Im Herzen eines jeden
Menschen ist eine Leere, die nur Gott füllen kann
Was ist das für eine tröstliche Aussage: Gott ist
allgegenwärtig und hat jeden einzelnen Menschen in seinem Blick- rund um die
Uhr. Nur- und der Frage kann ich mich nicht entziehen: Warum verhält es sich
dann so, dass der Glaube an ihn nicht in jedem Menschen verankert ist?
Auf meinem Weg traf ich bisher drei Gruppen von Menschen:
Die eine pflegt eine bewusste innige Herzensbeziehung zu
Gott,
die andere wehrt spontan desinteressiert ab
und die dritte zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar
ihren Worten nach „mit Gott nichts am
Hut hat“ und dennoch, wenn auch unbewusst, nach seinen Vorstellungen lebt.
Ja, ich denke , der Mensch muss im Herzen bereit sein, sich Gott anvertrauen
zu wollen.
Niemand kann sich dazu zwingen. So mag es auch Gott sehen, denn er drängt
niemanden, sich ihm zuzuwenden Immer werden wir „nur“ seine Einladung erhalten,
ihn zu suchen und anzusprechen. Es hätte ja auch keinen Zweck, wenn er uns an
den Haaren herbeiziehen würde mit der Aufforderung: „Und nun will ich, dass du
mich liebst, mir vertraust, dein Leben in meine Hände legst und meinem Willen
folgst.“
Was wäre das für eine
Haltung? Sie hätte mit Gott nichts zu tun- wenn, dann sollen wir völlig freiwillig zu ihm kommen
Glaube als Pflichtübung- geht gar nicht! Man kann sich bei
Gott auch keine Sympathien, geschweige denn die Eintrittskarte in den Himmel
verdienen- wie z.B. durch gute Werke oder wenn wir gut sichtbar in der ersten
Kirchenbank Platz nehmen. Gott ist absolut nicht beeinflussbar. Er schaut
grundsätzlich ins Herz des Menschen und das erzählt ihm schon, was Sache ist.
Gott etwas vorzuspielen? Unmöglich!
Man kann seinen Glauben
auch nicht auf einige Aktionen reduzieren, indem man z.B sonntags zur Kirche
geht, seine Spende im Klingelbeutel hinterlässt oder mal eben ein paar Gebete
runterrattert oder ein paar Liedchen singt, während der Rest der Woche Trennung
von Gott bedeutet. Wenn, dann will Gott voll und ganz in unseren Alltag
integriert sein.
Hier komm ich immer
leicht ins Schmunzeln, denn als Kind durfte ich
im Sonntagsgottesdienst eine ganz bestimmte Beobachtung anstellen. Oben
auf der Orgel, vorsorglich weit weg aus dem Sichtfeld des Priesters, traf sich stets eine Gruppe von
Männern, um während der Messe Karten zu spielen. Ohne Frage, sie hatten ihre
sonntägliche Pflicht erfüllt- doch ob es auch in Gottes Sinne war, das steht
auf einem anderen Blatt.
Nachdenklich wurde ich, als mir der folgende Spruch über den
Weg lief:
„Im Herzen eines jeden Menschen ist eine Leere,
die nur durch Gott selbst gefüllt werden kann.“
Von unbekannt
Das würde ja dann bedeuten: Finden wir im Leben nicht den
Weg zu Gott, dann laufen wir bis zum Lebensende mit nem großen Loch im Herzen herum und wahrscheinlich auch
mit dem Gefühl von Sehnsucht nach dem gewissen „Etwas“. Eigentlich schade und traurig,
denn wir verpassen so unheimlich viel! Von daher sag ich so oft: Wer immer es erleben
darf, dass Gott sich finden lässt, darf sich freuen und reich beschenkt wissen
Nun gut, meiner Erfahrung nach steht diese erste Begegnung immer
mit einer extrem dunklen Lebensphase in Verbindung- weil Gott genau weiß: Das
ist der richtige Zeitpunkt zur Umkehr. Vorher wären wir gar nicht bereit.
