sich dann so, dass der Glaube an ihn nicht in jedem Menschen verankert ist?


Auf meinem Weg traf ich bisher drei Gruppen von Menschen:

Die eine pflegt eine bewusste innige Herzensbeziehung zu Gott,

die andere wehrt spontan desinteressiert ab

und die dritte zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar ihren Worten nach  „mit Gott nichts am Hut hat“ und dennoch, wenn auch  unbewusst, nach seinen Vorstellungen lebt.



Ja, ich denke , der Mensch muss  im Herzen bereit sein, sich Gott anvertrauen zu wollen.



Niemand kann sich dazu zwingen. So  mag es auch Gott sehen, denn er drängt niemanden, sich ihm zuzuwenden Immer werden wir „nur“ seine Einladung erhalten, ihn zu suchen und anzusprechen. Es hätte ja auch keinen Zweck, wenn er uns an den Haaren herbeiziehen würde mit der Aufforderung: „Und nun will ich, dass du mich liebst, mir vertraust, dein Leben in meine Hände legst und meinem Willen folgst.“

 Was wäre das für eine Haltung? Sie hätte mit Gott nichts zu tun- wenn, dann sollen wir  völlig freiwillig zu ihm kommen

Glaube als Pflichtübung- geht gar nicht! Man kann sich bei Gott auch keine Sympathien, geschweige denn die Eintrittskarte in den Himmel verdienen- wie z.B. durch gute Werke oder wenn wir gut sichtbar in der ersten Kirchenbank Platz nehmen. Gott ist absolut nicht beeinflussbar. Er schaut grundsätzlich ins Herz des Menschen und das erzählt ihm schon, was Sache ist. Gott etwas vorzuspielen? Unmöglich!


Man kann  seinen Glauben auch nicht auf einige Aktionen reduzieren, indem man z.B sonntags zur Kirche geht, seine Spende im Klingelbeutel hinterlässt oder mal eben ein paar Gebete runterrattert oder ein paar Liedchen singt, während der Rest der Woche Trennung von Gott bedeutet. Wenn, dann will Gott voll und ganz in unseren Alltag integriert sein.

 Hier komm ich immer leicht ins Schmunzeln, denn als Kind durfte ich  im Sonntagsgottesdienst eine ganz bestimmte Beobachtung anstellen. Oben auf der Orgel, vorsorglich weit weg aus dem Sichtfeld des  Priesters, traf sich stets eine Gruppe von Männern, um während der Messe Karten zu spielen. Ohne Frage, sie hatten ihre sonntägliche Pflicht erfüllt- doch ob es auch in Gottes Sinne war, das steht auf einem anderen Blatt.


Nachdenklich wurde ich, als mir der folgende Spruch über den Weg lief:

„Im Herzen eines jeden Menschen ist eine Leere,
die nur durch Gott selbst gefüllt werden kann.“

Von unbekannt

Das würde ja dann bedeuten: Finden wir im Leben nicht den Weg zu Gott, dann laufen wir bis zum Lebensende mit nem großen  Loch im Herzen herum und wahrscheinlich auch mit dem Gefühl von Sehnsucht nach dem gewissen „Etwas“. Eigentlich schade und traurig, denn wir verpassen so unheimlich viel!  Von daher sag ich so oft: Wer immer es erleben darf, dass Gott sich finden lässt, darf sich freuen und reich beschenkt wissen

Nun gut, meiner Erfahrung nach steht diese erste Begegnung immer mit einer extrem dunklen Lebensphase in Verbindung- weil Gott genau weiß: Das ist der richtige Zeitpunkt zur Umkehr. Vorher wären wir gar nicht bereit.

Umkehr aus dem Grund, weil es niemals möglich sein wird, sein altes Leben weiter zuführen, den Gepflogenheiten der gängigen Welt zu folgen und gleichzeitig Gott die Treue zu halten. Wir können nicht mit einem Bein in der einen Welt und mit dem anderen in Gottes Welt zugegen sein. Gott verlangt  ein klares JA von uns – ein: „entweder- oder“. Wie betont, gezwungen werden wir zu nichts, denn wir sollen aus freiem Entschluss zu ihm kommen. Ich sag mal- sonst kann er nämlich an und in uns nichts bewirken, weil seine hohen Maßstäbe absolut nicht vereinbar sind mit denen der gängigen Welt.