Umkehr aus dem Grund, weil es niemals möglich sein wird,
sein altes Leben weiter zuführen, den Gepflogenheiten der gängigen Welt zu
folgen und gleichzeitig Gott die Treue zu halten. Wir können nicht mit einem
Bein in der einen Welt und mit dem anderen in Gottes Welt zugegen sein. Gott
verlangt ein klares JA von uns – ein: „entweder-
oder“. Wie betont, gezwungen werden wir zu nichts, denn wir sollen aus freiem
Entschluss zu ihm kommen. Ich sag mal- sonst kann er nämlich an und in uns
nichts bewirken, weil seine hohen Maßstäbe absolut nicht vereinbar sind mit
denen der gängigen Welt.
Wenn ich allein an die vorgestanzten Idealbilder denke, die wir in
der frühen Zeit wie selbstverständlich schluckten! Heute sag ich: Sie sind
unser ganzes Unglück und Grund für ein unzufriedenes Leben. Wir brauchen uns
nur vor Augen zu führen, was wir da
leben sollen! Es ist das Gedankengut völlig fremder Menschen, die uns gar nicht
kennen! Es sind Vorstellungen, Bilder, Richtlinien, Muster die man uns irgendwann aufdrückte und wir
atmeten sie wie selbstverständlich ein, weil wir „ihnen“ glaubten, dass sie gut
sind. Oh ja, für den Verstand allemal und für die Performance auf der großen
Weltbühne im grellen Scheinwerferlicht ebenfalls- aber doch nicht für uns MENSCHEN in unserem natürlichen MENSCH- SEIN!
Oft genug hab ich mich gefragt: Wie soll das gehen, dass „ihre“
Wahrheiten auf uns alle zugeschnitten sind? Wir sind doch viel zu individuell,
um auch nur irgendetwas auf einen allgemeingültigen Nenner bringen zu können!
Nein, uns trifft da alle keinerlei Schuld, denn wir müssen
schauen, was da in der Kindheit passierte! Man trennte uns von unserem wahren
Wesen. Wir legten uns in der Not, bzw. Ausweglosigkeit irgend so ein künstliches
ICH zu- doch waren von unserem wahren Selbst meilenweit entfernt. Da hat uns
auch keiner zur Seite genommen und gesagt: Hab dich erst einmal selbst lieb, denn
du bist genau richtig, so wie du bist. Du brauchst nicht erst etwas zu werden,
du bist es schon! Sei zu jeder Zeit IMMER nur DU selbst!
Nix waren wir in „ihren „Augen……sahen uns .höchstens
angetrieben, aus uns erst etwas Gescheites
werden zu lassen! Soll ich mal sagen, was da explizit geschah: Wir
wurden an die Gesellschaft und ihre gültigen Maßstäbe angepasst. Und das war im
Grunde unser kleiner/ großer schmerzhafter Seelentod.
Ich glaube, jeder Mensch darf sich guten Gefühls
zurücklehnen, um sich vor Augen zu führen, wie viel diese Idealbilder
eigentlich mit uns selbst zu tun haben. Wir werden zu der nüchternen Erkenntnis
gelangen: Es ist gar nicht möglich, ihnen zu entsprechen, wollen wir uns nicht
verbiegen und etwas darstellen, was wir nicht sind. Es liegt demzufolge auf der
Hand, was uns so unzufrieden werden lässt.
Strebe mal nach etwas, das du beim besten Willen gar nicht erreichen
kannst. Da bleibt doch ständig das Gefühl, nicht zu genügen, minderwertig zu
sein!
Es existiert ein Begriff, den mag ich gar nicht und das ist
der Aufruf nach Perfektion! Ich glaub, eine schlimmere Fessel gibt’s gar nicht!
Sie wurde uns in der Kindheit auf die Lebensfahne geschrieben- mit der Folge,
dass wir der Ansicht waren, alles, was wir tun, muss perfekt und vollkommen sein. Das ging sogar so weit, dass
die Perfektion in unsere Privatsphäre einzog: So strebten wir das perfekte
Elternsein an- die perfekte Partnerschaft- den perfekten Sex- das perfekte
Aussehen- den perfekten Beruf- den perfekten Lebensstandard. Alles sollte
perfekt sein…..vor allen Dingen nach außen hin, denn niemand sollte auf den Gedanken
kommen, dass wir unser Leben nicht voll im Griff hätten!!!!
Und irgendwann, da kommt (zum Glück) der Einbruch, weil wir
erkennen müssen: Es gibt gar keine Perfektion! Dafür ist der Mensch gar nicht
geschaffen!
Hier komm ich spontan zu dem Bild der Vollkommenheit: „Ken-
und Barbie“! Sind sie nicht Perfektion durch und durch? Nur- sie sind keine
Realität! Niemand wird jemals diesem Bild gerecht werden können. So lange wir z.
B. von der Vorstellung getrieben werden,
Partner nach diesen Kriterien auszusuchen, werden wir nicht fündig-
kurzum darum, weil hier der Verstand das Sagen hat und nicht unsere Seele. Eine
Seele, sie geht nicht mit den Augen, sondern mit ihren Antennen auf Empfang und
in Resonanz- sie erspürt, was sie berührt und anzieht.
Von daher stimme ich der These zu, dass wir Menschen
aufgefordert sind, ein sogenanntes Seelenbewusstsein zu entwickeln- nicht, um
zu SEHEN, sondern um zu FÜHLEN, was uns gut tut und was für uns richtig ist.
Nicht ohne Grund hab ich mir mal gewünscht, wir wären alle „nur“ als fühlende
Seelen unterwegs, denn etwas Bereicherndes kann es gar nicht geben. Das
überflüssige ablenkende Äußere fällt dann nämlich erst einmal weg.
Ich denke, es ist verständlich, warum mir die „Wahrheiten“
und Ideale der gängigen Welt so bitter aufstoßen- denn folgen wir ihnen, wird
unserer Seele mehr und mehr die Luft zum Atmen genommen. Das, was uns
eigentlich am Leben erhält, unser Leben so lebenswert macht, wird regelrecht
erstickt, bzw. für null und nichtig erklärt.
Streng genommen lässt man uns am ausgestreckten Arm
verhungern…….
Ohne Frage, ich habs auch durchmachen müssen – fast bis zum
gefühlten Seelentod- und das ist nicht übertrieben. Und ich hab daraus gelernt:
Wenn wir die Bedürfnisse der Seele hinten anstellen, dann ist das wie ein
kleines Sterben mitten im Leben. Sie sollte IMMER die höchste Priorität haben,
egal, wo wir sind, was wir tun. Wir sind aufgefordert, zu erkennen, was diese
Seele gerne möchte. Sie wünscht sich nämlich Heilung, Streicheleinheiten für
ihre Narben und Wunden, Befreiung von ihren Kindheitsfesseln, strebt nach dem
Gefühl des Friedens, des Angenommenseins, der Geborgenheit- nach einem Ort, an
dem sie sich voller Vertrauen fallen lassen kann.
Sehen wir den tiefen Sinn von Beziehungen unter diesen Aspekten,
dann verändert sich spontan die Perspektive. Stehen die Anliegen beider Seelen
im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit- dann wird es uns nur noch
darum gehen, unseren Seelen zu helfen, so gut wie möglich zu gesunden und in
den ersehnten Frieden zu finden.
An dieser Stelle binde ich nur allzu gern Gott mit ein, denn
schließlich wird uns ALLES, was wir im Leben erhalten, nur durch ihn zuteil.
Von daher tritt kein Mensch in unser Leben, der nicht von Gott erwählt wurde
und IMMER wird dieser Mensch etwas mit unserem Seelenheil und Seelenwachstum zu
tun haben. So was wie Zufälle gibt’s da nicht- es sind alles göttliche
Fügungen, sprich Geschenke.
Gott schenkte uns eine Zusicherung:
„Ich gebe euch einen Frieden, den die Welt euch nicht geben
kann.“
Man sagt ja: Gott ist von einer unerklärlichen Leidenschaft
ergriffen, uns zu lieben und er setzt alles daran, dass wir eines Tages mit
einer erlösten Seele und einem liebenden Herzen vor ihm stehen können. Das ist
und bleibt für mich der tiefe Sinn unseres Lebens! Darum sind wir hier auf
Erden, um wieder der Mensch zu
werden, den sich Gott als seinen
wunderschönen einzigartigen Traum einst selbst erschuf.
Ich sag immer: Verdient haben wir seine Zuwendung aufgrund
unser großen Sündhaftigkeit nicht – aber Gott sieht das nicht ganz so eng. Eine
seiner großen Tugenden ist nämlich die Vergebung und ein immenses Verständnis
für seine verirrten Schäflein. Bei ihm überwiegt die Freude über jedes
Schäflein, das zu ihm zurückkommt und hat er von100 Schafen nur ein einziges
verloren, dann sucht er so lange, bis er dieses eine wiederfindet. Das muss
göttliche Vaterliebe sein!
*Linda*
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