Wenn ich allein an die  vorgestanzten Idealbilder denke, die wir in der frühen Zeit wie selbstverständlich schluckten! Heute sag ich: Sie sind unser ganzes Unglück und Grund für ein unzufriedenes Leben. Wir brauchen uns nur vor Augen zu führen, was wir da leben sollen! Es ist das Gedankengut völlig fremder Menschen, die uns gar nicht kennen! Es sind Vorstellungen, Bilder, Richtlinien, Muster  die man uns irgendwann aufdrückte und wir atmeten sie wie selbstverständlich ein, weil wir „ihnen“ glaubten, dass sie gut sind. Oh ja, für den Verstand allemal und für die Performance auf der großen Weltbühne im grellen Scheinwerferlicht ebenfalls- aber doch nicht für uns  MENSCHEN in unserem natürlichen MENSCH- SEIN!



Oft genug hab ich mich gefragt: Wie soll das gehen, dass „ihre“ Wahrheiten auf uns alle zugeschnitten sind? Wir sind doch viel zu individuell, um auch nur irgendetwas auf einen allgemeingültigen Nenner bringen zu können!

Nein, uns trifft da alle keinerlei Schuld, denn wir müssen schauen, was da in der Kindheit passierte! Man trennte uns von unserem wahren Wesen. Wir legten uns in der Not, bzw. Ausweglosigkeit irgend so ein künstliches ICH zu- doch waren von unserem wahren Selbst meilenweit entfernt. Da hat uns auch keiner zur Seite genommen und  gesagt: Hab dich erst einmal selbst lieb, denn du bist genau richtig, so wie du bist. Du brauchst nicht erst etwas zu werden, du bist es schon! Sei zu jeder Zeit IMMER nur DU selbst!


Nix waren wir in „ihren „Augen……sahen uns .höchstens angetrieben, aus uns erst etwas Gescheites  werden zu lassen! Soll ich mal sagen, was da explizit geschah: Wir wurden an die Gesellschaft und ihre gültigen Maßstäbe angepasst. Und das war im Grunde unser kleiner/ großer schmerzhafter Seelentod.





Ich glaube, jeder Mensch darf sich guten Gefühls zurücklehnen, um sich vor Augen zu führen, wie viel diese Idealbilder eigentlich mit uns selbst zu tun haben. Wir werden zu der nüchternen Erkenntnis gelangen: Es ist gar nicht möglich, ihnen zu entsprechen, wollen wir uns nicht verbiegen und etwas darstellen, was wir nicht sind. Es liegt demzufolge auf der Hand, was uns so unzufrieden werden lässt.  Strebe mal nach etwas, das du beim besten Willen gar nicht erreichen kannst. Da bleibt doch ständig das Gefühl, nicht zu genügen, minderwertig zu sein!

Es existiert ein Begriff, den mag ich gar nicht und das ist der Aufruf nach Perfektion! Ich glaub, eine schlimmere Fessel gibt’s gar nicht! Sie wurde uns in der Kindheit auf die Lebensfahne geschrieben- mit der Folge, dass wir der Ansicht waren, alles, was wir tun, muss perfekt und  vollkommen sein. Das ging sogar so weit, dass die Perfektion in unsere Privatsphäre einzog: So strebten wir das perfekte Elternsein an- die perfekte Partnerschaft- den perfekten Sex- das perfekte Aussehen- den perfekten Beruf- den perfekten Lebensstandard. Alles sollte perfekt sein…..vor allen Dingen nach außen hin, denn niemand sollte auf den Gedanken kommen, dass wir unser Leben nicht voll im Griff hätten!!!!

Und irgendwann, da kommt (zum Glück) der Einbruch, weil wir erkennen müssen: Es gibt gar keine Perfektion! Dafür ist der Mensch gar nicht geschaffen!

Hier komm ich spontan zu dem Bild der Vollkommenheit: „Ken- und Barbie“! Sind sie nicht Perfektion durch und durch? Nur- sie sind keine Realität! Niemand wird jemals diesem Bild gerecht werden können. So lange wir z. B. von der Vorstellung getrieben werden,  Partner nach diesen Kriterien auszusuchen, werden wir nicht fündig- kurzum darum, weil hier der Verstand das Sagen hat und nicht unsere Seele. Eine Seele, sie geht nicht mit den Augen, sondern mit ihren Antennen auf Empfang und in Resonanz- sie erspürt, was sie berührt und anzieht.

Von daher stimme ich der These zu, dass wir Menschen aufgefordert sind, ein sogenanntes Seelenbewusstsein zu entwickeln- nicht, um zu SEHEN, sondern um zu FÜHLEN, was uns gut tut und was für uns richtig ist. Nicht ohne Grund hab ich mir mal gewünscht, wir wären alle „nur“ als fühlende Seelen unterwegs, denn etwas Bereicherndes kann es gar nicht geben. Das überflüssige ablenkende Äußere fällt dann nämlich erst einmal weg.

Ich denke, es ist verständlich, warum mir die „Wahrheiten“ und Ideale der gängigen Welt so bitter aufstoßen- denn folgen wir ihnen, wird unserer Seele mehr und mehr die Luft zum Atmen genommen. Das, was uns eigentlich am Leben erhält, unser Leben so lebenswert macht, wird regelrecht erstickt, bzw. für null und nichtig erklärt.

Streng genommen lässt man uns am ausgestreckten Arm verhungern…….

Ohne Frage, ich habs auch durchmachen müssen – fast bis zum gefühlten Seelentod- und das ist nicht übertrieben. Und ich hab daraus gelernt: Wenn wir die Bedürfnisse der Seele hinten anstellen, dann ist das wie ein kleines Sterben mitten im Leben. Sie sollte IMMER die höchste Priorität haben, egal, wo wir sind, was wir tun. Wir sind aufgefordert, zu erkennen, was diese Seele gerne möchte. Sie wünscht sich nämlich Heilung, Streicheleinheiten für ihre Narben und Wunden, Befreiung von ihren Kindheitsfesseln, strebt nach dem Gefühl des Friedens, des Angenommenseins, der Geborgenheit- nach einem Ort, an dem sie sich voller Vertrauen fallen lassen kann.

Sehen wir den tiefen Sinn von Beziehungen unter diesen Aspekten, dann verändert sich spontan die Perspektive. Stehen die Anliegen beider Seelen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit- dann wird es uns nur noch darum gehen, unseren Seelen zu helfen, so gut wie möglich zu gesunden und in den ersehnten Frieden zu finden.

An dieser Stelle binde ich nur allzu gern Gott mit ein, denn schließlich wird uns ALLES, was wir im Leben erhalten, nur durch ihn zuteil. Von daher tritt kein Mensch in unser Leben, der nicht von Gott erwählt wurde und IMMER wird dieser Mensch etwas mit unserem Seelenheil und Seelenwachstum zu tun haben. So was wie Zufälle gibt’s da nicht- es sind alles göttliche Fügungen, sprich Geschenke.


 Gott schenkte  uns eine Zusicherung:

„Ich gebe euch einen Frieden, den die Welt euch nicht geben kann.“

Man sagt ja: Gott ist von einer unerklärlichen Leidenschaft ergriffen, uns zu lieben und er setzt alles daran, dass wir eines Tages mit einer erlösten Seele und einem liebenden Herzen vor ihm stehen können. Das ist und bleibt für mich der tiefe Sinn unseres Lebens! Darum sind wir hier auf Erden, um wieder der Mensch zu werden, den sich Gott  als seinen wunderschönen einzigartigen Traum einst selbst erschuf.

Ich sag immer: Verdient haben wir seine Zuwendung aufgrund unser großen Sündhaftigkeit nicht – aber Gott sieht das nicht ganz so eng. Eine seiner großen Tugenden ist nämlich die Vergebung und ein immenses Verständnis für seine verirrten Schäflein. Bei ihm überwiegt die Freude über jedes Schäflein, das zu ihm zurückkommt und hat er von100 Schafen nur ein einziges verloren, dann sucht er so lange, bis er dieses eine wiederfindet. Das muss göttliche Vaterliebe sein!

*Linda*

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